05.09.2023 Aufrufe

Alleskönnerin Sonne

Der Star unter den Energiequellen: Sie ist 150 Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt – die Sonne. An ihrem Äquator hat sie einen Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern. Auf dieser Strecke könnte man die Erde 109-mal nebeneinander aufreihen. Und dieser kräftig strahlende Stern aus dem äußeren Drittel der Milchstraße kann künftig der Star unter all den Energiequellen sein, die wir zur Verfügung haben. Ohnehin ist die Strahlung der Sonne die Grundvoraussetzung für die Entwicklung und den Erhalt des Lebens auf der Erde. Schon heute trägt sie einen erheblichen Teil zu unserer Stromversorgung bei. Doch um klimaneutral zu werden, brauchen wir noch sehr viel mehr regenerative Energie. Die Solarkraft hat enorme Potenziale, in vielfältigster Hinsicht Energieprobleme zu lösen. „Alleskönnerin Sonne“ haben wir diese Publikation genannt. Zugegeben: Der Titel ist ein wenig zugespitzt. Wir hoffen aber, damit Ihr Interesse für das Thema zu gewinnen und Sie am Ende in Staunen zu versetzen, was mit der Kraft der Sonne alles möglich ist oder möglich werden könnte.

Der Star unter den Energiequellen: Sie ist 150 Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt – die Sonne. An ihrem Äquator hat sie einen Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern. Auf dieser Strecke könnte man die Erde 109-mal nebeneinander aufreihen. Und dieser kräftig strahlende Stern aus dem äußeren Drittel der Milchstraße kann künftig der Star unter all den Energiequellen sein, die wir zur Verfügung haben. Ohnehin ist die Strahlung der Sonne die Grundvoraussetzung für die Entwicklung und den Erhalt des Lebens auf der Erde. Schon heute trägt sie einen erheblichen Teil zu unserer Stromversorgung bei. Doch um klimaneutral zu werden, brauchen wir noch sehr viel mehr regenerative Energie. Die Solarkraft hat enorme Potenziale, in vielfältigster Hinsicht Energieprobleme zu lösen. „Alleskönnerin Sonne“ haben wir diese Publikation genannt. Zugegeben: Der Titel ist ein wenig zugespitzt. Wir hoffen aber, damit Ihr Interesse für das Thema zu gewinnen und Sie am Ende in Staunen zu versetzen, was mit der Kraft der Sonne alles möglich ist oder möglich werden könnte.

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Mut zur <strong>Sonne</strong><br />

SCHON GEWUSST?<br />

3<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Solarenergie ist unbegrenzt verfügbar und<br />

