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Männer bleibt gesund

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />

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MÄNNER,<br />

BLEIBT GESUND!<br />

„Männer, seid nicht zu stolz.<br />

Traut euch, sprecht mit den<br />

Ärzten, denn sie sind<br />

Vertrauenspersonen.“<br />

NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten<br />

spricht mit uns über die Themen<br />

Vorsorge und Potenzprobleme.<br />

Seite 08<br />

„Männer, es ist kein Zeichen von<br />

Schwäche, sondern von Stärke,<br />

über Gefühle zu sprechen.“<br />

Schauspieler Simon Licht im<br />

Interview über mentale Gesundheit.<br />

Seite 14–15


2 facebook.com/MediaplanetStories<br />

@Mediaplanet_germany<br />

Please recycle<br />

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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />

IN DIESER AUSGABE SEPTEMBER 2023<br />

Sarra Gläsing<br />

Männer, geht nicht<br />

erst zum Arzt, wenn<br />

es zu spät ist. Vieles<br />

ist vermeid- und<br />

behandelbar. Netter<br />

Nebeneffekt: Ihr<br />

<strong>bleibt</strong> uns Frauen<br />

länger erhalten.<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

10<br />

Sexuellen Problemen auf der Spur<br />

mit Prof. Dr. Sommer,<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Mann und Gesundheit e. V.<br />

12<br />

Was Da Vinci mit der Prostata<br />

zu tun hat<br />

Urologe und Autor Dr. Volker Wittkamp<br />

Strategic Account Manager: Sarra Gläsing,<br />

Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette<br />

Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director<br />

Business Development), Alexandra Lassas (Content and<br />

Production Manager), Lea Hartmann (Layout and Design),<br />

Cover: Hinnerk Baumgarten, Fotograf: Sebastian Roland<br />

Koch Simon Licht, Fotograf: Alexander Hörbe<br />

Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com<br />

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet<br />

sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag<br />

Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen<br />

männlich, weiblich & divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen<br />

gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />

Text Anne-Cécile<br />

Berthier<br />

Ermutigen wir Männer dazu,<br />

etwas für ihre Gesundheit zu tun<br />

Weltweit sterben Männer 4,5 Jahre früher als Frauen, und zwar aus größtenteils vermeidbaren<br />

Gründen. Wir können alle etwas tun, um glücklicher, gesünder und länger zu leben.<br />

Es gibt heutzutage kein einziges<br />

Land auf der Welt, in dem<br />

Männer länger leben als Frauen.<br />

In den meisten Ländern – darunter<br />

Deutschland – haben Männer eine<br />

schlechtere Gesundheit als Frauen und<br />

sterben früher. Im Durchschnitt haben<br />

deutsche Männer ein höheres Risiko als<br />

Frauen, lebensbedrohlich zu erkranken,<br />

u. a. an Herzerkrankungen und einigen<br />

Krebsarten. Weltweit könnten sieben<br />

der zwölf häufigsten Todesursachen bei<br />

Männern durch Lebensstiländerungen,<br />

wie das Rauchen aufzugeben, eine bessere<br />

Ernährung, regelmäßige Bewegung und<br />

eine frühere Inanspruchnahme ärztlicher<br />

Hilfe, verringert werden. Einige Gesundheitsprobleme<br />

von Männern sind jedoch<br />

komplexer, werden schlecht verstanden<br />

und benötigen ein anderes Vorgehen.<br />

Drei von vier Suiziden werden von<br />

Männern verübt<br />

Suizide sind komplex und es gibt nicht<br />

nur einen Grund dafür, warum jemand<br />

beschließt, sich das Leben zu nehmen.<br />

Wir wissen jedoch, dass Männer überpropotional<br />

davon betroffen sind. In Deutschland<br />

werden drei von vier Suiziden von<br />

Männern verübt – 2020 nahmen in sich in<br />

Deutschland 7015 Männer das Leben. Zu<br />

den Risikofaktoren, die die Suizidgefährdung<br />

eines Mannes erhöhen, zählen akuter<br />

Stress, eine schlechte Stimmung, soziale<br />

Isolation sowie der Glaube, dass man nicht<br />

offen über seine Gefühle sprechen sollte.<br />

Dies kann sie davon abhalten, sich Hilfe zu<br />

suchen und eine Behandlung zu erhalten.<br />

Und das kann dazu führen, dass Männer im<br />

Stillen mit sich kämpfen, bis es zu spät ist.<br />

Prostata- und Hodenkrebs nehmen zu<br />

In Deutschland ist Prostatakrebs die bei<br />

Männern am häufigsten diagnostizierte<br />

Krebsart, bei jüngeren Männern (20-39<br />

Jahre) ist es der Hodenkrebs.<br />

Seit Movember 2003 seine Aktivitäten aufgenommen<br />

hat, sind die Investitionen in<br />

biomedizinische Studien enorm gestiegen.<br />

Doch trotz der wichtigen Durchbrüche, die<br />

erzielt wurden, gibt es immer noch offene<br />

Fragen zur besten Art der Diagnose und<br />

Behandlung dieser Krebsarten.<br />

Wir können es uns nicht leisten zu<br />

schweigen<br />

Männer-Krebserkrankungen und psychische<br />

Probleme treffen den Kern dessen,<br />

was es bedeutet, ein Mann zu sein. Es sind<br />

die zentralen Gesundheitsprobleme, über<br />

die sich Männer Gedanken machen, aber<br />

über die sie nur schwer offen sprechen<br />

können und zu denen sie nur ungern Hilfe<br />

suchen. Obwohl wir in den letzten Jahren<br />

große Fortschritte darin gemacht haben,<br />

über unsere Gefühle zu sprechen, ist die<br />

psychische Gesundheit immer noch mit<br />

einem großen Stigma behaftet, und viele<br />

haben Angst davor, dass ihre psychischen<br />

Probleme bekannt werden, insbesondere<br />

am Arbeitsplatz. Bei vielen Männern<br />

lösen urologische Symptome immer<br />

noch Scham und Verlegenheit aus, was<br />

sie davon abhält, Hilfe zu suchen – selbst<br />

wenn sie lebensbedrohlich sein könnten.<br />

Niemand behauptet, dass es für Männer<br />

leicht ist, über ihre Sorgen zu sprechen,<br />

wenn wir aber diese überholten<br />

Einstellungen und Verhaltensweisen<br />

angehen, können wir<br />

dafür sorgen, dass sich<br />

Männer nicht davor<br />

scheuen, sich Hilfe<br />

zu holen, wenn sie<br />

sie brauchen.<br />

Anne-Cécile Berthier<br />

Country Director - UK and Europe bei Movember<br />

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Dabei wirkt es ohne die Sexualfunktion zu beeinträchtigen.<br />

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Oft ist es das Leben, das einem eine Entscheidung<br />

aufzwingt – manche ist unwiderruflich.<br />

„Sie haben Prostatakrebs.“ So lautete die Botschaft, die ich von meinem Urologen 2010,<br />

wenige Tage vor Weihnachten und nur einen Tag vor meinem 62. Geburtstag, erhielt.<br />

Text Werner Seelig<br />

Er gab mir noch mit auf den Weg, mich zeitnah<br />

zwischen Operation und Bestrahlung zu entscheiden.<br />

Viel konnte ich damit nicht anfangen.<br />

Mir war bewusst, nicht der einzige Mann zu sein, dem<br />

dies widerfahren ist. Ich machte mich auf die Suche<br />

nach Gleichbetroffenen.<br />

Ich stieß auf einen Bundesverband, der mir Informationen<br />

und Hilfe zu geben versprach. So lernte ich<br />

den Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe kennen.<br />

Den ersten Kontakt hatte ich mit einem Berater der<br />

BPS-Beratungshotline. Die ruhige und sachliche Stimme<br />

meines Gesprächspartners am anderen Ende der<br />

Leitung flößte mir Vertrauen ein. Er bestärkte mich,<br />

meine Entscheidung für eine Therapie in Ruhe zu<br />

treffen. Einen Rat erhielt ich noch für den Fall, dass<br />

ich mich für eine radikale Prostatektomie entscheiden<br />

würde: „Lassen Sie sich in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum<br />

operieren, dort sind Sie in den besten<br />

Händen.“<br />

Danach nahm ich Kontakt zu der Selbsthilfegruppe<br />

am Ort auf. Auch diese Gespräche waren hilfreich,<br />

mich für die Operation zu entscheiden. Heute liegt<br />

mein PSA-Wert, nunmehriger Tumormarker, konstant<br />

unter der Nachweisgrenze. Habe ich also dank Früherkennung<br />

richtig gehandelt? Begleiterscheinungen<br />

der Operation habe ich akzeptiert, schließlich hatte ich<br />

eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen. Sie nachträglich<br />

infrage zu stellen, machte weder Sinn, noch<br />

hätte sich dadurch an meiner Situation etwas geändert.<br />

Hilfreich für mich war der frühe, noch vor dem Termin<br />

der Ersttherapie erfolgte Kontakt mit anderen Betroffenen.<br />

Ich bekam Hilfe von den Männern in der<br />

Selbsthilfegruppe, die mich 2011 aufnahm und die ich<br />

seit 2013 leite. Sie gaben mir Halt und Perspektive.<br />

Heute bin ich Leiter einer Selbsthilfegruppe und<br />

Vorsitzender des am 15. September 2000 gegründeten<br />

BPS. Ich will damit etwas von dem zurückgeben, was<br />

ich erfahren habe, als ich eine, mein Leben nachhaltig<br />

verändernde, Entscheidung treffen musste.<br />

Wann immer ich um Rat gefragt werde, schildere ich,<br />

wie es mir vor Jahren erging und wie es mir heute geht.<br />

Wo immer es mir möglich ist, werbe ich für die Früherkennung.<br />

Mein Appell an Sie: „Gehen Sie hin“.<br />

Finden Sie eine Selbsthilfegruppe<br />

auch in Ihrer Nähe:<br />

www.prostatakrebs-bps.de/gruppensuche<br />

Wenn Sie keine Gruppe finden konnten,<br />

rufen Sie uns unter 0228-33889500 an!<br />

Wo immer es mir möglich ist, werbe<br />

ich für die Früherkennung. Mein<br />

Appell an Sie: Gehen Sie hin.<br />

Werner Seelig, Vorsitzender des<br />

Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe<br />

15. September –<br />

Europäischer Prostata-Tag<br />

Im Jahr 2005 haben Urologen und Patientenverbände am 15.<br />

September erstmals den Europäischen Prostata-Tag ausgerufen.<br />

Ziel ist es das Thema Männer<strong>gesund</strong>heit und damit verbunden<br />

auch Erkrankungen der Prostata in die Öffentlichkeit zu rücken.<br />

Schließlich ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei<br />

Männern. Obwohl Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und<br />

bei vielen Betroffenen nicht zum Tod führt, gilt auch hier wie bei<br />

allen Krebserkrankungen: Je früher erkannt, desto größer ist<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und<br />

daher gut therapierbar ist. Daher ist die Früherkennung von<br />

Prostatakrebs für Männer (über)lebenswichtig!<br />

Bei Beschwerden und einem Verdacht auf Erkrankungen der<br />

Prostata nehmen Sie frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch.<br />

