reformleben - Nr. 52 - Placebo
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>52</strong><br />
M E I N E G E S U N D H E I T 3.0<br />
SEPTEMBER | OKTOBER 2023<br />
PRINT-AUSGABE<br />
S. 18<br />
KURZKETTIGE<br />
FETTSÄUREN<br />
Serie zum Basisprogramm:<br />
Darmgesundheit – Teil 2<br />
S. 11<br />
FOOD ADDICTION<br />
Können Lebensmittel<br />
süchtig machen?<br />
S. 8<br />
LANGLEBIGKEIT<br />
Wenn Zellen altern<br />
Die Wirksamkeit<br />
von <strong>Placebo</strong><br />
S. 4
gesund und<br />
glücklich<br />
www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 Ausgaben = 19,– €<br />
Lieferung frei<br />
Haus!<br />
Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Zurückliegende Ausgaben können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.
Inhalt<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
in dieser Ausgabe im Herbst 2023 Ihrer <strong>reformleben</strong><br />
lade ich Sie ein, Ihr Wissen zu ergänzen neue Perspektiven<br />
für einen Blick auf Ihre Gesundheit einnehmen zu<br />
können.<br />
In diesem Heft finden Sie Einblicke zum Thema <strong>Placebo</strong>,<br />
inspiriert von Dr. Klaus Mohrs Gedanken: Der Effekt,<br />
welcher auch in Studiendesigns der evidenzbasierten<br />
Medizin genutzt wird, wirkt auf viele geheimnisvoll.<br />
Das liegt an seiner nicht zu unterschätzenden Wirkweise<br />
auf mentaler Ebene – dort entfalten sich Erwartungen<br />
oder Hoffnungen auf Heilung durch Stoffe oder Behandlungen.<br />
Beim Durchblättern der nächsten Seiten können Sie<br />
Antworten zur Frage finden, ob Lebensmittel süchtig<br />
machen können. Julia Tulipan stellt dazu in ihrem<br />
Beitrag Food Addiction Erkenntnisse zusammen und<br />
zeigt Schritte aus der Nahrungsmittelabhängigkeit. Um<br />
Schritte hin zu einer gesunden Darmflora geht es im<br />
zweiten Teil der Serie Darmgesundheit – mit Tipps, wie<br />
Sie Ihre Darmbakterien optimal füttern können.<br />
Halten Sie sich körperlich und mental gesund!<br />
Gesundheit<br />
Die Wirksamkeit von <strong>Placebo</strong>s S. 4<br />
Langlebigkeit – Wenn Zellen altern S. 8<br />
Food Addiction – Können Lebensmittel<br />
süchtig machen? S. 11<br />
Basisprogramm<br />
Darmgesundheit – Teil 2<br />
Kurzkettige Fettsäuren S. 18<br />
Leaky gut S. 24<br />
Welche Nahrungsergänzung<br />
brauche ich wirklich S. 28<br />
Der Omega-3-Index<br />
ein neuer Risikofaktor für die<br />
Herz-Kreislauf-Gesundheit? S. 32<br />
Blick in den Markt S. 36<br />
Gesundheits-News S. 45<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Gemüse saisonal und regional S. 37<br />
Rezepte:<br />
Budwig Creme mit Zimt-Banane S. 34<br />
Green Overnight Oats S. 34<br />
Porridge mit Brombeeren und Zucchini S. 35<br />
Krautrouladen, vegan S. 38<br />
Kürbis-Pilz-Gulasch S. 39<br />
Paprikasalat S. 40<br />
Tomatencremesuppe S. 41<br />
Kartoffel-Brokkoli-Pilzpfanne S. 42<br />
Cookies S. 43<br />
Weisse Tomatensuppe S. 44<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 14, 26, 48<br />
Impressum S. 47<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
| 3
DIE WIRKSAMKEIT<br />
VON PLACEBOS<br />
Das ist doch bloß ein <strong>Placebo</strong>. Abfällig wird das<br />
manchmal so dahergeredet, gerade über präventiv<br />
oder therapeutisch genutzte Naturstoffe.<br />
Etwas verärgert auch, denn da gibt es doch einige<br />
Patientinnen/Patienten, die aus persönlicher<br />
guter Erfahrung von besonderen Naturstoffen<br />
überzeugt sind. Als Einbildung wird deren Erleben<br />
abgetan. Als <strong>Placebo</strong> eben. Dass damit zum<br />
Kampfwort missbraucht wird. Statt zum Segen.<br />
<strong>Placebo</strong>- und Nocebo-Wirkung<br />
Ironischerweise werden <strong>Placebo</strong>s speziell in der<br />
evidenzbasierten Medizin eingesetzt, obgleich<br />
nur als Scheinmedikamente, die an die Probandinnen/Probanden<br />
in den Kontrollgruppen<br />
verabreicht werden. Im placebokontrollierten Doppelblindversuch,<br />
der als Goldstandard im Studiendesign<br />
gilt, dürfen Teilnehmende zudem nicht<br />
wissen, ob sie das Prüfmedikament (Verum) oder<br />
ein gleichbeschaffenes Mittel ohne diesen Wirkstoff<br />
verabreicht bekamen.<br />
Naiv könnte man da fragen: wozu dieser Aufwand?<br />
Könnte man nicht gleichgut der einen<br />
Gruppe den neuen Wirkstoff andienen und der<br />
ähnlich zusammengestellten Vergleichsgruppe<br />
gar kein Mittel? Das geht natürlich gar nicht, weil<br />
auch in der evidenzbasierten Medizin irgendwie<br />
bekannt ist, dass jedes Mittel, jede Maßnahme,<br />
wie gut oder schlecht, wie wirksam oder unwirksam,<br />
wie sinnvoll oder wie substanzlos, sinnlos<br />
und unvernünftig sie auch sein mag, bei der<br />
Anwendung im Menschen irgend eine Wirkung<br />
auslöst, bzw. verursacht. Im günstigen Fall kann<br />
das eine <strong>Placebo</strong>-Wirkung sein, dann geht es den<br />
Probandinnen/Probanden (über<br />
die sogenannte Verum-Wirkung<br />
hinaus besser. Im ungünstigeren<br />
Fall wird das eine Nocebo-<br />
Wirkung sein, dann geht es<br />
den Untersuchten daraufhin<br />
schlechter.<br />
Nocebo in der Medizin<br />
Wenn man Patientinnen/<br />
Patienten zuhört, treten<br />
heute, gerade in der evidenzbasierten<br />
und eingreifenden<br />
Medizin die Nocebo-Wirkungen<br />
signifikant häufiger auf.<br />
Die Ursachen dieses irritierenden Phänomens<br />
sind komplex, sind einerseits in den vielversprechenden<br />
Möglichkeiten der modernen Medizin<br />
zu finden, in geringer Selbstverantwortung und<br />
Selbstbeteiligung, und andererseits in hohen und<br />
unerfüllten (schwer erfüllbaren) Erwartungen<br />
unserer Gesellschaft. Patienten und Patientinnen,<br />
die über die Defizite dieser Medizin klagen,<br />
sollten dabei auch das Ausmaß ihrer eigenen Ansprüche<br />
sowie die Realität im Blick haben. Wenn<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
eispielsweise ein Patient sagt , „ich brauche<br />
dringend ein MRT, weil mir das vor einem halben<br />
Jahr so gut geholfen hat”, macht das schon nachdenklich.<br />
Gewiss, das kann damals notwendig<br />
und maßgeblich gewesen sein. Wie weit aber ist<br />
dieser Bedarf aktuell realistisch? Oder subjektiv?<br />
Wird dieses MRT nun zu einer <strong>Placebo</strong>-Maßnahme?<br />
Und mehr noch: wie viele Leute kommen<br />
aus der MRT-Diagnostik mit wenig krankheitsrelevanten,<br />
obgleich auffälligen Befunden – und<br />
sehen sich fortan als schwer krank? Manch ein<br />
Nocebo Effekt ist so entstanden. Andererseits hat<br />
diese Art Diagnostik schon die eine oder andere<br />
schwere – und bei frühzeitigem Erkennen- noch<br />
effektiv therapierbare Organläsion entdeckt.<br />
Das hätte keinesfalls unterbleiben dürfen. Den<br />
Mittelweg zwischen Notwendigem und Überflüssigem<br />
(das die Ressourcen für Notwendiges<br />
abzweigt) bis Schädlichem zu finden, ist immer<br />
schwierig. Zumal all das ausreichend vielleicht<br />
