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PT-Magazin - Ausgabe 5 2023

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen • Postartifizielles Zeitalter - Trennlinie zwischen Mensch und KI verschwimmt • Gegen Bürokratie und Verkrustung - Die Politik muss liefern • Zum Wachstum inspirieren - Mit neuer Unternehmenskultur • Studie der Oskar-Patzelt-Stiftung und RKW - Weiterbildung als Treibstoff

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft

Die Top-Themen

• Postartifizielles Zeitalter - Trennlinie zwischen Mensch und KI verschwimmt
• Gegen Bürokratie und Verkrustung - Die Politik muss liefern
• Zum Wachstum inspirieren - Mit neuer Unternehmenskultur
• Studie der Oskar-Patzelt-Stiftung und RKW - Weiterbildung als Treibstoff

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03<br />

EDITORIAL<br />

Im Schlaraffenland<br />

SCHILLING ENGINEERING<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Dass es das Schlaraffenland nur im Märchen<br />

gibt, weiß eigentlich jedes Kind.<br />

Man muss sich anstrengen, wenn es<br />

einem besser gehen soll als ohne Anstrengung.<br />

Wer sich keine Mühe gibt,<br />

wird beim 100-Meter-Lauf Letzter. Wer<br />

sich keine Mühe gibt, erhält beim Musikschul-Vorspiel<br />

nur wenig Beifall, aber<br />

keine Begeisterung. Und wer sich keine<br />

Mühe gibt, bekommt den heißbegehrten<br />

Studienplatz nicht, wenn es bessere Bewerber<br />

gibt.<br />

Trotzdem träumten in den letzten Jahrzehnten<br />

immer mehr Menschen von<br />

einem Wohlstand, den es ohne eigene<br />

Anstrengungen geben sollte. Diese Menschen<br />

haben die Ära harter Arbeit des<br />

Wiederaufbaus nach dem Krieg nicht<br />

selbst erlebt. Ihre Eltern und Großeltern<br />

schufteten dafür, dass es ihren Kindern<br />

besser gehen möge. Und nun halten<br />

diese Kinder sogar ein „bedingungsloses“<br />

Grundeinkommen für möglich. Diese<br />

Vorstellungen eroberten in den letzten<br />

Jahrzehnten mediale, universitäre und<br />

politische Bühnen und mit der letzten<br />

Bundestagswahl die Regierungsbank.<br />

„Schon in der Ära Merkel gab es keine<br />

einzige wichtige Strukturreform in<br />

Deutschland, die das Land leistungsfähiger<br />

gemacht hätte“ kritisiert Wolfgang<br />

Reitzle in einem Kommentar für die WELT.<br />

„Deutschland ist im Niedergang. Nicht<br />

erst seit Corona und dem Ukraine-Krieg.<br />

Schon lange sind relevante Leistungsindikatoren<br />

im Trend negativ. …Aus der Liste<br />

der 20 wettbewerbsfähigsten Länder<br />

der Welt sind wir herausgefallen. … In<br />

Jahrzehnten der Prosperität ist ein neues<br />

Leitbild entstanden. Sein Kern: anstrengungsloser<br />

Wohlstand und Abkehr vom<br />

Leistungsgedanken.“<br />

Margaret Thatcher sagte mal, die EU<br />

würde irgendwann daran scheitern, dass<br />

ihr das Geld der Deutschen ausgeht.<br />

Aber dass den Deutschen das Geld selbst<br />

ausgehen könnte, bevor die EU an ihre<br />

finanziellen Grenzen kommt, konnte sich<br />

nicht mal Margaret Thatcher vorstellen.<br />

Nur 20 Prozent der Deutschen über 40<br />

Jahre haben persönlich das Ausmaß der<br />

Zerstörung einer Volkswirtschaft erlebt,<br />

das in nur 40 Jahren sozialistischer Planwirtschaft<br />

erreicht werden kann: Diejenigen,<br />

die östlich der Elbe lebten. Dort<br />

sicherte der staatliche Mietendeckel<br />

niedrige Mieten. Aber mit den niedrigen<br />

Erlösen konnten weder private noch<br />

öffentliche Vermieter städtische Mehrfamilienhäuser<br />

erhalten. Deshalb verfielen<br />

die Straßenzüge, und Erbschaften<br />

mit Häusern wurden vorsorglich abgelehnt.<br />

Weil der Höchststeuersatz von 95<br />

Prozent Körperschaftssteuer bereits ab<br />

250.000 Mark Gewinn galt, konnte in der<br />

DDR kein privater Kapitalstock entstehen.<br />

Und da die Staatswirtschaft trotz aller<br />

Anstrengungen nicht genug Überschüsse<br />

erwirtschaftete, wurde zu wenig investiert.<br />

Also wurde der Kapitalstock der<br />

Volkswirtschaft geschreddert, während<br />

gleichzeitig der Öffentlichkeit vorgegaukelt<br />

wurde, die DDR sei die zehntgrößte<br />

Industrienation der Welt.<br />

Weil keine Diktatur Protest duldet, wurde<br />

der DDR-Aufstand um den 17. Juni 1953<br />

von sowjetischen Panzern niedergewalzt.<br />

Am 13. August 1961 mauerte die Partei<br />

"ihr" Volk ein. An den Grenzen wurden<br />

Minenzäune und Selbstschussanlagen<br />

installiert. Ausreiseanträge wurden abgelehnt,<br />

die Antragsteller wurden häufig<br />

inhaftiert. Erst 1989 hatte die von Leipzig<br />

ausgehende Friedliche Revolution Erfolg.<br />

In der Folge zerbrach das komplette "Sozialistische<br />

Weltsystem" vollständig.<br />

Im Gegensatz zu damals wird in der Bundesrepublik<br />

mindestens alle vier Jahre<br />

über die Zukunft Landes frei abgestimmt.<br />

Das ist jedes Mal wieder eine neue Chance<br />

auf friedliche Veränderung.<br />

Übrigens:<br />

Natürlich ist anstrengungsloser Wohlstand<br />

doch möglich! Allerdings nur so<br />

lange, bis der Kapitalstock des Schlaraffenlandes<br />

vollständig aufgebraucht<br />

wurde.<br />

Ihr Helfried Schmidt<br />

Reinraumsysteme<br />

Rein in die Zukunft<br />

Preisträger<br />

im Wettbewerb<br />

«Großer Preis des<br />

Mittelstandes»<br />

SCHILLING ENGINEERING GmbH<br />

Industriestraße 26<br />

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04 Gesellschaft<br />

05<br />

52<br />

49<br />

12<br />

INHALT<br />

34<br />

21<br />

03<br />

Im Schlaraffenland<br />

Editorial von Helfried Schmidt<br />

Gesellschaft<br />

06<br />

Das postartifizielle Zeitalter<br />

Wenn die Trennlinie zwischen<br />

Mensch und KI verschwimmt: Eine<br />

Betrachtung von Patrick Hedfeld<br />

10<br />

12<br />

Kinderschach und Unternehmertum<br />

Dr. Helfried Schmidt über Gerhard<br />

Köhler, der Kindern das Spiel der<br />

Könige nahebringt<br />

Die Politik muss liefern<br />

Ein Interview mit Lukas Zörner über<br />

den neuen deutschen Mittelstand<br />

und seinen Kampf gegen Bürokratie<br />

und Verkrustung<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

28<br />

29<br />

30<br />

Balleinladung<br />

Termine und Infos für Auszeichnungsgalas<br />

und Bälle <strong>2023</strong><br />

Glück und Anerkennung<br />

Kolumne von Petra Tröger<br />

Weiterbildung als Treibstoff<br />

Ute Juschkus und Christian Wewezow<br />

präsentieren die Ergebnisse der<br />

neuesten gemeinsamen Studie des<br />

RKW-Kompetenzzentrums und der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

38<br />

30<br />

Coaching und Führung – zum<br />

Wachstum inspirieren<br />

Prof. Dr. Monika Zimmermann<br />

plädiert für eine neue, Generationen<br />

übergreifende Unternehmenskultur<br />

52<br />

56<br />

62<br />

Aus Fehlern lernen -<br />

in komplexen Zeiten ein Muss<br />

Das Neue erschließt sich nur dem,<br />

der ausgetretene Pfade verlässt. Wie,<br />

das beschreibt Anne M. Schüller<br />

Cyberkriminalität<br />

So werden Mitarbeiter-PCs in freier<br />

Wildbahn sicherer<br />

Lifestyle | Auto<br />

64<br />

Das Phämomen der Distanz<br />

Mercedes Kompakt -SUV GLC 300e<br />

Die Autoseiten von Arnd<br />

und Wilhelm Garth<br />

Impressum<br />

66<br />

Leserbriefe und Impressum<br />

Titelbild<br />

© freepik.com<br />

Covermontage Clemens Vogel<br />

… ABER UNSER<br />

ZUHAUSE IST GANZ<br />

NACH UNSEREM<br />

GESCHMACK.<br />

© FREEPIK.COM | VECSTOCK<br />

16<br />

18<br />

21<br />

Das Wahlrecht nicht allein<br />

den Parteien überlassen<br />

mahnt Dr. Hanspeter Georgi<br />

Geringe Emotionale Bindung – Die<br />

Deutschen mögen ihre Chefs nicht<br />

Gerald Wood interpretiert die neueste<br />

Gallup-Engagement-Studie<br />

Gesetze werden nicht<br />

zu Ende gedacht<br />

Lothar Müller kommentiert das<br />

Gebäudeenergiegesetz<br />

Wirtschaft<br />

34<br />

36<br />

Trotz Wirtschaftskrise<br />

Umfrage: Deutsche KMU investieren<br />

verstärkt in neue Technologien<br />

Achtung, Start-ups<br />

und Unternehmen:<br />

Jetzt schnell handeln bei wertgeminderten<br />

Gesellschafterdarlehen<br />

im steuerlichen Privatvermögen - rät<br />

Dr. Lukas Karrenbrock<br />

44<br />

46<br />

49<br />

Verkaufen ist unsexy<br />

Falk S. Al-Omary argumentiert<br />

gegen eine radikale Sales-Kultur<br />

Geldverschwendung<br />

bei digitalem Marketing<br />

Werbung ist wertlos ohne solide<br />

Website, erklärt Dominik Pühringer<br />

Der Deindustrialisierung<br />

entgegenwirken<br />

7 Maßnahmen für das Pflichtenheft<br />

des Mittelstandes<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

58<br />

62<br />

Moderne Lebensentwürfe in<br />

Familienunternehmen- Wie Patchworkfamilien<br />

erfolgreich zusammenarbeiten<br />

Die Veränderungen in den Strukturen<br />

bringen jedoch auch Herausforderungen<br />

mit sich, weiß Thomas<br />

A. Zenner<br />

Verbesserter Patentschutz -<br />

EPG stärkt innovativen deutschen<br />

Mittelstand<br />

Eine effiziente Möglichkeit,<br />

Patente durchzusetzen, sieht darin<br />

Dr. Stefan Zech<br />

Bildnachweise<br />

© pixabay.com (Seite 62)<br />

© freepik.com (Seite 12, 21, 34, 49, 52)<br />

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06 Gesellschaft<br />

07<br />

Das postartifizielle<br />

Zeitalter<br />

Wenn die Trennlinie zwischen Mensch und KI verschwimmt<br />

Wir führen manchmal falsche und<br />

manchmal richtige Diskussionen. Die<br />

Debatten um ChatG<strong>PT</strong> werden auf diese<br />

Weise geführt. Natürlich kann man jetzt<br />

Vergleiche aus der Vergangenheit herausholen<br />

und anstreben, schauen wir uns die<br />

industriellen Revolutionen an: Der erste<br />

Schub I führte dazu, dass Dampf durch<br />

Maschinen in unglaubliche Kraft umgewandelt<br />

werden konnte, große Anlagen<br />

waren möglich und pulverisierten in kurzer<br />

Zeit Berufe, die noch als sicher galten.<br />

Eine starke Maschine, die alles verarbeiten<br />

kann, kann auch sich selber bewegen und<br />

mit Rädern und Schienen Orte miteinander<br />

verbinden, die früher Wochen voneinander<br />

entfernt lagen und nun in kurzer<br />

Zeit erreichbar waren. Der Raum, in dem<br />

wir lebten, änderte sich. Der zweite Schub<br />

führte u.a. das Fließband ein und die Fabrik,<br />

trennte Wohnstätte- und Berufsstätte<br />

und Arbeit wurde streng nach der Uhr<br />

in Lohn umgewandelt. II Die Zeit änderte<br />

sich. Der dritte Schub führte den Computer<br />

ein. Wer kann sich heute noch vorstellen<br />

mit Tusche und Papier eine präzise<br />

Zeichnung anzufertigen, wenn es hunderte<br />

von Apps dafür gibt? Unsere Produktivität<br />

erfuhr wieder einen Schub und Emails<br />

beschleunigten unsere Welt und verbanden<br />

weltweit Menschen miteinander, die<br />

sogar unterschiedliche Sprachen gelernt<br />

hatten. Die Kommunikation und das Zusammenleben<br />

änderten sich, noch einmal.<br />

Wir verlieben uns sogar manchmal über<br />

das Internet und den Computer.<br />

Und heute? Der vierte Schub?<br />

ChatG<strong>PT</strong> revolutioniert wie viele KI-Generatoren<br />

ganze Branchen und wir stehen<br />

erst am Anfang. III<br />

Ein paar wichtige Gedanken hierzu. KI<br />

ist in seinem eigentlichen Kern zunächst<br />

statistische Mathematik. Keine Monster<br />

oder bösen Roboter, die uns am ersten<br />

Tag versuchen, gleich umzubringen. Meine<br />

persönliche Verschwörungstheorie<br />

handelt von ein paar Mathematikern, die<br />

bei anderen befreundeten Kollegen in<br />

den 70er Jahren im Keller bei ein paar Getränken<br />

saßen und sich überlegten, Statistik<br />

interessanter zu machen und nannten<br />

das, was sie machten, einfach „künstliche<br />

Intelligenz“. Aber was heißt schon intelligent?<br />

Eine menschliche Intelligenz würde<br />

mir nicht immer einen freundlichen guten<br />

Morgen wünschen, Texte zusammenfassen<br />

und mir einen Plan schreiben, was ich<br />

aus den Resten in meinem Kühlschrank<br />

kochen könnte. Unser Nachbar - früher<br />

aus der alten Wohnung - hätte nach der<br />

ersten Frage die Tür wieder zugeknallt.<br />

Auch eine Form von „Intelligenz“. Ich<br />

musste laut lachen, als die erste „menschliche<br />

Intelligenz“ von einer Spaßzeitschrift<br />

entworfen wurde, der sogenannte Depp-<br />

G<strong>PT</strong> IV . Nach der ersten Frage hat er oft keine<br />

Lust mehr oder empfiehlt den Mist, den<br />

ich da will, einfach mal selber zu googlen.<br />

Die KI macht da was anderes für mich.<br />

Die Debatte um künstliche Intelligenz ist<br />

schwierig, weil die Debatte um Intelligenz<br />

schon schwierig ist. Vielleicht ist die Frage<br />

auch gar nicht zu beantworten. Und will<br />

ich überhaupt menschliche Intelligenz<br />

nachbilden und ist das mein Ziel oder will<br />

ich einen datengetriebenen Berater, der<br />

uns im Alltag hilft oder uns beschützt,<br />

wenn es schwierig wird?<br />

Die Debatte sollte eine andere werden<br />

und sie wird auch in drei bis fünf Jahren<br />

eine komplett andere sein. Erinnern Sie<br />

sich noch an die erste Schreibkorrektur?<br />

Zu umständlich, zu ungenau, zu künstlich,<br />

zu artifiziell. Einem Menschen geht<br />

seine Rechtschreibung und damit seine<br />

eigene Sprache abhanden. Man kann das<br />

nicht nehmen, was wird nur aus unseren<br />

Kindern in der Schule? Heute benutzt es<br />

fast jeder. Ich denke mit Generatoren, egal<br />

ob Text, Bild oder Musik - werden wir das<br />

eines Tages auch machen. v<br />

Und ChatG<strong>PT</strong>?<br />

Es beschleunigt mich. Es beschleunigt<br />

mich aber nur dann, wenn ich schlau<br />

genug bin, kritisch auf das Ergebnis zu<br />

schauen. Alles, was semantisch ist, ist jetzt<br />

erzeugbar. Also auch Programmiersprachen.<br />

Natürlich kann ich einen Webzugriff<br />

in der alten Programmiersprache COBOL<br />

schreiben lassen, wenn ich ihn danach frage.<br />

Aber ich muss wissen, dass ich dazu die<br />

Technologie CICS brauche. Ich muss wissen,<br />

wie ich den Code teste. Ich muss verstehen,<br />

wenn ich etwas will, wie man etwas Neues<br />

einbaut. Einfach so, geht es nicht. Aber<br />

das Programm ist wie ein intelligenter<br />

Teenager: es lernt dazu und hilft mir bei<br />

meinen Aufgaben, die mich vielleicht zu<br />

© FREEPIK.COM | VECSTOCK<br />

viel Zeit kosten. Ich darf sie abgeben und mich<br />

wichtigen Dingen zuwenden. Wenn Sie gerade<br />

nicht verstehen, worum es geht, dann erzeugen<br />

Sie die Programme lieber nicht. Wozu kann man<br />

unseren KI-Assistenten denn noch benutzen?<br />

Schnelle Antworten: ChatG<strong>PT</strong> kann Ihnen sofortige<br />

Antworten auf Ihre Fragen liefern, ohne<br />

dass Sie Zeit mit der Suche nach Informationen<br />

verbringen müssen. Dadurch sparen Sie Zeit und<br />

können sich auf andere Aufgaben konzentrieren.<br />

Automatisierte Aufgaben: ChatG<strong>PT</strong> kann einfache<br />

Aufgaben automatisieren, wie z.B. das<br />

Erstellen von Terminen, das Überprüfen von Informationen<br />

oder das Durchführen von Recherchen.<br />

Ressourcenoptimierung: ChatG<strong>PT</strong> kann dabei<br />

helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen, indem<br />

es bei der Planung, Organisation und Priorisierung<br />

von Aufgaben unterstützt.<br />

Ideenfindung: ChatG<strong>PT</strong> kann Ihnen bei der<br />

Generierung von Ideen und Lösungen helfen.<br />

Wenn Sie beispielsweise in einem kreativen Prozess<br />

stecken, kann ChatG<strong>PT</strong> neue Perspektiven<br />

oder Ansätze vorschlagen, um Ihre Produktivität<br />

zu steigern.<br />

Und natürlich hat das Schwächen. Es können<br />

falsche Aussagen vorkommen oder falsche Ergebnisse<br />

produziert werden. Aber das gehört<br />

zum Beschleunigt-sein dazu. In der Diskussion<br />

nennt man das „statistischer Papagei“ - die<br />

Ergebnisse sind fantastisch und sehen wunderschön<br />

aus, sind aber vielleicht kompletter<br />

Unsinn und nur schön zusammengestellt ṾI<br />

Manchmal. Oder vielleicht bis zum nächsten<br />

Update?<br />

Logische Voraussagen<br />

Manchmal sollte einem der Zauberer den Trick<br />

nicht verraten, dann ist es weniger spektakulär,<br />

gilt auch für KI Algorithmen und dennoch:<br />

Stellen Sie sich vor, Sie würden das Internet auswendig<br />

lernen, zweimal. Alle Wörter in ihrem<br />

Kopf würden sie mathematisch in Bezug setzen.<br />

So hat das Wort „Apfel“ einen hohen Bezug<br />

zum Wort „Baum“ und das Wort „Käsekuchen“<br />

einen sehr niedrigen Bezug zum Wort „Eclipse“.<br />

Das ist in Ordnung. Lesen Sie mal folgenden<br />

Text VII und überlegen Sie welches Wort als<br />

nächsten kommen könnte: „Meine Großmutter<br />

muss oft die Räder wechseln lassen und auch<br />

die Windschutzscheibe ist in den letzten Jahren<br />

immer dreckiger geworden, dennoch leiht sie<br />

uns gerne ihr schönes altes …“<br />

Bei den meisten Personen kommt nun u


08 Gesellschaft<br />

09<br />

www.efen.com<br />

© PATRICK HEDFELD<br />

hoffentlich das Wort Auto in den Sinn,<br />

wenn nicht, habe ich mein Ziel verfehlt.<br />

Vor einiger Zeit hatte ich mal einen Studenten,<br />

der an dieser Stelle unbedingt<br />

Toyota gesagt hat, obwohl es grammatikalisch<br />

gar nicht perfekt passte. Seine<br />

Großmutter fuhr einen alten gelben Toyota.<br />

Das Wort „Großmutter“ und das Wort<br />

„Toyota“ waren in seinem Kopf stärker<br />

miteinander verbunden als vielleicht bei<br />

uns. Aber wie auch immer. Das ist das, was<br />

diese Modelle machen: VIII Mit viel Mathematik<br />

und Statistik sagen sie Wörter<br />

voraus, die möglicherweise als nächstes<br />

kommen können. „Unterhält“ man sich<br />

mit ihnen, dann setzen sie andere Wörter<br />

in Bezug und modellieren eher diese als<br />

die voreingestellten Verbindungen.<br />

Mein Dialog mit DeppG<strong>PT</strong><br />

Wir kommen in ein anderes Zeitalter, das<br />

Zeitalter des postartifiziellen. Am Beispiel<br />

eines Plagiats in der Wissenschaft erkennt<br />

man das am besten: Früher war der vom<br />

Menschen selbst geschriebene und gestaltete<br />

Text richtig, der kopierte und nicht<br />

durchdachte Text war das Plagiat. Auch<br />

wenn man da eine unterschiedliche Meinung<br />

haben konnte, der Plagiatscanner<br />

hatte eine Aufgabe: Nämlich die kopierten<br />

Textstellen zu finden. Klingt fast einfach.<br />

Das Zeitalter heute? Algorithmus, also<br />

texterzeugende Maschinen, gegen den<br />

Gegen-Algorithmus, also textanalysierende<br />

Maschinen. Beide werden verbessert<br />

und manchmal gewinnen die einen und<br />

manchmal die anderen Strukturen. Das ist<br />

nicht mehr so einfach.<br />

Unsere Texte sind vielleicht ab einem bestimmten<br />

Jahr – nehmen wir einfach mal<br />

das Jahr 2010 – nicht mehr unbedingt von<br />

Menschen geschrieben, sondern wurden<br />

erzeugt oder vermischt. Das Jahr ist<br />

schlecht gewählt, denn schon 1959 wurden<br />

in Deutschland pionierhaft Texte generiert,<br />

die sogenannten „stochastischen<br />

Texte“ von Theo Lutz gab es damals schon.<br />

IX Man gab ein paar Wörter ein und die<br />

Maschine erstellte eine Art Text oder Gedicht.<br />

Ein Kunstwerk? Vielleicht. Ein artifizieller<br />

und generierter Text? Ganz sicher.<br />

Auch fast jedes Bild kann man schon heute<br />

ändern und verschieben. x<br />

Trennlinie zwischen Mensch<br />

und KI verschwimmt<br />

Woran erkennt man den künstlichen<br />

also artifiziellen Text? Hätten wir vielleicht<br />

alles sammeln und wegschließen<br />

sollen, was noch<br />

garantiert von Menschen<br />

produziert<br />

wurde? Muss man<br />

in der Zukunft eine<br />

„Quote“ einführen,<br />

mit der man Texte<br />

auf „Menschlichkeit“<br />

prüfen sollte?<br />

Und wie sollte diese<br />

aussehen? Und will<br />

ich überhaupt einen<br />

Text, der zu 100 Prozent<br />

von Menschen<br />

geschrieben wurde<br />

oder geht es mir um<br />

den Inhalt? Ein sehr<br />

guter Brief, der mir<br />

eine Beförderung<br />

einbringt. Ein Bewerbungsschreiben,<br />

das<br />

mich in einer Firma<br />

aufsteigen lässt.<br />

Ein Liebesbrief, der<br />

meine Angebetete dahinschmelzen<br />

lässt. Ein erster Buchvertrag<br />

mit einem Bild von mir auf dem<br />

Cover – als Superman verkleidet und schöner<br />

als ich es mir hätte erträumen lassen.<br />

Produziert in weniger als einer Stunde. Der<br />

Rest des Tages ist frei.<br />

Und heute? Man kann sich im Grunde<br />

nicht sicher sein, wer den Text, den man gerade<br />

liest, verfasst hat. Wir sind im postartifiziellen<br />

Zeitalter angekommen, da die<br />

Trennlinie zwischen menschlichem und<br />

künstlich erzeugtem Text verschwimmt.<br />

Keine Sorge, der Text kommt direkt aus<br />

meinem Kopf und soll Sie zum Nachdenken<br />

bringen. Vielleicht ist er in einem halben<br />

Jahr auch schon wieder überholt. Aber<br />

wer hätte schon gedacht, dass der Teil<br />

- genau in diesem Text – nämlich zwischen<br />

„Schnelle Antworten“ und „-… Produktivität<br />

zu steigern.“ in Wirklichkeit von ChatG<strong>PT</strong><br />

geschrieben wurde? •<br />

I Phyllis Dean: The First Industrial Revolution. 2nd ed.<br />

Cambridge University Press, Cambridge 1982, ISBN<br />

0 521 22667 8.<br />

II Christian Kleinschmidt: Technik und Wirtschaft im<br />

19. und 20. Jahrhundert. Göttingen, 2007.<br />

III Introducing ChatG<strong>PT</strong> (openai.com) (Abruf<br />

08.07.<strong>2023</strong>)<br />

IV DeppG<strong>PT</strong>: Der Postillon veröffentlicht erste wirklich<br />

menschliche KI (der-postillon.com), Abruf<br />

08.07.<strong>2023</strong><br />

V Noch lange nicht in die Jahre gekommen und<br />

Quelle vieler solcher Idee ist: "Ethical IT Innovation:<br />

A Value-based System Design Approach" (Taylor &<br />

Francis, 2015) von S. Spiekermann.<br />

VI https://www.youtube.com/<br />

watch?v=N5c2X8vhfBE (Abruf 08.07.<strong>2023</strong>)<br />

VII Ein Berührungspunkt zwischen Psychologie,<br />

Sprache und KI ist der Konnektionismus, vergleiche:<br />

Ulrich Schade: Konnektionismus. Zur Modellierung<br />

der Sprachproduktion. Westdeutscher<br />

Verlag. Opladen 1992, ISBN 3-531-12301-7<br />

VIII Die wissenschaftliche Arbeit hierzu ist das berühmte<br />

„Attention is all you need“ Paper von<br />

2017. https://arxiv.org/abs/1706.03762 (Abruf<br />

08.07.<strong>2023</strong>)<br />

IX Theo Lutz: "Stochastische Texte", in: augenblick<br />

4 (1959), H. 1, S. 3-9 und auch Theo Lutz: Stochastische<br />

Texte (stuttgarter-schule.de) (Abruf<br />

08.07.<strong>2023</strong>)<br />

X DragGAN: KI-gestützte, fotorealistische Bildbearbeitung<br />

per Drag & Drop | heise online (Abruf<br />

08.07.<strong>2023</strong>) oder hier das Paper: Drag Your GAN:<br />

Interactive Point-based Manipulation on the Generative<br />

Image Manifold (mpg.de) (Abruf 08.07.<strong>2023</strong>)<br />

Über den Autor<br />

Patrick Hedfeld<br />

studierte Theoretische Physik<br />

und Philosophie an der TU<br />

Darmstadt und an der Universidad<br />

de Salamanca und<br />

promovierte über Kognitionspositionen<br />

bei Hegel. Der<br />

Publizist ist Freier Dozent an<br />

der FOM Hochschule und<br />

Senior IT Projektleiter bei der<br />

Deutschen Leasing AG in Bad Homburg.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Das EFEN-Versprechen: Einfach.Mehr.Möglichkeiten.<br />

Qualität Service Zuverlässigkeit Nachhaltigkeit<br />

Einfach.Mehr.Möglichkeiten.<br />

Smarte Technik für die Energieversorgung<br />

Für EFEN steht der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen<br />

im Fokus. Wir nehmen Chancen aktiv wahr und investieren<br />

in Zukunftstechnologien, sowie in Aus- und Weiterbildung<br />

unserer Mitarbeiter. Unsere Vision von nachhaltiger<br />

Entwicklung, um Erfolg dauerhaft zu sichern.<br />

Unser Nachhaltigkeitsgebot:<br />

Die Fertigung unserer Produkte<br />

erfolgt nachhaltig und emissionsarm.