Bei Fragen zur Früherkennung, zu den Untersuchungsmöglichkeiten<br />

und/oder Behandlungen steht die BPS-Beratungshotline<br />

allen Interessierten, Betroffenen und Angehörigen Dienstag,<br />

Mittwoch und Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr unter der<br />

kostenfreien Servicenummer 0800-7080123 zur Verfügung.<br />

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Aufklärung zur Früherkennung Prostatakrebs<br />

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Eine Initiative der Janssen-Cilag GmbH<br />

Jetzt informieren:<br />

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der St. Antonius-Hospital Gronau GmbH entstanden.<br />

Links: Eines von fünf da Vinci®-Operationssystemen im St. Antonius-Hospital<br />

Gronau. Von der Konsole aus (im Bildhintergrund) werden die Arme des Roboters<br />

sehr präzise ferngesteuert. Mehr als 20.000 Roboter-assistierte Operationen<br />

hat das Team der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboterassistierte<br />

Chirurgie seit dem erstmaligen Einsatz im Jahr 2006 durchgeführt.<br />

Damit gehört die Klinik weltweit zu den größten und renommiertesten Zentren für<br />

Roboter-assistierte Chirurgie.<br />

Unten: Experten für die Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs und<br />

anderen urologischen Erkrankungen: Dr. med. Jörg Zinke, Dr. med. Andreas<br />

Schütte, Dr. med. Christian Wagner und Bernhard Fangmeyer (v. l.) leiten als<br />

Chefärzte im Kollegialsystem die Klinik für Urologie, Urologische Onkologie<br />

und Roboter-assistierte Chirurgie am St. Antonius-Hospital Gronau sowie das<br />

angegliederte Prostata Centrum Gronau.<br />

FOTO: ST. ANTONIUS-HOSPITAL GRONAU<br />

Moderne Diagnostik und<br />

Therapie bei Prostatakrebs<br />

Ein Gespräch mit den Chefärzten der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie<br />

am St. Antonius-Hospital Gronau über aktuelle Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Prostatakrebs und<br />

anderen urologischen Erkrankungen.<br />

Text Monika Philipps-Herrmann<br />

Herr Dr. Wagner, die Klinik für Urologie<br />

in Gronau genießt national und international<br />

einen hervorragenden Ruf.<br />

Insbesondere Ihre Expertise im Bereich<br />

der Roboter-assistierten urologischen Operationen<br />

fällt im weltweiten Vergleich aus dem Rahmen.<br />

Dr. Christian Wagner: Ja, das<br />

kann man bei aller Bescheidenheit<br />

so sagen. Wir operieren<br />

jeden Tag bis zu 10 Patienten<br />

mit Unterstützung eines OP-<br />

Roboters, das sind hochgerechnet<br />

rund 1.800 Operationen pro Jahr.<br />

Zur Einordnung dieser Zahlen<br />

muss man sich vor Augen führen, dass in den meisten<br />

deutschen Kliniken pro Woche nur 1-2 dieser Eingriffe<br />

auf dem OP-Plan stehen. Dabei sind Know-how und<br />

Erfahrung des Chirurgen und des Teams von entscheidender<br />

Bedeutung für ein optimales Behandlungsergebnis.<br />

In diesem Sinne sind wir sehr stolz auf unseren<br />

Erfahrungsschatz aus über 20.000 Roboter-assistierten<br />

urologischen Operationen seit 2006, davon mehr<br />

als 19.000 Prostatakrebsoperationen. Die Patienten<br />

kommen dabei natürlich nicht nur aus unserer Region,<br />

sondern von überall her. Eines ist mir aber noch wichtig<br />

zu betonen: Das da Vinci®-Operationssystem ist kein<br />

Automat, sondern nur ein (nahezu perfektes) Werkzeug.<br />

Erst in den Händen eines erfahrenen Chirurgen wird<br />

mit gutem Werkzeug auch gute Arbeit möglich. Wir<br />

nutzen den Roboter im OP nicht zum Selbstzweck - das<br />

Ziel sind optimale Behandlungsergebnisse. Die durch<br />

die Roboter-assistierte Technik ermöglichte schonendere<br />

OP, verbunden mit besserer Lebensqualität<br />

unserer Patienten, ist das, was uns am Ende des Tages<br />

wirklich begeistert.<br />

Welche Operationen werden in Ihrer Klinik denn<br />

mit Roboter-Unterstützung durchgeführt,<br />

Herr Dr. Schütte?<br />

Dr. Andreas Schütte: Bei urologischen<br />

Krebsoperationen setzen<br />

wir nahezu vollständig auf<br />

Roboter-Assistenz im OP – bei<br />

Prostatakrebsoperationen sogar<br />

ausschließlich. Denn es geht<br />

darum, auf kleinstem Raum so<br />

filigran und exakt wie möglich zu<br />

operieren. Durch die außergewöhnliche Präzision, die<br />

von unseren erfahrenen Chirurgen mit der Roboterassistierten<br />

Operationstechnik erreicht wird, können<br />

die für die Kontinenz und Potenz entscheidenden<br />

Gewebestrukturen häufig erhalten werden.<br />

Außerdem wird die Belastung für den Patienten, zum<br />

Beispiel durch geringeren Blutverlust während der OP<br />

und erheblich reduzierte Komplikationsraten, insgesamt<br />

deutlich minimiert. Hinzu kommen normalerweise<br />

weniger Schmerzen, kaum sichtbare Narben, eine<br />

schnellere Erholung und folglich ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.<br />

Unsere Patienten können in der Regel<br />

relativ schnell wieder ihrem normalen Alltag nachgehen.<br />

Aufgrund der überzeugenden Vorteile führen wir andere<br />

komplexe urologische Operationen, zum Beispiel<br />

Nieren- und Blasentumoroperationen mit Blasenersatz,<br />

ebenfalls nahezu ausschließlich Roboter-assistiert und<br />

damit sehr schonend für den Patienten durch.<br />

Herr Fangmeyer, in einem zertifizierten Prostatazentrum<br />

weiß man, wie man dem Prostatakrebs<br />

am besten auf die Spur kommt. Welche Diagnostik<br />

würden Sie im Verdachtsfall Ihrem besten Freund<br />

empfehlen?<br />

Bernhard Fangmeyer: Die<br />

Diagnose Prostatakrebs wird<br />

immer durch die Untersuchung<br />

einer Gewebeprobe unter dem<br />

Mikroskop gestellt. Um diese<br />

Probenentnahme so zielgenau<br />

und sicher wie möglich vorzunehmen,<br />

bieten wir eine Vielzahl<br />

innovativer Verfahren an. Die multiparametrische<br />

Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata<br />

ermöglicht es, Veränderungen im Prostatagewebe sehr<br />

genau zu erkennen und zu lokalisieren. Die Bilder kann<br />

man dann als Navigationshilfe nutzen. Wir haben in<br />

Gronau bereits 2012 die MRT-gestützte Fusionsbiopsie<br />

(PFB) eingeführt. Dabei werden MRT-Bilder mit Hilfe<br />

einer speziellen Software mit Ultraschallbildern am<br />

Computer „fusioniert“. Auffällige Areale können dann<br />

vom Damm aus („perineal“) gezielt biopsiert werden.<br />

Dabei zeigt diese Methode eine sehr hohe Erfolgsquote<br />

bei gleichzeitig niedrigerem Infektionsrisiko. Mit dem<br />

PSMA-PET/CT steht uns in Gronau darüber hinaus das<br />

derzeit genaueste bildgebende Verfahren zum Aufspüren<br />

bzw. Ausschließen von Metastasen bei der Diagnostik<br />

des Prostatakrebses zur Verfügung.<br />

Stichwort Früherkennung: Herr Dr. Zinke, was<br />

empfehlen Sie unseren Lesern?<br />

Dr. Jörg Zinke: Prostatakrebs hat<br />

leider die Eigenschaft, erst in<br />

einem späten Stadium Beschwerden<br />

zu verursachen.<br />

Im Anfangsstadium zeigen sich<br />

in der Regel keinerlei Symptome.<br />

Und genau das macht eine Früherkennung<br />

so wichtig, denn je früher<br />

Prostatakrebs entdeckt wird, desto größer sind die<br />

Heilungschancen. Eine Früherkennungsuntersuchung<br />

wird ab dem 45. Lebensjahr, bei familiärer Vorbelastung<br />

ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Sie findet in<br />

der Regel beim niedergelassenen Urologen oder beim<br />

Hausarzt statt. Üblicherweise wird die Prostata abgetastet<br />

und der Wert des prostataspezifischen Antigens<br />

im Blut ermittelt – der sogenannte PSA-Wert. Es gibt<br />

absolut keinen Grund, weshalb wir Männer eine Früherkennungsuntersuchung<br />

fürchten müssten. Eine rechtzeitige<br />

Prostatakrebs-Diagnose kann aber den entscheidenden<br />

Unterschied für unser weiteres Leben bedeuten!<br />

Im bisherigen Gespräch ging es fast ausschließlich<br />

um Prostatakrebs. Dabei decken Sie in Gronau ein<br />

viel breiteres Diagnose- und Behandlungsspektrum<br />

ab.<br />

Dr. Jörg Zinke: Das ist richtig. In Gronau haben wir<br />

uns in gleichem Maße auch auf die Therapie anderer<br />

urologischer Erkrankungen wie Blasentumoren oder<br />

Harnsteine mittels möglichst schonender Verfahren<br />

(z.B. Laser) spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt im<br />

Prostata Centrum Gronau (PCG) ist die Therapie der<br />

gutartigen Prostatavergrößerung. Wir setzen innovative<br />

Technik und Operationsverfahren ein, um überschüssiges<br />

Prostatagewebe, welches Probleme beim Wasserlassen<br />

verursacht, möglichst schonend und effektiv zu<br />

entfernen, unter anderem die Wasserdampfablation<br />

(Rezum®) und die Thulium-Laser-Enukleation der<br />

Prostata (ThuLEP).<br />

Weitere Informationen:<br />

www.urologie-gronau.de


6<br />

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Kontinuierliches Engagement<br />

für Krebspatient:innen<br />

Joe Dunford, Vice President for Speciality Brands bei<br />

Accord Healthcare, ist für neue Markenmedikamente<br />

und die Einführung innovativer Behandlungen<br />

zuständig. Hier erläutert er, wie das Unternehmen<br />

Fortschritte in der Behandlung von Krebs unterstützt.<br />

Original Interviews Mark Nicholls<br />

Aus dem Englischen übersetzt von Georg Sandmann<br />

Welche Rolle spielt die Accord Healthcare<br />

im Kampf gegen den Krebs?<br />

Als großes Onkologieunternehmen haben<br />

wir eine große Verantwortung, den Patienten<br />

zu helfen. Investitionen in die Krebsbekämpfung<br />

sind etwas, dem wir uns bei Accord verpflichtet fühlen.<br />

Wir haben bereits über 40 verschiedene Krebsmedikamente<br />

in unserem Portfolio. In ganz Europa liefern wir<br />

ein Drittel aller injizierbaren onkologischen Behandlungen<br />

und sind einer der größten Anbieter von Chemotherapien.<br />

Darüber hinaus sind wir dabei, ein neues<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großbritannien<br />

