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bayern Metall 09/2023

Schweißtechnik, Geräte und Verfahren - das sind unsere Topthemen der Ausgabe. Wir berichten z. B. über smarte Robotertechnik und Laserschweißen an großen und empfindlichen Bauteilen. Wir werfen in der bayern Metall ein Blick auf die aktuelle Lage des bayerischen Metallhandwerks und stellen Forderungen zur Landtagswahl 2023. Kurz: Mit einem Klick gibt´s umfangreiche Neuigkeiten.

Schweißtechnik, Geräte und Verfahren - das sind unsere Topthemen der Ausgabe. Wir berichten z. B. über smarte Robotertechnik und Laserschweißen an großen und empfindlichen Bauteilen. Wir werfen in der bayern Metall ein Blick auf die aktuelle Lage des bayerischen Metallhandwerks und stellen Forderungen zur Landtagswahl 2023. Kurz: Mit einem Klick gibt´s umfangreiche Neuigkeiten.

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76. Jahrgang · Heft 9 | 2023 · B 1616

Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes Metall Bayern für das Handwerk

der Metallbauer, Feinwerkmechaniker sowie Metall- und Glockengießer

Thema des Monats:

Schweißtechnik,

Geräte & Verfahren

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Ausgabe 11/2023

Redaktionsschluss: 12.10.2023

Anzeigenschluss: 18.10.2023

Ausgabe 12/2023

Redaktionsschluss: 10.11.2023

Anzeigenschluss: 17.11.2023


INHALT

Unser Titelbild

Thema des Monats:

Schweißtechnik, Geräte und

Verfahren

(Foto: AdobeStock)

Weitere Informationen ab Seite 4.

Das Thema

Schweißtechnik, Geräte und Verfahren

Smarter Roboter berechnet seine Schweißbahn

und programmiert sich selbst ................. 4

Laserschweißen an großen, empfindlichen

Bauteilen, bei denen das WIG- Schweißen

problematisch ist........................... 5

Schweißrauch wirksam absaugen und behandeln .. 6

Schweißerhandschuhe neu aufgelegt ........... 6

Forschung & Entwicklung

Automatisierung von Zerspanungsprozessen

im Fokus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Zuverlässiger Betrieb von Prozessregelsystemen .. 8

Konventionell und additiv für mehr Effizienz in

der Produktion............................. 9

Werte erhalten, Ressourcen schonen ............10

Perfekte Schweißsysteme aus einer Hand für

jeden Roboter .............................12

WPS-12-24 – Rohrsägemaschinen entwickelt ....13

Schließ- & Sicherungstechnik

Integration von Lesern in handelsübliche

Schalterprogramme.........................14

Metallbautechnik

Blechbearbeitung mit spezialisierter

CAD-Software beschleunigen .................15

Frei geformtes Glasdach .....................16

Bundesverband aktuell

So betrifft ISO GPS das Metallhandwerk..........18

EU-Bauprodukteverordnung: Stand des

Überarbeitungsverfahrens ....................18

Arbeits- & Sozialrecht

Dokumentation der eigenen Wertungsentscheidung

unerlässlich...............................21

Aus- & Fortbildung

Kreativer Metallbauer: Eine Sitzbank geht viral . . . . 26

Konflikte lösen durch Mediation ...............27

ABZ Metallhandwerk

Seminare im September & Oktober .............28

Messen & Ausstellungen

MSV Internationale Maschinenbaumesse 2023 ....33

POWTECH 2023............................33

Fakuma 2023: Wertstoff Kunststoff im Fokus! .....34

Motek/Bondexpo 2023.......................34

Metallkongress 2023 .......................35

IMPRESSUM

Verlag: Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Verantwortlich für den Herausgeber und

für die Schriftleitung:

Geschäftsführer Richard Tauber,

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching,

Telefon 089 2030077-0,

Telefax 089 2030077-50.

E-Mail info@fachverband-metall-bayern.de

Sämtliche Zuschriften an diese Anschrift.

Erscheint am 15. jeden Monats.

Der Bezugspreis ist für Mitglieder mit dem

Beitrag zum Fachverband abgegolten.

Annahme und verantwortlich für die

Anzeigen:

Diana Pritzl

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH,

Lichtenbergstraße 10,

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Alleingesellschafter der Wirtschafts gesellschaft

des Fachverbandes Metall Bayern

mbH ist der Fachverband Metall Bayern,

München, als juristische Person des

priva ten Rechtes (§ 80 Satz 1 Handwerksordnung),

Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.

Nachdruck von Veröffentlichungen nur

mit Genehmigung der Schriftleitung.

Für unverlangt übersandte Manuskripte

wird nicht gehaftet.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in der Regel die männliche Form verwendet.

Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe, beinhaltet keine Wertung und schließt alle Geschlechter ein.

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DAS THEMA

Schweißtechnik, Geräte und Verfahren

Smarter Roboter von Trumpf berechnet seine Schweißbahn

und programmiert sich selbst

Auf der Weltleitmesse „Schweißen

und Schneiden“ zeigte Trumpf

einen Roboter zum Lichtbogenschweißen,

der seine Schweißbahn

selbst berechnet. Möglich ist dies

durch einen smarten Sensor, der

die Schweißpunkte automatisch ermittelt.

Die Technologie wirkt dem

Fachkräftemangel entgegen.

Mit Smart Seam Tracking von TRUMPF berechnet der Roboter seine Schweißbahn selbst.

Einen Roboter, der mit Sensoren seine

Schweißbahn selbst berechnet, zeigt

Trumpf auf der Weltleitmesse „Schweißen

und Schneiden“ in Essen. Verantwortlich

dafür ist die neue Technologie

„Smart Seam Tracking“, den das

Hochtechnologieunternehmen zusammen

mit dem Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnik und Automatisierung

IPA entwickelt hat. „Mit unserer

Lösung programmiert sich der

Schweißroboter selbst. Damit fällt

Anwendern der Einstieg ins automatisierte

Lichtbogenschweißen deutlich

leichter und sie verschaffen sich Wettbewerbsvorteile“,

sagt R&D Manager

Sven Klingschat von Trumpf. Der Sensor

sitzt am Kopf der Schweißbrenner

und ermittelt für jedes Bauteil automatisch

die Schweißbahn.

Roboter ist in wenigen Sekunden

startklar

Wenn ein herkömmlicher Schweißroboter

die Richtung ändern soll, muss

der Produktionsmitarbeiter in der Software

jedes Mal einen neuen Schweißpunkt

setzen. Das ist vor allem bei

komplexen Bauteilen mit vielen Ecken

oder Rundungen aufwendig. Mit der

Funktion „Smart Seam Tracking“ ist

der Vorgang deutlich einfacher. Der

Anwender muss lediglich den Schweißroboter

in die Startposition bringen.

Den Rest erledigt die Technik. Mithilfe

des Sensors erkennt der Roboter die

Schweißbahn automatisch. Die zugehörige

Software berechnet währenddessen

ohne Zeitverlust die Schweißpunkte

und erstellt das Schweißpro-

Mit Smart Seam Tracking lässt sich der

Schweißroboter innerhalb weniger Sekunden

programmieren, selbst bei komplexen Bauteilen.

Das entlastet Mitarbeiter und wirkt dem

Fachkräftemangel entgegen.

Anstatt jeden Schweißpunkt einzeln einzuteachen,

muss der Mitarbeiter den Roboter

lediglich in die Startposition bringen. Den

Rest übernimmt die Technik.

(Fotos: TRUMPF)

Weitere Informationen unter

www.trumpf.com/de_INT.

4 bayern Metall 9/2023


gramm für das Bauteil. Innerhalb von

Sekunden kann der Roboter loslegen.

Die Lösung macht es Produktionsmitarbeitern

deutlich einfacher, den Roboter

zu programmieren. „Selbst bei

komplexen Bauteilen wie Spiralbögen

dauert der Vorgang nur wenige Sekunden.

Außerdem benötigt der Mitarbeiter

kein Fachwissen“, sagt Klingschat.

Über die intuitive Bedienoberfläche

lassen sich zudem verschiedene

Schweißaufgaben beauftragen, etwa

Gegenlagen oder identische Nähte.

Weniger Ausschuss, mehr

Prozessstabilität

Mit Smart Seam Tracking sparen Unternehmen

Zeit und Geld. Zusätzlich

entlasten sie ihre Mitarbeiter. Außerdem

nimmt die Prozessstabilität zu, da

der Roboter seine Schweißbahn automatisch

korrigiert. So kann die Lösung

Toleranzen oder Verzüge bei Bauteilen

besser ausgleichen. Die Lösung eignet

sich für jedes Unternehmen, das mithilfe

von Automatisierung seine Produktivität

steigern möchte. Anwender,

die große und komplexe Bauteile

schweißen, profitieren dabei besonders.

Da sich die Schweißbahn bei jedem

Bauteil individuell anpasst, erzielen

Unternehmen eine konstant hohe

Qualität. Teile für die Windkraft oder

Schneckenförderer für die Futtermittelindustrie

lassen sich zum Beispiel problemlos

fertigen. Trumpf bringt die Lösung

für seine Lichtbogenschweißmaschine

TruArc Weld 1000 auf den

Markt. Anwender, die bereits eine Tru-

Arc Weld besitzen, können sie nachrüsten.

Laserschweißen an großen, empfindlichen Bauteilen,

bei denen das WIG-Schweißen problematisch ist

Alpha Laser, ein führender Anbieter

von Laserschweißlösungen, stellte

sein neuestes 1200 W Laserschweißsystem

vor, das speziell für das

Schweißen an großen und empfindlichen

Bauteilen entwickelt wurde,

bei denen das konventionelle

Schweißen an seine Grenzen stößt.

Die leistungsstarken Systeme ermöglichen

Schweißaufgaben, die bisher nur

im WIG/TIG- und MIG-Bereich realisierbar

waren, jedoch mit den Vorteilen

des Laserschweißens.

Vorteile des ALPHA LASER

1200-W-Laserschweißsystems:

• Durch den geringen Wärmeeintrag

ins Material ist kein Vorwärmen

mehr notwendig, was Zeit und

Kosten einspart.

• Minimale Verformung und Rissbildung,

wodurch das Schweißen von

kritischen und empfindlichen

Metallen ohne Rissbildung möglich

wird.

• Flexibles Schweißen: Die Systeme

ermöglichen sowohl gepulstes als

auch kontinuierliches Schweißen je

nach Anwendung.

Anwendungsbereiche der

1200-W-Laserschweißsysteme:

Die leistungsstarken 1200-W-Laserschweißsysteme

sind ideal für verschiedene

Anwendungen, darunter:

• Wellen-Reparatur

• Hartauftragsschweißen mit Draht

und Pulver

• Gussreparaturen in Wasserkraftwerken

• Schweißen großer und empfindlicher

Bauteile, bei denen das

WIG-Schweißen problematisch ist

Mit diesen Systemen können Drähte

mit einem Durchmesser von 1,6 mm

aufgeschmolzen werden.

Erweiterungsmöglichkeiten und

Automatisierung:

Die Alpha Laser 1200-W-Systeme bieten

zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten,

wie Drehachsen, Schwerlast-

Drehachsen und Kipp-Schwenk-Ob-

jektive zur schnellen Positionierung

des Laserstrahls. Durch die Mabotic

Software mit Scanner-Kit können komplexe

Bauteilgeometrien gescannt,

programmiert und geschweißt werden,

was die Automatisierung von Schweißaufgaben

ermöglicht Die Einführung

der leistungsstarken ALPHA LASER

1200-W-Laserschweißsysteme markiert

einen wichtigen Schritt in der

Schweißtechnik für empfindliche Bauteile.

Mit diesen innovativen Systemen

können anspruchsvolle Schweißaufgaben

präzise und effizient ausgeführt

werden, während die Nachteile herkömmlicher

Schweißverfahren vermieden

werden.

Weitere Informationen unter

www.alphalaser.eu.

bayern Metall 9/2023 5


Schweißrauch wirksam absaugen und behandeln

Beim Schweißen entstehen gefährliche Gase und Partikel.

Diese Stoffe können chronische Atemwegs- und Herz-

Kreislauf-Erkrankungen beziehungsweise Krebs verursachen.

Um die Gesundheit des Bedienpersonals zu schützen,

müssen diese Rauche abgesaugt und behandelt

werden.

Um so viel Schweißrauch wie möglich abzusaugen, bevor er in

die Atemwege des Bedieners gelangt und sich mit der Umgebungsluft

vermischen kann, ist es wichtig, ein Absaugelement zu

wählen, das so nah wie möglich an der Quelle des Schweißrauchs

absaugt. Am effektivsten ist hier ein Absaugbrenner

kombiniert mit einem Absauggerät.

Engmar, der Spezialist für Schweißrauchabsaugung, bietet hier

eine Lösung, die das hohe Schutzniveau der DIN ISO 21904 erfüllt:

Der neue 420er Absaugbrenner ermöglicht kontinuierliches

Schweißen mit hoher Intensität in allen Positionen und vereint

dabei Ergonomie und Produktivität. Die ATMOFLOW-Absauganlage

filtert bis zu 99,95 Prozent der Schweißpartikel von 0,3 μm

und mehr und ist damit die sicherste auf dem Markt.

Weitere Informationen unter www.engmar.eu.

(Quelle: Engmar SAS)

PSA für MIG/MAG und WIG

Schweißerhandschuhe neu aufgelegt

Mehr Tragekomfort und Sicherheit

als je zuvor: Unter seiner Arbeitsschutz-Dachmarke

RHINO PRO­

TECTION bringt EWS ein neues

Handschuh-Sortiment auf den

Markt.

Die Serie läuft unter dem Namen ER-

GO und deckt mit fünf unterschiedlichen

Modellen alle Anwendungen

beim MIG/MAG- und WIG-Schweißen

ab. Zur neuen Serie zählen ERGO MIG

vanguard, ERGO MIG wingman sowie

ERGO TIG comfort, ERGO TIG protect

und ERGO TIG nano. In Zusammenarbeit

mit geschulten Schweißern hat

EWS die Handschuhe entwickelt und

dabei je nach Einsatzgebiet mit verschiedenen

Merkmalen ausgestattet.

Im Fokus für das WIG-Schweißen

stand eine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit

der Finger sowie eine

anatomiespezifische Polsterung. Für

das MIG/MAG-Schweißen lagen die

Schwerpunkte hingegen auf einem sicheren

Griff bei minimalem Kraftaufwand

und ausreichender Flexibilität zur

Betätigung des Schalters. Der Entwicklungsprozess

brachte ein Sortiment

mit fünf Modellen hervor, die insbesondere

unter ergonomischen und

kinästhetischen Gesichtspunkten überzeugen.

Weitere Informationen unter

www.ewsgmbh.com.

6 bayern Metall 9/2023


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Automatisierung im Fokus

Blum-Novotest, führender Anbieter

von innovativer und qualitativ hochwertiger

Mess- und Prüftechnologie,

präsentiert auf der EMO 2023 in

Hannover mehrere Produkthighlights

zur Automatisierung von Zerspanungsprozessen.

kürzester Zeit zu produzieren. Auf der

EMO zeigen wir daher live auf unserem

Stand wie intelligente Fertigungsmesstechnik

in Kombination mit aktueller

Robotertechnologie die Zerspanung innerhalb

eines geschlossenen Regelkreises

ermöglicht.“

Winfried Weiland, Marketingleiter der

Blum-Novotest GmbH, erläutert: „Auf

der diesjährigen EMO dreht sich auf unserem

Messestand alles um das Thema

Automatisierung. Oftmals verbindet

man damit zuallererst Roboterlösungen,

die Rohteile in Werkzeugmaschinen

einlegen und das Werkstück nach

der Bearbeitung wieder entnehmen. Wir

bei verfolgen jedoch einen ganzheitlicheren

Ansatz, schließlich geht es am

Ende darum, möglichst viele Gutteile in

Highlight der diesjährigen Präsentation

ist die Mess- und Automatisierungssoftware

FormControl X, welche auf

dem BLUM-Messestand im Zusammenspiel

mit einem Cobot gezeigt wird.

Dabei handelt es sich um eine intelligente

Lösung für Bearbeitungszentren

zur maschinenintegrierten Qualitätskontrolle

von Werkstücken in der Serienfertigung.

Die Software ermöglicht

eine automatisierte Überwachung von

Zerspanungsprozessen nach dem Prin-

Die Mess- und Automatisierungssoftware

FormControl X ermöglicht die Zerspanung

innerhalb geschlossener Regelkreise. Die

ermittelten Messergebnisse können ganz

bequem im Webbrowser eines beliebigen

Endgerätes dargestellt werden.

