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RSV-Festschrift

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Die bauliche Entwicklung im Hofacker ermöglichte Straßenbaumaßnahmen,<br />

sowie den Bau einer Wasser- und Abwasserversorgungsanlage,<br />

wie z.B. Quellfassung und Hochbehälter im<br />

Weberdobel.<br />

Neben dem Baugebiet am Kleinbauernhof entstand um 1970<br />

auf dem ebenfalls gemeindeeigenen Grundstück “Wickenhof“<br />

ein weiteres Baugebiet für Wohnhäuser und Gewerbebetriebe,<br />

wie z.B. für die Firma Siko und Team Grün Furtner. Es wurde<br />

ständig erweitert und ab 1990 kam angrenzend das Baugebiet<br />

Haurihof dazu.<br />

Bereits in den 60-er Jahren hat die Gemeinde für die Vereine<br />

eine Festbaracke errichtet und 1973 mit einem „Sportzentrum“<br />

(Rasensportplatz mit Dusch-, Geräte- und Schiedsrichterräumen)<br />

ergänzt. Es wurde ohne staatliche Zuschüsse mit einem<br />

Aufwand von 200 000 Mark finanziert. Zusätzlich haben Förster<br />

und Vereine einen wunderschönen Waldspielplatz mit Sandkasten,<br />

Wippe, Kletterbaum und Seilbahn angelegt. Von 2004-<br />

2005 wurde die Festbaracke umgebaut und saniert. Unter der<br />

Leitung von Markus Molz und F.J. Willmann, unterstützt von<br />

vielen freiwilligen Helfern unseres Vereins, der FFW Unteribental,<br />

der Zainemacherzunft Buchenbach und der Wandergruppe<br />

Himmelreich-Höllental, erfuhr das Gebäude eine erhebliche<br />

optische Aufwertung. 5000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden<br />

investiert, um aus einer Baracke ein sehenswertes Festgebäude<br />

zu gestalten. Zum Dank lud die Gemeinde zu einem<br />

Helferfest am Gummenwald ein.<br />

Solche Gemeinschaftsprojekte und das Engagement der freiwilligen<br />

Helfer tragen dazu bei, die Gemeinde und ihre Einrichtungen<br />

aufzuwerten und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit<br />

und Stolz zu fördern.<br />

Sogar der SC-Trainer Christian Streich hat sich in unseren Sportplatz<br />

verliebt: „Im Ibetal, schöne Platz, hinte so ä Raseplätzle,<br />

isch aber kei Originalgröße, isch traumhaft, s’geht d’Hang<br />

hoch, kannsch hinsitze, kannsch kicke unte, s’gibt nix Schöners,<br />

häsch nuch Ussicht. Ich fahr do ab un zue mit dem Fahrrad<br />

vorbei wenn ich nach St. Peter fahr“.<br />

Vom Milchhäusle Unteribental …<br />

Im Jahre 1965 wurde eine Milchgenossenschaft in Unteribental<br />

gegründet die darauf abzielte, eine Milchsammelstelle für die<br />

Bauern des Ibentals zu errichten. Der Bau der Sammelstelle<br />

fand von 1967 bis 1969 auf dem Gelände des Dreherhofs statt<br />

und schuf eine zentrale Anlaufstelle für die Milchablieferung.<br />

Die Sammelstelle war nicht nur als Treffpunkt beliebt, sondern<br />

bot auch eine Einkaufsmöglichkeit für Milchprodukte. Sie wurde<br />

im Jahr 1977 leider wieder geschlossen, und die Genossenschaft<br />

in Folge ein Jahr später aufgelöst. Ab diesem Zeitpunkt<br />

waren die Landwirte gezwungen, eigene Kühlkammern zur<br />

Lagerung der Milch einzurichten. Die Abholung erfolgte entweder<br />

direkt vom Hof durch einen Milchwagen oder durch die<br />

Bereitstellung eines Milchtanks an der Straße.<br />

Von 1919 bis zur Errichtung der Sammelstelle 1969, also 50<br />

Jahre lang, war es üblich, dass Leo Dold (d’Kleibure-Leo) mit<br />

seinem motorisierten Pritschenwagen die Milch der Landwirte<br />

einsammelte und zu einer Sammelstelle nach Kirchzarten, später<br />

zum Milchhof nach Freiburg brachte. Jeder Hof hatte entlang<br />

des Weges ein Milchbänkle, auf dem die gefüllten Milchkannen<br />

abgestellt wurden. Leo Dold füllte diese Milch in seine<br />

40-Liter-Kannen um und hievte sie auf seine Pritsche. Nebenbei<br />

nahm er gelegentlich auch Landwirte mit ihren kleinen<br />

Schweinchen mit, die er auf dem „Saumärkt“ ablud. Auf dem<br />

Rückweg von Freiburg kehrten Leo Dold und die Landwirte oft<br />

beim Metzger in Ebnet ein. Dort nutzten sie den Erlös aus dem<br />

Schweineverkauf, um sich eine leckere Fleischwurst zu gönnen.<br />

Das war vermutlich eine willkommene Belohnung für ihre harte<br />

Arbeit. Außerdem besaß damals lange Zeit keiner der Ibentäler<br />

ein Auto und so waren Leo’s tägliche Fahrten und seine Besorgungen<br />

enorm wichtig.<br />

Diese Entwicklung zeigt, wie sich die Strukturen und Prozesse<br />

in der Milchwirtschaft über die Jahre verändert haben und wie<br />

die Landwirte neue Wege finden mussten, um ihre Milchproduktion<br />

effizient zu organisieren und zu vermarkten.<br />

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