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ZÜRCHER STADTVERBAND FÜR SPORT #3 September 2023 AZB CH-8702 ZOLLIKON Offene Vereinstüren Seite 6 Landhockey im Aufwind Wie sich die Randsportart in der Schweiz etabliert Die Lässigkeit des Boccia-Sports Das Erfolgsrezept eines Profis
- Seite 2 und 3: is 14 Plätze Arbeiten wie ein Spit
- Seite 4 und 5: 4 Lokaltermin Die Stock-Akrobatinne
- Seite 6 und 7: 6 ZSS Andere Sportarten ausprobiere
- Seite 8 und 9: 8 Kolumne Züri-Hünd sind Fründ F
- Seite 10 und 11: 10 Porträt Boccia spielen und denk
- Seite 12 und 13: 12 Nachwuchsförderung Leidenschaft
- Seite 14 und 15: 14 Mix LET’S MOVE: WEITERBILDUNG
- Seite 16: Schüler*innen-Meisterschaften 2023
ZÜRCHER STADTVERBAND FÜR SPORT<br />
#3 September <strong>2023</strong><br />
AZB<br />
CH-8702 ZOLLIKON<br />
Offene<br />
Vereinstüren<br />
Seite 6<br />
Landhockey im Aufwind<br />
Wie sich die Randsportart in der Schweiz etabliert<br />
Die Lässigkeit des Boccia-Sports<br />
Das Erfolgsrezept eines Profis
is 14 Plätze<br />
Arbeiten wie ein Spitzensportler<br />
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Editorial/Inhalt 3<br />
Horizont erweitern<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
In der Stadt Zürich gibt es rund 400 Sportvereine, die dem ZSS<br />
angeschlossen sind. Sie stellen den Stadtzürcherinnen und -zürchern<br />
ein riesiges Angebot an Sportmöglichkeiten zur Verfügung. Mit der<br />
Aktion «Offene Vereinstüren» wird dieses vielfältige Angebot im<br />
November der Bevölkerung zugänglich. Auf was haben Sie Lust?<br />
Einmal einen Degen in der Hand zu halten oder doch lieber eine<br />
Armbrust? Mit Gleichgesinnten um die Wette zu rennen oder sich mit<br />
einem Gegenüber im Zweikampf zu messen? Mehr dazu auf Seite 6.<br />
Und auch sonst stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe wieder interessante<br />
Themen vor. So waren wir zu Besuch im Bocciadromo beim Letzigrund<br />
(Seite 10), wo wir mit dem 77-jährigen ehemaligen Schweizer Meister<br />
Sebastiano Santopadre Bocce (wie es in Italien genannt wird) gespielt<br />
haben und dabei wunderbare Italitanità erfahren durften.<br />
Oder wussten Sie, dass GC Landhockey vor 100 Jahren von Frauen<br />
gegründet wurde und die Frauen im Club trotzdem noch immer in<br />
der Minderheit sind? Mehr dazu auf Seite 4.<br />
Im Nachwuchsteil auf Seite 12 erfahren Sie zudem, wie Sportpsychologie<br />
beim Nachwuchs der GCK/ZSC Lions eingesetzt und Leidenschaft<br />
mit Ethik verbunden wird.<br />
Ich bin sicher, wir können Ihren ohnehin breiten Sport-Horizont mit<br />
dieser Ausgabe noch ein wenig erweitern, und wünsche Ihnen viel<br />
Inspiration beim Lesen!<br />
Herzlich,<br />
Reportagen<br />
4 Lokaltermin<br />
100 Jahre GC Landhockey und<br />
die Rolle der Frauen<br />
10 Porträt<br />
Der Boccia-Profi Sebastiano Santopadre<br />
erzählt, was man für den Erfolg braucht<br />
12 Nachwuchs<br />
Das Zusammenspiel von Leidenschaft und<br />
Ethik bei den GCK/ZSC Lions<br />
Rubriken<br />
6 ZSS-News<br />
November: Monat der offenen Vereinstüren<br />
7 Agenda<br />
Zürcher Sportevents auf einen Blick<br />
8 Kolumne<br />
Wie Joggende und Hunde sich annähern<br />
9 Sportamt<br />
Sport im Herbst<br />
14 Mix<br />
Sportliches Allerlei<br />
4<br />
10<br />
12<br />
Christoph Frei<br />
Präsident ZSS<br />
ZÜRCHER STADTVERBAND FÜR SPORT<br />
#3 September <strong>2023</strong><br />
Landhockey im Aufwind<br />
Wie sich die Randsportart in der Schweiz etabliert<br />
Die Lässigkeit des Boccia-Sports<br />
Das Erfolgsrezept eines Profis<br />
Offene<br />
Vereinstüren<br />
Seite 6<br />
Emily Esser startete ihre Landhockey-<br />
Karriere bei GC und spielt nun für die<br />
York University in Toronto. Seite 4.<br />
Foto: Lars Aumann<br />
Impressum Nr. 3/8. September <strong>2023</strong> Zürisport erscheint viermal jährlich Auflage: 33 091 (notariell beglaubigt)<br />
Geht an alle Mitglieder der Stadt zürcher Sportvereine, die über ihre Dachverbände dem ZSS angeschlossen sind (Stand August <strong>2023</strong>).<br />
Herausgeber Zürcher Stadtverband für Sport, Postfach, 8000 Zürich, zss.ch<br />
Redaktion und Anzeigenverwaltung Kristina Manolidis (km), Xess Marketing AG, kristina.manolidis@xess.ch<br />
Adressänderungen Zürcher Stadtverband für Sport, 8000 Zürich, Tel. 044 396 25 55 (Di – Do, 8 –17 Uhr), info@zss.ch<br />
Konzept und Layout Xess Marketing AG, Zollikon Druck ZT Medien AG, 4800 Zofingen
4 Lokaltermin<br />
Die Stock-Akrobatinnen<br />
vom Hardhof<br />
Landhockey ist in der Schweiz eine eher exotische Angelegenheit. Das soll sich<br />
ändern: In der Zürigirls Hockey Academy lernen Mädchen und junge Frauen<br />
den filigranen Umgang mit Stock und Ball.<br />
Auf dem schönen Hardhof<br />
wird eifrig Landhockey<br />
gespielt.<br />
Früh übt sich, was eine echte<br />
Profi-Spielerin werden will.<br />
Hardhof, im äussersten Westen von Zürich, wo die<br />
Stadt allmählich ins natürliche Grün übergeht.<br />
Die Limmat fliesst gemächlich. Am Himmel<br />
kreist ein Fischreiher. Und einen Steinwurf vom Wasser<br />
entfernt befindet sich der am schönsten gelegene Sportplatz<br />
weit und breit: das Landhockey-Feld des Grasshopper<br />
Clubs.<br />
Hier wurde vor einigen Wochen ein ambitiöses Projekt<br />
lanciert, die Zürigirls Hockey Academy, die dem Landhockey<br />
(unter Federführung der Grasshoppers und des<br />
Stadtrivalen Red Sox) neue weibliche Talente zuführen soll.<br />
Der Mann, der den Vorsatz in die Tat umsetzt, ist Denis<br />
Raschpichler, Leiter Landhockey-Schulsport und Trainer<br />
bei GC. Er schwärmt von den Vorzügen der Sportart –<br />
gerade für Mädchen: «Landhockey ist ein kompletter<br />
Sport. Er erfordert Technik, Kondition und Spielintelligenz<br />
und ist sehr dynamisch und elegant. In der Academy<br />
bieten wir ein gutes soziales Umfeld und die Möglichkeit,<br />
einen schönen Sport mit einem vernünftigen Aufwand<br />
kennenzulernen.»<br />
Die Academy richtet sich an Mädchen und junge Frauen<br />
im Alter von 8 bis 16 mit oder ohne Hockey-Erfahrung.<br />
Auf der GC-<strong>Web</strong>site heisst es: «Polysportiv und in einem<br />
gepflegten Rahmen trainieren wir Athletik, Technik und<br />
Taktik. Alles mit viel Spass im Team und bei Regen, Wind<br />
und Sonnenschein!»<br />
An diesem Montag im August ist «Sonnenschein» kein<br />
leeres Versprechen. Die Hitze drückt, die Luft scheint zum<br />
Zerschneiden dick. So sind die Mädchen, die trotz der<br />
Temperaturen von rund 35 Grad den Weg zum Training<br />
gefunden haben, nicht ganz einfach zu motivieren.<br />
«Ich möchte lieber in die Badi», sagt Sophia. Trainer<br />
Raschpichler findet aber den richtigen Ton und schlägt vor,<br />
ein paar einfache Pässe zu spielen. Das klappt dann schon<br />
bemerkenswert gut, und obwohl die technischen Anforderungen<br />
beim Landhockey hoch sind – der Ball darf nur mit<br />
einer Seite der Stockschaufel gespielt werden –, ist den<br />
Mädchen die Freude anzusehen. Sophia stammt aus Irland,<br />
ihre Kollegin Guacolda aus England. Sie gehören zu jenen<br />
Kindern, denen der Bezug zum «Field Hockey» quasi in die<br />
ZÜRIGIRLS HOCKEY ACADEMY<br />
Möchtest du einen olympischen Teamsport<br />
kennenlernen, der auf der ganzen Welt<br />
gespielt wird? Landhockey wird in mehr als<br />
100 Ländern gleichermassen von Frauen und<br />
Männern, Mädchen und Buben ausgeübt.<br />
Die Sportart ist zudem sehr lehrreich und kann<br />
das spätere Leben positiv beeinflussen, sei<br />
es durch Teamwork, Selbstvertrauen oder<br />
Führung. Sie hilft ausserdem, Koordination,<br />
Gleichgewicht, Geschwindigkeit und Kraft zu<br />
erhöhen. Und schliesslich ergeben sich auch<br />
viele internationale Turniere und Erfahrungen<br />
beim Landhockey.
