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reformleben - Nr. 52 - Placebo

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<strong>52</strong><br />

M E I N E G E S U N D H E I T 3.0<br />

SEPTEMBER | OKTOBER 2023<br />

PRINT-AUSGABE<br />

S. 18<br />

KURZKETTIGE<br />

FETTSÄUREN<br />

Serie zum Basisprogramm:<br />

Darmgesundheit – Teil 2<br />

S. 11<br />

FOOD ADDICTION<br />

Können Lebensmittel<br />

süchtig machen?<br />

S. 8<br />

LANGLEBIGKEIT<br />

Wenn Zellen altern<br />

Die Wirksamkeit<br />

von <strong>Placebo</strong><br />

S. 4


gesund und<br />

glücklich<br />

www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Jetzt<br />

auch als Abo:<br />

6 Ausgaben = 19,– €<br />

Lieferung frei<br />

Haus!<br />

Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.


Inhalt<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

in dieser Ausgabe im Herbst 2023 Ihrer <strong>reformleben</strong><br />

lade ich Sie ein, Ihr Wissen zu ergänzen neue Perspektiven<br />

für einen Blick auf Ihre Gesundheit einnehmen zu<br />

können.<br />

In diesem Heft finden Sie Einblicke zum Thema <strong>Placebo</strong>,<br />

inspiriert von Dr. Klaus Mohrs Gedanken: Der Effekt,<br />

welcher auch in Studiendesigns der evidenzbasierten<br />

Medizin genutzt wird, wirkt auf viele geheimnisvoll.<br />

Das liegt an seiner nicht zu unterschätzenden Wirkweise<br />

auf mentaler Ebene – dort entfalten sich Erwartungen<br />

oder Hoffnungen auf Heilung durch Stoffe oder Behandlungen.<br />

Beim Durchblättern der nächsten Seiten können Sie<br />

Antworten zur Frage finden, ob Lebensmittel süchtig<br />

machen können. Julia Tulipan stellt dazu in ihrem<br />

Beitrag Food Addiction Erkenntnisse zusammen und<br />

zeigt Schritte aus der Nahrungsmittelabhängigkeit. Um<br />

Schritte hin zu einer gesunden Darmflora geht es im<br />

zweiten Teil der Serie Darmgesundheit – mit Tipps, wie<br />

Sie Ihre Darmbakterien optimal füttern können.<br />

Halten Sie sich körperlich und mental gesund!<br />

Gesundheit<br />

Die Wirksamkeit von <strong>Placebo</strong>s S. 4<br />

Langlebigkeit – Wenn Zellen altern S. 8<br />

Food Addiction – Können Lebensmittel<br />

süchtig machen? S. 11<br />

Basisprogramm<br />

Darmgesundheit – Teil 2<br />

Kurzkettige Fettsäuren S. 18<br />

Leaky gut S. 24<br />

Welche Nahrungsergänzung<br />

brauche ich wirklich S. 28<br />

Der Omega-3-Index<br />

ein neuer Risikofaktor für die<br />

Herz-Kreislauf-Gesundheit? S. 32<br />

Blick in den Markt S. 36<br />

Gesundheits-News S. 45<br />

Ernährung & Rezepte<br />

Gemüse saisonal und regional S. 37<br />

Rezepte:<br />

Budwig Creme mit Zimt-Banane S. 34<br />

Green Overnight Oats S. 34<br />

Porridge mit Brombeeren und Zucchini S. 35<br />

Krautrouladen, vegan S. 38<br />

Kürbis-Pilz-Gulasch S. 39<br />

Paprikasalat S. 40<br />

Tomatencremesuppe S. 41<br />

Kartoffel-Brokkoli-Pilzpfanne S. 42<br />

Cookies S. 43<br />

Weisse Tomatensuppe S. 44<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. 14, 26, 48<br />

Impressum S. 47<br />

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

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DIE WIRKSAMKEIT<br />

VON PLACEBOS<br />

Das ist doch bloß ein <strong>Placebo</strong>. Abfällig wird das<br />

manchmal so dahergeredet, gerade über präventiv<br />

oder therapeutisch genutzte Naturstoffe.<br />

Etwas verärgert auch, denn da gibt es doch einige<br />

Patientinnen/Patienten, die aus persönlicher<br />

guter Erfahrung von besonderen Naturstoffen<br />

überzeugt sind. Als Einbildung wird deren Erleben<br />

abgetan. Als <strong>Placebo</strong> eben. Dass damit zum<br />

Kampfwort missbraucht wird. Statt zum Segen.<br />

<strong>Placebo</strong>- und Nocebo-Wirkung<br />

Ironischerweise werden <strong>Placebo</strong>s speziell in der<br />

evidenzbasierten Medizin eingesetzt, obgleich<br />

nur als Scheinmedikamente, die an die Probandinnen/Probanden<br />

in den Kontrollgruppen<br />

verabreicht werden. Im placebokontrollierten Doppelblindversuch,<br />

der als Goldstandard im Studiendesign<br />

gilt, dürfen Teilnehmende zudem nicht<br />

wissen, ob sie das Prüfmedikament (Verum) oder<br />

ein gleichbeschaffenes Mittel ohne diesen Wirkstoff<br />

verabreicht bekamen.<br />

Naiv könnte man da fragen: wozu dieser Aufwand?<br />

Könnte man nicht gleichgut der einen<br />

Gruppe den neuen Wirkstoff andienen und der<br />

ähnlich zusammengestellten Vergleichsgruppe<br />

gar kein Mittel? Das geht natürlich gar nicht, weil<br />

auch in der evidenzbasierten Medizin irgendwie<br />

bekannt ist, dass jedes Mittel, jede Maßnahme,<br />

wie gut oder schlecht, wie wirksam oder unwirksam,<br />

wie sinnvoll oder wie substanzlos, sinnlos<br />

und unvernünftig sie auch sein mag, bei der<br />

Anwendung im Menschen irgend eine Wirkung<br />

auslöst, bzw. verursacht. Im günstigen Fall kann<br />

das eine <strong>Placebo</strong>-Wirkung sein, dann geht es den<br />

Probandinnen/Probanden (über<br />

die sogenannte Verum-Wirkung<br />

hinaus besser. Im ungünstigeren<br />

Fall wird das eine Nocebo-<br />

Wirkung sein, dann geht es<br />

den Untersuchten daraufhin<br />

schlechter.<br />

Nocebo in der Medizin<br />

Wenn man Patientinnen/<br />

Patienten zuhört, treten<br />

heute, gerade in der evidenzbasierten<br />

und eingreifenden<br />

Medizin die Nocebo-Wirkungen<br />

signifikant häufiger auf.<br />

Die Ursachen dieses irritierenden Phänomens<br />

sind komplex, sind einerseits in den vielversprechenden<br />

Möglichkeiten der modernen Medizin<br />

zu finden, in geringer Selbstverantwortung und<br />

Selbstbeteiligung, und andererseits in hohen und<br />

unerfüllten (schwer erfüllbaren) Erwartungen<br />

unserer Gesellschaft. Patienten und Patientinnen,<br />

die über die Defizite dieser Medizin klagen,<br />

sollten dabei auch das Ausmaß ihrer eigenen Ansprüche<br />

sowie die Realität im Blick haben. Wenn<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


eispielsweise ein Patient sagt , „ich brauche<br />

dringend ein MRT, weil mir das vor einem halben<br />

Jahr so gut geholfen hat”, macht das schon nachdenklich.<br />

Gewiss, das kann damals notwendig<br />

und maßgeblich gewesen sein. Wie weit aber ist<br />

dieser Bedarf aktuell realistisch? Oder subjektiv?<br />

Wird dieses MRT nun zu einer <strong>Placebo</strong>-Maßnahme?<br />

Und mehr noch: wie viele Leute kommen<br />

aus der MRT-Diagnostik mit wenig krankheitsrelevanten,<br />

obgleich auffälligen Befunden – und<br />

sehen sich fortan als schwer krank? Manch ein<br />

Nocebo Effekt ist so entstanden. Andererseits hat<br />

diese Art Diagnostik schon die eine oder andere<br />

schwere – und bei frühzeitigem Erkennen- noch<br />

effektiv therapierbare Organläsion entdeckt.<br />

Das hätte keinesfalls unterbleiben dürfen. Den<br />

Mittelweg zwischen Notwendigem und Überflüssigem<br />

(das die Ressourcen für Notwendiges<br />

abzweigt) bis Schädlichem zu finden, ist immer<br />

schwierig. Zumal all das ausreichend vielleicht<br />

sogar mehr als ausreichend, zur Verfügung steht,<br />

wenn auch mit Wartezeiten. Und in der Regel<br />

von den Krankenkassen/Sozialkassen ohne Zuzahlung<br />

finanziert wird. Merkwürdig, dass ein<br />

klärender (hoffe ich) Text zu den Wirkungen von<br />

<strong>Placebo</strong>s bzw. Nocebos mitten in unser Sozialsystem<br />

der gesetzlichen Krankenkassen und die<br />

Möglichkeiten der technisierten Medizin führt.<br />

ROTER<br />

GINSENG<br />

Warum <strong>Placebo</strong> in Studien?<br />

Ausgegangen waren wir jedoch von der Frage<br />

warum gerade die evidenzbasierte, scheinbar<br />

so hochobjektive Medizin gegen <strong>Placebo</strong> testet,<br />

anstatt – viel weniger aufwendig – gegen<br />

Null-medikation. Die klare Antwort ist: das<br />

<strong>Placebo</strong> hat tatsächlich eine Wirkung, positiver<br />

oder negativer Art. In derzeitiger Mentalität, im<br />

derzeitigen System überwiegend negativer Art.<br />

Den Nocebo Effekt. In Doppelblindstudien für die<br />

evidenzbasierte Medizin muss daher die <strong>Placebo</strong>oder<br />

Nocebo-Wirkung um möglichst objektiv zu<br />

sein von den Wirkungen des Verums (Nomen est<br />

Omen) abgezogen (subtrahiert) werden. Dann ist<br />

der Objektivität Genüge getan.<br />

Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff:<br />

Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />

Ginsengwurzel - Tonikum zur Stärkung und Krääigung<br />

bei Müdigkeits- und Schwächegefühl und bei<br />

nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

LEBEN IN BALANCE<br />

| 5


Wenngleich nicht so sehr der Lebensrealität.<br />

Vielleicht resultiert der Konflikt zwischen<br />

evidenzbasierter Medizin und Lebenswirklichkeit<br />

aus der Differenz zwischen bestmöglicher<br />

mitunter vermeintlicher Objektivität einerseits<br />

und Subjektivität andererseits. Wobei die körperorientierten,<br />

objektiven Leistungen der evidenzbasierten<br />

und technisierten Medizin selbstverständlich<br />

außerhalb jedes Zweifels stehen. Ein<br />

jedes Ding (auch jeder Mensch) hat aber zwei<br />

Seiten.<br />

Körperliche und mentale Wirkung<br />

So hat auch jedes Medikament, jedes Mittel jede<br />

Maßnahme, ob natürlicher oder synthetischer<br />

Herkunft (mindestens) zweierlei Wirkung:<br />

■ die körperliche Wirkung mittels Veränderung<br />

von Körperzellen, Geweben, Organen<br />

■ die mentale Wirkung die aus der Erwartung<br />

Hoffnung/Sinngebung von Patientinnen und<br />

Patienten erwächst.<br />

Beide Wirkungsarten sind wichtig. Keine davon<br />

sollte überschätzt, aber auch keine unterschätzt<br />

werden. Medizin, gleich welcher Orientierung,<br />

die eine der beiden Seiten nicht kennt, wird fehlgehen.<br />

Selbstverständlich steht in der Medizin<br />

unserer Zeit die Wirkung deutlicher im Mittelpunkt<br />

als der Sinn der Maßnahmen.<br />

So ist es auch verständlich, dass von den Patientinnen/Patienten<br />

nicht nur die neuen hochwirksamen<br />

Medikamente mitunter gefürchtet<br />

werden, sondern auch manche Prozeduren.<br />

Zahlreiche Mittel werden als potentielle Nocebos<br />

empfunden, aufgrund sorgfältigen Lesens der<br />

korrekt, manchmal erschreckend wirkenden<br />

Beipackzettel durchaus nachvollziehbar. Daraus<br />

resultiert Ambivalenz: einerseits werden die<br />

Mittel benötigt und ersehnt, manchmal werden<br />

sogar unnötige Mittel verlangt/empfohlen/genommen,<br />

andererseits werden dieselben Mittel<br />

und Prozeduren gefürchtet. Da hilft das Bewusstsein,<br />

was ist Wirkung und was Sinn, was ist notwendig<br />

und was ist schädlich, was wird benötigt<br />

und was ist überflüssig, zu viel, was ist <strong>Placebo</strong><br />

und was ist Nocebo. Was hilft und was schadet.<br />

Vorverständnis des Patienten<br />

Ob eine <strong>Placebo</strong>-Wirkung oder eine NoceboWirkung<br />

entsteht, hängt weniger von dem jeweiligen<br />

Medikament bzw. der Maßnahme ab, als von der<br />

Einstellung des Patienten/der Patientin. Diese<br />

Einstellung wiederum wird von der Notwendigkeit<br />

und dem Sinn der Therapie geprägt sowie von<br />

den Erklärungen und den Informationen dazu.<br />

Letztere werden häufig aus Internetforen bezogen,<br />

(Ärztinnen/ Ärzte spielen da keine ganz große<br />

Rolle mehr) und sind unterschiedlich korrekt,<br />

mehr oder weniger objektiv, mehr oder weniger<br />

hilfreich. Warnungen mit unterschiedlicher<br />

Intention und Qualität, auch ganz unberechtigte,<br />

finden da jedenfalls mehr Aufmerksamkeit als<br />

die schlichte Wahrheit und ehrliches Bemühen.<br />

Zweifellos werden da auch wirkungsarme, sogar<br />

wirkungslose und potentiell schädliche Mittel<br />

angepriesen, wodurch bei naiven Gemütern<br />

durchaus <strong>Placebo</strong>-Effekte, zumindest kurzfristig,<br />

aufkommen können. Die scheinbar besonders<br />

wirksam sind, wenn sie besonders viel kosten.<br />

Derartigen <strong>Placebo</strong>effekt, der aus hohen Selbstkosten<br />

resultieren könnte, hat die hoch entwickelte<br />

Medizin in unserem Land, unserer Zeit<br />

jedenfalls nicht, da für jede/jeden Bedürftigen,<br />

alles Notwendige sozial, ohne eigene Zuzahlung,<br />

ohne Selbstleistung gewährt wird. Obgleich<br />

manch einer/manch eine meint, Alles sollte besser<br />

und mehr sein. Das ist aber ein Thema für die<br />

Sozialpolitik und nicht so sehr für die Medizin,<br />

in der und mit der die meisten da Arbeitenden<br />

wohl ihr Bestes tun: die nicht so sehr fordern und<br />

klagen, sondern leisten und wirken.<br />

Was hohl ist, wird keinen Bestand haben. Was<br />

viel fordert, und selbst wenig leistet; was viel verspricht<br />

und selbst wenig beiträgt, wird vergehen.<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