10 Gesellschaft<br />

11<br />

64 Felder,<br />

32 Figuren<br />

Im Jahr 2009 wurde der Taucher Unternehmer<br />

Gerhard Köhler Preisträger<br />

des „Großen Preis des Mittelstandes“:<br />

Er hatte mit Partnern die ORWO Net<br />

GmbH gegründet, um den traditionsreichen<br />

Fotostandort ORWO in Wolfen<br />

aus der Insolvenz zu retten und zu sanieren.<br />

Erfolgreich. Aus damals 31 Beschäftigten<br />

wurden 350 Mitarbeiter.<br />

Köhler ist sich sicher, dass er diesen unternehmerischen<br />

Erfolg auch seinem<br />

Hobby verdankt:<br />

Schon im Alter von sechs Jahren lernte<br />

Gerhard Köhler selbst das Schachspiel<br />

und liebt es bis heute. Er wurde zwei<br />

mal Dritter der DDR-Jugendmeisterschaften,<br />

gewann 2010 den Deutschlandcup<br />

der Schachamateure und<br />

wurde 2012 Dritter der Deutschen<br />

Schachamateurmeisterschaften. In<br />

2016 wurde er Amateur-Weltmeister<br />

und gewann danach verschiedene Landesmeisterschaften<br />

der Senioren.<br />

Spiel der Könige<br />

Das Schachspiel fördert Tugenden<br />

wie Sorgfalt, Strategie, Geduld, Planung,<br />

Weitsicht, Empathie, Willenskraft<br />

und soziale Kompetenzen. Aber<br />

beim Schach spielen übt man auch<br />

Führungsqualitäten, Mut und nicht<br />

zuletzt die Fähigkeit, mit anderen<br />

Menschen netzwerken zu können<br />

oder in mehreren Schritten und vernetzten<br />

Konstellationen denken und<br />

planen zu können. Es gibt nur wenige<br />

Aktivitäten, bei denen Bildung<br />

so unmittelbar mit Erziehung und<br />

Persönlichkeitsentwicklung verzahnt<br />

ist. Kein Unternehmer, keine Führungskraft<br />

kann dauerhaft Erfolg haben,<br />

ohne diese Eigenschaften entwickelt<br />

zu haben.<br />

„Spiel der Könige“ wird das Schachspiel<br />

deshalb genannt. Es zählt zu den ältesten<br />

und am weitverbreitetsten Brettspielen<br />

der Welt. Acht mal acht Felder<br />

auf denen Bauern, Springer, Türme, Läufer<br />

und Dame seit alters her Zug um<br />

Zug verschoben werden,<br />

den König matt<br />

zu setzen. Kaum ein<br />

anderes Spiel kann<br />

auf eine so traditionsreiche<br />

Geschichte<br />

zurückblicken wie<br />

Schach. Kaum ein<br />

anderes Spiel verbindet<br />

so viele verschiedene<br />

Menschen und<br />

Kulturen und ist gleichermaßen<br />

einfach<br />

wie komplex. Und<br />

nicht zuletzt: Man<br />

kann auch mal einen<br />

schlechten Zug machen,<br />

und am Ende<br />

trotzdem gewinnen.<br />

Sieg und<br />

Niederlage<br />

Deshalb ist auch<br />

kaum ein anderes<br />

Spiel so geeignet, Kindern<br />

die Freude am<br />

Spiel zu vermitteln<br />

und gleichzeitig einen<br />

fundamentalen Beitrag<br />

für die frühkindliche<br />

Bildung zu leisten.<br />

Schach fördert<br />

die Konzentration, das<br />

strategische Denken,<br />

die Kreativität. Alles<br />

Eigenschaften, ohne<br />

die kein Unternehmen<br />

entwickelt werden kann. Ebenso<br />

wie den Umgang mit Sieg und Niederlage,<br />

ein wichtiger Bestandteil sozialer<br />

Kompetenz. Und nicht zuletzt können<br />

behinderte und nichtbehinderte Menschen<br />

problemlos miteinander spielen.<br />

Seit mehreren Jahren ist Gerhard Köhler<br />

Präsident des Vereins „Kinderschach<br />

in Deutschland“ und gründete 2016<br />

eine eigene Schachstiftung. Hier konnte<br />

er den leidenschaftlichen Schachspieler<br />

Peer Steinbrück, Bundesminister<br />

und Ministerpräsident a. D., als<br />

Gerhard Köhlers Vision ist, jedem zweiten Kind ab vier Jahren<br />

das Schachspiel beizubringen. Er ist Präsident des ISO-zertifizierten<br />

Vereins „Kinderschach in Deutschland“<br />

© JANIN HEMMANN (ORWO NET GMBH)<br />

Vorsitzenden des Beirats gewinnen.<br />

Steinbrück teilt Köhlers<br />

Vision, jedem zweiten Kind ab vier<br />

Jahren das Schachspiel beizubringen.<br />

Damit sie Schach schon in den<br />

Kitas und Grundschulen lernen können,<br />

müssen wiederum Erzieherinnen<br />

und Erzieher dafür gewonnen werden.<br />

Und um das Programm bundesweit<br />

umzusetzen, braucht es breite<br />

gesellschaftliche Unterstützung.<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung und das<br />

<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> sind schon dabei. Helfen<br />

auch Sie mit! •<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

PEER STEINBRÜCK<br />

Wer an strategischem Denken und Spielwitz<br />

seine Freude hat, wer der Ästhetik eines<br />

Spieles und seiner Figuren etwas abgewinnen<br />

kann, wer Spannung und Nervenkitzel sucht,<br />

wer bereit ist, sich sowohl im Sieg als auch in<br />

der Niederlage zu bewähren, der sollte Schach<br />

lernen - was ihn lebenslang beschäftigen kann.<br />

DIE GEMEINNÜTZIGE SCHACHSTIFTUNG GK GGMBH<br />

fördert die frühkindliche Bildung in Deutschland durch das<br />

Schachspielen in Kindergärten und Grundschulen<br />

GERHARD KÖHLER<br />

Durch das Schachspiel habe ich das Treffen von<br />

Entscheidungen auf der Basis von unsicheren<br />

Informationen über die Zukunft gelernt. Die<br />

Förderung von Kindern ab 4 Jahren in diesem<br />

Bereich unterstützt zudem Konzentration,<br />

Ausdauer, Problemlösungsfähigkeiten und<br />

strategisches Denken, die für künftige<br />

Unternehmer(innen) wichtig sind.<br />

www.schachstiftung-gk.de<br />

www.kinderschach-in-deutschland.de


13<br />

DIE POLITIK<br />

MUSS LIEFERN<br />

Ein Interview mit Lukas Zörner, Vice President Germany von Qonto,<br />

dem europäischen Marktführer im Finanzmanagement<br />

für KMU und Selbstständige.<br />

© FREEPIK.COM | CREATIVART<br />

© FREEPIK.COM<br />

Neuer deutscher Mittelstand und sein Kampf<br />

gegen Bürokratie und Verkrustung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>: Herr Zörner, seit Ende Oktober letzten<br />

Jahres sind Sie Vice President Germany<br />

von Qonto, einer Finanzlösung für KMU<br />

und damit ganz dicht am deutschen Mittelstand.<br />

Wie würden Sie dessen Innovationskraft<br />

einschätzen?<br />

Ich glaube, die Innovations- und Schlagkraft<br />

des deutschen Mittelstands sucht<br />

seinesgleichen – innerhalb Europas, aber<br />

auch international. Unsere KMU entwickeln<br />

hochinnovative Lösungen und<br />

bauen Produkte von hervorragender<br />

Qualität – in Wahrheit ist der deutsche<br />

Mittelstand die Messlatte für internationale<br />

Standards.<br />

Gleichzeitig beweist der Mittelstand immer<br />

wieder, wie anpassungsfähig er ist.<br />

Besonders zu spüren war dies zu Beginn<br />

der Coronakrise: Selbst KMU, bei denen<br />

zum Beispiel Homeoffice nie ein Thema<br />

war, führten dies zu Krisenbeginn ein –<br />

ohne großes Zögern. Das war in vielen<br />

Großkonzernen anders.<br />

Gleichzeitig beobachte ich aber auch,<br />

dass kleine und mittlere Unternehmen<br />

in Deutschland zunehmend gebremst<br />

werden. Hindernisse gibt es vor allem<br />

von Seiten der Politik und Bürokratie.<br />

Die bürokratischen Hürden, die unseren<br />

KMU auferlegt werden, bremsen auch<br />

ihre Ambitionen. Wer ständig gegen<br />

Wände läuft, dem fehlt irgendwann die<br />

Energie zu rennen. Gerade in einer Welt,<br />

die sich immer schneller dreht und immer<br />

komplexer wird, ist es wichtig, den<br />

Mittelstand zu stärken und ihm zur Seite<br />

zu stehen. Für die Politik, aber auch für<br />

uns in der Wirtschaft bedeutet das: Wir<br />

müssen Barrieren identifizieren, sie aus<br />

dem Weg räumen und dem Mittelstand<br />

bessere Rahmenbedingungen bieten.<br />

Dann können sich KMU auch wieder auf<br />

das konzentrieren, was sie am besten<br />

können: innovative Produkte bauen.<br />

<strong>PT</strong>: Was wären denn bessere Rahmenbedingungen,<br />

um die Innovationsfähigkeit<br />

des Mittelstands zu stärken?<br />

Bessere Rahmenbedingungen für den<br />

Mittelstand beginnen für mich bei der<br />

engeren Zusammenarbeit von Politik<br />

und Wirtschaft. Eine Verzahnung von<br />

politischen Akteuren und Unternehmern,<br />

zum Beispiel in Form<br />

eines gemeinsamen Unterstützungsnetzwerkes,<br />

könnte in Deutschland<br />

viel Wert erzeugen – vor<br />

allem auch beim Thema<br />

Unternehmensgründung.<br />

Ohnehin müssen wir dafür<br />

sorgen, dass junge<br />

Menschen schon früh<br />

mit Gründungsthematiken<br />

in Berührung kommen<br />

– am besten schon<br />

zu Schulzeiten. Unternehmerisches<br />

Denken<br />

erfordert ein erhebliches<br />

Maß an Vorstellungsvermögen,<br />

viel Mut und die<br />

Fähigkeit, Dinge neu zu denken. Dazu<br />

kommt die Bereitschaft, tagtäglich Probleme<br />

lösen zu wollen – und können. Wie<br />

können wir erwarten, dass junge Gründern<br />

all das schon mitbringen, wenn es<br />

nur den allerwenigsten wirklich beigebracht<br />

wird?<br />

Mit Elite-Programmen in einigen wenigen<br />

Schulen oder Universitäten ist es<br />

nicht getan; stattdessen brauchen wir<br />

flächendeckende Programme – und zwar<br />

in allen Regionen Deutschlands, ob in der<br />

Stadt oder auf dem Land.<br />

Zusätzlich müssen wir dafür sorgen, dass<br />

es in Deutschland endlich entbürokratisierte<br />

und volldigitale Gründungs- und<br />

Unternehmensprozesse gibt. Dies wird<br />

maßgeblich von politischen Rahmenbedingungen<br />

bestimmt. Dort muss sich<br />

deutlich mehr bewegen – und zwar in<br />

Zusammenarbeit mit der etablierten<br />

Wirtschaft. Nur so wird am Ende ein<br />

Schuh draus – und der deutsche Mittelstand<br />

auch nachhaltig gestärkt.<br />

<strong>PT</strong>: Aktuell macht dem Mittelstand weniger<br />

die Bürokratie, sondern viel mehr<br />

die Inflation und Rezession zu schaffen.<br />

Bekommen Sie das auch zu spüren - oder<br />

Ihre Kunden?<br />

Richtig ist, dass das Marktumfeld aktuell<br />

instabiler ist als in den vergangenen Jahren.<br />

Sicherlich kann das auch bei dem ein<br />

oder anderen KMU zu Unsicherheiten<br />

führen, das ist ganz natürlich. Dennoch<br />

© QONTO DEUTSCHLAND<br />

lässt sich eindeutig sagen: Die Unternehmen,<br />

die von Anfang an auf ein robustes<br />

Geschäftsmodell gesetzt haben und<br />

finanziell gesund gewachsen sind, kommen<br />

auch gut durch diese Phase.<br />

Und: Die aktuelle Situation ist eine gute<br />

Erinnerung daran, dass es auch in wirtschaftlich<br />

guten Zeiten essenziell für Unternehmen<br />

ist, auf eine gesunde Finanzlage<br />

zu achten.<br />

Darüber hinaus bleibe ich dabei: Die<br />

deutsche Bürokratie ist und bleibt der<br />

größte Hemmschuh. Das zeigt übrigens<br />

auch eine Umfrage der Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammer: Die Mehrheit<br />

der Unternehmer sehen Bürokratie als<br />

größtes Problem in Deutschland – und<br />

das trotz der anhaltenden Probleme<br />

bei der Energieversorgung. In meinen<br />

Augen ist das ein Weckruf. Eigentlich<br />

erstaunlich: Trotz einer turbulenten<br />

Wirtschaftslage ist das größte Problem<br />

hausgemacht und nicht etwa Folge einer<br />

externen Krise. Bedeutet für uns im Umkehrschluss<br />

aber auch: die Lösung haben<br />

wir selbst in der Hand.<br />

<strong>PT</strong>: Wo sehen Sie denn Möglichkeiten<br />

zum Bürokratie-Abbau?<br />

Allein die Tatsache, dass wir Unternehmer<br />

(und Bürger im Allgemeinen) nicht<br />

digital mit unseren Behörden kommunizieren<br />

können, spricht schon Bände. Ein<br />

Beispiel aus dem Leben unserer Kunden,<br />

die im Baugewerbe tätig sind: Bei u


14 Gesellschaft<br />

15<br />

großen Bauprojekten ist es immer noch<br />

üblich, kistenweise Ordner in mehrfacher<br />

Ausführung an die zuständigen Stellen<br />

zu schicken. Die Zeit und Energie, die Unternehmern<br />

solche Vorgänge kosten, ist<br />

enorm. Und es ist eben diese Zeit und Energie,<br />

die die Unternehmen in ihr Wachstum<br />

stecken sollten – nicht in unnötigen<br />

Papierkram. Ich zweifle nicht daran, dass<br />

auch der Staat mehr Digitalisierung will –<br />

aber an der Geschwindigkeit müssen wir<br />

dringend schrauben.<br />

Fairerweise muss man sagen, dass die<br />

Politik schon Schritte in die richtige Richtung<br />

macht: Das Zukunftsfinanzierungsgesetz<br />

ist ein gutes Beispiel. Für den<br />

Start-up-Standort Deutschland wäre es<br />

in der Tat wichtig, die Mitarbeiterbeteiligung<br />

steuerfrei zu stellen – besonders<br />

angesichts des Fachkräf- temangels. Allerdings<br />

ist dieser nicht nur für Start-ups,<br />

sondern auch für den Mittelstand ein<br />

enormes Problem. Deshalb sollten wir<br />

weit über dieses Gesetz hinaus Gas geben<br />

– nur mit ESOP für Start-ups ist es in<br />

Deutschland noch lange nicht getan.<br />

<strong>PT</strong>: Sie sind selbst Gründer und arbeiten<br />

für ein europäisches Scale-Up. Wie sehen<br />

Sie denn die Rahmenbedingungen für<br />

Gründer?<br />

Das größte Problem ist meiner Meinung<br />

nach, wie gesagt, die Bürokratie – insbesondere<br />

für Gründer. Wenn zwischen erster<br />

Geschäftsidee und Gründung sechs,<br />

sieben oder acht Monate ins Land ziehen,<br />

weil viele Vorgänge manuell<br />

erledigt werden müssen,<br />

man monatelang keine Rechnungen<br />

schreiben kann, weil<br />

zwar Kunden da sind, aber die<br />

Steuernummer auf sich warten<br />

lässt – das erstickt den<br />

Gründergeist doch im Keim.<br />

Ich habe vor einigen Jahren<br />

ein Fintech in London gegründet<br />

– dort dauerte die Gründung<br />

etwa 24 Stunden. Das<br />

müssen wir auch in Deutschland<br />

hinkriegen, sonst wandern<br />

uns die guten Leute mit<br />

ihren guten Ideen ab. Das können<br />

wir uns allein schon aufgrund<br />

des Fachkräftemangels<br />

nicht leisten.<br />

Ohnehin ist die Konkurrenz<br />

von Übersee groß. Für Scaleups<br />

ist es in Deutschland<br />

© FREEPIK.COM | CREATIVART<br />

zum Beispiel meist deutlich schwieriger,<br />

an Kapital zu kommen. So werden dann<br />

andere Länder, vor allem auch außerhalb<br />

Europas, attraktiver. Europa muss hier<br />

viel entschlossener vorgehen, um wettbewerbsfähiger<br />

zu werden.<br />

<strong>PT</strong>: Welche spezifischen Herausforderungen<br />

sehen Sie für kleine und mittlere<br />

Unternehmen in Bezug auf ihr Finanzmanagement<br />

und wie unterstützt Qonto<br />

dabei, diese zu bewältigen?<br />

Das Wichtigste für Unternehmer ist,<br />

dass sie im Hier und Jetzt agieren können.<br />

Wenn ein Einkauf ansteht oder eine<br />

Rechnung bezahlt werden muss, dann<br />

müssen Unternehmer die sofort begleichen<br />

können. Und nicht erst, wenn die<br />

Bankfiliale oder der Kundenservice Montagmorgen<br />

wieder öffnet. Dafür dreht<br />

sich unsere Welt mittlerweile einfach zu<br />

schnell. Außerdem brauchen KMU eine<br />

Lösung, die all ihre finanziellen Bedürfnisse<br />

abdeckt. Niemand hat Zeit, sich<br />

in zehn verschiedene Tools einzuloggen,<br />

die alle nicht vernünftig miteinander<br />

verbunden sind. Alle Funktionen – vom<br />

Zahlungsverkehr zur Rechnungsstellung<br />

und <strong>Ausgabe</strong>nmanagement – an einem<br />

Ort zu haben, das erzeugt echten Wert<br />

für Unternehmen. Dazu sind wir in der<br />

Lage, mit den KMU mitzuwachsen. Ob<br />

das Team wächst oder das deutsche<br />

KMU nach Spanien expandiert – eine<br />

Finanzmanagementlösung muss sich<br />

den verschiedenen Wachstumsphasen<br />

eines Unternehmens anpassen können.<br />

Dazu muss es auch fortwährend neue<br />

Angebote geben, die sich nach den sich<br />

ständig wandelnden Bedürfnissen von<br />

KMU richten. Wir arbeiten zum Beispiel<br />

mit innovativen Partnern wie Banxware<br />

und Silvr zusammen, um KMU auch<br />

kurzfristige Finanzierungen zur Verfügung<br />

stellen zu können. Erreichbar sind<br />

die Partnerangebote direkt über unsere<br />

Plattform – um es den Unternehmern<br />

so einfach wie möglich zu machen, sich<br />

finanziell gesund für die Zukunft aufzustellen.<br />

<strong>PT</strong>: Haben Sie denn Hoffnung, dass<br />

Deutschland und Europa in Sachen KMUund<br />

Start-up-Förderung noch die Kurve<br />

bekommen können?<br />

Ich bin absolut überzeugt davon, dass<br />

Deutschland alles hat, was es braucht,<br />

um langfristig erfolgreich zu sein. Ich<br />

beobachte auch, dass sich unser Blick<br />

langsam schärft – und sowohl die Wirtschaft<br />

als auch die hiesige Politik beginnt,<br />

deutlich europäischer zu denken. Wir<br />

müssen in Europa näher zusammenrücken,<br />

mehr voneinander lernen und ein<br />

starkes Deutschland schaffen. Bauen wir<br />

Bürokratie ab und ermöglichen es KMU<br />

und Start-ups, sich mehr auf ihr Business<br />

zu fokussieren, dann stärken wir auch<br />

Europa insgesamt. Das muss unser Ziel<br />

sein, denn davon profitieren wir alle.<br />

Qonto vereinfacht das tägliche<br />

Finanzgeschäft von 350.000 Unternehmen,<br />

automatisiert Buchhaltung,<br />

und ihr Rechnungsmanagement<br />

einer effizienten Online-App.<br />

Das Unternehmen ist in 4 Ländern<br />

(Deutschland, Frankreich, Spanien<br />

und Italien) mit derzeit 1.000 MitarbeiterInnen<br />

tätig. Seit seiner Gründung<br />

hat Qonto insgesamt 622<br />

Millionen Euro von Valar, Alven, der<br />

Europäischen Investitionsbank,<br />

Tencent, DST Global, Tiger Global,<br />

TCV, Alkeon, Eurazeo, KKR, Insight<br />

Partners, Exor und Gaingels gesammelt,<br />

die den globalen Wachstumsanspruch<br />

des Unternehmens<br />

unterstützen. Im Juli 2022 schloss<br />

sich Qonto mit dem deutschen Fintech-Champion<br />

Penta zusammen<br />

und wurde so auch in Deutschland<br />

Marktführer. •<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

202 Jahre Qualitätsfertigung<br />

Dieses Jahr feiern unsere Werke Geburtstag: Seit 100 Jahren in Saarbrücken, seit 80 Jahren in Calau und seit<br />

22 Jahren in Lubsko prägen unsere Werke die Industrie, setzen Maßstäbe und definieren die Grenzen des Möglichen<br />

immer wieder neu. Sie sind ein Symbol unseres Erbes und unseres andauernden Engagements für Qualität.<br />

Wir sind stolz auf unsere Geschichte und noch gespannter auf unsere Zukunft. Gemeinsam haben diese<br />

drei Werke 202 Jahre harten Arbeitens, Innovation und Engagement für unsere Kunden repräsentiert.<br />