Lokaltermin 5<br />
Wiege gelegt wurde. Aber auch immer mehr Schweizer<br />
und Schweizerinnen kommen auf den Geschmack. So<br />
hat beispielsweise Noemi den Zugang zum Sport über<br />
die Tagesschule «Am Wasser» im Stadtquartier Höngg<br />
gefunden: «Ich sah einen Flyer – und wollte das Spiel<br />
unbedingt kennenlernen.»<br />
Die meisten Schülerinnen lernen aber zuerst eine andere<br />
Sportart kennen: Unihockey. Ist dies Fluch oder Segen?<br />
Trainer Raschpichler redet nicht lange um den heissen<br />
Brei: «Wir verlieren sicher potenzielle Juniorinnen und<br />
Junioren an diesen Sport. Unihockey ist einfacher zu spielen<br />
und braucht kein spezielles Material.» Es sei – durchaus<br />
positiv gemeint – ein Sport für alle. Landhockey dagegen<br />
stammt aus den akademischen Kreisen und pflegt seine<br />
ganz speziellen Traditionen. Beispielsweise ist es neben<br />
Tennis der einzige Sport, in dem Frauen in Röckchen zum<br />
Wettkampf antreten. Weltweit ist Landhockey (im Verhältnis<br />
aller Spielenden) eine der beliebtesten Sportarten<br />
für Frauen.<br />
Auch in Zürich war das Landhockey anfänglich fest in<br />
weiblicher Hand. Die Sektion des GC, die in diesem Jahr<br />
ihr 100-Jahr-Jubiläum feiert, wurde von Frauen der Tennis-Sektion<br />
gegründet. Erst ein Jahr später griffen die<br />
Männer zum Hockey-Stock. Dies ändert aber nichts daran,<br />
dass Frauen heute noch deutlich in der Minderheit sind.<br />
Von den rund 280 Mitgliedern sind lediglich etwa 100<br />
weiblich. Allerdings sei in jüngster Zeit ein stärkerer<br />
Zuwachs zu verzeichnen, so Raschpichler. Und für die<br />
Zukunft stellt der Fachmann eine positive Prognose: Landhockey<br />
besitzt alles, um für Mädchen zu einer Trendsportart<br />
zu werden. Wer auf dem Hardhof vorbeischaut, kann<br />
dies bestätigen – sogar, wenn es so heiss ist, dass man am<br />
liebsten in der Badi ein Glace essen möchte.<br />
Text: Thomas Renggli<br />
Bilder: GC Landhockey, Lars Aumann<br />
Die Academy richtet sich an Mädchen und<br />
junge Frauen im Alter von 8 bis 16 mit oder<br />
ohne Hockey-Erfahrung.<br />
Trainiert wird dienstags von 16.15 bis 17.30 Uhr<br />
und freitags von 17.30 bis 19 Uhr auf dem<br />
Gelände des eleganten Sportzentrums Hardhof,<br />
gleich bei der Limmat.<br />
Weitere Informationen:<br />
→ denis.raschpichler@gmail.com<br />
→ gc-landhockey.ch<br />
«In Kanada ist Field<br />
Hockey wesentlich<br />
etablierter»<br />
Mit Emily Esser sprach Thomas Renggli<br />
Wie bist du zum Landhockey<br />
gekommen?<br />
Das war eher zufällig. In Zürich wohnen<br />
wir in der Nähe des Hardhofs, wo die<br />
Landhockey-Sektion von GC ihre Basis<br />
hat. Meine Mutter hatte schon in ihrer<br />
Heimat Köln Landhockey gespielt.<br />
Irgendwann nahm sie mich zu GC mit –<br />
und so wurde ich sozusagen reingezogen.<br />
Mein jüngerer Bruder spielt ebenfalls.<br />
Was macht die Faszination<br />
dieses Sports aus?<br />
Landhockey ist technisch sehr anspruchsvoll<br />
und dynamisch – ein grossartiger<br />
Teamsport. Und gleichzeitig ist er einfach<br />
zu spielen. Man braucht nur ein Feld und<br />
zwei Tore. Leider ist es, abgesehen von<br />
Zentren wie Olten oder Wettingen, in der<br />
Schweiz ein Randsport, der es nur selten<br />
ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit<br />
schafft.<br />
Seit vier Jahren spielst du in Kanada.<br />
Was sind die grössten Unterschiede<br />
zur Schweiz – vor allem sportlich?<br />
Landhockey – oder Field Hockey, wie<br />
es dort heisst – ist in Kanada wesentlich<br />
etablierter. An der York University in<br />
Toronto, wo ich seit einem Jahr Wirtschaft<br />
studiere, geniesst unser Sport einen<br />
grossen Stellenwert, und das ganze<br />
Umfeld bringt uns Spielerinnen Respekt<br />
und Wertschätzung entgegen. An<br />
wichtigen Spielen ist das Fernsehen<br />
präsent, und die Polizei gewährleistet<br />
die Sicherheit. In der vergangenen Saison<br />
erreichten wir den Final der nationalen<br />
Uni-Meisterschaft. Diesmal wollen wir<br />
wieder dorthin – und dann auch den<br />
Pokal gewinnen.<br />
Interview<br />
Die Zürcherin Emily Esser (20) lebt seit vier Jahren<br />
in Kanada. Mit dem Team der York University in<br />
Toronto greift sie nach dem Titel im kanadischen<br />
College-Hockey.<br />
Dank der Strukturen im nordamerikanischen<br />
College-Sport lebst du wie<br />
ein Profi. Wäre das in der Schweiz<br />
auch möglich?<br />
Nein. Die grossen Ligen, in denen man<br />
als Spielerin Geld verdienen kann, sind<br />
in Deutschland und Holland zu Hause.<br />
Die einzige Schweizerin, die es bisher<br />
auf dieses Niveau geschafft hat, ist Sofie<br />
Stomps, die derzeit beim UHC Hamburg<br />
spielt.<br />
Welches sind deine weiteren Ziele?<br />
Priorität hat Kanada. Hier will ich den<br />
eingeschlagenen Weg weitergehen und<br />
mich auch sportlich weiterentwickeln.<br />
Mittelfristig könnte die deutsche Liga<br />
ein Ziel sein.<br />
Ist eine Olympia-Qualifikation der<br />
Schweiz realistisch?<br />
Emily Esser lebt ihren<br />
Landhockey-Traum in Kanada.<br />
Der Schweizer Verband hat die «Mission<br />
LA 2028» lanciert (die Sommerspiele<br />
2028 finden in Los Angeles statt, die<br />
Red.). Noch ist es eine Vision. Aber<br />
vielleicht lässt sich der Traum mit<br />
gezielter Arbeit und verbesserten<br />
Strukturen verwirklichen.
