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Hundertwasser Briefmarken für Cabo Verde ab 1982

Hundertwasser Briefmarken für Cabo Verde „Die VAPOR Story“ Einführung und Kurzbeschreibung zu den von Friedensreich Hundertwasser 1982 und 1985 verausgabten kapverdischen Hundertwasser Sonder-Briefmarken „VAPOR“

Hundertwasser Briefmarken für Cabo Verde
„Die VAPOR Story“
Einführung und Kurzbeschreibung zu den von Friedensreich Hundertwasser 1982 und 1985 verausgabten kapverdischen Hundertwasser Sonder-Briefmarken „VAPOR“

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<strong>Hundertwasser</strong> entwirft 1979 eine Briefmarke<br />

<strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Die „VAPOR Story“ von Wolfgang Leistner<br />

Im Anhang: Alle chronologisch geordneten & verausg<strong>ab</strong>ten<br />

<strong>Hundertwasser</strong>-Sonder-<strong>Briefmarken</strong> zur „VAPOR“ Story“<br />

von Peter Zimmermann


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Einführung und Kurzbeschreibung<br />

<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Nachfolgend h<strong>ab</strong>e ich <strong>für</strong> die interessierten <strong>Hundertwasser</strong>-Philatelisten und<br />

Philatelistinnen eine umfangreiche Informationsbroschüre zu den von<br />

Friedensreich <strong>Hundertwasser</strong> <strong>1982</strong> und 1985 verausg<strong>ab</strong>ten c<strong>ab</strong>overdischen<br />

<strong>Hundertwasser</strong> Sonder-<strong>Briefmarken</strong> „VAPOR“ erstellt.<br />

Im Anschluss des Informationsbeitrages „Die VAPOR Story“ von Wolfgang<br />

Leistner zu den verausg<strong>ab</strong>ten <strong>Hundertwasser</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> „VAPOR“-Sonder-<strong>Briefmarken</strong><br />

und Belegen, wird diese Fachbeitrag durch Peter Zimmermann<br />

durch eine chronologisch geordnete Darstellung sowie mit umfangreichen zusätzlichen<br />

Informationen nebst kurzer Erläuterung der verausg<strong>ab</strong>ten c<strong>ab</strong>overdischen<br />

HW„VAPOR“ -Sonder-<strong>Briefmarken</strong> zur Orientierung <strong>für</strong> die interessierten<br />

<strong>Hundertwasser</strong>-Philatelisten und Philatelistinnen ergänzt.


„Die VAPOR Story“ 2022<br />

Autor: Wolfgang Leister<br />

<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

„Die Marke mit dem „Dampfer von Kap <strong>Verde</strong>“ ist <strong>für</strong> mich eine der schönsten<br />

<strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> überhaupt.<br />

Vor allem, weil das Motiv speziell als Briefmarke entworfen wurde und so den<br />

Eigenheiten des winzigen Formates Rechnung trägt – wie auch der ikonische<br />

„Spiralbaum“, Österreich 1975.<br />

Sie ist <strong>ab</strong>er auf alle Fälle die spannendste Ausg<strong>ab</strong>e von allen: um keine andere<br />

Marke ranken sich so viele Geschichten, Legenden und Lügen, gewürzt mit politischen<br />

Eitelkeiten, kommerziellem Kalkül und afrikanischer Exotik. Vor<strong>ab</strong> <strong>ab</strong>er<br />

zwei Absätze Fakten, zum besseren Verständnis des Folgenden:<br />

Die Kapverdischen Inseln liegen etwa 340 Seemeilen (630 km) westlich der<br />

Afrikanischen Küste im Zentralatlantik. Ihren Namen h<strong>ab</strong>en die Ilhas de <strong>C<strong>ab</strong>o</strong><br />

<strong>Verde</strong> vom cap Vert (westlich von Dakar, Sénégal; etwa 14.74°N – 17.53°W),<br />

dem westlichsten Punkt des Afrikanischen Festlandes, der als nautischer Orientierungspunkt<br />

<strong>für</strong> die Schifffahrt zu den Inseln diente.<br />

Die ehemalige portugiesische Kolonie erlangte am 5. Juli 1975 ihre Un<strong>ab</strong>hängigkeit<br />

als República de <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong>.<br />

Nach dem <strong>Hundertwasser</strong> Werkverzeichnis Catalogue Raisonné hatte Kurt<br />

Waldheim, damals Generalsekretär der Vereinten Nationen, <strong>Hundertwasser</strong><br />

um ein Bild gebeten, das zu Gunsten von <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> versteigert werden könne.<br />

„<strong>Hundertwasser</strong> bot an, eine Sondermarke zu gestalten und sie zum Vertrieb<br />

der Postverwaltung der Kapverdischen Inseln zu überlassen, um so eine<br />

internationale Bewerbung des relativ unbekannten Landes und ein Vielfaches<br />

an finanziellen Einnahmen zu erzielen.“<br />

<strong>Hundertwasser</strong> selbst hatte die Inseln Anfang 1973 besucht. Das Angebot an<br />

Waldheim erfolgte kurz danach.<br />

Der Entwurf <strong>für</strong> die Marke war jedenfalls im Oktober 1977 bereits fertig.<br />

HW-Werk CABO VERDE STEAMER - DER DAMPFER VON KAP VERDE<br />

OEuvre –Nummer 770 Bad Ischl, 7 Oct. 1977. 31 x 24.5 cm (image 29.7<br />

x 22.4 cm) Postage stamp design for the Cape <strong>Verde</strong> Islands Watercolour on<br />

primed drawing paper. Not signed KunstHausWien, Vienna Reproductions – Art<br />

Prints: First day cover, 1979<br />

Interessanter Weise zeigt das Aquarell aus 1977, dass <strong>Hundertwasser</strong> eine<br />

„richtige“ Briefmarke im Sinn geh<strong>ab</strong>t hat, eine, die im regulären Postverkehr<br />

verwendbar sein sollte. Der Nominalwert von 3.50 $ war wohl ein gängiger<br />

Inlandstarif, als <strong>Hundertwasser</strong> die Inseln besucht hatte. Dieser Tarif wurde<br />

später auf 4 $ angehoben und betrug seit Ende 1980 dann 4 $50<br />

10 $ ist auf Auslandsbrief aus 1978 belegt. Vermutlich <strong>ab</strong> 1981 wurde der<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Tarif auf 10 $50 angehoben; belegt auf Auslandsbrief aus <strong>1982</strong>.<br />

Nur ein weltfremder Künstler kann so denken! Nach den Gesetzen des philatelistischen<br />

Business musste die Marke weit teurer sein und sie wurde dann auch<br />

mit Nennwert 10 $ produziert.<br />

Damit war die Marke <strong>für</strong> das Inland nicht mehr zu gebrauchen. Für Luftpostsendungen<br />

ins Ausland oder <strong>für</strong> Eilsendungen oder eingeschriebene Briefe, die<br />

im Inland <strong>ab</strong>er praktisch nicht vorkommen konnten, ließ sich eine 10 $ Marke<br />

<strong>ab</strong>er mit Ergänzungsfrankatur verwenden.<br />

Zum Zeitpunkt des Druckes 1979 war 10 $ noch eine Tarifstufe <strong>für</strong> Auslandsbriefe<br />

gewesen, die zum späteren Ausg<strong>ab</strong>etermin bereits auf 10 $50 erhöht<br />

worden war.<br />

Der Druck in 1979<br />

Da die Marke ein Druckdatum trägt, wissen wir, dass sie 1979 fertig produziert<br />

war. Im Archiv der ÖFSE – Österreichische Forschungsstiftung <strong>für</strong> Internationale<br />

Entwicklung findet sich in der Statistik des Jahres 1979 ein Eintrag<br />

über öS 331.000 mit dem Hinweis: „Österr. Beitrag zum landwirtschaftlichen<br />

Beregnungsprojekt als Erlös d. österr.seits gedruckten, von <strong>Hundertwasser</strong><br />

geschenkweise entworfenen Postwertzeichen“. Projektträger: Die Österreichische<br />

Staatsdruckerei.<br />

Der Eintrag bleibt kryptisch, da die Marke ja noch nicht verkauft werden konnte<br />

und daher keinen Erlös erzielen konnten. Als Bewertung der von OeSD erbrachten<br />

Leistung, Druck und Druckvorbereitung, ist der Wert <strong>für</strong> eine Auflage<br />

von 1 Million weit überhöht.<br />

G<strong>ab</strong>riele Slezak, Kap <strong>Verde</strong> Spezialistin der Länder-Dokumentation der ÖFSE,<br />

konnte zwei ursprüngliche Quellen <strong>für</strong> die<br />

zahlreichen späteren Hinweise auf dieses Projekt<br />

identifizieren: 1981 veröffentlichte das<br />

Österreichische Bundeskanzleramt – Abteilung<br />

Entwicklungshilfe eine offizielle Beschreibung:<br />

„Die österreichische Entwicklungszusammenarbeit<br />

mit der Republik Kap <strong>Verde</strong> wurde<br />

durch ein Projekt eingeleitet, bei dem die Kosten<br />

<strong>für</strong> den Ankauf landwirtschaftlicher Geräte<br />

durch den Erlös aus dem Verkauf einer von F. <strong>Hundertwasser</strong> entworfenen<br />