Wir danken Ihnen, unseren treuen Kunden und Partnern, die diese Reise mit uns gemacht haben. Ihr Vertrauen<br />

und Ihre Unterstützung haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind – vielen Dank!<br />

caleg Schrank und Gehäusebau GmbH<br />

Calau | Lubsko | Saarbrücken<br />

Gahlener Weg 15 · D-03205 Calau<br />

www.caleg-group.de


16 Gesellschaft<br />

17<br />

© FREEPIK.COM | ARTBUTENKOV<br />

Das Wahlrecht nicht allein<br />

den Parteien überlassen<br />

1. „In einer offenen Demokratie ist konstruktives<br />

Misstrauen Bürgerpflicht,<br />

wenn die Regeln der politischen Willensbildung<br />

geändert werden“, schreibt<br />

uns mahnend Udo di Fabio ins Stammbuch.<br />

In seinem Beitrag in der FAZ vom<br />

17. Mai <strong>2023</strong> weist er zudem darauf<br />

hin, dass Wahlrechtsfragen eminente<br />

Machtfragen sind. Und da alle Staatsmacht,<br />

alle „Staatsgewalt vom Volke<br />

ausgeht“, wie es in Art. 20 GG formuliert<br />

ist, und da dies über Wahlen erfolgt,<br />

sollten wir Bürger wachsam sein, wenn<br />

Parteien das Wahlrecht ändern.<br />

geordneter in der Lage sei, die Sitzverteilung<br />

unfallfrei zu erklären“. Ähnlich<br />

schon einige Jahre vorher der Staatsrechtler<br />

Josef Isensee: Für den Normalwähler<br />

sei es kaum verständlich, was<br />

mit seiner Stimme passiere, wenn sie<br />

in die kafkaeske Rechenmaschine des<br />

deutschen Wahlsystems gesteckt werde.<br />

3. Hinzukommt, dass sicherlich ein Zusammenhang<br />

zwischen der Klage über<br />

den Mangel an Qualität des politischen<br />

Personals und der konkreten Ausgestaltung<br />

des Wahlrechts besteht. So seien<br />

auch für diese Diagnose zwei Stimmen<br />

zitiert. Der Sozialdemokrat Hans Apel<br />

beklagte dies 1991 in seinem Buch „Die<br />

deformierte Demokratie-Parteienherrschaft<br />

in Deutschland“. Ebenso der<br />

Christdemokrat Richard von Weizsäcker<br />

1992 im Gespräch mit Gunter Hofmann<br />

2. Das waren wir in der Vergangenheit<br />

sicherlich nicht. Denn wie sonst kann es<br />

geschehen, dass das jetzige Wahlrecht<br />

völlig intransparent ist? So beklagte<br />

schon im Jahr 2015 der damalige Präsident<br />

des Bundestags, Norbert Lammert,<br />

dass „nicht einmal eine Handvoll Abund<br />

Werner A. Perger. „Es ist ein spürbarer<br />

Mangel, dass wir auf wichtigen<br />

Fachgebieten viel zu wenig wirkliche<br />

Kenner haben.“ Das Hinterherhinken<br />

bei der Digitalisierung in Verwaltung<br />

und Schulen ist nur ein Beispiel. Und<br />

auch die große Dame des politischen<br />

Liberalismus Hildegard Hamm-Brücher<br />

ließ vor ihrem Tod 2016 verlauten: „Unsere<br />

Parteien-Demokratie funktioniert<br />

in ihren äußeren Abläufen. Aber sie verliert<br />

an Erneuerungs- und Gestaltungskraft<br />

nach innen als auch das Vertrauen<br />

der Bürgergesellschaft.“<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

4. Der Mangel an genügend qualifiziertem<br />

politischen Personal erklärt,<br />

zumindest teilweise, warum trotz aller<br />

Deregulierungsversprechen und Deregulierungskommissionen<br />

das Ergebnis<br />

erschreckend ist: das Verordnungsdickicht<br />

hat im Steuer-, Planungs-, Umwelt-<br />

und Sozialrecht immer mehr zugenommen.<br />

Nichts geht mehr, summum<br />

bonum-summum malum. Und die politischen<br />

Entscheidungsträger gerieren<br />

sich wie die tragische Figur des Sisyphos.<br />

Es scheint so, dass die Ministerialbürokratie<br />

mächtiger ist als der Gesetzgeber.<br />

5. Neben der mangelnden Transparenz<br />

und dem Zusammenhang zwischen<br />

Qualität des Personals und Qualität der<br />

Politik hat das aktuelle Wahlrecht auch<br />

die Zahl der Mandate erhöht. Gegenwärtig<br />

731 statt 598 in 299 Wahlkreisen.<br />

Die Wirkung der Verringerung auf 280<br />

Wahlkreise-Reform der großen Koalition-<br />

wird erst gar nicht abgewartet, die<br />

Ampel-Koalition hat ruck-zuck eine weitere<br />

Reform beschlossen, wonach bei<br />

künftigen Wahlen für die Stärke einer<br />

Partei im Parlament allein ihr Zweitstimmenergebnis<br />

entscheidend sein<br />

wird. Ohne hier auf Details eingehen zu<br />

wollen, bleibt festzuhalten: die Reform<br />

wertet eine Direktwahl durch uns Bürger<br />

ab. Direkt gewählte Repräsentanten<br />

werden ihr Mandat auch bei großen<br />

Mehrheiten in ihren Wahlkreisen nicht<br />

annehmen können, wenn dies mit dem<br />

Gewicht der Partei insgesamt nicht in<br />

Übereinstimmung zu bringen ist. Die<br />

Logik der Reform ist: Stärkung des Parteiensystems,<br />

Schwächung der Beteiligung<br />

des Bürgers an der Willensbildung.<br />

6. Das ist zweifellos ein Affront gegen<br />

uns Wahlbürger. Aber der Aufschrei, das<br />

konstruktive Misstrauen, das di Fabio<br />

anmahnt, bleibt aus. Obgleich durch das<br />

Wahlsystem die Mängel der Parteien-<br />

Demokratie verfestigt werden, obgleich<br />

die Intransparenz des Wahlsystems zunehmen<br />

wird - Was würden Lammert<br />

und Isensee sagen? - und obgleich das<br />

Machtgefüge weg vom Wahlbürger hin<br />

zu den Parteien weiter verstärkt würde.<br />

7. Hier könnte das Institut des Bürgerrats<br />

als Instrument der deliberativen<br />

Demokratie weiterhelfen. Da die Parteien<br />

es nicht geschafft haben, sich auf<br />

ein transparentes Wahlsystem zu verständigen,<br />

könnte diese Aufgabe auf<br />

den Bürgerrat übertragen werden. Bürger<br />

werden per Los in diesen Bürgerrat<br />

„gewählt“, beraten unter Hinzuziehung<br />

von politischen und verfassungsrechtlichen<br />

Experten und erarbeiten einen<br />

Vorschlag, mit dem sich der Bundestag<br />

abschließend befasst und dann<br />

eine Entscheidung trifft. Möglichweise<br />

werden die Bürger vorschlagen, in 299<br />

Wahlkreisen den jeweils Erst- und jeweils<br />

Zweitplatzierten je Wahlkreis in<br />

den Bundestag zu wählen. Das ergäben<br />

genau 598 Mandate, nicht mehr und<br />

nicht weniger als bislang vorgesehen,<br />

was aber nie mehr eingehalten worden<br />

ist. Dieses Wahlrecht wäre transparent<br />

und würde dem Wahlbürger mehr Mitsprache<br />

bei der Auswahl der fähigsten<br />

Repräsentanten einräumen.<br />

Und die Wahrscheinlichkeit würde zunehmen,<br />

stabilere Regierungen bilden<br />

zu können und bessere Gesetze zu bekommen.<br />

Was wollen wir Wahlbürger<br />

mehr? •<br />

Dr. Hanspeter Georgi<br />

Über den Autor<br />

ist Präsidiumsmitglied der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung. Das<br />

Engagement des langjährigen<br />

saarländischen<br />

Wirtschafts- und Arbeitsministers<br />

und Volkswirtschaftlers<br />

galt vor allem<br />

der Aufwertung des Wirtschaftsstandortes<br />

Saarland,<br />

der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung<br />

und der Fortentwicklung des allgemeinbildenden<br />

Schulsystems.<br />

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19<br />

Geringe emotionale Bindung<br />

Die Deutschen mögen ihre Chefs nicht<br />

Jahr für Jahr veröffentlicht das renommierte<br />

Markt- und Meinungsforschungsunternehmen<br />

die Ergebnisse<br />

der mittlerweile viel zitierten und bekannten<br />

„Gallup-Engagement-Studie 1 ”.<br />

Die Ergebnisse aus der letzten Erhebung<br />

in Deutschland sind ernüchternd: Nur<br />

dreizehn Prozent der Arbeitnehmer haben<br />

eine hohe emotionale Bindung zu<br />

ihrem Job, ihrem Chef und ihrem Unternehmen.<br />

69 Prozent haben eine geringe<br />

emotionale Bindung, leisten sozusagen<br />

„Dienst nach Vorschrift”, während fast<br />

jeder fünfte Mitarbeiter (18 Prozent) gar<br />

keine emotionale Bindung hat und sich<br />

demzufolge im Zustand der sogenannten<br />

inneren Kündigung befindet.<br />

Damit erreicht Deutschland nur den 27.<br />

Platz von 38 europäischen Ländern. Das<br />

Gallup-Institut hat ausgerechnet, dass<br />

damit der deutschen Wirtschaft volkswirtschaftliche<br />

Kosten zwischen 118,1<br />

und 151,1 Milliarden Euro 2 entstehen.<br />

Schlechte Nachrichten<br />

für die deutsche Wirtschaft<br />

Schon im Januar veröffentlichte das<br />

Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW) seine Studie<br />

zum Wirtschafsstandort-Ranking 3 unter<br />

Familienunternehmen, wonach die Bundesrepublik<br />

nur den 18. Platz unter den<br />

21 Industrieländern belegt. Der Vorstand<br />

der Stiftung Familienunternehmen, Rainer<br />

Kirchdörfer, kritisiert: „Der Industriestandort<br />

Deutschland hat dramatisch an<br />

Qualität verloren.”<br />

Im März wurde der hessische Wärmepumpenhersteller<br />

Viessmann an den<br />

US-Konzern Carrier Global verkauft, und<br />

die Sorge, wie es mit dem Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland weiter gehen<br />

© FREEPIK.COM | MASTER1305<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

© <strong>2023</strong>, GALLUP INC.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

würde, wuchs. Lars Feld, Professor für<br />

Wirtschaftspolitik an der Albert-Ludwigs-Universität<br />

Freiburg, erklärte damals<br />

live im ZDF, dass der Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland für Unternehmen<br />

zuletzt immer unattraktiver geworden<br />

sei.<br />

Im Juli meldete dann der Onlinedienst<br />

Telepolis, dass sich der Kapitalabfluss aus<br />

Deutschland auf Rekordniveau befinde<br />

und zitierte dabei eine aktuelle Studie<br />

des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

(IW). Die Kapitalflucht nehme inzwischen<br />

besorgniserregende Ausmaße an.<br />

Der Standort Deutschland werde unattraktiv.<br />

Und schließlich meldete sich der Unternehmer,<br />

Startup-Investor und TV-Löwe<br />

Carsten Maschmeyer mit folgendem<br />

Post auf LinkedIn, dem größten Wirtschaftsnetzwerk<br />

der Welt, zu Wort:<br />

„Made in Germany gibt es bald nicht<br />

mehr!“<br />

Schrumpfende Wirtschaft,<br />

fehlende Innovationskraft<br />

Der aktuellen IWF-Prognose zufolge<br />

wird Deutschland das einzige große Industrieland<br />

sein, dessen Wirtschaft <strong>2023</strong><br />

schrumpft. Der Grund dafür liegt auf der<br />

Hand: Ein Giftcocktail aus Digitalisierungsstau,<br />

Innovationsschwäche, hohen Energiekosten<br />

und Arbeitskräftemangel. Längst<br />

fehlen Deutschland nicht mehr nur Fachkräfte.<br />

Es fehlen Arbeitskräfte – im Service,<br />

in der Dienstleistung, in der Pflege, in der<br />

Produktion.<br />

Es wird also höchste Zeit, dass die Ampel-<br />

Regierung aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

erwacht und eine Standortpolitik verfolgt,<br />

die Deutschlands Wirtschaft stärkt: Schluss<br />

macht mit Klein-Klein-Regulierungen. Jetzt<br />

gilt es: Innovationskraft fördern, Energiepreise<br />

runter, Bürokratie abbauen.<br />

Kurz gesagt: Die Politik muss endlich anfangen,<br />

sich auf die Kernprobleme des Landes<br />

zu fokussieren, statt sich mit Orchideenthemen<br />

aufzuhalten.<br />

Dass unsere Politik bis heute den Eindruck<br />

erweckt, das Internet sei Neuland und neue<br />

Technologien seien eine vorübergehende<br />

Modeerscheinung, rächt sich jetzt und<br />

findet Ausdruck in den oben genannten<br />

Zahlen.<br />

Die USA machen es besser<br />

Der Blick in die USA zeigt, wie es auch<br />

hierzulande hätte funktionieren können<br />

– und müssen. Die Bilanz der letzten 15<br />

Jahre dort: Die US-Wirtschaft wuchs um<br />

76 Prozent auf 25,5 Billionen Dollar, angetrieben<br />

vom Silicon Valley. Die deutsche<br />

Wirtschaft wuchs stattdessen nur um<br />

magere 19 Prozent auf 4,1 Billionen Dollar.<br />

Hier besteht also großer Nachhol- und vor<br />

allem Handlungsbedarf.<br />

„Glaubt Ihr, Deutschland schafft<br />

es wieder in die internationale<br />

Spitzengruppe zurück?“<br />

Carsten Maschmeyer,<br />

LinkedIn, 26. Juli <strong>2023</strong><br />

Wenn man auf die Entwicklung des Gallup-Engagement-Indexes<br />

seit 2001 blickt,<br />

muss man die Hoffnung von Carsten Maschmeyer<br />

leider dämpfen und seine Frage<br />

mit einem klaren „Nein“ beantworten.<br />

Jahr für Jahr kamen deutsche Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer nicht über<br />

die 20-Prozent-Marke für hohe emotionale<br />

Bindung zum Job, zum Chef und zum<br />

Unternehmen hinaus. u<br />

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20 Gesellschaft<br />

150 Euro Milliarden Euro Verlust<br />

durch fehlende emotionale Bindung<br />

Darunter leidet – wie eingangs erwähnt<br />

– die Produktivität von Unternehmen<br />

sehr. Rund 150 Milliarden Euro gehen<br />

der deutschen Volkswirtschaft jährlich<br />

verloren. Mit Veränderungen in der Unternehmens-<br />

und Führungskultur in<br />

Deutschland könnte man eine Produktivitätssteigerung<br />

in Höhe des gesamten<br />

Bundeshaushaltes erreichen.<br />

Deutschland hat eine<br />

Führungs- und Kulturkrise<br />

Doch wie hängen die Ergebnisse von Gallup,<br />

dem ZEW, des IWF und der Befund<br />

von Carsten Maschmeyer zusammen?<br />

Gallup misst die emotionale Bindung<br />

von Mitarbeitern in deutschen Unternehmen<br />

und stellt fest, dass diese seit<br />

zumindest zwei Jahrzehnten auf sehr<br />

niedrigem Niveau ist. Das kostet Unternehmen<br />

Produktivität, Profitabilität,<br />

Mitarbeiter und Kunden. Jahr für Jahr<br />

tut sich nicht viel in den Betrieben der<br />

Bundesrepublik in Bezug auf die Mitarbeiter-<br />

und Kundenbegeisterung. Das<br />

gesamtdeutsche Ergebnis von 13 Prozent<br />

(hoch emotional gebunden), 69 Prozent<br />

(gering emotional gebunden) und 18<br />

Prozent (gar nicht emotional gebunden)<br />

ist ein Armutszeugnis für Arbeitgeber in<br />

diesem Land. Wenn man bedenkt, dass<br />

diese Ergebnisse letztendlich die Durchschnittswerte<br />

darstellen, heißt dies auch,<br />

dass es Unternehmen gibt, die noch<br />

weitaus schlechtere Quoten und somit<br />

noch weniger emotional gebundene<br />

Mitarbeiter haben. Wer als Partner, Kunde<br />

oder Bewerber an ein solches Unternehmen<br />

gerät, wird die volle Katastrophe<br />

des Standortes Deutschland am eigenen<br />

Leib zu spüren bekommen.<br />

Nicht nur die Politik muss handeln<br />

Die Unternehmens- und Führungskultur<br />

ist der Hauptgrund für mangelnde emotionale<br />

Bindung in deutschen Unternehmen.<br />

Das stellen sowohl Gallup als auch andere<br />

namhafte Unternehmensberatungen in<br />

Studien und Befragungen immer wieder<br />

fest.<br />

Viele Experten machen die Bürokratie,<br />

hohe Energiekosten, das Hochsteuersystem,<br />

staatliche Regulierung und andere<br />

Faktoren verantwortlich für die deutsche<br />

Misere. Das sind auch wichtige Faktoren.<br />

Aber: Diese sind nur ein Teil der Wahrheit.<br />

Denn: Wer fragt denn nach der Bürokratie,<br />

die in den Unternehmen selbst stattfindet?<br />

Oder nach der Angst- und Fehlerkultur,<br />

die noch weit verbreitet ist? Oder nach<br />

Kontroll-Freaks, die wenig Vertrauen in ihre<br />

Mitarbeiter haben? Was ist mit Führung<br />

und interner Innovationsbereitschaft? In<br />

all diesen Punkten gehört Deutschland<br />

ebenso zu den Ländern in der Welt, das am<br />

schlechtesten abschneiden – und dies seit<br />

zwei Jahrzehnten. Es sind nicht nur die Metadaten<br />

des Wirtschaftsstandortrankings,<br />

die Deutschland ein schlechtes Zeugnis<br />

ausstellen, es sind auch die Unternehmen<br />

selbst. Nicht nur die Politik muss handeln,<br />

auch das Management deutscher Unternehmen.<br />

Leadership muss neu gedacht<br />

und vor allem neu gemacht werden.<br />

Trendwende ist möglich<br />

Wenn in deutschen Unternehmen nicht<br />

eine Trendwende bei der Mitarbeiterführung<br />

von der Entdeckung bis hin zur<br />

Förderung individueller Talente im Unternehmen<br />

und in der Unternehmenskultur<br />

vollzogen wird, dann wird es auch mit dem<br />

Wirtschaftsstandort nichts mehr. Dabei<br />

liegen Mitarbeiterführung und die Schaffung<br />

einer positiven Leistungskultur fest<br />

in der eigenen Hand der Unternehmensführung.<br />

Die Unternehmen könnten selbst<br />

gestalten.<br />

Sie müssen nicht nur auf externe Einflüsse<br />

verweisen, könnten stattdessen selbst<br />

eine Wende zum Besseren einleiten. Es bedarf<br />

eines Paradigmenwechsels in den eigenen<br />

Köpfen. Was dieser bewirken könnte,<br />

zeigen die Studien ebenfalls: 10 Prozent<br />

mehr Kundenbindung, 21 Prozent mehr<br />

Produktivität, 22 Prozent mehr Gewinn –<br />

im Durchschnitt. •<br />

1 Engagement Index 2022 Deutschland, Gallup<br />

Deutschland GmbH<br />

2 Berechnung von Gallup Deutschland GmbH basierend<br />

auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />

3 Länderindex Familienunternehmen, Leibniz-Zentrum<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

Gerald Wood ist Gründer<br />

und CEO der Authentic<br />

Consult GmbH mit Sitz in<br />

Potsdam und Münster und<br />

Experte für die emotionale<br />

Bindung von Mitarbeitern.<br />

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Über den Autor<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Gesetze<br />

werden nicht<br />

zu Ende gedacht<br />

Die große Politik hatte sich in die Sommerpause<br />

verabschiedet und eine Auszeit<br />

für die Ampelkoalition war mehr als<br />

nötig. Denn was in den zurückliegenden<br />

Monaten auf dem Berliner Parkett geboten<br />

wurde, hatte nichts mit konstruktivem<br />

Regieren zu tun. Es war einer<br />

Demokratie unwürdig, wie die Ampelregierung<br />

versuchte, mit ihrer Stimmenmehrheit<br />

im Parlament vor der parlamentarischen<br />

Sommerpause ein Gesetz<br />

durchzubringen, dessen Auswirkungen<br />

für Deutschland in seiner Gesamtheit<br />

verheerende Auswirkungen hätte. Gut,<br />

dass der Rechtsstaat noch funktioniert,<br />

und das Bundesverfassungsgericht die<br />

geplante Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes<br />

(GEG) im Deutschen<br />

Bundestag in einem Eilverfahren gestoppt<br />

hat.<br />

Nun zieht in Berlin Mitte langsam wieder<br />

Leben ein. Doch es wird weiter heiß<br />

hergehen, denn ungelöste Themen wie<br />

die Gefahr der Deindustrialisierung des<br />

Wirtschaftsstandortes Deutschland und<br />

eine unausgegorene Energiepolitik des<br />

Habeck-Ministeriums sind nicht vom<br />

Tisch. Insbesondere das Reizthema Gebäudeenergiegesetzt,<br />

kurz GEG wird in<br />

diesen Wochen erneut zu heißen Diskussionen<br />

führen.<br />

Habecks Verständnis von Wirtschaft -<br />

ein Märchenbuch?<br />

Wirtschafts- und Klimaminister Habeck<br />

offenbart ein seltsames Verständnis und<br />

fragwürdige Kenntnis von der deutschen<br />

Wirtschaft. Er preist die Standortbedingungen<br />

in Deutschland und verteilt<br />

zugleich umfassende Subventionen für<br />

wenige Industriekonzerne. Durch Subventionen<br />

wie dem Industriestrompreis<br />

gelingt es bestenfalls einige Großkonzerne<br />

für eine gewisse Dauer im Land zu<br />

halten. Seine Erzählung, der Industriestrompreis<br />

werde in der Breite der Wirtschaft<br />

eine Besserung auslösen, stimmt<br />

einfach nicht. Denn gerade die mittelständische<br />

Wirtschaft erfährt diese Subventionen<br />

nicht.<br />

Um die Abkehr von Deutschland bei mittelständischen<br />

Unternehmen und Investoren<br />

aufzuhalten, muss die Regierung<br />

und allen voran der Wirtschaftsminister<br />

endlich die strukturellen Probleme anpacken<br />

– und zwar auf breiter Front. Die hohen<br />

Energiepreise sind dabei nur ein Thema,<br />

das der Wirtschaftsminister durch<br />

eine Ausweitung des Energieangebots in<br />

den Griff bekommen muss. Und welche<br />

Auswirkungen auf künftige Strompreise<br />

der Deal von BP und Total Energies mit<br />

Deutschland hat, für 12,6 Milliarden Euro<br />

das Recht zur Sicherung der Windkrafterzeugung<br />

vor der deutschen Küste zu<br />

erhalten, ist heute noch nicht absehbar.<br />

Gebäudeenergiegesetz -<br />

ein unfertiges Stückwerk<br />

Einige Anmerkungen zur Diskussion um<br />

den Dauerbrenner Gebäudeenergiegesetz<br />

(GEG), die nun nach der Sommerpause<br />

wieder zunehmen wird. Habecks u<br />

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22 Gesellschaft<br />

23<br />

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Anteil der Wohnungen nach Baujahr. Berücksichtigt sind alle Wohnungen auf dem<br />

Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, die über ein Heizsystem jedweder Art verfügen.<br />

Ministerium und die Ampelregierung<br />

stehen in der Pflicht zu liefern. Denn der<br />

bisherige Ablauf des Gesetzgebungsverfahrens<br />

rund um das GEG ist gerade<br />

mit Blick auf seine enorme Bedeutung<br />

für alle Bürger vollkommen inakzeptabel.<br />

„Ein solches Verfahren, wie wir es beim<br />

GEG erleben, ist unserer Demokratie<br />

unwürdig,“ so die Meinung von Axel Gedaschko,<br />

Präsident des Spitzenverbandes<br />

der Wohnungswirtschaft GdW und<br />

Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Immobilienwirtschaft Deutschland<br />

(BID). Eigentlich sollte dem Ministerium<br />

und den Abgeordneten daran<br />

gelegen sein, dass Expertenmeinungen<br />

in das Gesetz einfließen. Das geht aber<br />

nicht im Schnellverfahren von heute auf<br />

morgen. Vor allem nicht in Anbetracht<br />

weitreichender finanzieller Folgen, die<br />

das Habeck-Gesetz neben Kommunen<br />

und Haushalten auch für Unternehmen<br />

und u. a. für Immobilienbesitzer und<br />

Mieter nach sich zieht. Und es fehlt bisher<br />

der überzeugende Nachweis, was das<br />

GEG dem Klimaschutz wirklich bringt.<br />

Im Gesetzentwurf fehlt Förderkonzept<br />

Auf wesentliche Defizite des Gesetzes<br />

verweist noch einmal der Spitzenverband<br />

der Wohnungswirtschaft. Dem<br />

GEG-Entwurf fehlt ein klares, belastbares<br />

und mit EU-Beihilferecht abgestimmtes<br />

Förderkonzept. An vorderster Stelle muss<br />

eine funktionierende Fördersystematik<br />

stehen, um die Wärmewende nicht nur<br />

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für selbstnutzende Eigentümer, sondern<br />

auch für alle Mieter bezahlbar zu<br />

machen. Vermieter und Mieter dürfen<br />

hier nicht benachteiligt werden, was<br />

nach den aktuellen Vorhaben eindeutig<br />

der Fall wäre. Die soziale Gerechtigkeit<br />

wurde bei diesem elementaren Thema<br />

von der sozial-grün-liberalen Koalition<br />

vollkommen ausgeblendet, was für die<br />

Bürger und die Wohnungsunternehmen<br />

eine enorme Verunsicherung bedeutet.<br />

Der GdW verweist auf Erfahrungen mit<br />

der KfW-Förderung im Jahr 2022 und<br />

die Skepsis, ob die in Aussicht gestellten<br />

Förderinstrumente auch zur Verfügung<br />

stehen werden. Denn die Mittel aus dem<br />

Energie- und Klimafonds (EKF) sind dafür<br />

nicht längerfristig in ausreichender<br />

Größenordnung vorhanden. Der Gesetzgeber<br />

muss für Planungssicherheit<br />

sorgen und deshalb einen gesetzlichen<br />

Förderanspruch für mindestens 10 Jahre<br />

verankern. So wie es beim Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) gehandhabt<br />

wird, um den Ländern langfristige<br />

Planungssicherheit zu geben.<br />

Entscheidend ist, dass Förderung und<br />

Modernisierungsumlage wirtschaftlich<br />

und sozial gerecht erfolgen. Da aber<br />

ausgerechnet bei größeren Mehrfamilienhäusern<br />

die Förderung stark eingeschränkt<br />

werden soll, fehlt den sozial<br />

orientierten Wohnungsunternehmen<br />

schlicht Eigenkapital. Investitionen in<br />

die energetische Sanierung der Gebäude<br />

werden somit erschwert und für den<br />

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bleibt kein Geld mehr übrig.<br />

