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Über dem Altar und Kreuz hängt im Turm die Glocke, gegossen von der Firma Schillinger in Heidelberg. Die Vaterunser-Kapelle Am Eingang des Tales oberhalb des Wagensteigbachs, steht die am 25. März 1968 eingeweihte Vaterunser-Kapelle. Ihre Grundstruktur ist das Vaterunser. Sie versucht auf eigenartige, ja einzigartige Weise, die Vielfalt und die Einheit dieses Gebets darzustellen: „Die Einheit durch die Geschlossenheit der Form, die Vielfalt durch die darin versammelten Symbole der Schöpfung, des Weltalls und des menschlichen Schicksals“. Der Kapellengrundriss bildet ein gleichseitiges Sechseck. Über den Umfassungswänden steigt das Dach bei gleicher Traufhöhe zum Mittelpunkt an, über dem der Turmhelm mit einer Glockenstube errichtet ist. Altarzentrum und die sechs Nischen sind nach dem Willen des Bauherrn architektonischer Ausdruck für die Darstellung symbolischer Zeichen der sieben Bitten des Vaterunsers und der Schöpfung. Der Altarstein stammt aus der Zeit des alten Kirchenstaates. In einen weißen Stein, in der Mitte des Altars eingelassen, ist Asche von Märtyrern aus römischen Gräbern der christlichen Frühzeit versenkt. Über dem Altar schwebt das Kreuz, ein altes Wegkreuz aus dem Glottertal. Um das Kreuz, das die Mitte bildet, ordnen sich die Nischen, die von der Welt der Schöpfung und ihrer Geschichte erzählen. In den Nischen sind die sieben Bitten des Vaterunsers auf den Beton aufgemalt und wirken als dekoratives Band innerhalb des Raumes. Im Leben der Pfarrei Buchenbach erfüllt die Vaterunser-Kapelle eine wichtige Aufgabe für das Ibental. Sie ist eine Stiftung des Ehrenbürgers Dr. Theophil Herder-Dorneich und seiner Ehefrau Elisabeth Herder-Dorneich, die eingebracht wurde in die Stiftung ORATIO DOMINICA. Die Sonnenuhr bei der Kapelle trägt, in den Runen eingemeißelt, die Tierkreiszeichen, die Zeichen der vier Evangelisten sind figürlich behandelt. Auf dem Sockel der Uhr steht der Spruch: DU MENSCH, SPRACHE GOTTES GLEICHE DER SONNE RUH‘ IN DER MITTE DEINER BEWEGUNG Zusammengetragen von Klaus Weber Schrifttum + Quellen AMADEUS Johannes (Hrsg), Ein Zeichen, die Vaterunser-Kapelle, 1976 FLEIG Edgar, Studien zur Geschichte des Klosters St. Peter, 1908 FREIBURG IM BREISGAU, Stadt und Landkreis, Band II (Die Gemeinden), 1974 GOTHEN E., Die Hofverfassung auf dem Schwarzwald, dargestellt an der Geschichte des Gebietes von St. Peter in ZGO 40, 1886 HOG Joseph, Die Schwesternschaft von der ewigen Anbetung auf dem Lindenberg 1854 – 1869, FDA 1977 HOG Joseph, Wallfahrt Maria Lindenberg (Kirchenführer) 1980 KIRCHZARTEN, Geografie, Geschichte, Gegenwart, 1966 KÜNZLER Leo, Geschichte der Höfe in Unteribental, Handschrift MAYER Fridolin, Maria Lindenberg, 1950 MAYER Julius, Geschichte der Benediktinerabtei St. Peter, 1893 SCHOFER Josef, Das Unrecht am Lindenberg, 1928 STÖRK Wilhelm, Die Gottesmutter vom Lindenberg, ein Geschichts- und Gebetbuch, 1892 WALTER Maximilian, Geschichte der Gemeinde Stegen, 1920 Handschrift WEECH Friedrich, Der Rotulus Sanpetrinus, in FDA Bd. XV 1882 Akten und Beraine des Badischen Generallandesarchives in Karlsruhe 85