SIE DRECHSELN, BOHREN, MALERN,

SCHRAUBEN, SCHLEIFEN, MESSEN,

LACKIEREN, BACKEN, BLONDIEREN,

PLANEN, FEILEN, BAUEN, HÄMMERN,

DEKORIEREN UND ZEMENTIEREN.

SIE SIND DAS HANDWERK.

UND WIR VERSICHERN SIE.

Immer und überall an Ihrer Seite.

Sie erreichen uns jederzeit über unsere IKK Onlinefiliale, unsere

kostenlose Servicehotline 0800 455 1111 und unter ikk-classic.de

KUNDE DU ET MOTIV MEDIUM BREITE HÖHE PROFIL

bayern Metall 9/2023 7

IKK CLASSIC 16.05.2023 06./07.2023 Image Handwerk Bayern Metall 185 123 ISOcoated V2


zip der statistischen Prozesssteuerung

(SPC). Der Prozess wird hierbei auf Basis

der erfassten Messwerte und zuvor

definierten Warn- und Eingriffsgrenzen

gesteuert. Damit dies auch im mannarmen

Betrieb sowie in Kooperation mit

Roboterlösungen perfekt funktioniert,

bietet FormControl X mit der Ausrichtfunktion

eine clevere Lösung. Diese

Funktionalität erfasst direkt nach dem

Aufspannen die aktuelle Werkstückposition

sowie Ausrichtung und passt die

Bezugspunkte des Bearbeitungsprogramms

automatisch an die tatsächliche

Lage des Werkstücks an. Dadurch ist

auch die automatisierte Zerspanung von

Teilen mit geringem Aufmaß zuverlässig

möglich. Zudem bereitet FormControl X

die erfassten Daten grafisch auf. Diese

können dann vom Nutzer über die Webbrowser

beliebiger Endgeräte visualisiert

und ausgewertet werden. Fertigungsprozesse

werden durch FormControl X

transparent und beschleunigt, Qualität

und Herstellungskosten der produzierten

Werkstücke optimiert.

Die zweite Softwarelösung ist die neueste

Version der Mess- und Visualisierungssoftware

LC-VISION. Die speziell

für die Lasermesssysteme von BLUM

entwickelte Anwendung

wurde noch

stärker an die Bedürfnisse

der Nutzer

angepasst und die

Usability weiter verbessert.

So wurde

beispielsweise der kostenlose

Standardumfang

ausgebaut und um die Funktionen

„ToolControl“ und „Stability“ erweitert.

ToolControl ist eine intuitiv zu

bedienende Anwendung, mit der auch

Anwender ohne NC-Programmierkenntnisse

Messabläufe für die gängigsten

Messaufgaben schnell und einfach generieren

können. Der Nutzer kann sich

direkt am Steuerungsbildschirm Messverläufe

von Werkzeuglänge und -radius

inklusive der werkzeugspezifischen Verschleißgrenzen

visualisieren lassen und

entsprechende Aktionen einleiten. Die

Stability-Funktion wird u. a. zur Ermittlung

des thermisch stabilen Spindelzustands

für hochpräzise Bearbeitungen

eingesetzt. Befindet sich eine Maschine

Weitere Informationen unter

www.blum-novotest.com.

Die neue TWIN-Technologie,

ermöglicht den simultanen

Betrieb von zwei BLUM

Werkzeug- oder Werkstückmesstastern

mit nur einem

Funkempfänger.

in der Warmlaufphase, wird

die Spindellängung unter

Drehzahl gemessen und der Längenwert

im Werkzeugspeicher nach Erreichen

des thermisch stabilen Zustands

aktualisiert. Für ambitionierte Messaufgaben

stehen zudem optionale Technologiezyklen

wie „Toolcontrol Advanced“

oder SpindleControl zur Verfügung.

„Das dritte Highlight der Messe, die

neue TWIN-Technologie, ermöglicht

den simultanen Betrieb von zwei BLUM

Werkzeug- oder Werkstückmesstastern

mit nur einem Funkempfänger. Diese

Technik wird vor allem in Doppelspindelmaschinen

eingesetzt, wobei durch

den Wegfall einer zweiten Antastbewegung

eine Taktzeitreduzierung von bis

zu 50 % realisiert werden kann. Durch

die eingesetzte BRC-Technologie ist eine

sichere Übertragung gewährleistet

und keine Sichtverbindung zum Empfänger

erforderlich“, schließt Weiland.

Zuverlässiger Betrieb von Prozessregelsystemen

Mit automatisiertem Datenlogging Fehlerursachen schneller finden

Für Ventile zur Prozessregelung

bietet Bürkert ein automatisiertes

Datenlogging, das Optimierungspotenzial

schnell und kostengünstig

aufspürt. Es reduziert den Instandhaltungsaufwand

und verhindert

Anlagenstillstand.

Aus leidiger Erfahrung wird ein

Produkt

Anlass für die Entwicklung der neuen

Servicedienstleistung war ein Szenario

aus der Praxis: Ein Prozessregelsystem

mit Element-Sitzventil sorgte in einer

Prozessanlage für die Temperaturregelung.

Der Antrieb des Ventils verschliss

zum Leidwesen des Betreibers in unverhältnismäßig

kurzer Zeit, was sich

durch eine Leckage nach außen bemerkbar

machte. Dadurch musste der

komplette Antrieb des Ventils ausgetauscht

werden. Die Anlage stand deshalb

häufiger, jeder Austausch kostete

Geld und Medium ging verloren. Auf

der Suche nach der Ursache loggte ein

Mitarbeiter des Serviceteams die Daten

vor Ort per Laptop. Die Analyse ergab:

Schuld war ein ungünstig eingestellter

Regler. Er regelte permanent kaum

merklich nach, was zum Verschleiß der

Spindeldichtung führte. Durch einen

Serviceeinsatz konnten die Parameter

entsprechend angepasst und somit die

Lebensdauer des Regelventils spürbar

verlängert werden. Diese Erfahrung war

für die Fluidikexperten die Initialzündung

für das automatisierte Datenlogging.

Um Datensammeln und Fehlersuche

zu erleichtern, brachten sie das

automatisierte Datenlogging in seinen

unterschiedlichen Varianten auf den

Weg. Dafür ist kein Eingriff in die Steuerung

notwendig und die Eigenschaften

des Regelventils bleiben unberührt.

Autor: Adrian Schumm,

Service bei Bürkert Fluid Control Systems

Für Ventile zur Prozessregelung bietet Bürkert

ein automatisiertes Datenlogging, das Fehler

schnell und kostengünstig aufspürt.

(Quelle: Bürkert)

Weitere Informationen unter

www.buerkert.de/buerkertplus.

8 bayern Metall 9/2023


Konventionell und additiv für mehr Effizienz in der Produktion

Nicht immer ist es sinnvoll, ein Produkt

komplett additiv zu fertigen. Oft

sind die Vorteile additiver Verfahren

nur für bestimmte Komponenten

eines Bauteils wichtig. So bietet es

sich beispielsweise bei Brückenträgern

an, nur komplexe Verbindungselemente

mittels Auftragschweißen

additiv zu fertigen und anschließend

konventionell gefertigte Trägerelemente

anzuschweißen. Damit werden

durch konventionelle Herstellung

Kosten und Zeit gespart und

die Vorteile der additiven Fertigung

effizient eingesetzt.

Gerade im Brückenbau, aber auch in

vielen anderen Bereichen der Metallverarbeitung,

muss die Qualität der

Bauteile und Schweißverbindungen

stetig überprüft werden, um Sicherheit

und Stabilität des Endprodukts zu gewährleisten.

Die Qualitätssicherung

von Schweißnähten zwischen additiv

und konventionell gefertigten Elementen

ist jedoch eine Herausforderung.

Additiv gefertigte Komponenten besitzen

andere mechanische Eigenschaften

als konventionell hergestellte. Das

beeinflusst auch die Qualitätskriterien,

die an die Schweißnaht gestellt werden.

Die geltende Norm DIN EN ISO

15614 für Schweißverfahrensprüfungen

berücksichtigt solche Verbindungen

noch nicht.

Darum untersucht das ifw Jena gemeinsam

mit der SLV Mecklenburg-

Vorpommern im Projekt HyWeld

Schweißverbindungen zwischen additiv

und konventionell hergestellten

Komponenten.

Bei beiden Projektpartnern werden

Probegeometrien additiv gefertigt und

dann mit unterschiedlichen Schweißverfahren

mit konventionell hergestellten

Fügepartnern verbunden. Dabei

werden sowohl pulverbett- als auch

drahtbasiert hergestellte Elemente untersucht.

Ebenso werden die Schweißungen

mit unterschiedlichen Laserstrahl-

und Lichtbogen-Verfahren vorgenommen.

Das Projekt wird

gefördert vom Bundesministerium

für Wirtschaft

und Klimaschutz im

Programm INNO-KOM.

Im Werkstoffprüflabor des ifw Jena

werden die Schweißnähte anschließend

geprüft. Durch die Prüfungen

entsteht ein besseres Verständnis von

den besonderen Eigenschaften der

Schweißnähte an hybriden Bauteilen.

Da additiv gefertigte Teile oft eine höhere

Festigkeit aufweisen als konventionell

gefertigte Teile, ist besonders

die strukturelle Integrität der Schweißnaht

in Bezug auf die unterschiedlichen

Grundwerkstoffe interessant.

Am Ende des Projekts, das seit März

2023 läuft, soll eine Datenbasis für die

Qualitätssicherung solcher hybriden

Bauteile stehen. Die ermittelten Daten

bieten eine Grundlage, um die DIN EN

ISO 15614 um Qualitätskriterien für

Schweißnähte an hybriden Bauteilen

zu erweitern. Damit können additive

Verfahren wie pulverbettbasierte Herstellung,

Laser- oder Lichtbogen-Auftragschweißen

von mehr Unternehmen

in unterschiedlichen Branchen effektiv

eingesetzt werden.

(Quelle: Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik

und Werkstoffprüfung GmbH, ifw Jena)

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bayern Metall 9/2023 9


Werte erhalten, Ressourcen schonen

Strategien für die Transformation

zur Kreislaufwirtschaft

Die Werkzeugmaschine ist ein kostbares

Gut. Je teurer sie in der Anschaffung

ist, umso mehr gute Gründe dürfte es

geben, sie sorgsam zu warten, im Bedarfsfall

zu reparieren und sie möglichst

lange im Produktionsprozess zu halten.

Eine Lebensdauer von 20 oder 30 Jahren

ist für diese Maschinen keine Seltenheit.

Doch sollte in Zeiten von Retrofit

oder Re-Manufacturing überhaupt

noch von einem „End of Life“ die Rede

sein? – Obwohl die Werkzeugmaschine

bereits als Vorbild für die moderne

Kreislaufwirtschaft gehandelt wird,

dürfte in der Welt der Produktionstechnik

noch viel Überzeugungsarbeit zu

leisten sein. Das gilt für den ökologischen

Nutzen digitaler Wartungs- und

Instandhaltungsstrategien ebenso wie

für die Erkenntnis, dass sich selbst sehr

alte Maschinen ressourcenschonend

und ökonomisch sinnvoll auf Hightech-

Niveau aufrüsten lassen.

Die Knappheit bestimmter Rohstoffe

sowie Klima- und Umweltziele erfordern

ein Umdenken: Das wird auch auf der

EMO Hannover 2023 rund um das

Trendthema „Future of Sustainability in

Production“ diskutiert werden. Mit dem

aktuellen Stand der Produktionstechnik

würde allein die Herstellung von Stahl,

Aluminium, Plastik und Zement im

21. Jahrhundert etwa 800 Gigatonnen

CO2 verursachen, rechnet Prof. Dr.

Holger Kohl vor, stellvertretender Institutsleiter

und Leiter des Geschäftsfeldes

Unternehmensmanagement beim

Fraunhofer-IPK (Institut für Produktionsanlagen

und Konstruktionstechnik),

Berlin. Damit wäre das Zwei-Grad-Ziel

des Pariser Klimaabkommens bereits

verfehlt. Deshalb sei es so wichtig, betont

Kohl, der auch Mitglied der WGP

(Wissenschaftliche Gesellschaft für

Produktionstechnik) ist, dass solche

Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft

zurückgeführt werden. Ressourcen

zu schonen, sei neben der Reduzierung

des Energieverbrauchs die

zweite große Säule nachhaltigen Wirtschaftens.

Kreislaufwirtschaft ist mehr als

Recycling

Anders als bei der gegenwärtig noch

vorherrschenden Linearwirtschaft, bei

der eher kurzlebige Produkte nach der

Nutzung entsorgt werden, setzt die

Kreislaufwirtschaft auf eine möglichst

lange Nutzungsdauer, Reparatur, Wiederverwertung

und Recycling. Ressourcen

werden im Kreislauf gehalten und

möglichst für neue Produkte genutzt.

Unter kreislaufwirtschaftlichen Aspekten

seien für die Werkzeugmaschine

Themen wie Wartung und Instandhaltung

zur Lebensdauerverlängerung sowie

die Wieder- und Weiterverwendung

von Komponenten und Bauteilen

höchst relevant, so Professor Kohl. Das

gilt für die Industrie nicht anders als für

Wissenschaft und Forschung.

In der Regel werden Werkzeugmaschinen,

vor allem in den DACH-Ländern

(Deutschland, Österreich, Schweiz) bereits

so konstruiert, dass sie viele Jahre,

wenn nicht Jahrzehnte, störungsfrei,

präzise und rentabel arbeiten können.

Für Fräs-, Dreh- oder Schleifmaschine

gilt aber auch: „Wie lange es dauert, bis

sich Genauigkeit und Zuverlässigkeit

verschlechtern, hängt vom grundsätzlichen

Aufbau der Maschine ab, wie stark

sie beansprucht und wie gut sie gewartet

wird“, erläutert Paul Kössl, Global

Head of Business Development and

Marketing der international aufgestellten

United Grinding Group mit Hauptsitz

in der Schweiz, die mit diversen

Marken auf der EMO Hannover 2023

präsent ist. Die Unternehmensgruppe

mit weltweit rund 2.500 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern setzt auf präventive

Wartung, wie Kössl sagt, um Ausfallzeiten

zu minimieren und die Lebensdauer

der Maschinen zu verlängern.

vorher

Präventive Wartung soll nicht nur Erkenntnisse

über den aktuellen Zustand

der Ausrüstung liefern, sondern auch

über Teile und Prozesse sowie darüber,

was in naher Zukunft repariert, ersetzt

oder aufgerüstet werden muss. Ergänzend

dazu bietet United Grinding zunehmend

digitale Produkte und Assistenzsysteme

an, etwa den „Service-

Monitor“, der Wartungsaufgaben, auch

für mehrere Maschinen gleichzeitig,

zentral verwaltet, überwacht und dokumentiert.

Wachsende Bedeutung der

Digitalisierung

nachher

Die Bedeutung digitaler Assistenzsysteme

habe mit der Corona-Pandemie

deutlich zugelegt, sagt Paul Kössl. Allein

die Zahl der Fernwartungs-Einsätze

habe sich in dieser Zeit mehr als verdreifacht.

Inzwischen werde jede zweite

Maschine der United Grinding Group

mit dem neuen intelligenten Betriebssystem

C.O.R.E. ausgestattet, das den

Datenaustausch von Maschinen ermöglicht,

über die eingebaute umati-

Schnittstelle auch mit Drittsystemen.

C.O.R.E. bietet Zugang zu digitalen

Lösungen direkt an der Maschine,

ohne zusätzliche Hardware installieren

zu müssen. So kann ein Remote-Einsatz

etwa über die integrierte Kamera

im C.O.R.E.-Panel per Videokonferenz

begleitet werden. Die Digitalisierung

helfe, die Arbeiten punktgenau und

engmaschiger durchzuführen, um die

Produktivität zu erhalten und die Ausfallsicherheit

zu erhöhen, heißt es. Kössl

teilt dabei die Auffassung, dass der

10 bayern Metall 9/2023


Trend zu Big-Data-Analysen, Künstlicher

Intelligenz und maschinellem Lernen

gehen dürfte, um eine vorausschauende

Instandhaltung (Predictive

Maintenance) zu implementieren, auch

wenn es bei vielen Anwenderinnen und

Anwendern noch sehr viele Vorbehalte

dagegen gebe. „Wir sehen aber bereits

eine neue junge Generation von Maschinenbetreibern,

die mit dem Internet

aufgewachsen ist und für die es natürlich

ist, die damit verbundenen Technologien

auch zu nutzen.“

Dazu dürfte auch die wissenschaftliche

Forschung beitragen. Das BMBF (Bundesministerium

für Bildung und Forschung)

fördert gegenwärtig zahlreiche

Projekte entlang der Wertschöpfungskette,

angefangen beim reparaturfreundlichen

Produktdesign bis zur

Rückgewinnung von Rohstoffen. Die

Digitalisierung wird als wichtiger

Schlüssel zum Erfolg der Circular Economy

gesehen. Durch digitale Technologien

lassen sich die entsprechenden

Akteure besser vernetzen. Unter den

bislang geförderten Projekten findet

sich beispielweise das Projekt Relife

(Adaptives Re-Manufacturing zur Lebenszyklusoptimierung

vernetzter Investitionsgüter).