Gesetz ist nicht zu Ende gedacht<br />

Ziel des Gesetzes ist es, CO2 zu reduzieren.<br />

Nur steht weder im Entwurf<br />

noch in dessen Begründung, wieviel<br />

CO2. Aber macht so ein Gesetz nicht<br />

überhaupt erst Sinn, wenn klar ist,<br />

was es bringt? Es kommt darauf<br />

an, teure Fehlentscheidungen für<br />

Bürger und Unternehmen auszuschließen.<br />

Das GEG funktioniert<br />

nur mit einer sozial gerechten Fördersystematik<br />

und muss zwingend<br />

gemeinsam mit dem Wärmeplanungsgesetz<br />

und der Wärmelieferverordnung<br />

verabschiedet werden.<br />

Auch kann es nicht sein, dass Bürger<br />

und Unternehmen in die Umsetzung<br />

des GEG gezwungen werden,<br />

ohne dass die von der Kommune gesetzlich<br />

geforderte Wärmeplanung<br />

auf dem Tisch liegt. Was bei der<br />

kommunalen Wärmeplanung konkret<br />

herauskommt, lässt sich erst sagen,<br />

wenn diese vor Ort abgeschlossen ist. Bis<br />

dahin bleibt die Unsicherheit groß und<br />

ein Umstieg risikobehaftet. Außerdem<br />

muss die Digitalisierung der Heizkostenverordnung<br />

und der Betriebskostenverordnung<br />

gestartet werden. Wenn die<br />

Ampel-Koalition es mit der Energiewende<br />

ernst meint und gleichzeitig soziale<br />

Spaltung verhindern will, muss sie die<br />

notwendigen Stellschrauben dringend<br />

anpassen. •<br />

Verleger und Publizist<br />

Dr.-Ing. Lothar Müller<br />

ist der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

seit ihrer Gründung als Partner<br />

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seine Erfahrungen als Unternehmer<br />

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schlossen sich damals Mitglieder der<br />

trägt seitdem den Titel „Fürsorgekasse von 1908“.<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Das Leben ist ein ständiger Wechsel. Risiken<br />

und Chancen, Erfolge und Verluste,<br />

Glück und Niederlagen wechseln einander<br />

ab. Wer kennt das nicht selbst. Wir<br />

genießen die Momente, in denen uns das<br />

Leben beschenkt. Da wird ein Kind geboren,<br />

das neue Auto wird geliefert, der Arzt<br />

hat eine gute Diagnose parat. Egal was<br />

jeder Einzelne tut, welche Verantwortung<br />

er trägt, diese Momente bleiben gern in<br />

Erinnerung.<br />

Viel seltener passieren solche Momente<br />

der Anerkennung. Anerkennung für das<br />

Geschaffene, für Leistung, für die Veränderung<br />

eines Stückchens Welt zum Besseren.<br />

Für die Schaffung von Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätzen. Oder gar für die<br />

Schaffung eines Unternehmens, das die<br />

Jahre und Jahrzehnte übersteht und nach<br />

wie vor Kunden bedient und Mitarbeiter<br />

beschäftigt.<br />

Bei manchem begann es in der sprichwörtlichen<br />

Garage. Ein anderer startete<br />

mit einem Freund. Einer hatte schon mit<br />

17 die ersten Kunden gewonnen, unbeirrbar<br />

seinem Traum von der Selbständigkeit<br />

folgend. Eine Tochter führt voller Stolz die<br />

vom Großvater aufgebaute Unternehmung<br />

ins nächste Jahrzehnt. Zwei Söhne<br />

haben aus dem kleinen Handwerksbetrieb<br />

des Vaters ein Unternehmen mit<br />

mehreren hundert Beschäftigten gemacht.<br />

In den vergangenen 29 Jahren haben wir<br />

Tausende solcher Geschichten in den Juryunterlagen<br />

der nominierten Unternehmen<br />

gelesen. Aus Träumen wurde Realität.<br />

Und aus der Wirklichkeit entstehen<br />

neue Träume. Beim Durcharbeiten der<br />

Juryunterlagen bekommen wir oft eine<br />

Gänsehaut.<br />

Die Erfolgsgeschichten vieler Firmen sind<br />

auch ein Auf und Ab von Erfolgen und<br />

Niederlagen, von Höhen und Tiefen. Es gehört<br />

Mut und Kraft dazu, diesen Weg zu<br />

beschreiten, den Glauben an sich selbst<br />

nicht zu verlieren, trotz aller Widrigkeiten.<br />

Menschen gestalten mit Menschen die<br />

Zukunft. Dabei treten auch Fehler auf.<br />

Menschen irren. Erfahrungen machen<br />

uns reicher. Wir können daraus lernen.<br />

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Erfolg. Es gibt keinen Erfolg ohne diese<br />

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30 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

31<br />

Weiterbildung als Treibstoff<br />

Innovationsmotor Personal<br />

Der deutsche Mittelstand ist in den letzten<br />

Jahren von zahlreichen Krisen betroffen<br />

und befindet sich aktuell in einem<br />

weitreichenden Wandel. Trotzdem schaffen<br />

es viele Unternehmen, sich nicht nur<br />

widerstandsfähig den Polykrisen gegenüber<br />

aufzustellen, sondern auch nachhaltige<br />

Erfolge zu erzielen. Viele dieser<br />

Unternehmen wurden auch 2022 für den<br />

Großen Preis des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

nominiert. Deshalb<br />

geben die Ergebnisse der neuesten gemeinsamen<br />

Studie des RKW-Kompetenzzentrum<br />

und der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

einen guten Einblick, mit welchen Weiterbildungs-<br />

bzw. Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

kleine (1-50 Mitarbeitende),<br />

mittlere (51-250 Mitarbeitende) und<br />

große (>251 Mitarbeitende) Mittelständler<br />

die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden<br />

gezielt fördern sowie entwickeln und ihr<br />

Personal dadurch resilienter und zum Innovationsmotor<br />

machen können.<br />

Weiterbildung ist nicht gleich<br />

Weiterbildung – ein paar Grundlagen<br />

Schauen wir kurz auf ein paar wichtige<br />

Begriffe, die für die Studie relevant sind.<br />

Weiterbildung dient der Entwicklung<br />

oder Förderung von Kompetenzen. Un-<br />

© FREEPIK.COM<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

ter dem Begriff „Kompetenzen“ wird die<br />

Befähigung verstanden, Anforderungen<br />

situativ bewältigen zu können (Bijedic<br />

2013; Jung 2010). In diesem Zusammenhang<br />

kann zwischen „fachbezogenen“<br />

Kompetenzen (wie Fach- und Methodenkompetenzen)<br />

sowie „fachübergreifenden“<br />

Kompetenzen (wie Selbst- und Sozialkompetenzen)<br />

unterschieden werden<br />

(Euler/Hahn 2014).<br />

In der Studie wurde eine Dreiteilung der<br />

Weiterbildungsmaßnahmen nach dem<br />

Grad der Formalisierung der jeweiligen<br />

Angebote in formelle, non-formelle und<br />

informelle Weiterbildung nach dem Berichtssystem<br />

Weiterbildung des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) vorgenommen (Ebner et al. 2018;<br />

Behringer et al. 2016; Bilger et al. 2013; Eurostat<br />

2006).<br />

„Formelle Weiterbildung“ bezieht sich<br />

auf formal organisierte und institutionell<br />

verankerte Unterrichtsformen,<br />

wie zum Beispiel die Berufsausbildung,<br />

das duale Studium oder Zertifikatsprogramme.<br />

„Non-formelle Weiterbildung“ ist eine<br />

strukturierte Lehr-Lern-Situationen außerhalb<br />

des formalen Weiterbildungssystems,<br />

die keine „zertifizierten“ Abschlüsse<br />

zur Folge hat. Hierzu gehören<br />

beispielsweise Training on the Job, Fortbildung,<br />

Coaching oder Mentoring.<br />

„Informelle Weiterbildung“ vereint verschiedene<br />

flexible Lernformen, die zwar<br />

ein Lernziel haben, aber wenig bis kaum<br />

„formal“ organisiert und „inhaltlich“<br />

strukturiert sind, beispielsweise Vorträge,<br />

Selbststudium oder Know-how-<br />

Transfer.<br />

© RKW KOMPETENZZENTRUM<br />

Methodik und Vorgehensweise<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat im Jahr<br />

2022 insgesamt für 4.546 Unternehmen<br />

Nominierungen erhalten, davon haben<br />

542 Unternehmen die Jurystufe erreicht<br />

und 102 eine Auszeichnung erhalten.<br />

Anhand der Wettbewerbsfragebögen<br />

wurden zunächst zahlreiche Schlüsselbegriffe<br />

der Personalentwicklung (wie<br />

„Ausbildung“, „Training“, „Coaching“,<br />

„Führungskräfteentwicklung“ etc.) in<br />

den Fragebogenkategorien „Schaffung,<br />

Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen“,<br />

„Mitarbeiterförderung“,<br />

„Führungskultur“ und „Weiterbildung“<br />

identifiziert und den drei Formalisierungsgraden<br />

zugeordnet. Im Anschluss<br />

wurden die umfangreichen Textmengen<br />

mittels Natural Language Processing<br />

(NLP), einem Teilgebiet der Künstlichen<br />

Intelligenz, semi-automatisiert verarbeitet<br />

und ausgewertet.<br />

Die Schlüsselbegriffe wurden anhand ihrer<br />

statistischen Auftrittshäufigkeit und<br />

Signifikanz in der jeweiligen Unternehmensgröße<br />

nach Anzahl der Mitarbeitenden<br />

geordnet. Hierdurch konnte ermittelt<br />

werden, ob der jeweilige Schlüsselbegriff<br />

innerhalb einer Betriebsgrößenklasse, im<br />

Verhältnis zu dem Gesamtauftreten des<br />

Begriffs über alle Betriebsgrößenklassen<br />

hinweg, über- oder auch unterproportional<br />

häufig erwähnt wurde.<br />

Die zentralen Ergebnisse der Studie<br />

Alle untersuchten Unternehmen investieren<br />

in Personalentwicklung und<br />

Weiterbildung. Erfolgreiche Unternehmen<br />

legen den größten Fokus auf<br />

formelle Weiterbildungen. Doch sogar<br />

kleine KMU führen zunehmend viele u<br />

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32 Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

33<br />

Entwicklung des Großen Preis des Mittelstandes<br />

verschiedene Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

durch.<br />

Die Weiterbildungsbeteiligung<br />

112<br />

in kleineren Unternehmen<br />

wird<br />

641<br />

möglicherweise<br />

sogar unterschätzt,<br />

besonders bei Maßnahmen<br />

mit geringem<br />

Formalisierungsgrad.<br />

In der Kategorie der<br />

formellen Weiterbildung<br />

konnte zum<br />

Beispiel festgestellt<br />

werden, dass:<br />

• die „Ausbildung“ bei großen und mittleren<br />

Betrieben überrepräsentiert und<br />

bei Kleinbetrieben unterrepräsentiert<br />

ist.<br />

• ein „Duales Studium“ eher von den<br />

mittelgroßen Unternehmen als von<br />

kleinen oder großen durchgeführt<br />

wird.<br />

• „Trainee-Programme“ von großen Unternehmen<br />

im signifikanten Maße<br />

eingesetzt werden. Kleine und mittlere<br />

Unternehmen sind hier bislang unterrepräsentiert.<br />

• „Weiterbildungen“ im Allgemeinen<br />

für alle Unternehmensgrößen relevant<br />

sind und in hohem Maße zum Einsatz<br />

kommen.<br />

• „Workshop-Formate“ häufiger von<br />

großen Unternehmen genutzt werden<br />

als von kleinen und mittelgroßen Unternehmen.<br />

© OSKAR-PATZELT-STIFUNG<br />

In der Kategorie der „Non-formelle Weiterbildung“<br />

in kleinen, mittleren und<br />

großen Unternehmen ist hervorzuheben,<br />

dass<br />

• „Coaching“ (insbesondere Online-Coaching)<br />

eher von großen Unternehmen<br />

sehr häufig genutzt wird. Im Gegensatz<br />

dazu wird Coaching von mittleren<br />

Unternehmen nur durchschnittlich<br />

und von kleinen Unternehmen bislang<br />

nur selten genutzt.<br />

• „E-Learning“ besonders von großen<br />

Unternehmen genutzt wird, was auf<br />

den zunehmenden Wettbewerb in der<br />

Digitalisierung zurückzuführen ist.<br />

• auch die allgemeine „Fortbildung“ in<br />

113 114<br />

794 817<br />

3.366 3.522 3.589<br />

106<br />

670<br />

4.035<br />

117<br />

866<br />

4.555<br />

119<br />

815<br />

5.009<br />

4.763 4.923 4.917<br />

5.399<br />

den untersuchten Unternehmen als<br />

wichtige Maßnahme zur Personalentwicklung<br />

angewandt wird.<br />

• „Führungskräfteentwicklung“ für bestehende<br />

und ebenso angehende Führungskräfte<br />

von großer Wichtigkeit ist<br />

und demzufolge über alle Unternehmensgrößen<br />

eine wichtige Rolle spielt.<br />

• das „Mentoring“ als Personalentwicklungsmaßnahme<br />

von allen Unternehmensgrößen<br />

bisher wenig genutzt<br />

wird.<br />

• „Trainings“ – ähnlich wie Fortbildungen<br />

– von allen Unternehmen in<br />

einer Vielzahl durchgeführt werden.<br />

• die Konzepte „Job Enlargement“ und<br />

„Job Rotation“ bisher in Unternehmen<br />

aller Betriebsgrößenklassen noch wenig<br />

Anwendung finden.<br />

115<br />

685<br />

839 742<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />

112<br />

119<br />

Nominierte Jurystufe Ausgezeichnete<br />

121<br />

758<br />

97<br />

553<br />

4.970<br />

91<br />

667<br />

102<br />

542<br />

Christian Wewezow,<br />

Managing Partner der Startify<br />

GmbH und Clockwise<br />

Consulting GmbH, ehemaliger<br />

Bundesvorsitzender<br />

der Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland und Vorsitzender<br />

des Kuratoriums der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Ute Juschkus, ist Referentin<br />

für Digitalisierung und<br />

Innovation bei RKW Kompetenzzentrum<br />

und beschäftigt<br />

sich dort mit dem Thema<br />

"Krisen als Innovations- und<br />

Digitalisierungstreiber nutzen"<br />

.<br />

Für die „Informelle Weiterbildung“ in<br />

kleinen, mittleren und großen Unternehmen<br />

ergab die Studie, dass<br />

• der „Know-how-Transfer“ und dessen<br />

Möglichkeiten – im Vergleich zu großen<br />

und kleinen Unternehmen – besonders<br />

von mittleren Unternehmen<br />

genutzt wird.<br />

• die „Nachwuchsförderung“ häufiger<br />

von großen Unternehmen genutzt<br />

wird als von kleinen und mittleren.<br />

• „Onboarding“ besonders in mittleren<br />

und großen Unternehmen zur Einarbeitung<br />

der Mitarbeitenden angewandt<br />

wird, während es in kleinen Unternehmen<br />

weniger genutzt wird.<br />

• „Sprachkurse“ im Hinblick auf die globalisierte<br />

Wirtschaft von allen Unternehmensklassen<br />

angeboten werden.<br />

• andere Maßnahmen<br />

wie „Qualitätszirkel“<br />

oder<br />

„Tandems“.<br />

Der Mix zählt –<br />

4.674 4.546<br />

ein Fazit<br />

Zukünftig braucht<br />

der Mittelstand<br />

vermutlich einen<br />

ausgewogenen<br />

Mix aus verschiedenen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

1<br />

unterschiedlicher<br />

Formalisierungsgrade.<br />

Nur so können kleine und mittelständische<br />

Unternehmen die innovativen<br />

und engagierten Talente<br />

der Zukunft durch Personalentwicklung<br />

fördern und binden. Die Studie<br />

„Deutschlands Mittelstand#3 – Innovationsmotor<br />

Personal“ gibt Ihnen hierfür<br />

einige Anregungen. •<br />

Über die Autoren<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong>


34 Wirtschaft<br />

35<br />

© FREEPIK.COM | ARTPHOTO_STUDIO<br />

IT-Investitionen von KMU <strong>2023</strong><br />

Ungeachtet des herausfordernden Wirtschaftsklimas ist Technologie wichtiger für den Unternehmenserfolg<br />

als je zuvor. Neue Erkenntnisse von Sharp Europe zeigen die wichtigsten geschäftlichen<br />

und technologischen Herausforderungen auf und beleuchten die IT-Investitionsprioritäten für<br />

kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – hier unsere Ergebnisse aus Deutschland.<br />

IT Investitionen<br />

Europäische<br />

KMU in 11<br />

Ländern<br />

45%<br />

Fast die Hälfte der KMU in Deutschland<br />

werden <strong>2023</strong> mehr in IT investieren<br />

als im Jahr zuvor<br />

61%<br />

gaben an, dass sie mehr als<br />

€ 20.000 ausgeben wollen<br />

5%<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

sogar mehr als € 100.000 in<br />

IT-Projekte investieren möchten<br />

Trotz Wirtschaftskrise<br />

Deutsche KMU investieren verstärkt in neue Technologien<br />

97%<br />

Fast alle befragten KMU planen<br />

in diesem Jahr Investitionen zur<br />

Verbesserung ihrer IT-Struktur<br />

92%<br />

der deutschen KMU werden<br />

genauso viel oder mehr als im<br />

Jahr 2022 investieren<br />

Prioritäten über 12 Monate<br />

Die angespannte wirtschaftliche Lage<br />

sowie die Folgen der Corona-Pandemie<br />

beschäftigen mittelständische Unternehmen<br />

nach wie vor. Dennoch plant mehr<br />

als die Hälfte (61 Prozent) von ihnen, noch<br />

in diesem Jahr in ihre IT zu investieren –<br />

und zwar jeweils mehr als 20.000 Euro.<br />

Das ergibt eine aktuelle Umfrage von<br />

Sharp unter mehr als 500 IT-Entscheidern<br />

und -Beschaffungsverantwortlichen aus<br />

KMU verschiedener Branchen in ganz<br />

Deutschland. Die Ergebnisse sind Teil einer<br />

großangelegten europaweiten Studie<br />

von Sharp.<br />

Demnach werden nahezu alle befragten<br />

KMU (97 Prozent) <strong>2023</strong> verschiedene IT-<br />

Projekte umsetzen. Schwerpunktmäßig<br />

geht es dabei vor allem um die Verbesserung<br />

der IT-Sicherheit und Gewährleistung<br />

der Geschäftskontinuität, was<br />

insbesondere KMU im Bereich IT und<br />

Telekommunikation (76 Prozent) sowie<br />

Produktion (74 Prozent) stark beschäftigt.<br />

Weitere wichtige, branchenübergreifende<br />

Themen betreffen die Anschaffung neuer<br />

Hardware sowie die Implementierung<br />

von Cloud-Telefonie und Collaboration-<br />

Tools. Das Thema Cloud-Migration steht<br />

bei rund einem Drittel der Befragten (32<br />

Prozent) im Fokus.<br />

IT-Investitionen als Wachstumstreiber<br />

Die Ergebnisse legen nahe, dass KMU IT-<br />

Investitionen nicht länger als unvermeidlichen<br />

Kostenpunkt, sondern immer mehr<br />

als entscheidenden Treiber für Unternehmenswachstum<br />

und Gewinnsteigerung<br />

erkennen: Gezielte Investitionen in die IT<br />

ermöglichen es, Potenziale auszuschöpfen,<br />

aktuelle Fragestellungen effektiv anzugehen<br />

und damit langfristig größere<br />

Probleme und Kosten zu vermeiden.<br />

Größte Herausforderungen:<br />

IT-Sicherheit, steigende Lieferkosten,<br />

Fachkräftemangel<br />

Im Rahmen der Studie hat Sharp die KMU-<br />

Entscheider befragt, mit welchen Herausforderungen<br />

sie sich aktuell konfrontiert<br />

sehen und denen sie in den kommenden<br />

zwölf Monaten die höchste Priorität einräumen.<br />

Demzufolge sieht fast die Hälfte<br />

(43 Prozent) der befragten deutschen<br />

KMU das Thema IT-Sicherheit als dringlichstes<br />

Problem. Für 31 Prozent steht die<br />

Gewährleistung ununterbrochener Netzwerkfunktionalität<br />

im Fokus. Weitere 35<br />

Prozent befürchten steigende Lieferkosten,<br />

und 33 Prozent bereitet das Thema<br />

Fachkräftemangel Kopfzerbrechen.<br />

Bestimmte Branchen in Deutschland stehen<br />

zudem vor weiteren, individuellen<br />

technologischen Herausforderungen. Der<br />

HR-Sektor sieht diese beispielsweise in<br />

der Beschaffung neuer Hardware (36 Prozent),<br />

während Unternehmen im Bereich<br />

Gesundheit noch Bedarf bei der Kenntnis<br />

ihrer Angestellten im Umgang mit spezifischer<br />

Software melden (27 Prozent). Der<br />

IT- und Telekommunikationssektor sowie<br />

das Rechtswesen wiederum haben vor<br />

allem mit Problemen bei der hybriden<br />

Zusammenarbeit zu kämpfen (32 und 33<br />

Prozent).<br />

IT-Investitionen als Wettbewerbsvorteil<br />

Kai Scott, Geschäftsführer Sharp Business<br />

Systems Deutschland, kommentiert die<br />

Ergebnisse der Befragung: „Mit 61 Prozent<br />

wird mehr als die Hälfte der befragten<br />

deutschen KMU dieses Jahr noch in ihre<br />

IT investieren, 32 Prozent von ihnen planen<br />

ganz konkret die Migration von Servern<br />

in die Cloud. Dieser Fokus überrascht<br />

nicht, denn IT-Probleme und -Bedenkeninsbesondere<br />

in Sachen Sicherheit und<br />

Gewährleistung von Netzwerkfunktionalität,<br />

sehen deutsche KMU als größte<br />

Herausforderung in der nahen Zukunft<br />

an. Gleichzeitig ist die Investitionsbereitschaft<br />

innerhalb der einzelnen Branchen<br />

unterschiedlich stark. Unternehmen aus<br />

den betreffenden Branchen – allen voran<br />

beispielsweise der Bildungssektor –<br />

sollten sich noch einmal ins Gedächtnis<br />

rufen, dass IT-Investitionen mittel- und<br />

langfristig immer zu Wettbewerbsvorteilen<br />

werden. Gerade im internationalen<br />

Vergleich gibt es hier noch einiges aufzuholen.“<br />

•<br />

Über die Studie<br />

Die Befragung wurde von Censuswide im Zeitraum<br />

vom 01.02.<strong>2023</strong> bis 13.02.<strong>2023</strong> unter 5.770<br />

IT-Entscheidungsträgern und IT-Beschaffungsverantwortlichen<br />

in europäischen KMU durchgeführt,<br />

davon 501 aus Deutschland. Die befragten<br />

Unternehmen stammen aus elf Märkten:<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien,<br />

Schweden, Niederlande, Frankreich, Italien, Spanien,<br />

Polen und Belgien.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

43% 32% 33% 40% nur 3%<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

werden in diesem<br />

Jahr in die Verbesserung der<br />

IT-Sicherheit investieren<br />

Bei fast einem Drittel der Unternehmen<br />

hat die Migration von Diensten<br />

in die Cloud oberste Priorität, auch,<br />

um gut für die technischen Herausforderungen<br />

des hybriden Arbeitens<br />

gewappnet zu sein<br />

Größte unternehmerische Herausforderungen<br />

2. Findung und<br />

Bindung von<br />

Mitarbeitenden<br />

5. Inflation<br />

sowie steigende<br />

Lebenshaltungskosten<br />

der KMU in Deutschland<br />

sehen Kostensteigerungen<br />

als größte unternehmerische<br />

Herausforderung<br />

in diesem Jahr<br />

für deutsche KMU<br />

6. Anspruchsvollere<br />

Kunden<br />

7. Wachstumsmanagement<br />

Ein Drittel wird sich auf die Aufrüstung<br />

oder den Ersatz von<br />

Servern konzentrieren, da traditionelle<br />

IT-Strukturen nach wie<br />

vor weit verbreitet sind<br />

Eine deutliche Anzahl der KMU in<br />

Deutschland plant Investitionen<br />

in neue Hardware<br />

1. Steigende Lieferkosten 1. IT-Sicherheit<br />

3. Management einer<br />

diversen und hybriden<br />

Mitarbeiterschaft<br />

sagen, dass das Finden<br />

und die Bindung von<br />

(neuen) Mitarbeitenden<br />

in diesem Jahr besonders<br />

wichtig für ihr<br />

Unternehmen sein wird<br />

4. Nutzung von<br />

Investitionen in<br />

Technologie<br />

der KMU geben an, dass<br />

dem Management einer<br />

diversen und hybriden<br />

Mitarbeiterschaft besonderes<br />

Augenmerk<br />

gilt<br />

2. Sicherung eines<br />

konstant verfügbaren<br />

Netzwerks<br />

5. Hardware-<br />

Upgrades<br />

in Deutschland denken,<br />

dass die größte technologische<br />

Herausforderung<br />

in <strong>2023</strong> die IT-Sicherheit<br />

ist<br />

glauben, dass vor dem<br />

Hintergrund der anstehenden<br />

System-Upgrades die<br />

Sicherstellung der konstanten<br />

Verfügbarkeit von<br />

Netzwerken besonders<br />

wichtig sein wird<br />

der Befragten planen überhaupt<br />

keine IT-Investitionen<br />

in diesem Jahr<br />

Größte technologische Herausforderungen<br />

für deutsche KMU<br />

3. Technologische<br />

Aspekte von<br />

hybrider Arbeit<br />

6. System-<br />

Upgrades<br />

4. Software-<br />

Know-how von<br />

Mitarbeitenden<br />

7. Unterstützung<br />

von IT-Umgebungen<br />

für User<br />

35% 33% 30% 43% 31% 26%<br />

sehen den Umgang mit<br />

Fragestellungen rund<br />

um hybride Technologien<br />

als zentrale Herausforderung<br />

an<br />

Stand: 06/23 | D30-IT-Invest-Grafik-DE-V1-23<br />

Quelle: Die Studie wurde von Censuswide zwischen dem 1. und dem 13. Februar <strong>2023</strong> durchgeführt. Insgesamt haben 5.770 IT-Entscheidungsträger und für den IT-Einkauf in KMU verantwortliche Personen aus 11 Ländern<br />

(Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Spanien, Schweden und Großbritannien) die Studienfragen beantwortet, davon 1.543 Personen in der DACH-Region.<br />

