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Unter der Staleke 231, Herbst 2023

Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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Wersabeer Landfrauen besuchten die Gedenkstätte<br />

und die Baracken in Sandbostel<br />

WERSABE. "Schwere Kost"<br />

hatten sich die Landfrauen des<br />

Landfrauenvereins Wersabe<br />

und einige "Landmänner" auf<br />

den Plan geschrieben. Als letzte<br />

Veranstaltung im ersten Halbjahr<br />

<strong>2023</strong> stand <strong>der</strong> Besuch des<br />

Län<strong>der</strong>n unter größtenteils<br />

menschenunwürdigen Bedingungen<br />

untergebracht. Sie<br />

wurden in Arbeitsdiensten in<br />

<strong>der</strong> Region in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

aber auch in <strong>der</strong> Industrie<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Rüstungsproduktion<br />

eingesetzt. Je<strong>der</strong><br />

Ankömmling ist genauestens<br />

bei seiner Ankunft "erfasst"<br />

und sogar fotografiert worden.<br />

Aus dem Erhalt dieser Dokumente<br />

hat sich ein wichtiges<br />

Projekt entwickelt. Schüler/<br />

Jugendliche "zeichnen" den<br />

Lebenslauf eines Gefangenen<br />

nach. Am Schluss dieser Arbeit<br />

haben die Jugendlichen für<br />

die verstorbenen Kriegsgefangenen<br />

eine kleine Gedenktafel<br />

getöpfert. Gerade dieser Teil<br />

und die Erkenntnis, dass die Insassen<br />

oft sehr jung verstarben,<br />

hinterlassen einen bleibenden<br />

Eindruck. Etwas nach wie vor<br />

Unfassbares ist so im gewissen<br />

Sinn "bildlich fassbar" geworden.<br />

Frau Paulsen-Wiegand berichtet,<br />

dass die Nachfrage von<br />

Schulen nach Projekttagen und<br />

Führungen so hoch ist, dass die<br />

Leistungsgrenze von Stiftung<br />

und Verein erreicht werden.<br />

Wie wichtig aber genau dieser<br />

Weg ist, wird deutlich, als einige<br />

Teilnehmer berichten, dass<br />

im Fach Geschichte <strong>der</strong> Zweite<br />

Weltkrieg praktisch ausgespart<br />

wurde. Die Aufarbeitung des<br />

Themas dauert auch noch an.<br />

Beim Rundgang durch die<br />

noch erhaltenen Baracken<br />

Bei einem Rundgang durch die noch vorhandenen Baracken des Lagers Sandbostel<br />

gewannen die Landfrauen prägende Eindrücke über die Gräueltaten in <strong>der</strong> NS-Zeit.<br />

C Otto Baur (2)<br />

Gefangenenlagers Sandbostel<br />

auf dem Programm. Dem Angebot,<br />

sich mit <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

unter dem Schwerpunkt "Was<br />

die Geschichte uns lehrt" auseinan<strong>der</strong>zusetzen,<br />

waren mehr<br />

als 20 Personen gefolgt.<br />

Frau Gisela Paulsen-Wiegand,<br />

<strong>Unter</strong>stützerin des Vereins Gedenkstätte<br />

Sandbostel, führte<br />

in das Thema ein. Sie gab einen<br />

geschichtlichen Abriss über die<br />

Nutzung des Lagers, denn in<br />

<strong>der</strong> Regel ist nicht bekannt,<br />

dass das ehemalige Lager in<br />

<strong>der</strong> Nachkriegszeit zunächst<br />

als Internierungslager für Angehörige<br />

<strong>der</strong> Waffen-SS und<br />

von 1952 bis 1960 als "Notaufnahmelager<br />

Sandbostel"<br />

für männliche jugendliche<br />

Flüchtlinge aus <strong>der</strong> ehemaligen<br />

DDR diente. Bevor das Lager<br />

ab 2005 als Gedenkstätte<br />

eingerichtet wurde, war es als<br />

Materialdepot <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

sowie als Verkaufsstätte<br />

in Gebrauch.<br />

Der Fokus des Landfrauenvereins<br />

lag aber auf dem Zweck,<br />

für welchen das Lager gleich zu<br />

Beginn des Zweiten Weltkrieges<br />

gebaut wurde: als Kriegs-<br />

gefangenen-Mannschafts-<br />

Stammlager. Bis Kriegsende<br />

waren dort mehr als 300.000<br />

Kriegsgefangene aus über 50<br />

Gisela Paulsen-Wiegand vermittelte den Besuchern in einer Ausstellung und bei einem<br />

Rundgang einen Eindruck über die Größe des Lagers im Zweiten Weltkrieg.<br />

kann das Leid <strong>der</strong> Gefangenen<br />

mit Sicherheit nicht im Ansatz<br />

erahnt werden. Eine Gedenkstätte<br />

wie Sandbostel, da sind<br />

sich alle Teilnehmer einig, ist<br />

wichtiger denn je gegen ein<br />

Vergessen <strong>der</strong> Gräueltaten aus<br />

dieser Zeit. s Birgit Knoop<br />

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auf unserer Homepage.<br />

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Auf <strong>der</strong> Hollhorst 7 · 27628 Hagen im Bremischen<br />

www.heine-in-heine.de · info@heine-in-heine.de<br />

UNTER DER STALEKE HERBST <strong>2023</strong> | 41

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