Selbstverantwortung und <strong>Placebo</strong><br />

Schließlich verweist uns die <strong>Placebo</strong>-Wirkung an<br />

uns selber zurück: wie bin ich? Wie geht es mir?<br />

Bin ich selber dafür verantwortlich? Was tue, was<br />

leiste ich dazu? Was mache ich verkehrt? Sehe<br />

ich Fehler ein? Und genauso wichtig: was mache<br />

ich richtig? Was ist richtig? Was kann ich für die<br />

Zukunft, in der Zukunft leisten? Wie kann das<br />

geschehen? Wie kann ich das leisten, erfüllen?<br />

Was brauche ich? Was ist mein Sinn? Eine jede,<br />

ein jeder wird diese Fragen – wenn überhaupt –<br />

anders beantworten. Dankbar für Gutes vielleicht,<br />

oder undankbar. Hilfreich, oder schädlich.<br />

Bewahrend, oder zerstörend.<br />

<strong>Placebo</strong> oder Nocebo? Teilweise liegt es an uns<br />

selber. Nicht allein an der Hardware, eher noch<br />

an der Software. An unserem Betriebssystem.<br />

Immerhin können/müssen wir an beidem arbeiten:<br />

konstruktiv oder destruktiv. Wir können<br />

die Hoffnung bewahren und die Zuversicht und<br />

im Kleinen unser Bestes tun – oder alles schlecht<br />

reden und schlecht machen. Wobei mir selbstverständlich<br />

bekannt ist, dass gut gemeint nicht<br />

das Gleiche wie gut gemacht ist. Dass reale Arbeit<br />

oft wichtiger ist als großes Tönen. Irgendwie geschätzt<br />

wird beides.<br />

Aber manches ist paradox. Der placebokontrollierte<br />

Doppelblindversuch (ist nomen da omen?<br />

Müssen wir wirklich doppel blind sein?) sollte,<br />

wie das Thema schon sagt, das placebohafte<br />

ultimativ kontrollieren, sollte die Medizin höchst<br />

objektiv entzaubern. Gewiss wurde manch Gutes<br />

damit erwirkt, manche Wirkung bestätigt und<br />

manche bestritten, für schädlich befunden.<br />

Gleichzeitig sehen immer mehr Menschen in den<br />

Mitteln und Prozeduren dieser Medizin auch<br />

Nocebo-Wirkung.<br />

Kann uns der Fortschritt retten?<br />

Niedergang. Wir sind nicht mehr nachhaltig.<br />

Immer mehr von uns werden hilflos und weniger<br />

hilfreich. Wir haben nicht mehr viel Grund zur<br />

Hoffnung und Zuversicht. Ob die Technik, die mit<br />

ihren hoch effektiven Geräten zur Ausbeutung<br />

und Zerstörung der Erde wesentlich beigetragen<br />

hat, uns retten wird, ist fragwürdig. Wie weit<br />

uns dabei die technisierte Medizin retten wird.<br />

Selbst der Tod stirbt, schreibt der Philosoph Michel<br />

Onfray in seinem Buch Niedergang: Aufstieg<br />

und Fall der abendländischen Kultur.<br />

Unser Leben - lieber <strong>Placebo</strong> als Nocebo<br />

Eine kleine Nische noch ist uns verblieben. Das<br />

ist die Natur. Klar, auch die kann bedrohlich wirken<br />

und schaden, und doch ist sie unser Leben.<br />

Wer das als <strong>Placebo</strong>-Effekt verächtlich macht,<br />

dem ist nicht zu helfen. Zumal mehr und mehr<br />

Nocebo wird.<br />

Doch da ist noch die kleine Nische. Die Natur<br />

kämpft nicht gegen den technischen Fortschritt,<br />

gegen die Zerstörung, die er ermöglicht und<br />

anrichtet, stattdessen erträgt und überwindet<br />

sie ihn. Lächelt gütig zurück, wenn sie als unwirksam<br />

und als <strong>Placebo</strong> verhöhnt wird. Zumal<br />

manch einer, der von <strong>Placebo</strong> spricht gar nicht so<br />

gut weiß, was das eigentlich ist und kann.<br />

Letztlich ist all unser Leben <strong>Placebo</strong>, zumindest<br />

sollte es möglichst wenig Nocebo sein. Letzteres<br />

hingegen sehen wir derzeit global mit größtem<br />

Bedauern und tiefster Trauer.<br />

Tröstlich bleiben bewährte Naturstoffe für unsere<br />

Gesundheit. Solide, bewährte, gesundheitsfördernde<br />

Wirkung verbindet sich da mit Hoffnung,<br />

Zuversicht und Beständigkeit.<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Es ist unübersehbar: unser hochverschuldetes<br />

System, auch unsere bisherige Effizienz ist im<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

| 7


LANGLEBIGKEIT<br />

Wenn Zellen altern<br />

Wie Zellalterung unsere Gesundheit<br />

beeinflusst und was wir dagegen tun können<br />

Die "Hallmarks of Aging" (deutsch: Merkmale<br />

des Alterns) sind eine Reihe von biologischen<br />

Veränderungen und Prozessen, die im Laufe<br />

der Zeit auftreten und zum Alterungsprozess<br />

von Menschen (Organismen allgemein)<br />

beitragen (s.<strong>reformleben</strong> #50). Diese Konzepte<br />

wurden erstmals im Jahr 2013 von<br />

Forschern beschrieben, um die zugrunde<br />

liegenden Mechanismen des Alterns besser<br />

zu verstehen. Die Hallmarks of Aging<br />

sollen dabei helfen, die komplexen Prozesse<br />

des Alterns zu strukturieren und zu<br />

erklären.<br />

Allerdings haben seneszente Zellen auch<br />

nachteilige Auswirkungen auf das umgebende<br />

Gewebe und den Organismus insgesamt.<br />

Altern und zelluläre Seneszenz<br />

Diese schädlichen Auswirkungen sind eng mit<br />

dem Prozess des Alterns und verschiedenen<br />

altersbedingten Krankheiten verbunden. Hier<br />

sind einige der Hauptgefahren, die von seneszenten<br />

Zellen ausgehen:<br />

Was ist zelluläre Seneszenz?<br />

Zelluläre Seneszenz ist eines der zentralen<br />

Konzepte innerhalb der Hallmarks of Aging.<br />

Sie bezieht sich auf den Zustand von Zellen,<br />

in dem sie unumkehrbar in einen Zustand<br />

des Wachstumsstillstands oder Ruhezustands<br />

eintreten, nachdem sie eine<br />

gewisse Anzahl von Zellteilungen<br />

durchlaufen haben. Es wird angenommen,<br />

dass Seneszenz eine<br />

Schutzreaktion des Körpers auf<br />

verschiedene Stressfaktoren<br />

wie DNA-Schäden oder Entzündungen<br />

ist, die das Risiko der<br />

Entstehung von Krebs und<br />

anderen Krankheiten<br />

reduzieren.<br />

8 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


Erhältlich im<br />

1. Entzündungen: Seneszente Zellen setzen<br />

Entzündungsmediatoren, die eine chronische<br />

Entzündungsreaktion im umliegenden Gewebe<br />

auslösen und die umgebenden gesunden Zellen<br />

und Gewebe schädigen. Chronische Entzündungen<br />

sind mit vielen altersbedingten Krankheiten<br />

wie Arteriosklerose, Diabetes, Alzheimer-Krankheit<br />

und Krebs verbunden.<br />

Erhältlich im<br />

Partner von<br />

Reformhaus ®<br />

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Reformhaus ®<br />

2. Gewebeabbau: Seneszente Zellen können das<br />

umliegende Gewebe schädigen und den normalen<br />

Zellstoffwechsel stören. Das kann zu einem beschleunigten<br />

Abbau von Geweben und Organen<br />

führen, was wiederum die Funktionsfähigkeit<br />

des Körpers beeinträchtigt.<br />

3. Störung der Zellumgebung: Seneszente Zellen<br />

können die Mikroumgebung um sie herum negativ<br />

beeinflussen. Sie können benachbarte Zellen und<br />

Gewebezellen beeinträchtigen, was zu einem dominoartigen<br />

Effekt führen kann, bei dem immer mehr<br />

Zellen in den seneszenten Zustand übergehen.<br />

4. Einschränkung der Regeneration:<br />

Seneszente Zellen können die Fähigkeit des<br />

Gewebes zur Regeneration und Reparatur<br />

behindern. Dies kann die Genesung von Verletzungen<br />

oder das Funktionieren von Geweben,<br />

die sich regelmäßig erneuern müssen (z.B. Haut<br />

und Darm), beeinträchtigen.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

5. Tumorprogression: Obwohl Seneszenz<br />

ursprünglich als Schutzmechanismus gegen<br />

Tumorbildung gedacht war, kann sie im Laufe<br />

der Zeit zu einer Begünstigung von Tumoren<br />

führen. Seneszente Zellen können bestimmte<br />

Signale aussenden, die das Tumorwachstum und<br />

die Ausbreitung unterstützen.<br />

6. Alterungsprozess: Seneszente Zellen tragen<br />

zum allgemeinen Prozess des Alterns bei, da sie<br />

eine Vielzahl von schädlichen Signalen und Molekülen<br />

freisetzen, die den normalen zellulären<br />

Stoffwechsel beeinträchtigen können.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

| 9


Angesichts dieser potenziell schädlichen Auswirkungen<br />

haben Forscher großes Interesse<br />

daran, Wege zu finden, seneszente Zellen zu<br />

beseitigen - wenigstens ihre schädlichen Effekte<br />

zu minimieren. Das ist das Ziel der Entwicklung<br />

von Senolytika, mit denen der negative<br />

Einfluss von Seneszenz auf die Gesundheit und<br />

Lebensspanne reduziert werden soll.<br />

Senolytika - gegen zellulärer Seneszenz<br />

Senolytika sind Substanzen, die gezielt seneszente<br />

Zellen abtöten, um die schädlichen Effekte der<br />

Seneszenz zu reduzieren. Durch die Entfernung<br />

dieser Zellen könnte die Gesundheit verbessert<br />

und das Risiko altersbedingter Krankheiten verringert<br />

werden. Verschiedene Substanzen, darunter<br />

auch natürliche Verbindungen, werden auf<br />

ihre senolytischen Eigenschaften hin untersucht.<br />

Taurin - Quell der Jugend?<br />

Taurin ist eine natürlich in unserem Körper vorkommende<br />

Aminosäure (Aminosäuren sind die<br />

Bausteine, aus denen unser Körper Protein - Eiweiß<br />

- herstellt). Als nicht essentielle Aminosäure<br />

kann sie von unserem Körper normalerweise<br />

selbst hergestellt werden. Wir sind also auf eine<br />

Zufuhr von außen nicht angewiesen.<br />

Vielleicht kennen Sie Taurin als Zugabe bekannter<br />

Energiedrinks. Denn es soll unter<br />

anderem eine positive Wirkung auf die geistige<br />

und sportliche Leistungsfähigkeit haben.<br />

Kürzlich hat eine Studie für öffentliche Aufmerksamkeit<br />

gesorgt, die ein Defizit an Taurin<br />

allgemein mit vorzeitigem Altern in Verbindung<br />

bringt. 1<br />

Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass die<br />

körpereigene Bildung von Taurin (Serum-Spiegel)<br />

bei Menschen, Affen und Mäusen mit dem<br />

Alter abnimmt. Um herauszufinden, ob diese<br />

Abnahme mit vorzeitigem Altern verbunden<br />

ist, wurde die Nahrung einer Gruppe von Mäusen<br />

mit Taurin ergänzt - einer anderen nicht.<br />

Tatsächlich war die mittlere Lebensspanne<br />

in der Taurin-Gruppe 10-12% höher als in der<br />

Kontroll-Gruppe.<br />

Da eine wirkungsvolle Anti-Aging-Therapie<br />

nicht nur die Lebens-, sondern auch die Gesundheitsspanne<br />

verlängern sollte, untersuchten<br />

die Autoren der Studie die Gesundheit von<br />

taurin-gefütterten Mäusen und Affen mittleren<br />

Alters und fanden besser funktionierendes<br />

Knochen-, Muskel-, Bauchspeicheldrüsen-,<br />

Gehirn-, Fett-, Darmgewebe als auch eine verbesserte<br />

Funktion des Immunsystems. Auf der<br />

Suche nach den Mechanismen, die zu diesen<br />

Ergebnissen führte fanden die Autoren heraus,<br />

dass Taurin offenbar mehrere der „Hallmarks<br />

of Aging” (s. <strong>reformleben</strong> #50) positiv beeinflusst<br />

- unter anderem die zelluläre Seneszenz.<br />

Quellen von Taurin und zukünftige Forschung<br />

Taurin ist nicht nur in Energiegetränken enthalten,<br />

sondern kommt hauptsächlich in<br />

tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch<br />

und Milchprodukten vor. Daneben gibt<br />

es Taurin mittlerweile auch als Nahrungsergänzungsmittel<br />

in veganer Formulierung.<br />

Bernhard Silich<br />

1 Parminder Singh et al. ,Taurine deficiency as a driver<br />

of aging. Science 380, eabn9257 (2023). DOI: 10.1126/science.abn9257<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 05/2023<br />