sogar mehr als ausreichend, zur Verfügung steht,<br />
wenn auch mit Wartezeiten. Und in der Regel<br />
von den Krankenkassen/Sozialkassen ohne Zuzahlung<br />
finanziert wird. Merkwürdig, dass ein<br />
klärender (hoffe ich) Text zu den Wirkungen von<br />
<strong>Placebo</strong>s bzw. Nocebos mitten in unser Sozialsystem<br />
der gesetzlichen Krankenkassen und die<br />
Möglichkeiten der technisierten Medizin führt.<br />
ROTER<br />
GINSENG<br />
Warum <strong>Placebo</strong> in Studien?<br />
Ausgegangen waren wir jedoch von der Frage<br />
warum gerade die evidenzbasierte, scheinbar<br />
so hochobjektive Medizin gegen <strong>Placebo</strong> testet,<br />
anstatt – viel weniger aufwendig – gegen<br />
Null-medikation. Die klare Antwort ist: das<br />
<strong>Placebo</strong> hat tatsächlich eine Wirkung, positiver<br />
oder negativer Art. In derzeitiger Mentalität, im<br />
derzeitigen System überwiegend negativer Art.<br />
Den Nocebo Effekt. In Doppelblindstudien für die<br />
evidenzbasierte Medizin muss daher die <strong>Placebo</strong>oder<br />
Nocebo-Wirkung um möglichst objektiv zu<br />
sein von den Wirkungen des Verums (Nomen est<br />
Omen) abgezogen (subtrahiert) werden. Dann ist<br />
der Objektivität Genüge getan.<br />
Roter Ginseng Extrakt Hartkapseln - Wirkstoff:<br />
Trockenextrakt aus roter (wasserdamppehandelter)<br />
Ginsengwurzel - Tonikum zur Stärkung und Krääigung<br />
bei Müdigkeits- und Schwächegefühl und bei<br />
nachlassender Leistungs- und Konzentraaonsfähigkeit.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
LEBEN IN BALANCE<br />
| 5
Wenngleich nicht so sehr der Lebensrealität.<br />
Vielleicht resultiert der Konflikt zwischen<br />
evidenzbasierter Medizin und Lebenswirklichkeit<br />
aus der Differenz zwischen bestmöglicher<br />
mitunter vermeintlicher Objektivität einerseits<br />
und Subjektivität andererseits. Wobei die körperorientierten,<br />
objektiven Leistungen der evidenzbasierten<br />
und technisierten Medizin selbstverständlich<br />
außerhalb jedes Zweifels stehen. Ein<br />
jedes Ding (auch jeder Mensch) hat aber zwei<br />
Seiten.<br />
Körperliche und mentale Wirkung<br />
So hat auch jedes Medikament, jedes Mittel jede<br />
Maßnahme, ob natürlicher oder synthetischer<br />
Herkunft (mindestens) zweierlei Wirkung:<br />
■ die körperliche Wirkung mittels Veränderung<br />
von Körperzellen, Geweben, Organen<br />
■ die mentale Wirkung die aus der Erwartung<br />
Hoffnung/Sinngebung von Patientinnen und<br />
Patienten erwächst.<br />
Beide Wirkungsarten sind wichtig. Keine davon<br />
sollte überschätzt, aber auch keine unterschätzt<br />
werden. Medizin, gleich welcher Orientierung,<br />
die eine der beiden Seiten nicht kennt, wird fehlgehen.<br />
Selbstverständlich steht in der Medizin<br />
unserer Zeit die Wirkung deutlicher im Mittelpunkt<br />
als der Sinn der Maßnahmen.<br />
So ist es auch verständlich, dass von den Patientinnen/Patienten<br />
nicht nur die neuen hochwirksamen<br />
Medikamente mitunter gefürchtet<br />
werden, sondern auch manche Prozeduren.<br />
Zahlreiche Mittel werden als potentielle Nocebos<br />
empfunden, aufgrund sorgfältigen Lesens der<br />
korrekt, manchmal erschreckend wirkenden<br />
Beipackzettel durchaus nachvollziehbar. Daraus<br />
resultiert Ambivalenz: einerseits werden die<br />
Mittel benötigt und ersehnt, manchmal werden<br />
sogar unnötige Mittel verlangt/empfohlen/genommen,<br />
andererseits werden dieselben Mittel<br />
und Prozeduren gefürchtet. Da hilft das Bewusstsein,<br />
was ist Wirkung und was Sinn, was ist notwendig<br />
und was ist schädlich, was wird benötigt<br />
und was ist überflüssig, zu viel, was ist <strong>Placebo</strong><br />
und was ist Nocebo. Was hilft und was schadet.<br />
Vorverständnis des Patienten<br />
Ob eine <strong>Placebo</strong>-Wirkung oder eine NoceboWirkung<br />
entsteht, hängt weniger von dem jeweiligen<br />
Medikament bzw. der Maßnahme ab, als von der<br />
Einstellung des Patienten/der Patientin. Diese<br />
Einstellung wiederum wird von der Notwendigkeit<br />
und dem Sinn der Therapie geprägt sowie von<br />
den Erklärungen und den Informationen dazu.<br />
Letztere werden häufig aus Internetforen bezogen,<br />
(Ärztinnen/ Ärzte spielen da keine ganz große<br />
Rolle mehr) und sind unterschiedlich korrekt,<br />
mehr oder weniger objektiv, mehr oder weniger<br />
hilfreich. Warnungen mit unterschiedlicher<br />
Intention und Qualität, auch ganz unberechtigte,<br />
finden da jedenfalls mehr Aufmerksamkeit als<br />
die schlichte Wahrheit und ehrliches Bemühen.<br />
Zweifellos werden da auch wirkungsarme, sogar<br />
wirkungslose und potentiell schädliche Mittel<br />
angepriesen, wodurch bei naiven Gemütern<br />
durchaus <strong>Placebo</strong>-Effekte, zumindest kurzfristig,<br />
aufkommen können. Die scheinbar besonders<br />
wirksam sind, wenn sie besonders viel kosten.<br />
Derartigen <strong>Placebo</strong>effekt, der aus hohen Selbstkosten<br />
resultieren könnte, hat die hoch entwickelte<br />
Medizin in unserem Land, unserer Zeit<br />
jedenfalls nicht, da für jede/jeden Bedürftigen,<br />
alles Notwendige sozial, ohne eigene Zuzahlung,<br />
ohne Selbstleistung gewährt wird. Obgleich<br />
manch einer/manch eine meint, Alles sollte besser<br />
und mehr sein. Das ist aber ein Thema für die<br />
Sozialpolitik und nicht so sehr für die Medizin,<br />
in der und mit der die meisten da Arbeitenden<br />
wohl ihr Bestes tun: die nicht so sehr fordern und<br />
klagen, sondern leisten und wirken.<br />
Was hohl ist, wird keinen Bestand haben. Was<br />
viel fordert, und selbst wenig leistet; was viel verspricht<br />
und selbst wenig beiträgt, wird vergehen.<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Selbstverantwortung und <strong>Placebo</strong><br />
Schließlich verweist uns die <strong>Placebo</strong>-Wirkung an<br />
uns selber zurück: wie bin ich? Wie geht es mir?<br />
Bin ich selber dafür verantwortlich? Was tue, was<br />
leiste ich dazu? Was mache ich verkehrt? Sehe<br />
ich Fehler ein? Und genauso wichtig: was mache<br />
ich richtig? Was ist richtig? Was kann ich für die<br />
Zukunft, in der Zukunft leisten? Wie kann das<br />
geschehen? Wie kann ich das leisten, erfüllen?<br />
Was brauche ich? Was ist mein Sinn? Eine jede,<br />
ein jeder wird diese Fragen – wenn überhaupt –<br />
anders beantworten. Dankbar für Gutes vielleicht,<br />
oder undankbar. Hilfreich, oder schädlich.<br />
Bewahrend, oder zerstörend.<br />
<strong>Placebo</strong> oder Nocebo? Teilweise liegt es an uns<br />
selber. Nicht allein an der Hardware, eher noch<br />
an der Software. An unserem Betriebssystem.<br />
Immerhin können/müssen wir an beidem arbeiten:<br />
konstruktiv oder destruktiv. Wir können<br />
die Hoffnung bewahren und die Zuversicht und<br />
im Kleinen unser Bestes tun – oder alles schlecht<br />
reden und schlecht machen. Wobei mir selbstverständlich<br />
