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I<br />
INSIGHTS QUARTERLY<br />
BY HOTEL BAYERISCHER HOF<br />
N<br />
S<br />
I<br />
G<br />
H<br />
T<br />
ISSUE <strong>N°</strong>5<br />
MODERN ROYALS<br />
S<br />
1
RUNDUMBLICK<br />
Die Dachterrasse der Penthouse Garden Suite mit ihren<br />
124,5 Quadratmetern ist nicht nur wegen ihrer Größe<br />
außergewöhnlich. Auch der Blick über die Dächer Münchens<br />
ist schlicht atemberaubend.<br />
DER HERBST IST IMMER<br />
UNSERE BESTE ZEIT<br />
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE<br />
2 3
INSIGHTS QUARTERLY<br />
BY HOTEL BAYERISCHER HOF<br />
ISSUE <strong>N°</strong>5<br />
40<br />
22<br />
06<br />
EDITORIAL<br />
08<br />
HERE & NOW<br />
Kulturelle Highlights auf einen Blick<br />
Cultural highlights at a glance<br />
14<br />
HAUSPOST<br />
Wie alles begann ...<br />
How it all started ...<br />
18<br />
GASTGESPRÄCH<br />
Ludwig Prinz von Bayern und<br />
Ehefrau Sophie-Alexandra über<br />
Tradition und Moderne<br />
Prince Ludwig of Bavaria and<br />
wife Sophie-Alexandra about<br />
tradition and modernity<br />
22<br />
GENUSS<br />
Die hohe Kunst der Patisserie<br />
The high art of patisserie<br />
24<br />
CHEERS!<br />
Die Geschichte eines königlichen Cocktails<br />
The tale of a royal cocktail<br />
26<br />
FASHION<br />
Business Unusual<br />
Business Unusual<br />
32<br />
LIEBLINGE<br />
Lifestyle und Kultur: unsere Favoriten<br />
Our top lifestyle, culture and art choices<br />
36<br />
SCHÖN GESAGT!<br />
Ursula Lengling im Interview<br />
Interview with Ursula Lengling<br />
38<br />
BLAU(E) PAUSE<br />
Gesund durch den Herbst<br />
Healthy through the autumn<br />
40<br />
GASTGESPRÄCH<br />
Diane Kruger über ihre Rolle als Femme fatale<br />
Diane Kruger on her role as a femme fatale<br />
43<br />
ZAHLEN, BITTE!<br />
Überraschende Fakten zum Hotel<br />
Surprising facts about the hotel<br />
44<br />
PARTY<br />
Menschen und Events im Bayerischen Hof<br />
People and events at the Bayerische Hof<br />
46<br />
FLASHBACK<br />
Ein Foto und seine Geschichte<br />
A picture and its story<br />
32<br />
26<br />
Fashion Deano wears Prada<br />
Location Mozart Salon<br />
Cover<br />
Alexander Courtman<br />
Model<br />
Hila Salpeter / Modelwerk<br />
Grooming<br />
Sabrina Reuschl<br />
Styling<br />
Dirk Meycke<br />
Hila wears dress and top<br />
from Riani, ring and earrings<br />
from Thomas Jirgens<br />
Location<br />
Astor@Cinema Lounge<br />
FOTOS ALEXANDER COURTMAN, PR, DIANE KRUGER NO.7, BERLIN 2019 © JUERGEN TELLER, ALL RIGHTS RESERVED<br />
MARIENPLATZ 11 | LUDWIGBECK.DE<br />
4
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
manche Geschichten und Biografien<br />
sind so eng miteinander verwoben,<br />
dass man sie nicht getrennt voneinander<br />
erzählen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist das<br />
Adelsgeschlecht der Wittelsbacher und der Bayerische<br />
Hof. Seit Ludwig I. 1841 seinen Günstling und großen<br />
Münchner Baumeister Friedrich von Gärtner mit<br />
dem Bau des Hotels beauftragte, kreuzen sich die<br />
Wege der beiden Häuser immer wieder aufs Neue.<br />
Zuletzt verbrachten im vergangenen Mai Ludwig<br />
Prinz von Bayern und seine Frau Sophie-Alexandra<br />
Evekink die Tage rund um ihre Hochzeit in einer<br />
unserer Suiten.<br />
Die Nähe zum europäischen Adel ist Teil unserer<br />
DNA, darum stellen wir diese Ausgabe ganz<br />
in das Zeichen unserer königlichen Gäste und<br />
gehen der Frage nach, wie sich royale Traditionen<br />
im Laufe der Zeit verändern, um auch<br />
noch im Morgen zu bestehen. Etwa in einem<br />
Gespräch mit dem bereits oben erwähnten<br />
Ludwig Prinz von Bayern und seiner Frau<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern,<br />
die ihre Rollen in einer der ältesten europäischen<br />
Adelsfamilien gerade völlig neu<br />
definieren.<br />
Dass Veränderungen und verwaschene<br />
Grenzen Altbekanntes nicht zwangsläufig<br />
verdrängen, sondern manchmal verfeinern,<br />
zeigen auch die spannenden Legenden<br />
und Mythen rund um die Entstehung<br />
unseres Cocktails der Saison,<br />
dem „Prince of Wales“. Ebenso wie die<br />
Geschichte der Patisserie. Während<br />
das Feingebäck früher nur bei Hof gereicht<br />
wurde, erlebt das süße Handwerk<br />
mittlerweile eine phänomenale<br />
Renaissance, auf der sogar ein ganzer<br />
Trend in den sozialen Medien<br />
beruht.<br />
Desweiteren erwarten Sie wieder<br />
eine Auswahl an spannenden Veranstaltungen,<br />
ein paar gute Gründe,<br />
im Herbst wieder öfter in den<br />
Saunen unseres Blue Spas zu<br />
schwitzen und ein spannendes<br />
Interview mit Ursula Lengling,<br />
die mit ihren luxuriösen Düften,<br />
Erinnerungen zu neuem<br />
Leben erweckt.<br />
Dear readers,<br />
some stories and biographies are<br />
so closely interwoven that they cannot<br />
be told separately. A good example of this is the<br />
noble family of the Wittelsbach and the Bayerische<br />
Hof. Ever since Ludwig I commissioned his favourite<br />
and great Munich architect Friedrich von Gärtner to<br />
build the hotel in 1841, the paths of the two houses<br />
have crossed again and again. Last May, Ludwig<br />
Prince of Bavaria and his wife Sophie-Alexandra<br />
Evekink spent the days surrounding their wedding<br />
in one of our suites.<br />
The closeness to European nobility is part of our<br />
DNA, which is why this issue is dedicated to our<br />
royal guests and explores the question of how<br />
royal traditions change over time in order to<br />
survive tomorrow. For example, in a conversation<br />
with the aforementioned Ludwig Prince<br />
of Bavaria and his wife Sophie-Alexandra<br />
Princess of Bavaria, who are currently completely<br />
redefining their roles in one of the oldest<br />
European noble families.<br />
The exciting legends and myths surrounding<br />
the creation of our cocktail of the season,<br />
the „Prince of Wales“, also show that<br />
changes and blurred boundaries do not<br />
necessarily displace the old familiar, but<br />
sometimes refine it. As does the history<br />
of patisserie. While pastries were once<br />
only served at court, the sweet craft is<br />
now experiencing a phenomenal renaissance,<br />
on which a whole trend on<br />
social media is even based.<br />
Furthermore, you can expect a selection<br />
of exciting events, a few good<br />
reasons to sweat more often in the<br />
saunas of our Blue Spa in autumn<br />
and an exciting interview with Ursula<br />
Lengling, who brings memories<br />
back to life with her luxurious<br />
fragrances.<br />
Ihre / Yours<br />
Innegrit Volkhardt<br />
FOTO ALESSANDRA SCHELLNEGGER<br />
STORE MÜNCHEN PROMENADEPLATZ 12<br />
6 7
HERE AND NOW<br />
BYE BYE<br />
TRISTESSE<br />
Marinella Senatore, The School of Narrative<br />
Dance, Venice, 2015, Courtesy the artist und<br />
Creative Time, New York City<br />
Kunst, Konzerte und bissige Komödien: In den kommenden Monaten präsentiert sich die<br />
Isarmetropole wieder als Drehkreuz der guten Unterhaltung. Unsere empfohlenen Veranstaltungen<br />
helfen garantiert gegen den Herbst-Blues<br />
VON TIM BRÜGMANN<br />
07. – 24.09.<br />
DIE KUNST DER<br />
ANDEREN<br />
Austausch pusht die Kreativität. Darum zeigen beim Kunstfestival<br />
„Various Others“ neben 27 lokalen Teilnehmenden<br />
und 17 Partnergalerien, auch mehr als 190 Kunstschaffende<br />
aus der ganzen Welt was sie draufhaben.<br />
Exchange pushes creativity. That’s why at the “Various Others”<br />
art festival, in addition to 27 local participants and 17 partner<br />
galleries, more than 190 artists from all over the world will<br />
show what they’ve got.<br />
U.A. MUSEUM BRANDHORST, THERESIENSTRASSE 35A,<br />
TÄGLICH 10 BIS 18 UHR<br />
09.09.<br />
SOFTER SOUND<br />
Mit eingängigen Songs wie „Einmal um die Welt“ und<br />
„Easy“ holte CRO den deutschen Rap einst von der Straße.<br />
Auch die Lieder auf seinem neuen (und mittlerweile fünften)<br />
Soloalbum 11:11 kann man bedenkenlos mitsingen,<br />
ohne rot zu werden. Am besten bei seinem Live-Auftritt in<br />
der Münchner Olympiahalle.<br />
With catchy songs like “Einmal um die Welt” and “Easy”,<br />
CRO once took German rap off the streets. You can also sing<br />
along to the songs on his new (and now fifth) solo album<br />
11:11 without blushing. Best of all at his live performance in<br />
Munich’s Olympiahalle.<br />
OLYMPIAHALLE, SPIRIDON-LOUIS-RING 21, 20 UHR<br />
10.09.<br />
HIER ENTLANG!<br />
Entspannt flanieren und gleichzeitig große Kunst genießen?<br />
Das geht bei der 35. Open Art in München. Mehr als<br />
40 Galerien und 20 Institutionen gewähren auch in diesem<br />
Jahr wieder einen Blick auf ihre Schätze. Wer keine Lust hat,<br />
sich selbst eine Route zu überlegen, schließt sich einem<br />
geführten Rundgang an.<br />
Relaxed strolling and enjoying great art at the same time?<br />
That’s possible at the 35th Open Art in Munich. More than<br />
40 galleries and 20 institutions will once again be offering a<br />
glimpse of their treasures. Those who don’t feel like figuring<br />
out a route themselves can join a guided tour.<br />
MEHR INFORMATIONEN UNTER OPENART.BIZ<br />
FOTO ANDREA SAMONÀ<br />
Breuninger München Sendlinger Str. 3<br />
BREUNINGER.COM<br />
8 9
BIS 22.09.24<br />
STORY OHNE WORTE<br />
Paula Scher gilt als eine der einflussreichsten und erfolgreichsten<br />
Grafikerinnen weltweit. Sie designte preisgekrönte<br />
Album-Cover und unzählige Plakate für das Public<br />
Theater in New York. Ihrem Lebenswerk widmet sich nun<br />
die Ausstellung Paula Scher: Type is image.<br />
Paula Scher is considered one of the most influential and<br />
successful graphic designers worldwide. She designed<br />
award-winning album covers and countless posters for the<br />
Public Theater in New York. The exhibition Paula Scher: Type<br />
is image, is now dedicated to her life’s work.<br />
PINAKOTHEK DER MODERNE, BARER STRASSE 40<br />
16.09. – 03.10.<br />
ANSTICH MIT GUTEM<br />
GEWISSEN<br />
Auch das größte traditionelle Volksfest der Welt geht mit der<br />
Zeit. Darum gibt es auf der Wiesn in diesem Jahr so viele<br />
vegetarische und vegane Speisen wie nie zuvor. Spitzenreiter,<br />
was die Auswahl betrifft, sind die Käfer-Wiesn-Schänke, gefolgt<br />
von Kufflers Weinzelt und der Festhalle Schottenhamel.<br />
Übrigens: Auch in Sachen Abfallreduzierung, Wasser-Recycling<br />
und Öko-Strom hat sich einiges getan. Drei Zelte sind<br />
mittlerweile vollständig klimaneutral.<br />
Even the largest traditional folk festival in the world moves<br />
with the times. That’s why there are more vegetarian and<br />
vegan dishes at the Oktoberfest this year than ever before. The<br />
front runners in terms of choice are the Käfer-Wiesn-Schänke,<br />
followed by Kufflers Weinzelt and the Festhalle Schottenhamel.<br />
By the way: a lot has also been done in terms of waste reduction,<br />
water recycling and green electricity. Three tents are now<br />
completely climate-neutral.<br />
THERESIENWIESE, 10 BIS 23:30 UHR<br />
26.09. – 01.10.<br />
DRAHTSEILAKT<br />
Mal springt sie von der Decke, mal schlägt sie Purzelbäume<br />
in schwindelerregender Höhe: Helene Fischer ist bekannt<br />
für ihre waghalsigen Bühnenshows. Auch bei ihren fünf<br />
Konzerten in der Münchner Olympiahalle dürfte den Fans<br />
vermutlich wieder der Atem stocken. Für die Tour zum<br />
aktuellen Album „Rausch“ hat sich die deutsche Queen of<br />
Schlagerpop nämlich mit Artisten des berühmten Cirque du<br />
Soleil zusammengetan.<br />
Sometimes she jumps from the ceiling, sometimes she somersaults<br />
at dizzying heights: Helene Fischer is known for her daring<br />
stage shows. Her five concerts in Munich’s Olympiahalle<br />
will probably leave her fans breathless once again. For the tour<br />
of her latest album “Rausch”, the German queen of pop has<br />
teamed up with artists from the famous Cirque du Soleil.<br />
OLYMPIAHALLE, SPIRIDON-LOUIS-RING 21, 20 UHR<br />
HERE AND NOW<br />
02. + 03.10.<br />
MOOD SWING<br />
„Wer hat hier schlechte Laune?“, heißt das neue Programm<br />
von Max Raabe. Eigentlich eine rhetorische Frage. Denn:<br />
Deutschlands berühmtester Bariton und das Berliner Palast<br />
Orchester bringen die Euphorie der Goldenen Zwanziger mit<br />
aktuellen Songs und handverlesenen Originalarrangements<br />
aus der damaligen Zeit nach München. Wenn das kein Grund<br />
zur Freude ist …<br />
“Who’s in a bad mood here?” is the title of Max Raabe’s new<br />
programme. Actually a rhetorical question. Because: Germany’s<br />
most famous baritone and the Berlin Palast Orchestra<br />
bring the euphoria of the Golden Twenties to Munich with current<br />
songs and hand-picked original arrangements from that<br />
time. If that’s not a reason to rejoice ...<br />
ISARPHILHARMONIE, HANS-PREISSINGER-STRASSE 8,<br />
20 UHR<br />
14.10.<br />
HEREINSPAZIERT<br />
Kunst und Kultur für alle: Über 90 Museen, Sammlungen,<br />
Galerien, Kirchen und Ateliers öffnen eine ganze Nacht<br />
lang Tür und Tor, um zu zeigen was in ihnen steckt. Neben<br />
regulären Ausstellungen gibt es bei der langen Nacht der<br />
Münchner Museen im gesamten Stadtgebiet ein einmaliges<br />
Sonderprogramm aus Führungen, Lichtinstallationen und<br />
Performances.<br />
Art and culture for everyone: over 90 museums, collections,<br />
galleries, churches and studios open their doors for an entire<br />
night to show what they have to offer. In addition to regular<br />
exhibitions, the Long Night of Munich Museums features a<br />
unique special programme of guided tours, light installations<br />
and performances throughout the city.<br />
MUENCHEN-AUSSTELLUNGEN.DE<br />
18. – 22.10.<br />
HERAUSRAGEND<br />
Skulpturen aus der Antike, mittelalterliche Handschriften<br />
oder Gemälde alter Meister: Auf der internationalen Kunstmesse<br />
„Highlights“ in der Münchner Residenz präsentieren<br />
sich dem kundigen Publikum Kostbarkeiten aus 3000 Jahren<br />
Kunstgeschichte.<br />
Sculptures from antiquity, medieval manuscripts or paintings<br />
by old masters: at the international art fair “Highlights” in the<br />
Munich Residenz, treasures from 3000 years of art history are<br />
presented to the knowledgeable public.<br />
RESIDENZ, RESIDENZSTRASSE 1<br />
19.10. – 07.04.24<br />
SAMMELLEIDENSCHAFT<br />
Im Laufe ihres Lebens hat Eva Felten einiges zusammengetragen.<br />
Nämlich über 1054 Fotografien von insgesamt 134<br />
Künstlerinnen und Künstlern, wie Diane Arbus und Richard<br />
Avedon. Einen Teil dieser international bedeutenden Sammlung<br />
gibt es jetzt bei der Ausstellung „This is me, this is you“<br />
im Museum Brandhorst zu sehen. Der Fokus liegt dabei auf<br />
eindringlichen Porträts und sozialkritischen Aufnahmen.<br />
During her life, Eva Felten has collected quite a lot. Namely,<br />
over 1054 photographs by a total of 134 artists, such as Diane<br />
Arbus and Richard Avedon. Part of this internationally important<br />
collection can now be seen in the exhibition “This is me,<br />
this is you” at Museum Brandhorst. The focus is on expressive<br />
portraits and socially critical photographs.<br />
MUSEUM BRANDHORST, THERESIENSTRASSE 35A,<br />
TÄGLICH 10 BIS 18 UHR<br />
30.10. + 07.11.<br />
MERCI, CHÉRIE!<br />
Dieser Mann ist eine LEGENDE. Mit mehr als 100 Millionen<br />
verkauften Tonträgern und Nummer-1-Hits in Frankreich<br />
und Japan, gehört Udo Jürgens zu einem der größten Entertainer<br />
seiner Zeit. Mit der „Udo Jürgens Story“ ist Alex Parker<br />
und Gabriela Benesch nun eine zärtliche Hommage an den<br />
verstorbenen Künstler gelungen. Einen ganzen Abend lang<br />
spielen sie seine größten Hits und erzählen spannende Geschichten<br />
aus seinem Leben.<br />