Dabei geht es nach

Angaben des federführenden Werkzeugmaschinenlabors

der RWTH Aachen

um eine adaptive Instandhaltungsstrategie,

die anhand von Sensorik-Auswertungen

den optimalen Zeitpunkt

und Umfang von Instandhaltungsmaßnahmen

bestimmt. Dabei

werden sowohl technische als auch

ökonomische und ökologische Gesichtspunkte

berücksichtigt.

Basierend auf dem

sensorisch überwachten

Verschleißzustand von

Komponenten werden

präventive Re-Manufacturing-Maßnahmen

vorgeschlagen.

So soll die

älter werdende Maschine

auf dem technischen Niveau

einer neuen Maschine

gehalten werden, eine

Vorgehensweise, die auch

neue Geschäftsmodelle

implizieren dürfte.

R-Strategien für das

zweite und dritte Leben

In der Wissenschaft ist oft

von den sogenannten

R-Strategien und ihren

Grundprinzipien Reduce,

Reuse, Recycle die Rede. Die R-Strategien

bilden das Grundgerüst der Transformation

hin zur Kreislaufwirtschaft. Es

geht darum, den Materialeinsatz zu reduzieren

(Reduce), ausgemusterte Produkte

nicht zu entsorgen, sondern an

Dritte zu veräußern und weiter zu nutzen

(Reuse). Um die Nutzungsdauer eines

Produkts zu verlängern, werden

Produkte repariert, damit sie ihre Funktion

wieder erfüllen (Repair). Bei Refurbishment

werden Bauteile nicht nur repariert,

sondern auch auf den aktuellen

Stand der Technik gebracht. Re-Manufacturing

wiederum beschreibt den Vorgang,

dass das Produkt eine äquivalente

Qualität verglichen mit einem neuen

Produkt bekommt.

Bei den Werkzeugmaschinenherstellern

stellt die Generalüberholung von

Remote-Einsatz über die integrierte Kamera.

Maschinen einen wichtigen Geschäftszweig

dar. Was hier realisierbar ist, zeigen

Beispiele der Firma Waldrich Coburg,

die neben Vertikaldrehmaschinen

und Schleifmaschinen vor allem sehr

große Fräsen in horizontaler und vertikaler

Bauweise herstellt. Pro Jahr werden

durchschnittlich drei Maschinen

einem Komplett-Retrofit unterzogen.

Wie Steffen Nitzsche, Projektmanager

Retrofit, dazu erläutert, setzt das Unternehmen

für seine Produkte ohnehin

in hohem Maße recycelbare Werkstoffe

wie Gusseisen und Stahl ein und reduziert

so den Verbrauch von natürlichen

Ressourcen. Auf Kunststoffe werde

weitgehend verzichtet. Die Maschinen

verfügen über hydrostatische Führungen,

die praktisch verschleißfrei betrieben

werden und nach 30 oder 40 Jahren

gerade „gut eingelaufen“ seien,

bemerkt der Experte. Er beschreibt das

Beispiel einer Gantry-Fräsmaschine,

Baujahr 1981: Die Maschine mit den

imposanten Hauptabmessungen Plattenfeld

3.600 mm x 13.500 mm, Durchgangsbreite

4.600 mm und einer

Durchgangshöhe von 3.500 mm erhielt

einen mechanisch und elektrisch komplett

überholten und modernisierten

Frässupport und einen modernen Gantry-Antrieb.

Es wurden dabei auch alle

Vorschubgetriebe überholt. Die Maschine

bekam eine komplett neue Elektrik

sowie eine moderne Steuerung des

Typs Siemens 840D, neue Achsantriebe,

Hydrostatik- und Hydraulikkomponenten.

Letztendlich bleiben von einer Maschine

beim Retrofit rund 90 bis 95 Prozent

des Gewichts erhalten. Die restlichen 5

Prozent sind in der Regel Schaltschrank-

und Kabelmaterial. Das wird

aber auch nicht entsorgt, sondern an

einen externen Dienstleister übergeben

und nochmals zu 30 bis 40 Prozent wiederverwendet.

„Aus alt mach neu“ als Alternative

zur Neuinvestition

Matthias Helmprobst, Leiter der Steuerungstechnik

bei Waldrich Coburg, legt

Wert darauf festzustellen, dass eine

über 40 Jahre alte Maschine nicht nur

komplett überholt, sondern tatsächlich

auf den neusten Stand der Technik gebracht

werden kann. Durch den Einsatz

modernster Steuerungs- und Rechnertechnik

mit den aktuell verfügbaren Betriebssystemen

und Sicherheitsarchitekturen

entspricht die Maschine nach

der Überholung auch IT-technisch den

bayern Metall 9/2023 11


aktuellen Standards und könne damit

beispielsweise ins Firmennetzwerk eingebunden

werden. Der finanzielle Aufwand

für eine Modernisierung bewege

sich dabei, je nach Umfang, zwischen

30 und 60 Prozent einer vergleichbaren

Neuinvestition und stelle deshalb oft die

wirtschaftlichere Alternative dar.

Bei Waldrich Coburg genießt das Thema

Kreislaufwirtschaft einen sehr hohen

Stellenwert, betont Matthias Helmprobst.

Die Umsetzung sei seiner Auffassung

nach weniger an die technischen

Möglichkeiten gekoppelt, sondern

vor allem eine Frage der Mentalität.

„Viele haben im Kopf, dass eine 40

Jahre alte Maschine rückständig sein

muss“, sagt er und ergänzt: „Dieses

Denken müssen wir ändern, wenn wir

die Produktion im Sinne der Kreislaufwirtschaft

voranbringen wollen.“

Autorin: Cornelia Gewiehs, freie

Journalistin, Rotenburg (Wümme)

Perfekte Schweißsysteme aus einer Hand für jeden Roboter

High-Performance beim Roboterschweißen mit der neuen Brennergeneration LMR 2 von Lorch

Die neuen Hochleistungsbrenner

LMR 2 von Lorch eröffnen beim Roboterschweißen

durch zahlreiche

Innovationen ganz neue Leistungsdimensionen.

Mit den speziell für das automatisierte

Schweißen entwickelten Brennern können

Roboter jetzt noch präziser und

wirtschaftlicher schweißen. Durch ihre

optimierte Kontaktspitzen-Kühlung und

Gasabdeckung sind sie besonders effizient

und ressourcenschonend. Zusammen

mit den neuen Brennern, den entsprechenden

Schlauchpaketen, dem

Drahtvorschub und der Stromquelle

bietet Lorch für alle Robotersysteme eine

exakt aufeinander abgestimmte

Komplettlösung, die eine maximale

Wirtschaftlichkeit garantiert.

Hohe Einschaltzeiten, enorm präzise

Wiederholraten, schneller Materialdurchsatz:

Das Roboterschweißen stellt

ganz besonders hohe Ansprüche an

das Schweißen. Mit der neuen Brennergeneration

LMR 2, die für alle gängigen

Robotertypen zur Verfügung steht, bietet

Lorch Schweißtechnik ein Schweißsystem,

das für höchste Qualität und

Düsenstock/

Gasverteiler

Kontaktspitze

Isolator

Gasdüse

Ob von Yaskawa, Kuka oder anderen Herstellern, der neue Brenner und die Komplettpakete von

Lorch sind mit allen gängigen Roboteranlagen kompatibel.

Ein ausgefeiltes

Kühlsystem schützt

den Schweißbrenner

vor Überhitzung und

verringert den

Durchsatz von

Verschleißteilen.

Reproduzierbarkeit steht. Dank einer

Reihe von Innovationen, die bereits

beim neuen Handbrennersystem LMS

umgesetzt wurden, bietet der LMR-

Brenner eine ausgezeichnete Performance

und Produktivität. Grund dafür

ist das speziell konstruierte Innenleben

des Brenners: Die abgestimmte Formgebung

zwischen Kontaktspitze und

Kontaktspitzen-Aufnahme bewirkt eine

laminare Ausprägung des Gasflusses

und sorgt so für

eine perfekte

Gasabdeckung.

Die über den Dorn

gezogene Kontaktspitze

wirkt

der Bildung von

Mikro-Lichtbögen

im Inneren entgegen

und ihre besondere Konstruktion

trägt zudem zu einem Drahtrichteffekt

und einem optimalen Stromübergang

zum Draht bei. Durch den stabileren

Lichtbogen und verbesserten Werkstoffübergang

werden präzisere

Schweißnähte erzielt. Außerdem werden

beim Schweißen von Edelstahl die

Anlauffarben minimiert und beim Aluminiumschweißen

der Schmauch reduziert.

Die spezielle Konstruktion des Düsenstock/Gasverteilers

aus Messing ermöglicht

eine schnelle Wärmeabfuhr

und schützt bei langen Laufzeiten vor

zu hoher thermischer Belastung. Die innovative

Schutzgasführung sorgt für eine

zusätzliche Kontaktspitzen-Kühlung

und einen optimalen Gasfluss im Austrittsbereich.

Die konsequente Umsetzung

von Kupfer-zu-Kupfer-Verbindungen

beim Stromfluss und einer hocheffizienten

Kühlung führen zu einem deutlich

verringerten Leitungswiderstand im

Brenner. Beides schont die verbauten

Verschleißteilekomponenten enorm und

erhöht deren Standzeiten.

12 bayern Metall 9/2023


Ressourcenschonend ist nicht nur das

innovative Kühlsystem, das den Verschleiß

deutlich eindämmt. Auch die

gassparende, separate Schutzgasführung

und die reparaturfreundliche Konstruktion

tragen zu einer erhöhten

Nachhaltigkeit bei. Zudem sind die

Schlauchpakete und deren Anschlüsse

am Brenner einfach austauschbar und

die Verschleißteile im LMR-Brenner

sind zu großen Teilen identisch mit denen

der LMS-Brenner aus dem Handschweißbereich.

Dadurch verringert

sich die Lagerhaltung von Verschleißteilen,

wenn sowohl Robotersysteme als

auch Handschweißanlagen im Unternehmen

eingesetzt werden.

Die LMR 2 Brenner sind in zwei Varianten

– TN 3 und TN 6 – erhältlich. Der TN

3 Brenner ist mit einem langen Brennerhals

ausgestattet und eignet sich vor

allem für Fertigungsprozesse, wenn es

auf eine gute Erreichbarkeit der

Schweißnähte ankommt wie beispielsweise

beim Schweißen von dünnen

Blechen in der Autoindustrie. Der Leistungsbereich

beim TN 3 reicht je nach

Kühlung (Wasser, Gas) von 300 bis

450 Ampere. Der Highend-Brenner TN

6 mit dem kürzeren Brennerhals ist für

höhere Stromstärken von 300 bis 500

Ampere ausgelegt. Insgesamt können

je nach Roboterkonzept, Drahtförderoption,

Kühlverfahren und Brennervariante

16 verschiedene Leistungspakete

als Komplettlösung ausgewählt werden.

Die LMR 2 Brenner können mit allen

gängigen Roboteranlagen und den

Lorch Stromquellen S-RoboMIG XT

und Robo-MicorMIG kombiniert werden.

Über die Stromquellen stehen die

vielfach bewährten und stark nachgefragten

Lorch Schweißprozesse Speed-

Pulse XT, TwinPuls XT, SpeedArc, Speed

Arc XT, Pulse und TwinPuls auch für das

Roboterschweißen zur Verfügung.

Weitere Informationen unter

www.lorch.eu/de.

WPS-12-24 – Rohrsägemaschinen

WPS-12-24 – Rohrsägemaschine wurde entwickelt durch

Th. Wortelboer, um Rohre einfach und schnell auf die richtige

Länge zu schneiden.

Durch die Steuerung sorgt ein pneumatisch-hydraulischer Druckzylinder

für die Bewegung des Sägeblattes, sägt durch das Rohr und die

Drehbewegung wird von einem separaten Servomotor gesteuert. Der

Motor ist zum Sägen von Rohren mit einer Wandstärke von etwa vier

Millimetern und hoch bis etwa 20 bis 25 Millimeter. Da das Sägeblatt

ebenfalls über einen Servomotor angetrieben wird, kann die Geschwindigkeit

von hoch zu niedrig eingestellt werden und daher können

sowohl Stahl als auch Edelstahl verwendet werden. Der Vorteil des

Servomotors besteht darin, dass er sowohl mit niedriger als auch mit

hoher Drehzahl arbeitet, die jeweils ein hohes, konstantes Drehmoment

abgeben.

(Quelle : Th. Wortelboer B.V.)

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bayern Metall 9/2023 13


SCHLIESS- & SICHERUNGSTECHNIK

Mit Sicherheit angepasst

Integration von Miditec Lesern in handelsübliche Schalterprogramme

Klassische Schlüssel und Schließzylinder

gehen mit zahlreichen

Nachteilen für ihre Nutzer einher.

Neben einem möglichen Verlust

und dem damit verbundenen Sicherheitsrisiko

bieten herkömmliche

Schließsysteme keine Möglichkeit

der Datenerfassung oder der

externen Steuerung.

Moderne Zutrittsleser schaffen, neben

ihrer erhöhten Sicherheit durch die

kontaktlose Entriegelung per Chipkarte,

Transponder oder App, effektive

und individuelle Access-Management-

Lösungen sowohl für Unternehmen

und öffentliche Einrichtungen als auch

für private Haushalte.

Einfache Installation neben Lichtschalter

oder Steckdose

Zutrittsleser wie der LM400 lassen sich

problemlos in Schalterprogramme

namhafter Hersteller wie Busch-Jäger

oder Gira integrieren. Dadurch können

die Miditec Access-Management-Lösungen

ohne Aufwand an vorhandene

Anschlüsse in bestehender Infrastruktur

installiert werden. Dank unterschiedlicher

Farb- und Formoptionen

bieten die Leser branchenübergreifend

für Bürogebäude oder Produktionsstätten

eine optisch ansprechende Lösung

und lassen sich unternehmensspezifisch

an das jeweilige Corporate

Design anpassen. Je nach Einsatzbereich

und Sicherheitsanforderung bietet

Miditec auch Leser mit integrierter

Siedle-Sprechstelle, die ebenfalls mit

konventionellen Schalterprogrammen

kompatibel sind. Egal ob im Außenoder

Innenbereich: Einmal angebracht,

kann die Türmechanik über den Leser

kontaktlos betätigt werden – natürlich

nur von Personen mit entsprechender

Nutzerlizenz. Mitarbeiter, Objekte, Inventar

und Betriebsinterna können somit

simpel und alltagstauglich geschützt

werden.

Weitere Informationen unter

https://miditec.de.

Immer dabei!

ePaper der

bayern Metall

www.fachverband-metall-bayern.de

14 bayern Metall 9/2023


METALLBAUTECHNIK

Blechbearbeitung mit spezialisierter

CAD-Software beschleunigen

Die Bearbeitung von Blechen stellt

eine grundlegende Aufgabe für viele

Metallbauer dar. Damit sie ihre

Zeit effizienter nutzen und sich auf

komplexere Prozesse konzentrieren

können, ist es wichtig, dass die

CAD-Software problemlos alle Anforderungen

unterstützt. Eine Herausforderung

besteht jedoch darin,

dass herkömmliche CAD-Systeme

oft nur die Standardfunktionen für

die Erstellung von Blechen bieten.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen

eine spezialisierte CAD-Software

vor, die diese Herausforderungen

überwindet und die Blechbearbeitung

beschleunigt.

CAD-Software für die

Blechbearbeitung

Die CAD-Software HiCAD bietet ein

Kantblechmodul, das speziell für die

Bearbeitung von Blechen entwickelt

wurde. Im Gegensatz zu herkömmlicher

CAD-Software unterstützt dieses

Modul umfangreiche Funktionen, die

den gesamten Prozess von der Skizze

bis zur Produktion unterstützen und

die Anforderungen von Metallbauern

erfüllen.

