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Energie & Umwelt 2023

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8 Nr. 5/<strong>2023</strong> ELEKTROMOBILITÄT<br />

nen und wieder gestiegener Strompreise<br />

im Zweifelsfall für einen Verbrenner<br />

entscheiden, ist kein Wunder. Was eher<br />

verwundert: Die Südtiroler lassen sich –<br />

obwohl mit zusätzlichen Förderungen<br />

und vergleichsweise vielen Ladestationen<br />

ausgestattet – genauso wenig für das<br />

E-Auto begeistern. 3,7 Prozent waren es<br />

im Jahr 2022, die verkauft wurden, also<br />

nicht einmal 1000 Autos im gesamten<br />

Jahr.<br />

Förderungen sind<br />

nicht gezielt<br />

Der „Radius“ hat Lukas<br />

Baumgartner, den Chef<br />

von Autoindustriale in<br />

Bozen, gefragt, woran die<br />

allgemeine Zurückhaltung<br />

liegen könnte und wie angebracht<br />

diese Zurückhaltung<br />

überhaupt ist. Baumgartner, dessen<br />

Autohaus neben dem edlen Mercedes<br />

und dem Smart auch günstigere Marken<br />

wie Toyota, Renault und Dacia führt,<br />

stellt zunächst klar, dass Statistiken nicht<br />

immer die ganze Wahrheit verraten. Im<br />

Fall von Elektroautos würden sich einige<br />

Zahlen relativieren, wenn man sie<br />

in den richtigen Zusammenhang setzt.<br />

Auch seien einige Daten etwas verfälscht.<br />

„Kollegen haben mir bestätigt,<br />

dass in ihrem Land E-Autos mit hohen<br />

Förderungen gekauft werden, um sie<br />

nach der Mindesthaltezeit in wiederum<br />

andere Länder weiterzuverkaufen, wo<br />

die Förderungen für dasselbe Fahrzeug<br />

vielleicht geringer sind.“<br />

Nichtsdestotrotz würde Italien wohl<br />

auch ohne verfälschte Zahlen schlecht<br />

abschneiden. „Das liegt vor allem daran,<br />

Lukas Baumgartner<br />

dass die Politik seit Jahren gegen die E-Mobilität<br />

wettert“, ist sich Lukas Baumgartner<br />

sicher. Entsprechend seien die Förderungen<br />

nicht gezielt auf die Elektroautos ausgerichtet,<br />

sondern man versuche, so viele<br />

Neuzulassungen wie möglich zu erreichen,<br />

indem man auch die Verbrenner und die<br />

Hybride fördert. Diese Haltung könnte<br />

Italien allerdings noch teuer zu stehen<br />

kommen. Denn andere Länder<br />

könnten sich einen wichtigen<br />

und uneinholbaren<br />

Vorsprung in Sachen E-<br />

Mobilität herausarbeiten.<br />

„Preise werden sich<br />

anpassen“<br />

Dass sich die Technologie<br />

mit Strom auch wirklich<br />

durchsetzen wird, darin<br />

sind sich viele Experten einig.<br />

Auch Lukas Baumgartner kann sich<br />

keine Alternative zu Strom vorstellen. „Es<br />

ist die praktikabelste Lösung“, meint er.<br />

„Jeder kennt Strom, jeder kommt relativ<br />

einfach an Strom heran, zudem braucht<br />

es nicht übermäßig hohe Investitionen in<br />

Infrastruktur, wie es beispielsweise bei<br />

Wasserstoff der Fall ist.“ Auch sei die<br />

Entwicklung der Technologie schon relativ<br />

weit vorangeschritten, weshalb er<br />

Zweifel von Kunden, die einen schnellen<br />

Wertverlust von neuen E-Autos fürchten,<br />

als unbegründet bezeichnet. Das Einzige,<br />

was Verbraucher aktuell wirklich noch<br />

am Kauf eines E-Autos hindern könne, sei<br />

der im Vergleich zu Verbrennern höhere<br />

Kaufpreis – weshalb eben gezielte Fördermaßnahmen<br />

notwendig seien. „Aber auch<br />

die Preise werden sich anpassen“, ist der<br />

Autohändler überzeugt.<br />

DIE FRAGE DER<br />

REICHWEITE<br />

Viele potenzielle Käufer von<br />

E-Autos haben Zweifel hinsichtlich<br />

der Reichweite der Batterien.<br />

Der deutsche ADAC testet<br />

deshalb kontinuierlich aktuelle<br />

Modelle. Derzeit sind über 70 auf<br />

der Liste. Die geringste Reichweite<br />

hat demnach der Renault<br />

Twingo mit etwa 150 Kilo metern.<br />

Einige bekanntere Modelle sind<br />

der Fiat 500e mit 245, der VW<br />

ID.3 Pro mit 335 oder der Audi<br />

e-tron GT quattro mit 370 Kilometer<br />

Reichweite. Die Tesla-Modelle<br />

3 und Y fahren voll aufgeladen<br />

laut ADAC 415 Kilometer,<br />

Hyundai Kona und Ionic 435, die<br />

Mercedes-Benz-EQE-Modelle<br />

530 Kilometer, und der Spitzenreiter<br />

BMW iX xDrive 50 erreicht<br />

610 Kilometer. Weitere Modelle<br />

unter www.ADAC.de<br />

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