KOMM 5/2023

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4 DT IT GMBH Die Deutsche Telekom spielt mit dem Feuer Das Management der Deutschen Telekom hat einen massiven Personalabbau von über 30 Prozent der Belegschaft der Deutschen Telekom IT GmbH (DT IT) verkündet. Innerhalb von 18 Monaten sollen über 1300 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. VON FLORIAN HAGGENMILLER Foto: privat Dieser Personalabbau bezieht sich nur auf die in Deutschland ansässigen Standorte. Grund hierfür seien die Kosten für den Glasfaserausbau in Deutschland sowie Versprechen, die der Konzern dem Kapitalmarkt gegeben hat. Die DT IT ist der IT-Dienstleister für alle Unternehmen im Konzern Deutsche Telekom und steuert somit einen sehr entscheidenden Beitrag bei, IT-Lösungen für alle Geschäftsfelder und Unternehmen im T-Konzern bereitzustellen. In diversen ver.di-Veranstaltungen mit ver.di-Mitgliedern und Beschäftigten der DT IT wurde schnell deutlich, wie folgenschwer diese Entscheidung des Managements für die Beschäftigten und deren Familien sowie für die dringend notwendige Weiterentwicklung der IT des TK-Branchenprimus in Deutschland ist. ver.di verurteilt diesen Personalabbau und hält ihn für rückwärtsgewandt! Mehr Investitionen in die Deutsche Telekom IT sind notwendig, nicht weniger. Die Haltung des ver.di-Bundesfachgruppenvorstands IKT ist eindeutig: Wir wollen, dass unsere ver.di-Mitglieder ihren Arbeitsplatz behalten! Deshalb werden wir uns formieren und deutlich machen, auf welchem Holzweg sich die Telekom hier befindet! Florian Haggenmiller ver.di-Bundesfachgruppenleiter IKT „ver.di verurteilt diesen Personalabbau und hält ihn für rückwärtsgewandt! Mehr Investitionen in die Deutsche Telekom IT sind notwendig, nicht weniger.“ Foto: Werner Bachmeier
5 KOMM 05/2023 TARIF Arbeitgeberangebote angenommen Für die Telekom-Gesellschaften Deutsche Telekom Security GmbH und Deutsche Telekom MMS GmbH hatte die Telekom einseitig Angebote vorgelegt. Verhandlungen mit ver.di hat es dazu nicht gegeben. Die ver.di-Mitglieder wurden über die einseitigen Angebote in Online-Konferenzen informiert. Dort wurde mit ihnen auch über weitere Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Zudem konnten die ver.di-Mitglieder ihre Meinung in Online-Umfragen mitteilen. Die Ergebnisse Deutsche Telekom Security GmbH Der aktuelle Entgelttarifvertrag der DT Security konnte frühestens zum 31. Dezember 2022 von beiden Seiten gekündigt werden. In der letzten Tarifrunde im Frühjahr 2021 standen wir vor der Situation, dass wir nicht stark genug waren, eine Entgelterhöhung durchzusetzen. Im Herbst 2021 konnten wir in weiteren Gesprächen erreichen, dass die Entgelte zum 1. Juli 2022 um zwei Prozent erhöht wurden. Weil sich diese Situation der fehlenden Stärke bis heute nicht deutlich verbessert hat, hat die zuständige Tarifkommission die Kündigung des Entgelttarifvertrags bisher nicht beschlossen. Die tarifliche Regelung zur Aussetzung der Ansparmöglichkeit bei der altersreduzierten Arbeitszeit ist am 31. Dezember 2022 ohne Nachwirkung ausgelaufen. Die Arbeitgeberseite hat die wieder inkraftgetretene DAS ERGEBNIS zeigten bei den ver.di-Mitgliedern beider Unternehmen ein nahezu geteiltes Bild. Bei der Bewertung waren sich aber alle einig: Die Angebote sowie auch die Vorgehensweise der Arbeitgeberseite sei nicht wertschätzend für die geleistete Arbeit und schlecht für die weitere Motivation der Beschäftigten. Da die Ergebnisse und der Ablauf fast identisch bei beiden Unternehmen waren, haben wir sie hier nebeneinandergestellt. RED Ansparmöglichkeit nicht umgesetzt. In einem