© SHARP BUSINESS SYSTEMS DEUTSCHLAND


36 Wirtschaft<br />

37<br />

Achtung,<br />

Start-ups<br />

und Unternehmen:<br />

Jetzt schnell handeln bei wertgeminderten Gesellschafterdarlehen im<br />

steuerlichen Privatvermögen!<br />

Die Gesetzliche Übergangsfrist läuft am<br />

31.12.<strong>2023</strong> ab. Doch wer rechtzeitig handelt,<br />

kann sich enorme finanzielle Vorteile<br />

sichern.<br />

Die Darlehensforderung eines Gesellschafters<br />

gegenüber „seiner“ GmbH ist<br />

nach der neueren Rechtsprechung des<br />

Bundesfinanzhofs ein eingeständiges<br />

Wirtschaftsgut und steuerlich grundsätzlich<br />

gesondert vom Gesellschaftsanteil<br />

zu betrachten. Dies führt dazu, dass ein<br />

Verlust aus einer Darlehensforderung<br />

zu einem Verlust bei den Einkünften aus<br />

Kapitalvermögen führt und nicht zu Anschaffungskosten<br />

auf die Beteiligung.<br />

In der Vergangenheit war dies häufig vorteilhaft,<br />

da ein solcher Verlust unabhängig<br />

von einem Verkauf oder der Liquidation<br />

der GmbH realisiert wird. Außerdem<br />

konnte eine Einkunftsarten-übergreifende<br />

Berücksichtigung in voller Höhe (kein<br />

Teileinkünfteverfahren) stattfinden, wenn<br />

die Beteiligungshöhe des Gläubigers mindestens<br />

10 Prozent beträgt (Ausschluss<br />

der Abgeltungsteuer durch § 32d Abs. 2 Nr.<br />

1 S. 1 Buchst. b) EStG). Diese vorteilhafte<br />

© PIXABAY.COM | GERD ALTMANN<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Rechtsprechung ist von der Finanzverwaltung<br />

nach langem Zögern anerkannt<br />

(BMF vom 07.06.2022, BStBl. II 2022, 897).<br />

Letztmalig von alter<br />

Regelung profitieren<br />

Nun hat der Gesetzgeber auf die BFH-<br />

Rechtsprechung mit der Implementierung<br />

einer restriktiven Verlustverrechnungsbeschränkung<br />

mit entsprechenden<br />

Übergangsvorschriften reagiert (§ 20 Abs.<br />

6 S. 6 EStG). Verluste aus wertlosen Kapitalforderungen<br />

dürfen pro Jahr nur noch<br />

mit 20.000 Euro und nur noch innerhalb<br />

der Einkünfte aus Kapitalvermögen verrechnet<br />

werden. Für Darlehensverluste<br />

aus bestimmten „Altdarlehen“ kann letztmalig<br />

<strong>2023</strong> von der alten Regelung profitiert<br />

werden.<br />

Wurde also ein Darlehen nach dem<br />

31.12.2008, aber vor dem 01.01.2021 begründet,<br />

können Anteilseigner mit einer<br />

Beteiligungshöhe von mindestens 10 Prozent<br />

noch bis Ende des Veranlagungszeitraums<br />

<strong>2023</strong> einen Darlehensausfall oder<br />

-verzicht uneingeschränkt verrechnen.<br />

Handlungsbedarf noch im Jahr <strong>2023</strong> ergibt<br />

sich für folgende Fälle:<br />

• wertlose oder wertgeminderte Darlehensforderung<br />

eines Gesellschafters an<br />

„seine“ GmbH<br />

• Beteiligungshöhe an der GmbH mindestens<br />

10 Prozent<br />

• Beteiligung und Darlehensforderung im<br />

steuerlichen Privatvermögen und<br />

• Darlehensbegründung im Zeitraum<br />

01.01.2009 bis 31.12.2020<br />

Ein Beispiel:<br />

A ist alleiniger Gesellschafter der A-GmbH<br />

und hat gegenüber der A-GmbH eine<br />

Darlehensforderung von 100.000 Euro.<br />

Die Darlehensforderung ist aufgrund der<br />

wirtschaftlichen Situation der A-GmbH<br />

nur noch zu 60 Prozent werthaltig. A verzichtet<br />

gegenüber der A-GmbH auf seine<br />

Forderung in voller Höhe.<br />

Die Lösung:<br />

Bei A kommt es in Höhe des werthaltigen<br />

Teils der Forderung durch den Verzicht zu<br />

einem Zufluss, eine Darlehenstilgung von<br />

60.000 Euro wird fingiert. In dieser Höhe<br />

ist eine verdeckte Einlage in die A-GmbH<br />

gegeben, außerbilanziell ist der Ertrag<br />

für die Ermittlung des steuerpflichtigen<br />

Gewinns insoweit in Abzug zu bringen.<br />

Es liegen 60.0000 Euro nachträgliche<br />

Anschaffungskosten des A für seine Anteile<br />

an der A-GmbH vor. Eine steuermindernde<br />

Berücksichtigung erfolgt erst zum<br />

Zeitpunkt der Veräußerung der Anteile<br />

an der A-GmbH, da im Rahmen des Teileinkünfteverfahrens<br />

der diesbezügliche<br />

Gewinn reduziert beziehungsweise der<br />

Verlust erhöht wird.<br />

Der Verzicht auf den nicht mehr werthaltigen<br />

Teil der Forderung von 40.000 Euro<br />

führt hingegen in voller Höhe zu einem<br />

Verlust bei den Einkünften aus Kapitalvermögen.<br />

Dieser Verlust entsteht zum Zeitpunkt<br />

des Verzichts und wirkt sich folglich<br />

unmittelbar steuermindernd aus. Dies<br />

gilt aufgrund einer Änderung des § 32d<br />

Abs. 2 Nr. 1 S. 1 Buchst b EStG letztmalig<br />

bis VZ <strong>2023</strong>, ab VZ 2024 greift die Verlustverrechnungsbeschränkung<br />

des § 20 Abs.<br />

6 S. 6 EStG (§ 52 Abs. 33b S. 2 EStG; BMF v<br />

07.06.2022, BStBl. I 2022, 897, Rz. 30).<br />

Bei der GmbH ist durch den Verzicht die<br />

Forderung gewinnerhöhend auszubuchen.<br />

Nur der werthaltige Teil wird eingelegt<br />

und außerbilanziell korrigiert. Häufig<br />

sind jedoch ausreichende laufende Verluste<br />

oder Verlustvorträge vorhanden, sodass<br />

es bei der GmbH auch für den nicht<br />

mehr werthaltigen Teil der Forderung im<br />

Ergebnis zu keinen Steuerbelastungen<br />

kommt.<br />

Die komplexe Gesetzeslage überfordert<br />

zum Teil auch die Finanzämter, eine kompetente<br />

Begleitung durch Steuerexperten<br />

ist daher notwendig. Sie kann letztendlich<br />

zu einer sehr hohen Steuerersparnis<br />

führen. •<br />

Über den Autor<br />

Dr. Lukas Karrenbrock<br />

ist Steuerberater bei der<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Dienst & Partner in<br />

Koblenz und Mitglied im globalen<br />

HLB-Netzwerk, einem<br />

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unabhängigen Wirtschaftsprüfungs-<br />

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38 Wirtschaft<br />

39<br />

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Ein Plädoyer für eine neue,<br />

Generationen übergreifende<br />

Unternehmenskultur<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum eines Unternehmens<br />

werden durch motivierte Mitarbeitende<br />

geprägt. Indem wir sie nicht nur als Ausführende<br />

betrachten, sondern vielmehr als „Mitunternehmer“,<br />

sie zu Kreativität und Innovation ermutigen und<br />

auch Fehler als unabdingbaren Teil eines vorwärts<br />

gerichteten Entwicklungsprozesses verstehen, werden<br />

Unternehmen erfolgreicher und auch für junge<br />

Talente attraktiver. Die Transformation im Strukturwandel<br />

gelingt, wenn Leadership gelebt und in die<br />

Unternehmenskultur integriert wird.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

In Zeiten des Wandels<br />

braucht es mehr „Leadership“<br />

Häufig werden die Begriffe „Führung“<br />

und „Management“ nicht streng abgegrenzt,<br />

sondern synonym verwendet<br />

und vermischt. Diese mangelnde Trennschärfe<br />

verursacht Missverständnisse<br />

in Bezug auf das Wesen von Führung.<br />

Aus sozialpsychologischer Perspektive<br />

kann Führung als ein „Prozess der sozialen<br />

Einflussnahme verstanden werden,<br />

durch den ein oder mehrere Mitglieder<br />

einer Gruppe andere Gruppenmitglieder<br />

motivieren und befähigen, etwas zur Erreichung<br />

der Gruppenziele beizutragen“.<br />

Kotter erläutert den Unterschied zwischen<br />

Managern und Leadern bzw. Anführern<br />

so: Manager seien eher Verwalter,<br />

Leader dagegen Visionäre. Management<br />

stehe für das perfekte Organisieren der<br />

Abläufe, Planen und Kontrollieren. Leadership<br />

bedeute dagegen, die Geführten<br />

mit Visionen zu inspirieren und zu motivieren.<br />

Leadership schaffe Kreativität,<br />

Innovation, Sinnerfüllung und Wandel.<br />

Kotter sieht „Führung“ damit in deutlicher<br />

Abgrenzung zu Management:<br />

„Leadership“ und „Management“ stellen<br />

zwei unterschiedliche, aber komplementäre<br />

Handlungsmuster dar. In Organisationen<br />

werden beide benötigt.<br />

Es geht um ein ausbalanciertes Verhältnis<br />

zwischen Exploration, die zu Veränderungen<br />

und Fortentwicklung führt,<br />

und Exploitation zur Stabilisierung eines<br />

derzeit bekannten und wirtschaftlichen<br />

Zustandes. In diesem Spannungsfeld<br />

bewegen sich Leadership und Management<br />

und müssen untereinander ein<br />

ausgewogenes Verhältnis finden.<br />

Zudem ist das Bedürfnis der jüngeren<br />

Generation nach Orientierung, Sicherheit,<br />

Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit<br />

ein wichtiger Aspekt für Leadership<br />

und die Anerkennung einer zukunftsorientierten<br />

Unternehmenskultur. Die<br />

integrative Kraft von Jung und Alt kann<br />

im Wandel eine Brücke zur Bewältigung<br />

gegenwärtiger und zukünftiger gesamtgesellschaftlicher<br />

Aufgaben sein, beispielsweise,<br />

um dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken, Umweltthemen anzugehen<br />

oder Künstliche Intelligenz (KI)<br />

für sich nutzbar zu machen.<br />

Gute Führung ist selbstreflexiv und lässt<br />

sich durch Coaching inspirieren<br />

Die Schlüsselelemente persönlicher<br />

Spitzenleistung für verantwortliche Entscheidungsträger<br />

sind Klarheit, Selbstwirksamkeit,<br />

Umsetzung und mentale<br />

Stärke. Doch was kann eine einzelne<br />

Führungskraft schon bewirken, ohne das<br />

möglichst beste Team an ihrer Seite zu<br />

haben? Es gilt die eigenen High Potentials<br />

und Teams zu fördern, zu führen und<br />

zu coachen.<br />

Dabei zählt mehr denn je, dass Führungskräfte<br />

auf jeder Ebene ein Vorbild<br />

für ihre Mitarbeitenden und Teams sind.<br />

Wer wichtige Werte, wie zum Beispiel<br />

ein „humanistisches“ Menschenbild,<br />

Empathie, Wertschätzung und Transparenz<br />

stets glaubwürdig und konsistent<br />

vorlebt, sich selbst anspruchsvolle Erwartungen<br />

und Ziele setzt und sich vor u<br />

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40 Wirtschaft<br />

41<br />

Teil A:<br />

Bereich des<br />

„freien Handelns“<br />

Teil B:<br />

Bereich des<br />

„blinden Flecks“<br />

allem auch daran messen lässt, wird als<br />

Autorität und Leader anerkannt und akzeptiert.<br />

Gute Führung inspiriert<br />

zum Wachstum<br />

Falls nötig, gilt es als Führungskraft, die<br />

Mitarbeitenden und Teams vertrauensvoll<br />

und professionell an die Hand zu<br />

nehmen, damit sie ihre eigenen Potentiale<br />

entdecken und ausbauen, Aufgaben<br />

selbstbestimmt und eigenverantwortlich<br />

gestalten und Lösungen mit Mut<br />

zum Selbstdenken und selbstverantwortlichem<br />

Entscheiden erfolgreich umsetzen.<br />

Selbstwirksamkeit zu ermöglichen,<br />

meint dabei auch die Fähigkeit von<br />

Führungskräften, loslassen zu können,<br />

bewusst die Steuerung bestimmter Vorgänge<br />

und Sachverhalte abzugeben. Das<br />

missfällt uns in der Regel, da wir uns<br />

dann des Ergebnisses nicht sicher sind<br />

und dessen Erreichen in Frage stellen.<br />

Mit einem Führungsverständnis, welches<br />

im Sinne eines möglichst vorurteilsfreien<br />

Denkens und Handelns jedoch nicht nur<br />

DIE Lösung zulässt, sondern sich vielmehr<br />

auf die Möglichkeit mehrerer guter<br />

Lösungen einlässt, entwickeln sich Persönlichkeiten,<br />

die sowohl „gut“ führen<br />

als auch „gute“ Führung anerkennen<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

und zu einer besseren Unternehmenskultur,<br />

sowie zu Inspiration<br />

und Wachstum, beitragen wollen<br />

und können.<br />

Gute Führung folgt dem „WEK-<br />

Ruf“ und geht in Resonanz<br />

Unsere Werte leiten das Denken,<br />

Handeln oder Nicht-Handeln und<br />

Führen. Der „WEK-Ruf“ nach Carl<br />

Rogers prägt das „Kern-Werte-Trio“<br />

meines personenzentrierten systemischen<br />

Coaching- und Führungsverständnisses:<br />

Wertschätzung: Mitmenschen möglichst<br />

frei von (Vor-)-Urteilen zu begegnen und<br />

sie dort abzuholen, wo sie stehen.<br />

Empathie: Proaktives Verständnis für bestimmte<br />

Erklärungsmuster, Handlungen<br />

mir und anderen<br />

bekannt<br />

Teil C:<br />

Bereich des<br />

„Verbergens“<br />

nur mir bekannt<br />

anderen bekannt<br />

Teil D:<br />

Bereich des<br />

„Unbewussten“<br />

mir und anderen nicht<br />

bekannt<br />

oder Vermeidungsreaktionen anderer,<br />

mit einer Haltung besonderer Sachlichkeit<br />

und der entschiedenen Hinwendung<br />

zur Sache selbst, also dem Menschen und<br />

seinen individuellen Herausforderungen.<br />

Kongruenz: Annahme der eigenen<br />

Vorbildrolle als Führungskraft mit<br />

bewussten, offenen und transparenten<br />

Erwartungshaltungen,<br />

Gefühlen, Werten und Erlebenswelten.<br />

Der bedeutsamste Einfluss,<br />

dem der Mensch ausgesetzt<br />

ist, solange er mit seinesgleichen<br />

kommuniziert, beruht auf<br />

Resonanz. Resonante Führung<br />

ermöglicht u. a. die Weiterentwicklung<br />

von individuellen<br />

oder kollektiven Lern- und Leistungsprozessen,<br />

die Prävention<br />

oder Lösung von Problemen, die<br />

Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

im Team, die Förderung von Selbstführung<br />

und gesunder „Work-Life-Balance“<br />

und letztlich die Aktivierung von<br />

Ressourcen und Entwicklungspotentialen,<br />

bei der vorhandene Stärken<br />

wertgeschätzt und ausgebaut werden,<br />

anstatt Schwächen zu eliminieren. u<br />

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42 Wirtschaft<br />

43<br />

Eine konstruktive Feedback-Kultur<br />

ist das Fundament einer produktiven<br />

Arbeitshaltung<br />

Resonanz bedeutet eine gesunde Feedback-Kultur.<br />

Fehler sind dabei für den<br />

individuellen Lernprozess von großer<br />

Bedeutung und können ihn beeinflussen.<br />

Sie können einerseits Lernchancen<br />

darstellen, wenn sie als solche erkannt<br />

werden und zu einer Einsicht führen.<br />

Andererseits können sie aber auch Lernhindernisse<br />

darstellen, wenn sie unerkannt<br />

bleiben. Beteiligte müssen das „sichere“<br />

Gefühl haben, etwas Schwieriges<br />

risikolos ausprobieren und aus Fehlern<br />

gemeinsam lernen zu dürfen. Eine konstruktive<br />

Feedback-Kultur ist der Nährboden,<br />

auf dem individuelles, kollektives<br />

Wachstum und Unternehmenserfolg gedeihen<br />

kann.<br />

Durch das aktive Geben und Erfragen<br />

von Feedback können zudem Selbst- und<br />

Fremdbild zusammengeführt werden:<br />

Der „blinde Fleck“ und die Geheimnisse<br />

der Beteiligten werden durch die vermehrt<br />

offene Kommunikation kleiner.<br />

Durch den Abbau „blinder Flecken“ wird<br />

zugleich der Bereich des freien Handelns<br />

vergrößert und damit die professionelle<br />

Handlungsfähigkeit gesteigert.<br />

Wirksame Führung ermöglicht und forciert<br />

Lösungs- statt Problemtrance<br />

Eine besonders richtungsweisende Eigenschaft<br />

„guter” Führung ist der unbedingte<br />

Fokus auf die Lösungsorientierung.<br />

Das Zulassen von häufigen, andauernden,<br />

wiederkehrenden Arbeitstreffen,<br />

die ausschließlich von Problemtrance<br />

© ZENTRUM FÜR ZENTRUM FÜR INTERDISZIPLINÄRES COACHING<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

(Fokussierung und Explikation dessen,<br />

was nicht funktioniert) geprägt sind,<br />

wird in der Regel die Handlungsfähigkeit<br />

und Produktivität eines Unternehmens<br />

schwächen. „Gute” Führung entdeckt<br />

und entlarvt diese Negativschleifen und<br />

ist selbst ein Quell von (realitätsnahem)<br />

Optimismus, lösungsfokussiertem Weitblick<br />

und Tatendrang.<br />

(Die Quellenangaben finden Sie in der<br />

Online-Version auf www.pt-magazin.de/<br />

coaching) •<br />

Über die Autorin<br />

Prof. Dr. Monika<br />

Zimmermann vom<br />

Zentrum für interdisziplinäres<br />

Coaching ist Senior-/Lehr-Coach<br />

(DBVC<br />

und IOBC), Systemische<br />

Beraterin/Therapeutin<br />

(IGST), Professorin an<br />

der iba-University of<br />

Cooperative Education<br />

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Führungskräfte-Coaching sowie<br />

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durch ein interdisziplinäres und Schulen<br />

übergreifendes Fundament aus und bieten<br />

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für Unternehmer und Führungskräfte<br />

als Weiterbildungsmaßnahme eignet,<br />

didaktisch fundiert ist und mit in der Praxis<br />

bewährten Methoden arbeitet. So können<br />

Kompetenzen für einen erfolgreichen<br />

Wandel ganzheitlich ergänzt und nachhaltig<br />

im Unternehmen verankert werden.<br />

Auch maßgeschneiderte Bildungsangebote<br />

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beispielsweise als berufsbegleitende<br />

einjährige Weiterbildung für Führungskräfte<br />

und NachfolgerInnen in kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

auf Grundlage der Akkreditierungs- und<br />

Zulassungsverordnung Arbeitsförderung<br />

(AZAV). Zentrales Anliegen ist es, Führungsqualitäten<br />

zu erweitern und zu<br />

optimieren, um Unternehmen und ihre<br />

Teams erfolgreich in die Zukunft zu führen.<br />

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44 Wirtschaft<br />

45<br />

Verkaufen ist unsexy<br />

Ein Plädoyer gegen die radikale Sales-Kultur<br />

Geld ist niemals das Ziel, sondern immer<br />

nur das Ergebnis. Im Kern erfolgreicher<br />

Marken stehen Begriffe wie<br />

Intensität, Freude oder Enthusiasmus,<br />

nicht aber „Geld verdienen“, „reich werden“<br />

oder „Umsatzwachstum“. Das hat<br />

im Wesentlichen damit zu tun, dass im<br />

Kern einer Marke der ultimative Kundennutzen<br />

steht, das Versprechen, das<br />

ein Unternehmen gegenüber seinen<br />

Kunden einlöst. Im Markenkern steht somit<br />

die Perspektive des Kunden, die des<br />

Käufers, nicht die des Verkäufers. Nicht<br />

die „Ich-Perspektive“ des Unternehmens,<br />

sondern die Leistungsperspektive gegenüber<br />

dem Kunden dominiert. Wenn<br />

es aber darum geht, diese Leistungen zu<br />

verkaufen, wird das oft vergessen. Dann<br />

dominiert die Eigenperspektive, meist<br />

in Form einer Zahl in einer Excel-Tabelle,<br />

die ein Delta zwischen Soll und Ist beschreibt.<br />

Genau an dieser Stelle verlieren<br />

Unternehmen dann an Attraktivität.<br />

Exzellenz und soziales Kapital<br />

Wird das Delta zwischen Soll und Ist so<br />

groß, dass Unternehmen glauben, dem<br />

kurzfristigen Verkaufserfolg alles andere<br />

unterordnen zu müssen, beginnt<br />

nicht selten eine Erosion der Marke und<br />

des Markenversprechens, ja der gesamten<br />

Markenkultur. Mühsam aufgebaute<br />

Reputation, das soziale Kapital eines<br />

Unternehmens und die positiven Erwartungen,<br />

die mit ihm verbunden werden,<br />

werden dann allzu oft enttäuscht – ganz<br />

unabhängig davon, ob die eigentliche<br />

Leistung top ist und den Qualitätsanforderungen<br />

noch genügt.<br />

Wer dem kurzfristigen Ertrag die Langfristigkeit<br />

einer Markenstrategie vorzieht,<br />

macht Fehler, trifft nicht selten die<br />

falschen Entscheidungen, spart an den<br />

falschen Stellen. Man trennt sich von<br />

herausragenden Mitarbeitern, weil diese<br />

vielleicht überdurchschnittlich verdienen,<br />

obwohl diese das emotionale Bindeglied<br />

sind zwischen dem Unternehmen<br />

und dem Kunden. Man verzichtet auf<br />

Premium-Veranstaltungen und reduziert<br />

den Erlebnisfaktor – etwas kleiner reicht<br />

ja schließlich auch. Man digitalisiert Prozesse<br />

– Algorithmen werden schließlich<br />

weder krank noch haben sie schlechte<br />

Tage. Gespart wird am Markenerlebnis,<br />

an der emotionalen Beziehung zu einem<br />

Unternehmen, an Exzellenz und an eben<br />

jenem sozialen Kapital, das ein Unternehmen<br />

von einem anderen unterscheidet.<br />

Verkaufen ist ein Testat des Scheiterns<br />

Und so leidet letztlich die Anziehungskraft<br />

einer Marke, um die es im Kern geht.<br />

Marken tragen den Anspruch in sich,<br />

begehrt zu werden. Der Kunde möchte<br />

sie haben, strebt danach, Produkte oder<br />

Leistungen einer Marke zu erwerben und<br />

sie bei Gelegenheit stolz zu präsentieren.<br />

Das gilt nicht nur für physische Produkte,<br />

sondern auch für Dienst- und Beratungsleistungen.<br />

Nicht umsonst heißt es oft,<br />

man leiste sich diesen oder jeden Berater,<br />

Friseur oder Handwerker. Wer jedoch<br />

verkauft, biedert sich an – und macht<br />

sich dadurch unattraktiv. Wer verkaufen<br />

muss, oder wer radikal verkauft, weil<br />

er glaubt, verkaufen zu müssen, trägt<br />

sich im wahrsten Sinne des Wortes zu<br />

Markte, statt dem Anspruch zu genügen,<br />

die unantastbare Spitze des Marktes zu<br />

sein. Die Begierde dreht sich um. Damit<br />

dreht sich eine Spirale abwärts. Wer verkauft,<br />

reduziert seinen Wert. Verkaufen<br />

ist letztlich ein Testat des Scheiterns an<br />

den eigenen Ansprüchen.<br />

Die beste Vertriebsstrategie ist deswegen<br />

nicht die des Verkaufens, der Akquise<br />

und der Anbiederung, sondern die<br />

der ultimativen Leistungsverbesserung:<br />

mehr Service, mehr Erleben, mehr Qualität,<br />

mehr Emotion, mehr Bindung, mehr<br />

von allem, was die Marke ausmacht. Wer<br />

wachsen möchte, braucht nicht mehr<br />

Vertrieb(ler), sondern mehr Performance<br />

– radikale Produkt- und Leistungsverbesserung,<br />

statt radikalem Sales.<br />

Marketing statt Sales<br />

Wer (sich) verkauft, hat den Premium-<br />

Anspruch aufgegeben und spielt nur<br />

noch in der Liga der vergleichbaren Mittelmäßigkeit<br />

substituierbarer Anbieter.<br />

Verkaufen ist nicht die Flucht nach vorn,<br />

sondern die nach unten. Nicht selten<br />

geht mit dem Verkaufsdruck auch der<br />

Preis nach unten. Was jeder haben kann<br />

oder soll, wird billiger. Rabatte werden<br />

größer, die Begehrlichkeit nimmt so noch<br />

weiter ab. Derart verkaufen kann jeder.<br />

Verkaufen ist auch in diesem Sinne nicht<br />

die Lösung.<br />

Statt in Sales sollten Unternehmen deswegen<br />

in ihr Marketing investieren, in<br />

exzellente Sichtbarkeit in der Zielgruppe,<br />

die neue Begehrlichkeiten weckt – von<br />

der edlen Verpackung über noble Veranstaltungen<br />

und Touchpoints bis hin zum<br />

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exklusivsten Service, von High-Class-<br />