This man is a LEGEND. With more than 100 million records<br />
sold and number one hits in France and Japan, Udo Jürgens<br />
is one of the greatest entertainers of his time. With the “Udo<br />
Jürgens Story”, Alex Parker and Gabriela Benesch have now<br />
succeeded in creating a tender homage to the late artist. For<br />
an entire evening, they play his greatest hits and tell exciting<br />
stories from his life.<br />
KOMÖDIE AM BAYERISCHEN HOF, 19:30 UHR<br />
03.11. + 04.11.<br />
PRÄCHTIGES PAPIER<br />
Längst nicht abgeschrieben: Bei der hippen Buchmesse<br />
„Super Books“ präsentieren Kunstschaffende und alternative<br />
Verleger an zwei Tagen ihre Werke und zeigen, was man<br />
aus Büchern im digitalen Zeitalter so alles rausholen kann.<br />
Not written off by a long shot: At the hip “Super Books” book<br />
fair, artists and alternative publishers present their works<br />
over two days and show what you can get out of books in the<br />
digital age.<br />
HAUS DER KUNST, PRINZREGENTENSTRASSE 1<br />
08.11.<br />
FÜR KENNER<br />
Die Mozartkonzerte der Münchner Symphoniker gehören zu<br />
den musikalischen Highlights der Münchner Klassikszene.<br />
Unter der der Leitung von Yue Bao gibt das Orchester die<br />
Meisterwerke „Jupiter“ und die Ouvertüre zu „Don Giovanni“<br />
zum Besten.<br />
The Mozart concerts of the Munich Symphony Orchestra are<br />
among the musical highlights of the Munich classical music<br />
scene. Under the direction of Yue Bao, the orchestra performs<br />
the masterpieces “Jupiter” and the overture to “Don<br />
Giovanni”.<br />
ISARPHILHARMONIE, HANS-PREISSINGER-STRASSE 8,<br />
19.30 UHR<br />
FOTOS PR<br />
münchen theatinerstraße 27 berlin schlüterstraße 50 düsseldorf heinrich-heine-allee 38 zürich schipfe 4 www.talbotrunhof.com<br />
10
HERE + NOW<br />
RIANI STORE<br />
MUNICH<br />
ANZEIGE<br />
BAYERISCHER HOF<br />
GESTALTUNG INS<br />
QUADRAT<br />
Das Lenbachhaus zeigt<br />
von November bis<br />
März Exponate von<br />
Günter Fruhtrunk, dem<br />
Schöpfer der Aldi Tüte<br />
RIANI is a fashion label led by the Buckenmaier<br />
family that bridges the gap between contemporary<br />
and luxury design. Characterised by<br />
unique fits, the highest standards of tailoring<br />
and quality as well as materials and design. Vision<br />
and discipline paired with passion and dedication.<br />
These values have made RIANI a leading<br />
womenswear brand today.<br />
16. – 19.11.<br />
SCHARFE ZUNGE<br />
Die bissige Musikcomedy „Spanisch für Anfängerinnen“ von<br />
Enrique Keil folgt dem in die Jahre gekommenen, aber durchaus<br />
noch fidelen Torero José bei seinem Versuch, den Münchner<br />
Damen in nur zehn Spanischlektionen beizubringen,<br />
wie man einen Spanier verführt und wieder loswird. Herrlich<br />
komisch!<br />
The sarcastic musical comedy “Spanish for beginners” by Enrique<br />
Keil follows José, an aging but still very bouncy torero, as he<br />
tries to teach the ladies of Munich how to seduce and get rid of a<br />
Spaniard in just ten Spanish lessons. Delightfully funny!<br />
KOMÖDIE AM BAYERISCHEN HOF, 19:30 UHR<br />
AB 23.11.23<br />
ES WERDE LICHT!<br />
Nach einem bunten Sommer macht sich das Tollwood bereit<br />
für einen ebenso facettenreichen Winter. Auf dem festlich<br />
dekorierten Festivalgelände erwartet die Besucher wieder<br />
ein wildes Potpourri aus Kunsthandwerk, Artistik und Performance<br />
sowie exotische Speisen aus aller Welt.<br />
After a colourful summer, Toolwood is getting ready for an equally<br />
diverse winter. Visitors can once again expect a wild potpourri<br />
of arts and crafts, artistry, performance and exotic food from<br />
around the world on the festively decorated festival grounds.<br />
THERESIENWIESE, TÄGLICH BIS 22:30 UHR<br />
26.11. + 02.12.<br />
ROLLENWECHSEL<br />
Die Würde des Menschen, die Einsamkeit, die Liebe, den<br />
Verlust und das Scheitern: In Ferdinand von Schirachs neuem<br />
Buch REGEN geht es um die ganz großen Themen. Bei seiner<br />
Premierentournee schlüpft der Schriftsteller erstmalig in die<br />
Rolle des Schauspielers, um seine Erzählung, die wie ein<br />
Theatermonolog aufgebaut ist, dem Publikum vorzutragen.<br />
If you look very closely, you will find some frivolous details in Salomon<br />
van Ruysdael’s newly restored painting depicting the Utrecht<br />
“Plompetoren”. For example, two cattle copulating in the shade<br />
of the trees and a man urinating on the city wall. The exhibition<br />
“Fantasy and Reality” sheds light on whether this is actually a realistic<br />
snapshot or provocative pranks by the Dutch painter.<br />
ALTE PINAKOTHEK, BARER STRASSE 27,<br />
DI-MI 10 BIS 18.30 UHR, DO-SO 10 BIS 20.30 UHR<br />
AB 27.11.<br />
BESINNLICHE ZEIT<br />
Christkindl-Märkte gibt es in München an jeder Ecke. Der wohl<br />
schönste und älteste befindet sich mitten in der Stadt auf dem<br />
Marienplatz. Dort trinkt man Glühwein vor der romantischen<br />
Kulisse des neugotischen Rathauses und im Glanz der 2500<br />
Lichter, die den großen Weihnachtsbaum schmücken.<br />
There are Christmas markets on every corner in Munich. Probably<br />
the most beautiful and oldest is in the middle of the city on<br />
Marienplatz. There you can drink mulled wine in front of the<br />
romantic backdrop of the neo-Gothic town hall and in the glow<br />
of the 2500 lights that decorate the large Christmas tree.<br />
MARIENPLATZ, 10 BIS 21 UHR<br />
In November 2022 the Grand Opening of the new<br />
RIANI Flagship Store in Munich took place. The<br />
store of the international fashion label is located<br />
in the luxury hotel Bayerischer Hof in the middle<br />
of Munich‘s old town. With an area of 245 sqm,<br />
the store impresses on two floors with an unique<br />
atmosphere in which fashion meets interior design<br />
and love for details. It underlines the value of the<br />
collections and conveys the RIANI attitude to life.<br />
21.11. – 07.04.24<br />
ALLES FÜR DIE TÜTE<br />
Nicht jeder kennt seinen Namen, aber alle seine Werke.<br />
Günter Fruhtrunk war nicht nur Grafiker und abstrakter<br />
Maler, sondern auch der Godfather der Aldi Nord Tüte. Seine<br />
prägendste Zeit verbrachte der Künstler in Frankreich, darum<br />
widmet sich eine neue Ausstellung seiner Pariser Lebens- und<br />
Arbeitsphase im Kontext der französisch-deutschen Kunstbeziehungen<br />
der 1950er- und 60er-Jahre.<br />
Not everyone knows his name, but everyone knows his works.<br />
Günter Fruhtrunk was not only a graphic artist and abstract<br />
painter, but also the Godfather of the Aldi Nord bag. The artist<br />
spent his most formative time in France, which is why a new<br />
exhibition is dedicated to his Parisian life and work phase in the<br />
context of Franco-German art relations in the 1950s and 60s.<br />
LEHNBACHHAUS, LUISENSTRASSE 33,<br />
TÄGLICH 10 BIS 18 UHR<br />
Human dignity, loneliness, love, loss and failure: Ferdinand von<br />
Schirach’s new book REGEN is about the very big themes.<br />
On his premiere tour, the author slips into the role of an actor<br />
for the first time to present his story, which is structured like a<br />
theatre monologue, to his audience.<br />
ISARPHILHARMONIE, HANS-PREISSINGER-STRASSE 8,<br />
20 UHR<br />
BIS 26.11.<br />
EINE FRAGE DER<br />
PERSPEKTIVE?<br />
Wer ganz genau hinschaut, findet auf Salomon van Ruysdaels<br />
frisch restauriertem Gemälde, das den Utrechter „Plompetoren“<br />
zeigt, einige frivole Details. Zum Beispiel zwei im Schatten<br />
der Bäume kopulierende Rinder und einen Mann, der an<br />
die Stadtmauer uriniert. Ob es sich dabei tatsächlich um eine<br />
realistische Momentaufnahme oder um provokativen Schabernack<br />
des holländischen Malers handelt, beleuchtet die<br />
Ausstellung „Fantasie und Wirklichkeit“.<br />
03.12.<br />
KLANGVOLL<br />
Eine Adventszeit ohne klassische Musik ist wie ein Stollen<br />
ohne Puderzucker. Wer sich auf die besinnlichen Tage einstimmen<br />
will, lauscht dem festlichen Adventsmatinée mit der<br />
Münchner Kammerphilharmonie dacapo. Unter der Dirigentschaft<br />
von Franz Schottky spielt das Orchester das Weihnachtskonzert<br />
von Arcangelo Corelli, Tschaikowskys Nussknacker-Suite<br />
und Rachmaninows 2. Klavierkonzert.<br />
Advent without classical music is like a stollen without icing<br />
sugar. If you want to get in the mood for the sensuous days,<br />
listen to the festive Advent Matinée with the Munich Chamber<br />
Philharmonic Orchestra dacapo. Under the baton of Franz<br />
Schottky, the orchestra plays Arcangelo Corelli’s Christmas Concerto,<br />
Tchaikovsky’s Nutcracker Suite and Rachmaninov’s 2nd<br />
Piano Concerto<br />
HERKULESSAAL, HOFGARTENSTRASSE, 11 UHR<br />
FOTOS VG BILDKUNST, KOMÖDIE IM BAYERISCHEN HOF<br />
Discover a wide range of beautiful looks of the<br />
season with classic basics, latest must-haves,<br />
special highlight pieces as well as RIANI accessories,<br />
shoes and bags.<br />
RIANI Store Munich<br />
Bayerischer Hof<br />
Promenadeplatz 2 – 6 | 80333 Munich<br />
MON – FRI 10 am – 7 pm | SAT 10 am – 6 pm<br />
Phone: +49 (0)89 435751667<br />
E-mail: store-muenchen@riani.com<br />
www.riani.com<br />
We love to see you!<br />
12 13
HAUSPOST<br />
NICHT<br />
AUS<br />
IN STEIN<br />
GEMEISSELT<br />
Zwei Büsten erinnern<br />
in München<br />
an den großen<br />
Baumeister Friedrich<br />
von Gärtner.<br />
Eine steht auf dem<br />
nach ihm benannten<br />
Gärtnerplatz,<br />
die andere in der<br />
Ruhmeshalle an<br />
der Bavaria<br />
If you take a walk between the Friedensengel, Nymphenburg Palace, Glockenbach and<br />
the English Garden to introduce guests to the Munich way of life and explain what it<br />
is about Munich’s love of Mediterranean ease and Baroque splendour, it doesn’t take<br />
long before you end up in the first half of the 19th century. With King Ludwig I, the<br />
equally ambitious and far-sighted Wittelsbacher, who had no less in mind than to<br />
make Munich a centre of art in Europe and to shape the city in such a way “that no one<br />
really knows Germany who has not seen Munich”. And with the master architecs Leo<br />
von Klenze and Friedrich von Gärtner, whose rivalry produced many of the buildings<br />
that still characterise the face of Munich today.<br />
ZUCKER<br />
Die Geschichte des Bayerischen Hofs kann man kaum verstehen, wenn man<br />
die der Wittelsbacher nicht kennt. Aber auch mit einem<br />
anderen Namen ist das Hotel untrennbar verbunden. Eine Zeitreise<br />
Unternimmt man einen Spaziergang zwischen Friedensengel, Schloss<br />
Nymphenburg, Glockenbach und Englischem Garten, um Gästen das<br />
Münchner Lebensgefühl nahezubringen und zu erklären, was es auf<br />
sich hat mit der Liebe der Münchner zu mediterraner Leichtigkeit und barocker<br />
Pracht, dauert es nicht lange, bis man in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
landet. Bei König Ludwig I., dem ebenso ambitionierten wie weitsichtigen Wittelsbacher,<br />
der nicht weniger im Sinn hatte, als München zu einem Zentrum der Kunst<br />
in Europa zu formen und die Stadt so zu gestalten, „dass niemand Deutschland<br />
kennt, der München nicht gesehen hat.“ Und bei den Baumeistern Leo von Klenze<br />
und Friedrich von Gärtner, deren Rivalität viele der Bauwerke hervorbrachte, die<br />
das Gesicht Münchens bis heute prägen.<br />
VON PHILIP REICHARDT<br />
FOTOS BAYERISCHER HOF, PR<br />
Von Klenze hielt sich streng an die Vorbilder der klassischen Antike, er baute die<br />
Glyptothek, die Alte Pinakothek und das Nationaltheater. Friedrich von Gärtner hingegen,<br />
sieben Jahre jünger als von Klenze, war in seinen stilistischen Vorlieben offen<br />
für unterschiedlichste Einflüsse, was den Vorlieben des Königs zunehmend mehr<br />
entsprach als die Prinzipientreue von Klenzes. Gärtner durfte Ludwig I. mehrfach<br />
auf Reisen nach Athen und Italien begleiten und wurde zum Lieblingsarchitekten<br />
des Wittelsbachers. Nach Plänen von Friedrich von Gärtner entstanden in München<br />
die Bayerische Staatsbibliothek, die Feldherrenhalle, das Siegestor, sowie die Ludwig-Maximilians-Universität.<br />
In München wurde unter Ludwig I. so viel gebaut wie<br />
in keiner anderen deutschen Stadt.<br />
Was der Stadt aber fehlte, war ein erstklassiges Hotel. Ludwig I. beauftragte damit<br />
den Unternehmer Anton von Maffei. Dieser kaufte ein altes Wirtshaus am Promenadeplatz,<br />
unweit der Residenz. Und ließ es von Friedrich von Gärtner zu einem Hotel<br />
umbauen. 1841 eröffnete der Baierische Hof, damals noch mit i geschrieben, und<br />
galt fortan als erste Adresse für die Gäste der Wittelsbacher, überwiegend aus den<br />
europäischen Adelshäusern. Auch Ludwig I. gefiel das Haus, er soll sich zweimal im<br />
Monat selbst dorthin begeben haben, da es in der Residenz damals, im Gegensatz<br />
zum Bayerischen Hof, noch keine Badewanne gab.<br />
Die Nähe zum Königshaus wurde Teil der DNA des Bayerischen Hofs. Welchen Wert<br />
das royale Renommee besaß, zeigte sich, als das Hotel den Besitzer wechselte: 2,85<br />
Millionen Goldmark hatte Herrmann Volkhardt 1897 zu bezahlen, als er den Bayerischen<br />
Hof übernahm, der damals über hundert Zimmer verfügte und schon Kaiserin<br />
Elisabeth von Österreich, kurz Sisi, zu seinen Stammgästen zählte.<br />
Mit 25 kam Volkhardt, Sohn eines Druckers aus dem Odenwald, nach München und<br />
hatte bereits einen Lebenslauf vorzuweisen, mit dem er auch heute beste Aussichten<br />
hätte: In Hamburg hatte er eine Lehre zum Konditor gemacht – Zuckerbäcker hieß das<br />
damals in Abgrenzung zum Bäcker, der das tägliche Brot backt –, danach ein Jahr lang in<br />
New York Erfahrungen gesammelt und sich anschließend in Wien, Welthauptstadt der<br />
Süßspeisen, den letzten Schliff geholt. In München pachtete er ein Café in der Schwanthalerstraße,<br />
wenige Jahre später kam das Café Imperial im Hotel Fürstenhof dazu.<br />
Schließlich übernahm er das ganze Hotel. Um den Bayerischen Hof zu kaufen, nahm<br />
er Kredite auf, doch er ging das finanzielle Risiko zur rechten Zeit ein: Die Grandhotels<br />
erlebten ihre Blüte, Adel und royale Gäste tanzten durch die Ballsäle und genossen die<br />
Annehmlichkeiten einer Zeit, die keine Sorgen und Nöte zu kennen schien.<br />
Schritt für Schritt erweiterte Volkhardt das Haus, bis es im Jahr 1909 400 Zimmer zählte<br />
und zum Hotel auch eine Weinhandlung und das Hotel Regina am Maximiliansplatz<br />
gehörte. Völlig überraschend starb Volkhardt an Heiligabend desselben Jahres. Sein<br />
Sohn Hermann übernahm und steuerte den Bayerischen Hof sicher durch Wirtschaftskrisen<br />
und die beiden Weltkriege. Nach Kriegsende übergab er an seinen Sohn Falk<br />
Volkhardt, der den Bayerischen Hof in den Jahren des Wiederaufbaus zu neuem Glanz<br />
verhalf. 1992 übernahm in vierter Generation Falks Tochter Innegrit das Haus am Promenadeplatz.<br />
So blickt der Bayerische Hof inzwischen nicht nur auf eine Geschichte<br />
von mehr als 180 Jahren zurück, sondern befindet sich seit mehr als 125 Jahren in der<br />
Hand der Familie Volkhardt.<br />
In all den Jahren blieben Königshäuser und Royals dem Hause treu. Nicht immer erfuhr<br />
die Öffentlichkeit davon, manchmal lässt es sich nicht geheim halten, etwa wenn König<br />
Charles III., noch als Prince Charles gemeinsam mit seiner Frau Camilla, München<br />
besuchte. Doch in gleichem Maße, in dem sich Suiten, Interieur, und die Restaurants<br />
wandelten, erweiterte sich auch der Begriff des Adels. Der King of Rock‘n‘Roll schätzte<br />
den Bayerischen Hof ebenso wie der King of Pop, Modezaren, Malerfürsten, Filmprinzessinnen,<br />
Fußballkaiser und Faschingsprinzen.<br />
Wie eng die Bindung der Wittelsbacher an das Haus ist, zeigte sich im vergangenen<br />