Artikel und mehr<br />

online


FOOD ADDICTION<br />

Können Lebensmittel<br />

süchtig machen?<br />

Fällt es Ihnen schwer, mit einem Lieblingsessen<br />

aufzuhören, wenn Sie es einmal<br />

begonnen haben? Gibt es Lebensmittel, von<br />

denen Sie einfach nicht die Finger lassen<br />

können, obwohl Sie wissen, dass sie Ihnen<br />

nicht guttun? Sollten Sie eine dieser Fragen<br />

mit ja beantworten können, dann ist es<br />

möglich, dass Sie an einer Nahrungsmittelabhängigkeit<br />

(Food Addiction) leiden.<br />

Nahrungsmittelabhängigkeit ist etwas anderes<br />

als einfaches Überessen (routinemäßig zu<br />

viel essen). Sie unterscheidet sich auch von<br />

emotionalem Essen (Essen, um unangenehme<br />

Gefühle zu betäuben) oder den klassischen Essstörungen.<br />

Food Addiction ist eine Form der neurochemischen<br />

Abhängigkeit von bestimmten Lebensmitteln.<br />

Sie ist vergleichbar mit einer Drogenoder<br />

Spielsucht. Die Schaltkreise im Gehirn des<br />

Esssüchtigen zwingen ihn dazu, unkontrolliert<br />

zu essen, wenn das auslösende Nahrungsmittel<br />

zugeführt wird, unabhängig davon, wie er sich<br />

emotional fühlt, wie sein geistiger Zustand ist<br />

oder wie groß sein Hunger ist.<br />

Emotionale Esser können eine Esssucht entwickeln,<br />

und Menschen mit Esssucht können<br />

durch starke Emotionen zu Essanfällen getrieben<br />

werden, aber beide können auch unabhängig<br />

voneinander existieren. Ähnlich wie<br />

manche Menschen Alkohol konsumieren, um<br />

mit Stress, Trauer und schwierigen Gefühlen<br />

umzugehen, aber nicht zu Alkoholikern werden.<br />

Die Verwendung von Alkohol als regelmäßiger<br />

Bewältigungsmechanismus kann jedoch<br />

zur Alkoholabhängigkeit prädisponieren. Ähnlich<br />

verhält es sich mit der Esssucht. 1<br />

Kann Essen süchtig machen?<br />

Nahrungsmittelabhängigkeit (engl. food addiction)<br />

ist ein kontrovers diskutiertes Thema.<br />

Immer wieder wird die tatsächliche Existenz<br />

einer echten Abhängigkeit von Lebensmitteln<br />

in Frage gestellt.<br />

Glücklicherweise zeigen immer mehr Forschungsergebnisse,<br />

dass – genau wie bei Alko-<br />

| 11


hol, Tabak, Kokain oder anderen Suchtmitteln<br />

– bestimmte Lebensmittel die uralten neurochemischen<br />

Belohnungswege des Gehirns<br />

aktivieren und eine chemische Abhängigkeit<br />

erzeugen können. Dies führt zu einer Sucht-<br />

Reaktion des Gehirns, die sich der Kontrolle<br />

durch individuelle Willenskraft oder Gelübde<br />

der Mäßigung entzieht. Die Anerkennung der<br />

Existenz einer echten Nahrungsmittelabhängigkeit<br />

im Sinne des WHO ICD-10 2 Katalogs zur<br />

Klassifizierung von Krankheiten ist vor allem<br />

für die betroffenen Menschen wichtig, um<br />

schnelle, aber allem voran passende Behandlungsoptionen<br />

und Unterstützung zu bekommen.<br />

Wie definiert man eigentlich Sucht?<br />

Die Weltgesundheitsorganisation unterscheidet<br />

einmal in stoffgebundene Abhängigkeiten<br />

(z. B. Alkoholabhängigkeit, Abhängigkeit<br />

von illegalen Drogen oder Medikamentenabhängigkeit)<br />

und süchtiges Verhalten<br />

(z. B. pathologisches Glücksspiel oder problematisches<br />

Computerspielen, Computerspielstörung).<br />

■ unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und<br />

Beschaffung des Mittels<br />

■ Tendenz zur Dosissteigerung (Toleranzerhöhung)<br />

■ psychische und meist auch physische Abhängigkeit<br />

von der Wirkung des Mittels<br />

■ Schädlichkeit für den Einzelnen und/oder die<br />

Gesellschaft<br />

■ Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten<br />

„Wenn ein Bissen zu viel ist und 1.000 nicht<br />

genug“<br />

Dr. Jen Unwin<br />

Bin ich von Nahrungsmittelsucht betroffen?<br />

Auch wenn ein paar Unbelehrbare immer noch<br />

die Existenz einer Nahrungsmittelabhängigkeit,<br />

in der wissenschaftlichen Forschung ist<br />

das Thema längst angekommen. Allein im letzten<br />

Jahr wurden über 400 wissenschaftliche<br />

Artikel zu dem Thema publiziert und es gibt<br />

mittlerweile anerkannte, validierte Food-Addiction-Fragebögen<br />

wie zum Beispiel der Yale<br />

Food Addiction Scale 2.0. 3<br />

Die Yale Food Addiction Skala ist ein wichtiges<br />

Werkzeug zur Beurteilung und Erhebung<br />

wissenschaftlicher Daten und in der psychologischen<br />

Forschung. Mit über 30 Fragen und<br />

einem nicht unerheblichen Zeitaufwand,<br />

allerdings weniger gut anwendbar in der<br />

Beratungspraxis. Die klinische Psychologin<br />

Dr. Jen Unwin und ihre Kollegin Heidi Giaever<br />

entwickelten aus dem Fragenkatalog der<br />

American Psychiatric Association, einen an die<br />

Nahrungsmittelabhängigkeit angepasst Fragebogen.<br />

Unter dem Akronym C.R.A.V.E.D steht<br />

nun ein, nach IDC-10 Kriterien entwickelter,<br />

Fragebogen zur Verfügung. 4<br />

Dieser Fragebogen soll dabei helfen, mögliche<br />

Abhängigkeiten von bestimmten Lebensmitteln<br />

und Getränken zu ermitteln:<br />

12 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


1. Hatten Sie jemals ein so starkes Verlangen oder<br />

ein Gefühl von Zwang bei dem Gedanken, diese<br />

Lebensmittel zu essen, dass Sie dem Drang, sie zu<br />

essen, nicht widerstehen konnten?<br />

2. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie<br />

immer größere Mengen dieser Lebensmittel<br />

verwenden müssen, um die gleiche Wirkung zu<br />

erzielen wie zu Beginn?<br />

3. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie die Planung<br />

von Aktivitäten zunehmend vernachlässigen,<br />

weil Sie zu müde / verkatert / krank sind, weil Sie<br />

zu viel von diesen Lebensmitteln gegessen haben?<br />

4. Haben Sie schon einmal mehr von diesen Lebensmitteln<br />

verwendet, als Sie beabsichtigt hatten?<br />

5. Haben Sie jemals mindestens Entzugserscheinungen<br />

erlebt, als Sie den Konsum dieser Lebensmittel<br />

reduziert oder eingestellt haben?<br />

6. Haben Sie diese Lebensmittel (jemals) weiter<br />

konsumiert, obwohl Sie oder eine andere Person<br />

der Meinung waren, dass Ihre Gedächtnis- und<br />

Konzentrationsprobleme, Angstzustände,<br />

unerklärliche Stimmungsschwankungen, Depressionen,<br />

Panikattacken usw. oder andere<br />

psychische Probleme wahrscheinlich auf den<br />

Konsum dieser Lebensmittel zurückzuführen<br />

waren?<br />

Sollten Sie drei oder mehr dieser Fragen mit Ja<br />

beantworten können, dann ist das Vorliegen<br />

einer Art von Nahrungsmittelabhängigkeit<br />

sehr wahrscheinlich.<br />

Wie kann es sein, dass Nahrungsmittel<br />

süchtig machen können?<br />

Der erste wichtige Punkt ist „Hyper-Schmackhaftigkeit“.<br />

Übermäßig schmackhafte Lebensmittel<br />

sind solche, die den „Sweet Spot“ in<br />

Ihrem Mund treffen und Ihrem Gehirn sofort<br />

sagen, dass Sie mehr essen sollen, auch wenn<br />

Sie satt sind. „Hyper“ bedeutet „übermäßig“<br />

und „schmackhaft“ bedeutet „appetitlich“, „angenehm<br />

für die Geschmacksnerven". Ein übermäßig<br />

schmackhaftes Lebensmittel ist also ein<br />

Lebensmittel, das so verlockend ist,<br />

dass es Ihre Fähigkeit, die Essensmenge zu<br />

kontrollieren, außer Kraft setzt.<br />

Süße Empfindungen sind aus evolutionären<br />

Gründen ein intensiver Sinnesgenuss. Wir<br />

wurden dazu getrieben, süße Lebensmittel zu<br />

finden und zu konsumieren, um Nahrungsknappheit<br />

zu überleben. Die moderne Verfeinerung<br />

des Zuckers verstärkt nur noch seine<br />

süchtig machenden Eigenschaften.<br />

Zweitens kann das Gehirn nach dem Verzehr<br />

von Zucker leichter Tryptophan in Serotonin<br />

umwandeln, ein Wohlfühlhormon. Wir fühlen<br />

uns entspannt und schläfrig. Leider wird der<br />

Serotoninvorrat des Gehirns bei zu häufigem<br />

Verzehr erschöpft, so dass ein erhöhter Konsum<br />

erforderlich wird und die Stimmung auf<br />

Dauer sinkt.<br />

Das Gehirn schüttet auch Dopamin aus, den<br />

„Belohnungs“-Neurotransmitter. Wenn der<br />

Konsum anhält, reguliert das Gehirn seine<br />

Dopaminrezeptoren herunter, ähnlich wie bei<br />

anderen Süchten, und das Verlangen steigt.<br />

Unsere Kultur hat außerdem Zucker als<br />

„Leckerbissen“, „Belohnung“ und integralen<br />

Bestandteil all unserer Feierlichkeiten etabliert:<br />

Geburtstage, Weihnachten, Ostern,<br />

Ferien usw. Das geht so weit, dass der Verzicht<br />

auf Zucker als große soziale Einschränkung<br />

empfunden wird.<br />

Schritte aus der Sucht<br />

Der erste Schritt besteht darin, die Nahrungsmittelsucht<br />

als solche zu erkennen und zu<br />

benennen. Wenn Sie dann verstehen, was in<br />

Ihrem Gehirn auf neurochemischer Ebene vor<br />

sich geht, hilft Ihnen das, das eigene Verhalten<br />

besser zu verstehen und warum es so schwierig<br />

sein kann, Ihr Verlangen und den Drang zu essen<br />

zu kontrollieren – obwohl Sie satt sind und<br />

trotz sich der negativen Folgen bewusst.<br />

| 13


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Wie uns die Lebensmittelindustrie manipuliert,<br />

damit wir all die ungesunden Dinge essen<br />

– und nicht mehr damit aufhören können<br />

· Autor: Chris van Tulleken<br />

· 416 Seiten, gebunden<br />

· Erschienen: 05/2023<br />

Der nächste Schritt besteht darin, eine ehrliche<br />

Bestandsaufnahme der Lebensmittel zu<br />

machen, die Sie einfach nicht mäßigen können,<br />

nach denen Sie sich sehnen und die Sie nicht<br />

kontrollieren können. Das sind Ihre Trigger-<br />

Lebensmittel.<br />

Die häufigsten Trigger-Lebensmittel sind<br />

Zucker und Süßigkeiten, raffiniertes Mehl und<br />

Kohlenhydrate sowie Mischungen aus Zucker,<br />

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verleiten uns zum Überessen<br />

„Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt“ – dieser<br />

Werbespruch eines bekannten Kartoffelchips-<br />

Herstellers könnte es nicht besser auf den<br />

Punkt bringen. Ultra-verarbeitete Lebensmittel<br />

sind so zusammengesetzte, dass sie besonders<br />

gut schmecken und unser Belohnungszentrum<br />

in einer Art aktivieren, wie es kein natürliches<br />

Lebensmittel vermag.<br />

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14 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


Schritte aus der Sucht – Aktions-Plan<br />

Abstinenz von Zucker, mehlhaltigen Lebensmitteln<br />

und hoch-verarbeiteten Lebensmitteln.<br />

1. Fokus auf „echtes“ Essen<br />

2. Keine low-carb oder zuckerfreie Alternativlebensmittel<br />

3. Keine Cheat Days (Schummel-Tage).<br />

4. Keine Süßstoffe<br />

5. Der Fokus liegt nicht auf Gewichtsverlust, sondern<br />

darauf das Verlangen zu reduzieren<br />

6. Vorsicht bei Alkohol, Nikotin und Koffein<br />

7. Nüsse, Käse und Milchprodukte mit Vorsicht<br />

konsumieren<br />

Sollten Sie ein oder mehrere Lebensmittel für<br />

sich identifiziert haben, dann versuchen Sie<br />

diese zu 100% zu meiden. Betrachten Sie jeden<br />

Tag für sich genommen. Ein Tag nach dem<br />

anderen. Jeder Tag ist ein Erfolg. Schaffen Sie<br />

sich ein Netzwerk aus Freunden oder Familienangehörigen<br />

oder einem Coach, der Sie bei der<br />

Umsetzung unterstützt. Mit jedem neuen Tag<br />

wird es ein kleinwenig leichter fallen als am<br />

vorangegangenen Tag.<br />

Wichtig ist, auch wenn Sie mal rückfällig werden,<br />

geben Sie nicht auf. Ein neuer Tag<br />

bedeutet eine neue Chance.<br />

Julia Tulipan<br />

1 Schulte, Erica M., and Ashley N. Gearhardt. "Attributes<br />

of the food addiction phenotype within overweight and<br />

obesity." Eating and Weight Disorders-Studies on Anorexia,<br />

Bulimia and Obesity 26 (2021): 2043-2049.<br />

2 ICD = International Classification of Diseases, Internationale<br />

Klassifizierung von Krankheiten<br />

3 Gearhardt, Ashley N., William R. Corbin, and Kelly D.<br />

Brownell. "Preliminary validation of the Yale food addiction<br />

scale." Appetite <strong>52</strong>.2 (2009): 430-436.<br />

4 https://phcuk.org/far/ Dr. Jen Unwin, The Public Health<br />

Collaboration<br />

Artikel und mehr<br />

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| 15


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Darmgesundheit – Teil 2<br />

FÜTTERN SIE<br />

IHREN DARM!<br />

KURZKETTIGE FETTSÄUREN<br />

Ein gesunder Darm gilt zurecht als Schlüssel<br />

zu allgemeiner Gesundheit und Wohlbefinden.<br />

Die Gesundheit unseres Verdauungstraktes<br />

hat weitreichende Auswirkungen auf<br />

unser körperliches und psychisches Wohlbefinden<br />

(s. <strong>reformleben</strong> #51 - Teil 1). Es ist<br />

also wichtig eine eigene Vorstellung davon zu<br />

haben, wie der Darm funktioniert, wie wir<br />

den Boden für eine optimale Darmgesundheit<br />

bereiten können und was ihr schadet.<br />

Den wohl verheerendsten Einfluss auf unsere<br />

Darmflora können Antibiotika haben. Sie sind<br />

Fluch und Segen zugleich. Durch sie sind wir,seit<br />

der Entdeckung des Penicillins im Jahre 1928 durch<br />

den britischen Mediziner und Bakteriologen Alexander<br />

Fleming, in der Lage, Bakterien im Körper<br />

mit großer Sicherheit abzutöten – auch im Darm.<br />

Unter anderem diese Entdeckung hat zu dem<br />

massiven Anstieg der Lebenserwartung und der<br />

Gesundheitsspanne geführt, von der wir in den<br />

letzten 100 Jahren profitieren konnten. Viele<br />

Menschen starben früher schon im Kindesalter,<br />

plötzlich und unerwartet an bakteriellen<br />

Infektionen.<br />

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Mikroben besetzen unseren Darm<br />