bekannt ist, dass gut gemeint nicht<br />
das Gleiche wie gut gemacht ist. Dass reale Arbeit<br />
oft wichtiger ist als großes Tönen. Irgendwie geschätzt<br />
wird beides.<br />
Aber manches ist paradox. Der placebokontrollierte<br />
Doppelblindversuch (ist nomen da omen?<br />
Müssen wir wirklich doppel blind sein?) sollte,<br />
wie das Thema schon sagt, das placebohafte<br />
ultimativ kontrollieren, sollte die Medizin höchst<br />
objektiv entzaubern. Gewiss wurde manch Gutes<br />
damit erwirkt, manche Wirkung bestätigt und<br />
manche bestritten, für schädlich befunden.<br />
Gleichzeitig sehen immer mehr Menschen in den<br />
Mitteln und Prozeduren dieser Medizin auch<br />
Nocebo-Wirkung.<br />
Kann uns der Fortschritt retten?<br />
Niedergang. Wir sind nicht mehr nachhaltig.<br />
Immer mehr von uns werden hilflos und weniger<br />
hilfreich. Wir haben nicht mehr viel Grund zur<br />
Hoffnung und Zuversicht. Ob die Technik, die mit<br />
ihren hoch effektiven Geräten zur Ausbeutung<br />
und Zerstörung der Erde wesentlich beigetragen<br />
hat, uns retten wird, ist fragwürdig. Wie weit<br />
uns dabei die technisierte Medizin retten wird.<br />
Selbst der Tod stirbt, schreibt der Philosoph Michel<br />
Onfray in seinem Buch Niedergang: Aufstieg<br />
und Fall der abendländischen Kultur.<br />
Unser Leben - lieber <strong>Placebo</strong> als Nocebo<br />
Eine kleine Nische noch ist uns verblieben. Das<br />
ist die Natur. Klar, auch die kann bedrohlich wirken<br />
und schaden, und doch ist sie unser Leben.<br />
Wer das als <strong>Placebo</strong>-Effekt verächtlich macht,<br />
dem ist nicht zu helfen. Zumal mehr und mehr<br />
Nocebo wird.<br />
Doch da ist noch die kleine Nische. Die Natur<br />
kämpft nicht gegen den technischen Fortschritt,<br />
gegen die Zerstörung, die er ermöglicht und<br />
anrichtet, stattdessen erträgt und überwindet<br />
sie ihn. Lächelt gütig zurück, wenn sie als unwirksam<br />
und als <strong>Placebo</strong> verhöhnt wird. Zumal<br />
manch einer, der von <strong>Placebo</strong> spricht gar nicht so<br />
gut weiß, was das eigentlich ist und kann.<br />
Letztlich ist all unser Leben <strong>Placebo</strong>, zumindest<br />
sollte es möglichst wenig Nocebo sein. Letzteres<br />
hingegen sehen wir derzeit global mit größtem<br />
Bedauern und tiefster Trauer.<br />
Tröstlich bleiben bewährte Naturstoffe für unsere<br />
Gesundheit. Solide, bewährte, gesundheitsfördernde<br />
Wirkung verbindet sich da mit Hoffnung,<br />
Zuversicht und Beständigkeit.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Es ist unübersehbar: unser hochverschuldetes<br />
System, auch unsere bisherige Effizienz ist im<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
| 7
LANGLEBIGKEIT<br />
Wenn Zellen altern<br />
Wie Zellalterung unsere Gesundheit<br />
beeinflusst und was wir dagegen tun können<br />
Die "Hallmarks of Aging" (deutsch: Merkmale<br />
des Alterns) sind eine Reihe von biologischen<br />
Veränderungen und Prozessen, die im Laufe<br />
der Zeit auftreten und zum Alterungsprozess<br />
von Menschen (Organismen allgemein)<br />
beitragen (s.<strong>reformleben</strong> #50). Diese Konzepte<br />
wurden erstmals im Jahr 2013 von<br />
Forschern beschrieben, um die zugrunde<br />
liegenden Mechanismen des Alterns besser<br />
zu verstehen. Die Hallmarks of Aging<br />
sollen dabei helfen, die komplexen Prozesse<br />
des Alterns zu strukturieren und zu<br />
erklären.<br />
Allerdings haben seneszente Zellen auch<br />
nachteilige Auswirkungen auf das umgebende<br />
Gewebe und den Organismus insgesamt.<br />
Altern und zelluläre Seneszenz<br />
Diese schädlichen Auswirkungen sind eng mit<br />
dem Prozess des Alterns und verschiedenen<br />
altersbedingten Krankheiten verbunden. Hier<br />
sind einige der Hauptgefahren, die von seneszenten<br />
Zellen ausgehen:<br />
Was ist zelluläre Seneszenz?<br />
Zelluläre Seneszenz ist eines der zentralen<br />
Konzepte innerhalb der Hallmarks of Aging.<br />
Sie bezieht sich auf den Zustand von Zellen,<br />
in dem sie unumkehrbar in einen Zustand<br />
des Wachstumsstillstands oder Ruhezustands<br />
eintreten, nachdem sie eine<br />
gewisse Anzahl von Zellteilungen<br />
durchlaufen haben. Es wird angenommen,<br />
dass Seneszenz eine<br />
Schutzreaktion des Körpers auf<br />
verschiedene Stressfaktoren<br />
wie DNA-Schäden oder Entzündungen<br />
ist, die das Risiko der<br />
Entstehung von Krebs und<br />
anderen Krankheiten<br />
reduzieren.<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Erhältlich im<br />
1. Entzündungen: Seneszente Zellen setzen<br />
Entzündungsmediatoren, die eine chronische<br />
Entzündungsreaktion im umliegenden Gewebe<br />
auslösen und die umgebenden gesunden Zellen<br />
und Gewebe schädigen. Chronische Entzündungen<br />
sind mit vielen altersbedingten Krankheiten<br />
wie Arteriosklerose, Diabetes, Alzheimer-Krankheit<br />
und Krebs verbunden.<br />
Erhältlich im<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
2. Gewebeabbau: Seneszente Zellen können das<br />
umliegende Gewebe schädigen und den normalen<br />
Zellstoffwechsel stören. Das kann zu einem beschleunigten<br />
Abbau von Geweben und Organen<br />
führen, was wiederum die Funktionsfähigkeit<br />
des Körpers beeinträchtigt.<br />
3. Störung der Zellumgebung: Seneszente Zellen<br />
können die Mikroumgebung um sie herum negativ<br />
beeinflussen. Sie können benachbarte Zellen und<br />
Gewebezellen beeinträchtigen, was zu einem dominoartigen<br />
Effekt führen kann, bei dem immer mehr<br />
Zellen in den seneszenten Zustand übergehen.<br />
4. Einschränkung der Regeneration:<br />
Seneszente Zellen können die Fähigkeit des<br />
Gewebes zur Regeneration und Reparatur<br />
behindern. Dies kann die Genesung von Verletzungen<br />
oder das Funktionieren von Geweben,<br />
die sich regelmäßig erneuern müssen (z.B. Haut<br />
und Darm), beeinträchtigen.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
5. Tumorprogression: Obwohl Seneszenz<br />
ursprünglich als Schutzmechanismus gegen<br />
Tumorbildung gedacht war, kann sie im Laufe<br />
der Zeit zu einer Begünstigung von Tumoren<br />
führen. Seneszente Zellen können bestimmte<br />
Signale aussenden, die das Tumorwachstum und<br />
die Ausbreitung unterstützen.<br />
6. Alterungsprozess: Seneszente Zellen tragen<br />
zum allgemeinen Prozess des Alterns bei, da sie<br />
eine Vielzahl von schädlichen Signalen und Molekülen<br />
freisetzen, die den normalen zellulären<br />
Stoffwechsel beeinträchtigen können.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
| 9
Angesichts dieser potenziell schädlichen Auswirkungen<br />
haben Forscher großes Interesse<br />
daran, Wege zu finden, seneszente Zellen zu<br />
beseitigen - wenigstens ihre schädlichen Effekte<br />
zu minimieren. Das ist das Ziel der Entwicklung<br />
von Senolytika, mit denen der negative<br />