Frühsommer. Als Ludwig Prinz von Bayern in der Theatinerkirche Sophie-Alexandra<br />
Evekink heiratete, verbrachten vor allem die Braut und ihr Bräutigam die Tage rund<br />
um die Hochzeit in dem Haus, dessen Bau Ludwig I. in Auftrag gab.<br />
Klenze adhered strictly to the models of classical antiquity, building the Glyptothek,<br />
the Alte Pinakothek and the National Theatre. Friedrich von Gärtner, on the other<br />
hand, seven years younger than von Klenze, was open to a wide variety of influences in<br />
his stylistic preferences, which increasingly suited the king’s preferences more than von<br />
Klenze’s loyalty to principle. Gärtner was allowed to accompany Ludwig I on several<br />
trips to Athens and Italy and became the Wittelsbacher’s favourite architect. The Bavarian<br />
State Library, the Feldherrenhalle, the Siegestor and the Ludwig Maximilian<br />
University were built in Munich according to plans by Friedrich von Gärtner. More<br />
buildings were erected in Munich under Ludwig I than in any other German city.<br />
What the city lacked, however, was a first-class hotel. Ludwig I commissioned the entrepreneur<br />
Anton von Maffei to build one. He bought a rastaurant on Promenadeplatz,<br />
not far from the Residenz. He had it converted into a hotel by Friedrich von<br />
Gärtner. In 1841, the Bayerischer Hof opened its doors and became the first address for<br />
guests of the Wittelsbach dynasty, mainly from the European nobility. Ludwig I also<br />
liked the house; he is said to have gone there himself twice a month, since at that time,<br />
in contrast to the Bayerischer Hof, there was no bathtub in the Residenz.<br />
The proximity to the royal family became part of the DNA of the Bayerischer Hof. The<br />
value of the royal reputation became apparent when the hotel changed hands:<br />
Herrmann Volkhardt had to pay 2.85 million gold marks in 1897 when he took over<br />
the Bayerischer Hof, which at the time had a hundred rooms and was already able<br />
to count Empress Elisabeth of Austria, better known as Sisi, among its regular guests.<br />
Volkhardt, the son of a printer from the Odenwald, came to Munich at the age of 25<br />
and already had a curriculum vitae with which he would also have the best prospects<br />
today: In Hamburg, he had completed an apprenticeship as a confectioner - at that<br />
time, confectioners were called that way in distinction to bakers, who baked the daily<br />
bread -, then spent a year gaining experience in New York and then put the finishing<br />
touches on his career in Vienna, the world capital of desserts.<br />
In Munich, he leased a café in Schwanthalerstraße, and a few years later he added<br />
the Café Imperial in the Hotel Fürstenhof. Eventually he took over the whole hotel. To<br />
buy the Bayerischer Hof, he took out loans, but he took the financial risk at the right<br />
time: The grand hotels were experiencing their heyday, nobility and royal guests were<br />
dancing through the ballrooms, enjoying the comforts of an era that seemed to know<br />
no worries or hardships.<br />
Step by step Volkhardt expanded the house until it counted 400 rooms in 1909 and the<br />
hotel also included a wine shop and the Hotel Regina on Maximiliansplatz. Volkhardt<br />
died completely unexpectedly on Christmas Eve of the same year. His son Hermann took<br />
over and steered the Bayerischer Hof safely through economic crises and the two world<br />
wars. After the end of the war, he handed over to his son Falk Volkhardt, who helped<br />
the Bayerischer Hof to new splendour during the years of reconstruction. In 1992, Falk’s<br />
daughter Innegrit, the fourth generation, took over the house on Promenadeplatz. Thus,<br />
the Bayerischer Hof now not only looks back on a history of more than 180 years, but has<br />
been in the hands of the Volkhardt family for more than 125 years.<br />
Over the years, royalty and royals have remained loyal to the house. The public did<br />
not always find out about it, sometimes it could not be kept a secret, for example when<br />
King Charles III, still as Prince Charles, visited Munich together with his wife Camilla.<br />
But to the same extent that suites, interiors and restaurants changed, the concept of<br />
nobility also expanded. The King of Rock’n’Roll appreciated the Bayerische Hof just<br />
as much as the King of Pop, fashion czars, painter princes, film princesses, football<br />
emperors and carnival princes.<br />
Just how close the Wittelsbachers’ ties are to the House was demonstrated last early<br />
summer. When Ludwig Prince of Bavaria married Sophie-Alexandra Evekink in<br />
the Theatinerkirche, bride and groom spent the days surrounding the wedding in the<br />
house whose construction their ancestor Ludwig I commissioned.<br />
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Wäre Bayern noch eine Monarchie, würde Ludwig Prinz von Bayern<br />
irgendwann den Thron besteigen. Kein Wunder also, dass der Adelsspross lange<br />
als einer der begehrtesten Junggesellen Bayerns galt. Das ist nun Geschichte.<br />
Denn: Im vergangenen Mai heiratete das künftige Oberhaupt der Wittelsbacher<br />
die bürgerliche Sophie-Alexandra Evekink in der Münchner Theatinerkirche.<br />
Wie und wo sie sich kennenlernten, möchte das Paar nicht öffentlich<br />
erzählen. Was aber sicher ist: Die beiden verbindet eine gemeinsame Vision von<br />
einer gerechteren Welt. Während nämlich Ludwig Prinz von Bayern die<br />
meiste Zeit des Jahres als Entwicklungshelfer in Kenia verbringt, forscht die<br />
niederländisch-kanadische Politologin zu der Frage, wie man Gewalt- und<br />
Missbrauchsopfer in Konfliktgebieten unterstützen kann. Zuletzt arbeitete sie für<br />
UN-Generalsekretär António Guterres in New York. Was sie antreibt,<br />
wie sie sich ihr künftiges Leben vorstellen und welche Projekte sie in Bayern<br />
gemeinsam unterstützen, erzählt das Paar nun im Interview.<br />
If Bavaria were still a monarchy, Ludwig Prince of Bavaria would eventually ascend<br />
the throne. No wonder, then, that the noble scion was long considered one of<br />
Bavaria’s most eligible bachelors. That is now history. Last May, the future head<br />
of the Wittelsbach family married the bourgeois Sophie-Alexandra Evekink in<br />
Munich’s Theatinerkirche. How and where they met, the couple does not want<br />
to tell publicly. What is certain, however, is that they share a common vision of a<br />
fairer world. While Ludwig Prinz von Bayern spends most of the year as a development<br />
aid worker in Kenya, the Dutch-Canadian political scientist researches<br />
the question of how to support victims of violence and abuse in conflict areas.<br />
Most recently, she worked for UN Secretary-General António Guterres in New<br />
York. What drives them, how they envision their future life and which projects they<br />
support together in Bavaria? in Bavaria, the couple now tells us in an interview.<br />
Ludwig Prinz von Bayern, in Kenya you spent your nights on camp beds, now you<br />
could live in castles together with your wife. Quite a clash, isn’t it?<br />
The development work in Kenya and my life here in Munich have always been two<br />
very different worlds, but I feel equally comfortable in them. In Bavaria, living standards<br />
are very high. In Kenya, I learned that many things cannot be taken for granted.<br />
That starts with clean drinking water. So it made me all the happier when a well was<br />
drilled and a school finally had water.<br />
You spent ten years as a development aid worker in Africa and founded the<br />
Learning Lions project. What was behind it?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: In remote areas there are many young and talented<br />
people who don’t get the chance to continue their education after school or even find<br />
a job. Therefore, together with local people, we have created a kind of training that<br />
prepares young men and women for digital jobs. In the meantime,<br />
there is a whole campus at Lake Turkana in the north of Kenya where teaching is<br />
taking place and money is already being earned.<br />
The courses are taught exclusively by former students, who at the same time work in a<br />
coworking space for clients from all over the world.<br />
Ludwig Prinz von Bayern, in Kenia verbrachten Sie die Nächte auf Feldbetten,<br />
jetzt könnten Sie gemeinsam mit Ihrer Frau in Schlössern wohnen. Ein ziemlicher<br />
Clash, oder?<br />
Die Entwicklungsarbeit in Kenia und mein Leben hier in München waren schon<br />
immer zwei sehr verschiedene Welten, in denen ich mich aber gleichermaßen<br />
wohlfühle. In Bayern sind die Lebensstandards sehr hoch. In Kenia habe ich gelernt,<br />
dass viele Dinge nicht selbstverständlich sind. Das fängt schon bei sauberem<br />
Trinkwasser an. Umso mehr freut es mich, wenn dann ein Brunnen gebohrt wird<br />
und eine Schule endlich Wasser hat.<br />
Sie waren zehn Jahre als Entwicklungshelfer in Afrika unterwegs und haben das<br />
Projekt „Learning Lions“ gegründet. Was steckt dahinter?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: In abgelegenen Gegenden gibt es viele junge und talentierte<br />
Menschen, die nach der Schule keine Chance bekommen, sich weiterzubilden<br />
oder überhaupt einen Job zu finden. Wir haben deshalb gemeinsam mit<br />
Menschen vor Ort eine Art Ausbildung geschaffen, die junge Frauen und Männer<br />
auf digitale Arbeitsplätze vorbereitet. Inzwischen steht am Turkanasee im Norden<br />
Kenias ein ganzer Campus, wo unterrichtet aber auch bereits Geld verdient<br />
wird. Die Kurse unterrichten ausschließlich ehemalige Schüler, die gleichzeitig in<br />
einem Coworkingspace für Kunden aus der ganzen Welt arbeiten.<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern, auch Sie haben sich der sozialen Arbeit<br />
verschrieben…<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern: Das stimmt. Seit meiner Jugend treibt mich<br />
die Frage um, wie man Menschen helfen kann, denen Unrecht widerfahren ist.<br />
Mittlerweile ist das der Kern Ihrer Arbeit. Sie sind promovierte Politikwissenschaftlerin<br />
und Kriminologin. Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich ganz konkret?<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern: Ich bin derzeit Teilzeit-Doktorandin in<br />
Oxford und befasse ich mich mit den Jesiden im Irak. Diese Minderheit wird seit<br />
jeher verfolgt und oft vergessen. Ich unterstütze sie bei ihrem Kampf für Gerechtigkeit,<br />
was auch immer das für sie bedeuten mag.<br />
SIE KÖNNTEN ALS GLAMOURPAAR SORGLOS DURCH DIE LUXUS-RESORTS DIESER<br />
WELT JETTEN. STATTDESSEN SETZEN LUDWIG PRINZ VON BAYERN UND SEINE FRAU SOPHIE-ALEXANDRA FÜR<br />
MENSCHENRECHTE UND SOZIALE GERECHTIGKEIT EIN. EIN GESPRÄCH ÜBER VERANTWORTUNG,<br />
ROYALE PFLICHTEN UND DIE FRAGE, WIE SICH TRADITION UND MODERNE MITEINANDER VERBINDEN LASSEN<br />
INTERVIEW SINAH HOFFMANN<br />
FOTO PRIVAT<br />
Princess Sophie-Alexandra, you are also committed to social work...<br />
Sophie-Alexandra Princess of Bavaria: That’s right. Since my youth, I have been driven<br />
by the question of how to help people who have been wronged.<br />
In the meantime, that is the core of your work. You have a doctorate in political<br />
science and criminology. What are the specific issues you deal with?<br />
Sophie-Alexandra Princess of Bavaria: I am currently a part-time doctoral student in<br />
Oxford. Right now my research is specifically on the Yazidis in Iraq and helping survivors<br />
receive justice, whatever that may mean for them, for the 2014 genocide. This is a<br />
minority group who has always been persecuted historically and often forgotten.<br />
Gleichzeitig sind Sie nun Mitglied eines der ältesten Adelshäuser Europas.<br />
Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern: Ludwig und ich teilen die gleichen Werte<br />
und engagieren uns unter anderem in der katholischen Kirche. Das hilft mir, ein<br />
Gleichgewicht zwischen den Welten zu schaffen. Hinzu kommt: Ich war Teil des<br />
Teams der Generalsekretäre der Vereinten Nationen und habe mich viel mit internationalen<br />
Konferenzen beschäftigt. Als ich hierherkam, stellte ich schnell fest, dass meine<br />
neue Heimat in dieser Hinsicht viel zu bieten hat. Zum Beispiel die Münchner Sicherheitskonferenz<br />
(MSC) und die Digital Life Design (DLD), die von großartigen Leuten<br />
geleitet wird und wichtige Diskussionen über globale und lokale Themen anstößt.<br />
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EINFACH KÖNIGLICH<br />
At the same time, you are now a member of one of the oldest noble houses in<br />
Europe. How do you manage this balancing act?<br />
Sophie-Alexandra Princess of Bavaria: Ludwig and I share the same values and are<br />
involved in the Catholic Church, among other things. That helps me to create a balance<br />
between the worlds. Added to that: I was part of the team of secretaries-general of the<br />
United Nations and have been involved a lot with international conferences. When I<br />
came here, I quickly realised that my new home has a lot to offer in this respect. For example,<br />
the Munich Security Conference (MSC) and Digital Life Design (DLD), which is run<br />
by great people and sparks important discussions on global and local issues.<br />
So Munich will be her future centre of life?<br />
Sophie-Alexandra Princess of Bavaria: Yes, we want to build a life together here.<br />
Ludwig Prinz von Bayern: My home has always been and will always be Bavaria. Nevertheless,<br />
for the last ten years I have been in Kenya for up to nine months a year. Since<br />
Sophie and I have been living together, the relationship has changed: now I still travel<br />
regularly, but my stays abroad are much shorter. And that’s a good thing.<br />
What do you mean?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: The great goal of<br />
an aid worker must always be to hand over<br />
work and make himself dispensable. Over<br />
the years, I have built up a great team in<br />
Kenya, which I trust and with which I am<br />
happy to continue working even from afar.<br />
There is also enough to do in Bavaria. Do<br />
you also work together on some together?<br />
Sophie-Alexandra Princess of Bavaria: Since<br />
our wedding, Ludwig and I have collected<br />
more than 275,000 euros, which we divide<br />
between two areas close to our hearts within<br />
the framework of the Nymphenburg Benefit<br />
Society. One project is of course “Learning<br />
Lions”, the other is concerned with those in<br />
Bavaria who are affected by crises and conflicts,<br />
such as refugees. The focus is on issues<br />
such as education, gender, empowerment<br />
and integration. The project is still in its early<br />
stages, but it is important for me to meet<br />
local and regional groups and charities to<br />
understand their needs.<br />
In the future, you will probably shake<br />
many hands. What will your representative<br />
role in the House of Wittelsbach look like in<br />
concrete terms?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: That is difficult to<br />
say at this point. What is certain, however, is<br />
that my family will always have an open ear<br />
and an open door for all Bavarian concerns.<br />
Sophie-Alexandra Princess of Bavaria: My<br />
focus is first of all on settling in in Munich<br />
and Bavaria and familiarising myself with<br />
the issues of the region. I want to learn the<br />
language and culture and integrate myself.<br />
Culture is often connected with traditions.<br />
How can you preserve them and lead the<br />
noble house into the future at the same time?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: The House of Wittelsbach has always been adaptable over the<br />