zu eröffnen. Damit wollen wir unser Wissen und<br />

unsere Kompetenzen weiter ausbauen.<br />

Zu unserem<br />

Engagement<br />

gehört ein<br />

ständiger und<br />

aktiver Dialog.<br />

Wie entwickelt sich das bestehende Angebot von<br />

Krebsbehandlungen weiter?<br />

Wir werden auch weiterhin unsere Produktpalette mit<br />

differenzierten, aber auch zugänglichen und bezahlbaren<br />

Medikamenten erweitern, um Patient:innen und<br />

medizinisches Fachpersonal dabei zu unterstützen,<br />

den Umgang mit Krankheiten und die Behandlungsergebnisse<br />

zu verbessern. Unser Ziel als Unternehmen<br />

ist es, es für Patient:innen und Ärzt:innen „besser zu<br />

machen“, und das treibt uns täglich an.<br />

Wie können Innovationen dazu beitragen, die<br />

Behandlung von Krebspatient:innen zu verbessern?<br />

Wir forschen in vielen Bereichen nach Innovationen<br />

zur Erleichterung der Behandlung von Patient:innen.<br />

Das kann bedeuten, dass wir versuchen, Behandlungen<br />

weniger invasiv zu gestalten und sie so besser in das<br />

Leben der Menschen zu integrieren. Zum Beispiel,<br />

indem man sie zu Hause oder in der Nähe des Wohnortes<br />

durchführt, was die Therapie für die Patient:innen<br />

vereinfacht und auch die Nebenwirkungen reduziert.<br />

Letztendlich wollen wir, dass die Menschen ihre Medikamente<br />

wie erforderlich einnehmen, und wenn man<br />

ihnen das erleichtern kann, dann sollten auch die<br />

Ergebnisse positiver ausfallen. Wir konzentrieren uns<br />

derzeit besonders auf Prostatakrebs, da es sich hierbei<br />

um die häufigste Krebserkrankung bei Männern in<br />

Deutschland und in ganz Europa handelt und dieser<br />

mit zunehmendem Alter der Bevölkerung immer<br />

häufiger auftritt. Daher sehen wir hier einen echten<br />

Patientenbedarf für weitere Innovationen.<br />

Was befindet sich momentan in der<br />

Produktentwicklung?<br />

Die Onkologie ist unser am schnellsten wachsender<br />

Bereich in Bezug auf Generika und Markenmedikamente.Wir<br />

haben 15 weitere Wirkstoffe für die Onkologie<br />

in der Entwicklung, die sich auf die wichtigsten<br />

Tumorarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Blutkrebs<br />

sowie auf die Supportivtherapie konzentrieren.<br />

Unser Ziel ist die Unterstützung der Patient:innen in<br />

jeder Phase der Behandlung ihrer Krebserkrankung.<br />

Woher kommt dieser Wunsch, bei der Bekämpfung<br />

von Krebs zu helfen?<br />

Die meisten von uns werden jemanden kennen, der an<br />

Krebs erkrankt ist. Auch mir geht es so. Unser Ziel ist es<br />

daher, weiterhin Innovationen voranzutreiben und den<br />

aktuellen Versorgungsstandard zu verbessern, um<br />

Menschen mit Krebs und ihren behandelnden<br />

Ärzt:innen zu helfen, sei es durch die Entwicklung<br />

neuer Produkte oder im Bereich digitaler Gesundheitstools.<br />

Unser Ziel ist die<br />

Unterstützung der<br />

Patient:innen in<br />

jeder Phase der<br />

Behandlung ihrer<br />

Krebserkrankung.<br />

Wir sind sehr stolz<br />

auf das, was wir tun,<br />

aber wir sind auch<br />

ständig bestrebt,<br />

mehr zu tun.<br />

Joe Dunford<br />

Vice President for Speciality Brands bei Accord Healthcare<br />

Wie gehen Sie mit Herausforderungen im<br />

Innovationsprozess um?<br />

Teil unseres Engagements ist ein kontinuierlicher und<br />

aktiver Dialog: Gespräche mit medizinischen Teams,<br />

Gesundheitsexpert:innen, Ärzt:innen und Pflegepersonal<br />

sowie mit relevanten Patientengruppen, die die<br />

Stimme und die Erfahrungen der Patient:innen direkt<br />

vertreten können. Gemeinsam mit ihnen können wir<br />

herausfinden, wo die Herausforderungen oder Grenzen<br />

der aktuellen Therapien liegen und was wir tun und<br />

entwickeln können, um die Patientenversorgung oder<br />

den Therapieverlauf zu erleichtern. Unsere Aufgabe ist<br />

es, zuzuhören und Probleme zu lösen.<br />

Wie arbeiten Sie mit Patientengruppen zusammen?<br />

Wir sind immer offen für die Zusammenarbeit mit<br />

Patientenberatungsgruppen in verschiedenen Bereichen.<br />

Sie leisten großartige Arbeit und spielen eine<br />

wichtige Rolle dabei, das Bewusstsein für Krebs zu<br />

schärfen, indem sie die Menschen für Risiken oder<br />

Symptome sensibilisieren und sie ermutigen, mit<br />

ihrem/r Ärzt:in über ihre Bedenken zu sprechen.<br />

Auch bei der praktischen und psychologischen Unterstützung<br />

von Menschen, bei denen Krebs diagnostiziert<br />

wurde, sind diese Gruppen unglaublich hilfreich.<br />

Es ist sehr wichtig, dass die Betroffenen eine/n vertrauenswürdige/n<br />

und informierte/n Partner:in an ihrer<br />

Seite haben, der versteht, was sie durchmachen und<br />

an den sie sich in dieser oft sehr beängstigenden und<br />

einsamen Zeit wenden können.<br />

Diese Artikel sind in Zusammenarbeit mit<br />

Accord Healthcare GmbH entstanden.


Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 7<br />

Männer sollten nicht zögern, bei ersten Anzeichen<br />

eines möglichem Prostatakrebses einen Arzt oder<br />

eine Ärztin aufzusuchen<br />

Während der Corona-Pandemie gingen die Überweisungen für Prostatakrebs und Krebsvorsorgeuntersuchungen zurück.<br />

Viele Krebserkrankungen blieben in dieser Zeit folglich unentdeckt. Die Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation (WHO)<br />

warnte daher vor einer regelrechten „Krebsepidemie“, geschuldet durch den Rückgang der<br />