Sonderbriefmarke gedeckt werden sollen.<br />

Der Vertrieb der Marke soll demnächst beginnen“.<br />

Darauf bezog sich auch Richard Langthaler, Autor des ÖFSE-Länderprofiles<br />

Kap <strong>Verde</strong>, in dem er schrieb: „Kurz nach der Un<strong>ab</strong>hängigkeit der Kap <strong>Verde</strong>n<br />

1975 machte der Maler Friedensreich <strong>Hundertwasser</strong> mit seinem Schiff Station<br />

auf den Inseln, die er mit einem Entwurf <strong>für</strong> eine Marke „Vapor“, aus deren<br />

Verkauf Brunnen finanziert werden sollten, unterstützte.“<br />

Langthaler gibt hier eine Legende wieder, die uns wegen ihrer seefahrerischen<br />

Romantik träumen lässt, die <strong>ab</strong>er nicht zu bestätigen ist. <strong>Hundertwasser</strong>s<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Schiff „REGENTAG“ hatte bis zum Oktober 1975 das Mittelmeer nie verlassen.<br />

Bei der Atlantiküberquerung von Oktober 1975 bis Dezember 1976 wählte<br />

Kapitän Horst Wächter einen viel nördlicheren, direkteren Kurs, über Madeira<br />

und Teneriffa in die Karibik. Die „REGENTAG“ war also niemals bei den Ilhas<br />

de <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> und <strong>Hundertwasser</strong> selbst war bereits Anfang 1973 dort.<br />

Der österreichische Beitrag bestand darin, die Produktion der Marke bei<br />

OeSD, der Österreichischen Staatsdruckerei, aus dem Budget der Entwicklungszusammenarbeit<br />

zu finanzieren.<br />

Leider ist dieses erste Projekt mit <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> nicht genauer dokumentiert, so<br />

dass weder die Bewertung mit öS 331.000, noch die Verwendung der Mittel<br />

heute nachvollziehbar sind.<br />

Der Name „VAPOR“<br />

Langthaler verwendet erstmals die Bezeichnung „VAPOR“, wie sie sich auch<br />

auf der Marke selbst, neben dem Druckdatum findet. Im Portugiesischen meint<br />

vapor: Dampf, Dampfschiff oder Dampfer (barco a vapor). Das passt also zum<br />

Titel, den <strong>Hundertwasser</strong> seinem Werk gegeben hat: DER DAMPFER VON<br />

KAP VERDE.<br />

Möglicherweise ist „VAPOR“ eine Schöpfung der OeSD, entweder aus Marketing-<br />

oder aus Platzgründen, wegen der bequemeren Wortlänge.<br />

Die OeSD schreibt etwa im späteren Emissionsprospekt zur Ausg<strong>ab</strong>e 1985<br />

über <strong>Hundertwasser</strong>: „Seine Liebe zu Kap <strong>Verde</strong> findet ihren Niederschlag in<br />

der Schaffung der Briefmarke „Vapor“ (Dampfer)".<br />

Was <strong>ab</strong>er geschah mit den gedruckten „VAPOR“ Marken?<br />

Die werden wohl flach, trocken und lichtgeschützt in der OeSD eingelagert gewesen<br />

sein, denn der nächste Hinweis findet sich erst zwei Jahre später in den<br />

Außenhandelsdaten von STATISTIK AUSTRIA unter der Waren-Nr. 490700,<br />

das sind bekanntlich „<strong>Briefmarken</strong>, Stempelmarken, Steuerzeichen und dergl.,<br />

nicht entwertete, gültig oder zum Umlauf vorgesehen in dem Land, in dem sie<br />

einen Frankaturwert verbriefen oder verbriefen werden.“ (Originalzitat in Amtsdeutsch)<br />

Warum <strong>ab</strong>er die Verschiebung des Ausg<strong>ab</strong>etermines?<br />

Die kubanische Agentur COOPERFIL war von 1975 bis <strong>1982</strong> als „agente<br />

exclusivo“ mit dem weltweiten Vertrieb der Marken beauftragt.<br />

Darüber hinaus wurden von 1980 bis <strong>1982</strong> sämtliche Ausg<strong>ab</strong>en auch exklusiv<br />

in Kuba gedruckt (<strong>ab</strong> „5° Aniversário da Independência“ bis „Borboletas“).<br />

Wenn nicht diese Exklusivität sogar vertraglich zugesichert war, so g<strong>ab</strong> es jedenfalls<br />

ein starkes Interesse, dass keine in Österreich gedruckte Marke erscheint.<br />

1981 wurden also <strong>Briefmarken</strong> im Wert von öS 77.000 nach <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> ex-<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

portiert.<br />

Übrigens der einzige Außenhandelswert in diesem Jahr überhaupt.<br />

Unter der Annahme, dass die Bewertung mit öS 77.000 auf die gleiche Weise<br />

erfolgte wie bei den öS 331.000 <strong>für</strong> die Leistung der OeSD, wurde also weniger<br />

als ein Viertel der Druckauflage an das Land geliefert (höchstens etwa<br />

4.600 Bogen oder 230.000 Marken, eher 200.000 Marken plus Frachtkosten).<br />

Die Correios de <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> hatten dann ausreichend Zeit zur Vorbereitung der<br />

Ausg<strong>ab</strong>e am 24. April <strong>1982</strong>.<br />

Die Briefmarke selbst wird im HW-Catalogue Raisonné, ebenso wie der Ersttags-Umschlag<br />

unter „Applied Art“ geführt:<br />

770A, APPLIED ART • APA 145 - Postage stamp, <strong>1982</strong><br />

770B, APPLIED ART • APA 146 - Design for first-day cover, <strong>1982</strong><br />

Diese Abbildung<br />

zeigt <strong>Hundertwasser</strong>s<br />

Idee<br />

eines speziellen<br />

Ersttagsstempels<br />

auf der 10<br />

$ Marke aus<br />

<strong>1982</strong>, unter<br />

Verwendung des<br />

Schiffs-Stempels<br />

der „RE-<br />

GENTAG“<br />

(APA 120/I<br />

aus 1971)<br />

Die beiden Farbvarianten der Briefmarke<br />

Der Catalogue Raisonné erklärt ferner, dass die Marke mit Nennwert 10 Escudos<br />

(10 $) im Kombinationsdruck in einer Auflage von 1.000.000 Stück<br />

gedruckt wurde:<br />

Rastertiefdruck (photogravure) in 5 Farben<br />

plus Stichtiefdruck (steel engraving) in Schwarz.<br />

Der Catalogue nennt „2 variants of engraving, 500.000 in black and 500.000<br />

in green“.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Das „engraving“ hier ist irreführend, weil die beiden Farbvarianten nicht vom<br />

Stichtiefdruck stammen können: die im Stichtiefdruck<br />

angelegten Linien sind in beiden Typen<br />

identisch und drucken in reinem Schwarz.<br />

Es findet sich auch kein Hinweis, dass die<br />

Platte selber, die von Wolfgang Seidel händisch<br />

gestochen worden war, nachträglich<br />

verändert worden wäre.<br />

Die Farbvarianten können daher nur vom<br />

Rastertiefdruck stammen, bei dem durch einfachen<br />

Farbwechsel in den Flächen einmal ein dunkles Grau und einmal ein<br />

helleres Grau erzielt werden kann.<br />

Denkbar ist auch, dass die Druckvariante im Stichtiefdruck zwar ursprünglich<br />

angedacht war, wegen des unverhältnismäßigen Aufwandes <strong>ab</strong>er letztlich verworfen<br />

wurde.<br />

Die Unterschiede sind gut im Schiffsrumpf sichtbar und werden bei Scott als<br />

„dark hull“ vs. „light hull“ oder bei AFINSA und Catálogo Selos PALOP als<br />

„tipo I – casco mais escuro“ (Schiffsrumpf dunkler) bzw. „preto“ (schwarz)<br />

vs. „tipo II – casco mais claro“ (Schiffsrumpf heller) bzw. „acinzentado“<br />

(gräulich) katalogisiert.<br />

Wolfgang Seidel selbst nennt die beiden Varianten: „Var.1 Rumpf dunkelgrau<br />

und Var.2 Rumpf Silber.“<br />

Romão erklärt den Unterschied mit einem veränderten Abstand der Stichtiefdruck-Linien,<br />

was <strong>ab</strong>er nicht zutrifft.<br />

Der Michel Katalog kennt keine Farbvarianten dieser Ausg<strong>ab</strong>e.<br />