Einfluss von Seneszenz auf die Gesundheit und<br />
Lebensspanne reduziert werden soll.<br />
Senolytika - gegen zellulärer Seneszenz<br />
Senolytika sind Substanzen, die gezielt seneszente<br />
Zellen abtöten, um die schädlichen Effekte der<br />
Seneszenz zu reduzieren. Durch die Entfernung<br />
dieser Zellen könnte die Gesundheit verbessert<br />
und das Risiko altersbedingter Krankheiten verringert<br />
werden. Verschiedene Substanzen, darunter<br />
auch natürliche Verbindungen, werden auf<br />
ihre senolytischen Eigenschaften hin untersucht.<br />
Taurin - Quell der Jugend?<br />
Taurin ist eine natürlich in unserem Körper vorkommende<br />
Aminosäure (Aminosäuren sind die<br />
Bausteine, aus denen unser Körper Protein - Eiweiß<br />
- herstellt). Als nicht essentielle Aminosäure<br />
kann sie von unserem Körper normalerweise<br />
selbst hergestellt werden. Wir sind also auf eine<br />
Zufuhr von außen nicht angewiesen.<br />
Vielleicht kennen Sie Taurin als Zugabe bekannter<br />
Energiedrinks. Denn es soll unter<br />
anderem eine positive Wirkung auf die geistige<br />
und sportliche Leistungsfähigkeit haben.<br />
Kürzlich hat eine Studie für öffentliche Aufmerksamkeit<br />
gesorgt, die ein Defizit an Taurin<br />
allgemein mit vorzeitigem Altern in Verbindung<br />
bringt. 1<br />
Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass die<br />
körpereigene Bildung von Taurin (Serum-Spiegel)<br />
bei Menschen, Affen und Mäusen mit dem<br />
Alter abnimmt. Um herauszufinden, ob diese<br />
Abnahme mit vorzeitigem Altern verbunden<br />
ist, wurde die Nahrung einer Gruppe von Mäusen<br />
mit Taurin ergänzt - einer anderen nicht.<br />
Tatsächlich war die mittlere Lebensspanne<br />
in der Taurin-Gruppe 10-12% höher als in der<br />
Kontroll-Gruppe.<br />
Da eine wirkungsvolle Anti-Aging-Therapie<br />
nicht nur die Lebens-, sondern auch die Gesundheitsspanne<br />
verlängern sollte, untersuchten<br />
die Autoren der Studie die Gesundheit von<br />
taurin-gefütterten Mäusen und Affen mittleren<br />
Alters und fanden besser funktionierendes<br />
Knochen-, Muskel-, Bauchspeicheldrüsen-,<br />
Gehirn-, Fett-, Darmgewebe als auch eine verbesserte<br />
Funktion des Immunsystems. Auf der<br />
Suche nach den Mechanismen, die zu diesen<br />
Ergebnissen führte fanden die Autoren heraus,<br />
dass Taurin offenbar mehrere der „Hallmarks<br />
of Aging” (s. <strong>reformleben</strong> #50) positiv beeinflusst<br />
- unter anderem die zelluläre Seneszenz.<br />
Quellen von Taurin und zukünftige Forschung<br />
Taurin ist nicht nur in Energiegetränken enthalten,<br />
sondern kommt hauptsächlich in<br />
tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch<br />
und Milchprodukten vor. Daneben gibt<br />
es Taurin mittlerweile auch als Nahrungsergänzungsmittel<br />
in veganer Formulierung.<br />
Bernhard Silich<br />
1 Parminder Singh et al. ,Taurine deficiency as a driver<br />
of aging. Science 380, eabn9257 (2023). DOI: 10.1126/science.abn9257<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 05/2023<br />
Artikel und mehr<br />
online
FOOD ADDICTION<br />
Können Lebensmittel<br />
süchtig machen?<br />
Fällt es Ihnen schwer, mit einem Lieblingsessen<br />
aufzuhören, wenn Sie es einmal<br />
begonnen haben? Gibt es Lebensmittel, von<br />
denen Sie einfach nicht die Finger lassen<br />
können, obwohl Sie wissen, dass sie Ihnen<br />
nicht guttun? Sollten Sie eine dieser Fragen<br />
mit ja beantworten können, dann ist es<br />
möglich, dass Sie an einer Nahrungsmittelabhängigkeit<br />
(Food Addiction) leiden.<br />
Nahrungsmittelabhängigkeit ist etwas anderes<br />
als einfaches Überessen (routinemäßig zu<br />
viel essen). Sie unterscheidet sich auch von<br />
emotionalem Essen (Essen, um unangenehme<br />
Gefühle zu betäuben) oder den klassischen Essstörungen.<br />
Food Addiction ist eine Form der neurochemischen<br />
Abhängigkeit von bestimmten Lebensmitteln.<br />
Sie ist vergleichbar mit einer Drogenoder<br />
Spielsucht. Die Schaltkreise im Gehirn des<br />
Esssüchtigen zwingen ihn dazu, unkontrolliert<br />
zu essen, wenn das auslösende Nahrungsmittel<br />
zugeführt wird, unabhängig davon, wie er sich<br />
emotional fühlt, wie sein geistiger Zustand ist<br />
oder wie groß sein Hunger ist.<br />
Emotionale Esser können eine Esssucht entwickeln,<br />
und Menschen mit Esssucht können<br />
durch starke Emotionen zu Essanfällen getrieben<br />
werden, aber beide können auch unabhängig<br />
voneinander existieren. Ähnlich wie<br />
manche Menschen Alkohol konsumieren, um<br />
mit Stress, Trauer und schwierigen Gefühlen<br />
umzugehen, aber nicht zu Alkoholikern werden.<br />
Die Verwendung von Alkohol als regelmäßiger<br />
Bewältigungsmechanismus kann jedoch<br />
zur Alkoholabhängigkeit prädisponieren. Ähnlich<br />
verhält es sich mit der Esssucht. 1<br />
Kann Essen süchtig machen?<br />
Nahrungsmittelabhängigkeit (engl. food addiction)<br />
ist ein kontrovers diskutiertes Thema.<br />
Immer wieder wird die tatsächliche Existenz<br />
einer echten Abhängigkeit von Lebensmitteln<br />
in Frage gestellt.<br />
Glücklicherweise zeigen immer mehr Forschungsergebnisse,<br />
dass – genau wie bei Alko-<br />
| 11
hol, Tabak, Kokain oder anderen Suchtmitteln<br />
– bestimmte Lebensmittel die uralten neurochemischen<br />
Belohnungswege des Gehirns<br />
aktivieren und eine chemische Abhängigkeit<br />
erzeugen können. Dies führt zu einer Sucht-<br />
Reaktion des Gehirns, die sich der Kontrolle<br />
durch individuelle Willenskraft oder Gelübde<br />
der Mäßigung entzieht. Die Anerkennung der<br />
Existenz einer echten Nahrungsmittelabhängigkeit<br />
im Sinne des WHO ICD-10 2 Katalogs zur<br />
Klassifizierung von Krankheiten ist vor allem<br />
für die betroffenen Menschen wichtig, um<br />
schnelle, aber allem voran passende Behandlungsoptionen<br />
und Unterstützung zu bekommen.<br />
Wie definiert man eigentlich Sucht?<br />
Die Weltgesundheitsorganisation unterscheidet<br />
einmal in stoffgebundene Abhängigkeiten<br />
(z. B. Alkoholabhängigkeit, Abhängigkeit<br />
von illegalen Drogen oder Medikamentenabhängigkeit)<br />
und süchtiges Verhalten<br />
(z. B. pathologisches Glücksspiel oder problematisches<br />
Computerspielen, Computerspielstörung).<br />
■ unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und<br />
Beschaffung des Mittels<br />
■ Tendenz zur Dosissteigerung (Toleranzerhöhung)<br />
■ psychische und meist auch physische Abhängigkeit<br />
von der Wirkung des Mittels<br />
■ Schädlichkeit für den Einzelnen und/oder die<br />
Gesellschaft<br />
■ Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten<br />
„Wenn ein Bissen zu viel ist und 1.000 nicht<br />
genug“<br />
Dr. Jen Unwin<br />
Bin ich von Nahrungsmittelsucht betroffen?<br />
Auch wenn ein paar Unbelehrbare immer noch<br />
die Existenz einer Nahrungsmittelabhängigkeit,<br />
in der wissenschaftlichen Forschung ist<br />