medizinischen Versorgung während der Pandemie. 1<br />

„Dies hing wahrscheinlich damit zusammen,<br />

dass Männer seltener ihre/n Urolog:in aufsuchten,<br />

weil sie Angst hatten, das Haus zu<br />

verlassen, sich durch den Besuch einer Arztpraxis<br />

Covid-19 auszusetzen oder ein überlastetes<br />

Gesundheitssystem nicht belasten wollten. Es<br />

ist wichtig, dass Männer jetzt die Gewissheit<br />

haben, das es so wichtig ist wie immer schon,<br />

ihre/n Hausärzt:in oder Urologen:in aufzusuchen,<br />

wenn sie Anzeichen oder Symptome<br />

haben, die sie beunruhigen, insbesondere<br />

wenn sie andere Risikofaktoren für Prostatakrebs<br />

haben“, sagt Simon Cheesman, Head of<br />

Medical Affairs bei Accord Healthcare.<br />

Aufklärungsprogramme wie die Movember<br />

Foundation hatten vor der Pandemie zu einem<br />

Anstieg der Zahl der Männer geführt, die sich<br />

beraten ließen und bei denen eine Diagnose<br />

gestellt wurde. Prostatakrebs war damals die am<br />

häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern.<br />

Es besteht jedoch die Befürchtung, dass die<br />

Pandemie diesen Fortschritt wieder rückgängig<br />

gemacht hat.<br />

Risikofaktoren für Prostatakrebs<br />

Cheesman, ein früherer Apotheker, der zwei<br />

Jahrzehnte lang in der Krebsversorgung gearbeitet<br />

hat, sagt, dass etwa jeder achte Mann<br />

an Prostatakrebs erkrankt, und die Zahlen<br />

steigen. Das liegt vor allem daran, dass die<br />

Menschen immer älter werden und die Früherkennung<br />

und Diagnose verbessert wurde.<br />

oder Erektionsstörungen. Obwohl einige<br />

Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium<br />

möglicherweise keine anfänglichen Symptome<br />

haben, ist es dennoch wichtig, sich der Risikofaktoren<br />

bewusst zu sein.<br />

Wann sollte man Hilfe suchen?<br />

Männer scheuen möglicherweise davor zurück,<br />

frühe Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie<br />

Angst vor der Diagnose und belastenden Vorsorgeuntersuchungen<br />

haben oder weil es generell<br />

tabu ist, über Prostatakrebs zu sprechen.<br />

Simon Cheesman betonte die entscheidende<br />

Rolle von Aufklärungskampagnen bei der<br />

Bewältigung dieses Problems. Indem sie die<br />

Symptome, auf die man achten sollte noch<br />

einmal hervorheben, Hochrisikogruppen<br />

warnen und sowohl Männer, als auch ihre<br />

Partner darauf aufmerksam machen, wann<br />

sie zum/zur Hausärzt:in und Urologen:in gehen<br />

sollten. In Deutschland beginnt das bundesweite<br />

Früherkennungsprogramm für Krebserkrankungen<br />

im Alter von 45 Jahren. Männer<br />

haben ab dann Anspruch auf eine jährliche<br />

Vorsorgeuntersuchung, bei der ihr/ihre Ärzt:in<br />

nach Symptomen fragt und ihre äußeren<br />

Geschlechtsorgane untersucht, sowie Tastuntersuchung<br />

der Prostata durchführt.<br />

Um Prostatakrebs früh zu erkennen, kann in<br />

Deutschland jeder krankenversicherte Mann<br />

ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung<br />

der Prostata durch den Enddarm in Anspruch<br />

nehmen. Der PSA-Test ist eine weitere Untersuchung<br />

zur Früherkennung von Prostatakrebs.<br />

Er misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens<br />

(PSA) im Blut. Patienten müssen diesen<br />

Test selbst bezahlen, da er nicht zum gesetzlichen<br />

Früherkennungsprogramm gehört.<br />

Häufigste<br />

Krebserkrankung<br />

bei Männern in Deutschland.<br />

1 von 8<br />

Männern muss im Verlauf des Lebens damit rechnen,<br />

die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten.<br />

68.600 Männer<br />

erkranken jährlich daran.<br />

Das Risiko<br />

an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Statistisch<br />

gesehen erkrankt innerhalb der nächsten 10 Jahre:<br />

1 von 4.800 Männern im Alter von 35 Jahren,<br />

1 von 43 Männern im Alter von 55 Jahren,<br />

1 von 17 Männern im Alter von 75 Jahren.<br />

Simon Cheesman<br />

Head of Medical Affairs bei Accord Healthcare<br />

Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt<br />

mit zunehmendem Alter, wobei die meisten<br />

Neu- erkrankungen in Deutschland ab einem<br />

Alter von über 65 Jahren auftreten. Hinzu kommt<br />

eine genetische Komponente, d.h. wenn ein<br />

Mann einen Verwandten ersten Grades - einen<br />

Vater oder Bruder - hat, bei dem Prostatakrebs<br />

diagnostiziert wurde, erhöht sich sein Risiko<br />

ebenfalls.<br />

Zu den Frühsymptomen gehören häufigerer<br />

Toilettengang und schwacher Urinfluss.<br />

Spätere Symptome sind Blut im Urin oder<br />

Sperma, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust<br />

Trotzdem sollten Männer proaktiv Hilfe suchen,<br />

wenn sie Symptome bemerken, insbesondere<br />

wenn sie aufgrund ihres Alters, ihrer Familiengeschichte<br />

oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit<br />

zu einer höheren Risikogruppe gehören.<br />

Unterstützung durch den/die Partner:in<br />

"Manche Männer zögern, sich untersuchen<br />

zu lassen, und sind bereit, lästige Symptome<br />

zu ignorieren oder in Kauf zu nehmen. Ein/e<br />

Partner:in, der die Risikofaktoren kennt und<br />

weiß, auf welche Anzeichen und Symptome<br />

man achten sollte, kann dazu beitragen, den<br />

Mann zu ermutigen, sich von seinem/r Hausärzt:in<br />

oder Urologen:in untersuchen zu<br />

lassen", sagt er. "Es ist doppelt wichtig,<br />

Hilfe zu suchen: zum einen, um das Schlimme<br />

frühzeitig zu erkennen, und zum anderen,<br />

um Sicherheit und Rat für die Behandlung zu<br />

bekommen, wenn es eine harmlosere Ursache<br />

für die Symptome gibt". Für Männer, bei denen<br />

Prostatakrebs diagnostiziert wurde, betonte er,<br />

wie wichtig die Unterstützung durch den/die<br />

Partner:in ist, wenn es darum geht, Entscheidungen<br />

über die Behandlung zu treffen und mit<br />

Gefühlen der Angst oder Depression umzugehen,<br />

die mit der Diagnose einhergehen können.<br />

ca. 15.000 Männer<br />

versterben jährlich in Deutschland<br />

an einem Prostatakarzinom.<br />

Das Prostatakarzinom steht an zweiter Stelle bei<br />

den zum Tode führenden Krebserkrankungen.<br />

2/3<br />

der Tumoren werden in einem frühen<br />

Stadium (UICC I/II) diagnostiziert.<br />

1<br />

Leitsmann M, Uhlig A, Aksoy C, Boehm K. Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Urologie. Uro-News. 2021;25(10):14–9. German. doi: 10.1007/s00092-021-4693-0. Epub 2021 Oct 11. PMCID: PMC8489974.<br />

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8489974/pdf/92_2021_Article_4693.pdf<br />

Quellen Infografik: Robert Koch-Institut, Zentrum für Krebsregisterdaten, 2019, Stand 30.09.2022. Prostatakrebs. dkfz Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholz-gemeinschaft.<br />

Krebsinformationsdienst: Prostatakrebs (Prostatakarzinom) Letze Aktualisierung: 09.05.2023.<br />

DE-02823


8<br />

Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />

Hinnerk Baumgarten –<br />

Moderator und Autor mit<br />

Leidenschaft für das Leben!<br />

Ehrlichkeit und Offenheit sind von unschätzbarem Wert im Umgang<br />

miteinander. Hinnerk Baumgarten, der selbst <strong>gesund</strong>heitliche Herausforderungen<br />

wie Potenzprobleme meisterte, hat bewundernswert Tabus<br />

gebrochen. In Interviews teilt er wertvolle Ratschläge und Tipps und<br />

appelliert dabei an die Männerwelt, offen über ihre Gesundheit zu<br />

sprechen und Unterstützung zu suchen.<br />

FOTO: SEBASTIAN FUCHS<br />

Text Alexandra Lassas<br />

Männer gehen statistisch bewiesen<br />

seltener zum Arzt als<br />

Frauen. Was denkst du, was ist<br />

der Grund dafür und wie kann<br />

man sie ermutigen, ihre Gesundheit<br />

ernst zu nehmen?<br />

Im Grunde ist es ganz logisch: Solange bei Männern<br />

nichts gefunden wird, sind sie auch nicht krank.<br />

Daher geht Man(n) einfach nicht zum Arzt. Doch die<br />

Intensität und der Verlauf von Krankheiten können<br />

durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beeinflusst<br />

werden. Auch wenn manche Untersuchungen<br />

nicht die angenehmsten sind, so ist es<br />

doch ein gutes Gefühl, nach der Untersuchung die<br />

Gewissheit zu haben, dass alles in Ordnung ist.<br />

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen werden<br />

oft vernachlässigt. Welche wichtigen Gesundheitschecks<br />

sollten Männer in verschiedenen<br />

Altersstufen nicht vergessen?<br />

Ab dem 40. Lebensjahr sollte dann eine Prostatauntersuchung<br />

durchgeführt werden, bei der es sich<br />

um eine Tastuntersuchung handelt. Auch wenn diese<br />

Erfahrung neu und befremdlich ist, ist es einfach<br />

wichtig, sich untersuchen zu lassen. Einfach zu<br />

merken: Ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr zur<br />

Vorsorgeuntersuchung gehen. Auch eine Darmspiegelung,<br />

die im ersten Moment eklig oder unangenehm<br />

klingt, ist nicht schlimm und unter Narkose<br />

gut auszuhalten. Und wenn zum Beispiel Polypen<br />

im Darm entdeckt werden, dann werden sie gleich<br />

entfernt und wachsen nicht weiter. Durch Vorsorge<br />

kann man viel tun, und das tut nicht weh und ist<br />

auch nicht unangenehm!<br />

Du hast offen über deine Potenzprobleme gesprochen.<br />

Welche Erfahrungen hast du damit<br />

gemacht? Welche Ratschläge würdest du<br />

anderen Männern geben, die sich in einer ähnlichen<br />

Situation befinden?<br />

Durch die Veröffentlichung meines Buchenwelches<br />

mein Leben beschreibt- war es mir wichtig,<br />

diesen Teil nicht auszulassen. Ich habe mich selbst<br />

psychisch unter Druck gesetzt, weil ich ein Potenzproblem<br />

hatte. Das kann natürlich auch an körperlichen<br />

Problemen liegen, aber bei den meisten<br />

Männern spielt sich die Blockade hauptsächlich im<br />

Kopf ab. Man muss versuchen, sich aus dieser Gedankenspirale<br />

zu befreien – am besten gemeinsam<br />

mit der Partnerin. Natürlich können Medikamente<br />

wie Viagra helfen, sich in eine sichere Komfortzone<br />

zu begeben und den Kopf auszuschalten. Aber wenn<br />

man sich zum Beispiel mit Freunden unterhält,<br />

merkt man, dass jeder schon ein-mal in so einer<br />

Situation war. Das ist wichtig und zeigt wieder, wie<br />

wertvoll es ist, über Schwächen zu sprechen. Ich<br />

habe auch viele Mails von Paaren oder Einzelpersonen<br />

bekommen, die sich bedankt haben, dass<br />

ich darüber gesprochen habe und wie ich damit<br />

umgegangen bin. Viele haben auch erzählt, dass sie<br />

Ähnliches beim Liebesspiel ausprobiert haben.<br />

Männer, geht<br />

raus, redet<br />

darüber –<br />

holt euch<br />

Hilfe,<br />

holt euch<br />

Sicherheit.<br />

Warum ist es deiner Meinung nach wichtig,<br />

offen über dieses Thema zu sprechen?<br />

Eine Lösung kann nur gefunden werden, wenn man<br />

sich nicht ins stille Kämmerlein zurückzieht und alles<br />

mit sich selbst ausmachen will. Verdrängen führt nur<br />

dazu, dass, wenn der Wunsch nach Sex wieder auftaucht,<br />

die gleiche Situation wieder eintritt. Männer,<br />

geht raus, redet darüber - holt euch Hilfe, holt euch<br />

Sicherheit.<br />

Und was ich noch ganz wichtig finde zu erwähnen:<br />

Nicht jeder Mann ist ein toller Liebhaber, aber ihn<br />

dauernd zu kritisieren, hilft niemandem weiter.<br />

Durch Lob und gemeinsame Lösungsfindung<br />

kann man viel mehr erreichen und die Beziehung<br />

wachsen lassen.<br />

Wie können Männer und ihre Partnerinnen am besten<br />

damit umgehen und wie können sie sich gegenseitig unterstützen?<br />

Der erste Schritt, überhaupt darüber zu sprechen, ist von<br />

entscheidender Bedeutung. Es erfordert Mut und Vertrauen,<br />

sich mit dieser intimen Geschichte zu öffnen. Doch wenn in<br />

einer Beziehung wahre Liebe und Vertrauen existieren, sollte<br />

auch eine offene Kommunikation möglich sein. Der Partner<br />

selbst kann eine entscheidende Rolle spielen, indem er den<br />

Erwartungsdruck nimmt und einfühlsam neue kreative Ideen<br />

einbringt, um gemeinsam alternative Wege zum Ziel zu<br />

finden.<br />

Welche wichtige Botschaft möchtest du allen Männern<br />

hinsichtlich ihrer Gesundheit übermitteln?<br />

Männer, seid nicht zu stolz. Traut euch, sprecht mit den<br />

Ärzten, denn sie sind Vertrauenspersonen. Es ist wichtig, sich<br />

zu öffnen und darüber zu reden. Das Gefühl, <strong>gesund</strong> und fit zu<br />

sein, ist unbezahlbar. Und wenn doch etwas sein sollte, ist es<br />

wichtig, rechtzeitig etwas dagegen zu tun. Nehmt euch die Zeit,<br />

auf euch zu achten und eure Gesundheit zu schätzen.<br />

Instagram @ hinnerk.baumgarten<br />

BUCHTIPP


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10<br />

Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info<br />

Cholesterin im Griff behalten<br />

Text Prof. Dr. Ulrich Laufs<br />

Professor Dr. Ulrich Laufs, Mitglied des Wissenschaftlichen<br />

Beirats der Herzstiftung und Direktor der Klinik und<br />

Poliklinik für Kardiologie an der Universitätsklinik Leipzig.<br />

Sexuellen Problemen auf der Spur<br />

Für Männer spielt ihre sexuelle Potenz eine wichtige Rolle. Nicht nur, dass sie ein<br />

erfülltes Sexualleben ermöglicht, Probleme können sich unmittelbar auf das Selbstwertgefühl<br />

des betroffenen Mannes auswirken. Daher werden Erektionsstörungen<br />

und Libidoverlust nach wie vor eher verschwiegen. Es gibt allerdings wichtige Gründe,<br />

sexuelle Beschwerden frühzeitig anzusprechen – etwa ihre Rolle als mögliche Vorboten<br />

für einen Herzinfarkt.<br />

Cholesterin ist lebenswichtig für unseren Körper. Jede Zelle<br />

benötigt diese fettähnliche Substanz als Baustein für Zellmembranen<br />

und zur Hormonproduktion. Aber ein zu hoher<br />

Cholesterinspiegel im Blut kann gefährlich sein. Hohe<br />

Cholesterinwerte führen zur Arteriosklerose, auch bekannt als Arterienverkalkung.<br />