Funktionen einer CAD-Software

in der Blechbearbeitung

HiCAD ermöglicht die Erzeugung von

Blechen auf verschiedene Arten. Durch

Skizzen oder Blecherzeugungsdialoge

können Sie die Grundgeometrie des

Blechs einfach und schnell festlegen.

HiCAD bietet automatisierte Bearbeitungsfunktionen,

mit denen Sie Abkantungen,

Gehrungsschnitte, Ausklinkungen

und Biegezonen anpassen können.

Dadurch können Sie das Blech präzise

gemäß den Kundenanforderungen gestalten.

Vermeiden von unnötigen

Schweißen der Bleche

Das Abkanten wird im Allgemeinen

dem Schweißen vorgezogen, da die

einzelnen Bleche ohne zusätz liche

Wärmeeinbringung miteinander verbunden

werden. Das Ergebnis ist die

Vermeidung von Verzug und die Sicherstellung

der Maßhaltigkeit. Ebenfalls

bieten Abkantungen eine höhere Stabilität.

Die Verwendung einer spezialisierten

CAD-Software, die Abkantungsfunktionen

bietet, ermöglicht einen

effizienteren Arbeitsablauf. Mit

dem spezialisierten Kantblechmodul

von HiCAD können Abkantungen direkt

in der CAD-Software simuliert und

angepasst werden.

Automatisierte Erstellung von

Produktionsdaten

Zahlreiche Blechbearbeitungsfunktionen:

Biegesimulation,

Gehrungsschnitt,

spezialisierte Auswirkungen,

usw.

Ein weiterer entscheidender Vorteil der

CAD-Software HiCAD besteht in der

automatisierten Erstellung von Produktionsdaten.

In nur wenigen Schritten

können nicht nur Werkstattzeichnungen,

sondern auch detaillierte

Stücklisten generiert werden. Darüber

hinaus ermöglicht das Modul die automatische

Erstellung von grafischen

Blechquerschnitten. Die Daten werden

abschließend als DXF-Dateien ausgegeben,

die alle erforderlichen Maße

und Informationen enthalten.

Die Wahl der richtigen CAD-Software

für die Blechbearbeitung kann einen erheblichen

Einfluss auf die Effizienz und

Qualität Ihrer Arbeitsabläufe haben.

Durch den Einsatz einer spezialisierten

CAD-Software wie dem Kantblechmodul

können Sie Ihre Blechbearbeitung

beschleunigen.

Weitere Informationen unter

www.isdgroup.com.

(Foto: Kadmy/AdobeStock)

bayern Metall 9/2023 15


Mirdif Avenue Mall in Dubai

Frei geformtes Glasdach

Die Aluminium-Glas-Konstruktion Schüco Grid2Shell ermöglicht die

Umsetzung von individuell gewölbten Fassaden oder Lichtdach-Geometrien

mit Structural Glazing. Beim Bau der Mirdif Avenue Mall in

Dubai wurde mit der innovativen Objektlösung eine frei fließende

Überdachung des Innenhofes mit individueller Flächengeometrie geschaffen.

Die eingesetzte Textilfassade FACID ermöglicht dabei eine

optimierte Verschattung der innenliegenden Café-Terrassen.

Mit dem System Grid2Shell hat der Bielefelder

Gebäudehüllenspezialist Schüco

eine freitragende Aluminium-Glas-

Konstruktion entwickelt, die maximale

Freiheit bei der Umsetzung von dreidimensional

geformten Dach- und Fassadenentwürfen

bietet. Die innovative Objektlösung

überzeugt durch ein selbstragendes

und frei skalierbares Stecksystem,

das eine einfache und schnelle

Verarbeitung und Montage ermöglicht.

Durch drei- oder mehreckige Rasterelemente

können dabei individuelle Formen

der Gebäudehülle oder fließende

Lichtdachkonstruktionen mit großer

Spannweite realisiert werden. Schüco

bietet Unterstützung von der Planung

bis zur Umsetzung der Freiformfassade

für Planungsbüros und Metallbaubetriebe.

Filigrane Optik in pulverbeschichtetem

Aluminium

Grid2Shell setzt sich zusammen aus

projektspezifisch gefrästen 3D-Knotenelementen

sowie durchgehend auf

90 Grad zugeschnittenen Pfostenprofilen,

die auf der Baustelle an den vorgesehenen

Positionen in die Knoten

eingehängt und verschraubt werden:

„Die gesamte Geometrie der Konstruktion

wird dabei in den Knotenelementen

aufgenommen“, erklärt Thomas

Alexander Fruhmann, Director Pre-

Construction Services von Schüco. Im

Ergebnis lassen sich unterschiedlichste

dreidimensionale Lichtdach- oder

Fassadenentwürfe in Ganzglas-Optik

wirtschaftlich und rationell planen und

umsetzen. Die Verwendung von Komponenten

aus dem Systembaukasten

gewährleistet dabei eine hervorragende

Statik, Dichtheit und Isolation

sowie eine unkomplizierte Verarbeitbarkeit

sämtlicher Bauteile. Zusätzliche

Schweißverbindungen oder komplizierte

Schifterschnitte sind nicht erforderlich.

Ein entscheidender Vorteil von Grid2-

Shell ist die weltweit einzigartige Fertigung

sämtlicher Systemkomponenten

komplett aus Aluminium: „Das bedeutet,

dass die Konstruktion deutlich

leichter ist und die sternförmigen Knoten

so weit ausgefräst werden können,

dass sie optisch dem Verlauf der Profile

folgen und damit gar nicht mehr wahrnehmbar

sind“, berichtet Thomas Alexander

Fruhmann. „Ebenso bietet die

Fertigung aus Aluminium die Möglichkeit

zur Pulverbeschichtung und damit

für ein individuelles Oberflächenfinish

im gleichen Farbton der Tragprofile.“

Gewölbte Dachkonstruktion der

Mirdif Avenue Mall in Dubai

Bautafel

Objekt

Architekturbüro

Bauherr

Eigentümer

Schüco Partner

Dachsysteme

Mirdif Avenue Mall, Dubai

Sabat Architectural Consultancy, VAE Dubai

Abnaa Yousuf Ahli Investment Group LLC

Yousuf Ahli VAE, Dubai

Mathews Metal Manufacturing LLC, Dubai/VAE

Freiformfassade Schüco Grid2Shell

Schüco FACID

Fassadensysteme Fassadensystem FWS 50

Fassadensystem FWS 50 SG

Türsysteme

Fenstersystem

Schüco ADS 65 HD

Schüco AW

Zur Anwendung gelangt ist die innovative

Objektlösung von Schüco bei der

Mirdif Avenue Mall in Dubai. Das Einkaufszentrum

bietet drei Ebenen mit einer

Gesamtfläche von 22.300 Quadratmetern

und wurde im Sommer 2022

nach Plänen des vor Ort ansässigen

Büros Sabat Architectural Consultancy

fertiggestellt. Ein charakteristischer

Blickfang des hufeisenförmig nach

Südosten geöffneten Entwurfes ist vor

allem die individuell gewölbte Dachkonstruktion

mit ihrer Spannweite von 25

Metern. Die 1.800 Quadratmeter große,

auf insgesamt 20 „Baumsäulen“ ruhende

Freiformkonstruktion schafft ein luftiges

Ambiente mit maximalem Außenbezug

und stellt außerdem eine optimierte

Verschattung der verschiedenen

Café-Terrassen sicher. Für die Innenhoffassaden

der einzelnen Galeriezeilen

kamen zusätzlich die Schüco Fassadensysteme

FWS 50 und FWS 50 SG,

das Türsystem Schüco ADS 65 HD sowie

das Fenstersystem Schüco AWS

114 zum Einsatz.

„Um die Struktur und die individuellen

Geometrien der Dachkonstruktion sicher

umsetzen zu können, hatten die

Architekten ursprünglich ein herkömmliches

Glasdach geplant“, berichtet

Thomas Alexander Fruhmann. „Da eine

Glasbedeckung aufgrund der klimatischen

Bedingungen vor Ort aber gar

16 bayern Metall 9/2023


Entsprechend zufrieden zeigt sich auch

der Bauherr des Projektes: „Die Mirdif

Avenue Mall befindet sich in bester Lage

und bietet ein einzigartiges Design“,

erklärt Yousuf Ahli, Eigentümer der Abnaa

Yousuf Ahli Investment Group LLC.

„Und es ist das erste Projekt in Dubai,

das mit einer derartigen Aluminiumdach-Konstruktion

ausgeführt wurde.

Vor der Fertigstellung des Daches hatten

wir lediglich ein paar potenzielle

Mietanfragen, danach waren dann

gleich 70 bis 80 Prozent der Flächen

fest vermietet.“

Umsetzung der Dachkonstruktion

vor Ort

Die Dachkonstruktion der Mirdif Avenue Mall

in Dubai wurde mit der Schüco Objektlösung

Grid2Shell umgesetzt.

Das selbsttragende Stecksystem ermöglicht

einen Verzicht auf Stahlunterkonstruktionen

und Schweißverbindungen für eine schnelle

und effiziente Umsetzung des Bauprojekts.

(Bildnachweis: Schüco International KG)

nicht erforderlich war und das Glas außerdem

aufwendig hätte bedruckt werden

müssen, um die gewünschte Verschattung

zu erzielen, haben wir den

Architekten schließlich vorgeschlagen,

den größten Teil der Felder offen zu belassen

und wo erforderlich eine FACID

Textilbespannung zu integrieren.“ Die

genaue Position der einzelnen Textilflächen

– und damit das letztlich ausgeführte

Muster der Konstruktion – haben

die Architekten dann anhand einer Sonnenstandsanalyse

exakt berechnet. Im

Ergebnis ist also eine individuelle Adaption

gelungen, die deutlich die große

Bandbreite und Flexibilität von Grid2-

Shell aufzeigt.

Die in die Glasdachkonstruktion integrierte Textilbespannung FACID ermöglicht eine

gezielte Verschattung einzelner Bereiche der Mall.

Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades

des selbsttragenden Stecksystems

konnte die gesamte Dachkonstruktion

vor Ort als leicht montierbarer Plug-&-

Play-Baukasten ausgeführt werden. Ein

wichtiger Baustein für diese schnelle

Umsetzung war auch die projektspezifische

Beratung und Unterstützung der

Architekten und des beteiligten Metallbaubetriebes

Mathews Metal Manufacturing:

„Im Rahmen unseres Pre Construction

Service bieten wir unter anderem

eine digitale Designoptimierung an,

bei der die Tragkonstruktionen und die

verschiedenen Knotenpunkte exakt berechnet

und optimiert werden“, erklärt

Thomas Alexander Fruhmann. „Und

ebenso prüfen wir auch die Umsetzbarkeit

des Entwurfs mithilfe von aktueller

Entwurfs- und Statik-Software.“

Einfache Fertigung und Montage

Zur Fertigstellung der Verbindungsknoten

anhand der finalen Projektmodelle

hat Schüco mittlerweile ein eigenes

Werk in den Vereinigten Arabischen

Emiraten neu eröffnet. Die Verwendung

von durchgehend digitalen Modellen

sorgt dabei für eine schnelle und sichere

Auftragsbearbeitung. Für eine optimierte

Montage werden die verschiedenen

Knotenabzweigungen außerdem durchgehend

nummeriert und unverwechselbar

gekennzeichnet, sodass eine den

Tragprofilen zugeordnete Plug-&-Play-

Montage sichergestellt ist. Parallel dazu

werden auch die verschiedenen Profile

auf 90 Grad zugesägt und anschließend

die erforderlichen Schraublöcher und

der Schraubenkanal mithilfe eines

5-Achs-Bearbeitungsautomaten ausgefräst:

„Die abschließende Montage der

Glasdachkonstruktion vor Ort konnte

dann ohne große Krananlagen nach

dem Schneekristall-Prinzip durch den

Metallbaubetrieb ausgeführt werden“,

berichtet Thomas Alexander Fruhmann.

„Die eindeutige Zuordnung der Anschlussstäbe

an den Knotenpunkten erfolgte

dabei entsprechend der Nummerierung

auf den Knoten, die letztlich ein

einfaches ‚Bauen nach Zahlen‘ ermöglichte.“

(Fotograf: Tonnie Richard Wong

Nutzungsrecht: Schüco International KG)

bayern Metall 9/2023 17


BUNDESVERBAND AKTUELL

Artikeldienst Technik

So betrifft ISO GPS das Metallhandwerk

ISO GPS: Manche Feinwerkmechanik-Unternehmen erhalten bereits

Kundenaufträge, in denen Normen der Geometrischen Produktspezifikation

herangezogen werden. Für andere ist ISO GPS noch ein Mysterium.

Erfahren Sie in diesem Artikel von Thomas Röper, Technischer Berater

im Bundesverband Metall, inwieweit Sie das Thema betrifft und

wie Sie sich informieren können.

Verschaffen Sie sich einen

Überblick

Die Geometrische Produktspezifikation

ist der Leitbegriff des größten regelbasierten

ISO-Normensystems. Ziel

der ISO GPS ist die Bereitstellung von

Regeln und Operatoren, die die eindeutige

und vollständige Beschreibung

geometrischer Merkmale in technischen

Spezifikationen sowie deren Verifikation

erlauben. Im Vordergrund

steht dabei die Sicherstellung der

Funktionserfüllung des Bauteils bzw.

der Baugruppe.

Das System verspricht eine Reihe von

Vorteilen gegenüber der historischen

Bemaßung und Tolerierung: Dadurch,

dass der Produktentwickler dazu angehalten

ist, sich intensiv mit den funktionsrelevanten

Geometrieelementen

der zu konstruierenden Komponenten

zu befassen, sollen unnötig enge

Angsttoleranzen und übermäßig viele

Prüfmerkmale vermieden werden, wodurch

Fertigungs- und Prüfkosten eingespart

werden können.

Die Eindeutigkeit und Vollständigkeit

der Spezifikation soll zudem idealerweise

die Notwendigkeit von Rückfragen

und zusätzlichen Erläuterungen zu

Zeichnungen bzw. CAD-Modellen einsparen.

ISO GPS will außerdem ein entscheidender

Schritt auf dem steten Weg der

Digitalisierung sein. Bauteil-Modelle

ohne Interpretationsspielraum bieten

das Potenzial für vollständig maschinenlesbare

Zeichnungen und den digitalen

Zwilling von Produkten und Prozessen.

Letztlich steht die Anwendung aktueller

Normen in direktem Zusammenhang

mit Qualitätsmanagementanforderungen

(Konformität mit ISO 9001)

und damit auch mit der langfristigen

Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt.

Doch wer sich mit der Geometrischen

Produktspezifikation und -prüfung

ISO GPS – Betroffenheit im Metallhandwerk

Empfehlung sich mit ISO GPS

auseinanderzusetzen

Branche Feinwerkmechanik 1 :

• Maschinenbau

• Feinmechanik

• Werkzeugbau

• Zerspanungstechnik

Anwendung von GPS-Normen 2 :

• in der Produktspezifikation

- Darstellung

- Bemaßung

- Tolerierung

• in der Produktverifikation

- Prüfung

- Prüfmittel

- Kalibrierung

Notwendigkeit sich mit ISO

GPS auseinanderzusetzen

Anwendung von GPS-Normen 3 :

(auf Zeichnungen bzw. in CAD-

Modellen)

• durch Nennung:

- z. B. Tolerierung nach

DIN EN ISO 8015

- oder Allgemeintoleranzen

nach DIN EN ISO 22081

• durch Verwendung von

GPS-Symbolen:

- z. B. Form- und Lagetoleranzen

nach DIN EN ISO 1101

- oder Oberflächenangaben

nach DIN EN ISO 21920

1 Explizite Nennung des „Maschinenbaus“ in DIN EN ISO 8015:2011-09, 5.1 Grundsatz des Aufrufens

2 Nachschlagemöglichkeit: „Strukturierte Liste der Normen im ISO-GPS-System“

3 DIN EN ISO 8015:2011-09, 5.1 Grundsatz des Aufrufens: Die Verwendung eines Teils des GPS-Systems führt automatisch zu Gültigkeit

des gesamten GPS-Systems.

18 bayern Metall 9/2023


auseinandersetzt, stößt auch schnell

auf diverse Herausforderungen: Mit

mehr als 140 Normen(teilen) und einer

unüberschaubaren Anzahl an Querverweisen

zwischen den Normen findet

der gewillte Anwender schwerlich einen

Einstieg in die für ihn relevanten

Themen.