centuries and many of my ancestors were very modern and progressive for their time.<br />
They are good role models for all members of my family. Constantly reinterpreting our<br />
role and tasks while preserving traditions is not contradictory, but in harmony.<br />
One last question: King Ludwig I had the Bayerischer Hof built,<br />
later Empress Sisi resided here - both belong to your family.<br />
What connects you personally with this hotel?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: Many hotels are mainly places for visitors. The Bayerischer<br />
Hof was always additionally a place of meeting and happening for the people of<br />
Bavaria. I, too, have memories of it since childhood. From fun parties to international<br />
conferences. I am happy to say that now my wife also has many memories of this<br />
special place because of the many guests who were here during our wedding.<br />
München wird also ihr zukünftiger Lebensmittelpunkt?<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern: Ja, wir möchte uns hier ein gemeinsames<br />
Leben aufbauen.<br />
Ludwig Prinz von Bayern: Meine Heimat war und bleibt immer Bayern. Trotzdem<br />
war ich die letzte zehn Jahre bis zu neun Monate pro Jahr in Kenia. Seit Sophie und<br />
ich zusammenleben, hat sich das Verhältnis gedreht: Jetzt bin ich zwar immer noch<br />
regelmäßig unterwegs, meine Aufenthalte im Ausland sind aber deutlich kürzer.<br />
Und das ist auch gut so.<br />
Wie meinen sie das?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: Das große Ziel eines Entwicklungshelfers muss immer<br />
sein, Arbeit zu übergeben und sich selbst entbehrlich zu machen. Über die Jahre ist<br />
ein tolles Team in Kenia entstanden, dem ich vertraue und mit dem ich auch aus<br />
der Ferne gerne weiter zusammenarbeite.<br />
Auch in Bayern gibt es genug zu tun. Arbeiten Sie an einigen Projekten auch<br />
gemeinsam?<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern:<br />
Seit der Hochzeit haben Ludwig und ich<br />
über 275.000 Euro gesammelt, die wir im<br />
Rahmen des Nymphenburger Hilfsvereins<br />
auf zwei Bereiche aufteilen, die uns am<br />
Herzen liegen. Ein Projekt ist natürlich<br />
„Learning Lions“, das andere kümmert<br />
sich um diejenigen in Bayern, die von<br />
Krisen und Konflikten betroffen sind, wie<br />
zum Beispiel Geflüchtete. Dabei geht es<br />
vor allem um Themen wie Bildung, Gender,<br />
Empowerment und Integration. Das<br />
Projekt befindet sich noch in der Anfangsphase,<br />
aber es ist mir wichtig, lokale und<br />
regionale Gruppen und Wohltätigkeitsorganisationen<br />
zu treffen, um ihre Bedürfnisse<br />
zu verstehen.<br />
In Zukunft schütteln Sie vermutlich viele<br />
Hände. Wie wird Ihre repräsentative Rolle<br />
im Hause Wittelsbach konkret aussehen?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: Das lässt sich zu<br />
diesem Zeitpunkt schwer sagen. Was allerdings<br />
sicher ist: Meine Familie wird immer<br />
ein offenes Ohr und eine offene Tür für alle<br />
bayerischen Belange haben.<br />
Sophie-Alexandra Prinzessin von Bayern:<br />
Mein Fokus liegt erst einmal darauf, mich in<br />
München und Bayern einzuleben und mit<br />
den Themen der Region vertraut zu machen.<br />
Ich möchte die Sprache und Kultur<br />
lernen und mich integrieren.<br />
Kultur ist häufig auch mit Traditionen verbunden.<br />
Wie kann man sie bewahren und<br />
das Adelshaus gleichzeitig in die Zukunft<br />
führen?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: Das Haus Wittelsbach<br />
war über die Jahrhunderte hinweg<br />
immer anpassungsfähig und viele meine<br />
Vorfahren sehr modern und fortschrittlich<br />
für Ihre Zeit. Sie sind gute Vorbilder für alle<br />
Mitglieder meiner Familie. Unsere Rolle und unsere Aufgaben immer wieder neu zu<br />
interpretieren und gleichzeitig die Traditionen zu wahren, das steht nicht im Widerspruch,<br />
sondern im Einklang.<br />
Eine letzte Frage: König Ludwig I. ließ den Bayerische Hof erbauen, später residierte<br />
hier Kaiserin Sisi – beide gehörten zu Ihrer Familie. Was verbindet Sie<br />
persönlich mit diesem Hotel?<br />
Ludwig Prinz von Bayern: Viele Hotels sind hauptsächlich Orte für Besucher. Der<br />
Bayerische Hof war immer zusätzlich ein Ort des Treffens und des Geschehens für<br />
die Menschen in Bayern. Auch ich habe Erinnerungen an ihn seit Kindestagen. Von<br />
lustigen Festen bis zu internationalen Konferenzen. Es freut mich, dass nun auch<br />
meine Frau durch die vielen Gäste, die hier während unserer Hochzeit waren, ebenfalls<br />
viele Erinnerungen mit diesem besonderen Ort verknüpft.<br />
FOTO PICTURE ALLIANCE<br />
Bereit für ein Dufterlebnis, das einen in die Vergangenheit entführt und die Magie eines<br />
Monarchen einfängt? Die Duft-Hommage der Parfümerie Brückner-Bublitz an König Ludwig<br />
ehrt sein Erbe und lässt seine Präsenz selbst heute noch lebendig werden.<br />
Nicht umsonst gilt die Parfümerie<br />
Brückner-Bublitz seit vielen Jahrzehnten<br />
als absolut königlich im Bereich<br />
exquisiter Düfte. Und das kommt nicht<br />
von ungefähr. Denn das luxuriöse Parfümhaus,<br />
mit Sitz am Münchner Marienplatz,<br />
wurde am 11. März 1905 vom<br />
Nachfolger des Märchenkönigs Ludwig<br />
II.– Prinzregent Luitpold von Bayern<br />
zum „königlichen Hoflieferant“, ernannt.<br />
Ein Prädikat, das bis heute für<br />
die unübertroffene Qualität und unvergleichliche<br />
Eleganz der Düfte steht. Als<br />
Hommage an die damalige Zeit und die<br />
Verbindung zum bayerischen Königshaus<br />
kreierte die Parfümerie Brückner-<br />
Bublitz einen eigenen Duft mit dem<br />
Namen „König Ludwig“. Ein klassisches<br />
Cologne, das mit zitrischen Noten eröffnet;<br />
einfach erfrischend! Außerdem<br />
vereinen sich Lavendel, Minze, Jasmin,<br />
Rose und Maiglöckchen in der Herznote<br />
zu purer Magie. Gekrönt wird das<br />
Ganze mit Sandel- und Zedernholz,<br />
Moos und weißem Moschus – was „König<br />
Ludwig“ zu einem absoluten Traum<br />
unter den hesperidisch zitrischen Düften<br />
macht! Wer auf der Suche nach<br />
königlicher Eleganz und einem Hauch<br />
von Luxus ist, der sollte unbedingt bei<br />
der Parfümerie Brückner-Bublitz vorbeischauen.<br />
Hier wird der Geruchssinn<br />
in eine völlig neue (königliche Duft-)<br />
Dimension katapultiert!<br />
Not without reason Parfümerie Brückner-Bublitz<br />
has been considered absolutely<br />
royal in the field of exquisite fragrances<br />
for many decades. And that is<br />
no coincidence. Because the luxurious<br />
perfume house, with its headquarters<br />
on Munich‘s Marienplatz, was appointed<br />
“royal purveyor to the court“ on 11<br />
March 1905 by the successor of the fairytale<br />
king Ludwig II - Prince Regent Luitpold<br />
of Bavaria. A title that to this day<br />
stands for the unsurpassed quality and<br />
incomparable elegance of the fragrances.<br />
As a tribute to the time and the connection<br />
to the Bavarian royal family,<br />
Parfümerie Brückner-Bublitz created<br />
its own fragrance called “King Ludwig“.<br />
A classic cologne that opens with citrus<br />
notes; simply refreshing! In addition, lavender,<br />
mint, jasmine, rose and lily of the<br />
valley combine in the heart note to create<br />
pure magic. The whole thing is crowned<br />
with sandalwood, cedarwood, moss<br />
and white musk - which makes “King<br />
Ludwig“ an absolute dream among<br />
Hesperidian citrus fragrances! If you are<br />
looking for royal elegance and a touch<br />
of luxury, you should definitely stop by<br />
Parfümerie Brückner-Bublitz. Here, the<br />
sense of smell is catapulted into a completely<br />
new (royal fragrance) dimension!<br />
Parfümhaus Brückner-Bublitz, Marienplatz 8<br />
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20 21
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Ein süß-saurer Fruchtkern und ein<br />
mit Kakaobutter angesprühtes Mousse<br />
veredeln diese Waldbeerwolke<br />
Das opulent inszenierte Feingebäck aus der<br />
hauseigenen Patisserie des Bayerischen Hofs ist fast zu<br />
schön, um wahr zu sein. Über ein zuckersüßes<br />
Handwerk und Missgeschicke, die Geschichte schreiben<br />
VON TIM BRÜGMANN<br />
FOTOS ALEXANDER COURTMAN<br />
ZAUBERKÜNSTLER<br />
Junior-Chef-Patissier<br />
Nils Fertl kreiert<br />
tagtäglich feinstes<br />
Gebäck und Desserts<br />
VIELSCHICHTIG<br />
Mit der traditionellen<br />
Bayerischer-Hof-Torte<br />
ist der perfekte Bissen<br />
nur eine Kuchengabel<br />
entfernt<br />
IT‘S A KIND OF MAGIC<br />
BEZAUBERND<br />
Verschiedene Beeren<br />
treffen auf Ananas und<br />
Mandel. Aufgefangen<br />
von einem feinen, leicht<br />
salzigen Mürbeteig.<br />
Alle Ringe auf dieser Seite<br />
von Ole Lynggaard<br />
Zartschmelzende<br />
Schokoladentorten,<br />
fruchtige Tartes, aufwendig<br />
verzierte Macarons und cremige Schaumrollen<br />
– manches Feingebäck ist so apart<br />
hergerichtet, dass man sich kaum überwinden<br />
kann, es mit der Kuchengabel<br />
zu zerteilen. Genau wie bei der Haute<br />
Cuisine geht es auch bei der Patisserie,<br />
der traditionellen französischen Konditorenkunst,<br />
darum, alle Sinne zu verzaubern.<br />
Deshalb kombinieren Patissiere<br />
erlesene Zutaten, verschiedene Aromen<br />
und komplexe Texturen miteinander<br />
und drapieren sie anschließend so sinnlich,<br />
dass nicht nur der Gaumen, sondern<br />
auch das Auge Freude hat. Früher war das<br />
aufwendige Gebäck nur dem Adel vorbehalten<br />
und wurde häufig bei Festen und<br />
Empfängen gereicht. Heute ist es immer<br />
noch Inbegriff von Luxus und Lebensfreude<br />
– wovon nun aber alle kosten können.<br />
Dass die Kunst der Konditorei aktuell<br />
eine spektakuläre Renaissance erlebt, ist<br />
vor allem zwei Superstars der Branche zu<br />
verdanken. Millionen Menschen auf der<br />
ganzen Welt schauen den Franzosen Cedric<br />
Grolet und Amaury Guichon in den<br />
sozialen Medien dabei zu, wie sie Desserts<br />
kreieren, die eher in das Museum of<br />
Modern Art als auf den Teller gehören.<br />
Auch der Bayerische Hof hat sich dem<br />
süßen Handwerk verschrieben. Seit über<br />
125 Jahren zählt die hauseigene Patisserie<br />
zu den kulinarischen Highlights im Hotel<br />
und gilt unter Münchnern und Besuchern<br />
gleichermaßen als erste Adresse, wenn<br />
der Körper nach Konfekt verlangt. Und<br />
das ist kaum verwunderlich. Denn: Bevor<br />
Herrmann Volkhardt den Bayerischen Hof<br />
in ein Grand Hotel verwandelte, knetete<br />
der gelernte Zuckerbäcker selbst leidenschaftlich<br />
Kuchenteig.<br />
Eine Passion, die auch Nils Fertl teilt.<br />
Unter der Leitung des Junior-Chef-Patissier<br />
entstehen in der Patisserie im Bayerischen<br />
Hof täglich kunstvolle Éclairs,<br />
ZWERGPLANETEN<br />
Fast überirdisch schön wirken diese Pralinen- und<br />
Macaron-Kreationen. LOVE Ring von Cada<br />
Cannelés und Madeleines, die manchmal<br />
so wirken, als seien sie nicht von dieser<br />
Welt. Besonderen Wert legt der Profi auf<br />
die Verwendung regionaler und saisonaler<br />
Produkte, ohne sich dabei auf der<br />
Suche nach dem besonderen geschmacklichen<br />
Twist anderen Einflüssen zu verschließen:<br />
„Deutsche Backwaren sind bei<br />
unseren internationalen Gästen nach wie<br />
vor sehr beliebt, vor allem aufgrund ihrer<br />
traditionellen Bedeutung. Dennoch scheuen<br />
wir uns nicht davor, neue Dinge auszuprobieren<br />
und überall nach Inspiration zu<br />
suchen. In einem Fünfsternehotel wie unserem,<br />
haben wir stets Raum für Innovation.<br />
Hier haben wir die Möglichkeit, uns kreativ<br />
auszuleben und mit hochwertigen Zutaten<br />
neue Wege zu erkunden und zu begeistern“,<br />
erklärt Nils Fertl.<br />
Neben den aufwendigen Patisserie-Klassikern,<br />
die Nils Fertl mit seiner Liebe<br />
zum Detail immer wieder neu interpretiert,<br />
finden auch die bodenständigen<br />
Lieblingsnaschereien der Familie Volkhardt<br />
ihren Platz im Bayerischen Hof.<br />
Und zwar im hauseigenem Koch- und<br />
Genussbuch, das auf unserer Webseite<br />
zu finden ist. Zum Beispiel die Hollerkücherl.<br />
Von den knusprig gebackenen Holunderblüten<br />
konnte Falk Volkhardt Zeit<br />
seines Lebens nicht die Finger lassen.<br />
Seine Tochter und heutige Inhaberin<br />
Innegrit Volkhardt schwärmt hingegen<br />
vor allem vom Kaiserschmarrn, der sie<br />
an ihre Kindheit und Ferien in Kitzbühel<br />
erinnert. Wer das Dessert zu Hause für<br />
die eigene Familie nachbacken möchte,<br />
könnte folgende Anekdote obendrauf<br />
servieren. Die weltberühmte Mehlspeise<br />
ist nämlich der Legende nach aus einem<br />
Missgeschick entstanden. Weil ihm der<br />
Palatschinken für die österreichische<br />
Kaiserin Elisabeth in der Pfanne zerriss,<br />
soll der Koch versucht haben, sein Malheur<br />
hinter Puderzucker und Rosinen zu<br />
verbergen. Eine zauberhafte Geschichte.<br />
The opulent pastries from the Bayerischer<br />
Hof’s own patisserie are<br />
almost too good to be true. About<br />
a sugary sweet and misadventures<br />
that make history<br />
Melting chocolate cakes, fruity tartes,<br />
elaborately decorated macarons and<br />
creamy mousse rolls - some pastries are so<br />
exquisitely prepared that you can hardly<br />
bring yourself to cut them with a cake<br />
fork. Just like haute cuisine, patisserie, the<br />
traditional French art of confectionery,<br />
is about enchanting all the senses. That’s<br />
why patissiers combine exquisite ingredients,<br />
different flavours and complex textures<br />
and then drape them in such a sensual<br />
way that not only the palate but also<br />
the eye is delighted. In the past, the elaborate<br />
pastry was reserved only for the nobility<br />
and was often served at feasts and<br />
receptions. Today it is still the epitome of<br />
luxury and joie de vivre - but now everyone<br />
can taste it. The fact that the art of<br />
confectionery is currently experiencing a<br />
spectacular renaissance is mainly thanks<br />
to two superstars of the industry. Millions<br />
of people around the world watch Frenchmen<br />
Cedric Grolet and Amaury Guichon<br />
on social media as they create desserts<br />
that belong more in the Museum of Modern<br />
Art than on a plate.<br />
The Bayerische Hof is also dedicated to the<br />
sweet craft. For more than 125 years, the<br />
hotel’s own patisserie has been one of the<br />
culinary highlights of the hotel and is considered<br />
by Munich residents and visitors<br />
alike to be the first address when the body<br />
craves confectionery. And that is hardly<br />
surprising. After all, before Herrmann<br />
Volkhardt transformed the Bayerischer<br />
Hof into a Grand Hotel, the trained confectioner<br />
himself was a passionate kneader<br />
of cake dough.<br />
A passion that Nils Fertl also shares. Under<br />
the direction of the junior chef patissier,<br />
artistic éclairs, cannellés and madeleines<br />
are created daily in the patisserie<br />
at the Bayerischer Hof, which sometimes<br />
seem as if they are out of this world. The<br />
professional attaches particular importance<br />
to the use of regional and seasonal<br />
products, without closing himself off<br />
to other influences in the search for that<br />
special flavourful twist: “German baked<br />
goods are still very popular with our international<br />
guests, especially because of their<br />
traditional significance. Nevertheless, we<br />
are not afraid to try new things and look<br />
everywhere for inspiration. In a 5-star hotel<br />
like ours, we always have room for innovation.<br />
Here, we have the opportunity<br />
to let off steam creatively and to explore<br />
and inspire new ways with high-quality<br />
