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RSV-Festschrift

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Gleichzeitig mangelte es an männlichen Arbeitskräften, Saatgut,<br />

Düngemittel, Maschinen und Zugtieren. Verschärft wurde<br />

die Situation durch die hungernde Stadtbevölkerung, die aufs<br />

Land strömte und durch Tauschhandel versuchte, an Lebensmittel<br />

zu kommen. Es blühte der Schwarzhandel und Hamstern.<br />

Wer aber keine Geld- oder Tauschwaren hatte, war auf<br />

Felddiebstähle angewiesen, die wiederum durch eine Feldhut<br />

hart bestraft wurden. Außerdem wurde Wohnraum für die<br />

Besatzung beschlagnahmt, wie z.B. das Haus Lindenberg als<br />

Ferienheim für französische Kinder. Allmählich fanden in den<br />

Ortsteilen auch wieder traditionelle Feste statt, Vereine gründeten<br />

sich wieder neu. Am 30. Mai 1948 vergnügten sich die<br />

Ibentäler beim Tanz im Hirschen. Am 10. Januar 1950 fand im<br />

Hirschen ein Kriegsheimkehrerfest statt.<br />

1946 fanden die ersten Kreistagswahlen statt, bei der die<br />

Badische Christlich-Soziale Volkspartei (BCSV) spätere CDU in<br />

Unteribental bei einer Wahlbeteiligung von 68% auf 76,5% der<br />

Stimmen kam. Bei der Landtagswahl am 18. Mai 1947 lag die<br />

Wahlbeteiligung über 70% und die BCSV bekam 80,4% der<br />

Stimmen. Schließlich beendete die erste freie Bundestagswahl<br />

am 14. August 1949 die Besatzungszeit. Die Wahlbeteiligung<br />

erreichte einen neuen Rekord von 86% mit einem Stimmenanteil<br />

der CDU von 86,5%.<br />

Hilfe des damaligen Landrats Schill durchzusetzen. Aus heutiger<br />

Sicht war es eine mutige und richtige Entscheidung, denn die<br />

Halle und der Kindergarten werden von der Gesamtgemeinde<br />

Buchenbach täglich genutzt. Die Kosten für das Gemeindezentrum<br />

mit 1,4 Mio. Mark wurden fast ohne fremde Hilfe<br />

verwirklicht, lediglich für den Kindergarten gab es den landesüblichen<br />

Zuschuss. Dies war für die damalige kleine Gemeinde<br />

eine große finanzielle Herausforderung. Am 13.01.1973 fand<br />

die feierliche Einweihung mit Schlüsselübergabe statt. Die Halle<br />

wird seither von zahlreichen Vereinen aus der Gesamtgemeinde<br />

genutzt. Sie dient unter anderem unserem Verein und dem<br />

Kindergarten als Turnhalle, dem Akkordeon-Club Höllental als<br />

Probelokal, sowie der VHS für ihre Kurse. Über viele Jahrzehnte<br />

wurden regelmäßig an Weihnachten Theaterveranstaltungen<br />

aufgeführt. Die Ibentäler Theatergruppe war weithin bekannt<br />

und spielte sehr erfolgreich abwechselnd für den <strong>RSV</strong> und<br />

die FFW Unteribental. Traditionell wurde jedes Jahr der Ring<br />

der Körperbehinderten zu einer Aufführung eingeladen und<br />

kostenlos mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Diese Veranstaltung<br />

war immer etwas Besonderes, denn die Theatergruppe und<br />

der ausrichtende Verein wurden stets mit sehr viel Dankbarkeit<br />

belohnt.<br />

Am 8. Dezember 1951 musste über folgende Frage abgestimmt<br />

werden: „Wiederherstellung des Landes Baden“ oder „Gründung<br />

eines Südweststaates“. Unteribental sprach sich mit 84%<br />

für Baden aus.<br />

Die jahrhundertealte, rein landwirtschaftliche Struktur wandelte<br />

sich ab 1965 durch eine gezielt angestrebte Aufwärtsentwicklung<br />

im Wohnbereich, durch Ansiedlung von Gewerbebetrieben<br />

und Förderung des Fremdenverkehrs. Mit dem Ankauf<br />

des 32 ha großen land- und forstwirtschaftlichen Kleinbauernhofs<br />

der Familie Dold in der Mitte des Tales konnten Teile<br />

der Grundstücke als Baugrundstücke ausgewiesen werden.<br />

Daneben entstand ein Gemeindezentrum mit Rathaus, Schule,<br />

Kindergarten, Mehrzweckhalle und 5 Wohnungen, sodass ein<br />

Mittelpunkt in der Gemeinde geschaffen wurde, der sogenannte<br />

Hofacker. Trotz behördlicher Widerstände ist es dem<br />

damaligen Bürgermeister Eckmann gelungen, dieses Projekt mit<br />

Ibentalhalle<br />

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