Die Produktion wird mit Zeichnungen

überfordert, die auf die Bauteil-Funktionen

und dadurch nicht auf die Fertigungsspezifika

zugeschnitten sind. Die

eindeutige Bemaßung und die damit

einhergehenden Verifikationsanforderungen

machen ein fertigungsbegleitendes

Messen mit Handmessmitteln

nur noch schwer möglich oder sogar

unmöglich. In den meisten Fällen ist für

eine GPS-konforme Qualitätssicherung

ein Koordinatenmessgerät notwendig.

Darüber hinaus sollten nicht nur die

technisch versierten Fachkräfte in den

Bereichen Konstruktion, Fertigung,

Montage und QS ein spezialisiertes

Know-how im System ISO GPS haben.

Auch die Kaufmänner und -frauen im

Einkauf und Vertrieb sollten ein Verständnis

dafür haben, welche Anforderungen

mit den Produkten verbunden

sind, mit denen sie Handel treiben.

Prüfen Sie Ihre Betroffenheit

Der ein oder andere Unternehmer stellt

sich vielleicht die Frage: „Muss ich

mich denn mit ISO GPS beschäftigen?

Betreffen mich diese GPS-Normen

überhaupt?“ Ein Blick in die Mutter der

GPS-Normen liefert einen ersten Hinweis.

Auch wenn der Abschnitt „Anwendungsbereich“

in der DIN EN ISO

8015:2011-09 keine Brancheneingrenzung

zulässt, so heißt es unter „5.1

Grundsatz des Aufrufens“ wörtlich:

„Sobald ein Teilbereich des ISO-GPS-

Systems in einer Produktspezifikation

des Maschinenbaus aufgerufen wird,

gilt das gesamte ISO-GPS-System als

aufgerufen, […].“ Der Begriff Maschinenbau

ist dabei aber wohl so weit zu

fassen, als dass auch Maschinenelemente

in den Anwendungsbereich der

Geometrischen Produktspezifikation

und -prüfung fallen. Lohnfertiger und

Werkzeugbauer werden sich also nicht

aus der Affäre ziehen können, nur weil

sie keine kompletten Maschinen oder

Anlagen liefern.

Der Grundsatz des Aufrufens liefert darüber

hinaus auch den zweiten Hinweis

auf eine mögliche Betroffenheit. Wenden

Sie bereits einzelne GPS-Normen

an, so sollten Sie sich mit dem gesamten

System beschäftigen, schließlich

rufen Sie über 140 Normen auf. Zeichnungen

bzw. CAD-Modelle weisen viele

genormte Merkmale auf, ohne dass

der Ersteller oder Leser sich über den

Aufruf der einzelnen Normen bewusst

ist. Die Verwendung eines einzigen

GPS-Symbols (oder die Nennung einer

GPS-Norm) genügt also, um das gesamte

ISO-GPS-System aufzurufen.

Kostenfreie Informationshilfe für

Innungsmitglieder zum Download

Das vom Bundesverband Metall entwickelte

Schaubild „ISO GPS – Betroffenheit

im Metallhandwerk“ dient Ihnen

als Entscheidungshilfe, in welchen Fällen

sich ein Metallhandwerksunternehmen

mit ISO GPS beschäftigen sollte

und wann es unabdingbar wird.

Innungsmitglieder finden die Grafik

(www.metallportal.de/produkt/isogps-betroffenheit-im-metallhandwerk/)

gemeinsam mit einer strukturierten

Liste der Normen im ISO-GPS-System

(www.metallportal.de/produkt/isogps-liste-normen/)

im Metallportal. Die

Auflistung ermöglicht Ihnen die konkrete

Prüfung der eigenen Betroffenheit

von ISO-GPS-Normen und verschafft

zusätzlich einen allgemeinen

Überblick über den Normenkomplex

ISO GPS.

Bilden Sie sich weiter – Online-

Seminar

Sie möchten einen ersten Einblick in

das Thema erhalten? Am 12.09.2023

von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr bekommen

Sie im Online-Seminar „ISO-

GPS-System: Grundlagen der Geometrischen

Produktspezifikation“

die Möglichkeit sich ein Basiswissen

zum GPS-System anzueignen

und gleichzeitig Ihre Unterstützungsbedarfe

an den

Bundesverband Metall heranzutragen.

In der ersten Hälfte erhalten Sie eine

Einführung in das GPS-System:

• Definition: Was ist das GPS-

System?

• Motivation: Was ist das Ziel von

ISO GPS?

• Grundlagen: Eine Auswahl an

GPS-Inhalten

Die zweite Hälfte wird mit einem Überblick

über den Status des GPS-Systems

eingeleitet und durch eine Diskussionsrunde

komplettiert:

• Stand der Normung: Welche

Normen umfasst ISO GPS?

• Fazit: Chancen und Kritik

Die Anmeldung für das Seminar erfolgt

über das Metallportal (www.metallpor-

tal.de/seminare-kongresse/iso-gps-12-

09-23/).

Fazit: Verschaffen Sie sich Sicherheit

beim Bundesverband Metall

Das Feinwerkmechanikerhandwerk ist

in hohem Maße von den Normen des

ISO-GPS-Systems betroffen. Die Geometrische

Produktspezifikation und

-prüfung bietet langfristige Chancen

sowie kurz- bis mittelfristige Herausforderungen.

Der Bundesverband Metall

erweitert stetig das Angebot an Hilfestellungen

im Umgang mit der Komplexität

von ISO GPS.

Erste Unterstützungsdokumente sowie

die Anmeldemöglichkeit zum Grundlagenseminar

finden Sie auf www.metallportal.de.

Das Seminar richtet sich an alle, die

nicht von Aufträgen mit GPS-konformen

Zeichnungen überrascht werden

wollen und an diejenigen, die bereits

erste Berührungspunkte mit dem GPS-

System hatten. Aber auch alle anderen

Interessierten, die einen Einblick in die

Thematik erhalten wollen, sollten sich

die Chance nicht entgehen lassen, einsteigerfreundlich

an Informationen zu

gelangen.

Autor: Thomas Röper (B.Eng.)

ist technischer Berater in der gewerbespezifischen

Informationstransferstelle

beim Bundesverband Metall in

Essen.

bayern Metall 9/2023 19


EU-Bauprodukteverordnung:

Stand des Überarbeitungsverfahrens

Was bisher geschah:

30.03.2023 ▶ Veröffentlichung des EU-Kommissionvorschlags für eine neue

Bauprodukteverordnung (E-BauPVO)

23.05.2023 ▶ Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen

Parlaments (IMCO): Annahme des Berichts über die Überarbeitung

der BauPVO

30.06.2023 ▶ Rat der Mitgliedstaaten: Veröffentlichung seiner Verhandlungsposition

als sog. Allgemeine Ausrichtung

11.07.2023 ▶ Plenum des EU-Parlaments: Abstimmung über die Verhandlungsposition

des Europaparlaments zum EU-Kommissionvorschlag für die

Überarbeitung der Bauprodukteverordnung

Ziel der neuen BauPVO ist zum einen

die Bereinigung der Fehler der aktuellen

BauPVO, zum anderen das Normungsverfahren

und die Nachhaltigkeit

von Bauprodukten zu verbessern.

Die Anforderungen an Bauprodukte

werden dadurch komplexer, da der

Vorschlag eine Reihe neuer Anforderungen

an die Nachhaltigkeit von Bauprodukten

vorsieht.

Die Position der Bau- und Ausbaugewerke

sowie der europäischen KMU-

Vertreter zur Überarbeitung der Bauprodukteverordnung

ist erwartungsgemäß

annähernd gleich. In der „SBS

Construction-Arbeitsgruppe“ sind die

KMU-Standpunkte zusammengeführt

und abgestimmt worden und schließlich

mit Abstimmungsempfehlungen

an EU-Parlamentsabgeordnete geschickt

worden. Viele der Vorschläge

wurden berücksichtigt. Im Wesentlichen

geht es um:

Vereinfachte Verfahren

Wegen unklarer Formulierungen wurden

die Art. 37 „Anwendung vereinfachter

Verfahren durch Kleinstunternehmen“

und 38 „Andere vereinfachte

Verfahren“ der aktuell gültigen BauPVO

immer wieder diskutiert. Der EU-Kommissionsvorschlag

hält daran fest (Art.

64 ff. E-BauPVO). Art. 65 E-BauPVO

gibt Kleinstunternehmen die Möglichkeit,

Bauprodukte, die unter das Konformitätssystem

3 fallen, nach System

4 zu behandeln. Art. 66 erlaubt Herstellern

von nicht in Serie hergestellten

Sonderanfertigungen eine Spezifische

Technische Dokumentation zu erstellen.

Die Erfüllung dieser Anforderungen

(Art. 65 Abs. 2) bzw. die ordnungsgemäße

Erfüllung der Verpflichtungen

(Art. 66 Abs.2) soll dann aber von einer

Technischen Bewertungsstelle (z. B.

dem DIBt) oder einer notifizierten Stelle

bewertet und bestätigt werden. Das

wurde umfänglich kritisiert, weil es

letztlich keine Vereinfachung darstellt.

Das Parlament will Art. 66 streichen. Zu

Art. 65 wird kein Änderungs vorschlag

zum EU-Kommissionsvorschlag vorgebracht.

Der Rat dagegen will Art. 65

streichen, da dieser Artikel in der Praxis

nicht hilfreich war. Art. 66 soll erhalten

bleiben. Es wird klargestellt, dass sich

die Äquivalenz mit harmonisierten Normen

lediglich aus der Technischen Dokumentation

ergeben muss. Technische

Bewertungsstellen oder notifizierte

Stellen sollen nur bei Bauprodukten,

die AVS-System 1, 1+ oder 3 unterliegen,

bewerten, dass das Produkt die

geltenden Anforderungen erfüllt und

darüber eine Bestätigung ausstellen.

Anwendungsbereich

Der Anwendungsbereich soll sowohl

nach Rat als auch nach EU-Parlament

auf die Vermarktung der Bauprodukte

beschränkt sein. Dazu soll Art. 1, 2

Abs. 1c) des Kommissionsvorschlages

angepasst und alle Hinweise auf die

sog. Direktinstallation und Dienstleistungen

(z. B. in Art. 1) gestrichen werden.

Damit wäre klargestellt, dass die

werkvertraglichen Dienstleistungen

beim Einbau oder der Bearbeitung eines

Bauprodukts auf der Baustelle

nicht Gegenstand der BauPVO sind,

für diese also keine Leistungserklärung

erstellt und keine CE-Kennzeichnung

aufgebracht werden muss. Darunter

sollen auch Bauprodukte fallen, die im

Betrieb zwecks Einbaus auf der Baustelle

vormontiert werden.

Ausnahmen von der Erstellung

einer Leistungserklärung

Art. 10 Abs. 4 des Kommissionsvorschlags

gibt den Mitgliedstaaten die

Möglichkeit, Kleinstunternehmen, die

Bauprodukte herstellen und nur regional

vertreiben, vom Erstellen einer Leistungserklärung

auszunehmen. Das EU-

Parlament sieht hier keine Än derung

vor, der Rat will diese Möglichkeit streichen.

Betroffene Kreise in Deutschland

waren sich bis zum Schluss nicht einig,

ob diese Möglichkeit zu begrüßen sei.

In Deutschland müsste eine solche

Ausnahme zunächst mit 16 Bundesländern

verhandelt werden. Die Ausnahmevorschriften

des Art.10 Abs. 1a) der

E-BauPVO für individuelle oder sondergefertigte

Bauprodukte und des Art. 10

Abs. 1c) für die Denkmalkonservierung

werden weder vom Rat noch vom Parlament

in Frage gestellt. Deren Umsetzung

in der aktuell geltenden BauPVO,

zum Beispiel für den Stahlbau, ist bis

heute unklar.

Umweltverpflichtungen

Art. 22 der E-BauPVO sieht vor, dass

ein Hersteller die in Anhang I Teil A Nr.

2 aufgeführten Merkmale im Zusammenhang

mit dem Lebenszyklus des

Bauprodukts bewertet. Auch Rat und

Parlament sprechen sich für eine Lebenszyklusbetrachtung

aus. Der Rat

will Art. 22 streichen, bringt die Idee

aber u. a. in Art. 12 Abs. 2a(neu) unter.

Autor:

Dipl.-Ing.

Karsten

Zimmer

Gewerbespezifische

Informationstransferstelle

beim Bundesverband

Metall,

Essen.

20 bayern Metall 9/2023


Die im EP-Plenum angenommenen

Änderungsvorschläge beinhalten Textänderungen

zu Art. 22 sowie die Forderungen

der Zertifizierung mit dem

EU-Ecolabel.

Demontage von Bauprodukten

Zwecks Wiederverwendung bzw. Wiederaufbereitung

sollten Rückbau- bzw.

Abbruchunternehmen lt. Kommissionsvorschlag

nach Art. 29 Aussagen zur

Dauerhaftigkeit von Produkten in der

Lieferkette geben. Der Rat will Art. 29

(und damit folgerichtig auch Art. 12 Geänderte

Leistungserklärung für gebrauchte,

wiederaufbereitete und überschüssige

Produkte) streichen und folgt

somit der Forderung der Bauwirtschaft.

Er will Teilaspekte jedoch in anderen Artikeln

der neuen BauPVO unterbringen.

Das Parlament hat keine Änderungsvorschläge

zu Art. 29 angenommen.

Normungsverfahren

Ein Normenstau soll zukünftig verhindert

werden. Die EU-Kommission setzt

dabei in Art. 7 E-BauPVO auf die Klarstellung

der harmonisierten Zone. Rat

und Parlament haben jeweils eigene

Vorschläge.

Weiteres Verfahren

Bereits am 17.07.2023 haben die Trilogverhandlungen

zwischen Rat, EU-

Parlament und EU-Kommission begonnen.

Bis April 2024 sollen die Verhandlungen

abgeschlossen und eine

Einigung erzielt sein.

ARBEITS- & SOZIALRECHT

Dokumentation der eigenen Wertungsentscheidung

unerlässlich

Worum geht es?

Die Antragsgegnerin machte einen

Auftrag im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens

mit Teilnahmewettbewerb

im Supplement zum Amtsblatt

der EU unionsweit bekannt. Die Antragstellerin

rügte neben weiteren behaupteten

Vergabefehlern, dass die

Vergabeentscheidung nicht von der

Vergabestelle getroffen worden war,

weil sich der Vergabevermerk der

Vergabestelle nicht auf der

Vergabe empfehlung eines externen

Dienstleisters, sondern auf

einem gesonderten Dokument

befunden habe. Die Antragsgegnerin

hatte dort auf die Gesamtauswertung

in einer Anlage

20 und auf die Bewertungsmatrix

verwiesen und darüber

hinaus unter Punkt 4.16 des Vergabevermerkes

(„Vergabevorschlag“)

ausgeführt:

„Die [Beigeladene] lässt die bestmögliche

Leistung erwarten und hat das

wirtschaftlichste Angebot unterbreitet.

Der Auftrag ist an diesen Bieter mit

dem Honorar in Höhe von [...] Euro

brutto zu erteilen.“

Die Entscheidung:

Die Vergabekammer des Bundes wies

den Nachtprüfungsantrag im Beschluss

vom 07.12.2022 – VK 1-95/22

„Wer dokumentiert, bleibt.“

(Grafik: Nuthawut/AdobeStock)

geber selbst getragen werde. Dabei

sei es der Vergabestelle möglich, sich

die Angebotswertungen des externen

Dienstleisters zu eigen machen. An die

Dokumentation der eigenen Wertungsentscheidung

seien keine hohen Anforderungen

zu stellen. Die Vergabestelle

habe die Vergabeentscheidung aus-

zurück. Es sei unbedenklich, dass sich

die Antragsgegnerin bei der Auswertung

der eingereichten Konzepte eines

externen Dienstleisters bedient habe,

solange sichergestellt sei, dass die

Wertungsentscheidung vom Auftragreichend

dokumentiert. Die Zustimmung

des Auftraggebers zu dem

Wer tungsvorschlag des Dienstleisters

müsse nicht körperlich auf dem Wertungsvorschlag

niedergelegt sein.

Der Praxistipp!

Der öffentliche Auftraggeber hat das

Vergabeverfahren von Beginn an fortlaufend

in Textform zu dokumentieren,

soweit dies für die Begründung

wesentlicher Entscheidungen auf

jeder Stufe des Vergabeverfahrens

erforderlich ist. Dies gilt

auch für den Vergabevermerk.