Sichtbarkeit und PR über prominente Testimonials<br />

bis hin zum Verzicht auf alles,<br />

was nach Erreichbarkeit für Jedermann<br />

aussieht.<br />

Marketing dieser Art bedeutet auch Verzicht:<br />

nicht überall und auf jedem Kanal<br />

sein, sondern nur dort, wo die eigene<br />

Zielgruppe unterwegs ist. So muss das<br />

Marketing auch nicht teurer werden.<br />

Nicht mehr, sondern weniger, dafür aber<br />

exzellent und premium. Das ist dann die<br />

Orientierung nach oben, statt der Flucht<br />

nach unten. Premium ist die Antwort auf<br />

das Delta zwischen Ist und Soll.<br />

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Die Tendenz geht<br />

in die falsche Richtung<br />

Leider entwickelt sich der Trend in eine<br />

andere Richtung. Durch immer mehr<br />

Digitalisierung werden Leistungen automatisiert<br />

und dadurch nicht selten<br />

nivelliert. Durch den Fach- und Arbeitskräftemangel<br />

und der fehlenden Einsatzbereitschaft<br />

von immer mehr Mitarbeitern<br />

- Stichwort Work-Life-Balance und<br />

Arbeitnehmermarkt - werden immer<br />

mehr Terminals und Maschinen dort<br />

eingesetzt, wo früher menschliche Erlebnispunkte<br />

möglich waren. Der Wettbewerb<br />

findet in Form von Wachstum<br />

an Marktanteilen statt, nicht selten begleitet<br />

von Preiskämpfen oder Rabatten.<br />

Tesla war früher die E-Auto-Avantgarde.<br />

Wer umweltbewusst war und es sich leisten<br />

konnte, fuhr Tesla. Heute senkt der<br />

Autobauer seine Preise so radikal, um im<br />

Wettbewerb mit chinesischen Billiganbietern<br />

zu bestehen, dass selbst treue<br />

Fans auf die Barrikaden gehen. Wenn ein<br />

neuer Tesla nur die Hälfte dessen kostet,<br />

was man selbst erst vor einem Jahr gezahlt<br />

hat, ist die Wut verständlich. Man<br />

stelle sich vor, Porsche der Bentley würden<br />

plötzlich die Preise radikal senken<br />

und jeder könne ein solches Auto fahren.<br />

Wer die Sache premium angeht, muss<br />

letztlich auch nicht mehr verkaufen, sondern<br />

kommt sogar mit weniger Absatz<br />

aus – und steigert zugleich seine Margen.<br />

Verkaufen, insbesondere über den Preis,<br />

ist der Weg in die Beliebigkeit. Herausragende<br />

Marken verkaufen nicht, sondern<br />

werden gekauft, biedern sich nicht<br />

an, sondern verknappen gar ihr Angebot,<br />

um einen Wettbewerb unter den Kunden<br />

zu initiieren. Sie drehen den Wettbewerb<br />

um.<br />

Schluss mit Sales<br />

Die Kultur des Wachstums durch Verkauf<br />

ist dauerhaft ohnehin keine Lösung. Die<br />

Produktwelt spaltet sich zunehmend in<br />

Premium in Discount. Die Mitte wird verschwinden.<br />

Wachstum in seiner jetzigen<br />

Form verschlingt Unmengen an Ressourcen<br />

– materiellen, personellen, finanziellen<br />

und ökologischen. Eine nachhaltigkeitsbewusste<br />

Gesellschaft wird das<br />

nicht goutieren. Im Discount-Segment<br />

werden digitale Antworten den Preis<br />

niedrig halten für diejenigen, die keine<br />

allzu hohen qualitativen und ethischen<br />

Ansprüche stellen. Im Premium-Segment<br />

aber werden Faktoren wie Qualität, Service<br />

und Exzellenz gefragt bleiben. Hier<br />

ist die Chance, sich zu unterscheiden, der<br />

Sales-Kultur zu entsagen und sich auf<br />

das Wesentliche zu konzentrieren: den<br />

Kunden, der ein herausragendes Markenerlebnis<br />

erwartet und der ein Unternehmen<br />

und dessen Produkte begehrt. •<br />

Falk S. Al-Omary<br />

ist Strategieberater rund<br />

um die Themen Marke,<br />

Medien, Meinungsbildung<br />

und Markteinführung sowie<br />

erfahrener Krisenkommunikationsmanager.<br />

www.al-omary.com<br />

Über den Autor<br />

© SILKE GALL


46 Wirtschaft<br />

47<br />

Geldverschwendung<br />

bei digitalem Marketing<br />

Werbung ist wertlos ohne solide Website<br />

In der modernen Geschäftswelt spielt<br />

die Online-Präsenz im Marketing eine<br />

entscheidende Rolle. Mit dem digitalen<br />

Zeitalter und der zunehmenden Internetnutzung<br />

sind Unternehmen mehr denn<br />

je gefordert, gleichermaßen sowohl in<br />

klassische Werbemaßnahmen als auch<br />

in ihren Internetauftritt zu investieren.<br />

Jedoch scheinen viele Unternehmen die<br />

Wichtigkeit eines soliden Webauftritts<br />

zu unterschätzen, während sie zigtausend<br />

Euro für Werbemaßnahmen ausgeben<br />

– nicht selten mit wenig messbarem<br />

Erfolg. Und so wird manche teure Wer-<br />

bung sinn- und wertlos, wenn sie nicht<br />

von einer überzeugenden Website unterstützt<br />

wird, auf der die Maßnahmen in<br />

irgendeiner Weise konvertieren – in Form<br />

von Zugriffszahlen, Verkaufszahlen oder<br />

einem nachweislichen Imagegewinn für<br />

die Marke.<br />

Werbung ist nach wie vor ein mächtiges<br />

Werkzeug, um Aufmerksamkeit zu erzeugen<br />

und Kunden zu gewinnen. Aber<br />

was passiert, wenn potenzielle Kunden<br />

aufgrund einer beeindruckenden Anzeige<br />

oder einem kreativen TV-Spot auf eine<br />

schlecht gestaltete oder nur unzulänglich<br />

funktionierende Website gelangen?<br />

Sie könnten in Sekundenschnelle ihr<br />

Interesse verlieren und die Seite wieder<br />

verlassen. Das Geld für Werbung fliegt so<br />

buchstäblich aus dem Fenster. Das positive<br />

Image der Werbung setzt sich dann<br />

nicht gleichermaßen auf der Website<br />

fort. Der positive Eindruck neutralisiert<br />

sich wieder oder kippt gar ins Gegenteil.<br />

Klassische Werbung bleibt bedeutend<br />

Werbung bleibt eine wesentliche Komponente<br />

im modernen Marketing und<br />

spielt nach wie vor eine entscheidende<br />

© FREEPIK.COM | SNWOING<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Rolle beim Unternehmenswachstum<br />

und -erfolg. Sie dient als Kommunikationsmittel<br />

zwischen Unternehmen<br />

und Verbrauchern und hat das Ziel, Produkte<br />

oder Dienstleistungen bekannt zu<br />

machen, Kunden zu gewinnen und die<br />

Marktposition zu stärken. Marktanteile<br />

entscheiden sich auch auf dem Feld der<br />

Sichtbarkeit.<br />

Die Macht der Werbung liegt in ihrer<br />

Fähigkeit, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe<br />

zu erregen, ein positives Bild zu<br />

schaffen und das Kaufverhalten der Kunden<br />

zu beeinflussen. In der digitalen Ära,<br />

in der Informationen und Alternativen<br />

nur einen Klick entfernt sind, kann Werbung<br />

Unternehmen dabei helfen, sich<br />

visuell und kreativ von der Konkurrenz<br />

abzuheben und ein einzigartiges Markenimage<br />

zu schaffen.<br />

Trotzdem ist Werbung kein Garant für<br />

Erfolg. Sie muss strategisch geplant und<br />

eingesetzt werden, um den bestmöglichen<br />

Return on Investment (ROI) zu erzielen.<br />

Eine effektive Werbung spricht die<br />

richtige Zielgruppe an, liefert eine klare<br />

Botschaft und hat eine starke Handlungsaufforderung,<br />

die sich letztlich auf<br />

der Website manifestiert. Werbung hat<br />

heute die Aufgabe, Interessenten auf die<br />

Website zu locken und sie dort zu Kunden<br />

zu konvertieren.<br />

Ein Beispiel für erfolgreiche Werbung<br />

dieser Art war die „Share a Coke"-Kam-<br />

pagne von Coca-Cola. Diese personalisierte<br />

Werbung hat einen starken<br />

emotionalen Wert geschaffen und die<br />

Kundenbindung erhöht, was zu nachhaltig<br />

steigenden Verkaufszahlen führte.<br />

Aber ohne eine solide Website, auf der<br />

die Kunden ihre personalisierte und individualisierte<br />

Flasche bestellen konnten,<br />

hätte diese Kampagne nicht den gewünschten<br />

Erfolg gehabt. Der Werbung<br />

folgte die notwendige und professionell<br />

im Sinne des Kunden gestaltete Interaktion<br />

auf der Website.<br />

Konversion schaffen<br />

Eine solide und gut gestaltete Website<br />

ist für Unternehmen in der digitalen<br />

Ära unverzichtbar. Sie dient nicht nur<br />

als Visitenkarte und Informationsquelle,<br />

sondern auch als Plattform für Geschäftstransaktionen,<br />

Kundenbindung<br />

und Markenbildung, also für jede Form<br />

der direkten Interaktion mit dem Kunden.<br />

Und der will und muss sich schließlich<br />

wohlfühlen, in jeder Beziehung.<br />

Eine gute Website zeichnet sich durch<br />

klare Navigation, ansprechendes Design,<br />

qualitativ hochwertige Inhalte, schnelle<br />

Ladezeiten und optimale Nutzerfreundlichkeit<br />

aus. Sie berücksichtigt auch<br />

Suchmaschinenoptimierung (SEO), um<br />

die Sichtbarkeit und das Ranking in den<br />

Suchmaschinenergebnissen zu verbessern.<br />

All diese Aspekte sind entscheidend,<br />

© FREEPIK.COM<br />

um die Zugriffe auf die Seite zu erhöhen,<br />

die Verweildauer zu verlängern und die<br />

Konversionsraten zu verbessern.<br />

Mehr denn je sind Kunden anspruchsvoll<br />

und erwarten ein nahtloses Online-<br />

Erlebnis. Wenn die Website nicht den<br />

Erwartungen entspricht, könnten potenzielle<br />

Kunden schnell abspringen und u<br />

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48 Wirtschaft<br />

49<br />

© FREEPIK.COM | VWALAKTE<br />

zu Konkurrenzangeboten wechseln.<br />

Eine solide Website dient daher als<br />

Aushängeschild für ein Unternehmen<br />

und als Ankerpunkt für jede<br />

Werbemaßnahme, die auf der Website<br />

messbar wird und ihre Wirkung<br />

entfaltet.<br />

Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche<br />

Website ist die von Amazon.<br />

Mit ihrem benutzerfreundlichen<br />

Design, ihrer riesigen Produktauswahl<br />

und nahtlosen Checkout-Prozessen<br />

hat Amazon eine Website geschaffen,<br />

die Kundenzufriedenheit und<br />

Loyalität fördert und somit einen erheblichen<br />

Einfluss auf den Geschäftserfolg<br />

des Konzerns hat. Amazon schafft ein<br />

ganzheitliches Erlebnis – von der Werbung<br />

im TV über das Nutzererlebnis und<br />

sämtliche Prozesse von der Bestellung<br />

einer Ware bis zu deren Lieferung oder<br />

Reklamation. Alles ist einfach und entspricht<br />

dem Markenkern, das kundenfreundlichste<br />

Unternehmen der Welt zu<br />

sein. Marke, Werbung, Website, digitale<br />

Prozesse greifen ineinander und binden<br />

den Kunden – offline und online.<br />

Werbung und Website<br />

in Beziehung setzen<br />

Werbung und eine solide Website sind<br />

zwei Seiten derselben Medaille, wenn es<br />

darum geht, das Geschäftsergebnis zu<br />

© FREEPIK.COM | GPOINTSTUDIO<br />

verbessern. Sie arbeiten Hand in Hand,<br />

um einerseits die Markensichtbarkeit zu<br />

erhöhen und Kunden anzuziehen, andererseits<br />

aber auch Umsätze zu generieren.<br />

Nur so gelingt digitales Marketing<br />

tatsächlich: mit einer ganzheitlichen<br />

Marken- und Kommunikationsstrategie<br />

statt einzelner Maßnahmen.<br />

Zeit aufzuwachen<br />

Viele Unternehmen unterliegen jedoch<br />

noch immer dem Trugschluss, dass bloße<br />

Werbung ausreicht, um im hart umkämpften<br />

Marktumfeld erfolgreich zu<br />

sein. Motto: Viel Präsenz gleich hohe Umsätze,<br />

Dauerbeschallung statt messbarer<br />

Ergebnisse. Und so pumpen sie Unsummen<br />

in ausgeklügelte Werbekampagnen,<br />

vergessen jedoch dabei das entscheidende<br />

Fundament – eine solide, gut<br />

durchdachte und mit dem Kunden interagierende<br />

Website. Diese Ignoranz<br />

ist nicht nur ein strategischer Fehler,<br />

sondern auch ein sicherer Weg in<br />

den mittelfristigen Untergang.<br />

Ohne eine starke Website als Rückgrat<br />

der digitalen Präsenz sind kurz-,<br />

mittel- und langfristige Erfolge in<br />

Marketing und Vertrieb nahezu<br />

unmöglich. Viel Sichtbarkeit allein<br />

sorgt nicht für mehr Verkäufe oder<br />

loyale Kunden. Nur durch das Zusammenspiel<br />

von effektiver Werbung<br />

und einer soliden Website können<br />

Unternehmen im digitalen Zeitalter erfolgreich<br />

sein. •<br />

Über den Autor<br />

Dominik Pühringer<br />

ist Experte auf dem Gebiet<br />

der digitalen Sichtbarkeit<br />

und verfügt über umfassende<br />

Kenntnisse in der<br />

Entwicklung erfolgreicher<br />

Online-Marketing- und<br />

Website-Strategien. Mit seinem<br />

fundierten Know-how<br />

unterstützt er Unternehmen<br />

dabei, ihre Online-Präsenz zu optimieren und ihre<br />

Ziele im digitalen Zeitalter zu erreichen.<br />

www.dbrains.at<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Der Deindustrialisierung<br />

entgegenwirken<br />

7 Maßnahmen im Pflichtenheft des Mittelstands<br />

Neben der Bundesregierung müssen<br />

auch die deutschen Unternehmen einer<br />

drohenden Deindustrialisierung<br />

entgegenwirken. Daher hat die auf<br />

Lieferketten spezialisierte Kloepfel<br />

Group jetzt sieben Maßnahmen veröffentlicht,<br />

mit denen sich Mittelständler<br />

stärken können. Viele Unternehmen<br />

kennen die erforderlichen Handlungsfelder,<br />

doch oft fehlen Fach- und Führungskräfte.<br />

Daher lautet der erste Tipp<br />

der Berater:<br />

Maßnahme 1: Fachkräftemangel durch<br />

interimistische Manpower auf Zeit<br />

ausgleichen<br />

„Die Mittelständler kennen ihre Aufgaben<br />

in der Regel, doch ihnen fehlen Fach- und<br />

Führungskräfte für die Umsetzung. u<br />

Richter_und _Hess_196X94_mg mit Premier Finalist final.indd 2 21.06.<strong>2023</strong> 12:55:08


50 Wirtschaft 51<br />

Daher bieten wir den Unternehmen an,<br />

ihre Kapazitäten in den jeweiligen Bereichen<br />

temporär durch interimistische<br />

Supply Chain Manager, Ingenieure oder<br />

andere Fach- und Führungskräfte auf<br />

Zeit zu verstärken,“ so Marc Kloepfel,<br />

CEO der Kloepfel Group.<br />

Maßnahme 2: Lieferketten optimieren<br />

Zudem müssen mehr Unternehmen<br />

auf die Diversifizierung ihrer Lieferketten<br />

setzen, um Risiken zu minimieren.<br />

Die Digitalisierung muss auch hier<br />

weiter vorangetrieben werden, um die<br />

Effizienz und Transparenz entlang der<br />

Lieferketten zu verbessern. Unternehmen<br />

sollten darüber hinaus verstärkt<br />

auf Risikomanagement achten. Des<br />

Weiteren können nachhaltige Lieferketten<br />

das Unternehmensimage verbessern<br />

und die Resilienz der Lieferketten<br />

steigern.<br />

Kloepfel erklärt: „Zwar wird hier schon<br />

viel von den Unternehmen getan, doch<br />

es reicht oft nicht aus, um im globalen<br />

Wettbewerb der Lieferketten die Nase<br />

vorne zu haben.“<br />

Maßnahme 3:<br />

Digitale Transformation vorantreiben<br />

Durch die Anpassung an digitale Technologien<br />

und die Umstellung auf digitale<br />

Geschäftsmodelle können mittelständische<br />

Unternehmen ihre Effizienz<br />

steigern, neue Märkte ansprechen und<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.<br />

Maßnahme 4:<br />

Produktkosten optimieren<br />

Unternehmen müssen Produktkosten<br />

optimieren, indem sie bspw. Produktionsprozesse<br />

durch neue Technologien<br />

verbessern, energieeffizienter produzieren,<br />

Material effizienter einsetzen<br />

oder teure Materialien durch kostengünstigere<br />

Alternativen ersetzen. Dies<br />

ermöglicht es ihnen, ihre Produktkosten<br />

zu senken, ohne dabei die Qualität<br />

des Endprodukts zu beeinträchtigen.<br />

Maßnahme 5: Fördermittel<br />

für Innovationen ausschöpfen<br />

Durch Investitionen in Forschung und<br />

Entwicklung können mittelständische<br />

Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben<br />

und neue Geschäftsfelder erschließen.<br />

Aber: Im Jahr 2020 wurde bspw.<br />

die Forschungszulage mit breitem Einvernehmen<br />

eingeführt. Diese Maßnahme<br />

soll jährlich bis zu 2,5 Milliarden<br />

Euro an forschende Unternehmen auszahlen<br />

und Anreize für Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung (FuE)<br />

schaffen.<br />

Duran Sarikaya, CEO von EPSA Deutsch-<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