Diese wiederum verursacht Herzinfarkte, Schlaganfälle<br />

und andere Probleme wie Durchblutungsstörungen in Armen, Beinen<br />

und sogar im Gehirn.<br />

Ein hoher Cholesterinspiegel kann mit Medikamenten gesenkt werden,<br />

ebenso wie ein hoher Blutdruck. Dennoch bleiben Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen weltweit die häufigste Todesursache. Viele dieser<br />

Todesfälle könnten vermieden werden, wenn Cholesterin und Blutdruck<br />

besser kontrolliert würden. Die Hauptzielsetzung bei cholesterinsenkenden<br />

Therapien sind die "schlechten Cholesterine" oder LDL<br />

(Low Density Lipoproteine). Ein hoher LDL-Spiegel im Blut erhöht<br />

das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt reduziert<br />

ein niedriger LDL-Blutspiegel dieses Risiko. Es ist daher entscheidend,<br />

einen hohen LDL-Spiegel frühzeitig zu erkennen und individuell zu<br />

behandeln. Bei der Behandlung von erhöhtem Cholesterin spielen<br />

Statine eine wichtige Rolle. Diese Medikamente senken das schädliche<br />

Cholesterin im Körper. Man kann sie zusammen mit anderen Mitteln<br />

wie Ezetimib, Bempedoinsäure oder PCSK9-Hemmern verwenden,<br />

um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Statine wirken, indem sie den<br />

Cholesterinstoffwechsel beeinflussen. Dadurch wird der Spiegel des<br />

schlechten LDL-Cholesterins gesenkt. Das ist gut für unsere Blutgefäße<br />

und hilft, Verkalkungen zu verhindern.<br />

Neben der medikamentösen Therapie spielt auch die individuelle Ernährung<br />

und der Lebensstil eine entscheidende Rolle im Management<br />

von Cholesterin. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen,<br />

kann dazu beitragen, Cholesterinspiegel zu kontrollieren und das<br />

Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.<br />

Auch ein <strong>gesund</strong>er Lebensstil, der regelmäßige körperliche Aktivitäten<br />

und das Vermeiden von Rauchen beinhaltet, trägt dazu bei das Risiko<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Die Kombination<br />

aus medikamentöser Therapie und einem <strong>gesund</strong>en Lebensstil bietet<br />

eine ganzheit-liche Herangehensweise an die Kontrolle von Cholesterinwerten<br />

und die Förderung der Herz<strong>gesund</strong>heit. Es ist wichtig, dass<br />

Patienten gemeinsam mit ihren Ärzten individuelle Ansätze entwickeln,<br />

um hohe Cholesterinspiegel zu senken.<br />

Text Prof. Dr. Frank Sommer<br />

Einer groß angelegten Studie der Deutschen<br />

Gesellschaft für Mann und<br />

Gesundheit e.V. zufolge ist in Deutschland<br />

jeder fünfte Mann zwischen 20 und 80<br />

Jahren von Erektionsstörungen betroffen. Dabei<br />

muss kein Mann mehr an sexuellen Problemen<br />

leiden – zu gut sind inzwischen die Diagnoseund<br />

vor allem die Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Körperliche Ursachen: Der häufigste Grund<br />

für Erektionsstörungen ist eine Verminderung<br />

der Durchblutung. Das heißt, dass während der<br />

sexuellen Erregung nicht mehr genügend Blut<br />

in die Schwellkörper des Penis gelangt. Zudem<br />

fließt es eventuell zu schnell wieder hinaus, es<br />

wird also nicht genug Blut im Penis gehalten.<br />

Das liegt in den meistens Fällen daran, dass<br />

sich die gewebliche Zusammensetzung, also<br />

quasi die Infrastruktur, des Penis verändert hat.<br />

Darüber hinaus können neurologische Veränderungen<br />

eine Rolle spielen sowie Störungen<br />

der Potenzmuskulatur. Ist sie schwächer geworden,<br />

kann keine ausreichend harte Erektion<br />

mehr erfolgen. Und: Auch das „Königshormon“<br />

des Mannes, das Testosteron, hat einen<br />

entscheidenden Einfluss auf die sexuelle<br />

Gesundheit. So kann eine Abnahme des Hormons<br />

– sei es krankheits- oder altersbedingt<br />

– zu einer deutliche Reduktion der Libido, also<br />

der sexuellen Lust, sowie zu Problemen mit der<br />

Erektion führen. Das liegt daran, dass Testosteron<br />

ebenfalls an einen direkten Effekt auf den<br />

Penis, wie die gewebliche Zusammensetzung,<br />

hat.<br />

Individuelle Therapie: Bei den meisten<br />

Männern liegen mehrere Gründe für ihre<br />

Sexualprobleme vor. Daher sollten sich Betroffene<br />

generell einer ausführlichen Diagnostik<br />

unterziehen, aufgrund derer eine individuelle<br />

Therapie erfolgen kann – sei es u.a. mit Medikamenten<br />

in Kombination mit apparativen<br />

Übungen oder mittels eines speziellen körperlichen<br />

Trainings, um defekte Strukturen wieder<br />

aufzubauen. Grundsätzlich gilt, dass mit einer<br />

effektiven Behandlung der Ursachen sogar eine<br />

Heilung von Erektionsstörungen möglich ist.<br />

Frühwarnsystem nutzen: Und noch etwas ist<br />

wichtig: Wenn Mann unter Erektionsstörungen<br />

leidet, können sich dahinter auch beginnende<br />

generalisierte Gefäßerkrankungen verstecken.<br />

Das heißt, eine nachlassende Erektionsfähigkeit<br />

kann im Frühstadium ein Hinweis auf<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, also auf einen<br />

drohenden Schlaganfall oder Herzinfarkt sein<br />

– und das etwa vier bis achte Jahre vorher. Umso<br />

wichtiger ist es, sexuellen Beschwerden auf den<br />

Grund zu gehen.<br />

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„Mann, ey!“<br />

über Männer<strong>gesund</strong>heit<br />

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Grundsätzlich gilt, dass<br />

mit einer effektiven Behandlung<br />

der Ursachen<br />

sogar eine Heilung von<br />

Erektionsstörungen<br />

möglich ist.<br />

Prof. Dr. Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Mann und Gesundheit e. V. und der weltweit erste Professor für<br />

Männer<strong>gesund</strong>heit in Deutschland<br />

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Lesen Sie mehr auf <strong>gesund</strong>er-koerper.info 11<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Viatris-Gruppe Deutschland entstanden.<br />

Kein Tabu: Erektile Dysfunktion<br />

Etwa 50 Prozent der Männer über 40 Jahren leiden an einer Erektilen Dysfunktion (ED) 1 , doch nur etwa die Hälfte der Betroffenen sucht<br />

ärztliche Hilfe 2 . Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen: Von einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht könnten sowohl die<br />

Betroffenen als auch das Gesundheitssystem profitieren.<br />

Text Miriam Rauh<br />

Eine ED hat Auswirkungen auf den Körper und<br />

die Psyche, denn Sexualität erfüllt eine Reihe<br />

von persönlichen und sozialen Bedürfnissen.<br />

Entsprechend unangenehm sind die Konsequenzen,<br />

wenn sich der Wunsch nach Sex aus körperlichen<br />

Gründen nicht mehr verwirklichen lässt – nicht<br />

nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren<br />

Partner:innen. Eine ED wirkt sich auch auf das Berufsleben<br />

aus: Betroffene berichten von einem Verlust der<br />

Produktivität und eingeschränkter Aktivität; die verminderte<br />

Lebensqualität macht ihnen zu schaffen.<br />

Seit vielen Jahren bewährt<br />

Medikamente, deren Wirkstoff zur Gruppe der gefäßerweiternden<br />

PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5-<br />

Hemmer) gehört, verhelfen bereits seit 25 Jahren<br />

Millionen Männern mit ED zu einem unbeschwerten<br />

und erfüllten Sexualleben. Wirksamkeit und Sicherheit<br />

des Wirkstoffs sind gut untersucht und werden von<br />

Fachleuten als ein Präparat mit gutem Sicherheitsprofil<br />

eingestuft. Auch die öffentliche Wahrnehmung hat sich<br />

durch diese Medikamente verändert und weiterentwickelt.<br />

Heute weiß man, dass ED ein medizinisches<br />

Problem und kein persönliches Versagen ist – und man<br />

spricht offen über Sex. Anders als noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten ist das Thema ED in den Medien präsent.<br />

Menschen, die bislang aus Scham geschwiegen haben,<br />

erfahren so, dass sie mit ihrem Leiden nicht allein sind<br />

und dass ihnen geholfen werden kann. Medikamente<br />

können die Behandlung einer ED auf verträgliche und<br />

wirksame Weise ermöglichen und so die Lebensqualität<br />

von Betroffenen und ihren Partner:innen steigern. Allerdings<br />

sind PDE-5-Hemmer in Deutschland – anders als<br />

in einigen europäischen Nachbarländern – noch immer<br />

verschreibungspflichtig. Nur wer zum Arzt oder zur<br />

Ärztin geht, bekommt ein Rezept. Dies erschwert den<br />

Zugang für viele, insbesondere im ländlichen Raum.<br />

Viatris hat es sich zur Aufgabe gemacht, das<br />

Tabu der Erektilen Dysfunktion zu brechen.<br />

Männer sollen dazu ermutigt werden, sich<br />

behandeln zu lassen, um ihre sexuelle<br />

Gesundheit zu verbessern und sich selbst<br />

und ihren Partner:innen mehr sexuelle<br />

Zufriedenheit zu ermöglichen.<br />

Gute Erfahrungen in Nachbarländern<br />

In Ländern wie Norwegen, dem Vereinigten Königreich<br />

und Irland hingegen setzt man mittlerweile für Medikamente<br />

zur Behandlung einer ED auf Beratung in Apotheken.<br />

Ziel ist es, den illegalen Handel einzudämmen und<br />

möglichst vielen Menschen einen sicheren und einfachen<br />

Zugang zu ermöglichen. Denn ein Problem des illegalen<br />

Handels ist es, dass gefälschte Medikamente beispielsweise<br />

einen zu hohen oder zu niedrigen Wirkstoffgehalt<br />

haben und damit eine entsprechende Qualitätskontrolle<br />

fehlt. Der Ansatz geht auf: Insbesondere das Vereinigte<br />

Königreich, wo die Abgabe von Arzneimitteln an eine<br />

Beratungspflicht gekoppelt ist es, macht gute Erfahrungen<br />

damit. In Abgrenzung zum Over-the-Counter-Konzept<br />

(OTC), also der direkten Abgabe über den Ladentisch<br />

in der Apotheke, wird die Beratungspflicht durch die<br />

Apotheker:innen vor Abgabe auch als Behind-the-Counter-Konzept<br />

(BTC) bezeichnet. Die Analyse der Daten gibt<br />

gute Hinweise, dass sowohl Patienten als auch das Gesundheitssystem<br />

von einer Entlassung von Sildenafil aus der<br />

Verschreibungspflicht profitieren.<br />

Das niederschwellige Angebot in der Apotheke kann<br />

beispielsweise ein Türöffner sein, das Thema Erektile<br />

Dysfunktion anzusprechen, wodurch eventuell zu Grunde<br />

liegende Erkrankungen erkannt werden können.<br />

OTC-Switch auch in Deutschland?<br />

Auch für Deutschland kann ein OTC-Switch einen<br />

Vorteil für alle Beteiligten bringen 3 . Innerhalb des<br />

Gesundheitssystems sind Apotheken schon jetzt für<br />

viele Menschen eine zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsfragen.<br />