Die Rechtsprechung hat schon

die Vermerke des Auftraggebers

„inhaltlich richtig“ oder

„einverstanden“ für eine ordnungsgemäße

Dokumentation

genügen lassen. Angesichts

dessen erstaunt die Entscheidung

der Vergabekammer des Bundes

nicht. Je genauer die Vergabestelle

jedoch zeigt, dass sie die Vergabeempfehlung

anhand der Auswertung

der Angebote nachvollzogen und bestätigt

hat, um so größere Rechtssicherheit

herrscht.

Rechtsanwälte

Muffler Kittler Krieger Hahne PartmbB

Goethestr. 25a

80336 München

www.mkkh-partner.de

bayern Metall 9/2023 21


INNUNGSLEBEN

Forderungen des bayerischen Metallhandwerks

zur Landtagswahl 2023 in Bayern

Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel

• Geringfügige Beschäftigung

auch beim Hauptarbeitgeber

• Steuer- und Sozialabgabenfreiheit

von Überstunden über der

40. Wochenstunde

• Erleichterungen beim Zuzug von

Arbeitskräften aus dem Ausland

• Verbesserte Förderung der

Bildungszentren des Handwerks

• zielgerichtete Berufsorientierung

und Stärkung der dualen

Ausbildung

• arbeitsmarktorientierte Weiterbildung

und Qualifizierung

Sicherstellung der Grundlagen

für die Betriebe

• Abbau von strukturellen Defiziten

• Weiterer Ausbau der Digitalisierung

• Sicherung der Energieversorgung,

Senkung der Energiekosten

• Sicherung der Materialversorgung

• Wirtschaftsverkehr muss fließen

(auch in Innenstadtbereiche!)

• Zielgenaue Vermittlungsstruktur

von Fachkräften/Arbeitskräften: wir

brauchen nicht noch mehr Studienanfänger

(m/w/d) und Mitarbeiter*innen

im Öffentlichen Dienst,

sondern mehr Fach- und Arbeitskräfte

im (Metall-)Handwerk

• Zielgerichtete Schaffung von

Fördermitteln und Umsetzung von

Antragserleichterungen

• Verknüpfung von staatlichen

Hilfe stellungen für die Großindustrie

an die Vergabe von Aufträgen an im

Land des Fördergebers ansässige

mittelständische/handwerkliche

Zuliefer-Betriebe

• Gesellschaftliches Umdenken

fördern: Rückkehr zur Leistungsgesellschaft,

Abkehr von der

Freizeitgesellschaft, „Arbeit muss

sich auch künftig lohnen“!

• Beteiligung von Praktikern im

Vorfeld politischer Entscheidungen

Abbau von Bürokratiebelastungen

• Abschaffung der Vorfälligkeit der

Sozialabgaben

• Praxisnahe Beantragung von

Fördermitteln

• Praxisnahe Umsetzung der

elektronischen AU-Bescheinigung

• Reduzierung der Dokumentationen

zur DSGVO

• Praxisnahe Umsetzung von

Unfallverhütungsvorschriften

• Abschaffung des Widerrufsrechts

bei Handwerkerleistungen

Auswertung der Umfrage zur aktuellen Lage – Juli 2023

Im Juli 2023 haben wir unsere Mitgliedsbetriebe der Innungen zur

aktuellen Lage im bayerischen Metallhandwerk befragt. Geantwortet

haben 209 der insgesamt rund 2200 Mitgliedsbetriebe, sodass wir

durchaus von einem repräsentativen Ergebnis sprechen können.

Von Metallbaubetrieben kamen 78 % der Rückläufer, dem Feinwerkmechanik-Bereich

sind 22 % zuzuordnen.

Ebenso verhält es sich bei der Auftragslage:

80 % beurteilen die momentane

Auftragslage als gut (36 %)

oder zumindest als zufriedenstellend

(44 %). Die Reichweite der Aufträge

liegt bei 56 % der antwortenden Unternehmen

zwischen 1 bis 3 Monaten,

44 % sind über 3 Monate hinaus ausgelastet.

44 % der Antwortenden sind bereit, an

öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen

(z. B. Demonstrationen o. ä.) teilzunehmen,

über die Hälfte (53 %) allerdings

nicht.

Die aktuellen Benzin-/und Dieselpreise

sind nur noch für rund ein Viertel der

Unternehmen stark belastend (28 %),

ebenso die momentanen Gaspreise

(24 %). Demgegenüber empfinden immerhin

noch über die Hälfte die hohen

Strompreise als stark belastend für die

Betriebskosten (55 %) und etwas weniger

als die Hälfte auch die hohen Materialpreise

(46 %). Erfreulich ist, dass

der weit überwiegende Anteil der Betriebe

(88 %) wieder ausreichend Material

erhält.

Ein großes Problem für die Betriebe

liegt allerdings nach wie vor beim Personal:

78 % finden zurzeit keine geeigneten

Mitarbeiter und 76 % erhalten

auch nicht genügend Bewerbungen

von möglichen Auszubildenden. Erstaunlich

ist in diesem Zusammenhang,

dass trotzdem nur 27 % der Antwortenden

an Programmen zur Einstellung

von Mitarbeitern aus dem

Ausland teilnehmen würden sowie

22 bayern Metall 9/2023


auch nur 32 % ihre Mitwirkung bei Veranstaltungen

über die Mittel und Möglichkeiten

bei Nachwuchswerbeaktionen

signalisieren, 61 % wollen nicht

mitmachen. Woran liegt dieses fehlende

Interesse? Unserer Meinung nach

müssen wir hierbei noch mehr Aufklärung

über die Inhalte und den Nutzen

dieser Programme und Veranstaltungen

leisten, weil dies offenbar noch

nicht bei allen unseren Mitgliedsbetrieben

der Innungen bislang angekommen

ist. Dies werden wir auch tun und

hoffen, dadurch das Interesse an einer

Mitwirkung noch erheblich steigern zu

können.

Abschließend zur Umfrage noch der

Blick in die Zukunft: 40 % sind pessimistisch

und erwarten eine schlechtere

Entwicklung, 53 % schätzen die wirtschaftliche

Betriebsentwicklung als

gleichbleibend ein und nur 4 % gehen

von einer Besserung aus.

(FVMB)

Auszug der Umfrageergebnisse 2023

Bekommen Sie für

Ihren Betrieb

genügend Material?

88 % Ja

1 % Nein

10 %

Nur sehr schleppend

bzw. zeitverzögert

Wie beurteilen

Sie die aktuelle

Auftragslage?

36 % Gut

44 % Zufriedenstellend

20 % Schlecht

Haben Sie Probleme

Mitarbeiter*innen zu

bekommen ?

78 % Ja

17 % Nein

6 % Sonstiges

Sofern Sie ausbilden,

erhalten Sie genü gend

und auch ge eignete

Bewer bungen?

17 % Ja

76 % Nein

7 % Sonstiges

4 % Besser

Wie schätzen Sie die

zukünftige und

weitere Entwicklung

in Ihrem Betrieb ein?

40 % Schlechter

53 % Gleichbleibend

3 % Sonstiges

bayern Metall 9/2023 23


Innung MünchenMetall

Besuch des Bayerischen Landtags

Am 14.07.2023 konnten, auf Initiative

des Vereins zur Förderung der

Berufsbildung im Münchner Metallhandwerk

e.V. und der Einladung

von Josef Schmid, Mitglieder der

Innung MünchenMetall den Bayerischen

Landtag besuchen.

Josef Schmid, Landtagsabgeordneter

der CSU und ehemaliger Bürgermeister

der Landeshauptstadt München,

begrüßte die Gruppe und führte sie in

einen Sitzungssaal. Hier sahen die Mitglieder

einen sehr informativen und unterhaltenden

Film über die Funktion

des Landtags, die Arbeit der Abgeordneten,

Minister und des Ministerpräsidenten.

Danach wurde das von König Max II

1857 erbaute Maximilianeum besichtigt,

das durch eine Studien-Stiftung

finanziert, besonders begabte junge

Studierende beherbergt. Bei der anschließenden

Führung hatten wir aus

dem Steinernen Saal eine wunderbare

Aussicht auf die Maximilianstraße und

über die Stadt. Dort sind auch die

Fundstücke der Grundsteinlegung zu

sehen. Im ehemaligen Senatssaal

konnten historische Gemälde besichtigen

werden.

Zuletzt nahmen wir im Plenarsaal auf

den Stühlen der Abgeordneten Platz

und konnten Fragen an Josef Schmid

zur Politischen Arbeit stellen und bekamen

dazu ausführliche Antworten.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen

im Restaurant des Landtags ging

der sehr interessante Besuch zu Ende.

Wir danken Josef Schmid und seinem

Mitarbeiter, Korbinian Eder, für die

Einladung und Organisation des Besuches.

(Quelle: Walter Stiglloher)

24 bayern Metall 9/2023


Metall-Innung Westmittelfranken

Herzlichen Glückwunsch, Werner Strohmeier!

Am 12. August 2023 konnte Schlossermeister und Bezirksobermeister

Werner Strohmeier, Wassertrüdingen,

seinen 65. Geburtstag feiern.

Sein ehrenamtliches Engagement begann im Jahr 2008 als

stellvertretender Obermeister der Metallbauer-Innung Westmittelfranken-Schlosser.

Im Zuge der Fusion der Fachgruppen

Schmiede und Schlosser, ist Werner Strohmeier im Juli

2022 zum Obermeister der Metall-Innung Westmittelfranken

berufen worden. Seit 2015 fungierte er als stellvertretender

Bezirksobermeister für Mittelfranken und ein Jahr darauf

übernahm er das Amt des Bezirks obermeisters Mittelfranken

im Vorstand des Fachverbandes Metall Bayern.

scheuen. Werner Strohmeier stellt sich Herausforderungen

und findet Lösungen.

Die Metall-Innung Westmittelfranken und der Fachverband

Metall Bayern gratulieren recht herzlich zum 65.

Geburtstag und wünschen weiterhin alles Gute.

Parallel dazu fungiert Werner Strohmeier als Landesfachgruppenleiter

Bayern für die Fachgruppe Metallbautechnik

sowie Stahlbau und Schweißen. Sein aktives Engagement

zeigt sich in der Bereicherung des Fachbereichs durch regelmäßige

gut besuchte Treffen und interessante Betriebsbesichtigungen,

die besonders hervorzuheben sind. Er lebt

die Gemeinschaft und sorgt für ihren Zusammenhalt.

Besonders geschätzt wird seine direkte Art und Weise. Er

trägt sein „Herz auf der Zunge“ und ist bekannt dafür, seine

Meinung offen auszusprechen und keine Diskussion zu

Die Glückwünsche des Fachverbandes Metall Bayern überbrachte

das Vorstandsmitglied Robert Tumler und zeichnete den Jubilar

gleichzeitig mit der Silbernen Ehrennadel aus!

Metall-Innung Rosenheim

August Wagner feierte seinen 70. Geburtstag

Am 25.06.2023 feierte August Wagner

aus Lampersberg (Söchtenau)

seinen 70. Geburtstag.

Zu diesem Anlass lud der Maschinenbautechniker

und Schmiedemeister

einige Kollegen zu einem zünftigen

Abend ins Gasthaus Schmidmayer

nach Schwabering ein. Beim geselligen

Beisammensein überbrachten ihm

seine Kollegen beste Glückwünsche

auch im Namen der Metall-Innung Rosenheim

und überreichten dem langjährigen

Mitglied ein Geschenk. August

Wagner engagierte sich mehr als 20

Jahre ehrenamtlich im Gesellenprüfungsausschuss

der Feinwerkmechaniker

und ist seit 2011 auch Rechnungsprüfer

der Innung.

(Quelle: Metall-Innung Rosenheim)

Auf dem Bild von

links nach rechts:

Christian Albersinger,

Ludwig Bolley,

Rupert Hacker,

August Wagner,

Fritz Bolley, Walter

Ruedorfer, Georg

Albersinger.

bayern Metall 9/2023 25


AUS- & FORTBILDUNG

Meisterstück von Simon Heumos

Kreativer Metallbauer: Wie eine

Sitzbank viral geht

Von der Schulbank in die Gastronomie, von der Bogenherstellung

zur Metallbearbeitung: Simon Heumos’ Weg ins Handwerk lief auf

keinen geraden Bahnen – dafür ist er jetzt in seinem Traumberuf

angekommen. Sein außergewöhnliches Meisterstück ist jüngst in

den sozialen Medien viral gegangen.

Mit einem einzigen Handgriff verwandelt

sich eine einfache Hausbank in eine

Sitzgruppe. Das Prinzip dahinter ist

so einfach wie genial – die Bank ist

ausklappbar, die Rückenlehne wird

zum Tisch, die Sitzfläche zu zwei Bänken.

Simon Heumos aus Grafenau hat

das multifunktionale Möbelstück im

Rahmen seines Meisterkurses im Metallbau

im Bildungszentrum Regensburg

der Handwerkskammer angefertigt.

Die Inspiration dazu fand er im Internet,

wo er eine ähnliche Bank aus

Holz entdeckte. „Der Mechanismus

war da, aber die Optik und die Ausführung

waren noch ausbaufähig. Dann

hab ich versucht dem ganzen meinen

eigenen Stempel aufzudrücken und

den Mechanismus so zu entwickeln,

dass er mir gefällt.“

84.600 Mal „Gefällt mir“

Auf dem Instagram-Kanal der Handwerkskammer

hat Heumos sein Meisterstück

präsentiert. Mittlerweile wurde

das knapp 25-sekündige Video knapp

zwei Millionen Mal angeschaut, 84.600

Mal mit „Gefällt mir“ markiert und 1.700

Mal kommentiert (Stand: Juli 2023). Simon

selbst nutzt die Plattform nicht,

doch Freunde und Bekannte erzählten

ihm von den Reaktionen im Netz, sogar

bei seinem Arbeitgeber hat es Anrufe

und E-Mails gegeben, ob die Bank in

Serie produziert werden könne, ob es

da bereits Pläne gäbe. „Ich hab das gar

nicht fassen können, dass mein Meisterstück

so viel Zuspruch findet. Das

war echt der Hammer“, freut sich der

36-Jährige. Auch die negativen Kommentare,

die sich vereinzelt unter dem

Video finden lassen, können dem Metallbauer

nur wenig anhaben: „Ich weiß,

was ich gearbeitet hab, was ich an Kreativität

reingesteckt habe. Da muss

man drüberstehen.“

Auf Umwegen zum Traumberuf

Mit seiner Hausbank ist Simon Heumos

in den sozialen Medien viral gegangen.

(Foto: © Frank Dullinger)

Den Plan ins Handwerk zu gehen, insbesondere

in die Metallgestaltung und

Metallbearbeitung, den hatte Simon

Heumos bereits in der Schule. Doch

nach seinem Abschluss fand er keine

passende Lehrstelle in der Region. Aus

Mangel an Alternativen entschied er

sich damals für eine Ausbildung zum

Hotelfachmann und absolvierte im Anschluss

eine Weiterbildung im Hotelund

Tourismusmanagement. Für Heumos

eine Laufbahn ohne echte Perspektive.

Nach zehn Jahren verlässt er

die Gastronomie und beginnt im Bogenshop

eines Bekannten zu arbeiten.

Hier packt er im Bogenbau selbst mit

an und merkt, was das Handwerk so

besonders macht: „Man sieht einfach

was man mit den Händen geschaffen

hat und das ist ein gutes Gefühl.“ Als er

zu Beginn der Corona-Pandemie aus

wirtschaftlichen Gründen ausgestellt

werden muss, gibt es für ihn keine Alternative

mehr. „Ich wollte im Handwerk

bleiben.“

Abi und Ausbildung

Über seine Football-Mannschaft trifft

Heumos auf seinen heutigen Arbeitgeber,

der ihm sofort eine Stelle in seinem

Metallbearbeitungsbetrieb anbietet.

Für Simon ist klar: „Wenn ich das

mach, dann mach ich’s gscheid. Dann

will ich keine angelernte Fachkraft sein,

sondern dann will ich eine Umschulung,

eine richtige Ausbildung machen.“

Mit dem Abitur, das er im Rahmen

seiner ersten Ausbildung absol-

Dran bleiben !

Die Seminare des

Fachverbandes Metall Bayern

26 bayern Metall 9/2023


viert hatte, konnte sich Heumos für das

Programm Abi + Metallbau an der Berufsschule

Vilshofen qualifizieren. In

zweieinhalb Jahren können Kursteilnehmer

ihre Ausbildung mit der Weiterbildung

zum Handwerksmeister verknüpfen

und die gesamte Ausbildungszeit

um ein Jahr verkürzen. „Das war

die beste Entscheidung überhaupt“,

sagt Heumos rückblickend. Die Bildungsbereitschaft

in der Klasse sei

sehr hoch gewesen, „da hat immer jeder

mitgearbeitet, die wollten lernen“.

