Rothen News 2023 Ausgabe 3 GzD 2

Rothen News
Nr. 03/2023
Nutzen der Labormedizin in der Schweiz
+ Neues aus dem Labor
+ Blutkulturen
+ Elektronisches Patientendossier
labor-rothen.ch
Rothen News 2023 Ausgabe 3 1 17.08.2023 11:37:57

Editorial
Der Nutzen der Labormedizin
Muss denn alles nützlich sein? Oder darf
es auch sinnvoll sein und Freude bereiten?
Der Nutzen der Labormedizin wurde in
den vergangenen Monaten über eine
Kostendiskussion zum politischen Thema.
Mit zum Teil sehr unqualifizierten
Statements von Seiten des Preisüberwachers
und der gesundheitspolitischen
Kommissionen wurden Nutzen und Kosten
der Labormedizin in Frage gestellt.
Fakten
Die Labormedizin verursacht etwa 2 % der
Gesundheitskosten und ein Viertel davon
wird in den Praxislaboren geleistet. 70 %
der medizinischen Entscheidungen basieren
auf Laborresultaten.
Nun freuen wir uns, dass mit der Studie
von M. Schwander et.al. eine fundierte
Analyse und Studie publiziert
wurde, welche diesen Nutzen belegt.
Wir hoffen, auf diesem Weg faktenbasiert
und unpolemisch einen Beitrag zur
Erhaltung und Festigung der Labormedizin
in der Schweiz leisten zu können.
Somit kann die Frage nach dem Nutzen
der Labormedizin klar mit „Ja“ beantwortet
werden. Wir freuen uns, dass wir eine
sinnvolle Arbeit leisten dürfen und tun
dies auch weiterhin mit Enthusiasmus und
Freude!
Aspekten zum Datenschutz und weiteren Neuigkeiten.
Mit den besten Wünschen
Claude Rothen
CEO
Dr. med. MSc
c.rothen@labor-rothen.ch
Inhaltsverzeichnis
» Neues aus dem Labor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
» Blutkulturen: Praeanalytik und Verarbeitung . . 4
» Mednet Patient. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
» EPD - Elektronisches Patientendossier . . . . . . . . 6
» Metropol Kurier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
» Tag der Labormedizin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
» Spalenzirkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
» Das Labor in Ihrer Nähe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Die vorliegenden Rothen News beleuchten
aktuelle Aspekte aus dem Labor mit
dem Beitrag über Blutkulturen, dem Ausblick
auf die Patientenapp Mednet Patient,
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Neues aus dem Labor
Akkreditierung
Wir stehen kurz vor der Akkreditierung nach der
Norm 15189. Dieses Zertifikat dient als Beleg für
Rückblick MedArt
die hochstehende Qualität der labormedizinischen
Dienstleistung.
Diesen Sommer konnten die Kongresse und Fachmessen
wieder als „Vor-Ort-Veranstaltungen“ angeboten
werden. Wir konnten viele gute Kontakte
pflegen.
Konsolidierung der Analytik
MedArt Stand Labor Rothen
MedArt 19. - 23. Juni
Wir konsolidieren unsere Routineanalytik auf
Methoden der Firma Roche. Dies hat einige
Methodenwechsel zur Folge. Bei wenigen Analysen
führt das zu Änderungen der Referenzwerte, die wir
in der Übergangszeit auf den Befunden besonders
markieren. Wir danken für das Verständnis bei
Unregelmässigkeiten der Resultatübermittlung und
bitten um Mitteilung von Problemen. – Vielen Dank!
Nachträge
Nachträge können Sie schnell und effizient über
die Webabfrage oder per E-Mail bestellen.
E-Mail: info@labor-rothen.ch
Datenschutz beim Befundversand
Patientendaten werden nur noch über gesicherte
Mail-Accounts versendet. Wir verwenden
den HIN-Standard und für ungesicherte
Empfänger ein HIN-Authentifizierungs-Prozedere.
Fee for service
Die Rechtmässigkeit der Vergütung für
elektronische Auftragserteilung (fee for service)
wird von Tarifsuisse angefochten. Wir halten uns
diesbezüglich an die Empfehlung der FAMH und
gewähren die Vergütung. Falls ein politischer
Entscheid fällt, orientieren wir unverzüglich.
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Praeanalytik und
Verarbeitung von
Blutkulturen
Blutkulturen sind eine wichtige diagnostische
Methode zum Nachweis von Bakterien und Pilzen
im Blut. Traditionell wird eine Abnahme von 2x2
Blutkulturflaschen (jeweils eine aerobe und eine
anaerobe) im Abstand von mind. 30 Minuten an
separaten Entnahmestellen empfohlen.
Eine optimale Präanalytik ist dabei von entscheidender
Bedeutung, um zuverlässige Ergebnisse
zu erzielen.