das Thema längst angekommen. Allein im letzten<br />
Jahr wurden über 400 wissenschaftliche<br />
Artikel zu dem Thema publiziert und es gibt<br />
mittlerweile anerkannte, validierte Food-Addiction-Fragebögen<br />
wie zum Beispiel der Yale<br />
Food Addiction Scale 2.0. 3<br />
Die Yale Food Addiction Skala ist ein wichtiges<br />
Werkzeug zur Beurteilung und Erhebung<br />
wissenschaftlicher Daten und in der psychologischen<br />
Forschung. Mit über 30 Fragen und<br />
einem nicht unerheblichen Zeitaufwand,<br />
allerdings weniger gut anwendbar in der<br />
Beratungspraxis. Die klinische Psychologin<br />
Dr. Jen Unwin und ihre Kollegin Heidi Giaever<br />
entwickelten aus dem Fragenkatalog der<br />
American Psychiatric Association, einen an die<br />
Nahrungsmittelabhängigkeit angepasst Fragebogen.<br />
Unter dem Akronym C.R.A.V.E.D steht<br />
nun ein, nach IDC-10 Kriterien entwickelter,<br />
Fragebogen zur Verfügung. 4<br />
Dieser Fragebogen soll dabei helfen, mögliche<br />
Abhängigkeiten von bestimmten Lebensmitteln<br />
und Getränken zu ermitteln:<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
1. Hatten Sie jemals ein so starkes Verlangen oder<br />
ein Gefühl von Zwang bei dem Gedanken, diese<br />
Lebensmittel zu essen, dass Sie dem Drang, sie zu<br />
essen, nicht widerstehen konnten?<br />
2. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie<br />
immer größere Mengen dieser Lebensmittel<br />
verwenden müssen, um die gleiche Wirkung zu<br />
erzielen wie zu Beginn?<br />
3. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Sie die Planung<br />
von Aktivitäten zunehmend vernachlässigen,<br />
weil Sie zu müde / verkatert / krank sind, weil Sie<br />
zu viel von diesen Lebensmitteln gegessen haben?<br />
4. Haben Sie schon einmal mehr von diesen Lebensmitteln<br />
verwendet, als Sie beabsichtigt hatten?<br />
5. Haben Sie jemals mindestens Entzugserscheinungen<br />
erlebt, als Sie den Konsum dieser Lebensmittel<br />
reduziert oder eingestellt haben?<br />
6. Haben Sie diese Lebensmittel (jemals) weiter<br />
konsumiert, obwohl Sie oder eine andere Person<br />
der Meinung waren, dass Ihre Gedächtnis- und<br />
Konzentrationsprobleme, Angstzustände,<br />
unerklärliche Stimmungsschwankungen, Depressionen,<br />
Panikattacken usw. oder andere<br />
psychische Probleme wahrscheinlich auf den<br />
Konsum dieser Lebensmittel zurückzuführen<br />
waren?<br />
Sollten Sie drei oder mehr dieser Fragen mit Ja<br />
beantworten können, dann ist das Vorliegen<br />
einer Art von Nahrungsmittelabhängigkeit<br />
sehr wahrscheinlich.<br />
Wie kann es sein, dass Nahrungsmittel<br />
süchtig machen können?<br />
Der erste wichtige Punkt ist „Hyper-Schmackhaftigkeit“.<br />
Übermäßig schmackhafte Lebensmittel<br />
sind solche, die den „Sweet Spot“ in<br />
Ihrem Mund treffen und Ihrem Gehirn sofort<br />
sagen, dass Sie mehr essen sollen, auch wenn<br />
Sie satt sind. „Hyper“ bedeutet „übermäßig“<br />
und „schmackhaft“ bedeutet „appetitlich“, „angenehm<br />
für die Geschmacksnerven". Ein übermäßig<br />
schmackhaftes Lebensmittel ist also ein<br />
Lebensmittel, das so verlockend ist,<br />
dass es Ihre Fähigkeit, die Essensmenge zu<br />
kontrollieren, außer Kraft setzt.<br />
Süße Empfindungen sind aus evolutionären<br />
Gründen ein intensiver Sinnesgenuss. Wir<br />
wurden dazu getrieben, süße Lebensmittel zu<br />
finden und zu konsumieren, um Nahrungsknappheit<br />
zu überleben. Die moderne Verfeinerung<br />
des Zuckers verstärkt nur noch seine<br />
süchtig machenden Eigenschaften.<br />
Zweitens kann das Gehirn nach dem Verzehr<br />
von Zucker leichter Tryptophan in Serotonin<br />
umwandeln, ein Wohlfühlhormon. Wir fühlen<br />
uns entspannt und schläfrig. Leider wird der<br />
Serotoninvorrat des Gehirns bei zu häufigem<br />
Verzehr erschöpft, so dass ein erhöhter Konsum<br />
erforderlich wird und die Stimmung auf<br />
Dauer sinkt.<br />
Das Gehirn schüttet auch Dopamin aus, den<br />
„Belohnungs“-Neurotransmitter. Wenn der<br />
Konsum anhält, reguliert das Gehirn seine<br />
Dopaminrezeptoren herunter, ähnlich wie bei<br />
anderen Süchten, und das Verlangen steigt.<br />
Unsere Kultur hat außerdem Zucker als<br />
„Leckerbissen“, „Belohnung“ und integralen<br />
Bestandteil all unserer Feierlichkeiten etabliert:<br />
Geburtstage, Weihnachten, Ostern,<br />
Ferien usw. Das geht so weit, dass der Verzicht<br />
auf Zucker als große soziale Einschränkung<br />
empfunden wird.<br />
Schritte aus der Sucht<br />
Der erste Schritt besteht darin, die Nahrungsmittelsucht<br />
als solche zu erkennen und zu<br />
benennen. Wenn Sie dann verstehen, was in<br />
Ihrem Gehirn auf neurochemischer Ebene vor<br />
sich geht, hilft Ihnen das, das eigene Verhalten<br />
besser zu verstehen und warum es so schwierig<br />
sein kann, Ihr Verlangen und den Drang zu essen<br />
zu kontrollieren – obwohl Sie satt sind und<br />
trotz sich der negativen Folgen bewusst.<br />
| 13
BUCH-Empfehlungen<br />
Gefährlich lecker<br />
ISBN: 978-3-453-21847-5<br />
Wie uns die Lebensmittelindustrie manipuliert,<br />
damit wir all die ungesunden Dinge essen<br />
– und nicht mehr damit aufhören können<br />
· Autor: Chris van Tulleken<br />
· 416 Seiten, gebunden<br />
· Erschienen: 05/2023<br />
Der nächste Schritt besteht darin, eine ehrliche<br />
Bestandsaufnahme der Lebensmittel zu<br />
machen, die Sie einfach nicht mäßigen können,<br />
nach denen Sie sich sehnen und die Sie nicht<br />
kontrollieren können. Das sind Ihre Trigger-<br />
Lebensmittel.<br />
Die häufigsten Trigger-Lebensmittel sind<br />
Zucker und Süßigkeiten, raffiniertes Mehl und<br />
Kohlenhydrate sowie Mischungen aus Zucker,<br />
raffinierten Kohlenhydraten, Fett und Salz.<br />
Hier bestellen<br />
24,00 €<br />
120 Jahre gesund<br />
ISBN: 978-3-517-10269-6<br />
Das richtige Körpergewicht als Schlüssel zu<br />
einem langen Leben. Extra: Das kann die Abnehmspritze.<br />
· Autor: Engin Osmanoglou<br />
· 224 Seiten, Taschenbuch<br />
· Erschienen: 08/2023<br />
Ultra-verarbeitete Lebensmittel<br />
verleiten uns zum Überessen<br />
„Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt“ – dieser<br />
Werbespruch eines bekannten Kartoffelchips-<br />
Herstellers könnte es nicht besser auf den<br />
Punkt bringen. Ultra-verarbeitete Lebensmittel<br />
sind so zusammengesetzte, dass sie besonders<br />
gut schmecken und unser Belohnungszentrum<br />
in einer Art aktivieren, wie es kein natürliches<br />
Lebensmittel vermag.<br />
Hier bestellen<br />
20,00 €<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Schritte aus der Sucht – Aktions-Plan<br />
Abstinenz von Zucker, mehlhaltigen Lebensmitteln<br />
und hoch-verarbeiteten Lebensmitteln.<br />
1. Fokus auf „echtes“ Essen<br />
2. Keine low-carb oder zuckerfreie Alternativlebensmittel<br />
3. Keine Cheat Days (Schummel-Tage).<br />
4. Keine Süßstoffe<br />
5. Der Fokus liegt nicht auf Gewichtsverlust, sondern<br />