6 ZSS<br />
Andere Sportarten<br />
ausprobieren<br />
In der Stadt Zürich sorgen rund 400 Sportvereine für ein vielfältiges Angebot,<br />
integrieren und schaffen gemeinsame Erlebnisse. Im November laden<br />
die Sportvereine und der ZSS zu kostenlosen Schnuppertrainings ein.<br />
Wer die Wahl hat, hat die Qual.<br />
Stadtzürcher Sportvereine öffnen vom 1. bis zum<br />
30. November ihre Türen. Jung und Alt, Hobbysportlerinnen<br />
und -sportler sowie Sport-Interessierte sind<br />
eingeladen, kostenlos und unverbindlich in unterschiedliche<br />
Sportarten hineinzuschnuppern: von A wie Armbrustschiessen<br />
über T wie Taekwondo bis zu U wie Unihockey.<br />
Wer kann sich noch an Mattenlauf, Keulenvölk und<br />
Affenfangis erinnern? Spiele, die in der Schulzeit gespielt<br />
wurden, werden derzeit wieder aufgenommen. Der Kurs<br />
heisst zu Neudeutsch «Survival – the Game» und wird<br />
beim Turnverein Zürich-Affoltern angeboten. Eine Menge<br />
Spass ist sicherlich garantiert. Neben der einen oder<br />
anderen Schweissperle, die vergossen wird, stehen hier der<br />
soziale Kontakt und der Austausch mit Gleichgesinnten im<br />
Vordergrund.<br />
Wer es lieber ein wenig ruhiger mag, der kann sich im<br />
Bogensportzentrum Zürich vom ehemaligen Weltmeister<br />
Kurt Nünlist in die Geheimnisse des Bogensports einführen<br />
lassen. Mithilfe des Sports die eigene Mitte zu finden,<br />
hilft auch im beruflichen Alltag. «Gerade hibbelige Menschen<br />
können im Bogensport viel Ruhe finden, die sie auch<br />
im Alltag einbauen können», weiss Kurt Nünlist.<br />
Ein Engagement in einem Sportverein ist nicht nur<br />
für das körperliche Wohlbefinden gut, es schafft auch ein<br />
soziales Netzwerk. Von der positiven Wirkung des Sports,<br />
auch bezüglich der zwischenmenschlichen Erfahrungen,<br />
profitieren besonders Kinder und Jugendliche. So leisten<br />
Sportvereine in gesellschaftspolitischen Belangen Grossartiges:<br />
Sie trainieren Respekt, Toleranz, Fairness, Teamgeist<br />
und Solidarität.<br />
Die Stadtzürcher Sportvereine stellen ein attraktives<br />
Angebot zur Verfügung und haben – erfreulicherweise<br />
– immer noch grossen Zulauf. In manchen Sportarten<br />
gibt es sogar Wartelisten. So etwa bei einigen städtischen<br />
Fussballklubs. Dass es aber nicht nur Fussball gibt, zeigt<br />
der Anlass der offenen Vereinstüren eindrücklich. Die vielfältigen<br />
Schnupperangebote richten sich sowohl an Kinder<br />
und Jugendliche wie auch an Erwachsene.<br />
Offene Vereinstüren<br />
Spiele aus der Schulzeit<br />
wie Mattenlauf werden<br />
für Erwachsene wieder<br />
angeboten.<br />
Vom 1. bis zum 30. November <strong>2023</strong> verschiedene Sportarten kostenlos<br />
ausprobieren. Für Kinder und Erwachsene. Die Schnuppertrainings werden<br />
ab 10. Oktober <strong>2023</strong> publiziert. → zss.ch<br />
Als Sportverein mitmachen<br />
Bei der Aktion «Offene Vereinstüren» können alle Stadtzürcher<br />
Sportvereine mitmachen, die Mitglied beim ZSS<br />
sind. Interessierte Vereine können ihre Angebote noch<br />
bis am 2. Oktober <strong>2023</strong> eingeben.<br />
Sich auf neue Abenteuer<br />
einlassen
Agenda 7<br />
September<br />
16./17. September<br />
Zurich Trophy<br />
ZSC Lions Frauen laden zum Internationalen<br />
Eishockeyturnier, Sportzentrum<br />
Heuried, Eintritt frei<br />
→ zsclions.ch/zurichtrophy<br />
24. September<br />
Zürcher Sportfest in<br />
Bonstetten<br />
→ zuerchersportfest.ch<br />
Oktober<br />
1. Oktober<br />
ZKB Züri-Lauf-Cup:<br />
Pfäffikersee-Lauf, Anmeldungen innerhalb<br />
5 Tage vor Rennen mit Aufpreis von CHF 10.–<br />
→ zkbzuerilaufcup.ch<br />
5. Oktober<br />
Fechtclub SEZ öffnet seine Türen<br />
«Société d'Escrime de Zurich – SEZ» im<br />
Zürcher Seefeld, Abend der offenen Tür,<br />
18 Uhr<br />
→ sezh.ch<br />
17.–22. Oktober<br />
Grasshopper Cup<br />
Squash Weltklasse-Turnier, Halle 622 in<br />
Oerlikon<br />
→ gc-cup.com<br />
12. November<br />
Gratis aufs Glatteis<br />
Kunsteisbahnen Dolder, Heuried und<br />
Oerlikon, 10–19 Uhr, Eintritt und Schlittschuhmiete<br />
kostenlos<br />
→ sportamt.ch<br />
18. November<br />
De schnällscht Zürischlifschue<br />
Dolder Kunsteisbahn, für 2.–6. Schuljahr<br />
→ zuerisportkids.ch<br />
19. November<br />
Futsal-Schüeli<br />
Anmeldeschluss 22.9.<strong>2023</strong><br />
→ zuerisportkids.ch<br />
Dezember<br />
2. Dezember<br />
De goldig Züri-Träffer<br />
Final in der Probstei<br />
→ zuerisportkids.ch<br />
2. Dezember<br />
Unihockey-Schüeli<br />
Final Sporthalle Hardau<br />
→ zuerisportkids.ch<br />
3. Dezember<br />
Zürcher<br />
Samichlaus-Schwimmen<br />
Flussbad Oberer Letten<br />
→ samichlausschwimmen.ch<br />
10. Dezember<br />
Zürcher Silvesterlauf<br />
Laufveranstaltung in der Zürcher City<br />
→ silvesterlauf.ch<br />
Regelmässiges<br />
Züri rännt Laufgruppen<br />
Di und Do, 19 Uhr, kostenlos und<br />
ohne Anmeldung<br />
→ zueriraennt.ch<br />
CityRunning Lauftreffs<br />
Di/Mi/Do, 19 Uhr, kostenlos und<br />
ohne Anmeldung<br />
→ cityrunning.ch<br />
Am 40. Kyburglauf ist für jeden etwas dabei.<br />
November<br />
3. November<br />
Sporthilfe Super10Kampf<br />
Hallenstadion<br />
→ sporthilfe.ch<br />
TICKETS<br />
FR 5.–*<br />
5. November<br />
Swiss Cup Zürich<br />
Weltklasse Turnen, Hallenstadion<br />
→ swiss-cup.ch<br />
5. November<br />
Walliseller Lauf<br />
30 Jahre Jubiläum, Spendenlauf zu<br />
Gunsten krebskranker Kinder<br />
→ wallisellerlauf.ch<br />
11. November<br />
Kyburglauf<br />
Anmeldeschluss 5.11.<br />
→ kyburglauf.ch<br />
11. November<br />
Unihockey-Schüeli<br />
Ausscheidungen Sporthalle Hardau,<br />
Anmeldeschluss. 29.9.<br />
→ zuerisportkids.ch<br />
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in der Swiss Life Arena oder im Heuried<br />
21.09.<strong>2023</strong> Do. 19:30h vs. SC Bern Swiss Life Arena<br />
23.09.<strong>2023</strong> Sa. 17:00h vs. Fribourg-Gottéron Heuried<br />
19.10.<strong>2023</strong> Do. 19:30h vs. Ladies Lugano Swiss Life Arena<br />
Trainingshalle<br />
21.10.<strong>2023</strong> Sa. 17:00h vs. HCAmbri-Piotta Girls Heuried<br />
04.11.<strong>2023</strong> Sa. 17:00h vs. SC Langenthal Damen Heuried<br />
26.11.<strong>2023</strong> So. 18:30h vs. Neuchâtel Hockey Aca Swiss Life Arena<br />
02.12.<strong>2023</strong> Sa. 17:00h vs. SC Bern Heuried<br />
03.12.<strong>2023</strong> So. 13:00h vs. Fribourg-Gottéron Swiss Life Arena<br />
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8 Kolumne<br />
Züri-Hünd sind Fründ<br />
Für ambitionierte Hobbyläuferinnen und -läufer ist<br />
er ein Muss und im Kalender mindestens so dick<br />
angestrichen wie Weihnachten, Neujahr und der<br />