Die Präanalytik beginnt bereits bei der Entnahme
des Blutes. Hierbei ist es wichtig, eine aseptische
Technik anzuwenden, um eine Kontamination der
Blutkulturflasche durch Hautflora zu vermeiden.
Vor der Entnahme soll die Haut mit einer alkoholbasierten
Desinfektionslösung desinfiziert werden,
um die Keimzahl zu minimieren. Dabei ist darauf
zu achten, dass das Desinfektionsmittel vollständig
getrocknet ist, bevor die Venenpunktion erfolgt –
ohne erneutes Tasten der Vene nach erfolgter Desinfektion.
Nach der Punktion wird zuerst die aerobe und
anschliessend die anaerobe Blutkulturflasche mit
Blut befüllt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die
Menge des eingebrachten Blutes den Vorgaben
des Herstellers entspricht, normalerweise 10ml.
Zu wenig oder zu viel Blut kann die Wachstumsbedingungen
für Bakterien beeinträchtigen, was
zu falsch-negativen Ergebnissen führen kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Präanalytik
von Blutkulturen ist die richtige Beschriftung der
Proben. Dabei sollten die Proben eindeutig identifiziert
und mit Patientenname, Geburtsdatum,
Datum und Uhrzeit der Entnahme sowie der Ent-
Abb. 1: Grampositive Kokken in Haufen, identifiziert
als Staphylococcus epidermidis
nahmestelle beschriftet werden.
Eine Kontamination mit Hautkeimen in Blutkulturen
kann verschiedene Auswirkungen haben
(unnötige Kosten aufgrund erhöhter Laborleistung
wie Identifizierung und Resistenzprüfung, zusätzliche
Kosten durch Nachfolgeuntersuchungen und
unnötige Antibiotikatherapien) und sich auf unterschiedliche
Weise zeigen. Mögliche Anzeichen einer
Kontamination mit Hautkeimen in Blutkulturen sind:
• + 1. Wachstum von Koagulase-negativen
Staphylokokken: Koagulase-negative Staphylokokken
(z.B. Staphylococcus epidermidis)
können häufig bei Kontaminationen von Blutkulturen
durch Hautkeime kultiviert werden.
Wenn diese Keime in nur einer von mehreren
Blutkulturflaschen wachsen, kann dies ein Hinweis
auf eine Kontamination sein (Bsp. Abb 1).
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• + 2. Wachstum von mehreren Keimarten: Eine
Kontamination von Blutkulturen mit Hautkeimen
kann auch dazu führen, dass mehrere
Keimarten in derselben Blutkulturflasche
wachsen. Dies kann ein Hinweis darauf
sein, dass die Blutkulturflasche durch unsachgemäße
Handhabung kontaminiert wurde.
• + 3. Verzögertes Wachstum (lange „time to
positivity“): Bei einem Wachstum nach mehr als
zwei Tagen ohne antibiotische Vorbehandlung
ist von einer Kontamination auszugehen.
Wie geht’s im Labor weiter?
Nach Eintreffen der Blutkulturflaschen werden diese
in einem Blutkultur-Automaten platziert. Sobald in
einer Flasche Bakterienwachstum, das anhand von
CO2-Detektierung (Stoffwechselaktivität) nachgewiesen
wird, vorhanden ist, wird ein Alarm ausgelöst.
Aus der entsprechenden Flasche wird ein Gram-
Präparat angefertigt und eine Identifizierung
mittels MALDI durchgeführt sowie Sub-Kulturen auf
Agar-Platten und Resistenzprüfungen angesetzt.
Mit dem Gram-Präparat können schnell schon
erste Aussagen über die gewachsenen Bakterien
und / oder Pilze gemacht werden und auch, ob verschiedene
Keime vorhanden sind – wächst mehr
als eine Spezies (Bsp Abb. 2), so kann eine Identifizierung
mit MALDI schwierig sein.
Insgesamt werden die Blutkulturflaschen bei
fehlendem Bakterienwachstum 5 Tage oder bei V.a.
Endokarditis 14 Tage lang bebrütet.
Literatur
• Osthoff M et. al. Positive Blutkulturen:
Interpretation und initiales Management.
Swiss medical forum 2016; 16 (3): 59 - 67.
• Panknin HAT et al. Abnahme von Blutkulturen.
MT im Dialog 2023; 24 (6): 424
- 426.
Abb. 2: Gram-positive Kokken in Ketten (Enterococcus faecium) und Sprosspilze (Candida krusei)
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mednet patient
App
mednet patient ist ein für Patienten und Leistungserbringer
konzipiertes Tool, das den sicheren elektronischen
Datenaustausch via App ermöglicht.
mednet patient ist für Patienten und Arztpraxen
kostenlos: die Datenhoheit liegt bei den Patienten.