Wunderbar – könnte man meinen, ein sauberer,<br />

vielleicht sogar steriler Darm könnte von<br />

Vorteil sein. Wie etwa ein sauberer Tisch, eine<br />

saubere Toilette. Doch die Natur funktioniert<br />

anders.<br />

Das lässt sich am Beispiel von Mäusen mit<br />

einem sterilisierten Darm zeigen. In der sterilen<br />

Umgebung des Labors leben diese Mäuse<br />

zunächst unbeeinträchtigt. Werden sie aber in<br />

die von Mikroben bevölkerte Natur entlassen,<br />

überleben sie meist nicht lange. Ihr Immunsystem<br />

wird von Keimen, Bakterien, Viren und<br />

Pilzen überwältigt, mit denen es nicht umgehen<br />

kann.<br />

18 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


Wie hat die Natur vorgesorgt, dass es bei uns<br />

und anderen Säugetieren normalerweise nicht<br />

soweit kommt? Durch den Kontakt mit dem Mikrobiom<br />

der Mutter bei der Geburt besiedeln<br />

Mikroben, die auf die Zusammenarbeit mit<br />

dem Menschen spezialisiert sind, in kürzester<br />

Zeit den Körper bis in die letzte Nische, nachdem<br />

wir bei der Geburt mit ihnen über unsere<br />

Mutter in Kontakt gekommen sind. Wenn alles<br />

klappt, kommen für uns nutzlose oder gar<br />

krankmachende Mikroben zu spät und finden<br />

keinen Platz sich zu vermehren.<br />

Mit unserem Lebensstil können wir beeinflussen,<br />

dass das auch so bleibt.<br />

Postbiotika - kurzkettige Fettsäuren (SCFAs)<br />

In einem gesunden Verdauungstrakt nimmt<br />

die Mikroben-Population von der Mundhöhle<br />

zum Darmausgang zu. Der Dünndarm ist nur<br />

dünn besiedelt. Erst im Zäkum, dem ersten Abschnitt<br />

des Dickdarms, explodiert die Anzahl<br />

der Mikroben, da sie hier optimale Bedingungen<br />

vorfinden. Ballaststoffe, meist aus langkettigen<br />

Kohlenhydraten, werden ab hier von<br />

Mikroben zu kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs -<br />

short chain fatty acids) abgebaut – fermentiert.<br />

Damit sind sie Stoffwechselprodukte (Metaboliten)<br />

der fermentierenden Bakterien, die deshalb<br />

auch als Post-Biotika bezeichnet werden.<br />

ANATOMIE DES DARMS<br />

ANATOMIE DES DARMS<br />

Duodenum<br />

Duodenum<br />

Querverlaufender<br />

Dickdarm<br />

(Zwölffingerdarm)<br />

Dickdarm<br />

Aufsteigender<br />

Dickdarm<br />

Jejunum<br />

(Dünndarm)<br />

Ileum<br />

Absteigender<br />

Dickdarm<br />

Zäkum<br />

(Blinddarm)<br />

Sigma<br />

Appendix<br />

Anus<br />

Rectum<br />

(Mastdarm)<br />

| 19


Was sind kurzkettige Fettsäuren?<br />

Warum wir kurzkettige Fettsäuren<br />

in der Ernährung brauchen<br />

SCFAs bestehen aus sechs oder weniger Kohlenstoffatomen<br />

und gehören zur Gruppe der<br />

gesättigten Fettsäuren. Essigsäure (Acetat),<br />

Propionsäure (Propionat) und Buttersäure (Butyrat)<br />

bilden den Großteil der von den Bakterien<br />

im Dickdarm produzierten SCFAs. 1-5<br />

Kurzkettige Fettsäuren weisen viele gesundheitsfördernde<br />

Eigenschaften auf. Im Allgemeinen<br />

sind sie entzündungshemmend,<br />

immunmodulatorisch und krebshemmend. 1,2,5,12<br />

Insbesondere fördern sie die Differenzierung<br />

von Immunzellen, während sie entzündungsfördernde<br />

Mediatoren (z. B. Zytokine) herunterregulieren.<br />

5 Sie sind auch an der Regulierung<br />

des Lipidstoffwechsels (Fettstoffwechsel),<br />

der Modulation der Mitochondrien-Funktion<br />

und der Unterdrückung der Nahrungsaufnahme<br />

Diese kurzkettige Fettsäuren wirken über<br />

zwei Wege: 6<br />

beteiligt. 2,4 SCFAs sind auch in der Lage,<br />

einen gesunden Blutzuckerstoffwechsel in<br />

folgenden Organen zu fördern:<br />

1. Sie wirken als Signalbotenstoffe und<br />

2. hemmen Enzyme, die an der Regulierung der<br />

Genexpression beteiligt sind<br />

Organ Nützliche Wirkung<br />

Organe weitergeleitet werden. 4<br />

Die Steuerung der Genexpression durch SCFAs<br />

führt zu zwei wesentlichen Veränderungen: einer<br />

verringerten Produktion von Entzündungsbotenstoffen<br />

Leber<br />

Verringerung der Lipidakkumulation,<br />

Glukoseproduktion<br />

und Lipogenese<br />

(Zytokinen) und einer Modulation<br />

des Immunsystems (z.B. dem Verhindern einer<br />

überschießenden Immunantwort). 1<br />

Verbesserung der Insulinempfindlichkeit<br />

und der<br />

Skelettmuskel<br />

Buttersäure (Butyrat) ist die am besten untersuchte<br />

Mitochondrienfunktion<br />

kurzkettige Fettsäure und gilt als vielver-<br />

sprechendes therapeutisches Mittel für verschiedene<br />

Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit<br />

und Krebs. 1,4 Sie spielt eine Schlüsselrolle in den<br />

zellulären Energiestoffwechselwegen sowie im<br />

Energiestoffwechsel des gesamten Körpers. 3,4<br />

Verdauungstrakt<br />

Steigerung der Glukoseproduktion<br />

im Darm und<br />

der Freisetzung von Appetithormonen<br />

Sie ist auch die primäre Energiequelle für die<br />

Kolonozyten, die Epithelzellen des Dickdarms –<br />

die Zellschicht, die den Darm auskleidet. 1-5 Nach<br />

aktuellem Stand geht man davon aus, dass bis zu<br />

95 Prozent des vom Darmmikrobiom produzierten<br />

Butyrats von den Darmzellen zur Energiegewinnung<br />

genutzt werden, während die restlichen<br />

fünf Prozent nach der Absorption in die<br />

Leber gelangen, wo sie verarbeitet und an andere<br />

Fettgewebe<br />

Stimulierung der Leptinausschüttung,<br />

Steigerung des<br />

Energieverbrauchs, Verringerung<br />

der Lipidansammlung<br />

und Regulierung von Entzündungen<br />

20 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


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die Darmgesundheit im Besonderen?<br />

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Wenn die Ernährung nicht genügend Ballaststoffe<br />

enthält, ist die Darmflora nicht in der<br />

Lage, SCFAs in ausreichender Menge zu produzieren,<br />

um positive Wirkungen zu entfalten. 6<br />

Das kann zu entzündlichen Zuständen im<br />

Darm und im gesamten Körper führen. 5,6<br />

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Butyrat ist in erster Linie für die Ernährung<br />

