11.09.2023 Aufrufe

LINZA#42 Herbst 2023

Das urbane LINZA stadtmagazin erscheint alle zwei Monate als Printmagazin – und ist täglich aktuell unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin

Das urbane LINZA stadtmagazin erscheint alle zwei Monate als Printmagazin – und ist täglich aktuell unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28<br />

MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner will eine „Ampel-Diät“<br />

HÖCHSTE ZEIT FÜR MEHR<br />

EIGENVERANTWORTUNG<br />

Über 200 Ampelanlagen gibt es in Linz bereits – und ständig kommen neue<br />

dazu. Oft besteht aber gar keine Notwendigkeit: „Selbst bei relativ kleinen<br />

Bauprojekten werden in den jeweiligen Straßen neuen Ampeln errichtet, statt<br />

auf mehr Eigenverantwortung zu setzen, denn diese beginnt bereits bei solchen<br />

vermeintlichen Nebensächlichkeiten“, sagt MFG Linz-Bezirkssprecherin<br />

Petra Lindner, die eine „Ampel-Diät für Linz“ fordert. Zudem müsse das sich<br />

geänderte Mobilitätsverhalten in Richtung Öffis und Fahrrad auch in die Neubewertung<br />

seit Jahrzehnten bestehender Ampeln mit einfließen, so Lindner.<br />

Bis 2027 werden alle Linzer Signalanlagen<br />

modernisiert. 5,2<br />

Millionen Euro müssen dafür aufgewendet<br />

werden. „Im Zuge dieser<br />

Maßnahme könnte man die<br />

Sinnhaftigkeit vieler Ampeln auf<br />

den Prüfstand stellen und neu bewerten.<br />

Nur zehn Prozent weniger<br />

Ampeln brächten bereits hier eine<br />

gewaltige Einsparung von einer<br />

halben Million Euro. In vielen Bereichen<br />

täte es mittlerweile wohl<br />

ein einfaches Stop- oder Vorrangschild<br />

auch“, sagt Petra Lindner.<br />

Tatsächlich geht es vielen Verkehrsteilnehmern<br />

genauso: Minutenlang<br />

steht man an oft roten<br />

Ampeln an unbedeutenden Kreuzungen,<br />

an denen kein einziges<br />

anderes Auto quert. Lindner: „Das<br />

betrifft auch Fußgänger und Radfahrer.<br />

Wann hat die Politik eigentlich<br />

aufgehört, den Menschen zuzutrauen,<br />

dass sie Verkehrszeichen<br />

richtig deuten können?“<br />

Ampeln – gebaut<br />

für die Ewigkeit<br />

Ein zusätzliches Problem: Wurde<br />

eine Ampel aufgrund einer Verkehrszählung<br />

oder wegen vor vielen<br />

Jahren eruierter Unfallzahlen<br />

errichtet, bleibt diese gewöhnlich<br />

für alle Ewigkeit bestehen. Eine<br />

neuerliche Evaluierung – etwa<br />

nach zehn Jahren – findet nicht<br />

mehr statt bzw. hat kein Gewicht,<br />

der Abbau von Ampeln ist quasi<br />

undenkbar. Petra Lindner: „Gerade<br />

in den Städten ändert sich derzeit<br />

das Mobilitätsverhalten massiv in<br />

Richtung Öffis und Fahrräder, die<br />

‚Auto-Ampeln‘ bleiben aber. Hier<br />

braucht es eine regelmäßige Überprüfung,<br />

ob die entsprechenden<br />

Anlagen in der Form überhaupt<br />

noch Sinn machen.“ Zudem würden<br />

immer mehr Tempo 30-Zonen<br />

eingerichtet.<br />

Neubewertung gefordert<br />

Weniger Tempo bedeutet auch<br />

kürzere Reaktionswege, weniger<br />

Gefahr und damit auch weniger<br />

Unfallopfer: „Auch das sollte bei<br />

der Neubewertung bestehender<br />

Ampeln unbedingt mit einfließen.“<br />

Die Politik will ganz offensichtlich<br />

die Eigenverantwortung in allen<br />

Lebensbereichen einschränken.<br />

Man solle aber die Menschen nicht<br />

„Es ist höchste Zeit,darüber nachzudenken, ob wir<br />

wirklich noch an jeder Kreuzung Ampeln brauchen,<br />

die dort seit 40 oder 50 Jahren stehen – oder ob<br />

eine punktuelle Rückkehr zu Vorrang-und Stoppschildern<br />

nicht sinnvoller ist.“<br />

Petra Lindner / MFG Linz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!