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RSV-Festschrift

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Der Brauch vom Scheibenschlagen<br />

Nicht aus christlicher Überlieferung, sondern aus heidnischen<br />

Wurzeln ist das Scheibenschlagen um die Zeit der Tagundnachtgleiche,<br />

am Sonntag nach Fastnacht, hervorgegangen.<br />

Es wurde später quasi christianisiert, denn es wird bis heute<br />

vor dem Entzünden des großen Scheibenhaufens (Reisighaufen)<br />

von den „Schi:bebuäbe“ das Glaubensbekenntnis und<br />

der „Engel des Herrn“ gebetet. Dann läutet im Tal die Glocke<br />

der Peterhof-Kapelle, während der Scheibenhaufen „un d’Hex“<br />

(Strohpuppe) mit Fackeln entzündet werden. Mit dem Spruch<br />

vom „Schi:bevadder“: „Schi:b, Schi:b i:ber d‘Rhi:, wem soll diä<br />

Schi:be si? Diä Schi:be soll d‘heilige Dreifaltigkeit si:“ beginnt<br />

dann das eigentliche Scheibenschlagen, bei dem für alle Bürger<br />

des Ibentals glühende Holzscheiben ins Tal geschlagen werden.<br />

Neben guten Wünschen für die Familien werden die geschlagenen<br />

Scheiben auch von lustigen Begebenheiten begleitet. So<br />

mancher wird dabei aufs Korn genommen, was früher manchmal<br />

zu Ärgernis führte, heute steht man drüber. Anschließend<br />

ziehen die Scheibenbuben bis tief in die Nacht singend von<br />

Haus zu Haus, tragen den „Schi:bespruch“ vor und bitten um<br />

eine Spende (Geld oder Naturalien). Was sie am Samstag nicht<br />

schaffen, wird am Sonntag nachgeholt.<br />

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