der Zellen verantwortlich, aus denen die Darmschleimhaut<br />

besteht, aber kurzkettige Fettsäuren<br />

unterstützen die Darmgesundheit auch<br />

durch andere Mechanismen. Sie stärken die<br />

Barrierefunktion des Darms und erhalten die<br />

selektive Durchlässigkeit (Permeabilität) aufrecht,<br />

modulieren die Zusammensetzung des<br />

Darmmikrobioms, verbessern die Darmfunktion,<br />

schützen vor potenziellen Infektionen<br />

und verringern Darmentzündungen. 1,6,7,13 Sie<br />

senken auch den pH-Wert des Darms, wodurch<br />

ein ungünstiges Milieu für Krankheitserreger<br />

geschaffen und gleichzeitig das Wachstum<br />

nützlicher Bakterien gefördert wird. 7<br />

•<br />

•<br />

In einer präklinischen Studie führte eine Diät<br />

ohne lösliche Ballaststoffe zu Darmentzündungen<br />

und einer schlechten Darmgesundheit, was<br />

wiederum zu einer Gewichtszunahme führte;<br />

als die Ballaststoffe jedoch wieder eingeführt<br />

wurden, verbesserte sich die Darmgesundheit<br />

rasch. 14<br />

VEGAN<br />

Wie werden kurzkettige Fettsäuren aufgenommen?<br />

Im Darm produzierte kurzkettige<br />

Fettsäuren können über Proteine in den<br />

Darmepithelzellen absorbiert werden. 5 Die<br />

Aufnahme von kurzkettigen Fettsäuren erfolgt<br />

über Diffusion, Ionenaustausch und aktiven<br />

Transport. 3 Sie können in den Pfortaderkreislauf<br />

gelangen und zu Organen transportiert<br />

werden, die sie verwerten können, darunter<br />

Gehirn, Skelettmuskulatur und Immunzellen.<br />

3,5 Dadurch können diese darmspezifischen<br />

•<br />

•<br />

•<br />

| 21


Stoffwechselprodukte vielen anderen Bereichen<br />

des Körpers zugute kommen. Essigsäure<br />

(Acetat) ist beispielsweise in der Lage, die<br />

Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, wo es<br />

den Appetit reguliert. 3 SCFAs werden mit dem<br />

Schutz vor oder der therapeutischen Option<br />

für verschiedene Krankheiten in Verbindung<br />

gebracht, darunter Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes,<br />

entzündliche Darmerkrankungen und<br />

bestimmte Krebsarten. 1-5,12<br />

Konzentrieren sie ihre Auswahl daher auf Lebensmittel,<br />

die lösliche Ballaststoffe enthalten.<br />

Zu diesen gehören Pektine (z.B. in Obst, Gemüse<br />

und Hülsenfrüchten), Beta-Glucane (z.B. in<br />

Haferkleie), Frukto-Oligosaccharide (Zwiebeln,<br />

Knoblauch, Spargel, Konjak-Wurzel) und Inulin<br />

(Chicorée, Radicchio, Artischocke, Topinambur,<br />

Akazienfaser). 4<br />

Viele Obst-, Gemüse- und Getreideprodukte mit<br />

hohem Ballaststoffanteil enthalten heute ein<br />

Maß an Kohlenhydraten, das sogar bei eigentlich<br />

ausreichender Bewegung, die Kalorienbilanz<br />

aus dem Gleichgewicht bringt. Obwohl<br />

sie naturbelassene, kohlenhydratarme Lebensmittel<br />

vorziehen sollten (s. <strong>reformleben</strong> #48,<br />

Nährstoffe in der Matrix), kann es sinnvoll oder<br />

praktisch sein, z. B. die Morgenspeise mit einem<br />

Pulver aus löslichen Ballaststoffen anzureichern,<br />

wenn Sorge besteht, es könnten über den<br />

Tag nicht ausreichend aufgenommen werden.<br />

Fermentierte Lebensmittel<br />

Welche Lebensmittel?<br />

Angesichts der gesundheitlichen Bedeutung<br />

der SCFAs stellt sich die Frage, was wir tun<br />

können, damit unser Körper mit ausreichend<br />

kurzkettigen Fettsäuren versorgt werden kann.<br />

Füttern sie ihren Darm! Nehmen sie regelmäßig<br />

Lebensmittel zu sich, die Stoffe enthalten,<br />

aus denen ihre Darmbakterien kurzkettige<br />

Fettsäuren herstellen können.<br />

Die unverdauten Ballaststoffe im Dickdarm<br />

sind das Substrat, aus dem die Bakterien die<br />

kurzkettigen Fettsäuren herstellen. Im Gegensatz<br />

zu unlöslichen Ballaststoffen, die resistent<br />

gegen Fermentation sind, können lösliche Ballaststoffe<br />

zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert<br />

werden (Prä-Biotika).<br />

Kurzkettige Fettsäuren können auch von außen<br />

zugeführt werden. Am einfachsten wohl die<br />

Essigsäure über fermentierte Lebensmittel (z.<br />

B. Sauerkraut, Kimchi, Kefir), aber auch Essig<br />

selbst (z.B. Apfel-Essig, Balsamico-Essig, Weißu.<br />

Rotwein-Essig). Butyrat kommen in geringen<br />

Mengen z. B. in Milch, Butter und Käse sowie<br />

in menschlicher Muttermilch vor, denn es<br />

kann durch Aminosäure-fermentierende Bakterien<br />

produziert werden. 4,7<br />

Es gibt eine Handvoll anderer Nahrungsbestandteile,<br />

die die SCFA-Produktion anregen<br />

können, indem sie das Wachstum von Bifidobakterien<br />

steigern, die SCFAs produzieren. 11<br />

Die Extrakte kulinarischer Gewürze wie Oregano,<br />

Ingwer, Rosmarin, Zimt, schwarzer Pfeffer<br />

und Cayennepfeffer sowie Kurkuma erhöhten<br />

den SCFA-Spiegel, ebenso wie das B-Vitamin<br />

Riboflavin. 8−10<br />

22 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


Mehrere Kräuter können ebenfalls die SCFA-<br />

Konzentration oder die Bakterien, die sie<br />

produzieren, erhöhen, darunter der Wegerich<br />

(Plantago) und die Ringflügelnuss. 11<br />

Prä-, Pro- und Syn-Biotika<br />

Darüber hinaus können Prä-Biotika und Pro-<br />

Biotika die SCFA-Produktion fördern, indem<br />

sie lösliche Ballaststoffe für die Verdauung<br />

(Prä-Biotika) bereitstellen und die Konzen-<br />

tration von Bakterien erhöhen, die in der Lage<br />

sind, Ballaststoffe zu fermentieren (Pro-Biotika).<br />

5 Pro-Biotika sind Zubereitungen als<br />

Nahrungsergänzung oder Arzneimittel, die<br />

lebensfähige Mikroorganismen enthalten,<br />

zum Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen.<br />

Als Syn-Biotika werden Kombinationen aus<br />

Prä- und Pro-Biotika verstanden. Hier wird mit<br />

den nützlichen Bakterienstämmen gleich deren<br />

Nahrung mitgeliefert.<br />

Fazit<br />

Füttern sie ihren Darm mit vorwiegend löslichen<br />

Ballaststoffen, um eine ausreichende Versorgung<br />

mit kurzkettigen Fettsäuren sicherzustellen,<br />

die nicht nur für ihre Darmgesundheit<br />

eine vitale Rolle spielen. Mit Prä-, Pro- und<br />

Post-Biotika als Nahrungsergänzung können<br />

Defizite gegebenenfalls ausgeglichen werden.<br />

1 Tan, J., McKenzie, C., Potamitis, M., Thorburn, A.N., Mackay,<br />

C.R., Macia, L. (2014). The Role of Short-Chain Fatty<br />

Acids in Health and Disease. Adv Immunol, 121:91.<br />

2 Mazhar, M., Zhu, Y., Qin, L. (2023). The Interplay<br />

of Dietary Fibers and Intestinal Microbiota Affects<br />

Type- 2 Diabetes by Generating Short-Chain Fatty<br />

Acids. Foods, 12:1023.<br />

3 Anachad, O., Taouil, A., Taha, W., Bennis, F.,<br />

Chegdani, F. (2023). The Implication of Short-Chain<br />

Fatty Acids in Obesity and Diabetes. Microbiol Insights,<br />

16:11786361231162720.<br />

4 Peng, K., Dong, W., Luo, T., Tang, H., Zhu, W., Huang, Y.,<br />

Yang, X. (2023). Butyrate and obesity: Current research<br />

status and future prospect. Front Endocrinol, 14:1098881.<br />

5 Gomes, S., Rodrigues, A.C., Pazienza, V., Preto, A.<br />

(2023). Modulation of the Tumor Microenvironment by<br />

Microbiota-Derived Short-Chain Fatty Acids: Impact in<br />

Colorectal Cancer Therapy. Int J Mol Sci, 24:5069.<br />

6 Kirundi, J., Moghadamrad, S., Urbaniak, C. (2023).<br />

Microbiome-liver crosstalk: A multihit therapeutic target<br />

for liver disease. World J Gastroenterol, 29(11):1651.<br />

7 Dahl, S.M., Rolfe, V., Walton, G.E., Gibson, G.R. (2023).<br />

Gut microbial modulation by culinary herbs and spices.<br />

Food Chem, 409:13<strong>52</strong>86.<br />

8 Lu, Q.-Y., Rasmussen, A.M., Yang, J., Lee, R.-P., Huang,<br />

J., Shao, P., Carpenter, C.L., Gilbuena, I., Thames, G.,<br />

Henning, S.M., Heber, D., Li, Z. (2019). Mixed Spices at<br />

Culinary Doses Have Prebiotic Effects in Healthy Adults:<br />

A Pilot Study. Nutrients, 11(6):1425.<br />

9 Peterson, C.T., Rodionov, D.A., Iablokov, S.N. Pung,<br />

M.A., Chopra, D., Mills, P.J., Peterson, S.N. (2019). Prebiotic<br />

Potential of Culinary Spices Used to Support Digestion<br />

and Bioabsorption. Evid Based Complement Alternat<br />

Med, 2019:8973704.<br />

10 Liu, L., Sadabad, M.S., Gabarrini, G., Lisotto, P., von<br />

Martels, J.Z.H., Wardill, H.R., Dijkstra, G., Steinert, R.E.,<br />

Harmsen, H.J.M. (2023). Riboflavin Supplementation<br />

Promotes Butyrate Production in the Absence of Gross<br />

Compositional Changes in the Gut Microbiota. Antioxid<br />

Redox Signal, 38:282.<br />

11 Wang, L., Gou, X., Ding, Y., Liu, J., Wang, Y., Wang, Y.,<br />

Zhang, J., Du, L., Peng, W., Fan, G. (2023). The interplay<br />

between herbal medicines and gut microbiota in metabolic<br />

diseases. Front Pharmacol, 14:1105405.<br />

12 Rasouli-Saravani, A., Jahankhani, K., Moradi, S.,<br />

Gorgani, M., Shafaghat, Z., Mirsanei, Z., Mehmandar, A.,<br />

Mirazei, R. (2023). Role of microbiota short-chain fatty<br />

acids in the pathogenesis of autoimmune diseases. Biomed<br />

Pharmacother, 162:114620.<br />

13 Birkeland, E., Gharagozlian, S., Valeur, J., Aas, A.-M.<br />

(2023). Short-chain fatty acids as a link between diet and<br />

cardiometabolic risk: a narrative review. Lipids Health<br />

Dis, 22(1):40.<br />

14 Chassaing, B., Miles-Brown, J., Pellizzon, M., Ulman,<br />

E., Ricci, M., Zhang, L., Patterson, A.D., Vijay-Kumar, M.,<br />

Gewirtz, A.T. (2015). Lack of soluble fiber drives diet-induced<br />

adiposity in mice. Am J Physiol Gastrointest Liver<br />

Physiol, 309(7):G<strong>52</strong>8.<br />

Artikel und mehr<br />

online<br />

| 23


LEAKY GUT<br />

Wie man sich vor<br />

einem durchlässigen<br />

Darm schützen kann.<br />

Der Darm ist die größte Grenzfläche zwischen<br />

Körper und Außenwelt. Rund eine Tonne Nährstoffe<br />

werden pro Jahr über den Darm eines<br />

Erwachsenen aufgenommen. Gleichzeitig ist<br />

die Darmschleimhaut eine wichtige Barriere<br />

gegenüber schädlichen Fremdstoffen wie<br />

Allergenen, Krankheitserregern und Schadstoffen<br />

wie Schwermetallen usw. Wenn diese<br />

Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört<br />

ist und Schadstoffe unkontrolliert durch die<br />

Darmwand ins Körperinnere strömen können,<br />

spricht man vom „Leaky Gut“, dem durchlässigen<br />

Darm. Ein Merkmal ist, dass bei einem<br />

Leaky Gut die sogenannten Tight junctions<br />

geschädigt sind. Biologisch gesehen handelt es<br />

bei den Tight junctions um schmale Bänder aus<br />

Membranproteinen, welche die Epithelzellen<br />

der Darminnenwand ähnlich einem Klettband<br />

verschließen können. Man könnte die Tight<br />

junctions auch als „Türsteher“ des Darms bezeichnen,<br />

die regeln, was aus dem Darm in den<br />

Körper darf und was nicht.<br />

Dieses Barrieresystem aus Epithelzellen und<br />

Tight Junctions kann durch Störfaktoren wie<br />

Medikamente, Alkohol, Nikotin, Allergene,<br />

bakterielle Giftstoffe (insbes. Clostridium perfringens),<br />

Entzündungsbotenstoffe, aber auch<br />

Stress erheblich beeinträchtigt und in der Folge<br />

durchlässig werden. Begünstig wird die Entwicklung<br />

des Leaky Gut zudem<br />

durch eine Dysbiose, also einem<br />

Ungleichgewicht in der Zusammensetzung<br />

der Darmflora:<br />

Je instabiler die Darmschleimhaut,<br />

desto größer das Risiko<br />

hinsichtlich einer Schädigung<br />

der Schleimhautbarriere. Chronische<br />

Erkrankungen können<br />

24 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


sowohl Ursache als auch Folge eines Leaky Gut<br />

Syndroms sein – hier ist die Forschung noch<br />

relativ am Anfang. Die durch den Leaky Gut<br />

verstärkte Aktivierung des Immunsystems<br />

und die Entstehung systemischer Entzündungen<br />

können chronische Infektionen (vor allem<br />

des Darms: Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn,<br />

Reizdarm, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />

metabolisches Syndrom mit Insulinresistenz<br />

und Adipositas, Allergien und Asthma bronchiale)<br />

sowie Autoimmunerkrankungen (u.a.<br />

Diabetes mellitus Typ 1, Zöliakie, Rheumatoide<br />

Arthritis, Multiple Sklerose) begünstigen oder<br />

gar auslösen. Neuere Studien gehen davon aus,<br />

dass der Leaky Gut auch bei der Entwicklung<br />

von Tumoren, einer nicht-alkoholischen Fettleber<br />

und Nierenerkrankungen eine Rolle spielt.<br />

Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben<br />

ihren Ursprung in einer gestörten Darmbarriere.<br />

Zudem kann intensives sportliches<br />

Training offenbar die Entwicklung eines Leaky<br />

Gut Syndroms begünstigen.<br />

Wie diagnostiziert man einen Leaky Gut?<br />

Bei unklaren Beschwerden im Unterleib sowie<br />

chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen<br />

können Störungen in der Barrierefunktion des<br />

Darms eine Rolle spielen. Anhand von Symptomen<br />

ist es schwierig, einen Leaky Gut zu diagnostizieren,<br />

weil er gar keine Erkrankung im<br />

eigentlichen Sinne, sondern vielmehr Ursache<br />

oder Folge anderer Erkrankungen ist. Daher<br />

sollte die Diagnose von einem Arzt oder Heilpraktiker<br />

mithilfe von biochemischen Markern<br />

gestellt werden, da diese Veränderungen an<br />

der Darmschleimhaut aufzeigen können. Zu<br />

den Laborparametern gehören erhöhte fäkale<br />

Fett- und Stickstoffwerte, die auf eine gestörte<br />

Verdauung oder Mikronährstoffaufnahme hindeuten<br />

und ein erhöhter Wert bei bestimmten<br />

Antikörpern, der eine akute Darmentzündung<br />

anzeigen kann. Auch ein Verlust an Defensin<br />

2 könnte mit einem Leaky Gut zusammenhängen.<br />

Dieser in der Darmschleimhaut gebildete<br />

antibiotisch wirkende Stoff wirkt gegen gramnegative<br />

Bakterien und Candida. Bei bestimmten<br />

Erkrankungen (Neurodermitis, Asthma,<br />

CED) wird zu wenig Defensin produziert.<br />

Neben weiterer Entzündungsmarkern im Stuhl<br />

gilt auch Zonulin als relativ sicherer Indikator<br />

für eine unphysiologische Durchlässigkeit der<br />

Darmschleimhaut. Normalerweise reguliert<br />

Zonulin die Öffnung der Tight junctions und<br />

damit den selektiven Stofftransport aus dem<br />

Darm ins Körperinnere. Kommt es aufgrund<br />

einer Schädigung der Darmschleimhaut zu<br />

einem direkten Kontakt zwischen Tight junctions<br />

und pathogenen Bakterien, wird vermehrt<br />

Zonulin produziert. Die Folge: Die Tight junctions<br />

bleiben zu lange geöffnet und erlauben<br />

einen unkontrollierten Strom von Substanzen<br />

– darunter auch Schadstoffen – in das Körperinnere.<br />

Mit Zonulin kann also eine Schädigung<br />

der Tight junctions erkannt werden.<br />

Prävention und Behandlung eines Leaky Guts<br />

Um es gar nicht erst zu einem durchlässigen<br />

Darm kommen zu lassen, kann jeder,<br />

der besonders gefährdet ist, selbst etwas zur<br />

Prävention tun. Wer unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />

leidet, sollten diese<br />

Nahrungsbestandteile bzw. Allergene natürlich<br />

vermeiden. Auch auf Schadstoffe wie Alkohol<br />

oder Nikotin sollte nach Möglichkeit verzichtet<br />

werden. Sehr zu empfehlen ist auch eine ballaststoffreiche<br />

Ernährung, gegebenenfalls mit<br />

Multiballaststoffpräparaten. Aus wasserlöslichen,<br />

prebiotischen Ballaststoffen werden von<br />

den Darmbakterien kurzkettige Fettsäuren fermentiert.<br />

Diese wiederum werden von der für<br />

die Darmbarriere so wichtigen Darmschleimhaut<br />

zur Energiegewinnung benötigt. Und die<br />

Darmschleimhaut braucht sehr viel Energie,<br />

weil sie das sich am schnellsten regenerierende<br />

Gewebe im Körper ist.<br />

| 25


Um die Darmschleimhaut zu stabilisieren<br />

und einem Ungleichgewicht in der Darmflora<br />

entgegenzuwirken, werden neben Ballastoffen<br />

auch Probiotika empfohlen. Studien haben<br />

nämlich gezeigt, dass die Einnahme von Präparaten<br />

mit Milchsäurebakterien für die Darmflora<br />

dem Leaky Gut entgegenwirken kann, u.a.<br />

an Sportlern in Bezug auf trainingsinduzierten<br />

Leaky Gut, bei Menschen, die unter Reizdarm<br />

leiden und bei Patienten mit Leberzirrhose. Für<br />

den Erfolg einer solchen mikrobiologischen<br />

Therapie sollte man unbedingt ein hochdosiertes<br />

Probiotikum wählen (48 – 160 Milliarden<br />

Milchsäurebakterien pro Tagesdosis), die eine<br />

natürliche Resistenz gegen Magen- und Gallensäure<br />

sowie Antibiotika haben. Gegenüber<br />

einem Monopräparat ist ein Kombinationspräparat<br />

mit unterschiedlichen Stämmen vorzuziehen<br />

(Multi-Species-Konzept). Wichtig bei<br />

der Auswahl des geeigneten Probiotikums ist<br />

auch, dass es sich um genetisch charakterisierte<br />

und sichere Stämme handelt.<br />

Bei einem Leaky Gut, der möglicherweise mit<br />

dem Reizdarmsyndrom einhergeht, ist zusätzlich<br />

die Einnahme der medizinischen Spezialhefe<br />

Saccharomyces cerevisiae CNCM I-3856<br />

zu empfehlen, deren Wirksamkeit in zwei klinischen<br />

Studien belegt werden konnte. 1,2 Auch<br />

Colostrum hat sich beim Reizdarmsyndrom als<br />

hilfreich erwiesen. Hier sollte ein Colostrum-<br />

Präparat gewählt werden, das einen hohen und<br />

ausgewogenen IgG- und Lactoferrin-Anteil<br />

aufweist.<br />

Dr. Mathias Oldhaver<br />

1 Pineton de Chambrun,G. et al.: (2015) A randomized clinical<br />

trial of Saccharomyces cerevisiae versus placebo in<br />

the irritable bowel syndrome. Dig. Liver Dis., 47, 119-124.<br />

2 Spiller,R.C., et al (2015) Randomized double blind placebo-controlled<br />

trial of Saccaromyces cerevisiae CNCM<br />

I-3856 in irritable bowel syndrome: improvement in<br />

abdominal pain and bloating in those with predominant<br />

constipation. United European Gastroenterology Journal.<br />

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26 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


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2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer normalen Funktion des<br />

Immunsystems bei. 3 Biotin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute (z. B.<br />

der Darmschleimhaut) bei. * Basierend auf den Reformhaus ® -Gesamtmarktdaten,<br />

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RL 08/2023


WELCHE NAHRUNGS-<br />

ERGÄNZUNG BRAUCHE<br />

ICH WIRKLICH?<br />

Nahrungsergänzungsmittel werden in<br />

vielen Medien oft kritisch gesehen. Und<br />

dennoch sind sie sehr beliebt, immer mehr<br />

Menschen nutzen bestimmte Präparate, um<br />

ihre Ernährung zu ergänzen. Das meistgehörte<br />

Gegenargument lautet: „Wer sich<br />

gesund und abwechslungsreich ernährt,<br />

braucht keine Nahrungsergänzungsmittel“.<br />

Diesen Satz kann man zweifellos<br />

unterschreiben. Der Punkt ist jedoch: Wer<br />

ernährt sich heute gesund und abwechslungsreich?<br />

Der Trend geht weiter zu stark<br />

verarbeiteten Lebensmitteln und Fast<br />

Food. Diese Ernährung enthält nicht nur<br />

viele Farb- und Aromastoffe, sie ist in der<br />

Regel auch sehr zucker-, fett- und salzhaltig.<br />

Die wirklich wichtigen Bausteine einer<br />

gesunden Ernährung wie Mikronährstoffe,<br />

probiotische Mikroorganismen oder hochwertige<br />

Ballaststoffe findet man in diesen<br />

stark verarbeiteten Lebensmitteln dagegen<br />

meist nur in geringem Maße.<br />

Es werden zu wenig Ballaststoffe verzehrt<br />

Nur ein geringer Teil der Bevölkerung schafft<br />

zum Beispiel den von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE) e.V. empfohlenen<br />