ingredients,” explains Nils Fertl.<br />
In addition to the elaborate patisserie<br />
classics that Nils Fertl always reinterprets<br />
with his love of detail, the Volkhardt family’s<br />
down-to-earth favourite sweet treats<br />
also find their place at the Bayerischer<br />
Hof. They can be found in the house’s own<br />
cookery and enjoyment book, which can<br />
be found on our website. For example, the<br />
Hollerkücherl. All his life, Falk Volkhardt<br />
could not keep his hands off the crispy<br />
baked elderflowers. His daughter and<br />
current owner Innegrit Volkhardt, on the<br />
other hand, is particularly fond of Kaiserschmarrn,<br />
which reminds her of her<br />
childhood and holidays in Kitzbühel.<br />
Those who want to recreate the dessert<br />
at home for their own family could serve<br />
the following anecdote on top. According<br />
to legend, the world-famous pastry was<br />
born from a mishap. Because his pancake<br />
for the Austrian Empress Elisabeth tore in<br />
the pan, the cook is said to have tried to<br />
hide his mishap behind icing sugar and<br />
sultanas. An enchating story.<br />
ÜBERRASCHEND<br />
Variation der klassischen Blaubeertarte mit<br />
Vanillepudding im Inneren und einer krönenden<br />
Mousse-Nocke. Armband von Tamara Comolli<br />
22 23
CHEERS<br />
MEET THE<br />
PRINCE OF<br />
WALES<br />
Die Geschichte eines<br />
königlichen Cocktails<br />
Affären, Exzesse und Skandale –<br />
um die Entstehung des Cocktails „Prince<br />
of Wales“ ranken sich viele Mythen und<br />
Gerüchte. Wann der Drink auf Basis von<br />
Champagner, Cognac und Angostura<br />
zum ersten Mal seinen Weg ins Glas<br />
fand, ist nicht überliefert und auch über<br />
seine ursprüngliche Rezeptur herrscht<br />
Uneinigkeit. Was allerdings sicher ist:<br />
Die Wurzeln des erfrischenden und raffinierten<br />
Cocktails – klassisch serviert<br />
mit Zitronenzeste im Silberbecher – reichen<br />
weit zurück und führen (wie der<br />
Name bereits erahnen lässt) tief hinein<br />
in die britische Monarchie.<br />
Alles begann im 19. Jahrhundert als Albert<br />
„Bertie“ Edward, der Sohn der ewigen<br />
Queen Victoria, das Amt des Thronfolgers<br />
und somit den Titel des „Prince<br />
of Wales“ bekleidete. Ein Titel, den heute<br />
beispielsweise auch Prinz William trägt.<br />
Glaubt man den Geschichten, legte „Bertie“,<br />
anders als sein berühmter Nachfahre,<br />
allerdings keinen Wert auf Disziplin<br />
und Etikette. Statt sich mit den royalen<br />
Amtsgeschäften und Verpflichtungen<br />
zu beschäftigen, soll er seine Tage und<br />
Nächte lieber in Bars, beim Glücksspiel,<br />
im Theater, auf der Pferderennbahn und<br />
in den Betten seiner zahllosen Affären<br />
verbracht haben.<br />
Aber auch wenn sich das Entfant terrible<br />
der königlichen Familie immer weiter<br />
in sein lasterhaftes Leben verstrickte,<br />
machte er am Ende aus seiner Schwäche<br />
eine Tugend. „Bertie“ beschäftigte sich<br />
intensiv mit einer Sache, die er sowieso<br />
schon gut konnte: dem Trinken. Weil<br />
die damalige Cocktailkultur noch in den<br />
Kinderschuhen steckte und vor allem im<br />
britischen Königreich noch nicht allzu<br />
viele Anhänger fand, rührte und mixte<br />
der „Prince of Wales“ seine Drinks einfach<br />
selbst. Und zwar so erfolgreich, dass<br />
man laut Überlieferung seinen Signature-Cocktail<br />
schon bald in einschlägigen<br />
Londoner Bars bestellen konnte.<br />
Und so wurde aus einem ursprünglich<br />
vermutlich starken Drink im Laufe der<br />
Zeit ein Aperitif-Cocktail, der so komplex<br />
und aromatisch schmeckt, wie sein<br />
Erfinder das Leben lebte. Und mal ehrlich:<br />
Wer 59 Jahre auf seine Krone warten<br />
muss, der darf sich das Warten auch<br />
mit ein paar guten Drinks versüßen.<br />
MIX IT!<br />
6 cl Crémant,<br />
2 cl Hennessy V.S. Cognac,<br />
1 cl Triple Sec, 2–3 Spritzer<br />
Angostura<br />
----<br />
6 cl Crémant,<br />
2 cl Hennessy V.S. Cognac,<br />
1 cl Triple Sec, 2–3 dashes<br />
Angostura<br />
Affairs, excess and scandals<br />
- there are many myths<br />
and rumours surrounding the<br />
origin of the “Prince of Wales” cocktail.<br />
It is not known when the drink based on<br />
champagne, cognac and Angostura first<br />
found its way into the glass, and there is<br />
also disagreement about its original recipe.<br />
What is certain, however, is that the<br />
roots of this refreshing and sophisticated<br />
cocktail - classically served with lemon<br />
zest in a silver goblet - go back a long way<br />
and (as the name suggests) lead deep into<br />
the British monarchy.<br />
It all began in the 19th century when Albert<br />
“Bertie” Edward, the son of the eternal<br />
Queen Victoria, held the office of heir<br />
to the throne and thus the title of “Prince<br />
of Wales”. A title that Prince William, for<br />
example, also holds today. If one believes<br />
the stories, “Bertie”, unlike his famous descendant,<br />
did not attach importance to<br />
discipline and etiquette. Instead of occupying<br />
himself with royal official business<br />
and obligations, he is said to have preferred<br />
to spend his days and<br />
nights in bars, gambling, at the<br />
theatre, at the racecourse and in the<br />
beds of his countless affairs.<br />
But even though the entfant terrible of the<br />
royal family became more and more entangled<br />
in his dissolute life, in the end he<br />
made a virtue of his weakness.<br />
“Bertie” occupied himself intensively<br />
with something he was good at anyway:<br />
Drinking. Because the cocktail culture of<br />
the time was still in its infancy and did<br />
not have many followers, especially in the<br />
UK, the “Prince of Wales” simply stirred<br />
and mixed his own drinks. And he was so<br />
successful that, according to tradition, his<br />
signature cocktail could soon be ordered<br />
in relevant London bars.<br />
And so, over time, what was originally<br />
presumably a strong drink became an<br />
aperitif cocktail that tastes as complex<br />
and aromatic as its inventor lived his life.<br />
And let’s be honest: if you have to wait 59<br />
years for your crown, you can sweeten the<br />
wait with a few good drinks.<br />
COME BY & SAY HI<br />
Drinks und News mit Empfehlung des Hauses<br />
POLAR BAR<br />
Die Tage werden kälter, die Drinks wärmer. Genießen<br />
Sie einen Grog oder probieren Sie mal einen Hot<br />
Mai Tai über den Dächern der Stadt und machen Sie<br />
es sich gemütlich in unserer Polar Bar. Lagerfeuerromantik<br />
in erstklassigem Ambiente und eine feine<br />
Auswahl heißer Snacks machen warm ums Herz!<br />
AUF DIE OHREN<br />
So farbenfroh wie die Herbstblätter ist<br />
auch das Line-up unseres Night Clubs.<br />
Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches<br />
Programm aus internationalen<br />
Größen und Highlights der europäischen<br />
Jazz-Szene.<br />
12.09. JAZZBABY!<br />
13.09. T.O.L.<br />
10.10. INDRA RIOS–MOORE<br />
11.10. ARIEL BRINGUEZ &<br />
IVAN MELON LEWIS<br />
17.10. ANA CARLA MAZA<br />
18.10. MARIALY PACHECO<br />
FILM AB!<br />
Bequeme Lounge-Sofas und 38 Sitzplätze machen unsere<br />
Astor Cinema Lounge zu einem intimen Kinoerlebnis.<br />
Freuen Sie sich auf individuellen Service während wir<br />
ihnen nationale Schmankerl und internationale Blockbuster<br />
zeigen. Ein ausgiebiges Gespräch über den Film<br />
können Sie dann auch gleich an unserer falk’s Bar führen.<br />
Days are getting colder, the drinks warmer. Enjoy a<br />
Grog or try a Hot Mai Tai above the rooftops of the<br />
city and make yourself comfortable in our Polar Bar.<br />
Campfire romance in a first-class ambience and a fine<br />
selection of hot snacks will warm your heart!<br />
NOVEMBER 2023 BIS MÄRZ 2024<br />
The line-up of our Night Club is as colourful<br />
as the autumn leaves. Look forward to a<br />
varied programme of international<br />
stars and highlights from the European<br />
jazz scene.<br />
BAYERISCHERHOF.DE<br />
07.11. KILIAN SLADEK–<br />
TRIBUTE TO TONY BENNETT<br />
08.11. NIGUN QUARTET<br />
22.11. MATTHIEU BORDENAVE/<br />
GIOVANNI GUIDI – SELMER<br />
PRESENTATION<br />
Comfortable lounge sofas and 38 seats make our Astor<br />
Cinema Lounge an intimate cinema experience. Look<br />
forward to individual service while we show you national<br />
delicacies and international blockbusters. You can then<br />
have an extensive film analysis right away at our falk’s Bar.<br />
ASTOR-CINEMALOUNGE.DE<br />
FOTO PR<br />
24
FASHION<br />
BUSINESS<br />
UNUSUAL<br />
Von den besten Deals erfährt man meist nicht im Büro,<br />
sondern abends an der Hotelbar. Smarte Looks, mit denen<br />
Sie auch beim After-Work leicht Kontakte knüpfen<br />
LOCATION: PENTHOUSE GARDEN SUITE DEANO: LEATHERBOMBERJACKET AMI PARIS AND PANTS BOTTEGA VENETA VIA MYTHERESA, SHIRT ZEGNA<br />
HILA: BLOUSE AND PANTS JW ANDERSON VIA BREUNINGER, RING AND EARRINGS RONA TILGNER, BAG AIGNER<br />
RECHTE SEITE DEANO: KNITTED JACKET MAISON MARGIELA VIA LODENFREY, RIPPED SHIRT TOM FORD, SUNGLASSES CAZAL VIA FÜNF HÖFE OPTIK<br />
HILA: BLOUSE JIL SANDER VIA BREUNINGER, MONOCLE AND RING OLE LYNGGAARD<br />
PHOTOGRAPHY ALEXANDER COURTMAN MODELS HILA SALPETER + DEANO PERONA C/O MODELWERK STYLING DIRK MEYCKE + ESTER YANDELL (ASS.)<br />
HAIR&MAKEUP SABRINA REUSCHL + NIKLAS KEMMLER (ASS.) PHOTOGRAPHERS ASSISTANT MICHAEL WENIGER<br />
26<br />
27
FASHION<br />
LOCATION: GARDEN RESTAURANT DEANO: SHIRT ETRO VIA LODENFREY, BELT AIGNER, PANTS LANVIN VIA MYTHERESA<br />
HILA: BLOUSE AND PANTS SIMKHAI, BAG SILVIA GNECCHI BOTH VIA LODENFREY, EARRINGS OLE LYNGGAARD<br />
LOCATION: LOBBY HILA: DRESS AND TOP TALBOT RUNHOF, BAG AIGNER, SHOES JW ANDERSON VIA BREUNINGER, BRACELETT AND EARRINGS OLE LYNGGAARD<br />
DEANO: COMPLETE LOOK OFF WHITE VIA BREUNINGER, SHOES OFFICINE CREATIVE VIA LODENFREY<br />
28 29
FASHION<br />
LOCATION: PIANO LOUNGE<br />
HILA: JACKET LA DOUBLE J VIA LODENFREY, RING AND EARRINGS RONA TILGNER DEANO: COMPLETE LOOK JIL SANDER VIA BREUNINGER<br />
LOCATION: FESTSAAL<br />
DEANO: COMPLETE LOOK GUCCI HILA: COMPLETE LOOK HELMUT LANG VIA LODENFREY, RING, EARRINGS AND NECKLACE SUSA BECK<br />
30 31
LIEBLINGE<br />
New, Now, Wow: Wir haben für Sie<br />
mit viel Herz und geistigem Feuer<br />
die schönsten Funkensprüher aus<br />
Mode, Beauty, Kultur und Design<br />
kuratiert. Brandheiß im Hier und<br />
Jetzt und sogar im Morgen.<br />
Lust auf eine Magic-Tour?<br />
VON MELANIE JASSNER<br />
POESIE<br />
Als der belgische Designer Raf Simons 2012<br />
als Chefdesigner für Damenmode zu<br />
Christian Dior kam, flog er wie eine Biene<br />
durch das Modehaus und bestäubte die romantischen<br />
Entwürfe mit seiner modernen<br />
Ästhetik. Dreieinhalb Jahre dauerte das magische<br />
Summen. Seine unfassbaren Haute-Couture-Kreationen<br />
aus dieser Zeit sind im Bildband<br />
„Dior by Raf Simons“, Assouline, zu sehen.<br />
Ein Kunstwerk! Assouline.com.<br />
When Belgian designer Raf Simons joined Christian Dior as head of<br />
womenswear in 2012, he flew through the fashion house like a bee, dusting the<br />
romantic designs with his modern aesthetic. The magical buzz lasted three and a<br />
half years. His outrageous haute couture creations from this period can be seen in the<br />
illustrated book “Dior by Raf Simons”, Assouline. A work of art! Assouline.com<br />
PET COUTURE<br />
Es gibt neue Must-haves im Hause Gucci! Die erste Pet Collection für<br />
Hunde und Katzen: Reise-Outfits, Halsbänder, Made-to-Order Sofas und<br />
eine Futternapf-Kollektion. Die ist aus Keramik und kommt auf Wunsch<br />
mit Servierhaube aus silberfarbenem Messing (gravierbar). Nur Online<br />
erhältlich. Aber da einige Designs an der Fashion-Kollektion angelehnt<br />
sind, zur Inspiration einfach mal in den Store schlendern. Wuff.<br />
There are new must haves at Gucci! The first Pet Collection for dogs and<br />
cats: Travel outfits, collars, made-to-order sofas and a food bowl collection.<br />
The bowl is made of ceramic and comes with a serving cover made<br />
of silver-coloured brass (engravable). Only available online. But as<br />
some of the designs are based on the fashion collection, just take a stroll<br />
through the store for inspiration. Woof.<br />
GUCCI.COM // GUCCI STORE, MAXIMILIANSTRASS 31<br />
BUCHHANDLUNG WALTHER KÖNIG, LENBACHHAUS, LUISENSTRASSE 33<br />
ALTE NEUE SCHÄTZE<br />
Re-use at its best: „Generation T“ heißt das Projekt, das die königliche Porzellanmanufaktur<br />
Nymphenburg mit der niederländischen Künstlerin Hella Jongerius<br />
gestartet hat. T steht dabei für Tradition, Transformation und Tableware. Die tolle<br />
Idee: Nymphenburger Porzellanstücke, die unbenutzt im Schrank stehen, da unmodern<br />
geworden, werden künstlerisch aufgefrischt. Einfach in der Münchner<br />
Manufaktur vorbeibringen oder schicken. Details auf nymphenburg.com<br />
Re-use at its best: “Generation T” is the name of the project that the Royal Porcelain<br />
Manufactory Nymphenburg has launched with the Dutch artist Hella Jongerius. T<br />
stands for tradition, transformation and tableware. The great idea: Nymphenburg<br />
porcelain pieces that stand unused in the cupboard because they have become<br />
unfashionable are artistically refreshed. Simply bring or send them to the Munich<br />
manufactory. Details at nymphenburg.com<br />
L I E B L I N G E<br />
PORZELLANMANUFAKTUR NYMPHENBURG,<br />
NÖRDLICHES SCHLOSSRONEDELL 8<br />
OANS, ZWOA, DREI – SHOWTIME!<br />
Was für die Pariser die Fashion Week ist für Münchner das Oktoberfest (16.9. – 3.10.23) – drei<br />
Wochen Schaulaufen. Ein Glück, dass das Münchner Designduo Talbot Runhof eine<br />
großartige „Wiesn Capsule Collection“ dafür entworfen hat: Couture Tracht mit Pailletten-<br />
Blumenstickereien und Röcken, die beim Tanzen rascheln. Auch nach der Wiesn.<br />
What Fashion Week is for Paris, the Oktoberfest is for Munich (16.9. - 3.10.23) - three<br />
weeks of show jumping. Luckily, the Munich design duo Talbot Runhof<br />
has created a great “Wiesn Capsule Collection”: Couture Tracht with sequin flower<br />
embroidery and skirts that rustle when you dance. Even after the Octoberfest.<br />
TALBOT RUNHOF BOUTIQUE, THEATINERSTRASSE 27<br />
KONFERENZ KING<br />
Ab sofort werden Meetings richtig schön. Der Münchner<br />
Designer Stefan Diez hat für HAY einen der coolsten<br />
Konferenztische erschaffen. Angelehnt an die japanische<br />
Handwerkskunst sind die Beine des BOA Table aus<br />
Alurohren in Bambusform gefertigt. Gibt es in zig Farbund<br />
Längenvarianten und mit einer Tischplatte Ihrer<br />
Wahl. Aus Holz, Laminat, Linoleum. Job done.<br />
Meetings will be really nice, from now on. Munich<br />
designer Stefan Diez has created one of the coolest conference<br />
tables for HAY. Inspired by Japanese craftsmanship,<br />
the legs of the BOA Table are made of aluminium tubes<br />
in the shape of bamboo. Available in countless colour<br />
and length variations and with a tabletop of your choice.<br />
Wood, laminate, linoleum. Job done.<br />
PURE LIEBE<br />
Er ist eine der Supernasen Frankreichs:<br />
der Parfümeur Aurélien Guichard. In eine<br />
Parfümeur-Familie geboren, war seine Bestimmung<br />
immer klar. Er hat Düfte für die<br />
größten Häuser (u.a. Issey Miyake) kreiert<br />
und nun mit MATIÈRE PREMIÈRE (deutsch:<br />
Rohmaterial) sein eigenes Luxus-Parfumlabel<br />
gegründet. Credo: Die Düfte basieren auf<br />
einem natürlichen Inhaltstoff der in höchster<br />
Konzentration verwendet wird. Neueste<br />
Schöpfung: „Crystal Saffron“.<br />
IT`S MAGIC<br />
Alles, was der schwedische Ex-Basketballspieler Ben Gorham für sein Beauty-Label BYREDO entwirft, ist irre schön und anders – so<br />
