LINZA#42 Herbst 2023
Das urbane LINZA stadtmagazin erscheint alle zwei Monate als Printmagazin – und ist täglich aktuell unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin
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40<br />
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer im <strong>Herbst</strong>-Talk:<br />
„ICH SPRECHE<br />
PROBLEME KLAR A<br />
Mit den Ressorts Pflege, Soziales, Jugend und Integration hat Landesrat<br />
Wolfgang Hattmannsdorfer mehr als genug aktuelle Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Zeit für ein <strong>Herbst</strong>gespräch.<br />
Wolfgang Hattmannsdorfer:<br />
Sommer <strong>2023</strong>, die letzten zwei,<br />
drei Jahre waren ziemlich verrückt<br />
und fordernd. Meist<br />
konnte die Politik nur reagieren<br />
statt aktiv agieren. Wie schaut<br />
Ihr Blick nach vorne aus?<br />
Wir hatten eine Zeit mit vielen Herausforderungen.<br />
Die Auswirkungen<br />
davon spüren wir in unserer<br />
Gesellschaft nach wie vor, wenn<br />
ich beispielsweise an unser Vereinsleben<br />
denke. Umso wichtiger ist es,<br />
dass wir mit Zuversicht in die<br />
Zukunft blicken und das tue<br />
ich. Ich bin davon überzeugt,<br />
dass wir alles in allem sehr gut<br />
durch die letzten Monate gekommen<br />
sind. Darauf und auf<br />
den Zusammenhalt in Oberösterreich<br />
können wir stolz sein.<br />
Jetzt geht es darum, die Ärmel<br />
hochzukrempeln und zentrale Herausforderungen<br />
anzupacken: der<br />
Arbeitskräftemangel – speziell im<br />
Sozial- und Pflegebereich oder die<br />
Zuwanderung. Ich bin entschlossen,<br />
in den nächsten Jahren konsequent<br />
Lösungen umzusetzen.<br />
Es ist verrückt: Egal, welche<br />
Umfrage, immer ist das Ergebnis<br />
dasselbe: Die überwiegende<br />
Mehrheit lehnt das Gendern<br />
ab – übrigens auch die Frauen.<br />
Warum wird dieses Thema dennoch<br />
ständig auf die öffentliche<br />
Hauptagenda gesetzt?<br />
Weil wir mittlerweile in einer<br />
Gesellschaft leben, in der uns beispielsweise<br />
durch Social-Media Algorithmen<br />
vorgemacht wird, was<br />
richtig und was falsch ist. Diese Algorithmen<br />
halte ich für das größte<br />
Gift der Gesellschaft. In der Anonymität<br />
des Internets werden jene an<br />
den Pranger gestellt, die nicht der<br />
vermeintlich richtigen Meinung<br />
„Es ist unser Recht,<br />
Integration aktiv<br />
einzufordern.“<br />
Wolfgang Hattmannsdorfer<br />
sind. Persönlich habe ich einen<br />
sehr pragmatischen Zugang: Es gibt<br />
eine männliche und eine weibliche<br />
Form, die soll man auch verwenden.<br />
Ich halte aber nichts von übertriebenem<br />
Gendern mit Sternchen und<br />
anderen Zeichen oder dass man sich<br />
aus zehn verschiedenen Geschlechtern<br />
eines aussuchen kann.<br />
Apropos Deutschland: Dort verlieren<br />
Ihre Parteikollegen massiv<br />
an die AfD. Manche Kommentatoren<br />
kritisieren den<br />
offensichtlichen Linksruck von<br />
Merz & Co. – und vor allem das<br />
Nichtansprechen offensichtlicher<br />
Probleme.<br />
Wir haben gesellschaftlich das<br />
Problem, dass wir nur mehr an den<br />
Extrempolen diskutieren. Die linke<br />
Twitterblase, die alles schönredet,<br />
und die rechten Facebook-Hetzer,<br />
die nur Angst machen. Ich bin ein<br />
Politiker, der Probleme unmissverständlich<br />
anspricht und nix schönredet,<br />
aber ich halte nichts von<br />
Angstmache und Hetze.<br />
Auch Gipfelkreuze und das Vaterunser<br />
werden von manchen<br />
teilweise als diskriminierend<br />
und problematisch gesehen.<br />
Warum zieht der allgemeine<br />
Hausverstand da keinen<br />
Schlussstrich drunter?<br />
Wir dürfen unsere Traditionen und<br />
Werte nicht der vermeintlichen<br />
politischen Korrektheit opfern. Ich<br />
stehe klar zu unseren Traditionen<br />
wie den Gipfelkreuzen und zum<br />
„Vater“ in Vater Unser. Es soll auch<br />
das Martinsfest, ein Martinsfest bleiben.<br />
Wenn wir unsere Traditionen<br />
aufgeben, dann geben wir unsere<br />
Identität auf, das darf nicht passieren.<br />
Als Integrations-Landesrat bin<br />
ich überzeugt, dass es hier einen