1. August: der Greifensee-Lauf. Grösster sportlicher Event<br />
der Region, Showdown der Feierabend-Walker, Morgen-<br />
Joggerinnen und Möchtegern-Olympioniken. Nirgends<br />
bewegt man sich vor schönerer Kulisse und mit intensiverem<br />
Gemeinschaftsgefühl im Kreis.<br />
Doch der Weg an den Start ist nicht frei von Hindernissen<br />
– und gepflastert mit guten Tipps von Freunden und<br />
Anleitungen von Trainingstheoretikerinnen. Markus<br />
Ryffel, Leichtathletik-Legende aus Uster und Initiant der<br />
See-Umrundung, sagt zur Halbmarathon-Distanz zwar:<br />
«Halbe Strecke, doppeltes Vergnügen.» Aber auch für<br />
den Olympia-Medaillengewinner von 1984 gilt: Ohne<br />
Training geht nichts. Und dabei kann einem nicht nur der<br />
innere Schweinehund das Leben schwer machen, sondern<br />
auch andere Vierbeiner.<br />
Es ist ein Grundsatz der Evolution, ein Sachzwang<br />
der Zivilisation, eine natürlich gewachsene Aversion. Das<br />
Verhältnis zwischen Joggenden und Hunden, zwischen<br />
Kilometerfressern und Wadenbeissern. Sie können nicht<br />
miteinander, sie wollen nicht miteinander. Aber manchmal<br />
müssen sie miteinander. Die Schweiz ist zu klein, um sich<br />
permanent links liegen zu lassen.<br />
Dies muss nicht zwangsläufig zu gesundheitsgefährdenden<br />
Konfrontationen führen. Im Gegenteil: Gelassenheit<br />
und Toleranz können neue Horizonte eröffnen und den<br />
Freundeskreis vergrössern. Ein Selbstversuch lieferte ein<br />
hoffungsvolles Resultat: «Är will ja nur spiele» muss keine<br />
Verharmlosung einer zähnefletschenden Kreatur auf dem<br />
Feldweg sein. Hunde eigenen sich nämlich besser als Integrationsfaktor<br />
als sämtliche Sozialtherapien, Partnerschaftsvermittlungen<br />
und Speeddating-Veranstaltungen.<br />
So führt die frühmorgendliche Laufrunde am Pfannenstiel<br />
zu einem ermutigenden Resultat. Wer dem Hund<br />
(und seinem Herrchen oder Frauchen) mit Freundlichkeit,<br />
Wohlwollen und Frohsinn entgegentritt, merkt schnell,<br />
dass sich auch hinter einer schäumenden Fassade und<br />
einem strengen Blick ein weicher Kern verstecken kann.<br />
«Barny», ein neufundländisches Grosskaliber, das dem<br />
Siegermuni am Eidgenössischen Schwingfest verdächtig<br />
ähnelt, ist so zahm und brav wie ein Schosshündchen –<br />
wenn man seinen Besitzer höflich grüsst. Die französische<br />
Trottoir-Mischung «Mélange» hechelt nach einem freundlichen<br />
«Bonjour» an ihre Hut tragende Besitzerin glückselig<br />
vor sich hin. Und selbst die Englische Bulldogge<br />
«Rooney» an der Leine des bärbeissigen Herrn Moser<br />
könnte man sich plötzlich als künftigen Laufpartner vorstellen.<br />
Am sympathischsten wirkt die Beagle-Hündin<br />
«Billie»: Sie trottet so andächtig und treuherzig neben ihrer<br />
Besitzerin her – den Blick immer auf die Tasche mit der<br />
Zwischenverpflegung gerichtet –, dass sie sich weder durch<br />
ein Erdbeben noch durch einen Wirbelsturm aus der Ruhe<br />
bringen lassen würde. Und das Beste: An joggenden Menschen<br />
hat Billie absolut kein Interesse.<br />
Auch sonst gilt ein ermutigender Grundsatz: Egal,<br />
ob Rottweiler, Rauhaardackel, Deutsche Dogge oder Belgischer<br />
Schäfer – der freundliche Umgang mit Frauchen<br />
oder Herrchen führt automatisch zu einer Deeskalation im<br />
Umgang mit den tierischen Gefährten. So können auf dem<br />
Feldweg oder am Waldrand Vorurteile ab- und neue<br />
Freundschaften aufgebaut werden.<br />
«Züri-Hünd sind Fründ»: Die in der Steinzeit der<br />
Public Relations lancierte Informationskampagne hat<br />
nichts an Aktualität verloren – und wer es nicht wahrhaben<br />
will, wagt sich zum ultimativen Härtetest auf die Allmend<br />
Brunau im Süden der Zwingli-Stadt. Der grösste Hundeauslauf<br />
auf der nördlichen Hemisphäre markiert den<br />
besten Ort, um zu beweisen, dass es nichts Schöneres auf<br />
dieser Welt gibt als die perfekte Harmonie zwischen<br />
Mensch und Tier: bellend, hechelnd, sabbernd. Wuff!<br />
Thomas Renggli<br />
«Är will ja nur spiele» muss keine<br />
Verharmlosung einer zähnefletschenden<br />
Kreatur auf dem Feldweg sein.
Sportamt 9<br />
Wer erhält den<br />
Sportpreis <strong>2023</strong>?<br />
Mit dem Sportpreis zeichnet die Stadt Zürich herausragende<br />
sportliche Leistungen und besonderes Engagement<br />
in der Sportförderung aus. Reichen Sie bis zum<br />
20. Oktober <strong>2023</strong> Vorschläge ein, wer den Sportpreis<br />
<strong>2023</strong> erhalten soll. Einfach das Formular unter «Nomination<br />
<strong>2023</strong>» ausfüllen und abschicken.<br />
→ sportamt.ch/sportpreis<br />
Kriterien für die Nomination<br />
Nebst dem Wohnsitz in der Stadt Zürich oder der<br />
Zugehörigkeit zu einem Stadtzürcher Sportverein gelten<br />
folgende Nominationskriterien:<br />
– Kategorie «Team/Einzelsportler*in»: Internationale<br />
Erfolge wie z.B. Europa- und Weltmeisterschafts-<br />
Medaillen oder vergleichbare Spitzenleistungen.<br />
– Kategorie «Nachwuchs»: Erfolge an internationalen<br />
Nachwuchswettkämpfen oder vielversprechendes<br />
Talent.<br />
– Kategorie Sportförderung: Überdurchschnittliches<br />
Engagement für die Förderung des Sports in der<br />
Stadt Zürich.<br />
Badesaison <strong>2023</strong> endet<br />
gestaffelt bis am 29. Oktober<br />
Einzelne Sommerbäder sind seit Anfang September<br />
geschlossen. Dennoch kommen Badende in der Stadt<br />
Zürich bis Ende Oktober auf ihre Kosten. Die Sommerbäder<br />
schliessen wie gewohnt gestaffelt. Die Freibäder Auhof<br />
und Letzigraben sowie die Seebäder Mythenquai und<br />
Tiefenbrunnen sind noch bis zum 24. September geöffnet.<br />
Bis zum 29. Oktober und somit am längsten dauert die<br />
Sommersaison im Seebad Utoquai und im Freibad Seebach.<br />
Mehr Informationen:<br />
→ sportamt.ch/schwimmen<br />
10 Jahre Bike- und<br />
Freestyle-Park Allmend<br />
Am Samstag, 16. September, feiert der Bike- und Freestyle-<br />
Park Allmend sein 10-jähriges Jubiläum. Bei trockenem<br />
Wetter sorgen Kurse, Wettkämpfe und Showacts von 10 bis<br />
20 Uhr für ein attraktives Programm. Die Vereine Züritrails<br />
und Freestylepark Zürich sowie das Sportamt freuen sich auf<br />
alle Skater*innen, Biker*innen und Freestyle-Interessierte.<br />
Mehr Informationen:<br />
→ sportamt.ch/10jahre-allmend<br />
2,75 Millionen Franken<br />
für den Jugendsport<br />
In der Stadt Zürich führen mehr als 200 Sportvereine<br />
und andere gemeinnützige Organisationen regelmässige<br />
Sportangebote für Kinder und Jugendliche durch.<br />
Das Sportamt der Stadt Zürich anerkennt diese Arbeit<br />
und unterstützt den Jugendsport in diesem Jahr mit<br />