vielseitig einsetzbar – man muss sie sich nur<br />

zunutze machen. Damit das in Zukunft noch<br />

einfacher gehen kann, wird an ganz neuen Anwendungsmöglichkeiten<br />

geforscht. Viel spricht<br />

dafür, dass wir vor spannenden Innovationen<br />

rund um die Technologie stehen.<br />

Vor knapp fünf Milliarden Jahren entstand die<br />

<strong>Sonne</strong>. Astrophysiker sind der Meinung, dass<br />

sie auch noch weitere fünf Milliarden Jahre<br />

scheinen wird. In der Energieversorgung bricht<br />

indes erst jetzt das Solarzeitalter an. Für die<br />

Zukunft ist denkbar, dass nahezu überall die<br />

Kraft der <strong>Sonne</strong> eingesammelt wird, damit man<br />

elektrische Energie daraus machen kann. Der<br />

Die Technologien sind<br />

vorhanden; die Einsatzmöglichkeiten<br />

vielfältig.<br />

Fantasie, um Visionen für eine neue Epoche in<br />

der Energieversorgung zu skizzieren, sind kaum<br />

Grenzen gesetzt: Mit Solarmodulen behängte<br />

Dächer und Fassaden, lichtabsorbierende Folien<br />

auf Fensterscheiben, die Strom erzeugen, ohne<br />

den Innenraum zu verdunkeln, sind nur einige<br />

Beispiele. Flugzeugtragflächen, E-Auto-Karosserien<br />

und E-Bike-Rahmen könnten mit hauchdünnen,<br />

leichten, flexiblen organischen Solarzellen<br />

beschichtet sein, die den Akku während<br />

der Fahrt auffüllen. Auch aus Rad- oder Gehwegen<br />

sind in Pilotprojekten schon Kraftwerke<br />

geworden. Und auf Smartphone-Hüllen sollen<br />

Solarzellen bald für frischen Strom sorgen. Viele<br />

Szenarien für den allgegenwärtigen Solarstrom<br />

sind denkbar und theoretisch möglich. Einiges<br />

ist in der Praxis schon erprobt. Die Technologien<br />

sind vorhanden. Die Forschung konzentriert sich<br />

darauf, sie noch effizienter zu machen und ihre<br />

Einsatzmöglichkeiten auszuweiten. Das große<br />

Plus der Photovoltaik: Die <strong>Sonne</strong> kann nahezu<br />

unbegrenzt Strom liefern. Sie selbst ist kostenlos.<br />

Sobald die Anlagen, die daraus den Strom<br />

produzieren, abgeschrieben sind, tendieren die<br />

Ausgaben für Solarenergie tatsächlich gen null.<br />

Nun gilt es, die Chancen zu nutzen.<br />

<strong>Sonne</strong>nstrom aus Kohlenwasserstoffzellen<br />

In der Forschung werden noch einige Erfolge erwartet:<br />

Manche Technologien, zum Beispiel die<br />

organischen Solarzellen, gelten noch als zu teuer<br />

und zu ineffizient. Bisher wandeln sie gerade einmal<br />

neun Prozent der <strong>Sonne</strong>nenergie in Strom<br />

um. Herkömmliche Siliziummodule schneiden<br />

mit 20 Prozent deutlich besser ab. Der große<br />

Vorteil der organischen Solarzellen ist, dass sie<br />

aus Kohlenwasserstoffverbindungen bestehen.<br />

Im vergangenen Jahr wurden in<br />

Deutschland gut 54,3 Millionen Megawattstunden<br />

<strong>Sonne</strong>nstrom ins Netz<br />

eingespeist. 2021 hatte die Netzeinspeisung<br />

von Photovoltaikanlagen noch bei<br />

rund 45,3 Millionen Megawattstunden<br />

gelegen. Auch der Anteil von Photovoltaik<br />

an der Stromerzeugung insgesamt<br />

hat zugenommen: Im Jahr 2022<br />

entfielen elf Prozent des eingespeisten<br />

Stroms in Deutschland auf Photovoltaik<br />

– ein neuer Höchstwert. Rekordmonat<br />

für Solarstrom in Deutschland war bisher<br />

der Juni 2022: Mit knapp 7,7 Millionen<br />

Megawattstunden wurde ein<br />

Fünftel (20 Prozent) des eingespeisten<br />

Stroms in jenem Monat mithilfe von<br />

Photovoltaikanlagen erzeugt.<br />

Diese gelten als besonders nachhaltig, sowohl in<br />

der Herstellung als auch in der Entsorgung. Zudem<br />

sind sie flexibler, können auch in gewölbter<br />

Form zum Einsatz kommen. Dem Effizienzproblem<br />

widmen sich gerade Wissenschaftler in<br />

Hongkong. In einem Laborversuch haben sie bereits<br />

organische Solarzellen mit einem Wirkungsgrad<br />

von mehr als 19 Prozent entwickelt. Die organischen<br />

Solarzellen könnten für Deutschland<br />

auch eine Chance sein, in der Photovoltaik wieder<br />

gegenüber China aufzuholen. Noch bis in die<br />

Zehnerjahre galten deutsche Unternehmen als<br />

Vorreiter in der Solarindustrie. Chinas<br />

Weitere Informationen unter www.energieratgeber-info.de<br />

„Wir wollen Solarenergie für jeden verfügbar machen“<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Nick Wang, Vizepräsident des<br />

