14.09.2023 Aufrufe

DEGA FRIEDHOF 9/2023

Sind Sie das nächste Mal auch dabei – um kreativ und ideenreich ein Beispielgrab – IHR Werk – auf einer Gartenschau zu gestalten? Ganz gleich, ob das eine Ausstellung auf Landes- oder auf Bundesebene ist?! Ich garantiere: Wenn Sie die lebendigen Rückmeldungen Ihrer Kollegen ab Seite 9 lesen, werden Sie anfangen, darüber nachdenken. Die Begeisterung für eine Gartenschaubeteiligung kommt glaubhaft herüber. Natürlich hat auch jeder ohne Gartenschau einen vollen Alltag. Die Erfahrung ist: wer sich trotzdem bei einem solchen Event einbringt, profitiert von neuer Motivation im stressigen Alltag!

Sind Sie das nächste Mal auch dabei – um kreativ und ideenreich ein Beispielgrab – IHR Werk – auf einer Gartenschau zu gestalten? Ganz gleich, ob das eine Ausstellung auf Landes- oder auf Bundesebene ist?! Ich garantiere: Wenn Sie die lebendigen Rückmeldungen Ihrer Kollegen ab Seite 9 lesen, werden Sie anfangen, darüber nachdenken. Die Begeisterung für eine Gartenschaubeteiligung kommt glaubhaft herüber. Natürlich hat auch jeder
ohne Gartenschau einen vollen Alltag. Die Erfahrung ist: wer sich trotzdem bei einem solchen Event einbringt, profitiert von neuer Motivation im stressigen Alltag!

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GESELLSCHAFT + KULTUR<br />

AUSSTELLUNG IN BERLIN<br />

Pflanzen, Symbolik<br />

und Historie<br />

Was macht einen Bestattungsplatz attraktiv als Location? Ist es der Charme alter Grabmale, die<br />

spannungsreiche Stimmung zwischen Leben und Tod oder der Kontrast von Historie und Moderne?<br />

Auf dem Berliner Friedhof Georgen-Parochial I unweit des Alexanderplatzes wurde eine Dauerausstellung<br />

installiert.<br />

Die Ausstellung gibt Auskunft über vergangene Traditionen,<br />

erklärt Symbole und deren Bedeutung. Elf Informationstafeln<br />

auf Pulten rund um einen Kastanienbaum wurden mit<br />

einer wohlüberlegten Bepflanzung kombiniert und bilden nun das<br />

Zentrum der Ausstellung. Entstanden ist eine dauerhafte Freiluftausstellung,<br />

die über die Bestattungskultur im 19. Jahrhundert<br />

aufklärt. Erläutert wird die Bedeutung häufig verwendeter Symbole<br />

wie Schmetterling, Mohnkapsel oder Spindel. Parallel dazu ist<br />

im Zentrum des Friedhofs eine Grünfläche neu angelegt worden,<br />

in deren Mitte eine den Kastanienbaum umlaufende Bank dazu<br />

einlädt, die Stimmung des Orts auf sich wirken zu lassen. Der Platz<br />

wurde vergangenen Oktober gärtnerisch gestaltet.<br />

1<br />

Gärtnermeisterin Pia Schommer ist Leitende Friedhofsgärtnermeisterin<br />

beim Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte<br />

(EVFBS), dem Eigentümer des Friedhofs. Sie beschreibt ihre Vorgehensweise<br />

bei der Gestaltung: „Vorab habe ich mir Gedanken zur<br />

Ausstellungsthematik und über den Standort gemacht. Es war klar,<br />

dass die alte Kastanie, ein Baum, der in der christlichen Symbolik<br />

ein Sinnbild für Güte, Keuschheit und Triumph über die Versuchung<br />

darstellt, das Zentrum der Ausstellung sein würde. So schön und<br />

wertvoll dieser Baum ist, so schwierig ist es, die Fläche darunter zu<br />

bepflanzen, denn sie liegt im Schatten der ausladenden Baumkrone.<br />

Demzufolge wählte ich Pflanzen, die Schatten vertragen oder<br />

lieben. Nachdem ich eine Vorauswahl getroffen hatte, wurde der<br />

Pflanzplan in Absprache mit der Verwaltung des EVFBS bestätigt.<br />

Mit der Hilfe des Teams der gärtnerisch Beschäftigten habe ich kurz<br />

vor der Ausstellungseröffnung im Herbst die Pflanzen gesetzt. Die<br />

Pflege übernehmen nun die Kolleginnen und Kollegen vor Ort.“<br />

Ihr besonderer Stolz sind die Weinstöcke, die am Kopf der Anlage<br />

einen guten Platz erhalten haben. Damit stellte die Gärtnerin den<br />

Bezug zum ehemaligen Weinberg und dem Weinanbau auf dem<br />

Gelände in der Vergangenheit her und rückte die Symbolik des<br />

Weins in den Fokus. Auch alle anderen verwendeten Pflanzen sind<br />

mit einer Symbolik behaftet. „Hedera und Primula stehen für Ehe,<br />

Freundschaft und Hoffnung, die weiße Strauchrose ‘Schneewittchen‘<br />

für Anmut. Verbenen senden eine Friedensbotschaft und Iris<br />

vermittelt Glaube. Die Christrose (Helleborus) steht für Hoffnung<br />

und die Geburt von Jesus Christus.“ Die schöne weiße Blume wurde<br />

zum Symbol der Hoffnung und fand bei Pia Schommer zwischen<br />

weißen Taglilien, Geranium, Primula und Muscari, umrahmt von<br />

Euonymus ihren Platz in der Rabatte um die Ausstellung.<br />

„Alle Pflanzen“, erklärt Pia Schommer, „schaffen entweder eine<br />

inhaltliche Verbindung zum Text der Tafeln oder haben direkt eine<br />

Bedeutung.“ Hosta wachsen am Rand neben der Hecke, wo kaum

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