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Erste Erkenntnisse bei den Spechtfinken auf Pinzon<br />

In unserem Spendenaufruf zu Weihnachten hatten wir<br />

ihnen das Spechtfinken-Projekt auf der Insel Pinzon<br />

vorgestellt. Hier ein Zwischenbericht.<br />

Im Jahr 2012 wurden alle invasiven Ratten von der<br />

Insel Pinzon entfernt. Damit wurde es wieder möglich,<br />

nach 150 Jahren wieder junge Pinzon Riesenschildkröten<br />

(Chelonoidis duncanensis) anzusiedeln. Auch<br />

Galápagos Rallen und Kaktusfinken haben sich bereits<br />

wieder angesiedelt.<br />

Aus diesem Grund starteten im Jahr 2022 die Bestrebungen<br />

auch die Spechtfinken (Camarhynchus psittacula)<br />

wieder auf der Insel anzusiedeln. Im Hochland<br />

von Santa Cruz wurden 23 dieser Vögel gefangen,<br />

beringt, mit Sendern versehen und bis zu ihrer Abreise<br />

auf Santa Cruz in Quarantäne gehalten. In dieser Zeit<br />

gab es auch Gesundheitstest, um sicherzustellen,<br />

dass nur völlig gesunde Tiere ohne Parasiten nach<br />

Pinzon gelangen.<br />

Nachdem die Spechtfinken dann in ihre neue Heimat<br />

entlassen wurden, begann die Überwachung<br />

der Vögel, indem nach ihren Transmittersignalen<br />

gesucht wurde. Allerdings gab es nach einigen Tagen<br />

der Überwachung keine Signale mehr. Nur auf der<br />

Nachbarinsel Rabida wurden zwei der Spechtfinken<br />

gesichtet. Folgerichtig startete man auf der Insel<br />

Santa Cruz eine Suche, um festzustellen, ob die Vögel<br />

dorthin zurückgekehrt wären. Doch auch hier gab es<br />

keine Signale der Vögel.<br />

Nun soll in weiteren Expeditionen der Verbleib die<br />

Tiere geklärt werden. Die Forscher hoffen, das einige<br />

der Vögel sich in weniger zugänglichen Gebieten<br />

von Pinzon angesiedelt haben und vielleicht sogar<br />

begonnen haben zu brüten.<br />

Es ist für das Forscherteam sehr wichtig, zu erfahren<br />

wo sich die Vögel aufhalten. Diese Daten zeigen den<br />

Forschenden, welche Lebensräume in der Natur von<br />

den Vögeln bevorzugt werden. So kann auch festgestellt<br />

werden, welche Pflanzen für die Vögel attraktiv<br />

sind oder welche Insekten sie als Nahrung bevorzugen.<br />

Sollten die Vögel zu anderen Inseln geflogen sein, ist<br />

es wichtig, sie zu finden, um festzustellen, was dort<br />

besser oder anders ist, um entsprechende Voraussetzungen<br />

auf Pinzon zu schaffen.<br />

All diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Ansiedlung<br />

der Spechtfinken auf Pinzon wichtig, sie geben<br />

den Forschern auch wichtige Hinweise für die Wiederansiedlung<br />

von Vögeln auf der Insel Floreana, die<br />

für Anfang 2024 geplant ist, nachdem auch dort die<br />

Ausrottung von Ratten durchgeführt wurde.<br />

Spechtfink bei der Nahrungssuche, © Dr. M. Dvorak<br />

Galápagos<br />

News<br />

Gemeinde schützt den Strand der Seelöwen<br />

Playa de Los Marinos, ein Strand auf der Insel San Cristóbal, ist ein wichtiger Lebensraum für die grösste<br />

Seelöwenkolonie des Galápagos-Archipels und auch ein Treffpunkt für viele andere Strandbewohner der<br />

Galápagos-Inseln.<br />

Doch leider wurde dieser besondere Ort durch Abwässer, Chemikalien von Booten und Abfälle verschmutzt.<br />

Erfreulicherweise wird inzwischen unter Mithilfe unserer Partnerorganisation “Galápagos Conservancy” intensiv<br />

an der Wiederherstellung von Playa de Los Marinos gearbeitet. Diese Bemühungen sind insbesondere<br />

wegen der grossen dort vorkommenden Artenvielfalt sehr wichtig.<br />

Durch aktuelle Studien soll festgestellt weden, inwieweit diese Vielfalt durch die Verschmutzung des Strandes<br />

bedroht ist. Dazu weden Wasser- und Bodenproben gesammelt, um den Grad der Verschmutzung zu bestimmen.<br />

Zusätzlich hat sich die Gemeinde dazu verpflichtet, den Strand dauerhaft zu pflegen, und arbeitet gemeinsam<br />

mit den Besitzern von Fischerbooten und selbst Touristen daran, herumliegenden Müll einzusammeln.<br />

12 Galápagos Intern

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