Im Januar 2022 legt Heumos seine

Gesellenprüfung ab, ein Jahr später

hält er den Meisterbrief in der Hand.

„Da kann ich mich kreativ

austoben“

Heute ist Simon Heumos noch immer

in seinem Ausbildungsbetrieb Öttl Metallbau

in Schönanger beschäftigt.

Schon mit seinem Meister habe man

ihm immer mehr Verantwortung übertragen,

in Zukunft sei geplant, dass er

die Montageleitung eigenverantwortlich

übernimmt. Ab September bekommt

der Betrieb einen neuen Azubi.

„In dessen Ausbildung werde ich auch

mitwirken“, sagt er. Auch in Simons

Freizeit geht nichts mehr ohne sein

Handwerk. Vor ein paar Jahren hat er

angefangen, sich eigene Werkzeuge

zur Metallbearbeitung anzuschaffen

und sich eine eigene kleine Hobbyschmiede

aufgebaut. Auch in der Konstruktionstechnik

gibt es einen großen

Gestaltungsspielraum, meint er. „Da

kann ich mich kreativ austoben.“ Von

der Schulbank in die Gastronomie, von

der Bogenherstellung zur Metallbearbeitung:

Simon Heumos’ Weg ins

Handwerk lief auf keinen geraden Bahnen

– dafür ist er jetzt in seinem Traumberuf

angekommen.

Die Gene des Großvaters

„Mein Handwerk bedeutet mir viel. Das

ist das einzige Wort, was mir dazu einfällt.“

Eine Leidenschaft, die dem

36-Jährigen in die Wiege gelegt

ist: Sein Großvater war im Maschinenbau

tätig, habe sich in allen Bereichen

handwerklich sehr gut ausgekannt und

ständig gebastelt. Sich selbst helfen zu

können und zu sehen, was man mit den

eigenen Händen erreichen kann, das

habe ihm damals imponiert und erfüllt

ihn heute. „Als ich mich für den Metallberuf

entschieden hab, hat meine Mutter

gesagt, dass das jetzt der richtige

Weg ist, weil das hab ich in den Genen“,

erzählt er. Simons Meisterstück

steht heute bei seinen Eltern im Garten.

Was sich der Jungmeister als

Nächstes einfallen lässt, bleibt abzuwarten.

(@Handwerkskammer

Niederbayern-Oberpfalz)

Konflikte lösen durch Mediation

Konflikte im Betrieb können verschiedene

Ursachen haben – fachliche,

hierarchische, persönliche,

zwischenmenschliche. Nicht selten

kommen verschiedene Aspekte zusammen,

was die Lösung nicht einfacher

macht. Für alle Arten von

Konflikten gilt jedoch, dass sie den

Betrieb Zeit und Geld kosten, da sie

immer Reibungsverluste verursachen

und die Prozesse behindern.

Mediation ist ein Schlichtungsverfahren,

bei dem versucht wird, den Konflikt

zu lösen, bevor er weiter eskaliert

und im schlimmsten Fall sogar zu einer

Trennung der Konfliktparteien führt.

Dabei gibt es keine vorgegebene Lösung,

sondern beide Parteien werden

angeleitet und begleitet, die für sie

passende Lösung zu finden. Klingt

nach einem komplizierten Prozess, es

kann aber auch erstaunlich leicht sein.

In jedem Fall ist es einen Versuch wert

– gerade in Zeiten, in denen es sich

niemand leisten kann, Mitarbeitende

zu verlieren.

Der Fachverband Metall Bayern

bietet ab sofort die Möglichkeit

an, Mediationsverfahren auszuprobieren.

Ihre Ansprechpartnerin dazu ist Frau

Karen Ende:

Telefon: 089 2030077-48, E-Mail:

ende@fachverband-metall-bayern.de.

bayern Metall 9/2023 27


AUSBILDUNGSZENTRUM

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potenzielle Fach- und Nachwuchskräfte.

Für Innungsmitglieder kostenfrei!

29. September 2023

10:00 bis 11:00 Uhr

• online

Öffnungstechniken Intensivkurs – Schloss und Beschlag

Unter der Anleitung eines erfahrenen Meisters erlernen Sie in diesem praxisbezogenen

Kompaktseminar fachgerecht, professionell und produktunabhängig die gängigsten

Öffnungstechniken.

30. September 2023

Burgau

Alle Seminare und

Termine auf einen

Blick finden Sie

im Programmflyer!

www.fachverband-metall-bayern.de/weiterbildung

Seminarveranstalter:

Wirtschaftsgesellschaft des

Fachverbandes Metall Bayern mbH

Lichtenbergstraße 10

85748 Garching

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28 bayern Metall 9/2023


Seminare im Oktober

Arbeitsprozesse optimieren – viel schaffen mit wenig Leuten

Arbeitsprozesse optimieren bedeutet: Fehler vermeiden, Ressourcen sparen und den

Output erhöhen!

Gibt es auch in Ihrem Betrieb Bedarf? Ziel ist es, gemeinsam Optimierungs möglichkeiten

zu finden, sowohl in der Fertigung, auf der Baustelle, in der Arbeitsvorbereitung,

ebenso wie bei der Materialbestellung, Kalkulation und Nachkalkulation.

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Metallhandwerk

Theoretische und praktische Inhalte mit abschließender Prüfung und Zertifikat vom

BVM.

Voraussetzung ist eine Ausbildung im Metallhandwerk sowie einschlägige Berufspraxis.

Der 90-Stunden-Kurs hier für das Metallhandwerk in nur 48 Stunden!

Fachmonteur*in für Feuerschutzabschlüsse

In diesem Seminar erhalten Sie die notwendigen Kenntnisse, um die Montage von

Feuer- und/oder Rauchschutztüren und -anlagen sach- und fachgerecht ausführen zu

können. Weitere Inhalte sind neben der Montagesituation und Befestigungstechnik

auch die Wahl der Arbeitsmittel sowie die rechtssichere Dokumentation.

Sachkundige*r für die Instandhaltung von Feuerschutzabschlüssen

Mit Ihrer Qualifikation als Sachkundige*r wissen Sie, worauf es fachlich und rechtlich

ankommt. Sie führen Inspektion, Wartung und Reparatur kompetent und veran twortungs

bewusst aus.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein personengebundenes Zertifikat,

das Ihre Sachkunde belegt.

Fachkraft für die Instandhaltung von Feststellanlagen

Mit Teilnahme am Seminar und Bestehen des Abschlusstests wird die Kompetenz

zur herstellerübergreifenden sachkundigen Prüfung, Wartung und Instandhaltung

von Feststellanlagen nach DIN 14677 nachgewiesen. Die Kompetenz wird durch ein

personengebundenes Zertifikat dokumentiert.

20. Oktober 2023

ABZ Garching

23. bis 27. Oktober 2023

Würzburg

24. Oktober 2023

ABZ Garching

25. Oktober 2023

ABZ Garching

26. Oktober 2023

ABZ Garching

Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Homepage

www.fachverband-metall-bayern.de.

● Veranstaltungs-Hotline: 089 2030077-48 – Frau Karen Ende

● Der Veranstalter behält sich das Recht vor, Veranstaltungen kurzfristig abzusagen, wenn die erforderliche

Mindestteilnehmeranzahl nicht erreicht wird, sowie Anmeldungen abzuweisen, wenn die Veranstaltung

bereits ausgebucht ist. Die Seminarbelegung erfolgt in der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen.

bayern Metall 9/2023 29


GESCHÄFTLICHES

Munk Group zählt wieder zu Bayerns Best 50

Familienunternehmen ist erneut unter den besten Mittelständlern im Freistaat

Die Munk Group mit Hauptsitz in Günzburg zählt erneut zu den besten

Mittelständlern in Bayern. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft,

Landesentwicklung und Energie kürte das Familienunternehmen

jetzt zu Bayerns Best 50. Bereits 2014 hatte Ferdinand Munk (Inhaber

und Geschäftsführer) mit seinem Team die begehrte Auszeichnung erhalten.

Die Preisträger wurden von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

als unabhängigem Juror im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums

ermittelt.

auf Nachhaltigkeit setzt. Ich kann gar

nicht in Worten ausdrücken, wie stolz

ich auf unsere tolle Mannschaft bin. Ich

nehme den Preis sehr gerne stellvertretend

für unser Team entgegen, denn

das war wahrlich eine große Gemeinschaftsleistung

von allen“, erklärte Ferdinand

Munk zusammen mit Alexander

Werdich, der als Schwiegersohn und

Geschäftsführer die fünfte Familiengeneration

repräsentiert, bei der Preisverleihung.

Familie übernimmt Verantwortung

Die Munk Group ist erneut mit dem Preis Bayerns Best 50 ausgezeichnet worden. Auf dem Foto,

von links: Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert, Ferdinand Munk (Inhaber und Geschäftsführer

Munk Group), Alexander Werdich (ebenfalls Geschäftsführer) und Marcus von Goldacker,

Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars GmbH, als Vertreter der Jury.

(Foto: Studio SX Heuser)

„Sie haben in den vergangenen fünf

Jahren in besonderem Maße den

schwierigen Bedingungen getrotzt und

sind überdurchschnittlich gewachsen.

Sowohl bei der Mitarbeiterzahl als

auch beim Umsatz. Das zeigt: Sie zählen

in der Tat zu den besten Unternehmen

des Mittelstands in Bayern“, sagte

Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert

in Vertretung von Minister Hubert

Aiwanger anlässlich der Preisverleihung,

die im Schloss Schleißheim

stattfand.

Der Minister sieht die Munk Group und

die weiteren Preisträger als „absolute

unternehmerische Vorbilder. Der Preis

rückt sie entsprechend ihrer volkswirtschaftlichen

und sozialen Bedeutung

stärker ins Licht der Öffentlichkeit.“

Für Ferdinand Munk ist der Preis Bayerns

Best 50 eine ganz besondere

Auszeichnung. „Gerade die vergangenen

Jahre waren ja besondere Jahre

für unser Familienunternehmen. Wir

sind kräftig gewachsen und haben zudem

ein Investitionsvolumen in zweistelliger

Millionenhöhe für einen neuen

Firmenstandort in Leipheim und die

Betriebserweiterung in Günzburg umgesetzt.

Gleichzeitig haben wir einen

Transformationsprozess gemeistert –

mit einer neuen Firmenstruktur, die unseren

Mitarbeitenden und ihren Familien

die Zukunft sichert und konsequent

Im Herbst 2021 hatte sich das Familienunternehmen

Günzburger Steigtechnik

GmbH unter dem Dach der

Munk Group neu aufgestellt und dabei

die bewusste Verantwortung der Unternehmerfamilie

Munk auch in der Namensgebung

verankert. Unter dem Firmenversprechen

„Munk – Sicherheit.

Made in Germany“ gibt sich die Munk

Group seither selbstbewusst und der

Erfolg gibt dem Unternehmen recht.

Denn in den vergangenen Jahren entwickelten

Ferdinand Munk und sein

Team jede Menge Innovationen im Bereich

Steig- und Rettungstechnik, die

zur Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz

oder im Rettungseinsatz

beitragen. „Gesundheit ist bekanntlich

unser höchstes Gut, und wir sehen es

als unseren Auftrag an, die Menschen

mit unseren Produkten und Dienstleistungen

bestmöglich zu schützen“, sagt

Munk.

Die erneute Auszeichnung als Bayerns

Best 50 ist für die Munk Group Ansporn

für eine zukunftsorientierte und

nachhaltige Weiterentwicklung für die

Zukunft. „Wir wollen die Branche weiterhin

als Technologie- und Innovationsführer

mitprägen. Dafür werden wir

besonders in den Kernthemen Arbeitssicherheit,

Digitalisierung und Nachhaltigkeit

unsere Vorreiterstellung weiter

ausbauen“, so Munk. Das Unternehmen

plant dafür in den kommenden

fünf Jahren weitere Investitionen in

zweistelliger Millionenhöhe. (jm)

30 bayern Metall 9/2023


Dank Lageraufbereitung den CO 2 -Ausstoß reduzieren

und die Kosten senken

• Schaeffler bündelt Aktivitäten

rund um die Lageraufbereitung in

der Schaeffler Industrial Remanufacturing

Services AG & Co.

KG mit Sitz in Wuppertal

• „Remanufacturing“ spart wertvolle

Ressourcen und reduziert

den CO 2 -Fußabdruck der Kunden

• Schaeffler befähigt und zertifiziert

Kunden, Lager selbst

aufzubereiten und zu montieren

Mit der systematischen Aufbereitung,

dem „Remanufacturing“ von Wälzlagern,

bietet der global tätige Automobil-

und Industriezulieferer Schaeffler

seinen Kunden seit vielen Jahren einen

wichtigen Service in puncto nachhaltiger

Kreislaufwirtschaft. Die Aufbereitung

spart wertvolle Ressourcen und

reduziert den CO 2 -Fußabdruck – über

alle Branchen hinweg. Seit März 2022

bündelt Schaeffler den Service der Lageraufbereitung

für den regionalen

Markt in der Schaeffler Industrial Remanufacturing

Services AG & Co. KG

mit Sitz in Wuppertal. Schaeffler fungiert

zugleich als Akteur des „Circular

Valley“, einer überregionalen Initiative

der Stadt Wuppertal für Umwelt- und

Kreislaufwirtschaft.

Kunden haben verschiedene

Möglichkeiten

Um Lager aufbereiten zu lassen, haben

Kunden drei Möglichkeiten. Zum einen

können Lager zur Aufbereitung zu

Während der Aufbereitung wird der Schmierstoff

getauscht und der Zustand aller

relevanten Lagerkomponenten überprüft.

Beschädigte Bauteile werden bei Bedarf

durch neue ersetzt.

Durch die Aufbereitung können Bahnlager in mehrfachen Wartungsintervallen eingesetzt werden

ohne an Betriebssicherheit einzubüßen. Durch den „100-Prozent-Return-Service“ erhalten

Kunden bereits bevorratete, voll funktionsfähige, aufbereitete oder neue Lager. Dadurch

minimieren sich Wartungsdauer und Stillstandszeiten der Fahrzeuge enorm.

Schaeffler nach Wuppertal geschickt

werden. Anschließend werden die Lager

zurück an den Kunden gesendet. Die

zweite Möglichkeit umfasst die Demontage,

Aufbereitung und Montage beim

Kunden vor Ort durch Schaeffler-Mitarbeitende.

Als dritte Option bietet Schaeffler

seinen Kunden die Möglichkeit,

sich zertifizieren zu lassen und die Aufbereitung

eigenständig vorzunehmen.

Schaeffler bietet seinen Kunden dabei

jeweils umfassende Unterstützung in

Form der fachlichen Beratung, Lieferung

von Ersatzteilen sowie Lieferung

von Hilfs- und Betriebsstoffen. Damit

können eine hohe Zuverlässigkeit und

Laufleistungen wie bei einem Neuprodukt

erreicht werden.

Nachhaltigkeit und Kostenersparnis

Eine hohe Notwendigkeit zur Einsparung

von Material und Energie liegt vor

allem im Bereich der rohstoffverarbeitenden

Industrie. Daher nutzen immer

mehr Kunden den Remanufacturing-

Service von Schaeffler.

Die Lageraufbereitung reduziert – im

Vergleich zur Herstellung neuer Produkte

– den Ressourcenverbrauch

deutlich. Vor allem die Produktion neuer

Innen- und Außenringe verursacht

im Herstellungsprozess von Wälzlagern

den mit Abstand größten Anteil

der gesamten CO 2 -Emissionen.

Wie groß das Einsparungspotenzial ist,

zeigt das Beispiel eines namhaften

Herstellers von Walzenmühlen für die

Rohstoffverarbeitung, der seine Wartungsteams

von Schaeffler qualifizieren

und zertifizieren ließ. Die Walzenmühlen

des Kunden verfügen über vier

große Pendelrollenlager, die regelmäßig

ersetzt werden müssen.

Für ein aufbereitetes Lager können bis

zu 90 Prozent der CO 2 -Emissionen bzw.

70 Prozent der Kosten im Vergleich zur

Neuproduktion eingespart werden.

Kreislaufwirtschaft zur Erreichung

der Nachhaltigkeitsziele

Die Schaeffler Industrial Remanufacturing

Services AG & Co. KG unterstützt

Kunden, ihr Einsparungspotenzial zu

heben. Schaeffler bietet die Aufbereitung

von Wälzlagern für die unterschiedlichsten

Branchen an, darunter

CO 2 -intensive Industrien wie den Bergbau,

die Metallerzeugung und -verarbeitung

oder die Zellstoff- und Papierherstellung,

aber auch für die Bahnbranche.

