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RSV-Festschrift

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hat, ist nicht überliefert. Joseph Heizler und Johann Lienert<br />

haben 70 Jahre lang die Geschicke der Schule in Unteribental<br />

bestimmt. Viele Schülergenerationen sind durch ihre Hände gegangen.<br />

Aus den Akten wird die Dankbarkeit der Gemeinde für<br />

die Arbeit Joseph Heizlers besonders deutlich. In einem Schreiben<br />

an die Behörde in Freiburg heißt es über den ersten Lehrer:<br />

„… Wir haben einen Mann verloren, der uns 40 Jahre seine<br />

Dienste als Lehrer widmete, derselbe war er auch zugleich<br />

Akzisor, allein es waren die Einkünfte der Lehrer besonders in<br />

unserer Gegend äußerst gering, sodass ein ordentlicher Mann<br />

ledigen Standes kaum etwas ersparen konnte, viel weniger als<br />

Familienvater, welches Joseph Heizler war. Derselbe hinterließ<br />

eine Frau mit vier noch lebenden Kindern. Gerne hätten wir<br />

seiner Familie zum Danke unserer Anerkennung für die 40-jährigen<br />

mühseligen Dienste des seeligen Heizler eine jährliche Belohnung<br />

bestimmt, allein unsere Gemeinde ist zu kraftlos, und<br />

kann mit dem besten Willen die gebührende Unterstützung<br />

nicht gewähren … Ja, 40 Jahre Dienst leisten in einer armseligen<br />

und durch den Krieg geprüften Gegend findet gewiss eine<br />

gütige Berücksichtigung, und ist ein Fall, der nicht alltäglich<br />

vorkömmt …„<br />

Unteribental, den 22sten August 1836<br />

Franz, Pfarrer<br />

gehorsamster Gemeinderat<br />

Bürgermeister Mayer<br />

GemeinteRath Vogt<br />

GemeinteRath Steinhart<br />

GemeindeRath Schlegel<br />

Zusammengetragen von Lothar Heitz<br />

Literaturverzeichnis und Quellen<br />

Akten des Gemeindearchivs Unteribental<br />

Akten des Pfarrarchivs Buchenbach<br />

Akten des Generalbundesarchivs in Karlsruhe<br />

BRAUN, St.: (Hrsg.): Memoiren des letzten Abtes von St. Peter (Ignaz Speckle) 1870<br />

GRAF, N.: Ortschronik der Gemeinde Eschbach (unveröffentlicht)<br />

HASELIER, G.: Kirchzarten 1966<br />

KÜNZLER L.: Geschichte der Höfe Unteribental (unveröffentlicht)<br />

MOSER, M.: Der Lehrerstand des 18. Jahrhunderts<br />

im vorderösterreichischen Breisgau 1908<br />

STIEFEL, K.: Baden 1648-1952, Bd. I und II 1977<br />

Die Schule von 1858 bis 1981<br />

Leitende Lehrer: 1859 – 1866 Herr ???<br />

1866 – 1876 Albert Schüle<br />

1876 – 1878 Otto Lorenz<br />

1878 – 1887 Hugo Berger<br />

1887 – 1890 Josef Spitzmüller<br />

1891 – 1909 Urban Rüttenauer<br />

1909 – 1910 Karl Winter<br />

1910 – 1911 Anton Mayer<br />

1911 – 1949 Hugo Volk<br />

1949 – 1974 Eugen Göppert<br />

Bis 1974 war die Schule immer noch eine „Einlehrerschule“<br />

in der 8 Jahrgänge in einem Klassenraum unterrichtet wurden,<br />

oft 50 bis 60 Schulkinder. Es gehörte viel Idealismus des Lehrers<br />

dazu, unter solchen Umständen zu unterrichten. Mit dem<br />

nötigen Maß an Strenge, Disziplin und Humor hat Herr Göppert<br />

diese Herkulesaufgabe sehr gut bewältigt. Neben der Vermittlung<br />

von Wissen aus dem Lehrplan, hat er den Schülern auch<br />

Unkraut jäten und Holz stapeln beigebracht. Herr Göppert<br />

persönlich heizte jede Nacht um zwei Uhr den Schulkachelofen<br />

an, damit es die Schüler im Winter schön warm hatten.<br />

Im Schuljahr 1972/73 konnten die Schüler endlich in ein neues<br />

Klassenzimmer umziehen. Dies wurde durch den Bau einer<br />

Mehrzweckhalle inkl. Kindergarten möglich gemacht. Im Zuge<br />

der Gemeindereform wurde diese Art von Schule im Sommer<br />

1974 geschlossen und Herr Göppert in den wohlverdienten<br />

Ruhestand verabschiedet.<br />

Bis der Neubau der Schule in Buchenbach fertig war, wurde<br />

Berthold Faller von 1974 – 1981 mit einer Schulklasse nach<br />

Unteribental „ausgelagert“. Danach wurde die Schule aufgelöst<br />

und der Raum dem Kindergarten Unteribental überlassen.<br />

Das alte Schulhaus befindet sich seit 1973 in Privatbesitz.<br />

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