insgesamt 2,75 Millionen Franken. Von den Beiträgen<br />
profitieren 211 städtische Vereine und Organisationen mit<br />
knapp 19 500 sportlich aktiven Kindern und Jugendlichen.<br />
Wer wird unterstützt?<br />
– Stadtzürcher Sportvereine und andere gemeinnützige<br />
Stadtzürcher Organisationen, die im Jugendsport aktiv<br />
sind.<br />
– Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die in einer<br />
Behinderten(sport)organisation aktiv sind.<br />
– Spitzensportler*innen im Jugend+Sport-Alter mit Swiss<br />
Olympic Card (Gold, Silber, Bronze, Elite oder Talent<br />
National).<br />
Beiträge für 2024 beantragen<br />
Wer für nächstes Jahr Jugendsportfördergelder beantragen<br />
möchte, kann ab Dezember <strong>2023</strong> ein Gesuch stellen.<br />
Mehr Informationen:<br />
→ sportamt.ch/jugendsportfoerderung<br />
Sportamt der Stadt Zürich<br />
sportamt.ch<br />
→ sportamt.ch/newsletter<br />
→ sportamt.ch
10 Porträt<br />
Boccia spielen<br />
und denken<br />
Sebastiano Santopadre und Boccia – das gehört zusammen. Boccia spielt<br />
der Zürcher italienischer Herkunft seit bald 40 Jahren turniermässig,<br />
Erfolg um Erfolg hat er errungen bis heute. Und: Er hat zwei Hoffnungen.<br />
Die farbigen Kugeln sind<br />
typisch für das Boccia-Spiel.<br />
Dieser Mann verblüfft. Sebastiano Santopadre<br />
wirft den kleinen orangefarbenen Pallino – so<br />
wird die Setzkugel im Boccia genannt – aus dem<br />
Handgelenk. Die Trainingspartie ist eröffnet. Alsdann hebt<br />
er die 920 Gramm schwere Boccia-Kugel. Und, so scheint<br />
es, diese fällt quasi aus seiner Hand und rollt langsam<br />
in Richtung Zielobjekt Pallino. Santopadres Körper ist<br />
wenn Millimeter entscheiden über Punkt für sich oder die<br />
Gegenseite, über Sieg oder Niederlage.<br />
Sebastiano Santopadre bringt das Entscheidende des<br />
Boccia-Sports auf einen einfachen Nenner. «Der Kopf<br />
muss frei bleiben, auch wenn du unter gewaltigem Druck<br />
stehst. Wenn deine Gegner mit psychologischen Mätzchen<br />
einen Vorteil für sich herauszuholen versuchen. Wenn<br />
Über 100 Pokale hat Santopadre<br />
mit Boccia gewonnen.<br />
«Wenn möglich, spiele ich bis 100.»<br />
entspannt. Er lächelt und schaut<br />
seiner Kugel nach. Die kommt<br />
wunschgemäss unmittelbar neben<br />
dem Pallino zum Stillstand. Ein<br />
perfekter Auftakt.<br />
Das technische Können ist das<br />
eine. Die Ruhe das andere. Diese<br />
illustriert Santopadre mit dem<br />
Berühren seines Kopfes. «Boccia<br />
ist ein Denksport», sagt der mittlerweile<br />
77-Jährige nach dem<br />
Spiel. «Im Boccia gilt es, präzise<br />
zu sein. Jede Kugel hat eine Funktion<br />
und muss ihre Wirkung<br />
erzielen.» Während einer Partie<br />
gilt es, die Nerven im Griff zu<br />
haben und auch dann perfekte<br />
Kugeln zu spielen, wenn’s eng ist,<br />
Nervenkrieg herrscht.» Die Intuition spielen lassen, heisst<br />
es dann, «nicht denken, nicht überlegen, dich vor allem<br />
nicht verkrampfen». Die Aufmerksamkeit richtet sich im<br />
Idealfall lediglich auf die gerade zu spielende Kugel.<br />
Das Boccia-Spiel hat Sebastiano Santopadre wie so<br />
manches Kind (mit italienischen Wurzeln) früh kennen-<br />
Die Mannschaft, die dem Pallino<br />
am nächsten liegt, erhält Punkte.
Porträt 11<br />
gelernt. Mit Holzkugeln spielte er. Eine Faszination entwickelte<br />
sich. Als er beruflicher Perspektiven wegen nach<br />
Zürich zog, wurde der Stellenwert noch grösser. Boccia<br />
bekam eine andere Bedeutung: Es wurde vom Spiel zum<br />
Sport – und immer wichtiger.<br />
Santopadre packte der Ehrgeiz. Er begann, Turniere zu<br />
bestreiten. Von den feudalen Möglichkeiten und gedeckten<br />
Bahnen im Da-Cono-Gebäude beim Stadion Letzigrund<br />
konnten er und seine Mitspieler damals nur träumen. «Wir<br />
spielten im Freien», sagt er. Sommer und Winter auf vier<br />
gedeckten und zehn offenen Bahnen. Seiner Ambitionen<br />
wegen intensivierte er dort bei Kälte und Wärme das Training.<br />
In der Freizeit spielte und übte er: am Abend und<br />
an den Wochenenden – neben seinem körperlich<br />
anspruchsvollen Beruf als Glaser.<br />
Besonders gefordert sah er sich während Krawallen in<br />
den 90er-Jahren. Santopadre erinnert sich: «Ich stand im<br />
Dauerkontakt mit der Polizei und arbeitete Tag und<br />
Nacht.» Ein Beispiel: Ein Freitagabend, der Anruf um<br />
21 Uhr, Ersetzen von beschädigten und dringend nötigen<br />
Fenstern. «Es blieb mir nichts anderes übrig als eine Nachtschicht»,<br />
sagt er. Morgens um sechs war das Dringendste<br />
erledigt. Sich angemessen zu erholen, blieb jedoch unmöglich:<br />
Boccia, das nächste Turnier, stand an.<br />
Von 13.30 bis 23.30 Uhr gehörte dort die Konzentration<br />
den Boccia-Kugeln und einer vorzüglichen Leistung. Und<br />
ihm gelang, was er sich wünschte: Kurz vor Mitternacht<br />
stemmte er den Siegerpokal in die Luft. «Ich war solche<br />
Belastungen gewohnt», blickt Santopadre zurück. Es handelte<br />
sich um seine «grosse Zeit als Boccia-Spieler». Die<br />
persönliche Statistik von 1991 bestätigt dies: 16 Turniersiege,<br />
14 zweite Plätze in der Schweiz und in Österreich.<br />
«Ich startete fast überall und feierte Erfolg um Erfolg»,<br />
erzählt er. In jenem Jahr gewann er auch seinen ersten<br />
Schweizer Meistertitel.<br />
Zeitsprung. Längst ist Santopadre pensioniert. Boccia<br />
ist geblieben. Mehr noch: «Nun geniesse ich das Leben als<br />
Boccia-Profi.». Jetzt kann er üben und spielen, so oft und so<br />
lange er will. Denn von nachlassendem Erfolgshunger will<br />
er nichts wissen. Vielmehr sagt er: «Du willst immer mehr,<br />
Alter hin oder her.» Ihn reizen die Herausforderungen.<br />
Und eines hat er verinnerlicht: «Üben, üben, üben ist gut,<br />
aber die letzten ein bis zwei Tage vor einem Turnier macht<br />
sich Pausieren bezahlt.» Santopadre musste dies lernen. Im<br />
Gegensatz zu früher kann er nun auch der Regeneration<br />
Stellenwert einräumen. Angesprochen auf sein Erfolgsrezept<br />
und sein Training lächelt er: «Mein Training ist<br />
das Spielen und das gedankliche Mich-Befassen mit dem<br />
Boccia.» Sebastiano Santopadre lebt diesen Sport.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend, dass er sich<br />
«nur ja kein Ende als Boccia-Spieler» wünscht. Er sagt’s<br />
konkreter: «Wenn möglich, spiele ich bis 100.» Und er<br />
hofft, dass er eine Vorbildrolle einnimmt. In seiner Familie<br />
scheint er auf bestem Weg dazu. Seine beiden Söhne pflegen<br />
Boccia, wenn auch nicht ganz mit seiner Akribie. Und<br />
da ist noch der Enkel, siebeneinhalb. Er ist des Grossvaters<br />
Stolz. Sebastiano Santopadre schwärmt: «Joshua hat Talent,<br />