land, eine Tochter der Kloepfel Group,<br />

sagt: „In unseren Gesprächen stellen<br />

wir immer wieder fest, dass Unternehmen<br />

Fördermittel wie die Forschungszulage<br />

viel zu wenig kennen oder in<br />

Anspruch nehmen. Ein Grund dafür<br />

sind sicherlich die hohen Hürden bei<br />

der Antragstellung. Dabei gibt es Fördermittelberater,<br />

wie EPSA Deutschland,<br />

die den Unternehmen bei der<br />

Beantragung von Fördergeldern sogar<br />

auf Erfolgsbasis helfen.“<br />

Maßnahme 6:<br />

Produkte und Märkte diversifizieren<br />

Mittelständler sollten ihre Produktpalette<br />

erweitern und neue Märkte<br />

erschließen, um Abhängigkeiten von<br />

Branchen oder Regionen zu reduzieren.<br />

So können sie sich an sich verändernde<br />

Marktnachfragen anpassen und neue<br />

Wachstumschancen nutzen.<br />

Maßnahme 7: Zusammenarbeit und<br />

Kooperation forcieren<br />

Der Aufbau von Partnerschaften mit<br />

anderen Unternehmen, Startups, Forschungseinrichtungen<br />

und Institutionen<br />

kann mittelständischen Unternehmen<br />

Zugang zu Ressourcen,<br />

Fachwissen und neuen Geschäftsmöglichkeiten<br />

verschaffen. •<br />

© KLOEPFEL GROUP<br />

Mark Kloepfel ist CEO der Kloepfel Group.<br />

Unter dem Dach der Kloepfel Group<br />

formieren sich spezialisierte Unternehmen<br />

für Kostensenkung und Prozessoptimierung<br />

im Mittelstand.<br />

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52 Wirtschaft<br />

53<br />

AUS FEHLERN LERNEN<br />

In komplexen Zeiten ein Muss<br />

© FREEPIK.COM | BEARFOTOS<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

Das Neue erschließt sich nur dem, der<br />

ausgetretene Pfade verlässt. Eine fehlertolerante<br />

Lernkultur ist dafür ein Muss.<br />

Wenn das Umfeld komplex und die Zukunft<br />

unvorhersehbar ist, werden Fehlversuche<br />

zur Normalität.<br />

Vor ein paar Jahren hatte ich in der Hamburger<br />

Google-Zentrale zu tun. Gerade<br />

war die Google Glass herausgekommen,<br />

ein Minicomputer, den man wie<br />

eine Brille trägt. Die wollte ich natürlich<br />

gleich ausprobieren. Man konnte auf<br />

ein Touchpad am Gestänge tippen oder<br />

Sprachbefehle eingeben und bekam die<br />

gewünschten Informationen auf ein<br />

Prisma vor dem rechten Auge eingespielt<br />

- auch solche vom Gegenüber. Die<br />

Gegenüber fanden das gruselig. „Glassholes“<br />

wurden die Träger genannt. Die<br />

Brille floppte. Zunächst. Zwei Jahre nach<br />

dem vorübergehenden Ende verkündete<br />

Google mehrere Großprojekte mit<br />

namhaften Konzernen. Seitdem wird<br />

die Google Glass mit großem Erfolg im<br />

B2B-Geschäft eingesetzt, zum Beispiel in<br />

Werkshallen und in der Logistik.<br />

Das Beispiel zeigt: Wirklich Neues gelingt<br />

nur dem, der den Mut hat, zwischendurch<br />

auch zu straucheln. Der Experimentiermodus<br />

ist dort ständig auf „on“.<br />

Eine fehleroffene, sanktionsfreie Lernkultur<br />

ist hierfür ein Muss. Wenn das<br />

Umfeld komplex und die Zukunft unvorhersehbar<br />

ist, werden Fehlversuche zur<br />

Normalität. Erfolgreiche Unternehmen<br />

>> experimentieren<br />

Sie probieren vieles aus, um zu sehen,<br />

was für den Markt das Richtige ist. Sie<br />

testen „jedes Jahr, jeden Monat, jede Woche,<br />

jeden Tag“ (Jeff Bezos), um mit den<br />

stets steigenden Kundenerwartungen<br />

Schritt zu halten. „Experimentability“ sei<br />

die wichtigste Management-Ressource<br />

in einer digitalen Welt, sagt der Verhaltensökonom<br />

Ernst Fehr, Professor an der<br />

Universität Zürich. Geplante Vorgehensweisen<br />

werden dabei sofort über Bord<br />

geworfen, wenn sie sich im Zuge von<br />

Testphasen als untauglich erweisen.<br />

>> iterieren<br />

Über permanente Lernschleifen wird<br />

mithilfe von Kundenmeinungen fortlaufend<br />

optimiert, um frühzeitig auszusondern,<br />

was niemand braucht. So kommt<br />

validiert nur das auf den Markt, wofür<br />

die Menschen tatsächlich Geld ausgeben<br />

wollen. Das ständige Feedback über<br />

testen – lernen – verbessern – testen<br />

macht sofortige Kurskorrekturen möglich.<br />

Ein wertvolles Extra: Man ist regelmäßig<br />

in Kontakt mit seinen Kunden<br />

und sorgt für den „Mein-Baby-Effekt“.<br />

>> pivotieren<br />

Beim Pivotieren verschiebt man etwas<br />

an einen anderen Platz. Insofern ist ein<br />

Pivot kein Komplettausstieg, vielmehr<br />

wird mindestens ein erfolgversprechender<br />

Aspekt des ursprünglichen Geschäftsmodells<br />

gezielt in eine neue Richtung<br />

gelenkt. So erging es zum Beispiel<br />

dem Instagram-Vorläufer Burbn, eine<br />

App, die ursprünglich konzipiert worden<br />

war, um Whiskey-Freunde zusammenzubringen.<br />

Als man erkannte, dass die User<br />

hauptsächlich die Fotoposting-Funktion<br />

nutzten, richtete sich das Startup neu<br />

aus und legte damit den Grundstein für<br />

die Erfolgsstory von Instagram.<br />

© FREEPIK.COM<br />

Jeder kann durch Fehler klüger und besser<br />

werden. So ist jeder Fehlversuch zugleich<br />

ein Erkenntnisgewinn, ein sich öffnendes<br />

Fenster, in dem sich das Rettende<br />

eines Neubeginns zeigt. Ich verliere nie,“<br />

hat Nelson Mandela einmal gesagt.<br />

„Entweder ich gewinne, oder ich lerne.“<br />

Das zeugt von Größe<br />

und Demut zugleich.<br />

Wer wie<br />

beim Tennis<br />

zwei Aufschläge<br />

hat, kann<br />

beim ersten<br />

mutiger sein<br />

und versuchen,<br />

das Spiel sofort<br />

für sich zu<br />

entscheiden.<br />

Und jeder Top-Stürmer weiß: Für<br />

jedes Tor, das man schießt, schießt man<br />

fünf Mal daneben.<br />

Fehler sind Entwicklungschancen<br />

In klassischen Unternehmen finden wir<br />

oft eine angstvolle Fehlerkultur. Hingegen<br />

haben junge Unternehmen längst<br />

verstanden: Nur da, wo nichts passiert,<br />

passieren garantiert keine Fehler. Und<br />

die Angst selbst vor kleinsten Fehlern<br />

verhindert den großen Erfolg. Deshalb<br />

probiert man dort alles Mögliche aus<br />

und kalkuliert das Scheitern mit ein.<br />

„Start many, try cheap, fail early”, heißt<br />

das Prinzip: Viele Projekte starten, sie mit<br />

kleinen Mitteln testen, Flops schnell erkennen<br />

und sofort eliminieren. Für den<br />

Fall, dass man scheitert, scheitert man<br />

früh. Kosten halten sich so in Grenzen.<br />

In der Digitalwelt ist eine gesunde Fehlerkultur<br />

demnach völlig normal. In<br />

manchen Unternehmen können sich die<br />

MitarbeiterInnen für eine ungewöhnliche<br />

Auszeichnung qualifizieren: „Stelle<br />

ein Projekt vor, das so richtig gegen die<br />

Wand gefahren ist“, lautet die Aufforderung<br />

dort. Der dahinterliegende Sinn:<br />

Alle sollen daraus lernen. Nicht der Fehler,<br />

sondern die Lernerfahrung wird also<br />

gefeiert. Denn eine negative Haltung<br />

gegenüber Fehlern erstickt jeden Hauch<br />

von Wagemut schon im Keim. Über einen<br />

Mangel an Innovationen darf man<br />

sich dann natürlich nicht wundern.<br />

Vielerorts werden Fehler gerne vertuscht<br />

– und Scheitern ist inakzeptabel. In der digitalen<br />

Szene hingegen werden Fehler als<br />

Entwicklungschancen gesehen. Dort fühlt<br />

man sich inspiriert von den Geschichten bekannter<br />

Unternehmer, die vor ihrem Durchbruch<br />

gescheitert sind. So erging es auch<br />

Max Levchin, einem Serien-Entrepreneur<br />

mit ukrainischen Wurzeln. Die erste Firma,<br />

die er gründete, scheiterte mit einem großen<br />

Knall. Die beiden nächsten Firmen<br />

scheiterten auch, nur nicht ganz so<br />

dramatisch. Die vierte wäre beinahe<br />

nicht gescheitert. Die fünfte war<br />

PayPal, ein grandioser Erfolg.<br />

Mancherorts werden bereits<br />

Bewerber bevorzugt,<br />

die schon gescheitert sind.<br />

Dort weiß man um den<br />

Wert dieser Erfahrung. In<br />

gescheitert steckt nämlich<br />

gescheiter. u


54 Wirtschaft<br />

55<br />

Über die Autorin<br />

Angst ist der größte Fortschrittskiller<br />

Woher kommt diese Angst vor Fehlern?<br />

In der alten Industriekultur konnte jeder<br />

Produktionsfehler den Ruin bedeuten,<br />

weil klassische Herstellungsprozesse<br />

teuer waren. Heute gilt es zu differenzieren.<br />

Was folgenschwere Nachwirkungen<br />

haben kann, verlangt zwangsläufig eine<br />

Null-Fehler-Toleranz. Und natürlich will<br />

jeder Kunde eine fehlerfreie Leistung.<br />

Hingegen ist Fehlerakzeptanz in der vorgelagerten<br />

Entwicklungs- und anschließenden<br />

Optimierungsphase elementar.<br />

Dafür gibt es zum Beispiel das Testlabor<br />

und den Flugsimulator. Digitale Produkte<br />

kommen als Beta-Version auf den Markt<br />

und werden mithilfe der User ständig<br />

verbessert und weiterentwickelt.<br />

Zudem kann man Fehler auch differenzierter<br />

betrachten: als Lapsus, Panne,<br />

Schnitzer, Anlaufschwierigkeit, Ersterfahrung,<br />

Fehleinschätzung, Rückschlag,<br />

Schwachstelle, Sackgasse, Trugschluss,<br />

Übersehen, Irrtum. Solche Formulierungen<br />

schützen vor dem Gefühl des<br />

Versagens und machen Missgriffe verzeihlich.<br />

Wem etwas schiefgeht, der<br />

braucht keinen Anpfiff, sondern Trost<br />

und Ermunterung. Meist ist man ja erst<br />

auf dem Weg zur Könnerschaft. Kaum etwas<br />

funktioniert aus dem Stand heraus<br />

und auf Anhieb. Verschiedenes muss<br />

ausprobiert werden und dabei sind Fehlversuche<br />

zwangsläufig. Man korrigiert<br />

seine anfängliche Meinung, probiert<br />

immer weiter, entdeckt neu. So wird das<br />

Straucheln zu einem Überarbeiten von<br />

Möglichkeiten.<br />

Dem verdanke ich übrigens mein Lieblingsdessert,<br />

wenn ich in Frankreich bin.<br />

Und das kam so: Eines Tages bemerkte<br />

eine der Schwestern Tatin, die in der<br />

Nähe von Orléans ein gutgehendes Restaurant<br />

betrieben, dass sie vergessen<br />

hatte, den Mürbeteig für den Apfelkuchen<br />

in die Backform zu geben. Die Äpfel<br />

schmorten ohne ihn im Ofen, und die<br />

Gäste warteten schon. Plötzlich kam ihr<br />

die zündende Idee. Sie gab den Teig über<br />

das karamellisierte Apfel-Butter-Zucker-<br />

Gemisch und ließ ihn garen. Die Gäste<br />

fanden den Nachtisch köstlich. So wurde<br />

aus einem kleinen Malheur die legendäre<br />

„Tarte Tatin“, eines von vielen „Kindern<br />

des Scheiterns“.<br />

Fehler machen: So früh wie möglich<br />

„Wenn wir nicht genügend Fehler machen,<br />

heißt das, dass wir nicht genügend<br />

neue Dinge ausprobieren“, sagt Philip<br />

Knight, Gründer der Lifestyle-Marke Nike.<br />

Einem Anfänger dürfen natürlich mehr<br />

Fehler passieren als einem Profi. Niemand<br />

ist gleich vom Start weg perfekt.<br />

Stolpern gehört zum Laufen lernen dazu.<br />

Schließlich stellt sich die Frage: Ist das<br />

dem Fehler zugrundeliegende Problem<br />

kompliziert oder komplex? Bei komplizierten<br />

Problemen lassen sich Prozesse<br />

über feste Routinen in Richtung Fehlerlosigkeit<br />

bringen. Bei komplexen Problemen<br />

ist genau das nicht möglich. Sie verlangen<br />

zwar Rahmenbedingungen, aber<br />

auch Spielraum und freie Bahn.<br />

Wer sich schnell verbessern will, braucht<br />

demnach eine fehlertolerante Lernkultur.<br />

Und man braucht folgenden Punkt<br />

auf der Meeting-Agenda: „Welche Erfahrungen<br />

ich gemacht habe, die sich<br />

alle sparen können.“ Jeder Mitarbeitende<br />

weiß damit sogleich: Das wird uns<br />

hier nie wieder passieren. So kann jede<br />

erzählte Geschichte dabei helfen, genau<br />

die Fehler zu vermeiden, die andere<br />

schon hinter sich haben. Wenn man Fehler<br />

hingegen verbirgt, dann machen andere<br />

möglicherweise bald den gleichen<br />

Fehler - und das ganze wiederholt sich<br />

unzählige Mal. Und wenn man Fehler<br />

verschleppt, macht man aus einem Miniein<br />

Maxiproblem. So entstehen am Ende<br />

dann Großbaustellen.<br />

© FREEPIK.COM<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

mit großen<br />

Stückzahlen,<br />

Massenproduktion<br />

und<br />

Gleichförmigkeit.<br />

Bei<br />

diesem Fehlertyp<br />

sind feste<br />

Prozesse, vordefinierte<br />

Abläufe und<br />

penible Kontrollmechanismen<br />

unverzichtbar.<br />

Fehlertyp 2: Fehler, die beim Erschaffen<br />

von Neuerungen entstehen, zum Beispiel<br />

Produkte, Services und Lösungen rund<br />

um Kundenbedürfnisse und die moderne<br />

Arbeitswelt. Hier gilt es, Fehlentwicklungen<br />

früh zu identifizieren, viel zu<br />

testen und anhaltend zu experimentieren<br />

in dem Wissen: Innovationen<br />

sind ergebnisoffen, sie beinhalten die<br />

Option des Scheiterns, erfordern kleine<br />

erste Schritte, verlangen Mut, Frustrationstoleranz,<br />

Anpassungsvermögen und<br />

psychologische Sicherheit. Nicht die<br />

Fehler im Entstehungsprozess sind hier<br />

die größte Gefahr. Die größte Gefahr ist<br />

die, dass das Unternehmen irrelevant wird,<br />

weil die Mitarbeitenden sich nichts trauen.<br />

Fehlertyp 3: Absicht, Nachlässigkeit und<br />

Schlamperei. Das sind Fehler, die nicht<br />

toleriert werden können. Sie erfordern<br />

angemessene Konsequenzen – als Botschaft<br />

an den Verursachenden - und an<br />

alle, die dabei zuschauen.<br />

Folgendes sollte zudem in den Leitlinien<br />

stehen: „Bei uns darf jeder Fehler machen,<br />

nur nicht den, ihn zum Schaden des Unternehmens<br />

zu vertuschen.“ Denn der<br />

falsche Umgang mit Fehlern verursacht<br />

gleich fünffache Kosten:<br />

• Aufwendungen für die fehlerhafte Leistungserstellung.<br />

• Aufwendungen für die notwendige Mängelbeseitigung.<br />

• Umsatzverluste durch die Abwanderung<br />

enttäuschter Kunden.<br />

• Umsatzverluste, die aus negativer Mundpropaganda<br />

entstehen.<br />

• Vertrauensverluste aufgrund einer<br />

schlechten Reputation.<br />

Wo keine Fehler zugelassen werden, geht<br />

viel Zeit damit drauf, sich abzusichern.<br />

Statt Lösungen zu finden, werden Sündenböcke<br />

gejagt. Und überall stehen Besen<br />

herum, um Schlamassel unter den Teppich<br />

zu kehren. Oder man redet sich Fehltritte<br />

schön. Besser, man geht souverän mit<br />

seinem Versagen um und entwickelt Fehlerlernkompetenz.<br />

Das bedeutet, Fehler<br />

schnellstmöglich aufzudecken, Missstände<br />

rasch zu beseitigen und gemeinsam<br />

zu besprechen, wie Fehler in Zukunft verhindert<br />

werden können. Nicht der Mensch,<br />

der einen Fehler gemacht hat, ist das Problem,<br />

sondern der Fehler selbst. •<br />

Das “Rundum-Sorglos-Paket” für die Sicherheit Ihrer IT<br />

Schranküberwachungssystem<br />

Anne M. Schüller ist<br />

Managementdenker, Keynote-Speaker,<br />

mehrfach<br />

preisgekrönte Bestsellerautorin<br />

und Businesscoach.<br />

Die Diplom-Betriebswirtin<br />

gilt als führende Expertin<br />

für Zukunftsstrategien und<br />

eine kundenzentrierte Unternehmensführung.<br />

Zu diesen<br />

Themen hält sie Impulsvorträge auf Tagungen,<br />

Fachkongressen und Online-Events. 2015 wurde<br />

sie für ihr Lebenswerk in die Hall of Fame der German<br />

Speakers Association aufgenommen. Beim<br />

Business-Netzwerk Linkedin wurde sie Top-Voice<br />

2017 und 2018. Von Xing wurde sie zum Spitzenwriter<br />

2018 und zum Top Mind 2020 gekürt. Ihr<br />

Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint<br />

Manager und zertifizierte Orbit-Organisationsentwickler<br />

aus. www.anneschueller.de<br />

Anne M. Schüller:<br />

Bahn frei für<br />

Übermorgengestalter<br />

Gabal Verlag 2022,<br />

216 S., 24,90 €,<br />

ISBN 978-3967390933<br />

Das neue Buch der Autorin<br />

Das Buch zeigt 25 rasch<br />

umsetzbare Initiativen und weit über 100 Aktionsbeispiele,<br />

um zu einem Überflieger der Wirtschaft<br />

zu werden. Kompakt und unterhaltsam<br />

veranschaulicht es jedem, der helfen will, eine<br />

bessere Zukunft zu gestalten, die maßgeblichen<br />

Vorgehensweisen in drei Bereichen:<br />

Wie machen wir die Menschen stärker, das<br />

Zusammenarbeiten besser und die Innovationskraft<br />

im Unternehmen größer.<br />

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GREEN ECONOMY –<br />

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WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

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Wir fördern nachhaltige Unternehmensprojekte<br />

im Bereich Forschung und Innovation.<br />

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Kategorisieren: Es gibt drei Fehlertypen<br />

Auf dem Weg zu einer fehlertoleranten<br />

Lernkultur gilt es zunächst, die Fehlerkategorien<br />

einmal grundsätzlich zu analysieren.<br />

Davon gibt es drei:<br />

Fehlertyp 1: Fehler, die zu einer Katastrophe<br />

führen können. Weil es zum Beispiel<br />

um die Sicherheit von Menschen, um Finanzzahlen,<br />

Juristisches, die Einhaltung<br />

gesetzlicher Vorschriften oder das perfekte<br />

Funktionieren eines Produktes geht.<br />

Solche Fehler gehören zum Beispiel zur<br />

Normwelt von Industrieunternehmen<br />

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56 Wirtschaft<br />

57<br />

Cyberkriminalität<br />

So werden Mitarbeiter-PCs<br />

in freier Wildbahn sicherer<br />

Erst den PC eines Mitarbeiters kapern und<br />

von dort aus dann ins Unternehmensnetzwerk<br />

eindringen: So sieht der Plan vieler<br />

Cyberkrimineller aus. Durch das hybride<br />

Arbeiten steigt die Gefahr, dass sie damit<br />

erfolgreich sind. Dell Technologies zeigt,<br />

wie Unternehmen ihnen einen Strich<br />

durch die Rechnung machen.<br />

Mitarbeiter sind das Einfallstor Nummer<br />

eins für Cyberattacken<br />

Kriminelle versuchen, sie zum Anklicken<br />

schadhafter Links zu bewegen, zum Herunterladen<br />

bösartiger Anhänge zu animieren<br />

oder ihre Anmeldedaten zu erbeuten,<br />

um sich dann über ihre PCs Zugang zum<br />

Unternehmensnetzwerk zu verschaffen.<br />

Die hybriden Arbeitsmodelle vergrößern<br />

dabei die Angriffsflächen und damit auch<br />

das Risiko, dass die Hacker erfolgreich sind.<br />

Dieser Gefahr sind sich Unternehmen bewusst<br />

und ergreifen deshalb zahlreiche<br />

Sicherheitsmaßnahmen, um ihre Mitarbeiter<br />

beim mobilen Arbeiten und im Homeoffice<br />

zu schützen. Sie sichern die Endgeräte<br />

mit Antivirus-Lösungen der nächsten<br />

Generation ab, richten VPN-Verbindungen<br />

für den externen Zugang zum Unternehmensnetzwerk<br />

ein und schützen die Zugriffe<br />

auf Anwendungen mit Multi-Faktor-<br />

Authentifizierung.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

etwa das Hochfahren. Wenn Kriminelle<br />

sich dort einnisten, haben sie praktisch<br />

den kompletten PC unter Kontrolle. Das<br />

können Unternehmen mit speziellen Sicherheitstools<br />

verhindern, die in der Lage<br />

sind, ein kompromittiertes BIOS automatisch<br />

aufzuspüren.<br />

2. Auf physischen Schutz achten.<br />

Genauso wichtig wie der virtuelle ist der<br />

physische Schutz der Endgeräte. Sind Mitarbeiter<br />

mit ihren PCs an öffentlichen Orten<br />

tätig, sollten sie ihre Bildschirme vor<br />

neugierigen Blicken schützen. Diese Möglichkeit<br />

haben sie mit Privacy-Filtern, mit<br />

denen sich auf Knopfdruck der Betrachtungswinkel<br />

des Bildschirms verkleinern<br />

lässt. Auf diese Weise kann niemand etwas<br />

sehen, der sich nicht direkt davor befindet.<br />

Mit Tools für Chassis Intrusion Detection<br />

können Unternehmen die PCs zudem vor<br />

physischen Angriffen schützen. Sobald<br />

eine unautorisierte Person die Abdeckung<br />

eines Geräts entfernt, wird nicht nur der<br />

Besitzer, sondern gleich auch der zuständige<br />

Systemadministrator benachrichtigt.<br />

3. Biometrische Authentifizierung<br />

unterstützen.<br />

Um Endgeräte sicher zu entsperren,<br />

gibt es kaum bessere Methoden als<br />

biometrische Verfahren. Fingerabdrücke<br />

etwa sind nur schwer zu fälschen<br />

und können auch nicht verloren gehen<br />

oder gestohlen werden. Auch die Gesichtserkennung<br />

bietet ein äußerst hohes<br />

Maß an Sicherheit, da sie kaum zu<br />

überlisten ist. Zudem sind die Besitzer<br />

der Endgeräte nicht gezwungen, sich<br />

PINs und Passwörter zu merken oder<br />

irgendwo aufzubewahren. Komplexität<br />

und hohe Kosten von Lösungen für die<br />

Erfassung von Fingerabdrücken und<br />

die Erstellung von Gesichtsscans mit<br />

PCs gehören der Vergangenheit an, sodass<br />

Unternehmen sie heute leichter<br />

einsetzen können.<br />

4. Die Mitarbeiter sensibilisieren und<br />

wachsam halten.<br />

Auch die besten Security-Systeme sind<br />

machtlos, wenn die Nutzer unbedarft<br />

oder fahrlässig handeln. Unternehmen<br />

können ihre Mitarbeiter für generelle<br />

Gefahren und die aktuellen Maschen<br />

von Cyberkriminellen sensibilisieren,<br />

indem sie regelmäßige Sicherheitstrainings<br />

abhalten. Um die Wachsamkeit<br />

ihrer Mitarbeiter permanent hochzuhalten,<br />

können sie außerdem immer<br />

wieder Tests durchführen, beispielsweise<br />

indem sie stichprobenartig Test-<br />

Phishing-Mails versenden.<br />

„Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten,<br />

ihre hybriden Mitarbeiter<br />

besser vor Cyberattacken zu schützen“,<br />

erklärt Ute Riester, Senior Manager<br />

Field Product Management Client Solutions<br />

bei Dell Technologies. „Wichtig<br />

ist dabei aber, dass sie auf Ausgewogenheit<br />

von Usability und Sicherheit<br />

achten. Ihre Mitarbeiter sollten die<br />

Security-Tools unkompliziert nutzen<br />

können. Wenn Sicherheitsmaßnahmen<br />

zu viel Aufwand verursachen und die<br />

Produktivität einschränken, werden die<br />

Mitarbeiter Wege suchen – und finden<br />

– sie zu umgehen.“ •<br />

© FREEPIK.COM | RAWPIXEL<br />

Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten,<br />

die IT-Sicherheit in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle<br />

weiter zu erhöhen, die von Unternehmen<br />

trotz aller Umsicht oft übersehen<br />

werden.<br />

1. Auch unterhalb des Betriebssystems<br />

nach Anomalien suchen.<br />

Antiviren-Programme sind auf der Ebene<br />

des Betriebssystems aktiv und erkennen<br />

deshalb keine Angriffe, die auf das darunterliegende<br />

BIOS (Basic Input/Output<br />

System) abzielen. Dieses System steuert<br />

wichtige Kernfunktionen eines PCs wie<br />

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58 Wirtschaft<br />

59<br />

Moderne<br />

Lebensentwürfe<br />

in Familienunternehmen<br />

© FREEPIK.COM | GPOINTSTUDIOS<br />

Wie Patchworkfamilien erfolgreich zusammenarbeiten<br />

Wenn die Familie größer wird, wachsen auch die unterschiedlichen Interessen.<br />

Trennungen, neue Beziehungen und<br />

Kinder aus verschiedenen Partnerschaften<br />

sind heutzutage keine Seltenheit<br />

mehr. In den letzten Jahrzehnten<br />

hat sich die Gesellschaft drastisch verändert<br />

und klassische Konstellationen<br />

mit Vater, Mutter und Kind sind längst<br />

nicht mehr die einzige gängige Realität.<br />

Die Auswirkungen<br />

moderner<br />

Lebenskonzepte<br />

machen auch vor<br />

Unternehmerfamilien<br />

nicht<br />

halt. Während<br />

früher der äl-<br />

teste Sohn oft als automatischer Nachfolger<br />

angesehen wurde, stehen heute<br />

vielfältigere Möglichkeiten zur Verfügung.<br />

Neue Heraus-forderungen<br />

Die Veränderungen in den Strukturen<br />

bringen jedoch auch Herausforderungen<br />

mit sich. Wie können alle Teile<br />

der Patchworkfamilie und ihre unterschiedlichen<br />

Vorstellungen sowie<br />

Ansprüche unter einen Hut gebracht<br />

werden? Die Zusammenarbeit in einer<br />

Firma kann zu einem wahren Minenfeld<br />

werden, wenn sich nicht alle<br />

Beteiligten mit ihren individuellen Bedürfnissen<br />

und Rollen gehört, sowie<br />

integriert fühlen. Konflikte und Spannungen<br />

scheinen da vorprogrammiert<br />

zu sein. Doch trotz dieser Probleme<br />

gibt es Wege, wie unkonventionell aufgebaute<br />

Familien harmonisch und erfolgreich<br />

zusammenarbeiten können.<br />

Dabei sollten die individuellen Stärken<br />

und Fähigkeiten jedes Mitglieds herausgearbeitet<br />

und insoweit eingebunden<br />

werden, wie es für das Unternehmen<br />

das Beste ist. Schließlich sollten<br />

alle Beteiligten das gleiche Ziel haben:<br />

Die erfolgreiche Fortführung der Firma<br />

– mit oder ohne sie in einer aktiven<br />

Rolle.<br />

Konfliktfelder frühzeitig erkennen<br />

und Möglichkeiten abwägen<br />

Patchworkfamilien bringen ihre eigenen<br />

spezifischen Herausforderungen<br />

mit sich, die auch die Zusammenarbeit<br />

in der Firma beeinflussen können. Die<br />

Einbeziehung von Kindern aus verschiedenen<br />

Beziehungen, der Umgang<br />

mit zerstrittenen Familienmitgliedern<br />

und das unterschiedliche Verständnis<br />

von Rollenbildern sind nur einige Beispiele.<br />

Häufig entstehen die Probleme<br />

bei einer neuen Heirat. Inmitten der<br />

Freude über die neue Partnerschaft<br />

und das Zusammenführen der Familie<br />

gibt es einen Aspekt, der oft übersehen<br />

wird und gerade in wohlhabenden Fa-<br />

milien zu einer wahren Tragödie führen<br />

kann - das Erbrecht.<br />

Ein klassisches Beispiel ist die zweite<br />

Ehe, in der beide Partner Kinder aus früheren<br />

Beziehungen haben. Der Glaube,<br />

dass die Nachfahren des jeweils anderen<br />

genauso erbberechtigt sind wie<br />

die eigenen, ist leider ein Trugschluss.<br />

Grundsätzlich sind nur die eigenen Kinder<br />

für das Vermögen erbberechtigt. Ein<br />

Beispiel zur Verdeutlichung: einer der<br />

Partner verstirbt und es besteht der gesetzliche<br />

Güterstand, die sogenannte<br />

Zugewinngemeinschaft. In diesem Fall<br />

erhält das überlebende Elternteil, die<br />

eine Hälfte des Vermögens und die eigenen<br />

Nachkommen des Verstorbenen<br />

erben die andere. So weit, so gut. Doch<br />

hier lauert das große Missverständnis:<br />

Wenn der noch lebende Partner zu<br />

einem späteren Zeitpunkt stirbt, geht<br />

das gesamte Vermögen des zuletzt Verstorbenen<br />

- einschließlich des geerbten<br />

Vermögens des ersten Partners - zu 100<br />

Prozent an die Kinder des zweiten über.<br />

Die Nachfahren der ersten Person sind<br />

faktisch zu 50 Prozent enterbt worden,<br />

was sicherlich nicht die Absicht war.<br />

Die Auswirkungen dieser Erbregelung<br />

können besonders dramatisch sein,<br />

wenn wesentliche Beteiligungen am<br />

Familienunternehmen betroffen sind.<br />

Die Zukunft des Unternehmens und der<br />

langjährige Aufbau können durch dieses<br />

Missverständnis gefährdet werden.<br />

Doch es gibt Lösungen, die eine solche<br />

Tragödie verhindern können. Eine Möglichkeit<br />

besteht darin, die jeweils anderen<br />

Kinder zu adoptieren, was nicht nur<br />

aus erbschaftsteuerlichen Gründen von<br />

Vorteil sein kann. Eine detaillierte testamentarische<br />

Regelung ist ebenfalls eine<br />

mögliche Lösung. Hierbei kann genau<br />

festgelegt werden, wie das Vermögen<br />

aufgeteilt werden soll, um die Interessen<br />

aller Familienmitglieder zu berücksichtigen.<br />

Eines ist klar - es besteht<br />

Handlungsbedarf. u


60 Wirtschaft<br />

61<br />

© FREEPIK.COM | DRAZEN ZIGIC<br />

Um den Zusammenhalt und die erfolgreiche Zusammenarbeit in Patchworkfamilien zu<br />

fördern, kann ein professionelles Family Governance den entscheidenden Unterschied<br />