Der verstorbene kanadische Autor Lewis E. Tauber weist in seinem, leider<br />

unveröffentlichten Manuskript „<strong>Hundertwasser</strong> on Stamps“ auf einen weiteren<br />

Unterschied hin: das Rot in Schornstein, Fenstern und Bullaugen erscheint<br />

bei Typ I in kräftigem Rot (dark red) und beim helleren Typ II gleichfalls heller<br />

(light red), fast orange.<br />

Da <strong>ab</strong>er auch bei Marken desselben Typs leichte Unterschiede im Rot auftreten,<br />

kann das auch eine bloße Druckzufälligkeit sein.<br />

Die Tatsache, dass die Marke in zwei Farbvarianten gedruckt worden war, wurde<br />

offenbar <strong>1982</strong> nicht ausreichend kommuniziert. Jedenfalls ist diese Information<br />

<strong>für</strong> die erste Ausg<strong>ab</strong>e völlig untergegangen.<br />

Der Michel Katalog listet die Marke jedenfalls als „Nicht ausgegeben“ unter<br />

Mi.Nr. III und ursprünglich noch dazu im falschen Jahr 1983 ohne Hinweis<br />

auf Farbvarianten.<br />

(Aus einer Stellungnahme der Redaktion geht hervor, dass sie nur Muster einer<br />

Variante erhalten h<strong>ab</strong>en kann).<br />

Ebenso führt der AFINSA Katalog Selos Postais PALOP 14 die Marke als Nr.95,<br />

ausgegeben am 24. April <strong>1982</strong>, nur in einer Variante.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Der Catálogo Selos PALOP von Antonio Romão, katalogisiert „Arte Moderna<br />

– Vapor“ unter Nr.96, ebenfalls mit Ausg<strong>ab</strong>edatum 24. April <strong>1982</strong> und<br />

schreibt, dass diese Marke „… nicht im Typ II bekannt“ sei, also nicht mit hellem<br />

Schiffsrumpf.<br />

Das kann so nicht richtig sein:<br />

Im Gegenteil, waren anfangs nur Marken mit hellem Schiffsrumpf (tipo II,<br />

light hull) bekannt: ein ganzer Bogen im Besitz des KunstHausWien und ein<br />

weiterer Bogen zu 50 Marken, der in einzelne Marken zerteilt worden war, die<br />

sich in Sammler-Händen befanden. Nach Erscheinen dieses Kataloges in 2007<br />

sind auch 10 $-Marken mit dunklem Schiffsrumpf (tipo I, dark hull) bekannt<br />

und <strong>ab</strong> September 2009 im Handel angeboten worden:<br />

zu mindestens vier weitere Bögen.<br />

Was <strong>ab</strong>er mag zu einer solchen Verwirrung in den Katalog- Redaktionen<br />

geführt h<strong>ab</strong>en?<br />

Redaktionen bearbeiten, was sie an Informationen erhalten und sie hatten keine<br />

Veranlassung, diese anzuzweifeln oder gar nachzuprüfen.<br />

Die Informationen zur Ausg<strong>ab</strong>e <strong>1982</strong> kamen wohl ausschließlich von den Correios<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong>, da COOPERFIL nicht mehr und Phila Service Austria noch<br />

nicht <strong>für</strong> die Informationsarbeit zuständig war.<br />

Ich sehe d<strong>ab</strong>ei die Portugiesischen Kataloge von AFINSA und Romão im Vorteil:<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> war <strong>für</strong> sie – als frühere portugiesische Kolonie – philatelistisch<br />

interessanter und sie hatten auch leichteren Zugang zu weiteren Informationen<br />

in Portugiesischer Sprache.<br />

Beide Kataloge führen die Marke als regulär ausgegeben am 24. April <strong>1982</strong>.<br />

Als einziger Katalog (der allerdings erst 2007 erschienen ist) weist Herr Romão<br />

bereits bei der Ausg<strong>ab</strong>e <strong>1982</strong> auf die beiden Typen hin.<br />

Für Scott, Stanley Gibbons oder Michel war <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> nur ein Land unter<br />

vielen.<br />

Sie konnten sich auch ausschließlich auf die Aussendung der Correios <strong>C<strong>ab</strong>o</strong><br />

<strong>Verde</strong> stützen.<br />

Wie schon erwähnt, dürften die beiden Grau-Varianten den Correios <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

in <strong>1982</strong> <strong>ab</strong>er selbst unbekannt gewesen sein, so dass diesbezüglich kein<br />

Hinweis an die Redaktionen erfolgen konnte.<br />

Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass die beiden 1979 gedruckten<br />

Farbvarianten auch bei der OeSD in Vergessenheit geraten waren, denn sonst<br />

wären wohl auch FDC´s mit Marken beider Typen produziert worden.<br />

Dann wären die Marken <strong>1982</strong> anfangs <strong>ab</strong>er rein zufällig vorwiegend in der<br />

helleren Variante verausg<strong>ab</strong>t worden oder sogar schon von OeSD rein zufällig<br />

vorwiegend in der helleren Variante geliefert.<br />

Marken auf den bekannten FDCs sind jedenfalls alle vom helleren Typ II.<br />

Ein Blatt einer Handkartei vom Postamt in Praia, das maschinschriftlich<br />

zum Ausg<strong>ab</strong>etermin April <strong>1982</strong> angelegt wurde, zeigt eine – nachträglich<br />

Seite 6


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

erfolgte – handschriftliche Notiz „existem duas variantes deste selo“<br />

(es gibt zwei Varianten der Marke).<br />

Das untermauert die Vermutung, dass Correios <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> zum Zeitpunkt der<br />

Ausg<strong>ab</strong>e von den beiden Grau-Varianten noch nicht wusste.<br />

Und – ja! – die Marke wurde tatsächlich mit Textmarker gemordet.<br />

Ausg<strong>ab</strong>etermin 24. April <strong>1982</strong>: „VAPOR“ 10 $<br />

Seite 7<br />

Hermano M. Almeida, Director de<br />

Correios (Postamtsdirektor) in Praia<br />

von 1977 bis 1995. Die weiteren<br />

handschriftlichen Notizen: „Eládio<br />

não catálogou“ (der Portugiesische<br />

Catálogo Eládio de Santos hat die<br />

Marke nicht katalogisiert) / „Impresso<br />

na Impress(ora) Nacional Áustriaca“<br />

(gedruckt bei OeSD) / „Desenho<br />

de HUNDERTWASSER“ (Entwurf<br />

von HW)<br />

Für den geplanten Ausg<strong>ab</strong>etermin, 24. April <strong>1982</strong>, waren jedenfalls ausreichend<br />

Marken in <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong>. Die Anlieferung war so frühzeitig erfolgt, dass<br />

eine Verteilung auf die Postämter problemlos möglich gewesen wäre.<br />

Nur: Postämter hatten wohl keinerlei Verwendung <strong>für</strong> die Marke: eine Verwendung<br />

im regulären Postverkehr war wegen des hohen Nennwertes nicht zu<br />

erwarten und eine philatelistische Nachfrage g<strong>ab</strong> es im Inland keine.<br />

Die Postverwaltung hatte mit "Portaria n° 17/82 - B.O. n° de 24 de Abril,<br />

82", einer Verordnung der Correios de <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong>, der Marke <strong>ab</strong>er formal<br />

Postgültigkeit verschafft und hat diese daher zumindest am damaligen Philatelie-Schalter<br />

der Hauptpost in Praia vorrätig geh<strong>ab</strong>t – übrigens dem einzigen<br />

Philatelie-Schalter des Landes.<br />

Eine Meldung der Ausg<strong>ab</strong>e an die UPU, den Weltpostverein, dessen Mitglied<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> bereits war, g<strong>ab</strong> es jedoch nicht.<br />

Ebensowenig hat die UPU je Muster dieser Ausg<strong>ab</strong>e erhalten.<br />

Laut Hermano Almeida war die 10 $ <strong>1982</strong> eher philatelistisch, die 30 $<br />

Überdrucke in 1985 wurden <strong>ab</strong>er dann sicher an alle Postämter verteilt.<br />

Es scheint, dass „die „VAPOR“ 10 $ <strong>1982</strong> zwar formal „ausgegeben“ wurde,<br />

jedoch „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“.<br />

So fällt auf, dass fast alle Belege <strong>für</strong> eine postalische Verwendung aus den<br />

Sammlungen von eher „privilegierten Sammlern“ stammen; etwa ehemalige<br />

Mitarbeiter der OeSD, die ihre Marken wohl kaum am Schalter erworben h<strong>ab</strong>en<br />

um sie dort am Ersttag <strong>ab</strong>stempeln zu lassen,<br />

oder von Tiago Estrela, der als „assessor filatélico“ eng mit Correios de<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> zusammengearbeitet hat und dessen private Sammlung durchaus