unglaublich, wie er Boccia lebt, versteht und das Spiel lesen<br />
kann.»<br />
Und im Bocciodromo beim Stadion Letzigrund sind die<br />
über 100 Pokale rund um die Bahnen an verschiedenste<br />
Erinnerungen und Geschichten geknüpft. Die meisten<br />
dieser Trophäen hat er, Sebastiano Santopadre, selbst<br />
gewonnen.<br />
Text: Jörg Greb<br />
Bilder: Kristina Manolidis<br />
«Wir haben mit einer<br />
neuen Boccia-Schule<br />
gestartet»<br />
Mit Teresina Quadranti sprach Jörg Greb<br />
Frau Quadranti, Sie sind Vizepräsidentin<br />
von Boccia Schweiz und unterstützen<br />
Ihren Mann Arnoldo tatkräftig<br />
in der Führung des Boccia-Vereins<br />
Pro Ticino Zurigo. Welche Bedeutung<br />
hatten und haben die Erfolge von<br />
Sebastiano Santopadre für den Klub?<br />
Sebastiano ist unser Aushängeschild –<br />
und er ist unser ältestes Mitglied. Er ist<br />
nach wie vor ein sehr aktiver Spieler.<br />
Absolut bewundernswert. Und schön,<br />
seine beiden Söhne spielen auch für uns.<br />
Sie haben die Begeisterung fürs Boccia in<br />
die Wiege gelegt bekommen.<br />
Wie viele Spielerinnen und Spieler<br />
pflegen Boccia in Ihrem Verein?<br />
Wir haben zurzeit 26 Aktivmitglieder –<br />
darunter drei Frauen. Vor allem wünschen<br />
wir uns mehr Jugendliche. Jetzt, nach den<br />
Sommerferien, begannen wir mit unserer<br />
neuen Boccia-Schule für alle ab 10 Jahren.<br />
Wir setzen auf die Dynamik der Gruppe.<br />
Wie ist die Altersstruktur des Vereins?<br />
Der Durchschnitt liegt bei 45 oder 50.<br />
Eine Lücke besteht bei den jungen<br />
Erwachsenen, darum wollen wir uns<br />
Weitere Informationen:<br />
→ la-bocciofila-zurigo.ch<br />
Interview<br />
Teresina Quadranti ist die starke<br />
Frau hinter dem Boccia-Sport.<br />
verjüngen. Wir wollen den Boccia-<br />
Sport lebendig erhalten. Die Jungen<br />
sind unsere Zukunft.<br />
Sie haben ein Vorzeigebeispiel.<br />
Sie sprechen Giulio Gloriso an. Er ist 15,<br />
kommt aus der Ostschweiz zu uns,<br />
spielt für uns und besitzt viel Talent.<br />
Er ist fleissig und ehrgeizig, sein Ziel ist<br />
die Nationalmannschaft. Sein Handicap:<br />
Zurzeit besitzt er den Schweizer Pass<br />
noch nicht.<br />
Am 8. Oktober 2024 finden<br />
die Schweizer Meisterschaften<br />
im Bocciodromo statt.<br />
Was bedeutet das?<br />
Ein Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte.<br />
Das wird ein grosser Anlass.<br />
Als Hauptprobe organisieren wir wohl<br />
bereits im April ein nationales Turnier.
12 Nachwuchsförderung<br />
Leidenschaft und Ethik:<br />
Das geht zusammen!<br />
Wer in seinem Umfeld gesunde Leidenschaft von Menschen unterstützt,<br />
stärkt das ethische Verhalten im Alltag. An diesem Grundsatz orientiert sich<br />
die Nachwuchsabteilung der GCK/ZSC Lions.<br />
Der Schweizer Sport steht im Zeichen eines<br />
Kulturwandels. Eine gelebte Ethik ist gefordert,<br />
die Minderjährige, aber auch Erwachsene im<br />
Sport schützt – Athletinnen und Athleten wie auch alle<br />
anderen Beteiligten im Sport. Aber wie soll man sich für<br />
eine gute Ethik im Sportalltag einsetzen? Edgar Salis<br />
ist Nachwuchs-Chef bei den GCK/ZSC Lions und selbst<br />
ehemaliger Profi-Spieler. Er beobachtet, dass junge Spieler<br />
innen und Spieler schon sehr früh an Karriere denken,<br />
alles richtig machen wollen – und sich so schliesslich oft<br />
auf dem Eis blockieren.<br />
Die frühe Professionalisierung im Eishockey bedroht<br />
zuweilen die feurige Leidenschaft auf dem Eis. Salis<br />
möchte darum jene Kultur verteidigen, die ein mutiges und<br />
leidenschaftliches Spielen und auch Fehler zulässt. Wie<br />
einst als Spieler geht der ehemalige Verteidiger auch dieses<br />
Anliegen offensiv an. Ein sportpsychologisches Referat zur<br />
Unterstützung der Leidenschaft junger Leistungssportlerinnen<br />
und -sportler war für ihn die Initialzündung. Er<br />
ging das Thema sofort an. Später realisierte er, dass er damit<br />
auch den Boden für eine aktive Arbeit an der Ethik schuf.<br />
Selbstvertrauen und Leidenschaft<br />
Sportpsychologische Studien zeigen es klar: Selbstvertrauen<br />
und Leidenschaft hängen mit Erfolg im Sport<br />
zusammen. Sie können Einsatzbereitschaft und das Erreichen<br />
von Zielen steigern; ebenso die Leistung unter Druck<br />
und das Puffern gegen Stress. Zudem stärken sie Fokussier-<br />
und Entspannungsfähigkeiten. Darum fragt sich: Wie<br />
kann man im Training Selbstvertrauen und Leidenschaft<br />
seiner Schützlinge unterstützen und damit gleich für weitere<br />
gute Effekte sorgen? Fast einer Zauberformel gleich<br />
bieten sich hier die psychischen Grundbedürfnisse nach<br />
dem Erleben von Autonomie, Kompetenz und Zugehörig-<br />
keit an. Übersetzt in den Alltag bedeuten sie, das richtige<br />
Mass an Selbstbestimmung und Verantwortung zu spüren<br />
(Autonomie), sich der eigenen Stärken bewusst zu sein<br />
und annehmen zu können, dass die Umwelt diese Stärken<br />
ebenfalls wahrnimmt (Kompetenz), und sich als Mensch<br />
in einer Gruppe wertgeschätzt zu fühlen (Zugehörigkeit).<br />
Zwei Befunde dazu sind richtungsweisend: 1. Sorgt man<br />
dafür, dass in einer Lernumwelt diese drei Bedürfnisse<br />
gestillt werden können, sind das Selbstvertrauen und die<br />
psychische Gesundheit der Menschen in dieser Umwelt<br />
gesichert. 2. Gestillte Bedürfnisse nach Autonomie und<br />
Kompetenz unterstützen die Entwicklung intrinsischer<br />
Motivation. Das ist jene Motivation, die der gesunden<br />
Leidenschaft entspricht. Konkret: das innere Feuer für den<br />
Sport.<br />
Weiterbildung und Supervisionen<br />
Motiviert durch diese Einsichten organisierte Edgar Salis<br />
für seine circa 100 professionell und ehrenamtlich arbeitenden<br />
Trainer im Juni 2021 ein Weiterbildungswochenende.<br />
Angeleitet durch Fachleute der Sportpsychologie wurde<br />
mit Referaten, Workshops und einem Podium gelernt, sich<br />
ausgetauscht, geübt und diskutiert: Wie kommuniziere ich<br />
mit jungen Menschen auf und neben dem Eis? Wie kann<br />
ich führen und gleichzeitig motivieren? Wie steht es um<br />
die eigene Motivation, die eigenen Werte und Visionen als<br />
Coach?<br />
Nach diesem Wochenende etablierte Salis – selbst ausgebildeter<br />
Sozialpädagoge – das Gefäss der Supervision<br />
für die Nachwuchs-Profitrainer. Für Eltern wurde eine<br />
separate Online-Weiterbildung zum Thema Leidenschaft<br />
und Gesundheit junger Sportlerinnen und Sportler angeboten.<br />
In den drei- bis viermal jährlich stattfindenden<br />
Supervisionen wird einerseits mithilfe von Fragen zum<br />
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit<br />
geht weit über das<br />
strategische Spiel hinaus.