Weltmarktführers Longi Solar in<br />

Europa, über neue Modultechnologien<br />

und warum das Unternehmen<br />

stetig daran forscht, die<br />

Zelleffizienzen zu steigern.<br />

PV-Anlagen auf allen Dächern,<br />

Solarmodule an Fassaden und<br />

auf Balkonen – ist <strong>Sonne</strong>nenergie<br />

wirklich für alle da? Kann wirklich<br />

jeder Photovoltaik und Solarstrom<br />

erzeugen? Für uns bei Longi<br />

ist das jedenfalls das oberste Ziel.<br />

Wir nennen das „Solar for all“, und<br />

es ist zu unserem Mantra geworden.<br />

Wir wollen Solarenergie für<br />

jeden verfügbar und erschwinglich<br />

machen, indem wir die Zelltechnologien<br />

weiterentwickeln<br />

und effizienter machen. Denn das<br />

wirkt sich langfristig positiv auf den<br />

Modulpreis aus. Es war noch nie<br />

einfacher, <strong>Sonne</strong>nergie zu nutzen,<br />

ob im Privathaushalt oder auch<br />

gewerblich. Die Einstiegshürden<br />

in die Photovoltaik sind niedriger<br />

als noch vor ein paar Jahren. In<br />

Deutschland hat die Bundesregierung<br />

gerade ein vielversprechendes<br />

Solarpaket verabschiedet. Das<br />

alles sind positive Entwicklungen,<br />

die der Markt braucht und wir ausdrücklich<br />

befürworten.<br />

Bisher sind PV-Anlagen noch<br />

immer nicht für jedermann erschwinglich.<br />

Wie werden sich die<br />

Preise für Solarmodule in den<br />

kommenden Jahren entwickeln?<br />

Die Kosten für Solarmodule und<br />

andere Komponenten wie Speicher<br />

sinken seit Jahren. Innerhalb<br />

der PV-Branche hat Longi die<br />

höchsten F&E-Ausgaben. Dadurch<br />

erzielen wir auch immer neue<br />

Durchbrüche bei der industriellen<br />

Entwicklung hocheffizienter Solarzellen<br />

und Modultechnologien und<br />

können marktgerechte Modulpreise<br />

anbieten. Vor Kurzem haben wir<br />

das Hi-MO 6 auf dem deutschen<br />

Markt eingeführt. Das Modul verfügt<br />

über eine sogenannte Rückkontakt-Technologie<br />

oder auch<br />

HPBC, die besonders effizient ist<br />

und damit für Gewerbe und Privathaushalte<br />

mehr Leistung auf weniger<br />

Fläche bringt. Und darin liegt<br />

der Schlüssel.<br />

Longi gilt als Weltmarktführer, ist<br />

aber vergleichsweise jung. Trotzdem<br />

haben Sie eine Reihe technologischer<br />

Meilensteine erreicht<br />

und Effizienzrekorde aufgestellt.<br />

Wie wird sich die Effizienz weiter<br />

entwickeln? Das stimmt. Seit der<br />

Gründung von Longi im Jahr 2000<br />

haben wir einige wegweisende Entwicklungen<br />

vorangetrieben, von denen<br />

die gesamte Branche profitiert<br />

hat. Den bisher größten Umbruch<br />

gab es beim Übergang von polykristallinen<br />

zu monokristallinen Solarzellen.<br />

Vereinfacht ausgedrückt:<br />

Noch vor einigen Jahren sah man<br />

ausschließlich blau schimmernde<br />

Solarzellen auf den Dächern – das<br />

war Polykristallin. Heute sind sie<br />

beinahe alle schwarz. Diese Wende<br />

hat Longi initiiert. Monokristalline<br />

Zellen besitzen einen wesentlich<br />

höheren Wirkungsgrad. Außerdem<br />

haben wir seit 2021 den Weltrekord<br />

für den höchsten Zellwirkungsgrad<br />

über verschiedene Technologien<br />

hinweg 14-mal in Folge gebrochen.<br />

Derzeit forschen wir unter anderem<br />

intensiv an sogenannten Tandem-<br />

Zellen. Dabei wird Silizium mit anderen<br />

Zell typen kombiniert. Im<br />

Juni haben wir damit einen neuen<br />

Wirkungsgrad bei sogenannten Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen<br />

von 33,5 Prozent erreicht. Da liegt<br />

unter anderem die Zukunft.<br />

Welchen Beitrag kann Solar für<br />

die Energiewende und die Dekarbonisierung<br />

des Energiesystems<br />

leisten? Der weltweite Solarmarkt<br />

wächst exponentiell und Solarenergie<br />

wird wegen ihrer geopolitischen<br />

Bedeutung ein großer Beitrag bei<br />

der Energiewende beigemessen.<br />

Keine andere Energietechnologie<br />

lässt sich so schnell umsetzen wie<br />

die Solarenergie. Für die Dekarbonisierung<br />

der Weltwirtschaft wird<br />

es darauf ankommen, die verschiedenen<br />

erneuerbaren Technologien<br />

klug miteinander zu verknüpfen.<br />

Der Anteil an Solar wird dabei<br />

stetig steigen. Heute sind wir global<br />

bei einem Terawatt. Bis 2050<br />

brauchen wir das 60-Fache davon,<br />

und die Branche ist sich einig: Das<br />

ist möglich!<br />

www.longi.com/de/

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