wie er. Seine Lidschattenpalette ist in Metalldöschen verpackt, die vom Design an einen ins Wasser fallenden Regentropfen erinnern.<br />
Die Farbpalette „Metal Boots In The Snow“ ist von einem Winterspaziergang inspiriert und zaubert eisig-grüne Smokey Eyes.<br />
Everything that the Swedish ex-basketball player Ben Gorham designs for his beauty label BYREDO is crazy beautiful and<br />
different - just like him. His eyeshadow palette is packaged in metal boxes whose design is reminiscent of a raindrop falling into<br />
water. The “Metal Boots In The Snow” palette is inspired by a winter walk and conjures icy green smoky eyes.<br />
BYREDO, IM KAUFHAUS LUDWIG BECK AM MARIENPLATZ<br />
FOTOS PR, DANIELA TROST<br />
HAY MÜNCHEN, REICHENBACHSTRASSE 20<br />
He is one of France’s super talents: perfumer<br />
Aurélien Guichard. Born into a family of<br />
perfumers, his destiny was set. He has created<br />
fragrances for the biggest houses (including<br />
Issey Miyake) and has now founded his own<br />
luxury perfume label, MATIÈRE PREMIÈRE.<br />
The Credo: The fragrances are based on a<br />
natural ingredient that is used in the highest<br />
concentration. The latest creation:<br />
“Crystal Saffron”.<br />
MATIERE PREMIERE, BEI OBERPOLLINGER,<br />
NEUHAUSER STRASSE 18<br />
32<br />
33
©<br />
GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN<br />
Wenn Ralph Lauren von seiner neuen Taschenkollektion „RL 888“ schwärmt,<br />
klingt das wie eine Liebeserklärung: „Sie ist eine unvergängliche Schönheit<br />
und ihre Trägerin ein Freigeist. Eine Frau, die tollkühn und romantisch ist,<br />
zeitlos und modern zugleich.“ Die „RL 888“ wird in Florenz als Crossbody- und<br />
Henkeltasche handgefertigt. Der Name ist angelehnt an den New Yorker<br />
Flagshipstore in der 888 Madison Avenue.<br />
When Ralph Lauren raves about his new bag collection “RL 888”, it sounds like a<br />
declaration of love: “She is an everlasting beauty and her wearer a free spirit. A<br />
woman who is daring and romantic, timeless and modern at the same time.” The<br />
“RL 888” is handmade in Florence as a crossbody and handle bag. The name is<br />
inspired by the New York flagship store at 888 Madison Avenue.<br />
RALPH LAUREN STORE, MAXIMILIANSTRASSE 23<br />
LITERATUR STERNE<br />
Maxim Biller, „Mama Odessa“,<br />
Kiepenheuer & Witsch<br />
Der Kultautor geht mit seiner Mutter auf eine<br />
Reise in die Vergangenheit. Eine helltraurige<br />
Verneigung vor der Literatur, der Frau, die ihn<br />
gebar, und der Geschichte. Groß.<br />
Monika Helfer, „Die Jungfrau“, Hanser<br />
Zwei Jugendfreundinnen, eine reich, eine<br />
arm, betrachten ihr Leben Jahrzehnte später.<br />
Kaum jemand schreibt so ergreifend, klar und<br />
poetisch wie die österreichische Autorin.<br />
Philipp Oehmke, „Schönwald“, Piper<br />
Für sein Romandebüt hat sich der Spiegel-Reporter<br />
eine Familiengeschichte erdacht. Zwei<br />
Generationen, ein Trauma und eine Sprache,<br />
die einen nicht mehr loslässt. Sogwirkung.<br />
LITERATUR MOTHS, RUMFORDSTRASSE 48<br />
Maxim Biller, „Mama Odessa“,<br />
Kiepenheuer & Witsch<br />
The cult author goes on a journey into the<br />
past with his mother. A brightly sad bow<br />
to literature, the woman who gave birth to<br />
him, and history. Large.<br />
Monika Helfer, „Die Jungfrau“, Hanser<br />
Two childhood friends, one rich, one poor,<br />
contemplate their lives decades later.<br />
Hardly anyone writes as poignantly, clearly<br />
and poetically as the Austrian author.<br />
Philipp Oehmke, „Schönwald“, Piper<br />
For his debut novel, the reporter from<br />
Spiegel has imagined a family story. Two<br />
generations, a trauma and a language<br />
that won‘t let you go. Captivating.<br />
LIEBLINGE<br />
HERR-LICHER ORT<br />
Dass Männer Shoppingsauertöpfe sind, mag mancherorts der Fall sein,<br />
nicht aber in München. Da streifen Modebegeisterte seit jeher durch die<br />
Stadt und haben jetzt noch ein großes Fashion-Luxus-Ziel dazu bekommen:<br />
Den Mytheresa Menswear Store. 2020 eröffnet, wurde er vom italienischen<br />
Designbüro Studio Baciocchi redesignt und von 100 auf 300 Quadratmeter<br />
vergrößert.<br />
The fact that men are shopping lazy may be the case in some places, but not in<br />
Munich. Fashion enthusiasts have always roamed the city and now they have a<br />
big fashion luxury destination to boot: The Mytheresa Menswear Store. Opened<br />
in 2020, it was redesigned by the Italian design studio Studio Baciocchi and<br />
enlarged from 100 to 300 square metres.<br />
MYTHERESA MENSWEAR STORE, SCHÄFFLERSTRASSE 4-6<br />
GRAZIE MILLE!<br />
Good News! Das Designer Outlet Ingolstadt Village hat einen neuen, mondän<br />
mustergültigen Einwohner. Die italienische Luxusmarke Etro, die seit<br />
1968 den Planet Mode mit ihren hochwertigen Stoffen und Mustern so<br />
erlesen macht. Durch Etro wurde Paisley weltweit begehrt. Jetzt geht die<br />
Musterreise weiter. Mit Karos, Streifen und psychedelischen Schätzen.<br />
Good News! The Designer Outlet Ingolstadt Village has a new, fashionably<br />
patterned resident. The Italian luxury brand Etro, which has been making<br />
the planet fashion so exquisite with its high-quality fabrics and patterns<br />
since 1968. Through Etro, Paisley became coveted worldwide. Now the<br />
pattern journey continues. With checks, stripes and psychedelic treasures.<br />
INGOLSTADT VILLAGE, OTTO-HAHN-STRASSE 1, INGOLSTADT<br />
LIFT ME UP!<br />
Die Anti-Aging-Ikone aus dem Hause<br />
La Prairie wurde neu entwickelt. Das heißt,<br />
in der „Skin Caviar Luxe Cream“ befindet<br />
sich nun erstmals eine Kombination aus zwei<br />
hochwirksamen Kaviar-Ingredienzien. Ziel:<br />
Den Zellstoffwechsel und damit die jugendliche<br />
Hautstruktur zu unterstützen. Gilt als das<br />
bestgehütete Geheimnis der Schweiz.<br />
The anti-ageing icon from La Prairie has been<br />
newly developed. For the first time, the “Skin<br />
Caviar Luxe Cream” contains a combination<br />
of two highly effective caviar incredences.<br />
The aim: to support the cell metabolism and<br />
thus the youthful skin structure.<br />
Considered Switzerland’s best-kept secret.<br />
OBERPOLLINGER,<br />
NEUHAUSER STRASSE 18<br />
FOTOS FILIPPO FIOR / GORUNWAY.COM, PR<br />
Glitch.<br />
The Glitch. Art of<br />
Interference<br />
The Glitch.<br />
Art of<br />
1.12.23––17.3.24<br />
Interference<br />
The Art of<br />
1.12.23––17.3.24<br />
Interference<br />
Glitch.<br />
1.12.23––17.3.24<br />
The Art of<br />
Interference<br />
Glitch.<br />
1.12.23––17.3.24<br />
The Art of<br />
Interference<br />
17.3.24<br />
pinakothek.de/glitch<br />
34 35<br />
Supported by:<br />
Herbert Schuchardt-Stiftung<br />
!Mediengruppe Bitnik & Sven König
SCHÖN GESAGT!<br />
Blühende<br />
Mandelbäume,<br />
reife Orangen – und Wellen, die sacht an<br />
den Strand rauschen. Andere Menschen<br />
bringen von ihren Urlaubsreisen ein<br />
paar Fotos und Taschen voller Muscheln<br />
mit nach Hause. Ursula Lengling hat<br />
immer eine Idee für einen neuen Duft<br />
im Gepäck. „Ich möchte die wertvollen<br />
Momente im Leben in unseren Düften<br />
festhalten und sie damit unvergänglich<br />
machen“, sagt sie. Als Creative Director<br />
ist die Münchnerin nicht nur der Kopf,<br />
sondern auch die feine Nase hinter der<br />
Parfüm-Manufaktur Lengling, die sie<br />
2014 gemeinsam mit ihrem Ehemann<br />
und Geschäftspartner Christian Lengling<br />
gründete – und die mittlerweile ausgewählte<br />
Parfümerien auf der ganzen Welt<br />
mit ihren Unisex-Düften beliefert. Für<br />
Ursula Lengling sind ihre Parfümkreationen<br />
aber nicht nur Erinnerungen an ein<br />
reiches Leben in zarten Flakons, sondern<br />
auch ein wichtiger Bestandteil jeder Garderobe.<br />
„Genau wie ein Kleidungsstück<br />
unterstreicht auch ein gutes Parfüm die<br />
Persönlichkeit und verschmilzt mit dem<br />
Menschen, der es trägt. Sie sind sozusagen<br />
Haute Couture für die Seele“, erklärt<br />
sie. Aber wie findet man den passenden<br />
Duft für sich?<br />
Frau Lengling, gemeinsam mit Ihrem<br />
Mann entwickeln Sie preisgekrönte<br />
Parfüms. Woran liegt es, dass wir einige<br />
Düfte mögen und andere nicht?<br />
Das ist vor allem eine Frage der eigenen<br />
Erfahrungen. Gerüche, die wir in<br />
unserer Kindheit, unserem Zuhause<br />
oder durch unsere erste Liebe kennenlernen,<br />
empfinden wir später entweder<br />
als angenehm oder unerträglich – daran<br />
können wir nichts ändern. Düfte sind<br />
Emotionen.<br />
Können wir mit der Wahl eines Parfüms<br />
unsere Wirkung auf andere beeinflussen?<br />
Absolut. Nichts ist individueller als das<br />
eigene Duftempfinden. Dennoch verbinden<br />
wir alle bestimmte Noten unter-<br />
IMMER<br />
DER NASE<br />
NACH<br />
URSULA LENGLING ENTWICKELT<br />
DÜFTE, DIE UNTER DIE HAUT GEHEN<br />
UND LANGE IN ERINNERUNG BLEIBEN.<br />
IM INTERVIEW ERZÄHLT, SIE WIE<br />
ERFAHRUNGEN IN DER KINDHEIT<br />
UNSER DUFTEMPFINDEN PRÄGEN,<br />
WIESO MAN PARFÜMS AM BESTEN<br />
MORGENS SHOPPT UND WARUM SIE<br />
IHRER NASE AUCH PRIVAT KEINE<br />
PAUSE GÖNNT<br />
INTERVIEW MONIQUE SCHULTHEIS<br />
DRIVEN BY INSTINCT<br />
Blossoming almond trees, ripe oranges -<br />
and waves gently crashing on the beach.<br />
Other people bring home a few photos<br />
and bags full of shells from their holiday<br />
trips. Ursula Lengling always has an idea<br />
for a new fragrance in her luggage. „I want<br />
to capture the precious moments in life in<br />
our fragrances, making them everlasting,“<br />
she says. As Creative Director, the Munich<br />
native is not only the brains but also the<br />
fine nose behind the Lengling perfume<br />
manufactory, which she founded in 2014<br />
together with her husband and business<br />
partner Christian Lengling - and which<br />
now supplies selected perfumeries around<br />
the world with their unisex fragrances.<br />
For Ursula Lengling, however, her perfume<br />
creations are not only memories of a<br />
rich life in delicate flacons, but also an important<br />
part of every wardrobe. „Just like<br />
a piece of clothing, a good perfume underlines<br />
the personality and merges with the<br />
person wearing it. They are, so to speak,<br />
haute couture for the soul,“ she explains.<br />
But how do you find the right fragrance<br />
for you?<br />
Mrs Lengling, together with your husband<br />
you develop award-winning<br />
perfumes. Why is it that we like some<br />
fragrances and not others?<br />
It‘s mainly a question of our own experiences.<br />
Smells that we get to know in<br />
our childhood, our home or through our<br />
first love, we later find either pleasant or<br />
unbearable - we can‘t change that. Scents<br />
are emotions.<br />
Can we influence our effect on others by<br />
choosing a perfume?<br />
Absolutely. Nothing is more individual<br />
than one‘s own scent perception. Nevertheless,<br />
we all subconsciously associate<br />
certain notes with certain qualities.<br />
Citrusy nuances, for example, have a<br />
dynamic and sporty effect, while extravagant<br />
creations with woody or smoky<br />
aromas are very self-confident.<br />
FOTOS XX<br />
bewusst mit gewissen Eigenschaften.<br />
Zitrische Nuancen etwa wirken dynamisch<br />
und sportlich, extravagante Kreationen<br />
mit Holz- oder Rauch-Aromen<br />
sehr selbstbewusst.<br />
Wie findet man den passenden Duft?<br />
Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich<br />
in einer Parfümerie Ihrer Wahl fundiert<br />
beraten. Ein gutes Parfüm unterstreicht<br />
die Persönlichkeit. Ich rate daher, schon<br />
zu Hause zu überlegen, in welche Richtung<br />
es gehen soll: Fruchtig, blumig,<br />
würzig, orientalisch? Je nachdem, wie<br />
Sie sich fühlen, wie Sie wirken wollen<br />
oder was zu Ihrem Kleidungsstil passt.<br />
Sollte man sich bei der Auswahl auf den<br />
ersten Eindruck verlassen?<br />
Sie können durchaus verschiedene Duftstreifen<br />
verwenden, um eine Vorauswahl<br />
zu treffen. Wenn Ihnen einer der Düfte<br />
besonders gut gefällt, sollten Sie ihn aber<br />
unbedingt auf einer gut durchbluteten<br />
Stelle wie den Handgelenken testen.<br />
Parfüm riecht nämlich auf jeder Haut<br />
anders.<br />
Warum?<br />
Jeder Mensch hat einen eigenen Körpergeruch.<br />
Dieser wird von unseren Genen<br />
bestimmt und von Ernährung, Körperhygiene<br />
und Pflegeprodukten beeinflusst.<br />
Bevor Sie sich für einen Duft entscheiden,<br />
sollten Sie daher genau beobachten,<br />
wie er sich über mehrere Stunden<br />
hinweg auf Ihrer Haut entwickelt und<br />
mit Ihrem Eigengeruch verschmilzt. Ein<br />
gutes Parfüm entfaltet sich langsam,<br />
ohne dabei seinen Grundcharakter zu<br />
verändern. Übrigens: Auch die Uhrzeit<br />
spielt eine Rolle bei der Duftauswahl.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Unsere Nase ist am Morgen besonders<br />
empfindlich und kann Düfte besser<br />
unterscheiden. Auch kurz vor dem Mittagessen<br />
lohnt sich eine Shoppingtour.<br />
Denn: Hungergefühl schärft evolutionsbedingt<br />
zusätzlich die Sinne.<br />
Kann man auch die Nase trainieren?<br />
Ja, indem man öfter aufmerksam<br />
schnuppert und sich fragt: Wie duftet<br />
eigentlich dieser Raum? Dieser Garten?<br />
Diese Kräuter? Was viele nicht wissen:<br />
Wir riechen im Alltag oft nur mit einem<br />
Nasenloch. Erst wenn wir bewusst riechen,<br />
benutzen wir beide.<br />
Wie ist Ihre Liebe zu exklusiven Parfüms<br />
entstanden?<br />
Düfte haben mich schon als junge Frau<br />
fasziniert. Ich bin in einem Haus mit<br />
Garten nah am Wald groß geworden und<br />
bis heute ein riesiger Fan von holzigen<br />
Nuancen. Gemeinsam mit meinem<br />
Mann, der in der Beautybranche aufgewachsen<br />
ist, konnte ich schließlich<br />
meine Leidenschaft zum Beruf machen.<br />
Zuerst haben wir kleine Luxus-Brands<br />
bei ihrem Eintritt in den deutschen<br />
Markt beraten. Seit 2011 entwickeln wir<br />
unsere eigenen Parfüms.<br />
Was macht Ihre Marke besonders?<br />
Als traditionsbewusstes Familienunternehmen<br />
sind uns Authentizität und<br />
Qualität sehr wichtig, darum verwenden<br />
wir ausschließlich erlesenste, natürliche<br />
und geprüfte Parfümöle. Auch unser<br />
Duftkonzept ist einzigartig. Alle Kompositionen<br />
beinhalten immer eine Lengund<br />
eine Ling-Note, die sich trotz ihrer<br />
Ambivalenz perfekt ergänzen. Jeder Duft<br />
ist ein Gesamtkunstwerk und ein sinnliches<br />
Erlebnis. Zum Beispiel hört man<br />
ein Klacken, wenn man den Deckel auf<br />
den Flakon setzt. Dieser Verschluss spielt<br />
überhaupt eine besondere Rolle.<br />
Inwiefern?<br />
Er ist eine Hommage an unser geliebtes<br />
München. Bei einem Isar-Spaziergang<br />
hat mein Mann einen Kieselstein als<br />
„Handschmeichler“ aufgehoben und mit<br />
nach Hause genommen. Als der auf dem<br />
Küchentisch lag, wussten wir sofort: Das<br />
ist der perfekte Verschluss. Also haben<br />
wir einen 3-D-Scan anfertigen und diese<br />
Form seither für jeden unserer Düfte in<br />
hochwertiges Metall gießen lassen. Übrigens,<br />
jeder einzelne wird von Hand<br />
poliert.<br />
Gönnen Sie Ihrer Nase auch mal eine<br />
Pause?<br />
Nein (lacht). Mein Mann und ich sind<br />
auch im Alltag echte Geruchsjunkies<br />
und wir lieben es, wenn alle Sinneseindrücke<br />
zusammenkommen – etwa<br />
bei einem guten, hübsch angerichteten<br />
Essen.<br />
Was landet auf dem Teller?<br />
Pasta! Oder Sushi. Wie gesagt, wir lieben<br />
die Kontraste.<br />
DUFTES DUO<br />
Ursula Lengling und ihr Ehemann<br />
Christian teilen sich<br />
die Arbeit smart auf. Dennoch<br />
kann es bis zu zwei<br />
Jahre dauern, bis aus einer<br />
Idee ein Parfüm entsteht<br />
How do you find the right fragrance?<br />
Take your time and get sound advice<br />
at the perfumery of your choice. A good<br />
