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LINZA#42 Herbst 2023

Das urbane LINZA stadtmagazin erscheint alle zwei Monate als Printmagazin – und ist täglich aktuell unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin

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10<br />

Hat das Jahrhundertprojekt „Jahrmarkt NEU“ eine Chance?<br />

EIN NEUES ZUHAUSE<br />

FÜR DEN URFIX<br />

Kommentar<br />

Gleichermaßen faszinierend<br />

wie utopisch klingt die Idee, das<br />

Jahrmarktgelände abzusiedeln<br />

und so den Platz frei zu machen<br />

für einen großen Wurf. Mit dem<br />

80.000m 2 großen Areal bei der<br />

Heizhausstraße wäre das möglich.<br />

Alleine: Drübertrauen wird<br />

sich die Politik wohl nicht, weil<br />

das Jahrmarktgelände und damit<br />

der Standort als Festplatz<br />

offensichtlich als sakrosankt<br />

gilt. Warum eigentlich? Weil<br />

das immer schon so war? Falsch:<br />

Der Urfahraner Jahrmarkt hatte<br />

in den ersten 85 Jahren seines<br />

Bestehens mit dem Marktplatz<br />

an der Ottensheimer Straße und<br />

später mit dem Bernaschekplatz<br />

bereits schon zweimal einen<br />

anderen Standort. Erst seit 1902<br />

wird der Markt an seinem heutigen<br />

Platz abgehalten. 1902 – damals<br />

gab es vom Klima-, Umwelt<br />

und Menschenschutz noch ganz<br />

andere (oder besser gesagt gar<br />

keine) Anforderungen.<br />

Die Idee ist jedenfalls mehr als<br />

verlockend, zudem wäre es wohl<br />

die letzte Chance für eine derartige<br />

Lösung. Ein riesiges Fest-,<br />

Event- und Messegelände in<br />

einer derart zentralen und dennoch<br />

anrainerfreien Lage: Mehr<br />

gute Gründe für die Politik, darüber<br />

nachzudenken, gibt es fast<br />

nicht. Und wenn man sich nicht<br />

traut: Die Idee wäre perfekt für<br />

eine Linzer Volksbefragung…<br />

80.000 Quadratmeter – und damit<br />

so groß wie die gesamte Fläche<br />

zwischen Nibelungen- und Eisenbahnbrücke<br />

nördlich der Donau<br />

– ist das von Lorenz Potocnik “entdeckte”<br />

Areal, das den ÖBB gehört<br />

und früher als Rangierfläche und<br />

Lokbahnhof diente, seit rund 20<br />

Jahren aber leer steht.<br />

Jahrmarkt, LIDO SOUNDS<br />

und andere Events<br />

Die Lage ist in der Tat einzigartig:<br />

Es gibt kaum unmittelbare Anrainer,<br />

die Mühlkreisautobahn führt<br />

direkt vorbei, zur Straßenbahn<br />

sind es nur zehn Gehminuten (700<br />

Meter) – und auch der Bahnhof ist<br />

fußläufig erreichbar. “Bei einer professionellen<br />

Standortüberprüfung<br />

gäbe es wahrscheinlich die Höchstpunktezahl”,<br />

so Lorenz Potocnik.<br />

Das Ziel hinter dieser Idee: Mit der<br />

Übersiedlung des Veranstaltungsareals<br />

könnte die derzeitige hochwertige<br />

Jahrmarktfläche endlich<br />

freigespielt werden für eine echte<br />

Umgestaltung. Auch Events wie<br />

das LIDO SOUNDS hätten hier<br />

mehr als genug Platz. Vor allem<br />

aber: Während das Jahrmarktareal<br />

von Anrainern geradezu “umzingelt”<br />

ist, gäbe es hier keinerlei Probleme.<br />

Die Fläche ist so groß, dass<br />

sogar ein Teil davon als Bus- und<br />

Besucherparkplatz angelegt werden<br />

könnte. Daneben wäre sogar<br />

noch Platz für zwei Sportplätze,<br />

wie sie etwa der Nachwuchs von<br />

Blau-Weiß Linz dringend benötigen<br />

würde, vorhanden. Potocnik:<br />

“Auch die Stadtbahntrasse Station<br />

Lastenstraße ist in Zukunft nur 650<br />

Meter entfernt und zu Fuß gut erreichbar.<br />

Langfristig also noch viel<br />

besser angebunden.”<br />

“Letzte Chance für einen großen<br />

Wurf”<br />

Zur Umsetzung dieser Idee bräuchte<br />

es seitens der Politik aber Weitsicht,<br />

Vision und Mut: “Bevor das<br />

Areal von der ÖBB anderweitig<br />

genutzt oder verkauft und verbaut<br />

wird, müsste die Stadt schnellst<br />

möglich aktiv werden und die<br />

Chance ergreifen.” Lorenz Potocnik<br />

will die Idee im <strong>Herbst</strong> in den<br />

Gemeinderat tragen und hofft auf<br />

Unterstützung der anderen Parteien:<br />

“Es ist wohl die letzte Chance<br />

für einen großen Wurf, weil es<br />

sonst keine unverbauten zentralen<br />

Flächen mehr gibt in Linz.”<br />

LinzPLUS brachte dazu einen Antrag<br />

in den Linzer Gemeinderat ein:<br />

„Der zuständige Stadtrat für Stadtplanung<br />

soll eine Studie in Auftrag<br />

geben, die andere Standorte für<br />

den Jahrmarkt sowie große Events<br />

wie Lido-Sounds untersucht. Diese<br />

Standort- und Machbarkeitsstudie<br />

soll alle Möglichkeiten in Linz<br />

vergleichen und als Grundlage für<br />

eine zukünftige Entwicklung des<br />

Jahrmarkts und anderer Linzer<br />

Events dienen“, so der Antrag. Ob<br />

Linz bereit ist für so einen großen<br />

Wurf?<br />

Fotos: Privat

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