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

als offizielle postgeschichtliche Sammlung des Landes gelten kann.<br />

Von Senhor Estrela stammen die zwei gestempelten Marken im helleren Typ<br />

II, die offensichtlich im Bogen CTO gestempelt worden sind. (CTO = cancelled<br />

to order, ohne postalische Beförderung)<br />

Die Redaktion von Antonio Romão sagt zur Ausg<strong>ab</strong>e <strong>1982</strong>: „Soweit mir bekannt<br />

ist …, wurden diese <strong>Briefmarken</strong> bis mindestens 1985 in den Büros der<br />

Agencia Filatélica dos Correios de <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> in Praia frei an jeden <strong>ab</strong>gegeben,<br />

der sie kaufen wollte.“<br />

Jemanden, der das aus eigener Wahrnehmung bestätigen könnte, gibt es <strong>ab</strong>er<br />

wieder nicht.<br />

Im Gegenteil: in meiner Korrespondenz mit der <strong>Hundertwasser</strong> Stiftung findet<br />

sich der Hinweis: „… dass ein Kontingent der Ersttagsbriefe <strong>1982</strong> an<br />

die Kapverdische Postverwaltung gegangen<br />

ist, die gesamte Großauflage <strong>ab</strong>er in der<br />

Staatsdruckerei in Wien liegen geblieben ist.“<br />

Zwischen den Zeilen gelesen heißt das <strong>ab</strong>er,<br />

dass die Ersttagsbriefe in Wien (!) gestempelt<br />

wurden und davon nur ein kleiner Teil nach<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> geliefert wurde.<br />

Dann sind <strong>ab</strong>er die bekannten FDC nur ein<br />

„Beleg“ <strong>für</strong> die Existenz der Marken im Jahr <strong>1982</strong> (was ja gar nicht bezweifelt<br />

wurde).<br />

Keinesfalls sind sie ein Beweis, dass die Marke zu diesem Termin tatsächlich<br />

ausgegeben wurde – die FDC mit dem „mit amtlicher Zustimmung gefälschten<br />

Stempel-<strong>ab</strong>schlag“ hatten vielleicht nie einen <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> Verdischen Postschalter<br />

gesehen.<br />

Zwei Experten bestätigen un<strong>ab</strong>hängig voneinander, dass der „Ersttagsstempel“<br />

24. 4. 82 mit keinem der in <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> verwendeten Stempel Ähnlichkeit hat<br />

und sich im „H<strong>ab</strong>itus“ von echten Stempel<strong>ab</strong>schlägen unterscheidet.<br />

Es handle sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Abstempelung in der österr.<br />

Staats-Druckerei in Wien mit einem dort f<strong>ab</strong>rizierten Phantasie-Stempel.<br />

(Fritz H. Sturzeis, im Verband Österreichischer <strong>Briefmarken</strong>prüfer Spezialist<br />

<strong>für</strong> Fälschungsbekämpfung, und Reinhard Küchler, in der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Portugal im Bund Deutscher Philatelisten Spezialist <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong>).<br />

Laut Hermano Almeida hat die Correios den Stempel <strong>ab</strong>er letztlich erhalten,<br />

so dass auch in Praia FDC´s angefertigt wurden.<br />

Reinhard Küchler, S.6 „Ich musste von ihnen lernen, dass das <strong>ab</strong>er nichts<br />

Ungewöhnliches ist: vielmehr werden FDC, besonders die im Abonnement be-<br />

Seite 8


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

zogenen, komplett von der Druckerei geliefert, als Souvenierartikel mit Kuvert,<br />

aufgeklebter Marke und einem sauberen Stempel<strong>ab</strong>schlag, der gar nicht am<br />

Ausg<strong>ab</strong>etag erfolgt ist“.<br />

Im Gegensatz zu einer Abstempelung durch die Postverwaltung, die sogar<br />

gerichtliche Beweiskraft <strong>für</strong> die fristgerechte Aufg<strong>ab</strong>e der Sendung hat, beweist<br />

oder „belegt“ so ein FDC also rein gar nichts!<br />

Diese Praxis ist bei den Postverwaltungen <strong>ab</strong>er durchaus beliebt und erwünscht,<br />

weil die Abstempelung ausschließt, dass die dem Sammler verkaufte<br />

Marke jemals später noch zur Bezahlung einer postalischen Dienstleistung<br />

verwendet werden kann.<br />

Der Austria Netto Katalog führt die 10 $ Marke im <strong>Hundertwasser</strong>-Sonderteil<br />

als „Vom Verkauf zurückgezogen“, obwohl Redakteur Christian Fraissl von<br />

einem persönlichen Bekannten berichtet, der im Sommer 1983 auf den Inseln<br />

war: „Dort konnte er in einem Postamt sowohl die besagten „Vapor“-Marken<br />

und -FDCs mit Abstempelung 24.04.<strong>1982</strong> kaufen, als auch eine Ansichtskarte<br />

mit „Vapor“-Marke (am 25.08.1983 in Praia <strong>ab</strong>gestempelt) nach Österreich<br />

verschicken.<br />

FDC und Ansichtskarte liegen als Fotobeleg vor.“<br />

Reinhard Küchler zeigt einen zweifellos echt gelaufenen Geschäftsbrief mit<br />

10 $ „VAPOR“ und Zusatzfrankatur 0 $50, gestempelt PRAIA 7-12-<strong>1982</strong>,<br />

möglicherweise nach Portugal. (entspr. Beleg siehe Bild links unten)<br />

Zwei starke Beweise also, dass VAPOR 10 $ <strong>1982</strong> doch zur Ausg<strong>ab</strong>e gelangte!<br />

Weiters ist belegt, dass die Marke mehr als ein Jahr nach Ausg<strong>ab</strong>e regulär<br />

erhältlich war, vermutlich sogar bis 1985.<br />

Es gibt also keinerlei Hinweise, sie wäre „vom Verkauf zurückgezogen“ worden.<br />

Offiziell gelaufener Geschäftsbrief mit 10 $ VAPOR und Zusatzfrankatur mit<br />

0 $ 50, gestempelt am 7.12.<strong>1982</strong><br />

Verbreitete Auflage „VAPOR“ 10 $<br />

Die gesamte Druckauflage ist mit 1.000.000 Stück gesichert.<br />

Im Folder des Phila<br />

Service Austria wird die<br />

1985 mit 30 $ überdruckte<br />

Auflage angegeben:<br />

424.000 in Variante I<br />

und<br />

413.000 in Variante<br />

II<br />

Daraus ließe sich die<br />

Auflage von „VAPOR“<br />

Seite 9


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

10 $ in <strong>1982</strong> als Differenz errechnen: 76.000 plus 87.000 Stück.<br />

Kurioser Weise decken sich die angegebenen Zahlen im deutschen, englischen<br />

und französischen Text, nicht <strong>ab</strong>er im portugiesischen. Wenn man nicht an eine<br />

Verkettung dummer Druckfehler glaubt, könnte man meinen, dass die <strong>ab</strong>weichenden<br />

Zahlen so von <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> als noch vorhandene Bestände gemeldet<br />

wurden: Danach wären nur 62.000 in Variante I und 73.000 in Variante II<br />

in <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> verblieben oder bereits verbraucht worden und 438.000 plus<br />

427.000 wären zum Überdrucken vorgesehen gewesen.<br />

Die Abweichung zwischen beiden Wahrheiten beträgt immerhin 28.000 Stück<br />

oder 560 Bögen. Jedenfalls müssen in <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> noch großzügige Bestände<br />

der ursprünglichen 10 $ verblieben sein, denn die Marke wurde noch mehrere<br />

Jahre später als Gastgeschenk an ausländische VIP-Gäste <strong>ab</strong>gegeben.<br />

Auch muss Friedensreich <strong>Hundertwasser</strong> eine größere Anzahl von Original-Druckbögen<br />

von OeSD erworben h<strong>ab</strong>en, um sie an Freunde und Weggefährten<br />

zu verschenken. (Ein Bogen entsprach einem Nominalwert von umgerechnet<br />

etwa öS 130).<br />

Von diesen persönlichen Bekannten, oder aus deren Nachlass, kamen dann<br />

2009 ganze Bögen und Bogenteile in den Handel – darunter die bis dann als<br />

verschollen geltende Variante I mit dunklem Schiffsrumpf!<br />

Nach Meinung eines so Beschenkten hatte <strong>Hundertwasser</strong> die Marken von<br />

der Regierung von <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> seinerseits geschenkt erhalten.<br />

Auf alle Fälle müssen originale 10 $ Marken zum Überdrucken nach Wien zurückgeliefert<br />

worden sein – je nach Betrachtungsweise 1.340 oder 1.900 Bögen<br />

– wo<strong>für</strong> sich <strong>ab</strong>er in der Außenhandelsstatistik kein Eintrag findet. Da das<br />