Verzehr von 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag<br />

in Form von Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten<br />

oder Obst und Gemüse. Dabei sind Ballaststoffe<br />

sehr wichtig.<br />

Ihre prebiotischen Eigenschaften sind zum<br />

Beispiel gut für unsere Darmflora. So stimulieren<br />

Ballaststoffe das Wachstum von Bifidobak-<br />

28 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


terien und Lactobacillen, die dann vermehrt<br />

kurzkettigen Fettsäuren produzieren, die für<br />

die Energiegewinnung der Darmschleimhaut<br />

erforderlich sind. Zudem steigern Ballaststoffe<br />

das Stuhlvolumen und verbessern so die Verdauung,<br />

schützen vor krankmachenden Keimen<br />

und steigern die Aufnahme von Calzium.<br />

Der Verzehr von ausreichend Ballaststoffen<br />

hat eine große präventive Wirkung hinsichtlich<br />

vieler körperlicher Probleme und Erkrankungen<br />

wie einem zu hohen Cholesterin- und<br />

Blutzuckerspiegel, Diabetes mellitus Typ 2,<br />

Adipositas, gastrointestinalen Erkrankungen<br />

wie z.B. Hämorrhoiden, Obstipation, Divertikel<br />

sowie Herz-Kreislauferkrankungen und<br />

sogar Krebs. Wer also hier mit seiner normalen<br />

Ernährung nicht auf die täglichen 30 Gramm<br />

Ballaststoffe kommt, der kann ruhig etwas<br />

nachhelfen – am besten mit einem Pulver, das<br />

mehrere prebiotische Ballaststoffe wie Inulin,<br />

Akazienfaser, GOS und XOS (Xylo- und Gluco-<br />

Oligosaccharide) miteinander kombiniert.<br />

Ausgeprägter Vitaminmangel eher selten<br />

Mit dem Obst- und Gemüsekonsum nimmt<br />

man nicht nur Ballaststoffe auf, sondern auch<br />

zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente<br />

und vor allem sekundäre Pflanzenstoffe.<br />

Deshalb empfiehlt die DGE den Verzehr<br />

von fünf faustgroßen Portionen Gemüse und<br />

Obst pro Tag. Neue Untersuchungen gehen<br />

davon aus, dass sogar noch mehr notwendig ist,<br />

um eine effektive Prävention vor Herz-Kreislauferkrankungen<br />

oder Krebs und damit eine<br />

Lebensverlängerung mit hoher Lebensqualität<br />

zu erreichen. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO empfiehlt sogar neun Einheiten Gemüse<br />

und Obst täglich.<br />

Ein Vitamin- und Spurenelementemangel<br />

ist in Deutschland nicht wirklich flächendeckend<br />

ein Problem. Achten sollte man jedoch<br />

auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin<br />

D (vor allem im Winter und bei Kindern und<br />

älteren Personen), Folsäure (bei Schwangeren)<br />

sowie Vitamin B12 und Jod (Veganer). Alkohol,<br />

Nikotin und Medikamente können Nährstoffräuber<br />

sein. So stören zum Beispiel ACE-Hemmer,<br />

Betablocker und Kalziumantagonisten die<br />

Versorgung mit B-Vitaminen. Medikamente<br />

gegen Zuckerkrankheit können die Versorgung<br />

des Körpers mit Vitamin B12 beeinträchtigen,<br />

da sie dessen Aufnahme im Magen-Darm-Trakt<br />

stören. Die zur Cholesterinsenkung verschriebenen<br />

Statine stören die körpereigene Synthese<br />

von Coenzym Q10. Wegen der selenarmen<br />

Böden kann es auch zu einem Selenmangel<br />

kommen.<br />

Ernährungslücke bei<br />

sekundären Pflanzenstoffen<br />

Ein Mikronährstoffmangel der jedoch durchaus<br />

häufiger auftreten kann, ist der bei den<br />

sekundären Pflanzenstoffen. Das sind Substanzen,<br />

mit denen die Pflanze sich gegen<br />

widrige Umstände wappnet. Zum Beispiel der<br />

rote Farbstoff Lycopin, der die Tomate gegen<br />

UV-Strahlen schützt, oder Bitterstoffe wie<br />

Glucoraphanin im Brokkoli, die Fressfeinde<br />

abschrecken. In zahlreichen Studien hat<br />

man herausgefunden, dass diese sekundären<br />

Pflanzenstoffe eine positive Wirkung auf die<br />

menschliche Gesundheit haben. So haben viele<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe eine antioxidative<br />

Wirkung, schützen also unsere Körperzellen<br />

vor Schäden durch freie Sauerstoffradikale.<br />

Andere Pflanzenstoffe wirken antientzündlich<br />

oder können eine Krebsentstehung hemmen.<br />

Wieder andere schützen unsere Blutgefäße und<br />

können mithelfen, den normalen Cholesterinspiegel<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Diese Substanzgruppe der sekundären<br />

Pflanzenstoffe ist nur in pflanzlichen<br />

Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse und<br />

Kräutern enthalten. Und genau davon<br />

essen wir zu wenig.<br />

| 29


So hat eine vom Deutschen Institut für Sporternährung<br />

e.V. und dem Gesundheitspräparatehersteller<br />

Dr. Wolz in Auftrag gegebene und<br />

von TNS Infratest durchgeführte repräsentative<br />

Befragung gezeigt: Das Ziel, fünf Portionen<br />

Obst und Gemüse zu essen, ist unrealistisch. In<br />

Deutschland wird einfach zu wenig Obst und<br />

Gemüse gegessen! Die Gründe sind vielfältig:<br />

Viele haben keine Zeit oder Lust, sich Obst oder<br />

Gemüse verzehrfertig zuzubereiten, anderen<br />

schmecken Fastfood oder Süßigkeiten einfach<br />

besser, wieder andere können aufgrund<br />

gesundheitlicher Probleme (Schluck- oder Verdauungsbeschwerden,<br />

Fructoseunverträglichkeit,<br />

alters- oder krankheitsbedingte Appetitlosigkeit)<br />

kein Obst und Gemüse essen.<br />

Bei Nahrungsergänzung auf sinnvolle<br />

Zusammensetzung achten<br />

Ein zu geringer Obst- und Gemüsekonsum lässt<br />

sich nicht mit Vitaminpräparaten ausgleichen,<br />

weil diese in der Regel keine sekundären<br />

Pflanzenstoffe enthalten. Wer es aus welchen<br />

Gründen auch immer nicht schafft, mindestens<br />

fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen,<br />

sollte seine Ernährung also mit einem Produkt<br />

ergänzen, das sekundäre Pflanzenstoffe in<br />

einer angemessenen Menge (d. h. zum Beispiel<br />

ca. 400 mg Polyphenole) konkret auf der Verpackung<br />

ausweist.<br />

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30 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


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und gegen Erschöpfung 3<br />

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viele Sekundäre Pflanzenstoffe wie<br />

ca. 800 g ausgewähltes Obst und<br />

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Funktion des Immunsystems bei. 2 Eisen und Zink tragen zu einer normalen<br />

kognitiven Funktion bei. 3 Die Vitamine B6 und B12 tragen zur Verringerung<br />

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Der Omega-3-Index<br />

ein neuer Risikofaktor für die<br />

Herz-Kreislauf-Gesundheit?<br />

Die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure (DHA)<br />

haben vielfältige Wirkungen, die sich<br />

stabilisierend auf die Gesundheit des<br />

Herzens und der Gefäße auswirken. Zu den<br />

wesentlichen herzschützenden Eigenschaften<br />

der Omega-3-Fettsäuren gehören die<br />

Senkung der Triglyceride und die Erhöhung<br />

der HDL-Cholesterinwerte. Sie sorgen für<br />

flexible Blutgefäßmembrane, haben blutdrucksenkende<br />

Effekte, verbessern die<br />

Fließeigenschaften des Blutes und haben<br />

antiarrhythmische Eigenschaften.<br />

gekräftiger als<br />

eine Cholesterin-Bestimmung.<br />

Mit den richtigen Fettsäuren ein<br />

starkes Herz-Kreislauf System fördern<br />

Was ist der HS-Omega-3 Index ® ?<br />

Um das persönliche Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen<br />

zu erkennen, kann mit<br />

einem einfachen Fingerstich-Selbsttest, dem<br />

HS-Omega-3 Index® Bluttest, der prozentuale<br />

Anteil an EPA und DHA in den Zellmembranen<br />

der roten Blutkörperchen bestimmt werden.<br />

Neben EPA und DHA werden weitere 24 Fettsäuren,<br />

inklusive Transfettsäuren,<br />

gemessen. Ein HS-Omega-3 Index® zwischen<br />

8 und 12% gilt als optimal.<br />

Ein niedriger HS-Omega-3 Index® stellt einen<br />

wesentlichen Risikofaktor für Erkrankungen<br />

des Herz-Kreislauf-Systems dar und ist aussa-<br />

Das gemessene Fettsäurespektrum gibt neben<br />

dem Gehalt an EPA und DHA weitere Hinweise,<br />

z.B. zu Art und Anteil der gesättigten Fettsäuren.<br />

Gesättigte Fettsäuren erhöhen die Festigkeit der<br />

Zellmembranen. Das kann zu einer verminderten<br />

Bindungsfähigkeit von Insulin führen und so<br />

das Risiko für eine Insulinresistenz erhöhen.<br />

Einfach ungesättigte Fettsäuren, die z.B. zu<br />

über 75% in Olivenöl enthalten sind, wirken sich<br />

günstig auf die Flexibilität der Zellmembranen<br />

aus. Ihre herzschützende Wirkung ergibt sich,<br />

wenn gesättigte durch ungesättigte Fettsäuren<br />

im täglichen Speiseplan ersetzt werden.<br />

Ausschlaggebend für eine gute Entzündungsregulation<br />

ist ein ausgewogenes Omega-6- zu<br />

3-Verhältnis. Insbesondere das Verhältnis von<br />

Arachidonsäure (AA) zu Eicosapentaensäure<br />

(EPA) ist hier entscheidend. Ein relatives Überwiegen<br />

der Arachidonsäure ist ungünstig, da<br />

das Entstehen von kardiovaskulären-, aber auch<br />

(chronisch) entzündlichen, allergischen und<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


neurologischen Erkrankungen begünstigt werden kann.<br />

Zeigt der HS-Omega-3 Index® hohe Spiegel an antientzündlichen<br />

Omega-3-Fettsäuren, wie der EPA, ist das<br />

in Bezug auf die Prävention unterschiedlicher entzündlicher<br />

Erkrankungen sehr positiv zu bewerten. DHA<br />

ist die mengenmäßig bedeutendste Omega-3-Fettsäure<br />

des Herzens und entscheidend für eine stabile Herz-<br />

Kreislauf-Situation. Da die moderne Ernährung arm<br />

an marinen Omega-3-Fettsäuren ist und der HS-Omega-3<br />

Index® bei vielen Menschen deutlich zu niedrig<br />

ausfällt, ist es empfehlenswert, die eigene Versorgung<br />

zu überprüfen und gegebenenfalls die tägliche Nahrung<br />

mit DHA- und EPA-reichem Algenöl zum Beispiel<br />

von Dr. Budwig zu ergänzen. Ist der Omega-3-Index im<br />

optimalen Bereich, kann mit niedriger dosierten DHA/<br />

EPA-Omega-3-Ölen und Omega-3-Kapseln der Status<br />

erhalten werden.<br />

Extraportion<br />

Omega-3<br />

Unterstützt<br />

Herz, Hirn<br />

und Augen.*<br />

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Geschmack<br />

* DHA und EPA tragen zu einer normalen Herzfunktion bei. Zudem trägt DHA zum Erhalt der<br />

normalen Hirnfunktion und der Sehkraft bei. Die positive Wirkung stellt sich bei einer tgl.<br />

Aufnahme von 250 mg DHA und EPA ein. Ab einer tgl. Aufnahme von 2 g DHA und EPA tragen<br />

sie zur Aufrechterhaltung eines normalen Triglyceridspiegels im Blut bei. Ab 3 g tgl. tragen<br />

sie sogar zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei. Tgl. dürfen nicht mehr als<br />

5 g DHA und EPA aus allen Quellen eingenommen werden. Kein Ersatz für eine ausgewogene,<br />

abwechslungsreiche Ernährung. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.<br />

| 33<br />

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Budwig Creme mit Zimt-Banane<br />

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1 El. Dr. Budwig Leinöl<br />

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1 Tl. Dattelsirup<br />

0.5 Tl. Zimt<br />

1 El. Haselnüsse, gehobelt<br />

1 El. Kakaonibs<br />

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Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />

1. Dr. Budwig Braten&Backen mit Dattelsirup und<br />

Zimt in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze<br />

erwärmen.<br />

2. Banane in Scheiben schneiden und in die Pfanne<br />

geben und 2-3 Minuten je Seite braten lassen.<br />

3. Sojaquark in eine Schale geben, Leinöl darauf<br />

geben und verrühren.<br />

4. Mit Bananenscheiben, Nüssen und Kakaonibs<br />

garnieren.<br />

Zutaten:<br />

4 El. Dr. Budwig Porridge<br />

1 Tl. Matcha Pulver<br />

Schale einer Bio-Zitrone<br />

150 g Kokosjoghurt<br />

250 ml Wasser<br />

2 El. Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA Öl, z.B. pur<br />

ein paar Johannisbeeren als Topping<br />

Zubereitung:<br />

1. Dr. Budwig Porridge, Matcha Pulver, die Zitronenschale<br />

und Wasser miteinander vermengen.<br />

Dr. Budwig DHA+EPA Öl mit dem Joghurt verrühren<br />

und anschließend in das Porridge einrühren.<br />

2. Waschen Sie die Beeren und garnieren Sie<br />

damit die Overnight Oats. Stellen Sie die Schüssel<br />

abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank und genießen<br />

Sie die Overnight Oats am nächsten Morgen<br />

gekühlt.<br />

34 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


PORRIDGE MIT BROMBEEREN UND ZUCCHINI<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