Nachwuchsförderung 13<br />
Umgang mit gesundheitlich gefährdeten, überraschend<br />
stagnierenden oder schwer führbaren Spielerinnen und<br />
Spielern gearbeitet. Aber auch kommunikative Herausforderungen,<br />
die eigene Gesundheit und ethische Anforderungen<br />
werden besprochen. Edgar Salis möchte, dass seine<br />
Trainer sich den schwierigen Fragen stellen und gemeinsam<br />
Antworten finden: Darf ich mit Jugendlichen überhaupt<br />
noch laut werden? Darf ich in die Kabine eintreten,<br />
um dort für Sicherheit zu sorgen? Darf ich riskieren, dass<br />
der Verein ein mögliches Spielertalent verliert?<br />
Dank dem wachsenden Vertrauen im Trainingskollegium<br />
nimmt die Offenheit untereinander zu, und persönliche<br />
und fachliche Weiterentwicklung wird möglich. In<br />
der Ausgestaltung der Supervision wird darauf geachtet,<br />
den psychischen Bedürfnissen der Trainer gerecht zu werden.<br />
Wie die Spielerinnen und Spieler auf dem Feld sollen<br />
sie sich öffnen, mutig sein, lernen wollen und keine Angst<br />
vor Fehlern haben. Nicht zuletzt sollen sie die eigene<br />
Zugehörigkeit zum Team in den Supervisionen mit Freude<br />
erleben. Ziel ist, dass die Wirkung der Supervisionen von<br />
den Trainern zu den Assistenztrainern fliesst und so die<br />
Organisationskultur geprägt wird: einerseits von Leidenschaft<br />
und Spass, andererseits von gut gelebter Ethik.<br />
Die GCK/ZSC Lions sind von ihren bisher gelegten<br />
Bahnen überzeugt. Die Rückmeldungen der Coaches sind<br />
positiv. Eine anonyme Umfrage unter den Nachwuchsspielerinnen<br />
und -spielern zeigt, dass die meisten lieber<br />
mehr als weniger trainieren möchten und sich im Eishockey-Alltag<br />
wohlfühlen. Ansporn genug für Salis, die<br />
neu eingeschlagenen Wege in seiner Organisation weiter<br />
zu verfolgen.<br />
Text: Katharina Albertin<br />
Bilder: ZSC Lions<br />
Dr. Katharina Albertin arbeitet seit 10 Jahren im eigenen<br />
Unternehmen als Sport psychologin FSP und eidg. anerkannte<br />
Psychotherapeutin. Sie war früher selbst im Leistungssport<br />
aktiv (Volleyball). Heute arbeitet sie mit Athleten und<br />
Athletinnen, mit Teams und Vereinen im Bereich Leistungsoptimierung<br />
und Prävention. So auch mit der Nachwuchsabteilung<br />
der GCK/ZSC Lions. Sie ist im Stiftungsrat von Swiss Sport<br />
Integrity. 2017 – <strong>2023</strong> präsidierte sie die Swiss Association of<br />
Sport Psychology (SASP).<br />
«Was bedeutet die Ethik-Charta<br />
auf den Alltag bezogen?»<br />
Interview<br />
Mit Edgar Salis sprach Kristina Manolidis<br />
Was hat sich seit den Magglingen-<br />
Protokollen bei euch verändert?<br />
Wir als Organisation wurden sensibilisiert<br />
durch diese Vorfälle, mussten aber zum Glück<br />
nicht viel ändern. Wir mussten vorerst aber<br />
verstehen: Worum geht es hier eigentlich?<br />
Was bedeutet die Ethik-Charta auf den Alltag<br />
bezogen? Und wir suchten nach Wegen,<br />
wie wir das Thema mit den Trainern angehen<br />
konnten.<br />
Was musste sich denn hinsichtlich guter<br />
Ethik im Sport bei euch ändern?<br />
Letztlich ist es die Kommunikation, das<br />
Gespräch. Jeder Trainer muss reflektieren:<br />
Wie rede ich mit Teenagern, mit Minderjährigen,<br />
wie gehe ich mit ihnen um? Werde<br />
ich laut, werde ich direkt, vielleicht zu direkt?<br />
Beleidige ich jemanden und merke das nicht?<br />
Und was bedeutet zu wenig Kommunikation,<br />
zu wenig Feedback?<br />
Du meinst, zu wenig kommunizieren ist<br />
auch ein Risiko?<br />
Ja, und vor allem, was bei dem Wenigen<br />
gesagt wird – und in welchem Ton. Zu meiner<br />
Zeit, da waren die Anweisungen im Training<br />
ganz anders. Da warst du schnell ein «fauler<br />
Sack», ein «Nichtsnutz», du wurdest beleidigt.<br />
Das war für die Trainer ein Mittel zur Motivation.<br />
Das geht nicht mehr, und das ist auch<br />
richtig so.<br />
Ihr habt seit 2021 das Gefäss der Supervision<br />
für die Profitrainer im Nachwuchs<br />
geschaffen. Wie wurde das aufgenommen?<br />
Wir mussten den Trainern vorerst mal<br />
erklären, was Supervision überhaupt ist.<br />
Mit der Zeit lernten sie, dass sie davon<br />
profitieren konnten. So beleuchteten wir<br />
auch Ethik-Charta und -Statut genauer<br />
in der «Supi», diskutierten sie anhand<br />
von Fallbeispielen. Damit wurde klarer,<br />
was ethisches von unethischem Verhalten<br />
unterscheidet.<br />
Machen die Trainer da nur aus Pflicht<br />
mit oder sind sie motiviert?<br />
Ich höre praktisch nur Positives. Supervisionen<br />
helfen dabei, miteinander schwierige<br />
Situationen zu verstehen und zu lösen.<br />
Man entwickelt sich persönlich weiter,<br />
wird besser in seinem Beruf. Und man macht<br />
auch die Spielerinnen und Spieler besser,<br />
Edgar Salis setzt sich als Nachwuchs-Chef<br />
bei GCK/ZSC Lions für Ethik ein.<br />
sorgt für mehr Leidenschaft und Freude in<br />
der Halle. Das haben die Trainer erkannt.<br />
Und du denkst, das sichert sie auch im<br />
ethischen Verhalten ab?<br />
Ja, wenn Trainer Zeit und Unterstützung<br />
erhalten, um schwierige Situationen zu<br />
ver stehen und zu lösen, werden sie handlungssicherer.<br />
Damit verringert sich auch<br />
das Risiko des ethischen Fehlverhaltens.<br />
Interessiert am Thema<br />
Werte und Ethik?<br />
→ swissolympic.ch
14 Mix<br />
LET’S MOVE: WEITERBILDUNG FÜR<br />
SPORTLEITENDE UND COACHES<br />
Was hat Sport mit dem Geschlecht zu tun? Wollen Sie den Zugang<br />
zu Sport und körperlicher Aktivität für Mädchen und junge Frauen<br />
fördern? Möchten Sie mehr über Diversität, Chancengerechtigkeit<br />
und Inklusion in der Sportpraxis erfahren und Fragen dazu klären?<br />
Wie können Sportvereine faire Rahmenbedingungen für Mädchen<br />
und Jungen schaffen, damit sich alle wohlfühlen? «Let's Move»,<br />
eine Aus- und Weiterbildung zu Genderkompetenz für Sportleitende<br />
und Coaches im Vereins- und Breitensport der Stadt Zürich,<br />
vermittelt theoretische Grundlagen und zeigt deren konkrete<br />
Anwendung im Sportalltag auf. Der nächste Workshop findet am<br />
7. Oktober <strong>2023</strong> von 14 bis 17 Uhr statt. Anmeldeschluss ist der<br />
29. September <strong>2023</strong>, die Teilnahme ist kostenlos.<br />
→ zss.ch<br />
Geschlechterkompetenz<br />
im Sport aufbauen<br />
Lions-Hockeyschule neu auch<br />
in der Swiss Life Arena<br />
DIE LIONS-HOCKEYSCHULE WÄCHST<br />
Seit vielen Jahren führt die GCK/ZSC Lions Nachwuchs AG<br />
erfolgreich die professionell geleitete Eishockey-Schule. Kinder<br />
lernen an fünf Standorten – KEK Küsnacht, Dolder, Oerlikon,<br />
Heuried und Altstetten – den Eissport kennen. Ab Herbst neu<br />
auch in der Swiss Life Arena in Altstetten. Die Kurse sind für Kinder<br />
mit Jahrgang 2015 und jünger, wobei im Heuried neu «Girls only»<br />
gilt. Die nächsten Kurse starten im Oktober.<br />
→ hockeyschule.ch<br />
ZURICH VITAPARCOURS APP<br />