<strong>ab</strong>er nur ein Frachtgewicht von etwa 11 kg ergibt, können die Marken auch<br />

gut per Aktenkoffer heimgereist sein.<br />

Welche Unterschiede mit Variante I und II gemeint sind, gibt Phila Service<br />

leider nicht an. Nachweislich gelaufene, gestempelte Marken scheinen praktisch<br />

nicht zu existieren.<br />

Jedenfalls sind mir keine Angebote von Händlern oder auf Delcampe und ebay<br />

bekannt. Im Gegensatz dazu werden andere hohe Markenwerte aus dieser<br />

Zeit, also 10$, 12 $, <strong>ab</strong>er auch 30 $ und 50 $, zwar nicht häufig <strong>ab</strong>er doch<br />

regelmäßig mit Bedarfsstempelung gehandelt.<br />

Wo <strong>ab</strong>er, sind die mehr als 100.000 Marken aus der ursprünglichen<br />

Lieferung nach <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> geblieben?<br />

Ausg<strong>ab</strong>etermin 30. Oktober 1985 – Überdruck 30 $ und 50 $ im Block<br />

Laut Catalogue Raisonné wurde die Marke zu 10 $ am 24. April <strong>1982</strong> zwar<br />

ausgegeben, war <strong>ab</strong>er hinsichtlich der Verkäufe kein Erfolg, so dass 1985 vom<br />

Außenministerium und österreichischer Staatsdruckerei weitere Vermarktungsmaßnahmen<br />

gesetzt wurden:<br />

Seite 10


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Überdruck von 30 $ in Buchdruck auf den Restbeständen aus <strong>1982</strong>; von den<br />

30 $ in beiden Grauvarianten gibt es „MUSTER“ Überdrucke.<br />

Neu gedruckte Blockausg<strong>ab</strong>e (Druckdatum 1985!) mit 4 x 50 $ in drei<br />

Farbvarianten, in limitierten, nummerierten Auflagen von je 10.000 Blättern,<br />

sowie „SPECIMEN“ dieser Blockausg<strong>ab</strong>e in allen Farben.<br />

Der offizielle Ausg<strong>ab</strong>etag <strong>für</strong> die 30 $ Überdruckmarken und 50 $ Blocks war<br />

der 30. Oktober 1985.<br />

Ähnlich äußert sich auch das <strong>Hundertwasser</strong> Archiv von Joram Harel: „Nach<br />

Fertigstellung der Briefmarke <strong>1982</strong> im Sinne des im Catalogue Raisonné genannten<br />

Anlasses war die Postverwaltung der Kapverdischen Inseln nicht im<br />

Stande diese Briefmarke zu verwerten, damit sie ihren Zweck - Einnahmen <strong>für</strong><br />

die Landwirtschaft zu generieren - erfüllt.<br />

Daher hat die österreichische Staatsdruckerei eine neue Abteilung gegründet,<br />

die sich mit der Verbreitung von <strong>Briefmarken</strong> beschäftigen sollte und so Agenturen<br />

z.B. in Frankreich, Großbritannien und den USA mit dem Vertrieb beauftragt.<br />

Wegen dem Zeitverfall war die 10 Escudos Briefmarke nicht preisgerecht<br />

(Inflation), deswegen wurde die ganze Auflage mit 30 Escudos 1985 überdruckt.<br />

Die Sonderbögen in A4 der Briefmarke wurden in einer nummerierten Auflage<br />

von 10.000 Blöcke je Variante nachträglich zusätzlich gestaltet.“<br />

Die Erhöhung des Nominalwertes auf 30 $ erfolgte ausschließlich aus einem<br />

kommerziellen Grund – der Verkaufserlös wurde verdreifacht! Blockausg<strong>ab</strong>en<br />

wurden von Sammlern zu jedem Preis gekauft: daher dort 4 x 50 $ je Block.<br />

Ließ sich <strong>1982</strong> <strong>für</strong> 10 $ Marke noch mit Mühe eine Verwendung auf Auslandsbriefen<br />

mit Zusatzleistungen finden, so sind die Verhältnisse 1985 klarer:<br />

Für die 30 $ Marke g<strong>ab</strong> es keinerlei postalische Verwendungsmöglichkeit.<br />

Die 50 $ Marke hingegen schloss an die lange Tradition von Marken dieser<br />

Wertstufe an, die ausschließlich ihre Berechtigung h<strong>ab</strong>en als „Entwicklungshilfe-Spendenmarke“.<br />

Beide Marken können mit tarifgerechter Bedarfs<strong>ab</strong>stempelung nicht vorkommen.<br />

Lothar Nowak, der damalige Leiter des Phila Service Austria, erinnerte sich,<br />

dass die Idee zu den drei Farbvarianten bei den Blocks von Friedensreich<br />

<strong>Hundertwasser</strong> selbst kam.<br />

<strong>Hundertwasser</strong> hatte bereits um 1970 begonnen, mit Farbvariationen bei<br />

seinen Siebdrucken zu experimentieren: GOOD MORNING CITY, OEvre Nr.<br />

686 / HWG 41 aus den Jahren 1969/70 und, darauf folgend, GOOD MOR-<br />

NING CITY - BLEEDING TOWN, OEvre Nr. 686 / HWG 42 aus den Jahren<br />

1970/71 erschienen in jeweils 40 Farbvarianten.<br />

Die Grenze des Machbaren erreichte er dann 1984 mit dem Werk 10002<br />

NIGHTS HOMO HUMUS COME VA HOW DO YOU DO, OEvre Nr. 860 /<br />

HWG 83. Bei einer nummerierten Auflage von 10.002 Exemplaren unterscheidet<br />

sich jedes Blatt vom anderen in mindestens einer der zwölf verwende-<br />

Seite 11


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

ten Farben - es gibt also unglaubliche 10.002 Farbvarianten!<br />

Bei den Markenblocks von 1985 wurden die Farbvariationen Gelb, Grün und<br />

Rot bei den Schiffsaufbauten und den Wellen im Rastertiefdruck durchgeführt.<br />

Die Druckplatten <strong>für</strong> Stichtiefdruck und Rastertiefdruck waren dieselben wie<br />

1979, lediglich die Farben und der Nominalwert wurden geändert.<br />

<strong>Hundertwasser</strong> hatte ursprünglich gemeint, dass jeder Sammler sich seine<br />

Lieblingsfarbe von den drei aussuchen können sollte.<br />

Dass der typische Sammler dann meist alle drei Farbvarianten um Nominale<br />

600$ (damals umgerechnet immerhin mehr als öS 150,-) h<strong>ab</strong>en wollte, war<br />

im Sinn der Mittelaufbringung <strong>für</strong> die Entwicklungszusammenarbeit <strong>ab</strong>er auch<br />

nicht falsch. Dass eine postalische Notwendigkeit <strong>für</strong> die Wertstufe 30 $ bestanden<br />

hat oder dass die Erhöhung inflationsbedingt erfolgte, das sind gerne<br />

erzählte Legenden, die nicht als wahr bestätigt werden können.<br />

<strong>1982</strong> hatte man gelernt, dass <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> im Postverkehr praktisch keine Verwendung<br />

<strong>für</strong> eine 10 $ Wertstufe hatte und dass es auf den Inseln keine philatelistische<br />

Nachfrage gibt. (in Zeitungsartikeln von A Semana wurde Senhor<br />

Tiago Estrela als einziger (!) Philatelist und Kuriosum vorgestellt).<br />

Aber vor allem hatte man gelernt, dass die Correios <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> keinerlei<br />

Vertriebsstruktur hatten, um ihre Marken international an Händler oder Sammler<br />

zu verkaufen.<br />

Von der bisherigen kubanischen Agentur COOPERFIL, die von 1975 bis <strong>1982</strong><br />

als „agente exclusivo“ Produktion und Vermarktung übernommen hatte, war<br />

keine Unterstützung zu erwarten gewesen – ihr Vertrag war eben gekündigt<br />

worden. Der geschenkte „VAPOR“ war also vollkommen wertlos <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

gewesen.<br />

Anderseits hatte man inzwischen einen Künstler, einen UNO Generalsekretär,<br />

ein Österreichisches Bundeskanzleramt, zwei Außenministerien und eine <strong>C<strong>ab</strong>o</strong>-<br />

Verdische Regierung, die seit acht Jahren auf einen erfolgreichen Abschluss des<br />

Projektes drängten.<br />

Nur so wird verständlich, warum die OeSD neben den produktbezogenen Maßnahmen<br />

auch organisatorische Schritte setzte.<br />

Mit dem Phila Service Austria wurde eine Vertriebsgesellschaft geschaffen, die<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> Marken weltweit vertreiben konnte und wohl auch die Correios de<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> in deren Ausg<strong>ab</strong>epolitik und Markengestaltung beraten sollte.<br />

VAPOR 50 $ „SPECIMEN“<br />

Die „SPECIMEN“ sind ein Kuriosum an sich! Die UPU (Union Postale Universelle,<br />