machen.<br />

Mit externer Hilfe<br />

klare Strukturen schaffen<br />

Fakt ist, dass potenzielle Stolpersteine<br />

bereits vor dem möglichen Tod der Elterngeneration<br />

geklärt und thematisiert<br />

werden, um Konfliktpotenzial zu<br />

reduzieren. Um den Zusammenhalt<br />

und die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

in Patchworkfamilien zu fördern, kann<br />

ein professionelles Family Governance<br />

den entscheidenden Unterschied machen.<br />

Dabei handelt es sich um eine<br />

neutrale Instanz von außen, die als<br />

Vermittler agiert und Spannungsfelder<br />

erkennt. Eine professionell begleitete<br />

Familienstrategie bietet die Möglichkeit,<br />

Funktionen zu definieren, Verantwortung<br />

aufzuteilen und gemeinsame<br />

Entscheidungen zu treffen. Es ist wichtig,<br />

bereits im Vorfeld klare Strukturen<br />

zu schaffen, offene Kommunikation zu<br />

fördern und potenzielle Streitpunkte<br />

proaktiv anzugehen. Ein zentraler<br />

Aspekt in der Zusammenarbeit von<br />

Patchworkfamilien ist die Rollenfindung.<br />

Dabei sollten alle Mitglieder,<br />

einschließlich angeheirateter Kinder<br />

und Stiefkinder, frühzeitig einbezogen<br />

werden. Offene Kommunikation über<br />

Positionen und Erwartungen ist entscheidend,<br />

um Missverständnisse und<br />

Konflikte zu vermeiden. Auch sollten<br />

potenzielle Probleme, wie zum Beispiel<br />

eine veränderte Erbaufteilung, bereits<br />

vor einer Heirat oder einer Zusammenführung<br />

der Familien angesprochen<br />

und geklärt werden.<br />

Proaktiv handeln<br />

und Streit im Vorfeld verhindern<br />

Um erfolgreich als Patchworkfamilie in<br />

einer Firma zusammenzuarbeiten, können<br />

folgende Tipps hilfreich sein:<br />

1. Schaffen Sie ein Forum für regelmäßigen<br />

Austausch, in dem alle Familienmitglieder<br />

ihre Bedürfnisse und<br />

Ängste äußern können: Es ist wichtig,<br />

einen Raum für offene Kommunikation<br />

zu kreieren, in dem alle Familienmitglieder<br />

ihre Anliegen und Sorgen<br />

äußern können. Regelmäßige Treffen<br />

oder gemeinsame Gespräche bieten<br />

die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven<br />

zu verstehen und Lösungsansätze<br />

zu entwickeln.<br />

2. Beteiligen Sie alle Familienmitglieder<br />

an Entscheidungsprozessen und geben<br />

Sie ihnen das Gefühl, gehört zu<br />

werden: Jeder sollte in einem ersten<br />

Schritt die Möglichkeit haben, seine<br />

Stimme einzubringen. Dies schafft<br />

ein Gefühl der Wertschätzung und<br />

fördert das Engagement aller Beteiligten.<br />

Durch den Einbezug der Angehörigen<br />

entsteht eine breitere Basis<br />

für Entscheidungen und die Akzeptanz<br />

wird erhöht.<br />

3. Nehmen Sie unterschiedliche Vorstellungen<br />

und Ansichten ernst und<br />

suchen Sie nach Kompromissen, um<br />

die Zusammenarbeit zu erleichtern:<br />

In Patchworkfamilien treffen<br />

oft verschiedene Wertvorstellungen,<br />

Erziehungsstile und Ansichten aufeinander.<br />

Es ist wichtig, diese Unterschiede<br />

anzuerkennen und aktiv<br />

nach Kompromissen zu suchen, um<br />

Konflikte zu vermeiden. Flexibilität<br />

und Verständnis für die Bedürfnisse<br />

der einzelnen Menschen sind hierbei<br />

von großer Bedeutung.<br />

4. Bei starken Problemen zwischen Familienzweigen<br />

kann eine professionelle<br />

Mediation helfen, den Dialog<br />

zu fördern und Konflikte aufzuklären.<br />

Ein neutraler Vermittler kann<br />

dabei unterstützen, abgerissene<br />

Gesprächsfäden wieder aufzugreifen<br />

und eine gemeinsame Lösung<br />

zu finden. Durch eine professionelle<br />

Unterstützung können langwierige<br />

Streitigkeiten vermieden und das familiäre<br />

Miteinander gestärkt werden.<br />

5. Definieren Sie die Rollen der Patchwork-Familienmitglieder<br />

bereits vor<br />

einer neuen Ehe oder Zusammenführung<br />

im Rahmen eines Governance-<br />

Prozesses: Treffen Sie frühzeitig eine<br />

Grundsatzentscheidung, ob der neue<br />

Partner und dessen Kinder in das<br />

Familienunternehmen eingebunden<br />

werden sollen oder nicht. Dabei<br />

sollten individuelle Umstände und<br />

die Fähigkeiten und Kenntnisse der<br />

Kinder berücksichtigt werden. Eine<br />

realistische Einschätzung der Möglichkeiten<br />

und Potenziale kann helfen,<br />

Konflikte und Unklarheiten im<br />

späteren Verlauf zu vermeiden.<br />

Fazit: Patchwork mit Planung bereichert<br />

das Familienunternehmen<br />

Moderne Lebensentwürfe stellen<br />

Familienunternehmen vor besondere<br />

Herausforderungen. Doch mit einer<br />

klaren Struktur, offener Kommunikation<br />

und professioneller Unterstützung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

durch Family Governance<br />

können sie gemeistert<br />

werden und im besten Fall<br />

in Chancen für die Firma<br />

umgewandelt werden. Es<br />

ist entscheidend, dass alle<br />

Familienmitglieder im Vorfeld<br />

einbezogen werden,<br />

um ein harmonisches und<br />

erfolgreiches Miteinander<br />

zu ermöglichen. Indem die<br />

Angehörigen ihre Rollen<br />

finden, Konflikte proaktiv<br />

angehen und Austausch<br />

fördern, können Mitglieder<br />

einer Patchworkfamilie in<br />

Unternehmen erfolgreich<br />

zusammenarbeiten und so<br />

die Zukunft des Betriebes<br />

sichern. •<br />

© FREEPIK.COM<br />

Mit einer guten Planung können Stief- und<br />

Halbgeschwister friedlich zusammenarbeiten.<br />

Über den Autor<br />

Thomas A. Zenner<br />

ist ein erfahrener Family<br />

Office-Experte, der<br />

seit über 20 Jahren<br />

in der Beratung von<br />

Familienunternehmen<br />

tätig ist. Nach verschiedenen<br />

Positionen bei<br />

Banken übernahm er ab<br />

2001 den Aufbau und<br />

die Leitung von mehreren Family Offices in<br />

Deutschland und der Schweiz. Seit Oktober<br />

2016 ist er geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Family Office 360grad AG in Stans/Nidwalden,<br />

die umfassende und maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Unternehmerfamilien anbietet.


62 Wirtschaft<br />

63<br />

© PIXABAY.COM | NAKNAKNAK ZIGIC<br />

Verbesserter<br />

Patentschutz<br />

EPG stärkt innovativen deutschen Mittelstand<br />

Das neue Einheitliche Patentgericht (EPG)<br />

hat am 1. Juni die Arbeit aufgenommen<br />

– damit startet eine neue Ära im Patentrecht.<br />

Seine Rechtsprechung ist in 17<br />

Mitgliedstaaten der Europäischen Union<br />

wirksam. Ein Meilenstein für die europäische<br />

Integration – und eine Stärkung der<br />

innovationsstarken mittelständischen<br />

Unternehmen in Deutschland und Europa.<br />

Sie können ihre Erfindungen nun einfacher<br />

und schneller absichern.<br />

Patente sind das Herzstück der deutschen<br />

Wirtschaft. 20 Jahre lang schützen sie<br />

Erfindungen – Produkte ebenso wie technische<br />

Verfahren – vor unerwünschter<br />

Nachahmung durch Wettbewerber. Damit<br />

erhöhen sie die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsstandortes Deutschland<br />

und der ansässigen Unternehmen.<br />

In Europa konnten sie den Patentschutz<br />

für ihre Erfindungen bislang nur Land für<br />

Land einzeln durchsetzen. Dies war teuer,<br />

ineffizient und führte bisweilen sogar zu<br />

widersprüchlichen Entscheidungen der<br />

nationalen Gerichte. Mit dem Einheitlichen<br />

Patentgericht erhalten Unternehmen<br />

jetzt die Möglichkeit, ihre Patente in<br />

der EU vor einem Gericht zentral durchzusetzen.<br />

Auf diese Weise können sie Zeit<br />

und Kosten sparen.<br />

Eine effiziente Möglichkeit,<br />

Patente durchzusetzen<br />

„Der deutsche Mittelstand mit seinen<br />

zahlreichen ‚Hidden Champions‘ gilt im<br />

internationalen Vergleich als besonders<br />

innovationsstark. Umso wichtiger ist für<br />

diese Unternehmen ein effektiver Schutz<br />

ihrer Erfindungen. Das Einheitliche Patentgericht<br />

bietet ihnen nun neben den<br />

nationalen Gerichten eine attraktive, effiziente<br />

Möglichkeit, ihre Patente durchzusetzen“,<br />

betont Dr. Stefan Zech, Partner<br />

und Patentanwalt bei der IP-Kanzlei Meissner<br />

Bolte.<br />

Das EPG ist ein gemeinsames Gericht aller<br />

teilnehmenden EU-Mitgliedstaaten.<br />

Zu Beginn sind dies 17 Länder der europäischen<br />

Union, darunter mit Deutschland,<br />

Frankreich und Italien drei G7-<br />

Staaten und die für die Wirtschaft des<br />

EU-Binnenmarktes bedeutendsten Nationen.<br />

Weitere Mitgliedstaaten wollen<br />

folgen. Das EPG ist dezentral organisiert<br />

und in Deutschland mit vier Standorten<br />

für die erste Instanz vertreten (Düsseldorf,<br />

Hamburg, Mannheim und München).<br />

Geografisch umfassender Patentschutz<br />

mit dem neuen Einheitspatent<br />

Das neue Gericht ist für Fragen der Verletzung<br />

und der Rechtsgültigkeit von<br />

Einheitspatenten zuständig. Diese soge-<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

nannten „Europäischen Patente mit einheitlicher<br />

Wirkung“ wurden zeitgleich mit<br />

dem EPG eingeführt. Wird eine Patentverletzung<br />

festgestellt und erweist sich das<br />

Patent als wirksam, kann das neue EPG<br />

die Nutzung eines patentverletzenden<br />

Produktes oder Verfahrens in allen teilnehmen<br />

Mitgliedstaaten verbieten.<br />

Das neue Einheitspatent vereinfacht die<br />

Anmeldung von Patenten: Es wird wie<br />

ein klassisches Europäisches Patent mit<br />

einem mit einem einzigen Antrag beim<br />

Europäischen Patentamt (EPA) beantragt.<br />

Nach der Erteilung durch das EPA gewinnt<br />

ein Unternehmen in den 17 EU-Mitgliedstaaten<br />

Patentschutz für seine Innovation<br />

und muss nicht mehr, wie bisher bei Europäischen<br />

Patenten einzelne Länder validieren.<br />

Für Anmelder wird das Verfahren<br />

damit einfacher und kosteneffizienter.<br />

„Das neue System aus Einheitspatent<br />

und Einheitlichem Patentgericht unterstreicht<br />

die Bedeutung, welche die Europäische<br />

Gemeinschaft der Förderung<br />

und dem Schutz des europäischen und<br />

internationalen Innovationswettbewerbs<br />

beimisst“, so Dr. Stefan Zech von Meissner<br />

Bolte. „Das neue Patentgericht hat<br />

es sich zum Ziel gesetzt, die Reichweite<br />

nationaler Patentverfahren auf den von<br />

ihm abgedeckten Wirtschaftsraum – den<br />

zweitgrößten weltweit – auszudehnen.<br />

Dies soll den Nutzern eine starke Option<br />

neben der Rechtsdurchsetzung insbesondere<br />

in den USA und China bieten.“<br />

Was mittelständische Unternehmen<br />

jetzt tun sollten<br />

Das neue Patentrechtssystem stellt große<br />

Herausforderungen an Unternehmen,<br />

denn sie müssen einen individuellen<br />

Weg finden, um das Beste aus dem neuen<br />

System für sich herauszuholen. Nicht<br />

für jedes Patent ist es sinnvoll, das neue<br />

Einheitspatentsystem zu nutzen, sondern<br />

stattdessen Patente in gewohnter Weise<br />

vor nationalen Gerichten durchzusetzen.<br />

Das neue System bietet Patentinhabern<br />

nicht nur deutliche Vorteile, sondern birgt<br />

auch gewisse Risiken: „Ein Einheitspatent<br />

kann durch ein einziges Nichtigkeitsverfahren<br />

vor dem EPG für alle Länder, in denen<br />

es gültig ist, zu Fall gebracht werden“,<br />

erläutert Patentanwalt Dr. Stefan Zech. Er<br />

empfiehlt Unternehmen, gemeinsam mit<br />

gemischten IP-Kanzleien aus prozesserfahrenen<br />

Rechtsanwälten sowie Patentanwälten<br />

mit technischer Spezialisierung<br />

eine eigene, auf sie zugeschnittene Patentschutzstrategie<br />

zu entwickeln. •<br />

Dr. Stefan Zech ist Partner<br />

und Patentanwalt bei der IP-<br />

Kanzlei Meissner Bolte, einer<br />

Full-Service-IP-Kanzlei, die<br />

Prosecution und Litigation<br />

von Patenten, Trademarks<br />

und Designs anbietet. An elf<br />

Standorten in Deutschland<br />

und einem in Großbritannien<br />

berät das Team aus mehr<br />

als 60 Patent- und 20 Rechtsanwälten sowie<br />

insgesamt 320 Mitarbeitenden Mandanten aus<br />

verschiedenen Industrien.<br />

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PREISTRÄ GER<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES


64 Lifestyle | Auto<br />

65<br />

BILDER: © MEDIA.MERCEDES-BENZ.COM<br />

Das PHÄNOMEN<br />

der DISTANZ<br />

Mercedes Kompakt-SUV GLC 300e<br />

Lieber Leser, nachdem die Garths mich getestet haben, stelle ich mich hier Ihnen mal selbst vor:<br />

Ich bin ein Mercedes Kompakt-SUV GLC 300e mit Allradantrieb. Ich bin eines der feinen Automobile aus<br />

dem Hause Mercedes Benz, die Marke der automobilen Träume. In meinem schmucken Diamantweiß falle<br />

ich selbstverständlich auf, selbst unter den kleineren Ausführungen der großen Gelände- und Stadtgänger.<br />

Meine markante Markensprache und meine aufregende Form setzen mercedestypische Statements. Ich bin<br />

schließlich einem tief in der Gesellschaft verankertem Prestigé-Denken verpflichtet. Der Stern Ihrer Wünsche.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2023</strong><br />

‚Ein Auto, das reden kann, gibt es nicht.‘<br />

Gibt es doch! Nämlich selbstredend, voller<br />

Selbstbewusstsein und dem Ehrgeiz<br />

verpflichtet, etwas wirklich Gutes zu sein,<br />

sich abzuheben von allen Blechkleidern<br />

dieser Erde. Die Garths nehmen Platz,<br />

überschauen ein hervorragend aufgeräumtes<br />

Cockpit, voller hochwertiger<br />

Tasten und Displays. Auf mein griffiges<br />

Lenkrad bin ich besonders stolz. „Lediglich<br />

der Platz fällt zuerst etwas beengt<br />

auf, denn von außen wirkt die Karosserie<br />

deutlich geräumiger“ sagt der Professor<br />

und schmunzelt. Naja, das ist meiner geschwungenen<br />

Form geschuldet, aber Sie<br />

werden noch hören, was wahre Distanz<br />

und Nähe bedeuten.<br />

Mercedes Benz Power<br />

Mein MBUX- Betriebssystem kann in fast<br />

allen Belangen überzeugen, insbesondere<br />

die Navigation mit Augmented Reality<br />

macht Spaß, jedoch sind einige Funktionen<br />

etwas versteckt, aber man kann<br />

sich dank meiner Intuitivität schnell einarbeiten,<br />

meine ich bescheiden.<br />

Mein 204 PS Benzin-Triebwerk wird hier<br />

kombiniert mit einem leistungsstarken<br />

und Fahrfreude vermittelnden 136 PS<br />

Elektromotor, der einem das rein elektrische<br />

Fahren mit bis zu 120 Kilometer<br />

problemlos ermöglicht. „Tatsächlich<br />

ließen sich diese Werte auch im Alltag<br />

feststellen, den weiten Arbeitsweg in<br />

Berlin habe ich täglich ohne Einschalten<br />

des Benziners bewerkstelligen können.<br />

Leider wird dieser Vorteil durch die erschreckend<br />

dilettantische Energiepolitik<br />

Deutschlands zunichte gemacht, so dass<br />

hier kein tatsächlicher finanzieller Vorteil<br />

erlangt werden kann“, stellt Wilhelm fest.<br />

Tja, da werde ich Wilhelm wohl mal eine<br />

meiner Stärken zeigen und ermuntere<br />

ihn für Leistungssport. Wenn man sich<br />

nämlich mal etwas hurtiger aufs Gaspedal<br />

lehnt - was die beiden Tester in der<br />

Tat vollbringen - springt der Vierzylinder<br />

hör- und spürbar an und unterstützt, im<br />

Sportmodus mit sogar überraschend<br />

kernigem Sound, mein Vorwärtskommen<br />

souverän und kraftvoll, was sich<br />

für einen Überholvorgang besonders im<br />

Schub zeigt.<br />

Die Welt bleibt draußen<br />

„Was einem hinter dem Wärme- und<br />

geräuschdämmenden Akustikglas aber<br />

tatsächlich auffällt, ist das Phänomen<br />

der Distanz. Alles andere, also die Welt<br />

außer mir, wirkt so weit weg, tangiert<br />

einen nicht, man sitzt in seinem eigenen,<br />

schön konstruierten, komfortablen<br />

Reich, gibt sich dem Luxus der Isolation<br />

hin“, stellt Wilhelm fest und klopft seinem<br />

Vater auf die Schulter. Ich nehme<br />

es als Kompliment. Außerdem stimmt<br />

es, denn das macht mich aus. Ich bin<br />

schließlich ein Mercedes, und was kümmert<br />

einen die Welt der Anderen, wenn<br />

man 100.000 € für einen Kompakt SUV<br />

zu zahlen vermag.<br />

Stellen Sie sich vor: Ich werde in Bremen<br />

und in Sindelfingen gebaut! In Peking sogar<br />

als 7-Sitzer. Ich basiere auf der modifizierten<br />

MHA-Plattform (Modular High<br />

Architecture), die auch schon mein Vor-<br />

gänger trug. Die Basis ist eng verwandt<br />

mit der MRA2-Plattform (Modular Rear<br />

Architecture), auf der die aktuelle C-Klasse<br />

(W 206) gesetzt ist.<br />

Als SUV windschnittig<br />

Gegenüber meinem Vorgänger verbessert<br />

sich meine Aerodynamik – der cW-<br />

Wert schrumpft von 0,31 auf 0,29. Das ist<br />

schon ein Sport für mich.<br />

Meine Ladefläche hinten liegt bei mir als<br />

Hybrid ein ganzes Stückchen höher als<br />

bei den Verbrennern. Der Grund ist mein<br />

Akku. Eine kleine Klappe im Boden bleibt<br />

dennoch für Ladekabel und Verbandskasten.<br />

Mich kann man auch mit Luftfederung<br />

haben, die gibt es ausschließlich im Paket<br />

mit der Hinterradlenkung zusammen<br />

für 3.320 € – eine Investition, die ich Ihnen<br />

empfehlen kann, denn dann ist das<br />

komfortable Gleiten garantiert.<br />

Wir sollten uns mal kennen lernen:<br />

Ich bin der mit dem Stern.<br />

Wilhelm Rafael Garth und<br />

Prof. Arnd Joachim Garth


01 Cover 03 04 <strong>2023</strong>.indd 1 15.06.<strong>2023</strong> 13:37:34<br />

66 Leserbriefe | impressum<br />

6<br />

logie und Wissenschaft<br />

in Technologie und Wissenschaft<br />

Gemeinsam<br />

Zukunft sichern<br />

19. Jahrgang | <strong>Ausgabe</strong> 3 • 4 | <strong>2023</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Zur <strong>Ausgabe</strong>: 3•4/<strong>2023</strong><br />

Leserbriefe<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 19. Jahrgang<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5/<strong>2023</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 240 61 - 00<br />

Petra Tröger (CEO), Dr. Helfried Schmidt<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

s in Technologie und Wissenschaft<br />

Welt im Wandel Trends in Technologie und Wissenschaft • Lieferkettengesetz Möglichkeiten<br />

und Lösungen für den Mittelstand • Unternehmensführung Corporate Design, Prozesse<br />

und Humor • Jurylisten <strong>2023</strong> Über welche Unternehmen die Juroren beraten<br />

Wir sind nicht allein!<br />

Vielleicht trifft das auf die Menschheit insgesamt zu. Vielleicht haben wir Brüder und Schwestern irgendwo im All. Auf jeden<br />

Fall trifft es auf unseren Alltag als Unternehmer zu. Unsere Tage haben viel mehr als 24 Stunden, weil wir die Tage mit<br />

unseren Mitarbeitern multiplizieren können. Und mit unseren Partnern und Lieferanten und Kunden. Was auch immer<br />

in Berlin, Brüssel oder irgendwo geschieht: Unsere Devise heißt GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN.<br />

Herzliche Grüße, Helfried Schmidt und Petra Tröger!<br />

+ Kommentare zum Onlinemagazin www.pt-magazin.de<br />

und zum Portal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

(red. gekürzt)<br />

Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist offizielles <strong>Magazin</strong><br />

des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister des Regierungsbezirkes<br />

Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Zu: Zinswende: Wie finanziert sich jetzt<br />

der Mittelstand?<br />

Wir Handwerker, kl. Unternehmer – ohne<br />

Steuerlöcher, Subventionen oder Macht<br />

für Korruption - müssen für die liberale<br />

Mitte kämpfen und ggf. BWAs auch mal<br />

offen legen, so dass nicht die Verbraucher,<br />

Arbeitnehmer und der Staat denken, wir<br />

schwimmen im Geld.<br />

Ich habe meinen Betrieb vor 12 Jahren<br />

gegründet, habe eine neunjährige Tochter,<br />

bin alleinerziehend, war 3,5 Jahre<br />

schwer erkrankt, habe von 2016-2019<br />

in Hamburg eine Weiterbildung zum<br />

Businesscoach gemacht – habe meine<br />

Tochter immer selbst betreut, habe kein<br />

Geld für Putzfrau oder Gärtner, stehe<br />

zum Meister und halte (noch) Ausbildungsplätze<br />

bereit und bin es bald leid,<br />

weiterzukämpfen. Jede heikle Meldung<br />

lässt mein (Luxus-)Geschäft einbrechen -<br />

mal ehrlich: Wer braucht schon Gardinen,<br />

neues Sofa…?<br />

Nach allen Widrigkeiten erholt sich das<br />

Kaufverhalten erfahrungsgemäß nach<br />

8-12 Wochen: seit Kriegsbeginn bekommen<br />

wir aber im 8-12 Wochen Rhythmus<br />

neue Gedankenfürze der Politiker<br />

um die Ohren, so dass der Verbraucher<br />

(wir!) keine Zeit zur Regeneration und<br />

Mut-Findung mehr haben. Würden acht<br />

Wochen Medienberichte aussetzen, würden<br />

natürliche Prozesse starten, Angebot<br />

und Nachfrage regulierten sich, Arbeitnehmer<br />

wären nicht der Meinung, fürs<br />

pünktlich auf der Arbeit sein ein Lob verdient<br />

zu haben.<br />

Wir sollten auf die Straße gehen und uns<br />

Gehör verschaffen. Greta hats uns vorgemacht…<br />

die deutsche Einheit hat gezeigt,<br />

was WIR bewirken können. Und … es gibt<br />

so viele Klarsehende: die sehen nur in unserem<br />

von machtverliebten Nichtskönnern<br />

regierten Land keine Chance, auf<br />

ein kluges Ohr zu treffen.<br />

Katja Schulze<br />

Zu: Investitionen in Vietnam<br />

Ich denke auch, dass Vietnam in unserem<br />

Lande bei weitem unterschätzt wird. Ein<br />

großes Land mit großen Potentialen. Für<br />

vielerlei Geschäftsmodelle interessant!<br />

Sabine Krüger<br />

Zum <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>:<br />

Ihr <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> habe ich seit vielen Jahren<br />

immer gern gelesen. Ein sehr modernes<br />

und informatives <strong>Magazin</strong>. Wirtschaft,<br />

Finanzen, Kultur und Gesellschaft<br />

waren immer meine Themen. Leider<br />

habe ich im Laufe der Zeit viele gesundheitliche<br />

Probleme bekommen, die mir<br />

das Lesen erschweren.<br />

Klaus Budde<br />

Zu: Es wird Zeit: Germany First - Eine<br />

Anregung von Thomas Michael Hogg<br />

Danke für den Impuls zu diesem Artikel,<br />

danke Thomas Michael Hogg für den<br />

Beitrag. Sehr treffend, ich würde gern<br />

vertiefen, denn als einer der älteren, die<br />

noch im DDR-Wirtschaftssystem gearbeitet<br />

haben, kommt mir die Ähnlichkeit<br />

der heutigen "Wirtschaftspolitik" sehr<br />

schnell in den Sinn. Wo bleibt der Markt<br />

als Regulativ, wenn alles Neue nur per<br />

Subvention (=Steuergeld) in den Markt<br />

gepresst wird? Jeder der Innovation abseits<br />

der staatlich verordneten Pfade<br />

wagt, hat vom Start weg zusätzlichen<br />

Ballast auf den Schultern. So geht jeder<br />

Fortschritt daneben.<br />

A.D. (Name der Redaktion<br />

bekannt, aus Dresden)<br />

Zu: „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

"Wir denken in Generationen und achten<br />

auf Enkelfähigkeit". Diesen Satz hört<br />

man immer wieder, wenn man über mittelständische<br />

(Familien)Unternehmen<br />

spricht. Und genau dieses nachhaltige<br />

Handeln zeichnet uns aus, macht uns<br />

krisenfest(er) und sichert uns auch die<br />

Möglichkeit, immer wieder neue Innovationen<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

Mareike Boccola,<br />

Geschäftsf. Gesellschafterin Hauschild<br />

SpeedMixer® - The Original<br />

Leser-Telefon: 0341 240 61-00 | Leser-Fax: 0341 240 61-6 | Leser-E-Mail: info@op-pt.de<br />

Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P), Chefred.<br />

Ursula Hoitz<br />

Hauptstadtbüro <strong>PT</strong>-Redaktion<br />

Falk S. Al-Omary, Unter den Linden 10,<br />

10117 Berlin, Tel. +49 171/ 202 3223,<br />

post@al-omary.de<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin/Brandenburg)<br />

D-Rolf Becker (Halle/S., Indochina)<br />

Autoren/Interviews dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Patrick Hedfeld, Lukas Zörner, Dr. Hanspeter<br />

Georgi, Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt,<br />

Marc Kloepfel, Lothar Müller, Gerald Wood,<br />

Christian Wewezow, Ute Juschkus, Dr. Lukas<br />

Karrenbrock, Prof. Dr. Monika Zimmermann,<br />

Falk S. Al-Omary, Dominik Pühringer, Anne<br />

M. Schüller, Thomas A. Zenner, Dr. Stefan<br />

Zech, Arnd Joachim Garth, Wilhelm-Rafael<br />

Garth<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P.),<br />

Clemens Vogel<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2/2022,<br />

gültig seit 16.08.2022,<br />

Tel. 0341 24061-00<br />

media@op-pt.de, https://bit.ly/pt-media<br />

Satz/Layout:<br />

Phoenixgalaxy UG (haftungsbeschränkt)<br />

Clemens Vogel<br />

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