Selbst bei sensiblen Krankheitsbildern sind<br />

Apotheker:innen gut gerüstet und genießen das<br />

Vertrauen ihrer Kunden. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz<br />

zur ärztlichen Versorgung in strukturschwachen<br />

Regionen ist eine gute Beratung in der Apotheke oft<br />

wohnortnah und niedrigschwellig gewährleistet.<br />

Betroffene und Gesundheitswesen profitieren<br />

Durch die Abgabe in Apotheken wird das Medikament<br />

nicht nur für einen größeren Kreis von Betroffenen<br />

leichter zugänglich; die niedrigschwellige Beratung in<br />

der Apotheke sorgt auch dafür, dass Männer, die von<br />

einer medizinischen Versorgung profitieren würden,<br />

leichter erkannt und einer solchen zugeführt werden<br />

können. Das frühzeitige Erkennen von Grund- oder<br />

Folgeerkrankungen wiederum führt oft zu weniger<br />

schweren Krankheitsverläufen und dementsprechend<br />

zu geringeren Behandlungskosten – ein wertvoller<br />

Beitrag für die Gesunderhaltung der<br />

Bevölkerung (Public Health).<br />

Das Gesundheitsunternehmen Viatris entstand im<br />

November 2020. Zur Viatris-Gruppe Deutschland<br />

gehören die Viatris Healthcare GmbH, Viatris<br />

Pharma GmbH, Mylan Germany GmbH sowie MEDA<br />

Pharma GmbH & Co. KG mit Sitz und Niederlassungen<br />

in Troisdorf, Bad Homburg v. d. Höhe sowie<br />

Hannover, der Viatris Collaboration Hub Berlin<br />

und die Produktionsstätte der Madaus GmbH in<br />

Troisdorf. Das Portfolio umfasst in Deutschland<br />

mehr als 500 Produkte, darunter Originale und<br />

(Marken-) Generika. Sowohl verschreibungspflichtige<br />

als auch rezeptfreie Präparate decken ein<br />

breites Spektrum an Therapiegebieten ab.<br />

Quelle: Basierend auf Arnold M, Rottenkolber D. Public-Health-Impact eines möglichen OTC-Switches von Sildenafil 50 mg.<br />

https://inav-berlin.de/wp-content/uploads/2023/06/inav_Gutachten_Sildenafil-OTC-Switch.pdf (Zugriff September 2023)<br />

Interview mit Prof. Dr. Frank Sommer,<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.<br />

Ist aus Ihrer Sicht eine Entlassung aus der Rezeptpflicht<br />

für Medikamente gegen Erektile Dysfunktion<br />

auch in Deutschland denkbar?<br />

In einigen europäischen Ländern wie Polen, Norwegen,<br />

UK und Irland sind PDE-5-Inhibitoren ohne Rezept in<br />

den Apotheken erhältlich. Auch wenn dort ein anderes<br />

Gesundheitssystem besteht als in Deutschland, wäre<br />

die rezeptfreie Medikamentengabe gegen Erektile Dysfunktion<br />

unter der Einbeziehung von Ärzt:innen und<br />

Apotheker:innen aber sicher auch hier in Deutschland<br />

denkbar. Dafür sollten betroffene Patienten initial<br />

einmal von den Ärzt:innen untersucht werden, um<br />

die genauen Ursachen der Erektionsstörung herauszufinden<br />

und dann gezielt eine „heilende“ Therapie<br />

initiieren. Sollten hier PDE-5-Hemmer angeraten sein,<br />

kann die Behandlung dann auch unter der Betreuung<br />

von erfahrenen Apotheker:innen erfolgen. Bei diesem<br />

Szenario sind eine rezeptfreie Abgabe der Präparate<br />

und damit eine eventuell schnellere Behandlung der<br />

Patienten durchaus möglich.<br />

Wie sieht es hierbei mit der Patientensicherheit aus?<br />

PDE-5-Inhibitoren sind seit mehr als 25 Jahren auf dem<br />

Markt. Das heißt, es gibt zu ihnen auch viele Daten und<br />

Erfahrungen im Umgang mit den Präparaten. Immer<br />

vorausgesetzt, dass nach der ärztlichen Diagnose die<br />

Apotheker:innen darauf achten, dass keine zusätzlichen<br />

Nebenerkrankungen auftreten oder Arzneien eingenommen<br />

werden, die mit den PDE-5-Inhibitoren interagieren<br />

können, besteht für die Patienten kein erhöhtes<br />

Risiko. Ansonsten ist gegebenenfalls ärztliche Rücksprache<br />

notwendig. Das Gleiche gilt bei unerwünschten<br />

Nebenwirkungen. Hierzu sollte eine regelmäßige Kommunikation<br />

mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin<br />

sowie dem Apotheker oder der Apothekerin erfolgen.<br />

Was gibt es noch zu tun, um die Versorgung zu<br />

verbessern?<br />

Generell sollten Patienten auch immer Hilfestellungen<br />

zum Lebensstil erhalten – sei es zu Ernährung, zu<br />

körperlicher Aktivität oder auch zum Stressmanagement.<br />

Das kann sich ebenfalls positiv auf die ED<br />

auswirken. Zudem können breit angelegte Kampagnen<br />

zum Thema Männer<strong>gesund</strong>heit den Männern helfen,<br />

langfristig <strong>gesund</strong> und fit zu bleiben. So bietet u.a.<br />

der neue Podcast "Mann, ey!" (Podcast von Professor<br />

Sommer und Sebastian Sonntag, siehe S. 10) zahlreiche<br />

wichtige und interessante Informationen – zu<br />

PDE-5-Inhibitoren und vielen weiteren spannenden<br />

Themen.<br />

Quellen: 1 Feldman H, et al. Impotence and its Medical and Phycological Correlates Results of the Massachusetts Male Ageing Study. The Journal of Urology, 1994;151: 54-61. 2 Corona G et al. EDEUS, a Real-Life Study on the Users of Phosphodiesterase Type 5<br />

Inhibitors: Prevalence, Perceptions, and Health Care-Seeking Behavior Among European Men with a Focus on 2nd-Generation Avanafil. The Journal of Sexual Medicine, 2018;6(1):15-23. 3 https://www.viatris.de/-/media/project/common/viatrisde/pdf/themenund-positionen/viatris_praesentation-marnold_erektile-dysfunktion-und-otc-switch-sildenafil_15062023.pdf<br />

(Zugriff September 2023)


12<br />

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Wissen Sie, wo die Prostata liegt und welchen Zweck sie hat?<br />

Wenn Nein, haben sie etwas mit Leonardo Da Vinci gemeinsam. Der Universalgelehrte und Anatom verzichtete<br />

in seinen Zeichnungen nämlich auf die Darstellung dieses Organs im männlichen Unterleib. Wahrscheinlich,<br />

weil er nicht wusste, wofür die Prostata überhaupt da ist. Klären wir ihn und vielleicht auch Sie in den<br />