perfume underlines your personality. I<br />
therefore advise you to think about which<br />
direction it should go in while you are<br />
still at home: Fruity, floral, spicy, oriental?<br />
Depending on how you feel, how you<br />
want to appear or what suits your style<br />
of dress.<br />
Should one rely on your first impression<br />
when choosing?<br />
You can certainly use different fragrance<br />
strips to make a preliminary<br />
selection. However, if you particularly<br />
like one of the fragrances, be sure to<br />
test it on a well-perfused area such as<br />
your wrists. Perfume smells different on<br />
every skin.<br />
Why is that?<br />
Every person has their own body odour.<br />
This is determined by our genes and<br />
influenced by diet, body hygiene and<br />
care products. Before you decide on a<br />
fragrance, you should therefore carefully<br />
observe how it develops on your skin over<br />
several hours and how it merges with<br />
your own scent. A good perfume unfolds<br />
slowly without changing its basic character.<br />
By the way, the time of day also plays<br />
a role in scent selection.<br />
What do you mean?<br />
Our nose is particularly sensitive in the<br />
morning and can distinguish scents<br />
better. A shopping tour is also worthwhile<br />
shortly before lunch. Because: the feeling<br />
of hunger also sharpens the senses as a<br />
result of evolution.<br />
Can you train your nose?<br />
Yes, by sniffing more often and asking<br />
yourself: What does this room smell<br />
like? This garden? These herbs? What<br />
many people don‘t know: In everyday<br />
life, we often only smell with one nostril.<br />
Only when we smell consciously do<br />
we use both.<br />
How did your love for exclusive perfumes<br />
develop?<br />
I have been fascinated by fragrances<br />
since I was a young woman. I grew up in<br />
a house with a garden close to the forest<br />
and am still a huge fan of woody nuances.<br />
Together with my husband, who grew<br />
up in the beauty industry, I was finally<br />
able to turn my passion into a profession.<br />
At first, we advised small luxury brands<br />
on their entry into the German market.<br />
Since 2011, we have been developing our<br />
own perfumes.<br />
What makes your brand so special?<br />
As a tradition-conscious family business,<br />
authenticity and quality are very important<br />
to us, which is why we only use the<br />
finest, natural and tested perfume oils.<br />
Our fragrance concept is also unique.<br />
All compositions always contain a Leng<br />
and a Ling note, which complement each<br />
other perfectly despite their ambivalence.<br />
Each fragrance is a total work of art and<br />
a sensual experience. For example, you<br />
hear a clack when you put the lid on the<br />
bottle. This cap plays a special role in<br />
general to us.<br />
In what way?<br />
It is a homage to our beloved Munich. On<br />
a walk along the Isar, my husband picked<br />
up a pebble as a „hand charm“ and took<br />
it home with him. When it was lying on<br />
the kitchen table, we knew immediately:<br />
this is the perfect clasp. So we made a<br />
3D scan and have had this shape cast in<br />
high-quality metal for each of our fragrances<br />
ever since. By the way, each one<br />
is polished by hand.<br />
Do you ever give your nose a break?<br />
No (laughs). My husband and I are also<br />
real smell junkies in everyday life and<br />
love it when all the sensory impressions<br />
come together - for example at a good,<br />
beautifully prepared meal.<br />
What ends up on the plate?<br />
Pasta! Or sushi. As I said, we love contrasts.<br />
36 37
BLAU(E) PAUSE<br />
VIEL<br />
HEISSE<br />
LUFT<br />
REGELMÄSSIGES SCHWITZEN IN DER SAUNA ENTSPANNT KÖRPER UND GEIST, STÄRKT DAS<br />
IMMUNSYSTEM UND BRINGT SIE GESUND DURCH DEN HERBST<br />
VON SINAH HOFFMANN<br />
REFUGIUM<br />
Wer sich nach einem Mini-Vacay sehnt, wird im<br />
Blue Spa fündig. Auf den 1300 Quadratmetern kommt<br />
garantiert jeder gestresste Kopf zur Ruhe<br />
T<br />
Tagsüber wärmt die Sonne, in einigen<br />
Nächten gefriert bereits der Boden – das<br />
unbeständige Wetter im Herbst setzt<br />
unserem Körper zu und beschert uns<br />
regelmäßig triefende Nasen und einen<br />
kratzenden Hals. Dabei ist es gar nicht<br />
so schwer, der Erkältungswelle zu entgehen,<br />
den Körper optimal auf die kalte<br />
Jahreszeit vorzubereiten – und sich<br />
gleichzeitig auch mental zu entspannen.<br />
„Wer regelmäßig in der Sauna oder im<br />
Dampfbad schwitzt, trainiert die Anpassungsfähigkeit<br />
des Körpers an wechselnde<br />
Temperaturen und stärkt das Immunsystem“,<br />
erklärt Tuncay Altun, Spa-Leiter<br />
des Bayerischen Hofs. Denn: Die heiße<br />
Luft erhöht die Körpertemperatur und<br />
fördert die Produktion von weißen Blutkörperchen,<br />
die Viren effektiv bekämpfen<br />
können. Zusätzlich wird durch die<br />
Abwechslung von heißen und kalten<br />
Reizen die Durchblutung der Schleimhäute<br />
stimuliert. Das erleichtert nicht<br />
nur das Atmen, sondern macht es Erregern<br />
besonders schwer, sich in der Nase<br />
und im Rachen auszubreiten. Gleichzeitig<br />
lockert die Wärme verspannte Muskeln<br />
und kurbelt die Ausschüttung von<br />
Endorphinen, die auch als Wohlfühl-<br />
Hormone bezeichnet werden, an.<br />
Um alle positiven Effekte voll auszunutzen,<br />
sei es allerdings wichtig, regelmäßig<br />
zu schwitzen, sagt Tuncay Altun. „Ich<br />
empfehle, für mindestens drei Monate<br />
einmal pro Woche zwei bis drei Saunagänge<br />
zu absolvieren. Jede Sitzung sollte<br />
zwischen zehn und 15 Minuten dauern,<br />
die Ruhephasen zwischendurch etwa 30<br />
Minuten.“ Dabei ist es ratsam, auf seinen<br />
eigenen Körper zu hören und den Kreislauf<br />
nicht zu überfordern.<br />
Wer zum ersten Mal in der Sauna ist oder<br />
eine längere Pause hinter sich hat, sollte<br />
mit einer Temperatur von 50 bis 60 Grad<br />
Celsius beginnen und dann sich langsam<br />
auf 80 bis 100 Grad Celsius steigern.<br />
Auch nach dem Saunagang ist es für den<br />
Anfang besser, sich mit kühlem statt eiskaltem<br />
Wasser abzuduschen.<br />
Und das Wichtigste: Trinken nicht vergessen.<br />
„Das Schwitzen führt dazu,<br />
dass der Körper Wasser und Elektrolyte<br />
verliert. Diesen Verlust sollte man ausgleichen,<br />
indem man ausreichend Flüssigkeit<br />
zu sich nimmt, entweder durch<br />
kalorienarme Getränke wie Wasser oder<br />
Schorle oder frisches Obst und Salat“, rät<br />
der Blue-Spa-Chef.<br />
Das Blue Spa hat täglich von 10 - 20 Uhr geöffnet.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
bluespa@bayerischerhof.de oder<br />
+49 (0) 89 – 2120-992<br />
TURN UP THE HEAT<br />
SWEATING REGULARLY<br />
IN THE SAUNA RELAXES<br />
THE BODY AND MIND,<br />
STRENGTHENS THE<br />
IMMUNE SYSTEM<br />
IMMUNE SYSTEMAND GETS<br />
YOU THROUGH THE AU-<br />
TUMN IN GOOD HEALTH<br />
The sun warms us during the day, but<br />
some nights the ground is already freezing<br />
- the unstable weather in autumn takes its<br />
toll on our bodies and regularly gives us<br />
dripping noses and scratchy throats. Yet<br />
it is not at all difficult to avoid the wave<br />
of colds, to prepare the body optimally for<br />
the cold season - and to relax mentally at<br />
the same time. “If you regularly sweat in<br />
the sauna or steam bath, you train your<br />
body‘s ability to adapt to changing temperatures<br />
and strengthen your immune<br />
system,“ explains Tuncay Altun, spa manager<br />
at the Bayerischer Hof. Because: The<br />
hot air increases the body temperature<br />
and promotes the production of white<br />
blood cells, which can effectively fight viruses.<br />
In addition, the alternation of hot<br />
and cold stimuli stimulates the circulation<br />
of the mucous membranes. This not only<br />
makes breathing easier, but also makes<br />
it particularly difficult for pathogens to<br />
spread in the nose and throat. At the same<br />
time, the warmth relaxes tense muscles<br />
and stimulates the release of endorphins,<br />
also known as “feel-good“ hormones.<br />
To take full advantage of all the positive<br />
effects, however, it is important to sweat<br />
regularly, says Tuncay Altun. “I recommend<br />
doing two to three sauna sessions<br />
once a week for at least three months.<br />
Each session should last between ten and<br />
15 minutes, with rest periods in between<br />
of about 30 minutes.“ It is advisable to<br />
listen to your own body and not overtax<br />
your circulation. If you are in the sauna<br />
for the first time or have had a longer<br />
break, you should start with a temperature<br />
of 50 to 60 degrees Celsius and slowly<br />
increase to 80 to 100 degrees Celsius. After<br />
a sauna session, it is also better to shower<br />
off with cool rather than ice-cold water to<br />
start with.<br />
And the most important thing: don‘t forget<br />
to drink! “Sweating causes the body to lose<br />
water and electrolytes. You should compensate<br />
for this loss by drinking enough<br />
fluids, either through low-calorie drinks<br />
such as water or spritzer or fresh fruit and<br />
salad,“ advises the Blue Spa manager.<br />
The Blue Spa pool is open daily from 7:00 am<br />
to 8:00 pm. More information under:<br />
bluespa@bayerischerhof.de or<br />
+49 (0) 89 – 2120-992<br />
FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF<br />
38 39
GASTGESPRÄCH<br />
DIANE KRUGER<br />
Ein Talent zum Niederknien: Für ihre Leistung auf der Leinwand heimst<br />
Diane Kruger regelmäßig Preise ein. Im Interview spricht sie über ihre neue Rolle als<br />
Femme fatale in „Marlowe“ und verrät, zu wem sie selbst ehrfürchtig aufblickt<br />
INTERVIEW PATRICK HEIDMANN<br />
FOTO JUERGEN TELLER<br />
Diane Kruger No.7, Berlin 2019 © Juergen Teller, All Rights Reserved<br />
Since Diane Kruger’s breakthrough as an actress in 2004 with the film “Troy”, she has<br />
been one of the most successful Germans in Hollywood. And not only there: the native<br />
of Lower Saxony, who was active as a model in Paris for several years, can also<br />
be seen frequently in French cinema. Her greatest success, however, was with a German<br />
film: in 2017, Kruger not only won an award in Cannes for the lead role in Fatih<br />
Akin’s drama “Out of Nowhere”, but also the Bavarian Film Award - and of course<br />
she stayed at the Bayerischer Hof during her visit in 2017. Since then, she has appeared<br />
in the spy thriller “The Agent” and the action film “The 355”, among others,<br />
and she and her partner, actor Norman Reedus, also became parents to a daughter<br />
in 2018. Now the 47-year-old New Yorker by choice is back with the film “Marlowe”.<br />
Ms Kruger, your latest film “Marlowe”, which has been released in Germany exclusively<br />
on DVD and Blu-ray as well as video-on-demand, is an almost classic noir<br />
thriller set in Los Angeles in the late 1930s. Liam Neeson is the hard-boiled private<br />
detective - and you are actually a typical femme fatale, right?<br />
Basically yes. I found that appealing, on the one hand because the femme fatale is an<br />
icon of film history. And on the other hand, because I’m most interested in characters<br />
who radiate something mysterious. Whereby I was glad that our film definitely has<br />
a modern twist in store for her. Usually in films like this, these women die at the end,<br />
but here there is a twist that I found so clever that it tipped the scales in favour of<br />
accepting the role.<br />
The fact that you already knew Neeson, because you had already been in front of<br />
the camera together in “Unknown Identity”, certainly didn’t hurt...<br />
Of course not. I was very happy to see him again and to work with him again after<br />
all this time. There were over ten years between the two movies, and as much as you<br />
change in that time, there is still a certain familiarity between actors. I had already<br />
experienced that with Brad Pitt. I made my first big film with him, “Troy”, and then a<br />
few years later “Inglourious Basterds”.<br />
This time you were joined by two-time Oscar winner Jessica Lange.<br />
Did you know each other before?<br />
No, not at all, and I have to admit that I was really a bit excited to meet her. When I<br />
found out that she would be playing my mother, it instilled a lot of respect and nervousness<br />
in me, even though I felt very honoured, of course. She is for me - as I’m sure<br />
she is for many - a true icon of cinema. I admire her and her long career very much,<br />
as an actress and as a woman. My biggest worry was disappointing her or not being<br />
able to keep up with her. The latter is impossible anyway. No one has an aura like<br />
Jessica Lange. Even when she walks into a room full of 21-year-old supermodels, she’s<br />
the one everyone looks up to.<br />
Your own career is also impressive, not least since you won the Best Actress award<br />
at the Cannes Film Festival in 2017 for “Out of Nowhere”. How do you look back on<br />
that moment back then on the Croisette?<br />
It’s a wild mixture of feelings that rise up in me when I think back on it. The most<br />
beautiful thing about that experience was actually the feeling of having met a director<br />
in Fatih Akin who saw something in me that I didn’t dare to see myself. He became a<br />
real accomplice and ally to me, encouraged me and brought things out of me that I<br />
had never thought possible. That was the first and certainly the only time in my career<br />
that I was sure I could walk through fire for someone, that’s how uplifted I felt by him.<br />
Six months later, you were also awarded the Bavarian Film Prize at the Munich<br />
Film Ball for the same performance. Many assumed that many more roles in German-speaking<br />
countries would follow. Why did nothing come of it?<br />
You’ll have to ask others that. It wasn’t because of me. I would very much like to make<br />
more German films. But of course I don’t live in Germany and I don’t have an agency<br />
here, so maybe I fall through the cracks with many people. Or they don’t know how<br />
Seit Diane Kruger 2004 der Durchbruch als Schauspielerin mit dem Film „Troja“ gelang,<br />
gehört sie zu den erfolgreichsten Deutschen in Hollywood. Und nicht nur dort:<br />
Auch im französischen Kino ist die gebürtige Niedersächsin, die etliche Jahre in Paris<br />
als Model aktiv war, häufig zu sehen. Ihren größten Erfolg feierte sie allerdings mit<br />
einem deutschen Film: 2017 wurde Kruger für die Hauptrolle in Fatih Akins Drama<br />
„Aus dem Nichts“ nicht nur in Cannes prämiert, sondern auch mit dem Bayerischen<br />
Filmpreis ausgezeichnet – und übernachtete bei Ihrem Besuch 2017 natürlich im<br />
Bayerischen Hof. Seither war sie unter anderem im Spionage-Thriller „Die Agentin“<br />
sowie im Actionfilm „The 355“ zu sehen, außerdem wurden sie und ihr Lebensgefährte,<br />
der Schauspieler Norman Reedus, 2018 Eltern einer Tochter. Nun meldet sich<br />
die 47-jährige Wahl-New-Yorkerin mit dem Film „Marlowe“ zurück.<br />
Frau Kruger, Ihr aktueller Film „Marlowe“, der in Deutschland exklusiv auf DVD<br />
und Blu-Ray sowie als Video-on-Demand erschienen ist, ist ein fast klassischer<br />
Noir-Thriller, der im Los Angeles der späten 1930er-Jahre spielt. Liam Neeson ist<br />
der hartgesottene Privatdetektiv – und Sie eigentlich eine typische Femme fatale,<br />
oder?<br />
Im Grunde ja. Das fand ich reizvoll, einerseits weil die Femme fatale eine Ikone der<br />
Filmgeschichte ist. Und andererseits, weil mich Figuren am meisten interessieren,<br />
die etwas Geheimnisvolles ausstrahlen. Wobei ich froh war, dass unser Film durchaus<br />