darauf das Verlangen zu reduzieren<br />
6. Vorsicht bei Alkohol, Nikotin und Koffein<br />
7. Nüsse, Käse und Milchprodukte mit Vorsicht<br />
konsumieren<br />
Sollten Sie ein oder mehrere Lebensmittel für<br />
sich identifiziert haben, dann versuchen Sie<br />
diese zu 100% zu meiden. Betrachten Sie jeden<br />
Tag für sich genommen. Ein Tag nach dem<br />
anderen. Jeder Tag ist ein Erfolg. Schaffen Sie<br />
sich ein Netzwerk aus Freunden oder Familienangehörigen<br />
oder einem Coach, der Sie bei der<br />
Umsetzung unterstützt. Mit jedem neuen Tag<br />
wird es ein kleinwenig leichter fallen als am<br />
vorangegangenen Tag.<br />
Wichtig ist, auch wenn Sie mal rückfällig werden,<br />
geben Sie nicht auf. Ein neuer Tag<br />
bedeutet eine neue Chance.<br />
Julia Tulipan<br />
1 Schulte, Erica M., and Ashley N. Gearhardt. "Attributes<br />
of the food addiction phenotype within overweight and<br />
obesity." Eating and Weight Disorders-Studies on Anorexia,<br />
Bulimia and Obesity 26 (2021): 2043-2049.<br />
2 ICD = International Classification of Diseases, Internationale<br />
Klassifizierung von Krankheiten<br />
3 Gearhardt, Ashley N., William R. Corbin, and Kelly D.<br />
Brownell. "Preliminary validation of the Yale food addiction<br />
scale." Appetite <strong>52</strong>.2 (2009): 430-436.<br />
4 https://phcuk.org/far/ Dr. Jen Unwin, The Public Health<br />
Collaboration<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
| 15
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />
auf Basis neuester Wissenschaft und<br />
eigener ärztlicher Praxis<br />
Jetzt Gesundheit ermöglichen!<br />
Nachhaltig gesund, leistungsfähig und schlank<br />
Mit dem Basisprogramm erlauben Sie Ihrem Körper in seine natürliche Balance<br />
zu finden. Ihr Körper dankt Ihnen mit Leistungsfähigkeit, Widerstandskraft,<br />
langer Gesundheit und einem normalen Gewicht.<br />
Erfahren Sie, mit welchen einfachen Maßnahmen Sie die Quellen von Krankheit<br />
beseitigen, um nachhaltig gesund zu werden und zu bleiben.<br />
Dr. med. Klaus Mohr führt Sie mit seinem Basisprogramm durch die faszinierenden Elemente<br />
natürlicher Gesundheit und Selbstwiederherstellungskraft.<br />
Die Wissenschaft ist weiter als Sie denken!<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier<br />
in Ihrer <strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
Mehr Infos online
Basisprogramm<br />
Darmgesundheit – Teil 2<br />
FÜTTERN SIE<br />
IHREN DARM!<br />
KURZKETTIGE FETTSÄUREN<br />
Ein gesunder Darm gilt zurecht als Schlüssel<br />
zu allgemeiner Gesundheit und Wohlbefinden.<br />
Die Gesundheit unseres Verdauungstraktes<br />
hat weitreichende Auswirkungen auf<br />
unser körperliches und psychisches Wohlbefinden<br />
(s. <strong>reformleben</strong> #51 - Teil 1). Es ist<br />
also wichtig eine eigene Vorstellung davon zu<br />
haben, wie der Darm funktioniert, wie wir<br />
den Boden für eine optimale Darmgesundheit<br />
bereiten können und was ihr schadet.<br />
Den wohl verheerendsten Einfluss auf unsere<br />
Darmflora können Antibiotika haben. Sie sind<br />
Fluch und Segen zugleich. Durch sie sind wir,seit<br />
der Entdeckung des Penicillins im Jahre 1928 durch<br />
den britischen Mediziner und Bakteriologen Alexander<br />
Fleming, in der Lage, Bakterien im Körper<br />
mit großer Sicherheit abzutöten – auch im Darm.<br />
Unter anderem diese Entdeckung hat zu dem<br />
massiven Anstieg der Lebenserwartung und der<br />
Gesundheitsspanne geführt, von der wir in den<br />
letzten 100 Jahren profitieren konnten. Viele<br />
Menschen starben früher schon im Kindesalter,<br />
plötzlich und unerwartet an bakteriellen<br />
Infektionen.<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
Mikroben besetzen unseren Darm<br />
Wunderbar – könnte man meinen, ein sauberer,<br />
vielleicht sogar steriler Darm könnte von<br />
Vorteil sein. Wie etwa ein sauberer Tisch, eine<br />
saubere Toilette. Doch die Natur funktioniert<br />
anders.<br />
Das lässt sich am Beispiel von Mäusen mit<br />
einem sterilisierten Darm zeigen. In der sterilen<br />
Umgebung des Labors leben diese Mäuse<br />
zunächst unbeeinträchtigt. Werden sie aber in<br />
die von Mikroben bevölkerte Natur entlassen,<br />
überleben sie meist nicht lange. Ihr Immunsystem<br />
wird von Keimen, Bakterien, Viren und<br />
Pilzen überwältigt, mit denen es nicht umgehen<br />
kann.<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Wie hat die Natur vorgesorgt, dass es bei uns<br />
und anderen Säugetieren normalerweise nicht<br />
soweit kommt? Durch den Kontakt mit dem Mikrobiom<br />
der Mutter bei der Geburt besiedeln<br />
Mikroben, die auf die Zusammenarbeit mit<br />
dem Menschen spezialisiert sind, in kürzester<br />
Zeit den Körper bis in die letzte Nische, nachdem<br />
wir bei der Geburt mit ihnen über unsere<br />
Mutter in Kontakt gekommen sind. Wenn alles<br />
klappt, kommen für uns nutzlose oder gar<br />
krankmachende Mikroben zu spät und finden<br />
keinen Platz sich zu vermehren.<br />
Mit unserem Lebensstil können wir beeinflussen,<br />
dass das auch so bleibt.<br />
Postbiotika - kurzkettige Fettsäuren (SCFAs)<br />
In einem gesunden Verdauungstrakt nimmt<br />
die Mikroben-Population von der Mundhöhle<br />
zum Darmausgang zu. Der Dünndarm ist nur<br />
dünn besiedelt. Erst im Zäkum, dem ersten Abschnitt<br />
des Dickdarms, explodiert die Anzahl<br />
der Mikroben, da sie hier optimale Bedingungen<br />
vorfinden. Ballaststoffe, meist aus langkettigen<br />
Kohlenhydraten, werden ab hier von<br />
Mikroben zu kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs -<br />
short chain fatty acids) abgebaut – fermentiert.<br />
Damit sind sie Stoffwechselprodukte (Metaboliten)<br />
der fermentierenden Bakterien, die deshalb<br />
auch als Post-Biotika bezeichnet werden.<br />
ANATOMIE DES DARMS<br />
ANATOMIE DES DARMS<br />
Duodenum<br />
Duodenum<br />
Querverlaufender<br />
Dickdarm<br />
(Zwölffingerdarm)<br />
Dickdarm<br />
Aufsteigender<br />
Dickdarm<br />
Jejunum<br />
(Dünndarm)<br />
Ileum<br />
Absteigender<br />
Dickdarm<br />
Zäkum<br />
(Blinddarm)<br />
Sigma<br />
Appendix<br />
Anus<br />
Rectum<br />
(Mastdarm)<br />
| 19
Was sind kurzkettige Fettsäuren?<br />
Warum wir kurzkettige Fettsäuren<br />
in der Ernährung brauchen<br />
SCFAs bestehen aus sechs oder weniger Kohlenstoffatomen<br />
und gehören zur Gruppe der<br />
gesättigten Fettsäuren. Essigsäure (Acetat),<br />
Propionsäure (Propionat) und Buttersäure (Butyrat)<br />
bilden den Großteil der von den Bakterien<br />
im Dickdarm produzierten SCFAs. 1-5<br />
Kurzkettige Fettsäuren weisen viele gesundheitsfördernde<br />
Eigenschaften auf. Im Allgemeinen<br />
sind sie entzündungshemmend,<br />
immunmodulatorisch und krebshemmend. 1,2,5,12<br />
Insbesondere fördern sie die Differenzierung<br />
von Immunzellen, während sie entzündungsfördernde<br />