Weltpostverein) hatte immer darauf gedrängt, keine mit<br />

„SPECIMEN“, „MUSTER“ und dergleichen gekennzeichnete Marken<br />

als Belegexemplare zu erhalten, sondern Marken, genauso wie sie auch am<br />

Postschalter erhältlich sein würden. Spätestens seit 1961 war diese Regelung<br />

von sämtlichen Postverwaltungen befolgt worden.<br />

Seite 12


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

James Bendon berichtet allerdings: „Im Jahr 1986 erhielt die UPU von der<br />

Druckerei in Wien einige Marken der Kap <strong>Verde</strong> Inseln die mit ‚SPECIMEN‘<br />

überdruckt waren.<br />

Nach langwieriger Korrespondenz zwischen dem Internationalen Amt, der Postverwaltung<br />

und der Druckerei wurden diese schließlich zurückgeschickt und<br />

durch Marken ohne Überdruck ausgetauscht.“<br />

James Bendon: (UPU Specimen Stamps, Limassol, Cyprus, 1988, S.16)<br />

Nachdem Bendon dann <strong>ab</strong>er in einer Belegsammlung der UPU doch wieder 50<br />

$ „SPECIMEN“ gefunden hatte, korrigierte er seine Aussage 2007: „Es konnte<br />

jetzt nachgewiesen werden, dass, obwohl die Einzelmarken 30 $ auf 10 $<br />

„VAPOR“ … letztlich in gewöhnlichem ungebrauchtem Zustand verteilt wurden,<br />

die vier Marken aus jeder der drei Blockausg<strong>ab</strong>en doch mit Überdruck „SPE-<br />

CIMEN“ verteilt wurden.<br />

Damit waren diese die ersten Marken seit 1961 – also seit 25 Jahren – die<br />

überhaupt mit einer Sicherheitsmarkierung verteilt wurden und die letzten irgend<br />

eines Landes.“<br />

„SPECIMEN“ von der Österreichischen Staatsdruckerei waren umso verwunderlicher,<br />

als diese die Ausg<strong>ab</strong>en <strong>für</strong> Österreich seit 1879 (!!!) immer korrekt<br />

in regulären, ungebrauchten Marken geliefert hatte.<br />

Die OeSD muss 3 x 565 Viererblocks, also fast 1.700 Blocks mit 6.800<br />

50 $-Marken als Beleg-Exemplare geliefert h<strong>ab</strong>en, da jede der drei Farbvarianten<br />

als kompletter Block bemustert wurde.<br />

Folgender Ablauf ist daher der wahrscheinlichste: Eine Bestätigung da<strong>für</strong> findet<br />

sich möglicherweise im Archiv der UPU, (Intl. Bureau’s Philatelic Program, in<br />

Bern). Das Archiv ist leider nicht öffentlich zugängig.<br />

Ursprünglich zur Verteilung an die Mitgliedsländer geliefert wurde von OeSD an<br />

die UPU: 30 $ mit Aufdruck „MUSTER“ in 50er-Bögen.<br />

50 $ mit Aufdruck „SPECIMEN“ in Blättern zu je vier Marken Damit sollten<br />

Restbestände der „MUSTER“ aufgebraucht werden, die vom ursprünglichen<br />

Druck in 1979 übrig geblieben waren und die nummerierte Auflage der Blocks<br />

blieb unangetastet.<br />

Seite 13


Die „langwierige Korrespondenz“ führte nur zu einem Teilerfolg: Nur die 30 $<br />

„MUSTER“ wurden gegen reguläre 50er-Bögen, wie aus dem Schalterverkauf,<br />

ausgetauscht.<br />

50 $ „SPECIMEN“ konnten <strong>ab</strong>er – auch bei bestem Willen – nicht ausgetauscht<br />

werden, da die nummerierte Auflage von je 10.000 Blatt pro Farbe<br />

bereits durchverkauft war.<br />

Von den nicht nummerierten Fortdrucken, wie sie zur Herstellung der „SPECI-<br />

MEN“ Aufdrucke verwendet worden waren, g<strong>ab</strong> es keine ausreichenden Bestände<br />

mehr (d.h. mindestens je 565 Blatt).<br />

Diese waren ja nur ein Zwischenprodukt im Druckprozess gewesen und nie <strong>für</strong><br />

den Verkauf oder eine sonstige Verbreitung vorgesehen.<br />

Hinsichtlich der Auflage sind solche, nicht nummerierte Blätter also die eigentlichen<br />

Raritäten.<br />

50 $ „SPECIMEN“ hingegen sind, als einzige „SPECIMEN“ nach 1961, eine<br />

philatelistische Besonderheit <strong>für</strong> den UPU-Spezialsammler.<br />

Laut Lothar Nowak, Phila Service Austria, waren bereits vorher 200 bis 300<br />

„SPECIMEN“ Blocks bei der Internationalen Postwertzeichen Messe „Philatelia‘85“<br />

in Köln (8. bis 10. November 1985) an Journalisten verschenkt worden.<br />

Eine Auflagenhöhe der „SPECIMEN“-Blöcke ist nicht bekannt.<br />

Die 3 x 10.000 postgültigen Markenblocks konnten jedenfalls restlos an<br />

Kunst- oder <strong>Briefmarken</strong>-Händler sowie an private Sammler verkauft werden –<br />

wodurch wohl allen das harte Los einer postalischen Verwendung erspart geblieben<br />

ist.<br />

Nowak erinnerte sich auch daran, dass <strong>Hundertwasser</strong> selbst den „SPECI-<br />

MEN“ Überdruck beaufsichtigte und dass es viele Vorschläge, Versuche und<br />

Druckproben gebraucht hat bis eine Stellung des Wortes SPECIMEN gefunden<br />

wurde, die der Meister akzeptieren konnte – schließlich würde der Überdruck<br />

die Komposition seines Werkes beeinträchtigen! Daraus können wir schlussfolgern,<br />

dass <strong>Hundertwasser</strong> beim Überdruck mit MUSTER nicht d<strong>ab</strong>ei gewesen<br />

sein kann.<br />

Das mitten ins Bild geklatschte Wort „Muster“ hätte niemals seine Zustimmung<br />

erhalten!<br />

Daraus folgt weiters, dass MUSTER bereits<br />

1979 auf den 10 $ Bögen eingedruckt worden<br />

sein muss. Ein <strong>ab</strong>ermaliger Überdruck mit<br />

dem neuen Wert „30“ erfolgte dann 1985<br />

und führte leider zum Zusammenstoßen der beiden Überdrucke, was in der<br />

vorstehenden Abbildung gut sichtbar ist.<br />

Ende gut – Alles gut?<br />

<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Seite 14


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Mit einer Anfangsinvestition des österreichischen Steuerzahlers von geschätzten<br />

öS 400.000 <strong>für</strong> Druck und Überdruck bei der OeSD entstandenen<br />

<strong>Briefmarken</strong> im Nominalwert von umgerechnet öS 6,8 Mio. (gerechnet ohne<br />

Blockausg<strong>ab</strong>e).<br />

Die Verkaufserlöse daraus waren zweckgebunden und werden daher – wenn<br />

auch über mehrere Jahre verteilt – in dieser Höhe <strong>für</strong> die landwirtschaftliche<br />

Beregnungsanlage verwendet worden sein. Der Kampf gegen die Dürre konnte<br />

also beginnen!<br />

Phila Service Austria konnte in der Folge<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> als Kunden gewinnen, <strong>für</strong><br />

den sie Gestaltung, Druck und Vertrieb<br />

aller Markenausg<strong>ab</strong>en übernahm.<br />

Ab der Ausg<strong>ab</strong>e Aniversário da Independência<br />

vom 5. Juli 1985 war OeSD<br />

Hausdruckerei und Agentur in einem –<br />

fünf Jahre lang, bis Jänner 1990<br />

In der Außenhandelsstatistik sind davon<br />

wohl nur die Lieferungen <strong>für</strong> den tatsächlichen Postbedarf <strong>ab</strong>gebildet – durchschnittlich<br />

öS 248.000 jährlich.<br />

Die Importe aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> blieben mit ein paar 100 kg Gewürznelken bescheiden<br />

und lagen wertmäßig deutlich unter den <strong>Briefmarken</strong>.<br />

Die österreichischen Exporte insgesamt <strong>ab</strong>er, die stiegen bereits 1983 sprunghaft<br />

auf knapp öS 5,3 Millionen und blieben auch in den Folgejahren mit<br />

Schwankungen so hoch.<br />

Im Zeitraum 1981 bis 1989 sind Exporte von mehr als öS 33 Millionen nach<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> ausgewiesen.<br />

Das von <strong>Hundertwasser</strong> so gut gemeinte Geschenk „… um ein Vielfaches an<br />

finanziellen Einnahmen zu erzielen“ erwies sich letztlich als mehr als großzügiges<br />

Geschenk – an die österreichische Exportwirtschaft.<br />

Hier endet der Fach-Beitrag „Die VAPOR Story“ von Wolfgang Leister<br />

Seite 15


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

„Die VAPOR Story“<br />

Dieser Fach-Beitrag des österr. Autors und <strong>Briefmarken</strong> -Sammlers<br />