einen modernen Twist für sie bereithält. Normalerweise sterben diese Frauen<br />
in solchen Filmen am Ende, doch hier gibt es dann eine Wendung, die ich so clever<br />
fand, dass sie den Ausschlag gab, die Rolle anzunehmen.<br />
Dass Sie Neeson bereits kannten, weil Sie bei „Unknown Identity“ schon einmal<br />
zusammen vor der Kamera standen, hat sicherlich nicht geschadet …<br />
Natürlich nicht. Ich habe mich sehr gefreut, ihn mal wiederzusehen und mit ihm<br />
nach all der Zeit noch einmal zusammenzuarbeiten. Zwischen beiden Filmen lagen<br />
über zehn Jahre, und so sehr man sich in dieser Zeit auch verändert, gibt es zwischen<br />
Schauspielern trotzdem noch eine gewisse Vertrautheit. Das hatte ich auch<br />
schon mit Brad Pitt so erlebt. Mit ihm drehte ich meinen ersten großen Film „Troja“<br />
und ein paar Jahre später dann „Inglourious Basterds“.<br />
Dieses Mal kam noch die zweifache Oscar-Gewinnerin Jessica Lange dazu. Kannten<br />
Sie sich vorher?<br />
Nein, gar nicht, und ich muss gestehen, dass ich wirklich ein wenig aufgeregt war,<br />
ihr zu begegnen. Als ich erfuhr, dass sie meine Mutter spielen würde, flößte mir das<br />
reichlich Respekt und Nervosität ein, auch wenn ich mich selbstverständlich sehr<br />
geehrt fühlte. Sie ist für mich – wie sicherlich für viele – eine echte Ikone des Kinos.<br />
Ich bewundere sie und ihre lange Karriere sehr, als Schauspielerin wie als Frau.<br />
Meine größte Sorge war, sie zu enttäuschen oder nicht mit ihr mithalten zu können.<br />
Wobei letzteres ohnehin unmöglich ist. Niemand hat eine Aura wie Jessica Lange.<br />
Selbst wenn sie einen Raum voller 21-jähriger Supermodels betritt, ist sie diejenige,<br />
nach der sich alle umdrehen.<br />
Auch Ihre eigene Karriere kann sich sehen lassen, nicht zuletzt seit Sie 2017 beim<br />
Filmfestival in Cannes für „Aus dem Nichts“ mit dem Preis als beste Schauspielerin<br />
ausgezeichnet wurden. Wie blicken Sie auf diesen Moment damals an der<br />
Croisette zurück?<br />
Das ist eine wilde Mischung an Gefühlen, die in mir aufsteigen, wenn ich daran zurückdenke.<br />
Das Schönste an dieser Erfahrung war eigentlich das Gefühl, mit Fatih<br />
Akin einem Regisseur begegnet zu sein, der in mir etwas sah, was ich mich selbst<br />
nicht zu sehen traute. Er wurde mir zu einem echten Komplizen und Verbündeten,<br />
ermutigte mich und holte Dinge aus mir heraus, die ich nie für möglich gehalten<br />
hatte. Das war das erste und sicherlich auch einzige Mal in meiner Karriere, dass<br />
ich mir sicher war, für jemanden durchs Feuer gehen zu können, so aufgefangen<br />
fühlte ich mich von ihm.<br />
40 41
ZAHLEN, BITTE!<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Für ihre Rolle in Fatih<br />
Akins (links) Film „Aus<br />
dem Nichts“ wurde<br />
Diane Kruger 2017<br />
mit dem Bayerischen<br />
Filmpreis geehrt.<br />
Aktuell überzeugt<br />
sie im Noir-Thriller<br />
„Marlowe“ mit<br />
Liam Neeson<br />
to reach me at all. But I don’t want to complain. Fortunately, I keep getting enough<br />
exciting offers in the USA and France.<br />
Your roots are here, but after many years in Paris, you have been living in the USA<br />
for quite a while now. What traces do these places leave on you? Is there anything<br />
typically German about you, for example?<br />
At least I’m said to be quite German in general. At least that’s what people in France<br />
and America think, which I always see as positive, because I got to where I am today<br />
because I’m German. But I definitely also have a French side to me, with a lot of<br />
laissez-faire. And maybe in the meantime I’ve also acquired a bit of the quickness that<br />
comes with living in New York. It’s very easy to get used to the fact that everything<br />
is available there at any time of day or night. But of course, all these things are also<br />
clichés and generalisations, you shouldn’t forget that.<br />
In any case, you are a real language talent. Your daughter Nova is certainly also<br />
growing up multilingual, isn’t she?<br />
When we last spent a few months in France, she attended an international pre-school<br />
there where French was spoken in addition to English. And of course German is also<br />
a part of her life. She understands everything, but often prefers to answer in English,<br />
and when she speaks German, she has a terrible accent.<br />
In her honour, you also published a children’s book last year called “Your Name”.<br />
How did the idea for it come about?<br />
I came up with it in the lockdown during the Corona pandemic, which we spent as a<br />
family in Los Angeles. Nova was 18 months old at the time and my mum was living<br />
with us because I was actually shooting when suddenly everything shut down. I’d<br />
never sat with my family for so long and suddenly started thinking about my own<br />
childhood. Besides, I can’t deny, I was also looking for a pastime. When I told my<br />
agent the idea for a children’s book, he was thrilled - and two years later it was actually<br />
published. It’s about my own story, about why my name is Diane, and why we<br />
gave Nova her name.<br />
Are you now the woman you once wanted to be as a little girl?<br />
It’s hard to say. For a long time I didn’t know who I was or what I was supposed to<br />
do with my life. I just felt that it had to be something creative, an office job was out<br />
of the question for me. I also never wanted to be a housewife in the suburbs with two<br />
children. But everything that has happened in the last 20 years has far exceeded all<br />
my dreams and ideas.<br />
Für die gleiche Darbietung wurden Sie ein halbes Jahr später auch beim<br />
Münchner Filmball mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.<br />
Viele gingen davon aus, dass weitere Rollen im deutschsprachigen Raum<br />
folgen würden. Warum wurde daraus nichts?<br />
Das müssen Sie andere fragen. An mir ist das nicht gescheitert. Ich hätte große Lust,<br />
weitere deutsche Filme zu drehen. Aber ich lebe natürlich nicht in Deutschland und<br />
habe hier auch keine Agentur, deswegen falle ich vielleicht bei vielen durchs Raster.<br />
Oder sie wissen nicht, wie sie mich überhaupt erreichen können. Beschweren will<br />
ich mich allerdings nicht. Zum Glück bekomme ich in den USA und in Frankreich<br />
immer wieder genug spannende Angebote.<br />
Ihre Wurzeln liegen hier, aber nach langen Jahren in Paris leben Sie nun schon<br />
eine ganze Weile in den USA. Welche Spuren hinterlassen diese Orte bei Ihnen?<br />
Ist an Ihnen zum Beispiel noch etwas typisch deutsch?<br />
Man sagt mir zumindest nach, dass ich generell ziemlich deutsch sei. Zumindest<br />
finden das die Leute in Frankreich und Amerika, was ich immer als positiv einschätze,<br />
denn ich bin dorthin gekommen, wo ich heute bin, weil ich deutsch bin.<br />
Aber ich habe auf jeden Fall auch eine französische Seite an mir, mit sehr viel Laissez-faire.<br />
Und vielleicht habe ich mir inzwischen auch ein bisschen das Schnelle<br />
angeeignet, was das Leben in New York mit sich bringt. Dass dort alles zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit verfügbar ist, daran gewöhnt man sich sehr leicht. Aber natürlich<br />
sind alle diese Dinge auch Klischees und Verallgemeinerungen, das sollte man<br />
nicht vergessen.<br />
In jedem Fall sind Sie ein echtes Sprachentalent. Ihre Tochter Nova wächst sicherlich<br />
auch mehrsprachig auf, oder?<br />
Als wir zuletzt einige Monate in Frankreich verbracht haben, hat sie dort eine internationale<br />
Vorschule besucht, wo außer Englisch auch Französisch gesprochen<br />
wurde. Und natürlich ist Deutsch auch ein Bestandteil ihres Lebens. Sie versteht<br />
alles, aber oft antwortet sie lieber auf Englisch, und wenn sie Deutsch spricht, hat<br />
sie einen fürchterlichen Akzent.<br />
Ihr zu Ehren haben Sie im vergangenen Jahr auch ein Kinderbuch mit dem Titel<br />
„Dein Name“ veröffentlicht. Wie ist die Idee dazu entstanden?<br />
Darauf kam ich im Lockdown während der Corona-Pandemie, den wir als Familie<br />
in Los Angeles verbrachten. Nova war damals 18 Monate alt, und meine Mama lebte<br />
bei uns, weil ich eigentlich gerade drehte, als plötzlich alles stillgelegt wurde. Ich<br />
habe noch nie so lange mit meiner Familie aufeinandergesessen und fing plötzlich<br />
an, über meine eigene Kindheit nachzudenken. Außerdem suchte ich, das kann ich<br />
nicht leugnen, auch einen Zeitvertreib. Als ich die Idee für ein Kinderbuch meinem<br />
Agenten erzählte, war der begeistert – und zwei Jahre später ist es dann tatsächlich<br />
erschienen. Es handelt von meiner eigenen Geschichte, davon, warum ich Diane<br />
heiße, und warum wir Nova ihren Namen gegeben haben.<br />
Sind Sie denn heute die Frau, die Sie früher als kleines Mädchen einmal werden<br />
wollten?<br />
Schwer zu sagen. Ich wusste lange nicht, wer ich bin oder was ich mit meinem Leben<br />
anfangen sollte. Ich spürte nur, dass es etwas Kreatives sein muss, ein Bürojob<br />
kam für mich nicht infrage. Auch eine Hausfrau in der Vorstadt mit zwei Kindern<br />
wollte ich nie sein. Aber alles, was dann in den letzten 20 Jahren passiert ist, überstieg<br />
alle meine Träume und Vorstellungen bei Weitem.<br />
KÖNIGIN MAXIMA + KÖNIG WILHELM DER NIEDERLANDE<br />
PRINZESSIN CAROLINE VON HANNOVER<br />
KÖNIGIN<br />
MARGARETHE II. VON<br />
DÄNEMARK<br />
200<br />
ÜBER 200 KÖNIGSFAMILIEN UND ADELSGÄSTE HABEN IN DEN LETZTEN JAHREN<br />
PRINZ ALBERT VON MONACO<br />
KRONPRINZESSIN VICTORIA VON SCHWEDEN<br />
KÖNIG CHARLES III. + KÖNIGIN CAMILLA<br />
VON GROSSBRITANIEN<br />
DAS HOTEL BAYERISCHER HOF BESUCHT<br />
KRONPRINZ HAJI AL-MUHTADEE BILLAH<br />
VON BRUNEI<br />
PRINZESSIN BENEDIKTE VON DÄNEMARK<br />
IMPRESSUM<br />
KÖNIG<br />
TUANKU MIZAN<br />
ZAINAL VON<br />
MALAYSIA<br />
Herausgeber<br />
Hotel Bayerischer Hof, Gbr. Volkhardt KG, Promenadeplatz 3-6, D-80333 München<br />
Verantwortlich intern: Philipp Herdeg, Director PR, Communications und Entertainment Sales, Tel. +49 (0)89-21 20 996<br />
Redaktion und Kreation<br />
LES AUTRES STUDIOS, Dirk Meycke und Anja Delastik, Hadorferstrasse 14, D-81475 München, Mobil +49 (0)151-27 50 15 96, E-Mail office@lesautres-studios.com<br />
Freie Mitarbeit<br />
Edda Benedikt, Tim Brügmann, Alexander Courtman, Patrick Heidmann, Sinah Hoffmann, Melanie Jassner, Jörn Kaspuhl, Philip Reichardt, Monique Schultheis<br />
Anzeigenvermarktung<br />
HOF LIEFERANT, Oliver Horn, Marktstr. 13, D-80802 München, Mobil +49 (0)171- 22 39 119, E-Mail oliver.horn@hof-lieferant.com<br />
Druck<br />
Weber Offset, München auf Enviro Smart FSC Recycled Credit<br />
INSIGHTS QUARTERLY BY BAYERISCHER HOF IST AUF INSTAGRAM @INSIGHTS.QUARTERLY<br />
KRONPRINZESSIN MARY + KRONPRINZ FREDERIK<br />
VON DÄNEMARK<br />
KÖNIG A.D.<br />
ALBERT II. VON<br />
BELGIEN<br />
KÖNIGIN<br />
WANGCHUOLA ZU<br />
BHUTAN<br />
42 43
PARTY<br />
1<br />
THE MORE THE MERRIER …<br />
Auch in diesem Sommer trafen sich wieder A-Lister aus Film, Fernsehen<br />
und Musik bei diversen hochkarätigen Events im Bayerischen Hof<br />
13<br />
2<br />
1<br />
GERMAN FILM<br />
DINNER DER SPIO<br />
4<br />
2<br />
12<br />
3<br />
4<br />
3<br />
4<br />
5<br />
FILMFEST MÜNCHEN<br />
1<br />
2<br />
5<br />
7<br />
11<br />
5<br />
6<br />
8 9<br />
3<br />
JAZZSOMMER IM<br />
BAYERISCHEN HOF<br />
10<br />
SOMMERFEST<br />
2023<br />
8 7<br />
6<br />
1 2<br />
7<br />
9<br />
German Film Dinner: 1. Mario Adorf 2. Kostja Ullmann<br />
und Aylin Tezel 3. Gizem Emre 4. Christian Sommer<br />
(SPIO-Präsident), Judith Gerlach (Bay. Staatsministerin für<br />
Digitales) 5. Sabin Tambrea mit Frau Alice Dwyer und Maximilian<br />
Befort 6. Oliver Berben, Lisa Maria Potthoff und Sebastian Bezzel<br />
7. Palina Rojinski, Elyas M‘Barek und Alicia von Rittberg<br />
8. Veronica Ferres mit Tochter Lilly Krug 9. Nina Eichinger<br />
Filmfest München: 1. Sarah Bauerett und Gesine Cukrowski<br />
2. Jan-David Bürger und Martin Brambach 3. Paul Breitner und Uli<br />
Hoeneß 4. Nico Hofmann und Diana Iljine 5. Daniel Donskoy<br />
Jazzsommer im Bayerischen Hof: 1. Jazzrausch Bigband<br />
2. Oliver Hochkeppel 3. Innegit Volkhardt im Gespräch mit<br />
Künstlerin Lena Semmelroggen<br />
Kinga Mathe Wiesn Dinner:<br />
Lilly Becker, Kinga Mathe und Alessandra Meyer-Wölden<br />
KINGA MATHE‘S<br />
WIESN DINNER<br />
3<br />
Empfang zur Ausstellung RAW mit nach<br />
Bezügen zum Hotel Bayerischer Hof<br />
ausgesuchten Bildern der herausragenden<br />
Jazzfotografin Lena Semmelroggen<br />
FOTOS SCHNEIDER PRESS, HOTEL BAYERISCHER HOF<br />
FOTOS SCHNEIDER PRESS, MORITZ NOWAK, API (MANUEL TILGNER)<br />
1. Heiner und Viktoria Lauterbach 2. Dr. med. Ulrike Muschaweck und Leonhard Muschaweck mit Dr. Benedikt Franke 3. Robert Pölzer und Andrea Schoeller 4. Karen Webb<br />
5. Sibylle Schön und Johannes Fritz 6. Helmut Poßmann und Christian Sommer 7. Ulrike Scharf (Sozialministerin), Innegrit Volkhardt und Dr. Angelika Niebler 8. Martin Krug und Thomas Heinze<br />
9. Florian Freiherr von Hornstein und Frau Ann-Christin 10. Elisabeth Wicki-Endriss und Katrin Strauch 11. Andrea Sixt und Mann Cord Troebst und Regine Sixt<br />
12. Radi Sowayed B. S. Alajami (Generalkonsul des Staates Katar) und Konsulin Eman Al-Hail 13. Patrik und Bele Muff und Kinder Otto und Anna<br />
44 45
FLASHBACK<br />
AMAZING<br />
Sie verkörperte Glanz und Glamour wie<br />
kaum eine andere: Gracia Patricia, auch<br />
bekannt unter dem Namen Grace Kelly.<br />
Die US-amerikanische Schauspielerin begann<br />
ihre Karriere in den 1950er-Jahren<br />
und erntete schon bald Lob und Anerkennung.<br />
Nicht nur für ihre Schönheit, sondern<br />
auch für ihr herausragendes Talent. Für ihre<br />
Rolle in Alfred Hitchcocks Meisterwerk „Ein<br />
Mädchen vom Lande“ gewann sie 1954 sogar<br />
einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.<br />
Nach ihrer Heirat mit Fürst Rainier III. von<br />
Monaco nahm ihre Schauspielkarriere ein<br />
jähes Ende. Fortan kümmerte sie sich bis zu<br />
ihrem tragischen Unfalltod 1982 nur noch<br />
um ihre royalen Pflichten und setzte sich für<br />
soziale Projekte ein. Auf ihren vielen Reisen<br />
war die Fürstin auch häufig im Bayerischen<br />
Hof zu Gast. Bei einem dieser Besuche ist<br />
das obige Foto entstanden, das die Ikone<br />
mit dem ehemaligen Hoteldirektor Falk<br />
Volkhardt zeigt. Bis heute erinnert sich seine<br />
Frau Erika gern an die Begegnungen mit<br />
der Frau, die mit ihrer Geschichte und ihrer<br />
Anmut Millionen Menschen berührte.<br />
GRACE<br />
She embodied glitz and glamour like no other: Gracia Patricia, also known as<br />
Grace Kelly. The US actress began her career in the 1950s and soon earned praise<br />
and recognition. Not only for her beauty, but also for her outstanding talent. For<br />
her role in Alfred Hitchcock’s masterpiece “A Country Girl” she even won an Oscar<br />
for Best Actress in a Leading Role in 1954. After her marriage to Prince Rainier III<br />
of Monaco, her acting career came to an abrupt end. From then on, until her tragic<br />
death in an accident in 1982, she only took care of her royal duties and was involved<br />
in social projects. On her many travels, the Princess was also a frequent guest at the<br />
Bayerischer Hof. The photo above was taken during one of these visits, showing the<br />
icon with the former hotel director Falk Volkhardt. To this day, his wife Erika fondly<br />
remembers the encounters with the woman who touched millions with her story<br />
and her grace.<br />
<br />
500<br />
Die sanfte Revolution<br />
der venezianischen Malerei<br />
27.10.2023 – 04.02.2024<br />
46 47<br />
Venezianisch, Kreuztragender Christus, um 1515 (Detail) Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, © KHM-Museumsverband. Design: PARAT.cc
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