Tarifgespräch sollte geklärt werden, ab wann dies wieder – auch rückwirkend – möglich ist. In dem Gespräch hatte die Arbeitgeberseite eröffnet, dass sie beabsichtigt, ein Angebot einseitig einzubringen. Nach einer Online-Diskussion mit den Mitgliedern, einer Spontanabfrage sowie einer Online-Umfrage hat die ver.di-Tarifkommission das Angebot angenommen. Eine leichte Mehrheit der ver.di-Mitglieder hatte die Ablehnung empfohlen. Aufgrund der geringen Teilnahmequote an der Diskussion/Umfrage konnte die ver.di-Tarifkommission kein eindeutiges Votum erkennen. Auch wenn das Angebot von allen als unzureichend bewertet wurde, hätte eine Ablehnung mangels Durchsetzungskraft sich eher negativ ausgewirkt. • Erhöhung der Entgelte ab dem 1. April 2023 (Umsetzung rückwirkend im August 2023) für die VG 1–5 um 3,1 Prozent VG 6 um 2,9 Prozent VG 7–10 um 2,7 Prozent • Inflationsausgleichsprämie im August 2023 (steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei) für die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro • Inflationsausgleichsprämie im November 2023 (steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei) für die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro • Teilzeitkräfte jeweils anteilig ihrer individuellen Wochenarbeitszeit • Der Entgelttarifvertrag ist frühestens zum 31. März 2024 kündbar • Verlängerung der Zuschussregelung (350 Euro) für Lebensarbeitszeitkonten (LAZKO) um zwei Jahre bis Ende 2024 • Das Ansparmodell bei der altersreduzierten Arbeitszeit (ARAZ) wird bis zum 31. Dezember 2024 ausgesetzt • Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis zum 31. Dezember 2024 Deutsche Telekom MMS GmbH Der aktuelle Entgelttarifvertrag der DT MMS konnte frühestens zum 31. Dezember 2022 von beiden Seiten gekündigt werden. In der letzten Tarifrunde im Frühjahr 2021 standen wir vor der Situation, dass wir nicht stark genug waren, eine Entgelterhöhung durchzusetzen. Im Herbst 2021 konnten wir in weiteren Gesprächen erreichen, dass die Entgelte zum 1. Juli 2022 um zwei Prozent erhöht wurden. Weil sich diese Situation der fehlenden Stärke bis heute nicht deutlich verbessert hat, hat die zuständige ver.di-Tarifkommission die Kündigung des Entgelttarifvertrags bisher nicht beschlossen. In einem Tarifgespräch zur Situation bei der DT Security hatte die Arbeitgeberseite eröffnet, dass sie beabsichtigt, ein Angebot für die DT MMS einseitig einzubringen. Nach mehreren Online-Diskussionen mit den Mitgliedern, einer Spontanabfrage sowie einer Online-Umfrage hat die ver.di-Tarifkommission das Angebot angenommen. Von den Mitgliedern, die an der Umfrage teilgenommen haben, wurde mit einer Mehrheit die Annahme des Angebotes empfohlen. DAS ERGEBNIS • Erhöhung der Entgelte ab dem 1. April 2023 (Umsetzung rückwirkend im August 2023) für die VG 1–5 um 3,1 Prozent VG 6 um 2,9 Prozent VG 7–8 um 2,7 Prozent • Inflationsausgleichsprämie im August 2023 (steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei) für die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro • Inflationsausgleichsprämie im November 2023 (steuer- und sozial versicherungsabgabenfrei) für die VG 1–6 in Höhe von 500 Euro • Teilzeitkräfte jeweils anteilig ihrer individuellen Wochenarbeitszeit • Der Entgelttarifvertrag ist frühestens zum 31. März 2024 kündbar • Verlängerung der Zuschussregelung (350 Euro) für Lebensarbeitszeitkonten (LAZKO) um zwei Jahre bis Ende 2024 • Verabredung zu weiteren ergebnisoffenen Gesprächen zur Entgeltgerechtigkeit in der DT MMS und zur Möglichkeit, auch Zeit ins Lebensarbeitszeitkonto einzusparen
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