Wolfgang Leistner zu den verausg<strong>ab</strong>ten kapverdischen <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong><br />

<strong>1982</strong> und 1985 wurde in der österreichischen <strong>Briefmarken</strong>-Fachzeitschrift<br />

„Die Briefmarke“ Teil 1 im Juni und Teil 2 im September 2022 mit einer<br />

Auflage von ca.50.000 Zeitschriften veröffentlicht.<br />

Wolfgang Leister ist Mitglied im österreichischen<br />

ABSV-<strong>Briefmarken</strong>-Sammler-Vereins Sektion: Wimpassing.<br />

Seite 16


HW-Werk 1977 „VAPOR“<br />

HW- VERZ: 770 APA 145<br />

<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

<strong>ab</strong> Seite 18 alle offiziellen HW-Belege,<br />

zusammengestellt und erläutert von Peter Zimmermann<br />

am24.4.<strong>1982</strong> verausg<strong>ab</strong>te HW- Briefmarke nach<br />

dem HW-Werk von 1977 „VAPOR“ HW- VERZ: 770 APA145 A<br />

Hier ein Vorschlag von <strong>Hundertwasser</strong><br />

mit einem nicht realisierten<br />

Ersttagsstempel auf der Grundlage<br />

des HW-Bordstempels seines<br />

Segelschiffes „Regentag“ <strong>für</strong> den<br />

FDC der „VAPOR“-Briefmarke<br />

vom 24. April <strong>1982</strong>. Hier: FDC<br />

„VAPOR“ von <strong>1982</strong> sowie 10 $<br />

Briefmarke mit dunklem Bootskörper<br />

(Typ1) sowie HW-Regentagbordstempel<br />

HWG 770B, APA 146<br />

Die Musterstempeln auf dem hier unten <strong>ab</strong>gebildeten<br />

rechten <strong>Briefmarken</strong>paar ist leider eine Fälschung, die<br />

Stempel sind mit der Hand <strong>ab</strong>geschlagen: Die Stempelstellungen<br />

passen nicht zu den bekannten Musterstempeln.<br />

Auf den Originalmarken wurde das Wort<br />

„Muster“ durch die österr. Staatsdruckerei Wien<br />

im Buchdruckverfahren auf die <strong>Briefmarken</strong> gedruckt.<br />

Position und Winkel sind daher immer identisch.<br />

Seite 17


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 1. Belegseite<br />

1. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 10 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e: 24.04.<strong>1982</strong><br />

Mi.Nr.III (Typ 1)<br />

„Schiffskörper Dunkel“<br />

1. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 10 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e: 24.04.<strong>1982</strong><br />

Mi.Nr.III (Typ 2)<br />

„Schiffskörper Hell“<br />

1. HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> vom 24.4.<strong>1982</strong><br />

Ersttagsstempel aus Praia mit + HW-Briefmarke<br />

„VAPOR“ Mi.Nr.III (Typ 1) Version: Dunkel<br />

2. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 30 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e: 30.10.1985<br />

Mi.Nr.496 (Typ 1)<br />

„Schiffskörper Dunkel“<br />

2. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 30 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e: 30.10.1985<br />

Mi.Nr.496 (Typ 2)<br />

„Schiffskörper Hell“<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> vom 30.10.1985<br />

Ersttagsstempel aus Praia + HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ Mi.Nr.496 (Typ 1) + Mi.Nr. 496 (Typ 2)<br />

Offiz. Brief von <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> / Praia vom<br />

24.12.<strong>1982</strong> mit HW-Briefmarke Mi.Nr.III<br />

Typ 2<br />

zügl. 0$50 Ausland -Zusatzfrankatur-Porto<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> vom 30.10.1985<br />

Ersttagsstempel aus Praia mit HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ Mi.Nr. 496 (Typ 1) + Mi.Nr. 496 (Typ 2 )<br />

Seite 18


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 2. Belegseite<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 1985 mit Ersttagsstempel<br />

aus Praia + HW-Briefmarke<br />

Mi.Nr.496 Typ 1 + Typ 2 mit Handstempel<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 1985 mit<br />

Ersttagsstempel aus Sal auf<br />

HW-Briefmarke Mi.Nr.496 Typ 1 + Typ 2<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 1985 mit Ersttagsstempel<br />

aus Praia auf HW-Briefmarke<br />

Mi.Nr.496 Typ 2 + Typ 1 Stempel: Blau<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 1985 mit<br />

Ersttagsstempel aus Praia auf<br />

HW-Briefmarke Mi.Nr.496 Typ 1<br />

HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 1985 mit Ersttagsstempel<br />

aus St. Vicente+HW-Briefmarke<br />

Mi.Nr.496 Typ 1 und Typ 2<br />

Bild HW-FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 1985 mit<br />

Ersttagsstempel aus Praia<br />

auf HW-Briefmarke Mi.Nr.496 Typ 1<br />

Seite 19


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 3. Belegseite<br />

Begleitend zu d. 30 $ HW-„VAPOR“ Überdruckausg<strong>ab</strong>e Mi.Nr.496 am 30.10. 1985 wurden<br />

zus. Souvenier-Klb´s Mi.Nr.Bl.7 in Grün, Mi.Nr.Bl.8 in Gelb u. Mi.Nr.Bl.9 in Rot verausg<strong>ab</strong>t.<br />

Seite 20


<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 4. Belegseite<br />

Begleitend zu den 30 $„VAPOR“ Überdruck-<strong>Briefmarken</strong>ausg<strong>ab</strong>e Mi.Nr.496 v. 30.10.1985<br />

wurden am am gleichen Tag auch 3 „Souvenier-Klb´s“ verausg<strong>ab</strong>t. Hier li. Mi.Nr.Bl. 9 in rot<br />

Die 3 Souvenier-<strong>Briefmarken</strong><br />

Mi.Nr.497-499 aus Klb. 7-9<br />

<strong>Hundertwasser</strong><br />

3. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 50 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e:<br />

30.10.1985<br />

Mi.Nr.497 vom<br />

30. Oktober 1985<br />

- Aufbauten grün<br />

aus d. zus. Souvenier-<br />

Block Mi.Nr. 7<br />

Die „SPEZIMEN“ „VAPOR“v. 1985<br />

<strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> die UPU + Presse<br />

<strong>Hundertwasser</strong><br />

4. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 50 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e:<br />

30.10.1985<br />

Mi.Nr.498 vom<br />

30. Oktober 1985<br />

- Aufbauten gelb<br />

aus d. zus. Souvenier-<br />

Block Mi.Nr. 8<br />

<strong>Hundertwasser</strong><br />

5. HW-Biefmarke<br />

„VAPOR“ 50 $<br />

Ausg<strong>ab</strong>e:<br />

30.10.1985<br />

Mi.Nr.499 vom<br />

30. Oktober 1985<br />

- Aufbauten rot<br />

aus d. zus. Souvenier-<br />

Block Mi.Nr. 9<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 5. Belegseite<br />

Zu den HW-Souvenierblöcke vom 30. Oktober 1985 mit Mi.Nr. Bl.7 in gelb, Mi.Nr.<br />

Bl.8 in grün und Mi.Nr. Bl.9 in rot sind auch FDC´s mit den kompletten Kleinbögen<br />

auf grossen Umschägen aufgeklebt und mit einem bläulich-Lila Ersttagstempel von<br />

Praia versehen, in kleiner Auflage verausg<strong>ab</strong>t worden.<br />

Diese Ersttags-Umschläge sind leider so groß, und passen daher wegen ihrer Übergrösse<br />

nicht in die normalen Sammelalben der <strong>Briefmarken</strong>-Sammler.<br />

Diese nummerierten Kleinbögen wurden mittig des 4-er <strong>Briefmarken</strong>-Blocks links und<br />

rechts, zusätzlich links am unteren Rand des Kleinbogens in Nähe der linken Rauchsäulenumrandung<br />

im Übergangsbereich zum Briefumschlag am Bootskörper mit dem<br />

oben beschriebenen Ersttagsstempel versehen.<br />

Die hier <strong>ab</strong>gebildeten Belege mit der Serien-Nr.6671 werden gerade bei ebay angeboten,<br />

sie geben leider einen sehr schlechten Zustand der Belege wieder.<br />

Leider h<strong>ab</strong>e ich zurZeit keine besseren Abbildungen zur Ansicht.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 6. Belegseite<br />

Die OeSD druckte und verausg<strong>ab</strong>te auch eine unbekannte Anzahl von nicht<br />

nummerierten HW „VAPOR“- Blöcke mit der Mi.Nr. Block Nr. 7, 8 und 9, die<br />

Auflagenhöhe der nicht nummerierten „VAPOR“- Blöcke mit der Mi.Nr. Block<br />

Nr. 7, 8 und 9 ist nicht bekannt.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 7. Belegseite<br />

die OeSD fertigte bis auf den überdimensionalen offiziellen HW Block- Ersttagsbrief,<br />