180 ml Pflanzendrink, Milch oder Wasser<br />

4 El. Dr. Budwig Porridge<br />

2 El. Dr. Budwig Omega-3 DHA + EPA Öl Zitrone<br />

1 Stück Zucchini (klein)<br />

2 El. Brombeeren<br />

2 El. Dr. Budwig Energiemix Zimt-Vanille<br />

1. Zuerst die Brombeeren und die Zucchini waschen.<br />

Die Zucchini mit einer Reibe fein raspeln.<br />

2. Pflanzendrink, Milch oder Wasser in einen Topf geben<br />

und auf dem Herd leicht erhitzen. Das Dr. Budwig Porridge<br />

einrühren und alles für 1–2 Minuten sanft köcheln lassen.<br />

3. Den Topf vom Herd nehmen, die geraspelte Zucchini<br />

unterheben und das fertige Porridge in eine Schüssel<br />

geben. Dr. Budwig Omega-3 DHA + EPA Öl Zitrone<br />

dazugeben und unterrühren, bis das Öl nicht mehr zu<br />

sehen ist.<br />

4. Das Porridge mit den Brombeeren garnieren und mit<br />

dem Dr. Budwig Energiemix verfeinern.<br />

| 35


eformleben informiert<br />

Blick in den Markt<br />

Über Gesundheitstipps zu lesen, ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />

Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die es<br />

leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />

Vitalkomplex Dr. Wolz jetzt<br />

mit noch mehr Inhaltsstoffen<br />

Das beliebte Mikronährstoffkonzentrat<br />

Vitalkomplex Dr. Wolz gibt es ab<br />

sofort im neuen Design und mit noch<br />

mehr Inhaltsstoffen: Die jetzt insgesamt<br />

95 Zutaten machen den Vitalkomplex<br />

noch wertvoller und verleihen<br />

ihm einem noch fruchtigeren<br />

Geschmack! Das Besondere: Neben<br />

vielen Vitaminen und Spurenelementen<br />

sind mit 400 mg Polyphenolen<br />

und Lycopin in der Tagesdosis von<br />

20 ml auch ähnlich viele Sekundäre<br />

Pflanzenstoffe enthalten wie in<br />

ca. 800 g ausgewähltem Obst und<br />

Gemüse – also eine unkomplizierte<br />

Möglichkeit, die Ernährungslücke<br />

beim Obst- und Gemüsekonsum zu<br />

schließen, wenn man es nicht schafft,<br />

täglich die von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung e.V. empfohlenen<br />

fünf Portionen zu essen. Ideal für<br />

Immunsystem, die geistige Leistungsfähigkeit<br />

und gegen Erschöpfung!<br />

Dr. Budwig Omega-3<br />

Zellgold Wechseljahre<br />

Die harmonisierende Pflanzenöl-<br />

Komposition enthält unter anderem<br />

kaltgepresstes, natives Leinöl, gemahlene<br />

Leinsamen, gemahlene Rotkleeblüten<br />

sowie Granatapfelkernöl,<br />

Nachtkerzenöl und Algenöl. Granatapfelkernöl,<br />

Rotkleeblüten und<br />

Leinsamen liefern natürlicherweise<br />

sanft ausgleichende hormonartige<br />

Pflanzenstoffe, die Lignane. Auch die<br />

Omega-3-Fettsäuren Alpha-Linolensäure<br />

(ALA), Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und Docosahexaensäure<br />

(DHA) sind im Dr. Budwig Omega-3<br />

Zellgold Wechseljahre enthalten.<br />

Omega-3-Fettsäuren sind wichtig<br />

für das Wohlbefinden: Sie unterstützen<br />

etwa die Sehkraft sowie die<br />

Herz- und Hirnfunktion.<br />

Raab Vitalfood Taurin Kapseln<br />

Taurin ist weit mehr als nur eine<br />

Zutat in den uns bekannten Energy<br />

Drinks. Die aminosäure-ähnliche Verbindung<br />

Taurin kommt in vielen Gewebearten<br />

vor. Sie kann körpereigen<br />

gebildet werden und zusätzlich über<br />

die Nahrung aufgenommen werden<br />

(v.a. tierische Produkte).<br />

Laut Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit dürfen<br />

Nahrungsergänzungsmittel maximal<br />

1000 mg Taurin, verteilt auf 2 Kapseln,<br />

beinhalten. Raab Taurin Kapseln enthalten<br />

pro Kapsel 500 mg veganes<br />

Taurin. Zum Vergleich: Ein 250 ml<br />

Energy Drink enthält auch bis zu<br />

1000 mg Taurin.<br />

36 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


Gemüse<br />

saisonal und regional<br />

Preiswert und umweltfreundlich essen<br />

Herbstzeit ist Erntezeit. Früher wurden Kartoffeln<br />

und Äpfel eingekellert, das Sauerkrautund<br />

Weinfass gefüllt, Marmeladen gekocht,<br />

Gemüse eingeweckt, Nüsse gesammelt, Pilze<br />

getrocknet usw. Alles oder fast alles unüblich<br />

geworden. Jetzt Gefrierschrank und Vorratsregal<br />

zu füllen, ist aber in Zeiten teurer gewordener<br />

Lebensmittel durchaus wieder sinnvoll.<br />

Es gibt Sonderangebote – auch in Bio-Qualität.<br />

Manche Erzeuger haben überschüssige<br />

Erntemengen, Wildfrüchte können gesammelt<br />

werden und es bieten sich sogar Möglichkeiten,<br />

selbst kostenlos oder gegen geringes Entgelt zu<br />

ernten, weil es Grundstücke mit alten Baumbeständen<br />

gibt, deren Bewirtschaftung die<br />

Besitzer aufgegeben haben. Lassen Sie sich die<br />

günstige Zeit nicht entgehen, um sich mit manchen<br />

Dingen im Rahmen der Bevorratungsmöglichkeiten<br />

einzudecken.<br />

Genießen Sie ebenso aktuell die große Palette<br />

an Gemüse und auch Obst. Neben Äpfeln, Birnen,<br />

Pflaumen hat insbesondere Kohl aller Art<br />

Saison, ebenso Kürbis und Pilze. Bei Tomaten<br />

und Paprika gilt es, die einheimische Ernte zu<br />

verarbeiten, bevor es kalt wird. Gerade Gemüse<br />

und Obst, das im heimischen Garten geerntet<br />

wird oder frisch aus der Region kommt, hat ein<br />

Mehr an Vitaminen und ein besseres Aroma als<br />

weit transportierte oder gelagerte Ware.<br />

Wir von reform leben halten Gemüse aus Bio-<br />

Anbau für unverzichtbar. Denn zu wenig Gemüse<br />

und Obst zu essen, ist ungesund. Minderversorgung<br />

an Vitalstoffen kann langfristig zu<br />

körperlichem und geistigem Leistungsabfall,<br />

Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder<br />

Fettstoffwechselstörungen beitragen. Längst<br />

stehen nicht nur die enthaltenen Vitamine<br />

und Mineralstoffe im Fokus, sondern auch die<br />

sogenannten Sekundären Pflanzenstoffe. Mit<br />

diesen Substanzen wappnet sich die Pflanze<br />

gegen widrige Umstände, zahlreiche davon<br />

haben auch auf die menschliche Gesundheit<br />

einen positiven Effekt. Beispielsweise verfügen<br />

sie über eine antioxidative Wirkung, sind antientzündlich,<br />

hemmen die Krebsentstehung,<br />

schützen Blutgefäße oder helfen, den Cholesterinspiegel<br />

zu normalisieren. Die in Gemüse<br />

reichlich enthaltenen Ballaststoffe fördern die<br />

Darmgesundheit, die mehr und mehr in der<br />

Medizin als Schlüssel fürs Gesundbleiben angesehen<br />

wird.<br />

Bio muss oder sollte sein. Bio-Produkte zu kaufen<br />

mindert sowohl die Schadstoffbelastung<br />

des eigenen Körpers als auch die der Umwelt.<br />

Wer dazu regional und saisonal einkauft, trägt<br />

weiter dazu bei, Energie zu sparen. Weniger<br />

CO2-Ausstoß ist ein Beitrag, dass das Ziel erreicht<br />

wird, die Erderwärmung zu begrenzen.<br />

Vorausschauendes Einkaufen, so dass möglichst<br />

keine Lebensmittel weggeworfen<br />

werden, und Selberkochen vermeiden unnötige<br />

Ausgaben. Fertiggerichte kosten umgerechnet<br />

auf Portionen mehr und verursachen außerdem<br />

Verpackungsmüll. Sparen Sie daher nicht<br />

am Falschen. Gemüse gehört jeden Tag auf den<br />

Tisch!<br />

Hier sind einige Vorschläge<br />

für September und Oktober<br />

| 37


KRAUTROULADEN, VEGAN<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

8-12 große Weißkrautblätter<br />

300 g kleine braune Linsen<br />

100 g Haselnüsse<br />

1 große Zwiebel<br />

Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Muskat<br />

Rapsöl<br />

Krautblätter waschen und den dicken, harten Teil des Strunks<br />

entfernen. Großen Topf mit Wasser erhitzen und Blätter fünf<br />

Minuten blanchieren. Kalt abschrecken und auf einer Arbeitsplatte<br />

ausbreiten.<br />

Parallel dazu Linsen nach Packungsanleitung garen. Haselnüsse<br />

mahlen und ohne Fett in einer Pfanne anrösten. Zwiebel schälen,<br />

hacken, glasig anbraten.<br />

Linsen, Haselnüsse, Zwiebeln und Gewürze zur Füllung vermischen.<br />

Immer zwei oder drei Krautblätter halb übereinander legen.<br />

Füllung verteilen, Rouladen fest wickeln.<br />

Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Auflaufform fetten.<br />

Krautrouladen hineinlegen und so lange im Backofen schmoren,<br />

bis sie leicht braun werden.<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


KÜRBIS-PILZ-GULASCH<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 50 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

600 g Kürbisfleisch<br />

(z. B. Hokkaido oder Butternuss)<br />

300 g Pilze der Saison<br />

2 Zwiebeln<br />

1-2 Knoblauchzehen<br />

3 El. Rapsöl<br />

3 Tl. Tomatenmark<br />

1 Schuss Weißwein oder Essig<br />

800 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt)<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

1/2 Tl. gemahlener Kümmel<br />

2 Tl. Paprika edelsüß<br />

1/2 Tl. Majoran (getrocknet)<br />

1 Tl. Petersilie (frisch oder getrocknet)<br />

1 El. steirische Kürbiskerne (Reformhaus)<br />

Kürbisfleisch putzen und in ca. zwei Zentimeter große Würfel<br />

schneiden. Pilze putzen und klein schneiden. Zwiebeln und Knoblauch<br />

schälen und hacken.<br />

Rapsöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln anrösten. Tomatenmark<br />

und Knoblauch hinzufügen, durchrösten, dann mit Wein<br />

oder Essig ablöschen. Ca. 500 ml Gemüsebrühe zugießen. Mit Pfeffer<br />

und Kümmel würzen, etwa zehn Minuten köcheln. Vom Herd<br />

ziehen, mit dem Stabmixer pürieren und zurück auf die Herdplatte<br />

schieben.<br />

Kürbiswürfel, restliche Gemüsebrühe, Paprikapulver und Majoran<br />

zugeben, gut umrühren und zum Kochen bringen. Nach etwa zehn<br />

Minuten Pilze und getrocknete Petersilie (frische erst vor dem<br />

Servieren) unterrühren und das Gulasch weiter köcheln lassen.<br />

Evtl. frische Petersilie waschen und klein hacken. Kürbiskerne in<br />

einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und klein hacken.<br />

Das Kürbisfleisch sollte beim Servieren noch bissfest sein. Gulasch<br />

vor dem Servieren abschmecken und evtl. mit Salz, Pfeffer, Petersilie,<br />

Essig oder Wein nachwürzen. Kürbiskerne unterziehen.<br />

| 39


PAPRIKASALAT<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

1 rote Zwiebel<br />

1-2 Knoblauchzehen<br />

4 EL Olivenöl<br />

3 Paprikaschoten (rot, gelb, orange)<br />

1/2 Salatgurke<br />

einige kleine Tomaten (Cherrytomaten)<br />

einige schwarze Oliven<br />

3 EL Apfelessig<br />

1 TL Senf<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

frische Petersilie<br />

1/2-1 Packung Fetakäse<br />

Zwiebel und Knoblauch schälen, hacken. Einen Esslöffel Olivenöl<br />

in einer kleinen Pfanne erhitzen und Zwiebel- und Knoblauchwürfelchen<br />

darin andünsten. Wer Zwiebeln und Knoblauch<br />

roh gut verträgt, kann diesen Schritt weglassen.<br />

Paprikaschoten, Salatgurke, Tomaten waschen. Bei den Paprikaschoten<br />

Kerngehäuse, bei den Tomaten Stielansätze entfernen.<br />

Paprikaschoten, Gurke und Tomaten in mundgerechte Stückchen<br />

schneiden.<br />

Aus Olivenöl, Essig, Zwiebeln, Knoblauch, Senf, Salz und Pfeffer<br />

die Salatsauce anrühren. Oliven evtl. entsteinen. Dann zusammen<br />

mit Paprika-, Gurken- und Tomatenstückchen in die Salatsauce<br />

geben und alles gut vermischen.<br />

Petersilie waschen und hacken. Fetakäse in Würfelchen zerteilen.<br />

Beides unterheben. Zehn Minuten durchziehen lassen.<br />

40 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


TOMATENCREMESUPPE<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

1 kg Tomaten<br />

1 Zwiebel<br />

3 EL Rapsöl<br />

1 EL Haferflocken<br />

600 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt)<br />

100 ml Sahne oder Haferdrink<br />

Salz, Pfeffer<br />

einige frische Basilikumblätter<br />

Tomaten waschen, klein schneiden und dabei Stielansätze entfernen.<br />

Wer keine Tomatenhaut möchte, bringt in einem Topf Wasser zum Kochen,<br />

entfernt aus den ganzen Tomaten die Stielansätze, ritzt auf der gegenüber<br />

liegenden Seite ein kleines Kreuz in die Tomaten und blanchiert diese im<br />

kochenden Wasser circa zehn Sekunden. Tomaten mit einem Sieblöffel<br />

herausnehmen, mit kaltem Wasser abschrecken, Haut abziehen, dann<br />

klein schneiden.<br />

Zwiebel schälen und hacken. Fett in einem Topf erhitzen und die<br />

Zwiebelwürfel darin andünsten. Haferflocken zugeben und verrühren.<br />

Die Tomatenstücke hinzufügen. Mit der Gemüsebrühe<br />

aufgießen und circa 30 Minuten köcheln lassen.<br />

Suppe pürieren und die Sahne bzw. den Haferdrink unterrühren.<br />

Nochmals aufkochen lassen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.<br />