nächsten Zeilen darüber auf.<br />

Text Volker Wittkamp<br />

Die Prostata befindet sich unterhalb der Harnblase<br />

und umschließt die Harnröhre. Als Drüse<br />

produziert sie circa 70 Prozent des Ejakulats und<br />

innerhalb der Prostata kommt es zur Vereinigung der<br />

restlichen 30 Prozent, bestehend aus Spermien und<br />

Samenblasenflüssigkeit. Kommt es zum Orgasmus, wird<br />

das Sperma durch Muskelkontraktionen der Prostata<br />

in die Harnröhre katapultiert und eine Ejakulation ist<br />

die Folge. Somit ist die Prostata wesentlich an unserer<br />

Fortpflanzung und unserem Sexleben beteiligt. Klingt<br />

eigentlich recht simpel, Herr Da Vinci, oder?<br />

Im Laufe der Jahre vergrößert sich allerdings die<br />

Prostata, teilweise genetisch bedingt, aber auch unterstützt<br />

durch mangelnde Bewegung und un<strong>gesund</strong>e<br />

Ernährung. Diese gutartige Vergrößerung der Prostata<br />

(benigne Prostatahyperplasie) macht sich durch die<br />

ungünstige Anatomie des Organs recht schnell bemerkbar.<br />

Denn wächst die Prostata, wird die durch sie<br />

verlaufende Harnröhre eingeengt und es kommt zu<br />

Beschwerden wie häufigem Harndrang, nächtlichen<br />

Toilettengängen, langes Warten auf den Harnstrahl<br />

und der Harnfluss ist nicht mehr so stark wie früher.<br />

Früh erkannt<br />

sind die<br />

Heilungschancen<br />

bei Prostatakrebs<br />

sehr hoch.<br />

Gefährlich wird diese Erkrankung zwar erst, wenn sich<br />

die Blase nicht mehr vollständig entleert oder es zu<br />

einem Harnverhalt kommt und die Prostata den<br />

kompletten Weg dicht macht. Vorher kann es allerdings<br />

zu Einschränkung der Lebensqualität kommen.<br />

Bemerken Sie solche Beschwerden, schadet es nicht,<br />

sich einer urologischen Praxis anzuvertrauen.<br />

Behandelt wird solch eine Prostatahyperplasie entweder<br />

medikamentös, oder mittels endoskopischer<br />

Operation über die Harnröhre.<br />

Befinden Sie sich in dem Alter, in dem diese Beschwerden<br />

in der Regel entstehen können, ungefähr mit 50<br />

Jahren, sollten Sie idealerweise bereits öfters, zwecks<br />

Prostatakrebsvorsorge, die Schwelle einer urologischen<br />

Praxis überwunden haben. Im Gegensatz zur gutartigen<br />

Vergrößerung der Prostata, macht sich dieser<br />

leider erst in spätem Stadium bemerkbar, da er sich<br />

häufig im Randbereich und nicht in der Nähe der<br />

Harnröhre befindet. Im Rahmen der Vorsorge, welch<br />

1–2-Jährig ab einem Alter von 45 Jahren erfolgen sollte,<br />

wird unter anderem ein Blutwert bestimmt (PSA),<br />

welcher in vielen Fällen bei Prostatakrebs erhöht ist.<br />

In der Regel wird die Prostata zusätzlich über den<br />

berühmten Finger im Po abgetastet, wodurch allerdings<br />

häufig erst Tumore in späteren Stadien entdeckt<br />

werden. Neuere Studien zeigen, dass auf diese<br />

Untersuchung auch verzichtet werden kann und die<br />

Bestimmung des PSA- Wertes der deutlich wichtigere<br />

Aspekt der Vorsorge ist. Wer also aus Angst vor der<br />

Hafenrundfahrt bis jetzt den Urologenbesuch gescheut<br />

hat, darf nun gerne einen Termin vereinbaren und<br />

mich zitieren.<br />

Früh erkannt sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs<br />

erfreulicherweise sehr hoch. In vielen Fällen<br />

erfolgt heute die Entfernung der Prostata minimalinvasiv<br />

und roboterunterstützt. Und wissen Sie wie<br />

dieser Operationsroboter heißt? Da Vinci!<br />

Aber keine Sorge der Operateur, der das Gerät steuert<br />

kennt sich in der Regel bestens mit der Anatomie der<br />

Prostata aus.<br />

Wer aus Angst vor der<br />

Hafenrundfahrt bis jetzt den<br />

Urologenbesuch gescheut hat,<br />

darf nun gerne einen Termin<br />

vereinbaren und mich zitieren.<br />

Volker Wittkamp<br />

Facharzt für Urologie, Sachbuchautor und Kolumnist<br />

Instagram @ docintro<br />

TikTok @ doktorsex<br />

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Leiden Sie unter den Symptomen einer gutartigen Prostatavergrößerung?<br />

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Leben verändert und mir meine Freiheit<br />

zurückgegeben. Ich habe die richtige<br />

Entscheidung getroffen.“<br />

Bei der Aquablation-Therapie handelt es sich um<br />

eine roboter-gestützte BPH Therapie für Patienten, die ihre<br />

sexuellen Funktionen und ihre Kontinenz erhalten 4 wollen.<br />

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hitzefreier Wasserstrahl zum Einsatz, um eine lang<br />

anhaltende Linderung der Beschwerden bei geringer<br />

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1. Gilling P. et al. Three-year<br />

outcomes after Aquablation therapy compared to TURP:<br />

results from a blinded randomized trial. Can J Urol. 2020 Feb<br />

2. Zorn K. et al. Aquablation therapy in large prostates (80–150 cc) for lower urinary tract<br />

symptoms due to benign prostatic hyperplasia: WATER II 3-year trial results. BJUI Inter. 2021 Oct<br />

3. Elterman D. et al. Meta-analysis with individual data of functional outcomes following Aquablation for lower<br />

urinary tract symptoms due to BPH in various prostate anatomies. BMJ Surg Interv Health Technologies. 2021 June<br />

4. Bhojani N, et al. Aquablation Therapy in Large Prostates (80-150 mL) for Lower Urinary Tract Symptoms Due to Benign Prostatic<br />

Hyperplasia: Final WATER II 5-Year Clinical Trial Results. J Urol. 2023 Jul;210(1):143-153


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Ständiger Harndrang:<br />

Wenn die Lebensqualität leidet<br />

So alltäglich und banal sie auch erscheinen mögen, unsere Körperfunktionen spielen eine zentrale Rolle<br />

für unsere Lebensqualität und das damit verbundene Wohlbefinden.<br />

Text Larissa Xander<br />

Der Harndrang ist eine der natürlichsten<br />

Körperfunktionen, die oft als selbstverständlich<br />

angesehen und kaum beachtet<br />

wird. Wenn jedoch diese Funktion gestört<br />

ist und der ständige Harndrang zu einer<br />

täglichen Belastung wird, kann dies tiefgreifende<br />

Auswirkungen auf unser Leben haben. Hinter dem oft<br />

unbeachteten Empfinden des Harndrangs verbergen<br />

sich zahlreiche individuelle Herausforderungen,<br />

emotionale Belastungen und Bewältigungsstrategien,<br />

die es zu bewältigen gilt.<br />

Eine mögliche Ursache für ständigen Harndrang bei<br />

Männern ist die benigne Prostatahyperplasie, auch<br />

als vergrößerte Prostata bekannt. Diese gutartige Vergrößerung<br />

der Prostata kann die Harnwege komprimieren<br />

und somit zu vermehrtem Harndrang führen.<br />

Die Auswirkungen dieser Erkrankung auf die Lebensqualität<br />

können beträchtlich sein, wobei sie nicht nur<br />

die physische Gesundheit beeinträchtigt, sondern<br />

auch soziale, berufliche und emotionale Bereiche. Die<br />

rechtzeitige Erkennung und Behandlung sind von<br />

entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen von<br />

ständigem Harndrang bei Männern zu minimieren.<br />

Männer sollten medizinische Fachleute konsultieren,<br />

um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene<br />

Schritte zur Bewältigung dieser Probleme einzuleiten.<br />

Mögliche weitere Ursachen:<br />

1. Harnwegsinfektion (HWI): Harnwegsinfektionen<br />

können auch Männer betreffen. Symptome sind<br />

häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen,<br />

trüber Urin und Schmerzen im unteren Bauchbereich.<br />

2. Prostataerkrankungen: Eine Prostatitis<br />

(Entzündung der Prostata) kann zu vermehrtem<br />

Harndrang führen. Andere Symptome können<br />

Schmerzen im Beckenbereich, Probleme beim Wasserlassen<br />

und häufiges nächtliches Aufstehen sein.<br />

3. Diabetes: Ungleichgewicht im Blutzuckerspiegel,<br />

insbesondere unbehandelter Diabetes, kann zu übermäßigem<br />

Durst und häufigem Wasserlassen führen.<br />

4. Harnblasenprobleme<br />

5. Trinkverhalten<br />

6. Medikamente<br />

7. Angst oder Stress<br />

8. Nervensystemstörungen<br />

9. Harnsteine<br />

Es gibt weitere Erkrankungen, die zu häufigem<br />

Harndrang führen können, wie z. B. neurologische<br />

Erkrankungen.<br />

20 – 45 von 100<br />

Männern sind im Alter von 50 bis 59 betroffen. 1<br />

Bei 150 – 250 ml<br />

Blasenfüllung tritt in der Regel der erste<br />

Harndrang auf. Von starkem Harndrang<br />

spricht man ab 350ml. 2<br />

11% der Männer<br />

werden im Laufe ihres Lebens inkontinent. 3<br />

Circa 1,5 Liter<br />

Urin produziert ein Erwachsener am Tag. 4<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK_1334533499<br />

1<br />

Gutartige Prostatavergrößerung. (n.d.). Retrieved August 30, 2023, from <strong>gesund</strong>heitsinformation.de website: https://www.<strong>gesund</strong>heitsinformation.de/gutartige-prostatavergroesserung.html<br />

2<br />

Harnflussmessung - Fassungsvermögen der Blase und Miktionsfrequenz - FARCO-PHARMA. (n.d.). Retrieved August 30, 2023, from www.farco.de website: https://www.farco.de/fuer-patienten/urologische-untersuchungen/harnflussmessung<br />

3<br />

Inkontinenz Zahlen und Fakten | Infografik • INSENIO Ratgeber. (2017, July 5). Retrieved August 30, 2023, from INSENIO website: https://www.insenio.de/ratgeber/inkontinenz-zahlen-und-fakten/<br />

4<br />

Schönemann, J. (2013, May 25). Urinmenge, veränderte. Retrieved August 30, 2023, from Apotheken Umschau website: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/nieren-und-harnwegserkrankungen/veraenderte-urinmenge-was-das-bedeuten-kann-738927.html<br />

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14<br />

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„Ich habe dann intuitiv etwas getan, was ich heute<br />

jedem rate […] Ich habe mir frühzeitig Hilfe geholt“<br />

Simon Licht ist ein renommierter deutscher Schauspieler und erfolgreicher Unternehmensgründer. Zusätzlich<br />

setzt er sein Talent und seine Leidenschaft auch als Botschafter ein und nutzt seine Reichweite, um auf<br />

Themen der mentalen Gesundheit aufmerksam zu machen.<br />

FOTO: MARCUS NASS<br />

Text Sarra Gläsing<br />

Als Schauspieler haben Sie einen anspruchsvollen<br />

Beruf. Welche Auswirkungen hat dieser<br />

auf Ihre mentale Gesundheit gehabt, und<br />

wie haben Sie gelernt, damit umzugehen?<br />

Der Beruf des Schauspielers ist sehr herausfordernd, das<br />

heißt aber nicht, dass Künstler grundsätzlich anfälliger<br />

dafür sind an einer Depression zu erkranken. Dazu<br />

müssen immer individuelle Dispositionen berücksichtigt<br />

werden. Wobei Studien gezeigt haben, dass Künstler auf<br />

Grund spezifischer Belastungen durch die Rollen und<br />

des unsicheren Arbeitsumfeldes oft mit mentalen<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Wir müssen als<br />