Der Herbst eignet sich hervorragend, um im Wald zu trainieren.<br />
Mit der neuen «Zurich vitaparcours App» macht das noch mehr<br />
Spass: Man kann sämtliche Zurich vitaparcours finden sowie<br />
individuelle Trainingspläne zusammenstellen und erhält dabei<br />
neue Übungen mit Tipps und Tricks. Zudem gibt es eine Tracking-<br />
Funktion, die sich zu Analysezwecken nutzen lässt, sowie die<br />
Möglichkeit, Informationen mit anderen zu teilen.<br />
→ zurichvitaparcours.ch<br />
Beim FFC Lionesses können<br />
Mädchen gleich durchstarten.<br />
Gelb bezeichnet Übungen für<br />
Beweglichkeit und Geschicklichkeit,<br />
Rot für Kraft und Blau für Ausdauer.<br />
FUSSBALLBEGEISTERTE JUNIORINNEN<br />
UND JUNIOREN GESUCHT!<br />
Der FFC Lionesses sucht für die neue Saison noch Juniorinnen und<br />
Junioren. Keine Wartelisten – Stulpen montieren und ab aufs<br />
Fussballfeld! Die Lionesses trainieren und spielen auf der Buchlern<br />
in Altstetten. Gesucht werden:<br />
– B/C-Juniorinnen der Jahrgänge 2007 – 2010<br />
Training: Montag/Donnerstag 19 – 20.30 Uhr<br />
– D/E-Juniorinnen der Jahrgänge 2011 – 2014<br />
Training: Montag/Mittwoch, 19 – 20.30 Uhr<br />
– D/E-Junioren der Jahrgänge 2011 – 2014<br />
Training: Dienstag 19 – 20.30 Uhr, Donnerstag 17.30 – 19 Uhr<br />
→ lionesses.ch
Mix 15<br />
EN GARDE!<br />
Wollten Sie sich schon lange einmal Fechten<br />
ausprobieren? Einen idealen Einstieg bieten<br />
die Schnupperkurse der Société d’Escrime de<br />
Zurich – des Fechtclubs im Zürcher Seefeld.<br />
Der Herbstkurs für Erwachsene und Jugendliche<br />
ab 15 Jahren startet am 26. Oktober<br />
<strong>2023</strong> und umfasst 8 Termine. Sich einmal wie<br />
D’Artagnan und die drei Musketiere fühlen.<br />
En garde!<br />
→ sezh.ch<br />
Fechtsport hautnah miterleben:<br />
intensive Trainingsatmosphäre beim SEZ<br />
STREET RACKET BEWEGT ZÜRICH,<br />
DIE SCHWEIZ – UND DIE GANZE WELT<br />
Anyone, anytime, anywhere – Bewegung und Spass für jedes<br />
Alter und jedes Niveau, allein oder in der Gruppe und dazu noch<br />
kostenlos: Street Racket kann sofort seine vielseitig positive<br />
Wirkung entfalten. Mit mehr als 1.500 Spiel- und Trainingsformen<br />
findet jede und jeder schnell eine neue, spannende und gesunde<br />
Aktivität in der Freizeit oder auch im Verein. Denn das Zürcher<br />
Street Racket auf<br />
dem Pausenplatz<br />
Konzept fördert Koordination, Kognition, Kooperation, Kommunikation<br />
und Kreativität und ist gerade auch für Sportvereine<br />
ein vielseitiges und einfach zu nutzendes Trainingsinstrument,<br />
das bestehende Bewegungsangebote bereichert. Street Racket<br />
kann auch daheim oder unterwegs gespielt werden, womit<br />
Bewegungsfans überall zu weiteren Sporteinheiten kommen.<br />
Die Spielfelder werden innerhalb von Sekunden mit Kreide auf<br />
den Boden gemalt, man zeichnet sich also kurzerhand seinen<br />
eigenen Sportplatz. Man braucht keine Infrastruktur und keinen<br />
Unterhalt, Street Racket ist äußerst nachhaltig und trainiert auch<br />
kognitive Fähigkeiten. Dank einzigartiger Grundregeln stehen<br />
Ballkontrolle, motorische Fähigkeiten und Spielwitz im Vordergrund,<br />
und es entstehen sofort längere Ballwechsel. Neulinge<br />
mit Profis, Frauen mit Männern, ältere Menschen mit der jüngsten<br />
Generation – Street Racket verbindet und schafft überall bewegte<br />
Orte der Begegnung. In der Schweiz gibt es bereits mehr als<br />
5.000 permanente Spielfelder, und Street Racket wird in rund<br />
100 Ländern gespielt.<br />
Zum Video<br />
Alles zu Street Racket und den Spielregeln:<br />
→ streetracket.com<br />
Wettbewerb<br />
MITMACHEN<br />
UND<br />
GEWINNEN!<br />
Gewinnen Sie mit etwas Glück eines von<br />
drei Street-Racket-Sets im Wert von je Fr. 39.–.<br />
Vorname<br />
Name<br />
Strasse/Nr.<br />
PLZ/Ort<br />
Coupon einsenden bis am 30. September <strong>2023</strong> an: Zürisport, Wettbewerb, Postfach, 8702 Zollikon. Oder E-Mail an wettbewerb@zss.ch mit<br />
Vermerk «Street Racket» sowie Ihrer Postadresse. Die Preise werden per Post zugestellt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Schüler*innen-Meisterschaften <strong>2023</strong>/24<br />
Futsal-Schüeli<br />
Anmeldeschluss: 22.9.23<br />
19./26.11.23<br />
Unihockey-Schüeli<br />
Anmeldeschluss: 29.9.23<br />
Züri Dance Award<br />
Anmeldeschluss: 30.10.23<br />
11./12.11.23<br />
2.12.23 (Final)<br />
16.3.24<br />
Mit Sportpass<br />
So einfach bist du dabei<br />
Nimm an einer dieser Veranstaltungen<br />
teil und lass dir die Teilnahme mit<br />
einem Stempel in deinem Sportpass<br />
bestätigen. Die Veranstaltung kannst<br />
du nach Lust und Laune wählen.<br />
Je fleissiger du dabei bist, desto<br />
schneller füllt sich dein Pass.<br />
1<br />
5<br />
9<br />
2 6 3 7 4<br />
8<br />
10 11 12<br />
• Handball-Schüeli<br />
• Tischtennis-Schüeli<br />
• De schnällscht Zürischi und Snöber<br />
• De schnällscht Zürifisch<br />
• Zürich Dance Award<br />
• De schnällscht Zürihegel<br />
• Fussball-Schüeli<br />
• Züri Velo-Sprint<br />
• De goldig Züri-Träffer<br />
• De schnällscht Zürifuchs<br />
• Unihockey-Schüeli<br />
• De schnällscht Zürischlifschue<br />
• Futsal-Schüeli<br />
Infos/Datum › zuerisportkids.ch<br />
Du hast vier Stempel gesammelt?<br />
Bravo! Jetzt kannst du den Sportpass<br />
an folgende Adresse senden: Zürcher<br />
Stadtverband für Sport, 8000 Zürich<br />
Dein erstes Geschenk schicken wir<br />
dir umgehend zusammen mit deinem<br />
Sportpass per Post.<br />
Für acht Stempel gibt’s das Zweite<br />
und bei 12 Stempeln gibt’s dann<br />
das richtig coole Geschenk!<br />
SPORTPASS<br />
De schnällscht<br />
Zürischlifschue<br />
Anmeldeschluss: 15.11.23<br />
Handball-Schüeli<br />
Anmeldeschluss: 19.11.23<br />
Tischtennis-Schüeli<br />
Anmeldung online<br />
oder direkt vor Ort<br />
De schnällscht<br />
Zürischi und Snöber<br />
Anmeldeschluss: 16.2.24<br />
18.11.23<br />
14.1.24<br />
3.3.24 (Final)<br />
21.1.24<br />
2.3.24<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse<br />
PLZ/Ort<br />
eMail<br />
Geburtsdatum<br />
Dieser Pass ist nicht übertragbar. Falls du<br />
ihn verlierst, verfallen leider alle bereits<br />
ge sammelten Stempel. Einen neuen Pass<br />
kannst du jederzeit direkt anlässlich der<br />
Jugendsportveranstaltungen oder beim<br />
ZSS beziehen.<br />
➤ zuerisportkids.ch<br />
Partner Patronat<br />
März 2022<br />
Punkte sammeln<br />
und coole Geschenke<br />
erhalten!<br />
Infos/Anmeldungen<br />
zuerisportkids.ch<br />
De schnällscht Zürifisch<br />
Anmeldung direkt vor Ort<br />
6./13.3.24<br />
6.4.24 (Final)<br />
Fussball-Schüeli<br />
Anmeldeschluss: 16.4.24<br />
29./30.6.24<br />
6./7.7.24 (Final)<br />
Partner<br />
De schnällscht Zürihegel<br />
Anmeldeschluss: 22.5.24<br />
Für Einzellauf keine Anmeldung nötig<br />
22./25.5.24<br />
15.6.24 (Final)<br />
Züri Velo-Sprint<br />
Anmeldung online<br />
oder direkt vor Ort<br />
1.6.24<br />
Ausweichdatum 15.6.24