Die Anmeldung erfolgt für Patienten über das
Handy. Der Vorteil liegt darin, dass die Befunde
den Patienten direkt zur Verfügung stehen.
mednet patient ermöglicht das geforderte Einspeisen
der Daten in das EPD:
mednet patient App
mednetpatient.swiss
EPD - Elektronisches Patientendossier
Bern, 28.06.2023
Der Bundesrat will das elektronische Patientendossier
(EPD) mit gezielten Massnahmen weiterentwickeln
und damit den Nutzen für Patientinnen und Patienten,
Ärzteschaft, Pflegende, Spitäler, Heime und alle
weiteren Gesundheitseinrichtungen erhöhen. So soll
das EPD künftig von allen Fachpersonen im Gesundheitsbereich
angewandt werden müssen, nicht nur im
stationären Bereich, sondern auch in der Arztpraxis,
den Apotheken oder in ambulanten Therapien. Zudem
soll für alle Menschen in der Schweiz kostenlos
ein EPD eröffnet werden. Der Bundesrat hat eine
entsprechende Revision des Bundesgesetzes über
das elektronische Patientendossier in die Vernehmlassung
geschickt.
Nutzen der Labormedizin
Nun liegt die umfangreiche Studie zum Nutzen der
Labormedizin in der Schweiz vor!
Nachdem bereits allgemein bekannt ist, dass über 70
% der medizinischen Entscheidungen durch Laborresultate
beeinflusst werden, zeigt die Studie an konkreten
Beispielen auf, dass die Labormedizin nicht Kosten
verursacht, sondern Kosten spart. Fehldiagnosen
werden vermieden, Spitalaufenthalte werden verkürzt
und Behandlungen werden durch den sinnvollen Einsatz
der Laboranalytik optimiert. Dies alles mit
einem Kostenanteil von 2 % der Gesundheitskosten!
Studie
https://link.springer.com/
book/10.1007/978-3-662-66825-2
Zusammenfassung
https://famh.ch/verband-famh/newsletter/
Rothen News 2023 Ausgabe 3 6 17.08.2023 11:38:17

Metropol Kurier
Partner
Immer da, wenn es zählt
Notfall in der Stadt? In 30 Minuten bei uns! Und sogar
in der Agglomeration dauert es nur 2 Stunden.
Mit Metropol Kurier haben wir einen starken Partner an
unserer Seite, der für schnelle und sichere Lieferungen
sorgt.
Wenn keine Proben zur Abholung bereitstehen, informieren
Sie uns bitte umgehend. Diese klare Kommunikation
ermöglicht einen reibungslosen Ablauf und mi-
Bild von einem Kurier der Metropol Kurier GmbH in Basel
nimiert Wartezeiten.
Wir bedanken uns für Ihre Kooperation.
Tag der Labormedizin
Ausblick
«Labormedizin rettet Leben!»
Am Samstag, 4. November öffnen erstmals medizinische
Labore schweizweit ihre Türen.
Ein Einblick in die Welt der Labormedizin für die Öffentlichkeit,
Personen aus Politik sowie Wirtschaft.
Spalenzirkel
Unser Weiterbildungsangebot Spalenzirkel wird von vielen MPAs schon seit Jahren gerne besucht.
Die Spalenzirkel-Anlässe finden in der Regel in den Laborräumlichkeiten von Labor Rothen an der
Kornhausgasse 2 in Basel statt.
Blutbilder
Do., 07.09.2023 / 26.10.2023
14.00-17.00 Uhr
Zoonosen - Wenn das Kuscheltier die Monster
nach Hause bringt
Do., 21.09.2023 / 19.10.2023
14.00 - 16.00 Uhr
Qualtiätssicherung im Praxislabor
Do., 09.11.2023 / 16.11.2023
14.00 -16.00 Uhr
famh-labor-kodex.ch
Online anmelden unter
labor-rothen.ch/weiterbildung
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Das Labor in Ihrer Nähe
Engagiert und mit Herz: das Labor Rothen Team
Wir bieten seit über 60 Jahren Laboranalytik in
höchster Qualität mit Herz und Engagement für
Arztpraxen, Spitäler, medizinische Institutionen
und Privatpersonen. Als medizinisches Labor in
der Nähe bedienen wir Basel und die Nordwestschweiz.
Kundenbetreuung
Haben Sie Fragen? Gerne ist unsere Kundenbetreuung persönlich für Sie da.
Shaleen Faes
Aussendienst & Kundenbetreuung
E-Mail: s.faes@labor-rothen.ch
Tel. direkt 061 269 81 88
Yannis Denzler
Marketing & Kundenbetreuung
E-Mail: y.denzler@labor-rothen.ch
Tel. direkt 061 269 81 91
Prisca Schadock
Aussendienst & Kundenbetreuung
E-Mail: p.schadock@labor-rothen.ch
Tel. direkt 061 269 81 89
Kontakt
Labor Rothen
Kornhausgasse 2
4002 Basel
Tel 061 269 81 81
Fax 061 269 81 82
info@labor-rothen.ch
labor-rothen.ch
Labor Rothen ist Mitglied
des FAMH Labor-Kodex
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