Mediatoren (z. B. Zytokine) herunterregulieren.<br />
5 Sie sind auch an der Regulierung<br />
des Lipidstoffwechsels (Fettstoffwechsel),<br />
der Modulation der Mitochondrien-Funktion<br />
und der Unterdrückung der Nahrungsaufnahme<br />
Diese kurzkettige Fettsäuren wirken über<br />
zwei Wege: 6<br />
beteiligt. 2,4 SCFAs sind auch in der Lage,<br />
einen gesunden Blutzuckerstoffwechsel in<br />
folgenden Organen zu fördern:<br />
1. Sie wirken als Signalbotenstoffe und<br />
2. hemmen Enzyme, die an der Regulierung der<br />
Genexpression beteiligt sind<br />
Organ Nützliche Wirkung<br />
Organe weitergeleitet werden. 4<br />
Die Steuerung der Genexpression durch SCFAs<br />
führt zu zwei wesentlichen Veränderungen: einer<br />
verringerten Produktion von Entzündungsbotenstoffen<br />
Leber<br />
Verringerung der Lipidakkumulation,<br />
Glukoseproduktion<br />
und Lipogenese<br />
(Zytokinen) und einer Modulation<br />
des Immunsystems (z.B. dem Verhindern einer<br />
überschießenden Immunantwort). 1<br />
Verbesserung der Insulinempfindlichkeit<br />
und der<br />
Skelettmuskel<br />
Buttersäure (Butyrat) ist die am besten untersuchte<br />
Mitochondrienfunktion<br />
kurzkettige Fettsäure und gilt als vielver-<br />
sprechendes therapeutisches Mittel für verschiedene<br />
Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit<br />
und Krebs. 1,4 Sie spielt eine Schlüsselrolle in den<br />
zellulären Energiestoffwechselwegen sowie im<br />
Energiestoffwechsel des gesamten Körpers. 3,4<br />
Verdauungstrakt<br />
Steigerung der Glukoseproduktion<br />
im Darm und<br />
der Freisetzung von Appetithormonen<br />
Sie ist auch die primäre Energiequelle für die<br />
Kolonozyten, die Epithelzellen des Dickdarms –<br />
die Zellschicht, die den Darm auskleidet. 1-5 Nach<br />
aktuellem Stand geht man davon aus, dass bis zu<br />
95 Prozent des vom Darmmikrobiom produzierten<br />
Butyrats von den Darmzellen zur Energiegewinnung<br />
genutzt werden, während die restlichen<br />
fünf Prozent nach der Absorption in die<br />
Leber gelangen, wo sie verarbeitet und an andere<br />
Fettgewebe<br />
Stimulierung der Leptinausschüttung,<br />
Steigerung des<br />
Energieverbrauchs, Verringerung<br />
der Lipidansammlung<br />
und Regulierung von Entzündungen<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Erhältlich im<br />
Wie unterstützen kurzkettige Fettsäuren<br />
die Darmgesundheit im Besonderen?<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
Wenn die Ernährung nicht genügend Ballaststoffe<br />
enthält, ist die Darmflora nicht in der<br />
Lage, SCFAs in ausreichender Menge zu produzieren,<br />
um positive Wirkungen zu entfalten. 6<br />
Das kann zu entzündlichen Zuständen im<br />
Darm und im gesamten Körper führen. 5,6<br />
VEGAN<br />
Butyrat ist in erster Linie für die Ernährung<br />
der Zellen verantwortlich, aus denen die Darmschleimhaut<br />
besteht, aber kurzkettige Fettsäuren<br />
unterstützen die Darmgesundheit auch<br />
durch andere Mechanismen. Sie stärken die<br />
Barrierefunktion des Darms und erhalten die<br />
selektive Durchlässigkeit (Permeabilität) aufrecht,<br />
modulieren die Zusammensetzung des<br />
Darmmikrobioms, verbessern die Darmfunktion,<br />
schützen vor potenziellen Infektionen<br />
und verringern Darmentzündungen. 1,6,7,13 Sie<br />
senken auch den pH-Wert des Darms, wodurch<br />
ein ungünstiges Milieu für Krankheitserreger<br />
geschaffen und gleichzeitig das Wachstum<br />
nützlicher Bakterien gefördert wird. 7<br />
•<br />
•<br />
In einer präklinischen Studie führte eine Diät<br />
ohne lösliche Ballaststoffe zu Darmentzündungen<br />
und einer schlechten Darmgesundheit, was<br />
wiederum zu einer Gewichtszunahme führte;<br />
als die Ballaststoffe jedoch wieder eingeführt<br />
wurden, verbesserte sich die Darmgesundheit<br />
rasch. 14<br />
VEGAN<br />
Wie werden kurzkettige Fettsäuren aufgenommen?<br />
Im Darm produzierte kurzkettige<br />
Fettsäuren können über Proteine in den<br />
Darmepithelzellen absorbiert werden. 5 Die<br />
Aufnahme von kurzkettigen Fettsäuren erfolgt<br />
über Diffusion, Ionenaustausch und aktiven<br />
Transport. 3 Sie können in den Pfortaderkreislauf<br />
gelangen und zu Organen transportiert<br />
werden, die sie verwerten können, darunter<br />
Gehirn, Skelettmuskulatur und Immunzellen.<br />
3,5 Dadurch können diese darmspezifischen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
| 21
Stoffwechselprodukte vielen anderen Bereichen<br />
des Körpers zugute kommen. Essigsäure<br />
(Acetat) ist beispielsweise in der Lage, die<br />
Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, wo es<br />
den Appetit reguliert. 3 SCFAs werden mit dem<br />
Schutz vor oder der therapeutischen Option<br />
für verschiedene Krankheiten in Verbindung<br />
gebracht, darunter Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes,<br />
entzündliche Darmerkrankungen und<br />
bestimmte Krebsarten. 1-5,12<br />
Konzentrieren sie ihre Auswahl daher auf Lebensmittel,<br />
die lösliche Ballaststoffe enthalten.<br />
Zu diesen gehören Pektine (z.B. in Obst, Gemüse<br />
und Hülsenfrüchten), Beta-Glucane (z.B. in<br />
Haferkleie), Frukto-Oligosaccharide (Zwiebeln,<br />
Knoblauch, Spargel, Konjak-Wurzel) und Inulin<br />
(Chicorée, Radicchio, Artischocke, Topinambur,<br />
Akazienfaser). 4<br />
Viele Obst-, Gemüse- und Getreideprodukte mit<br />
hohem Ballaststoffanteil enthalten heute ein<br />
Maß an Kohlenhydraten, das sogar bei eigentlich<br />
ausreichender Bewegung, die Kalorienbilanz<br />
aus dem Gleichgewicht bringt. Obwohl<br />
sie naturbelassene, kohlenhydratarme Lebensmittel<br />
vorziehen sollten (s. <strong>reformleben</strong> #48,<br />
Nährstoffe in der Matrix), kann es sinnvoll oder<br />
praktisch sein, z. B. die Morgenspeise mit einem<br />
Pulver aus löslichen Ballaststoffen anzureichern,<br />
wenn Sorge besteht, es könnten über den<br />
Tag nicht ausreichend aufgenommen werden.<br />
Fermentierte Lebensmittel<br />
Welche Lebensmittel?<br />
Angesichts der gesundheitlichen Bedeutung<br />
der SCFAs stellt sich die Frage, was wir tun<br />
können, damit unser Körper mit ausreichend<br />
kurzkettigen Fettsäuren versorgt werden kann.<br />
Füttern sie ihren Darm! Nehmen sie regelmäßig<br />
Lebensmittel zu sich, die Stoffe enthalten,<br />
aus denen ihre Darmbakterien kurzkettige<br />
Fettsäuren herstellen können.<br />
Die unverdauten Ballaststoffe im Dickdarm<br />
sind das Substrat, aus dem die Bakterien die<br />
kurzkettigen Fettsäuren herstellen. Im Gegensatz<br />
zu unlöslichen Ballaststoffen, die resistent<br />
gegen Fermentation sind, können lösliche Ballaststoffe<br />
zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert<br />
werden (Prä-Biotika).<br />
Kurzkettige Fettsäuren können auch von außen<br />
zugeführt werden. Am einfachsten wohl die<br />
Essigsäure über fermentierte Lebensmittel (z.<br />
B. Sauerkraut, Kimchi, Kefir), aber auch Essig<br />