Künstler mit sehr viel Ablehnung leben. Viel öfter bekommen<br />

wir eine Rolle nach Castings nicht, als das wir<br />

für einen Film oder ein Theaterstück besetzt werden. Es<br />

gibt ja nur in seltenen Fällen objektive Kriterien, nach<br />

denen eine Rolle besetzt wird. Das ist auf der einen Seite<br />

immer eine persönliche Enttäuschung und Ablehnung,<br />

auf der anderen Seite aber schnell auch eine existenzielle<br />

Bedrohung. Wie soll ich meine Miete zahlen? Diese<br />

Enttäuschungen und Ängste zu verarbeiten und sich<br />

gleichzeitig immer frisch und neugierig für ein mögliches<br />

neues Projekt zu halten, bedeuten starke innere Konflikte<br />

und ist mental sehr anstrengend. Eine andere Schwierigkeit<br />

ist, sich nach intensiver langer Auseinandersetzung<br />

mit einer Rolle, gerade wenn man am Theater lange<br />

einen psychisch deformierten Charakter spielt, davon<br />

zu lösen. Das gilt bei Filmrollen natürlich auch. Mir ist<br />

es selbst passiert, als ich einige Wochen einen solch<br />

deformierten Charakter gespielt habe. Abend für Abend,<br />

begann es mir schlecht zu gehen. Ich fühlte mich niedergeschlagen,<br />

seltsam zerrissen, habe schlecht geschlafen.<br />

Bis ich merkte, dass meine Rolle mit meinem eigentlichen<br />

Ich kämpft und ich dringend etwas dagegen tun<br />

muss. Konkret habe ich jeden Abend nach den folgenden<br />

Vorstellungen einen kleinen Stein genommen, meinen<br />

Rollennamen darauf geschrieben, mich für die Erfahrung<br />

und die schöne Vorstellung bedankt und diesen<br />

Stein dann in einen kleinen benachbarten See geworfen.<br />

Ich habe also diese Rolle jeden Abend von mir entlassen.<br />

Es gibt unterschiedliche Techniken und Strategien in<br />

diesem Bereich eine mentale Hygiene zu betreiben<br />

und ich rate dringend dazu, sich mit diesen Techniken<br />

auseinanderzusetzen. Mich persönlich haben vor etwa<br />

12 Jahren starke Panikattacken heimgesucht. Diese<br />

Angstzustände suchen sich ja oft den schwächsten<br />

Punkt zum Angriff und ich hatte meine größten Attacken<br />

im Zusammenhang mit meiner Arbeit. Zunächst am<br />

Theater, ich stand vor 500 Menschen auf der Bühne und<br />

merkte, wie ich plötzlich die Kontrolle verliere, sich der<br />

glühende Boden unter mir auftut und schiere Angst<br />

die Kontrolle übernimmt. Von da an hatte ich vor jeder<br />

Vorstellung und dann auch vor jedem Drehtag starke<br />

Angstzustände. Begleitend zu den Panikattacken<br />

kommen oft depressive Verstimmung.<br />

Nicht nur reden, sondern<br />

aktiv etwas tun.<br />

Keine klinischen Depressionen, aber doch auch starke<br />

mentale Tiefs. Ich habe dann intuitiv etwas getan, was<br />

ich heute jedem rate und was grundsätzlich auch das<br />

Credo der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist. Ich<br />

habe mir frühzeitig Hilfe geholt. Ein befreundeter Produktionsleiter<br />

kannte sich mit dem Thema aus, hat mich<br />

auf kurzem Wege zu einem Arzt geschickt. Ich habe eine<br />

Therapie begonnen und ich habe auch ein Medikament<br />

bekommen. Die schnelle Reaktion hat dazu geführt, dass<br />

ich insgesamt relativ schnell wieder aus diesem Kreislauf<br />

herausgekommen bin. Die Medikamente konnte ich<br />

nach 2 Jahren vollumfänglich absetzen und Panikattacken<br />

sind seitdem nicht wieder aufgetaucht. Insgesamt<br />

würde ich heute sagen, die Auseinandersetzung mit den<br />

Panikattacken hat mich positiv beeinflusst und mein<br />

Leben nachhaltig verändert. Ich betreibe weiter mentales<br />

Coaching, ich meditiere, ich treibe bewusst viel Sport<br />

und wenn spüre, dass mich etwas belastet kann ich den<br />

Ursprung relativ schnell identifizieren und entsprechend<br />

reagieren. Sicher sind Panikattacken nicht mit diagnostizierten<br />

Depressionen zu vergleichen, aber dass ich die<br />

mentalen Tiefs gespürt habe, gibt mir eine Ahnung,<br />

was diese Krankheit bedeutet, und hat am Ende dazu<br />

geführt, mich auch für die Betroffenen und Aufmerksamkeit<br />

für diese leise Krankheit einzusetzen.<br />

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Was man(n) gegen Burnout und Depression tun kann<br />

„Nun reiß dich mal zusammen und sei ein Mann”, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz”: Toxische Geschlechter-Klischees wie diese führen auch<br />

heute noch dazu, dass Symptome psychischer Erkrankungen bei Männern bagatellisiert und viel zu spät oder gar nicht behandelt werden. Die<br />

Verausgabung im Job wird zum Statussymbol, ein Gefühl der Überforderung zur Schwäche. Regeneration? Dafür <strong>bleibt</strong> keine Zeit – die Folge:<br />

Burnout-Symptome beim Mann äußern sich anderweitig und bleiben oft lange als solche unerkannt. Was typische Anzeichen für ein Burnout bei<br />

Männern sein können, wie man vorbeugen und was man(n) dagegen tun kann – die Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee ist für Sie da.<br />

Ob schwere Erschöpfung, Burnout, Depression, Trauma oder chronische Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursache: Mit einem sorgfältig<br />

abgestimmten integrativen Behandlungskonzept erzielen wir bei psychosomatischen Krankheitsbildern nachhaltige Erfolge.<br />

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Eine Fachklinik der Oberberg Gruppe


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Sie machen sich in vielen Bereichen für das Thema<br />

mentale Gesundheit stark. Sind unter anderem<br />

Botschafter der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.<br />

Was machen Sie konkret?<br />

Ich mache in erster Linie medial auf das Thema mentale<br />

Gesundheit aufmerksam. Als Schauspieler habe ich<br />

eine entsprechende Reichweite, die möchte ich nutzen.<br />

Ich spreche in Interviews, in Talk Show und Paneels<br />

über das Thema. Nun bin ich weder Arzt noch Betroffener.<br />

Aber aus meiner biografischen Erfahrung und<br />

aus meinem eigenen beruflichen und privaten Umfeld<br />

weiß ich, auf wie viel Unverständnis an Depression<br />

erkrankte Menschen nach wie vor stoßen. Depression<br />

ist eine Krankheit wie eine Blinddarmentzündung oder<br />

eine Schilddrüsenunterfunktion und kein Zeichen von<br />

Schwäche oder eine Reaktion auf widrige Lebensumstände.<br />

Und wir brauchen eine gesellschaftliche<br />

Atmosphäre, in der wir offen über diese Krankheit<br />

sprechen und in der es vollkommen normal ist sich<br />

professionelle Hilfe zu holen. Dazu braucht es noch viel<br />

Aufklärung. Hilfe und Anstoß auch für die Betroffenen<br />

selbst, für die Angehörigen.<br />

Nochmal, frühzeitig zum Arzt gehen oder mit Hilfe<br />

von Freunden oder Angehörigen begleitet zu werden,<br />

wenn der eigene Antrieb krankheitsbedingt fehlt, hilft<br />

wahnsinnig und dann ist die Krankheit meist auch gut<br />

behandelbar. Ich bin Botschafter der Stiftung Deutsche<br />

Depressionshilfe und der Green Actors Lounge. Da bin<br />

ich in unterschiedlichsten Aktivitäten eingebunden. Oft<br />

nehme ich das Thema Aufklärung und Aufmerksamkeit<br />

für mentale Gesundheit auch mit in eigene Projekte.<br />

Mit unserem Start-up KHULULA haben wir eine sehr<br />

erfolgreiche nachhaltige Sportserie für Kinder und<br />

Jugendliche im Bereich Segelsport ins Leben gerufen.<br />

Wir haben die Gesichter von Betroffenen und starke<br />

Botschaften auf Segel gedruckt und eine mobile Ausstellung<br />

konzipiert. Wir waren mit unserem Eco-<br />

Sportevent und der Ausstellung zum Beispiel auf der<br />

Travemünder Woche. Mit über 450.000 Besuchern in<br />

zehn Tagen ein riesiges Festival an der Ostsee und hier<br />

sind wir mit Menschen ins Gespräch gekommen. Und<br />

kaum jemand ist dabei, der nicht sagt, „ja das kenne<br />

ich“ oder „ja, das kenne ich aus meinem Umfeld“. Diese<br />

persönlichen Begegnungen und eigene Projekte sind<br />

mir an der Stelle sehr wichtig. Nicht nur reden, sondern<br />

aktiv etwas tun.<br />

Welche Symptome und Warnsignale sollten Männer<br />

ernst nehmen?<br />

Das Thema Männer<strong>gesund</strong>heit liegt mir sicher besonders<br />

am Herzen. Interessanterweise stellen Ärzte bei<br />

Frauen etwa doppelt so häufig die Diagnose Depression<br />

wie bei Männern. Für diesen Geschlechterunterschied<br />

gibt es unterschiedliche biologische und psychosoziale<br />

Erklärungen. Es wird bei Männern (leider) oft noch als<br />

Schwäche ausgelegt über Gefühle zu reden und zum<br />

Arzt zu gehen. Frauen sprechen eher über ihre Ängste<br />

und Stimmungsschwankungen und sind eher bereit,<br />

sich Hilfe zu suchen, sodass die Diagnose häufiger gestellt<br />

wird. Grundsätzlich sind Anzeichen wie sich eine<br />

Depression ankündigt aber bei Männern und Frauen<br />

ähnlich. Es wird eine Veränderung gespürt, man zieht<br />

sich zurück.<br />

Männer, es ist kein Zeichen von<br />

Schwäche, sondern von Stärke,<br />

über Gefühle zu sprechen.<br />

Viele Betroffene vernachlässigen ihre Hobbies, haben<br />

Schlafstörungen, ein permanentes Gefühl der Erschöpfung<br />

und der inneren Anspannung, Appetitlosigkeit,<br />

Gewichtsverlust, um nur ein Beispiel zu nennen.<br />

Bei Männern ist eine Depression aber manchmal auch<br />

schwieriger zu erkennen, weil die typischen Merkmale<br />

bei ihnen oft weniger sichtbar sein können.<br />

Bei Männern äußert sich eine mögliche Depression oft<br />

anders. Da spielen Symptome wie erhöhte Aggression<br />

und Gewaltbereitschaft eine Rolle. Oder körperliche<br />

Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme<br />

oder Potenzstörungen stehen im Vordergrund. Oft wird<br />

eine große innere Unzufriedenheit empfunden und es<br />

werden hohe Risiken eingegangen, etwa beim Sport<br />

und beim Autofahren. Einige neigen zu Suchtverhalten,<br />

insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem<br />

Alkoholkonsum. Eine Erkrankung<br />

kann sich also bei Männern auch durch eine geringere<br />

Stresstoleranz und unpassendes soziales Verhalten<br />

andeuten. Diese Verhaltensweisen sind bei Frauen<br />

eher weniger ausgeprägt. Ich möchte natürlich ganz<br />

klar sagen, Männer, es ist kein Zeichen von Schwäche,<br />

sondern von Stärke, über Gefühle zu sprechen. Auch<br />

über negative Gefühle und Ängste. Das ist sehr stark.<br />

Sprecht darüber mit Freunden oder geht am besten<br />

gleich zum Arzt, wenn ihr die o.g. Veränderungen bei<br />

euch bemerkt. Holt euch frühzeitig Hilfe.<br />

Gibt es spezielle Techniken oder Strategien,<br />

die Sie verwenden, um sich selbst zu stärken<br />

und Ihre mentale Gesundheit zu fördern?<br />

Können Sie anderen Männern Tipps für eine<br />

<strong>gesund</strong>e Work-Life Balance geben?<br />

Ich versuche einfach so „<strong>gesund</strong>“ wie möglich zu leben.<br />

Ich tue die Dinge, die ich tue, „bewusst“. Ich mache viel<br />

Sport, versuche mich bewusst zu ernähren, zu meditieren<br />

und gehe nach wie vor zum Coaching. Ich kann auch<br />

nicht immer Stress vermeiden oder habe manchmal<br />

Situationen, die mich aus der Balance bringen. Da geht<br />

es mir wie jedem anderen Menschen auch. Wichtig ist,<br />

denke ich, Routinen und Praktiken zu entwickeln, die<br />

einem guttun und diese immer wieder einzuüben und<br />

einfach regelmäßig zu machen. Dann kann ich frühzeitig<br />

erkennen, wo Schwierigkeiten entstehen können<br />

und dagegen steuern.<br />

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