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LINZA#42 Herbst 2023

Das urbane LINZA stadtmagazin erscheint alle zwei Monate als Printmagazin – und ist täglich aktuell unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin

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Hofer will in Linz einiges bewegen:<br />

LINZA TALK<br />

BERUFSDEMONSTRANTEN“<br />

Engagieren sich in Zeiten wie diesen junge Menschen noch für die Politik?<br />

Lassen sich die Jungen noch in „Links“ und „Rechts“ einteilen? Welche Probleme<br />

sehen Jugendliche in Linz? Und fühlt er sich als „Letzte Generation“?<br />

Mario Hofer (25), Ortsgruppenobmann der Jungen VP in Linz, im Gespräch.<br />

Mit Martin Hajart gibt es einen<br />

neue Nummer 1 bei der Stadt-<br />

ÖVP. Was hat sich geändert?<br />

Durch Martin Hajart erfolgte eine<br />

echte Aufbruchstimmung fernab<br />

des klassischen Links-Rechts-Schemas.<br />

Er versucht auch, die Partei für<br />

andere Positionen und Zielgruppen<br />

zu öffnen, steht für Aufbruch und<br />

hat auch die Jungen eingebunden.<br />

Klima, Umwelt, Teuerung,<br />

Jobs... was sind denn aus Ihrer<br />

Sicht die größten Herausforderungen<br />

für Linz in den kommenden<br />

Jahren?<br />

Mein Eindruck ist, dass die Themen<br />

Integration und Sicherheit auch für<br />

junge Menschen sehr bedeutend<br />

sind – oder besser gesagt das Sicherheitsgefühl.<br />

Hier müssen wir mehr<br />

Lebensqualität schaffen, indem wir<br />

auch ein Maß an Sicherheit, speziell<br />

in den Parks und Problem-Hotspots,<br />

garantieren.<br />

Welche Themenfelder nehmen<br />

Sie sich sonst noch vor?<br />

Das gesamte Thema der Freizeitgestaltung,<br />

wo kann Linz etwa entlang<br />

der Donau attraktiver werden? Wir<br />

wollen zudem Linz als Uni-Standort<br />

stärken – und zwar in der Form,<br />

die verschiedenen Universitäten zu<br />

bündeln und besser zu vermarkten,<br />

damit die jungen Menschen sich für<br />

Linz entscheiden. Unter dem Strich<br />

steht Linz da in starker Konkurrenz<br />

mit anderen Städten. Ein Ansatz<br />

wäre, die Unis unter einer Dachmarke<br />

zusammenzufassen und den<br />

Auftritt prägnanter zu machen.<br />

Die Volkspartei tut sich in Städten<br />

und auch bei jungen Menschen<br />

traditionell schwer.<br />

Einer der Gründe ist die Polarisierung.<br />

Grüne und FPÖ sprechen mit<br />

ihren scharfen Zuspitzungen junge<br />

Menschen oft stärker an. Zudem<br />

haben wir bei den Jüngeren immer<br />

noch den Ruf als eher konservative<br />

(Land)Wirtschaftspartei. Da müssen<br />

wir in der Kommunikation besser<br />

werden und klar sagen, wofür<br />

wir stehen: Arbeit, Leistungsgerechtigkeit,<br />

Eigenverantwortung – ich<br />

glaube, das sind sehr wohl Themen,<br />

die auch die Generation U30 anspricht.<br />

Lassen sich Junge heute noch in<br />

Rechts und Links einordnen?<br />

Diese Schubladen funktionieren<br />

heute nicht mehr so wie noch vor<br />

zehn oder 20 Jahren. Heute gibt<br />

es viele junge Leute, die zum Beispiel<br />

für einen starken Sozialstaat<br />

mit einem Grundeinkommen sind,<br />

gleichzeitig aber weniger Migration<br />

fordern. Oder für Klimaschutz und<br />

für eine strenge Einwanderungspolitik.<br />

Das macht es auch für die<br />

Parteien schwerer, weil das eine<br />

oder andere Weltbild ins Wackeln<br />

kommt.<br />

Beeindrucken sie die medienwirksamen<br />

„Klimakleber“?<br />

Ich halte es für sehr bedenklich,<br />

wenn eine relativ kleine, aber sehr<br />

radikale Gruppierung versucht, einseitig<br />

den Diskurs im Sinne einer<br />

Erpressung zu bestimmen. Was<br />

wäre wenn sich jede Gruppe mit<br />

ihrem Anliegen dieses Recht herausnimmt?<br />

Unter dem Strich wird<br />

durch die Radikalität zudem genau<br />

das Gegenteil erreicht.<br />

Und die „Letzte Generation“?<br />

Dazu ein Zitat des Publizisten Johannes<br />

Gross, das übrigens schon<br />

mehrere Jahrzehnte am Buckel hat:<br />

„Früher glaubte jede neue Generation,<br />

mit ihr fange die Welt an. Heute<br />

glaubt die neue Generation, mit ihr<br />

gehe sie zu Ende.“ Ich empfinde das<br />

Gerede von „Letzter Generation“<br />

bedrohlich, weil dann keiner mehr<br />

Perspektiven hat oder Ziele verfolgt.<br />

Und wie viel Widerstand steckt<br />

in der Jungen VP? Markige<br />

Sprüche hört man eher weniger.<br />

Wir haben keine Klimakleber, sind<br />

keine Berufsdemonstranten, machen<br />

keine schrägen rechten Videos<br />

und durch keine radikalen Aktionen.<br />

Als JVP sind wir stärker in der<br />

Partei verankert als andere, es gibt<br />

mehr Miteinander als Konfrontation.<br />

Aber wir zeigen sehr wohl auch<br />

unangenehme Dinge auf.<br />

-> www.linza.at/jvplinz

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