(Quelle Text- u. Bild: Schaeffler)

bayern Metall 9/2023 31


GEZE als eines der innovativsten deutschen

Unternehmen ausgezeichnet

Das Institut für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität

Wien hat GEZE auch 2023 als eines der TOP 100 innovativsten deutschen

Unternehmen im Mittelstand bewertet. Am 23. Juni 2023 konnten

Jörg Willmann, Director Product Management & IKAM, und Patric

Schlecht, Director Development bei GEZE, die Auszeichnung im Rahmen

des Deutschen Mittelstands-Summit in Augsburg aus den Händen des

Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar entgegennehmen.

abgeschnitten. Hier wird untersucht, wie

umfassend Unternehmen Markt und

Technologie nach Möglichkeiten für neue

Geschäftsideen beobachten (Monitoring),

wie der Innovationsprozess in seinen

einzelnen Stufen geregelt ist (Innovationsmanagement)

und welche Instrumente

und Methoden dabei eingesetzt

werden (Instrumente und Methoden).

GEZE hat im aktuellen Wettbewerb seinen

Rang nicht nur verteidigt. In wichtigen

Bewertungskriterien hat das Unternehmen

sich weiter verbessert. Der Innovationsquotient

liegt 2023 bei 196,

sechs Punkte über dem von 2020. Der

Spezialist für innovative Tür-, Fensterund

Sicherheitstechnik kann sich bereits

zum zehnten Mal über die Auszeichnung

freuen.

Benchmarking gegen die besten

Unternehmen in Deutschland

„Auch beim zehnten Mal ist für uns die

Auszeichnung als einer der innovativsten

deutschen mittelständischen Unternehmen

etwas Besonderes. Denn das

Bewertungsverfahren, dem wir uns im

Rahmen des TOP 100-Innovationspreises

unterziehen, ist sehr detailliert und

unterliegt strengen Kriterien. Außerdem

nehmen sehr viele renommierte Unternehmen

teil, an denen wir gemessen

werden,“ sagt Jörg Willmann. Er ist bei

GEZE für das Product Management

und das Internationale Key Account

Management verantwortlich. Patric

Schlecht, Entwicklungsleiter bei GEZE,

ergänzt: „Diese intensive, regelmäßige

Betrachtung macht das Siegel aber

auch so wertvoll für uns: GEZE bekommt

so eine umfassende, unabhängige

Analyse aller Prozesse und Strukturen,

die für ein innovationsgetriebenes

Unternehmen wie uns wesentlich

sind. Und das von externen Fachleuten,

die über einen wissenschaftlich basierten

Kriterienkatalog verfügen.“ Besonders

aufschlussreich für regelmäßig

teilnehmende Unternehmen ist der

branchenübergreifende Aspekt der Bewertung:

Die Jury bewertet nicht einzelne

innovative Produkte oder Dienstleistungen,

sondern konzentriert sich auf

die unternehmerischen und organisatorischen

Grundlagen und Strukturen, die

ein nachhaltig kreatives Klima und erfolgreiche

Innovationsprozesse überhaupt

ermöglichen.

Jury bestätigt herausragende

Innovationsprozesse

Die vom Institut für Entrepreneurship und

Innovation der Wirtschaftsuniversität

Wien unter Leitung von Prof. Nikolaus

Franke erstellte Innovationsbilanz für das

Unternehmen zeigt, dass GEZE das Thema

Innovation ernst nimmt. Die Unterschiede

zum „durchschnittlichen“ mittelständischen

Unternehmen sind groß und

auffällig. Deutlich über dem Durchschnitt

der teilnehmenden Unternehmen hat

GEZE bei der Bewertung in der Kategorie

Innovative Prozesse und Organisation

Jörg Willmann sagt: „Wir freuen uns besonders

darüber, dass die Jury unsere

Bemühungen im Bereich Marktbeobachtung

und dem Screening neuer

Technologien so positiv bewertet. Denn

hier legen wir die Basis dafür, dass wir

Innovationen entwickeln, die tatsächlich

Bedürfnisse und Anforderungen

unserer Kunden adressieren oder ihnen

neue Möglichkeiten für die Gestaltung

lebenswerter Gebäude eröffnen. Unsere

starke Position im Bereich digitale

Prozesse ist das Ergebnis kontinuierlicher

Investitionen, die unsere Innovationsstrategie

unterstützen.“

160 Jahre erfolgreich innovativ

Marc Philipp Alber, Chief Officer Product

Development & Operations bei

GEZE, erklärte bereits im März bei der

Bekanntgabe der TOP 100 Innovatoren

für 2023: „Wir sind stolz darauf, im Jahr

unseres 160. Firmenjubiläums wieder

zu den TOP 100 Innovatoren im Mittelstand

zu gehören. Das Siegel gehört zu

den renommiertesten und wichtigsten

Mittelstandspreisen in Deutschland und

belegt unsere große Innovationskraft.

Es ist eine wunderbare Anerkennung für

unsere Mitarbeitenden, die seit 160

Jahren an unserer gemeinsamen Vision

arbeiten, lebenswerte Gebäude der Zukunft

zu schaffen.“

Das TOP 100-Siegel wird seit 30 Jahren

von compamedia an mittelständische

Unternehmen für besondere Innovationskraft

und überdurchschnittliche Innovationserfolge

vergeben. Mit 26 Forschungspreisen

und über 200 Veröffentlichungen

gehört Prof. Dr. Nikolaus

Franke international zu den führenden

Innovationsforschern. Projektpartner

sind die Fraunhofer-Gesellschaft zur

Förderung der angewandten Forschung

und der Mittelstandsverband BVMW.

(Quelle: GEZE GmbH)

32 bayern Metall 9/2023


MESSEN & AUSSTELLUNGEN

MSV Internationale Maschinenbaumesse

Alle Schlüsselbereiche der Maschinenbau-

und Elektroindustrie sind

vertreten. Tragender Bereich ist traditionell

die Bearbeitung und Umformung.

Die MSV Internationale

Maschinenbaumesse ist die wichtigste

Industriemesse in Mitteleuropa

und findet vom 10. bis 13. Oktober

2023 in der Messe Brünn in

Tschechien statt.

Das Hauptthema der MSV ist Industrie

4.0 und die Digitale Fabrik, d. h. die Digitalisierung

der Produktion, eine der

Hauptrichtungen des Innovationsprozesses.

Ein weiteres wichtiges Thema

ist die Kreislaufwirtschaft – der Umgang

mit Materialressourcen. Dabei

handelt es sich um einen der vorrangigen

Bereiche für eine nachhaltige Entwicklung.

In eben diese Richtung wird

der Trend in Industrie und Handel gehen.

Bestandteil der Messe ist ein Top-Begleitprogramm,

das aus Fachkonferenzen,

Seminaren und Workshops zu aktuellen

technischen, geschäftlichen

und wirtschaftlichen Themen besteht.

MSV 2023

Weitere Informationen unter

www.bvv.cz/en/msv.

POWTECH 2023

Besucher aus der ganzen Welt erwartet ein vielfältiges Programm

Auf der POWTECH treffen sich vom

26. bis 28. September 2023 wieder

zahlreiche internationale Experten

der Verfahrenstechnik, Schüttgutund

Fördertechnik.

Gut 600 Aussteller präsentieren die

neuesten Lösungen für die Feststoffund

Liquid-Verarbeitung. Das umfangreiche

Rahmenprogramm mit neuen

Angeboten aus Vortragsforen und

Sonderschauen bietet zusätzlich facettenreiche

Impulse für die Besucher. Ein

besonderes Highlight setzt in diesem

Jahr wieder der parallel stattfindende

PARTEC-Wissenschaftskongress mit

über 400 Teilnehmern. Die Planung für

Weitere Informationen unter

www.powtech.de.

Messe, Kongress und die vielen begleitenden

Attraktionen ist derzeit in

vollem Gange. Neue und etablierte

Aussteller können auf eine fundierte

Beratung des inspirierten POWTECH-

Teams bauen.

Exponate zum Anfassen und Ausprobieren

sowie Experten mit fundierter

Erfahrung und dem neusten Knowhow:

Das ist die perfekte Grundlage,

um zusammen mit und für die Besucher

praxisnahe Detaillösungen, individuelle

Dienstleistungen und integrierte

Prozesse zu erarbeiten.

Sonderschauen, Pavilions und mehr

runden das Angebot ab

Zum Zugpferd der POWTECH gehört

auch ein attraktives Rahmenprogramm,

zum Beispiel:

• die VDMA-Sonderschau Verfahrenstechnik

und Luftreinheit mit

Lösungen und Technologien der

Entstaubungs-, Trocknungs- und

Verfahrenstechnik sowie weiterer

Prozesse der Schüttguttechnik

• der Pharma Pavilion der APV mit

den Schwerpunkten Fill&Finish und

Lyophilisation

• der Pavilion Startup@POWTECH,

auf dem junge Unternehmen aus

Deutschland ihre Erfindungen

präsentieren.

• die International Start-up Area für

„Newcomer“ aus aller Welt

• und der Campus-Pavilion, auf dem

Universitäten, Hochschulen und

Institute sich und ihre Forschungsschwerpunkte

und Dienstleistungen

vorstellen.

bayern Metall 9/2023 33


Fakuma 2023: Wertstoff Kunststoff im Fokus!

Mit Spannung und Vorfreude blickt die Branche auf die 28. Fakuma, internationale

Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, vom 17. bis 21. Oktober

2023 in Friedrichshafen. Die weltweit führende Fachmesse für das Spritzgießen

setzt sowohl neue Leistungsmarken in Sachen Extrusionstechnik,

Thermoformen und 3D-Printing als auch für die Kreislaufwirtschaft. Rund

40 Prozent der Aussteller werden aus dem Ausland kommen.

Der Wertstoff Kunststoff ist im täglichen

Leben – im Privaten, in der Wirtschaft

und in der Technik – nicht wegzudenken.

Unzählige Produkte sowohl

im Konsum- als auch im Industriebereich

sind ohne Kunststoff gar nicht

möglich. Kunststoffherstellende und

kunststoffverarbeitende Unternehmen

setzen deshalb auf hochwertige und

langlebige Hightech-Lösungen für unterschiedlichste

Branchen – etwa für

die Energiegewinnung bei Solarmodulen,

für Komponenten der E-Mobility,

für das Bauwesen, die Verpackungsindustrie,

für technische Komponente,

für den Leichtbau und die Fahrzeugproduktion,

für die Medizintechnik sowie

für die Einrichtungsbranche.

Zugleich ist das Themenfeld Kunststoff

eine Herausforderung hinsichtlich Ressourcenverbrauch

und Wiederverwendung.

„Auf der

Agenda vieler Fakuma-Aussteller

stehen weiterentwickelte

Maschinen zur Herstellung

und Weiterverwendung

der Kunststoffe, optimierte

Prozesse bei der Herstellung

und Verarbeitung,

verbesserte Materialien, neu designte

Produkte und zukunftsweisende Geschäftsmodelle“,

informiert Annemarie

Schur, Fakuma-Projektleiterin beim

Messeveranstalter P. E. Schall. Eine

funktionierende Kreislaufwirtschaft, ein

verstärkter Ressourcenschutz, eine

Weitere Informationen unter

www.fakuma-messe.de.

verbesserte Umweltverträglichkeit und

eine echte Nachhaltigkeit sind daher

wichtige Themen der Fakuma.

Wichtige Impulse für viele Handlungsfelder

Die Branche sieht sich diversen

tiefgreifenden Aufgaben

gegenüber. Dazu gehört das

Ziel, als herstellendes und

verarbeitendes Unternehmen

den Treibhausgasausstoß zu

reduzieren, den Energieeinsatz

zu verringern und die

Prozesse zu verbessern. Zugleich

ist der Umbau hin zur

Kreislaufwirtschaft in all seinen Facetten

zu realisieren. Digitalisierung und

Automatisierung zeitigen ohnehin wesentliche

Transformationsprozesse,

die allerdings als positive Treiber wirken:

Sie werden den effizienten Einsatz

aller Ressourcen in der Herstellung,

Verarbeitung, Anwendung und Wiederverwendung

beziehungsweise Rückführung

des Kunststoffs unterstützen.

Hier werden auch zunehmend KI-basierte

Lösungen hilfreich sein.

Motek/Bondexpo 2023 als Drehscheibe für

die flexible Produktion

Im Messeherbst 2023 gehört das traditionelle Duo Motek/Bondexpo zum

Highlight der Branche. Vom 10. bis 13. Oktober 2023 öffnet die 41. Motek,

internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung,

zusammen mit der 16. Bondexpo, internationale Fachmesse für Klebtechnologie,

die Tore. Im Mittelpunkt steht die industrielle Produktion als Gesamtsystem

– von Komponenten, Baugruppen und Teilsystemen bis hin zu

Komplettsystemen.

Klares Profil, starke Themen, praxisnahe

Lösungen – die Motek/Bondexpo

gibt Konstrukteuren, Investitionsentscheidern

und Einkäufern alles Erforderliche

an die Hand, um ihre Fertigung

zu verbessern und wirtschaftlicher zu

machen. In gewohnt pragmatischer

Arbeitsatmosphäre treffen sich Anbieter

und Anwender und diskutieren praxisnahe,

umsetzbare Lösungen.

Drei Schwerpunkt-Themen sind

Basis des Portfolios

Weitere Informationen unter

www.bondexpo-messe.de.

„Die Motek mit der vollintegrierten

Bondexpo betrachtet die Fertigungsprozesse

ganzheitlich von der Komponente

zur Gesamtanlage“, erläutert

Motek-Projektleiter Rainer Bachert.

„Auf der Basis des pragmatischen Praxisbezugs

und der verlässlichen Themenpositionierung

dieser Messe stehen

in diesem Jahr die Schwerpunkte

auf drei Säulen – „Vernetzte, smarte

34 bayern Metall 9/2023


Produktionskomponenten“, „Montageassistenz-Systeme“

sowie „Lösungen

für eine einfache Implementierbarkeit

und Inbetriebnahme“. Hierin werden

alle technologischen Neuerungen

der vergangenen Jahre praxisbezogen

abgebildet – die fortschreitende Digitalisierung

und vernetzte Produktionskomponenten,

zunehmend intelligente

Montage- und Montageassistenz-Systeme

sowie Plug-and-Play-Lösungen

für die unmittelbare Implementierbarkeit

und Inbetriebnahme von Systemen.

„Software, Simulation und KIunterstützte

Abläufe durchdringen alle

drei Themenschwerpunkte“, erläutert

der Projektleiter. „Für alle Bereiche gilt,

die Produktion effizienter, sicherer, zuverlässiger

und wirtschaftlicher zu machen.

Ressourcenschonung und

Nachhaltigkeit ziehen sich wie ein roter

Faden durch alle Bereiche. Es sind

große Aufgabenfelder und immense

Herausforderungen, die von den Fertigungsbetrieben

zu bewältigen sind.

Auf der Motek findet die Branche praxisnahe

Ansätze.“

Metallkongress 2023

Vom 27. und 28. Oktober 2023 im VCC in Würzburg

Der Metallkongress ist DAS Branchenevent im Metallhandwerk.

In zwei Kongresszügen bietet die Veranstaltung Metallbauern und Feinwerkmechanikern

Informationen speziell für ihre Zielgruppe aufbereitet:

Hochkarätige Referenten informieren über aktuelle technische und betriebswirtschaftliche

Themen, Aussteller der Fachschau zeigen ihre Produkte

und Dienstleistungen zum Anfassen und die Abendveranstaltung

feiert die Sieger der beiden Wettbewerbe Deutscher Metallbaupreis

und Feinwerkmechanikpreis.

Mitreisende Partner nehmen am attraktiven Rahmenprogramm am Freitagnachmittag

sowie an der Abendveranstaltung teil. Sie schlafen in Hotels

rund um den Veranstaltungsort.

Die Impressionen 2022 halten alle Infos und ein Video zur vergangenen

Veranstaltung für Sie bereit. Lassen Sie sich inspirieren und mitreißen.

Alle Informationen zur Veranstaltung, dem Rahmenprogramm und

Anmeldung finden Sie unter www.metallkongress.de.

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Bitte beachten Sie die Termine für die bayern Metall:

Ausgabe 11/2023

Redaktionsschluss: 12.10.2023

Anzeigenschluss: 18.10.2023

Ausgabe 12/2023

Redaktionsschluss: 10.11.2023

Anzeigenschluss: 17.11.2023

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