Basilikumblätter waschen. Suppe in eine Suppenschüssel füllen<br />

und mit Basilikumblättern garniert servieren.<br />

| 41


KARTOFFEL-BROKKOLI-PILZPFANNE<br />

Zutaten für 4 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

8 mittelgroße Kartoffeln<br />

2 Zwiebeln<br />

2 EL Rapsöl<br />

2 Kopf Brokkoli<br />

400 g Pilze (Pfifferlinge)<br />

Salz, Pfeffer, Curry<br />

Kartoffeln schälen und würfeln. Zwiebeln schälen und hacken.<br />

In einer großen Pfanne, auf die auch ein Deckel passt, das Öl erhitzen<br />

und die Zwiebeln darin anschwitzen. Dann die Kartoffelwürfel<br />

darin braten, bis sie Farbe bekommen.<br />

Zwischenzeitlich Brokkoli waschen und in Röschen zerteilen.<br />

Pilze putzen, zerteilen. Auf die Kartoffeln geben, würzen.<br />

Den Pfannendeckel auflegen und circa fünf Minuten dünsten.<br />

Temperatur nach unten regeln, umrühren und nochmals circa<br />

fünf Minuten dünsten.<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

COOKIES<br />

Zutaten für ca. 6 Stück<br />

Zeitaufwand ca. 20-30 Minuten<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

2 Eier<br />

1 Tl. Weinsteinbackpulver<br />

250 g Cashewmus<br />

40 g gemahlene Mandeln<br />

40 g Dunkle Schokodrops mit Erythrit<br />

1 Vanilleschote<br />

Den Ofen auf 175 Grad Umluft vorheizen.<br />

Eier schaumig schlagen. Backpulver, gemahlene Mandeln und<br />

Cashewmus unterrühren. Vanille und Schokodrops dazu geben.<br />

Der Teig wird sehr fest und ölig, daher gerne auch mit dem Löffel<br />

kneten.<br />

Ebenfalls mit einem Löffel den Teig in Cookie-Portionen auf ein<br />

mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.<br />

Ca. 10 – 12 Minuten backen, bis die Cookies gold-braun sind.<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein<br />

213 kcal<br />

17 g<br />

4 g<br />

8 g<br />

| 43


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

WEISSE TOMATENSUPPE<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten (Vorbereitungszeit 1,5 Stunden)<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

400 g Tomaten<br />

3 Tl. Salz<br />

etwas schwarzer Pfeffer<br />

1 Hand voll Basilikumblätter<br />

2 El Weißer Balsamico<br />

400 ml Sahne<br />

Die Tomaten halbieren und vom Stiel entfernen und in grobe<br />

Würfel schneiden.<br />

Anschließend in den Mixer geben, zusammen mit den Basilikumblättern.<br />

Salz und Pfeffer sowie Weißem Balsamico dazugeben.<br />

Nun alles ordentlich mixen.<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein<br />

237 kcal<br />

22,5 g<br />

2 g<br />

5,5 g<br />

Das Ganze in einen Nussmilchbeutel geben und in eine Schüssel<br />

den klaren Saft „durchlaufen“ lassen. Dafür den Nussmilchbeutel<br />

am besten aufhängen. Nun den Saft ca. 1,5 Stunden „tropfen“<br />

lassen. Zum Schluss vorsichtig den restlichen Saft aus dem<br />

Nussmilchbeutel drücken.<br />

Danach bei mittlerer Hitze, in einem Topf 400 ml Sahne reduzieren<br />

lassen, bis diese richtig dickflüssig geworden ist. Dann<br />

den klaren Tomatensaft dazugeben, nochmals kurz aufkochen<br />

lassen. Fertig!<br />

44 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


eformleben informiert<br />

Gesundheits-News<br />

Einfach reinbeißen<br />

Kopfschmerz-Risiko für Jüngere<br />

Wagen viele nur bei Früchten aus<br />

dem eigenen Garten, nicht aber<br />

bei gekauftem Obst und Gemüse.<br />

Doch das kostet wertvolle Inhaltsstoffe.<br />

In und unter der Schale vieler<br />

Obst- und Gemüsesorten verbergen<br />

sich wichtige Bausteine für die<br />

Gesundheit: Ballaststoffe, Vitamine,<br />

sekundäre Pflanzenstoffe. Vor<br />

dem Verzehr sollte allerdings alles<br />

gründlich unter lauwarmem Wasser<br />

abgespült und anschließend<br />

mit einem Tuch abgerieben werden,<br />

um mögliche Pestizidrückstände,<br />

Bakterien, Viren & Co. zu<br />

entfernen. Das ist im Übrigen auch<br />

ratsam, wenn anschließend geschält<br />

wird, denn das Messer oder<br />

die Finger kommen sowohl mit der<br />

Schale als auch anschließend mit<br />

dem Fruchtfleisch in Berührung.<br />

Besonders die sekundären Pflanzenstoffe<br />

können Geheimwaffen<br />

gegen Krankheiten sein. Sie<br />

wirken antioxidativ auf zellschädigende<br />

Stoffe, sind förderlich für<br />

das Immunsystem, regulieren<br />

den Blutzucker- und Cholesterinspiegel<br />

und können schützende<br />

Funktionen gegen Krebserkrankungen<br />

haben. Die Ballaststoffe in<br />

der Schale sind gut für den Darm<br />

und damit für die Verdauung.<br />

Der Deutsche Kopfschmerztag fällt<br />

auf den 5. September und wurde im<br />

Jahr 1999 vom Bundesverband Deutsche<br />

Schmerzhilfe e. V. ins Leben<br />

gerufen, um über die verschiedenen<br />

Ausprägungen und Behandlungsmöglichkeiten<br />

von Kopfschmerzen<br />

aufzuklären.<br />

Besonders stark von Kopfschmerzen<br />

betroffen sind jüngere Menschen.<br />

Bei einer Forsa-Befragung 2022 im<br />

Auftrag der Techniker Krankenkasse<br />

gaben <strong>52</strong> Prozent der Befragten im<br />

Alter zwischen 18 und 39 Jahren an,<br />

mindestens einmal im Monat Kopfschmerzen<br />

zu haben. Von den über<br />

60-Jährigen waren nur 21 Prozent<br />

betroffen – sie haben umso häufiger<br />

Schmerzen an anderen Körperteilen.<br />

Selbst genannte Auslöser, die auch<br />

teilweise selbst zu beeinflussen sind,<br />

sind zu wenig Trinkflüssigkeit, zu<br />

wenig Schlaf, zu lange Mediennutzung<br />

und Muskelverspannungen.<br />

Was hilft, ist individuell und je nach<br />

Kopfschmerzart unterschiedlich. Auf<br />

jeden Fall einen Versuch wert: ein<br />

Glas Wasser trinken, einen Spaziergang<br />

machen oder hinlegen, wenn<br />

die Bewegung nicht gut tut. Ein mögliches<br />

pflanzliches Mittel gegen Kopfschmerzen<br />

ist Pfefferminzöl. Es wird<br />

äußerlich angewendet, auf Stirn,<br />

Schläfen und Nacken aufgetragen.<br />

1. Oktober ist Weltvegetariertag<br />

Die Gründe, warum sich immer<br />

mehr Menschen für eine fleischfreie<br />

Ernährung entscheiden, sind<br />

vielfältig. Tierliebe und Kritik<br />

an der Massentierhaltung, der<br />

Wunsch nach aktivem Klima- und<br />

Umweltschutz, die Problematik<br />

des Welthungers sowie gesundheitliche<br />

Vorteile. Die am häufigsten<br />

angegebenen Gründe für eine<br />

vegetarische Lebensweise sind<br />

moralisch-ethischer Natur.<br />

Der Anteil der Vegetarier liegt laut<br />

BMEL (Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft)<br />

bei circa 10 Prozent der Bevölkerung,<br />

der der Veganer, die auch<br />

auf Milchprodukte, Eier, Honig<br />

verzichten bei circa zwei Prozent.<br />

Für die vegane Lebensweise gibt<br />

es am 1. November einen separaten<br />

Aktionstag.<br />

| 45


eformleben informiert<br />

Wenn ein Zuviel an Histamin<br />

zum Problem wird<br />

Histamin ist ein lebensnotwendiger<br />

Botenstoff, unter anderem<br />

entscheidend im Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus und zur Steuerung<br />

von Entzündungsprozessen. Zum<br />

Problem kann er bei allergischen<br />

Reaktionen werden und als Nahrungsmittelunverträglichkeit.<br />

Große Mengen Histamin finden<br />

sich in Lebensmitteln, die mit<br />

Hilfe von Bakterien- oder Hefekulturen<br />

hergestellt wurden, zum<br />

Beispiel Sojasauce, Salami, Sekt,<br />

Wein, Bier, Sauerkraut, reifer<br />

Käse. Daneben spielen Histaminliberatoren<br />

eine Rolle, die im<br />

Körper gespeichertes Histamin<br />

aktivieren. Dazu gehören Kakao,<br />

Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Schalentiere,<br />

außerdem eine ganze<br />

Reihe von Medikamenten. Entscheidend<br />

ist das quantitative Verhältnis<br />

zwischen vorhandenem<br />

Histamin und den körpereigenen<br />

Möglichkeiten, ein Zuviel dieses<br />

wichtigen Botenstoffes abbauen zu<br />

können. Dafür sind zwei Enzyme<br />

verantwortlich: Diaminoxidase<br />

(DAO) extrazellulär, z. B. im Darm<br />

und Histamin-N-Methyltransferase<br />

(HNMT) intrazellulär.<br />

Wie die Akademie für menschliche<br />

Medizin (AMM) meldet,<br />

können Mikronährstoffe ein<br />

therapeutischer Ansatz bei Problemen<br />

mit Histamin sein. Dr. med.<br />

Liutgard Baumeister-Jesch, die<br />

Autorin des Beitrags, nennt dafür<br />

in erster Linie Vitamin C, Vitamin<br />

B12 und die Aminosäure Methionin.<br />

Weiter nennt sie Calcium, seit<br />

langem bewährt in der Therapie<br />

allergischer Reaktionen. Als<br />

potenter Pflanzenwirkstoff kommt<br />

Quercetin hinzu. Äpfel und Zwiebel<br />

ent halten ihn beispielsweise.<br />

Gesunde Hagebutte<br />

Die leuchtend roten Früchte der<br />

wilden Hundsrose haben mehrere<br />

vorteilhafte Auswirkungen auf die<br />

Gesundheit. So ermöglichen Inhaltsstoffe<br />

der Pflanze die Behandlung<br />

von Erkältungen und den<br />

Schutz vor freien Radikalen. Zudem<br />

hat die Hagebutte eine krebshemmende<br />

Wirkung, die bereits<br />

in verschiedenen Forschungsarbeiten<br />

nachgewiesen wurde.<br />

Diese beziehen sich teilweise auf<br />

Hagebuttenfruchtfleisch, teilweise<br />

auf Hagebuttenöl.<br />

„Funktionsfähigkeit“ als neuer<br />

Indikator für Gesundheit<br />

Die Messung von Gesundheit soll<br />

sich nicht mehr nur auf Krankheits-<br />

und Sterblichkeitsraten<br />

stützen, sondern auch den gelebten<br />

und gefühlten Gesundheitszustand<br />

einbeziehen und diesen im<br />

Zusammenspiel mit der Umwelt<br />

verbessern. Den Paradigmen-<br />

Wechsel strebt die Weltgesundheitsorganisation<br />

an.<br />

Denn inwieweit eine Person fähig<br />

ist, sich selbständig fortzubewegen,<br />

sich zu ernähren, sich zu<br />

kleiden, zu arbeiten oder am sozialen<br />

Leben teilzuhaben, ist vom<br />

Grad einer Erkrankung abhängig<br />

und zum Beispiel bei Mobilitätseinschränkungen<br />

davon, ob die<br />

Umgebung barrierefrei ist oder<br />

nicht. „Die biologische Gesundheit<br />

wirkt sich stark darauf aus, was<br />

wir tun können. Merkmale unserer<br />

Umwelt können dies entweder<br />

verbessern oder verschlechtern“,<br />

führt Prof. Dr. Gerold Stucki aus.<br />

Er ist Mitglied einer Autorenteams,<br />

das im Mai im Journal<br />

„Frontiers in Science“ dazu einen<br />

Beitrag mit dem Titel: „ The human<br />

functioning revolution: implications<br />

for health systems and<br />

sciences“ veröffentlicht hat.<br />

Das Rätsel um die Kosten<br />

von Corona-Spätfolgen<br />

Long Covid verändert das Leben<br />

Betroffener dramatisch. Manche<br />

kommen dauerhaft nicht mehr auf<br />

Touren, sind ständig erschöpft.<br />

Die gesellschaftlichen Kosten<br />

im Gesundheitswesen, für alle<br />

Sozialversicherungen (Kranken-,<br />

Pflege-, Renten-, Arbeitslosenversicherung)<br />

sowie für die Betriebe<br />

46 | <strong>reformleben</strong> 05/2023


eformleben informiert<br />

in Folge von Arbeitsunfähigkeit und Einsatz<br />

von Vertretungskräften sind bisher kaum<br />

absehbar. Die AOK hat als erstes Ergebnis<br />

ermittelt, dass im ersten Jahr nach einer<br />

Corona-Infektion die Krankheitsquote von<br />

Betroffenen bei 3,5 Prozent lag gegenüber<br />

2,6 bei Beschäftigten, die nicht an Corona erkrankt<br />

waren. Damit würden die Kosten um<br />

1/3 steigen.<br />

Doch es gibt auch Folgekosten bei Menschen,<br />

die nicht an Corona erkrankt waren. Denn<br />

die psychosozialen Belastungen, denen<br />

Menschen während der COVID-19-Pandemie<br />

ausgesetzt waren, haben insbesondere bei<br />

einem Teil der Kinder und Jugendlichen zu<br />

emotionalen Störungen oder Verhaltensproblemen<br />

bis hin zu psychischen Erkrankungen<br />

geführt. Vor allem sind die Krankheitsbilder<br />

Depressionen, Angststörungen und Essstörungen<br />

zu nennen. Für die Gesellschaft entstehen<br />

daher ebenfalls Kosten von mehreren<br />

Milliarden Euro. So werden die Aufwendungen<br />

durch spätere mögliche Arbeitsunfähigkeit<br />

auf zwei bis vier Milliarden Euro pro<br />

Jahr geschätzt, die Kosten durch mögliche<br />

Arbeitslosigkeit in Folge dieser Erkrankungen<br />

mit 550 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro<br />

jährlich veranschlagt. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Expertise, die die Universität<br />

Ulm in Kooperation mit dem Hamburg Center<br />

for Health Economics (HCHE) der Universität<br />

Hamburg im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Familie und Jugend erstellt hat.<br />

IMPRESSUM<br />

5. Ausgabe 2023 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>52</strong> unabhängiges Magazin für<br />

längere Gesundheit & Anti-Aging<br />

Herausgeber<br />

zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />

und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />

und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen<br />

ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />

weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,<br />

die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht<br />

werden.<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

dashdesign e.K.<br />

T: +49 6634 969099 - 0 · dashdesign.eu<br />

Druck<br />

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Erscheinungsweise<br />

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />

angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />

Bestimmungen möglich.<br />

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