Auflage ca. 200 Stück aus den nachgedruckten, nicht nummerierten<br />

HW „VAPOR“- Blöcken die ensprechenden Ersttagsbriefe <strong>für</strong> die verschiedenen<br />

Philatelie-Vertriebsgesellschaften mit den Einzelbriefmarken an.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 8. Belegseite<br />

Diese nicht nummerierten HW „VAPOR“- Blöcke von 1985 gelten weltweit neben<br />

den „Spezimen- Blöcken als wahre Rarität bei den Sammlern.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 9. Belegseite<br />

Am 30. Oktober 1985 wurde zu den HW- 30 $ Überdruckausg<strong>ab</strong>en auch Souvenier-FDC/s mit<br />

Einzelmarken aus den 50 $ Blockausg<strong>ab</strong>en, verausg<strong>ab</strong>t. Zusätzlich wurde ein FDC mit dem kompletten<br />

<strong>Briefmarken</strong>satz mit Mi.Nr. 497 bis 499 in einer Auflagenhöhe von 2000 Stück angefertigt.<br />

FDC HW-Portrait mit 50 $ Souvenir-Marke Mi.Nr. 497<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> mit 2 Ersttagsstempel vom 30.Oktoer 1985,<br />

zusätzl. 2 HW-UNO-Genf Sondermarken von 1983<br />

„35. Tag der Menschenrechte“<br />

30.10.1985 FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 50 $ HW Souvenir-Marke<br />

Mi.Nr. 497 HW FDC Umschlag HW-Design APA 146<br />

FDC HW-Portrait mit 50 $ Souvenir-Marke Mi.Nr. 498<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> mit 2 Ersttagsstempel vom 30.Oktober1985<br />

30.10.1985 FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 50 $ HW Souvenir-Marke<br />

Mi.Nr. 498 HW- FDC Umschlag HW-Design APA 146<br />

FDC HW-Portrait mit 50 $ Souvenir-Marke Mi.Nr. 499<br />

<strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> mit 2 Ersttagsstempel vom 30.Oktober1985<br />

30.10.1985 FDC <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> 50 $ HW Souvenir-Marke<br />

Mi.Nr. 499 HW FDC Umschlag HW-Design APA 146<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 10. Belegseite<br />

Am 2. Juni 1986 wurde dieser Postbrief mit 1x- 30 $ HW-Briefmarke mit Mi.Nr.<br />

496, TYP 2 (Heller Bootskörper) von Praia nach Wiesbaden versendet<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Offizielle <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>Briefmarken</strong> und Belege<br />

aus <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong> von <strong>1982</strong> bis 1990, 11. Belegseite<br />

Am 2. April 1989 wurde dieser Ballonpostbrief mit 1x- 50 $ HW-Souvenir-Briefmarke<br />

mit Mi.Nr.499, zuzügl. 30 $ Zusatzfrankatur von Praia<br />

nach Salzburg versandt.<br />

Am 23. Oktober 1990 wurde diese Ausstellungs-Erinnerungskarte mit 2x- HW-<br />

50 $ Souvenirbriefmarke mit Mi.Nr.498, verausg<strong>ab</strong>t am 30. Oktober 1985, von Praia<br />

nach Wien versandt.<br />

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<strong>Hundertwasser</strong> <strong>Briefmarken</strong> <strong>für</strong> <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

mit der am 23. Oktober 1990, von Praia nach Wien versendeten c<strong>ab</strong>overdischen<br />

Ausstellungs-Erinnerungskarte der österreichischen Staatsdruckerei,<br />

freigemacht mit 2x- HW-50 $ HW „VAPOR“ Souvenierbriefmarke, Mi.Nr.498<br />

auf der 11. Belegseite, der nummerierten Gesamt-Seite 28 dieser Broschüre<br />

endet vorläufig meine Aufstellung der mir bekannten offiziellen <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>C<strong>ab</strong>o</strong>-<strong>Verde</strong>-<strong>Briefmarken</strong><br />

und Belegen.<br />

Sollten diesbezüglich weitere HW Informationen oder sogar Belege auftauchen,<br />

werde ich diese gerne bei Kenntnis in diese Broschur einpflegen und<br />

entsprechend dokumentieren.<br />

Es wurde von mir und meinen Freunden versucht, jegliche Spekulationen zu<br />

den <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>C<strong>ab</strong>o</strong>-<strong>Verde</strong>-Belegen zu vermeiden und nur gesicherte<br />

Informationen <strong>für</strong> dieses informationspapier (Working book) zu berücksichtigen.<br />

Allerdings kann aus verständlichen Gründen <strong>für</strong> Vollständigkeit und Richtigkeit<br />

der gemachten Ang<strong>ab</strong>en keine Gewähr übernommen werden.<br />

Konstruktive Hinweise, Ergänzungen und Korrekturen, die der Verbesserung<br />

dieser <strong>Hundertwasser</strong> Broschüre dienen, werden gerne von mir entgegengenommen<br />

und entsprechend weiterverarbeitet.<br />

Ich hoffe, dass Ihnen meine Aufstellung und Arbeit gefallen hat und Sie viel<br />

Spaß bei der Lektüre hatten, vor allem, dass Sie einiges Neues erfahren h<strong>ab</strong>en.<br />

Erweiterungen des vorliegenden Diskusionspapieres sind ebenso wie Beschränkungen<br />

sind sicherlich in vielerlei Richtungen denkbar und machbar.<br />

Ich lade Sie daher herzlich dazu ein, ihre Meinung <strong>für</strong> eine Optimierung zu dieser<br />

Broschüre kundzutun und mir mitzuteilen, man kann über alles reden...<br />

Sollte hier ein Beleg nicht aufgeführt sein, bitte ich um eine kurze Benachrichtigung,<br />

bitte mit entsprechendem Beleg, ich würde ihren Beleg gerne einfügen,<br />

um diese Broschur entsprechend zu erweitern.<br />

Diese umfangreiche chronologisch geordnete Auflistung aller mir bekannten<br />

<strong>Hundertwasser</strong>-<strong>C<strong>ab</strong>o</strong>-<strong>Verde</strong> <strong>Briefmarken</strong>, Belege und entsprechende Ersttagsstempel<br />

mit kurzer Beschreibung, Stempel<strong>ab</strong>druck sowie mit einen entsprechenden<br />

Beleg (soweit vorhanden), wurde von mir <strong>für</strong> euch kostenfrei zur<br />

Ansicht und Orientierung erstellt.<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Peter Zimmermann<br />

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Vorläufiges Schlusswort<br />

Warum eine <strong>Hundertwasser</strong> - <strong>C<strong>ab</strong>o</strong> <strong>Verde</strong><br />

<strong>Briefmarken</strong> - Dokumentation?<br />

Jeder Mensch sammelt wohl irgendwas. Grundsätzlich kann und wird alles gesammelt,<br />

von der kleinsten Mokkatasse bis hin zum Flugzeug. Der Sammler,<br />

<strong>ab</strong>er auch der Nichtsammler, kann sich am Anblick unterschiedlichster Sammlungen<br />

erfreuen. Aus Platzgründen werden vor allem <strong>ab</strong>er handliche Dinge<br />

gesammelt. <strong>Briefmarken</strong> sind handlich, platzsparend zu lagern und fast überall<br />

und zu allen Preisen erhältlich. Trotz der technisierten Briefversendung hantiert<br />

wohl jeder mehr oder weniger häufig mit einer Briefmarke. Viele h<strong>ab</strong>en auch<br />

einmal <strong>Briefmarken</strong> gesammelt, oder zumindest damit angefangen.<br />

Jeder selbstständige Staat der Erde und viele unselbstständige Gebiete geben<br />

<strong>Briefmarken</strong> heraus. Die große Anzahl der unterschiedlichsten Motiv - <strong>Briefmarken</strong>sammlungen<br />

zeigt, dass die gezackten Bildchen ein ideales Medium sind,<br />

um Themen aller Art darzustellen. Mir ist bekannt, dass eine Motivsammlung<br />

anders aufgebaut sein muss, um z. B. bei Ausstellungen als solche anerkannt<br />

und gut bewertet zu werden. In dieser Arbeit war die <strong>Hundertwasser</strong>-<strong>C<strong>ab</strong>o</strong><br />

<strong>Verde</strong>-Sonder-Briefmarke Schlüssel zum Text, in der Motiv-Sammlung ist das<br />

Ziel genau umgekehrt.<br />

PS: Mit dem Werbeflyer <strong>für</strong> die „VAPOR“- <strong>Briefmarken</strong> 1985 wird dem Sammler<br />

suggeriert, dass <strong>Hundertwasser</strong> 1973 mit seinem Segelschiff die <strong>C<strong>ab</strong>o</strong><br />

<strong>Verde</strong> besucht hat, dies ist falsch und irreführend. Siehe rechte Abbildung des<br />

Werbeflyers von PHILA-SERVICE Austria. MfG Peter Zimmermann<br />

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