selbst (z.B. Apfel-Essig, Balsamico-Essig, Weißu.<br />
Rotwein-Essig). Butyrat kommen in geringen<br />
Mengen z. B. in Milch, Butter und Käse sowie<br />
in menschlicher Muttermilch vor, denn es<br />
kann durch Aminosäure-fermentierende Bakterien<br />
produziert werden. 4,7<br />
Es gibt eine Handvoll anderer Nahrungsbestandteile,<br />
die die SCFA-Produktion anregen<br />
können, indem sie das Wachstum von Bifidobakterien<br />
steigern, die SCFAs produzieren. 11<br />
Die Extrakte kulinarischer Gewürze wie Oregano,<br />
Ingwer, Rosmarin, Zimt, schwarzer Pfeffer<br />
und Cayennepfeffer sowie Kurkuma erhöhten<br />
den SCFA-Spiegel, ebenso wie das B-Vitamin<br />
Riboflavin. 8−10<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Mehrere Kräuter können ebenfalls die SCFA-<br />
Konzentration oder die Bakterien, die sie<br />
produzieren, erhöhen, darunter der Wegerich<br />
(Plantago) und die Ringflügelnuss. 11<br />
Prä-, Pro- und Syn-Biotika<br />
Darüber hinaus können Prä-Biotika und Pro-<br />
Biotika die SCFA-Produktion fördern, indem<br />
sie lösliche Ballaststoffe für die Verdauung<br />
(Prä-Biotika) bereitstellen und die Konzen-<br />
tration von Bakterien erhöhen, die in der Lage<br />
sind, Ballaststoffe zu fermentieren (Pro-Biotika).<br />
5 Pro-Biotika sind Zubereitungen als<br />
Nahrungsergänzung oder Arzneimittel, die<br />
lebensfähige Mikroorganismen enthalten,<br />
zum Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen.<br />
Als Syn-Biotika werden Kombinationen aus<br />
Prä- und Pro-Biotika verstanden. Hier wird mit<br />
den nützlichen Bakterienstämmen gleich deren<br />
Nahrung mitgeliefert.<br />
Fazit<br />
Füttern sie ihren Darm mit vorwiegend löslichen<br />
Ballaststoffen, um eine ausreichende Versorgung<br />
mit kurzkettigen Fettsäuren sicherzustellen,<br />
die nicht nur für ihre Darmgesundheit<br />
eine vitale Rolle spielen. Mit Prä-, Pro- und<br />
Post-Biotika als Nahrungsergänzung können<br />
Defizite gegebenenfalls ausgeglichen werden.<br />
1 Tan, J., McKenzie, C., Potamitis, M., Thorburn, A.N., Mackay,<br />
C.R., Macia, L. (2014). The Role of Short-Chain Fatty<br />
Acids in Health and Disease. Adv Immunol, 121:91.<br />
2 Mazhar, M., Zhu, Y., Qin, L. (2023). The Interplay<br />
of Dietary Fibers and Intestinal Microbiota Affects<br />
Type- 2 Diabetes by Generating Short-Chain Fatty<br />
Acids. Foods, 12:1023.<br />
3 Anachad, O., Taouil, A., Taha, W., Bennis, F.,<br />
Chegdani, F. (2023). The Implication of Short-Chain<br />
Fatty Acids in Obesity and Diabetes. Microbiol Insights,<br />
16:11786361231162720.<br />
4 Peng, K., Dong, W., Luo, T., Tang, H., Zhu, W., Huang, Y.,<br />
Yang, X. (2023). Butyrate and obesity: Current research<br />
status and future prospect. Front Endocrinol, 14:1098881.<br />
5 Gomes, S., Rodrigues, A.C., Pazienza, V., Preto, A.<br />
(2023). Modulation of the Tumor Microenvironment by<br />
Microbiota-Derived Short-Chain Fatty Acids: Impact in<br />
Colorectal Cancer Therapy. Int J Mol Sci, 24:5069.<br />
6 Kirundi, J., Moghadamrad, S., Urbaniak, C. (2023).<br />
Microbiome-liver crosstalk: A multihit therapeutic target<br />
for liver disease. World J Gastroenterol, 29(11):1651.<br />
7 Dahl, S.M., Rolfe, V., Walton, G.E., Gibson, G.R. (2023).<br />
Gut microbial modulation by culinary herbs and spices.<br />
Food Chem, 409:13<strong>52</strong>86.<br />
8 Lu, Q.-Y., Rasmussen, A.M., Yang, J., Lee, R.-P., Huang,<br />
J., Shao, P., Carpenter, C.L., Gilbuena, I., Thames, G.,<br />
Henning, S.M., Heber, D., Li, Z. (2019). Mixed Spices at<br />
Culinary Doses Have Prebiotic Effects in Healthy Adults:<br />
A Pilot Study. Nutrients, 11(6):1425.<br />
9 Peterson, C.T., Rodionov, D.A., Iablokov, S.N. Pung,<br />
M.A., Chopra, D., Mills, P.J., Peterson, S.N. (2019). Prebiotic<br />
Potential of Culinary Spices Used to Support Digestion<br />
and Bioabsorption. Evid Based Complement Alternat<br />
Med, 2019:8973704.<br />
10 Liu, L., Sadabad, M.S., Gabarrini, G., Lisotto, P., von<br />
Martels, J.Z.H., Wardill, H.R., Dijkstra, G., Steinert, R.E.,<br />
Harmsen, H.J.M. (2023). Riboflavin Supplementation<br />
Promotes Butyrate Production in the Absence of Gross<br />
Compositional Changes in the Gut Microbiota. Antioxid<br />
Redox Signal, 38:282.<br />
11 Wang, L., Gou, X., Ding, Y., Liu, J., Wang, Y., Wang, Y.,<br />
Zhang, J., Du, L., Peng, W., Fan, G. (2023). The interplay<br />
between herbal medicines and gut microbiota in metabolic<br />
diseases. Front Pharmacol, 14:1105405.<br />
12 Rasouli-Saravani, A., Jahankhani, K., Moradi, S.,<br />
Gorgani, M., Shafaghat, Z., Mirsanei, Z., Mehmandar, A.,<br />
Mirazei, R. (2023). Role of microbiota short-chain fatty<br />
acids in the pathogenesis of autoimmune diseases. Biomed<br />
Pharmacother, 162:114620.<br />
13 Birkeland, E., Gharagozlian, S., Valeur, J., Aas, A.-M.<br />
(2023). Short-chain fatty acids as a link between diet and<br />
cardiometabolic risk: a narrative review. Lipids Health<br />
Dis, 22(1):40.<br />
14 Chassaing, B., Miles-Brown, J., Pellizzon, M., Ulman,<br />
E., Ricci, M., Zhang, L., Patterson, A.D., Vijay-Kumar, M.,<br />
Gewirtz, A.T. (2015). Lack of soluble fiber drives diet-induced<br />
adiposity in mice. Am J Physiol Gastrointest Liver<br />
Physiol, 309(7):G<strong>52</strong>8.<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
| 23
LEAKY GUT<br />
Wie man sich vor<br />
einem durchlässigen<br />
Darm schützen kann.<br />
Der Darm ist die größte Grenzfläche zwischen<br />
Körper und Außenwelt. Rund eine Tonne Nährstoffe<br />
werden pro Jahr über den Darm eines<br />
Erwachsenen aufgenommen. Gleichzeitig ist<br />
die Darmschleimhaut eine wichtige Barriere<br />
gegenüber schädlichen Fremdstoffen wie<br />
Allergenen, Krankheitserregern und Schadstoffen<br />
wie Schwermetallen usw. Wenn diese<br />
Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört<br />
ist und Schadstoffe unkontrolliert durch die<br />
Darmwand ins Körperinnere strömen können,<br />
spricht man vom „Leaky Gut“, dem durchlässigen<br />
Darm. Ein Merkmal ist, dass bei einem<br />
Leaky Gut die sogenannten Tight junctions<br />
geschädigt sind. Biologisch gesehen handelt es<br />
bei den Tight junctions um schmale Bänder aus<br />
Membranproteinen, welche die Epithelzellen<br />
der Darminnenwand ähnlich einem Klettband<br />
verschließen können. Man könnte die Tight<br />
junctions auch als „Türsteher“ des Darms bezeichnen,<br />
die regeln, was aus dem Darm in den<br />
Körper darf und was nicht.<br />
Dieses Barrieresystem aus Epithelzellen und<br />
Tight Junctions kann durch Störfaktoren wie<br />
Medikamente, Alkohol, Nikotin, Allergene,<br />
bakterielle Giftstoffe (insbes. Clostridium perfringens),<br />
Entzündungsbotenstoffe, aber auch<br />
Stress erheblich beeinträchtigt und in der Folge<br />
durchlässig werden. Begünstig wird die Entwicklung<br />
des Leaky Gut zudem<br />
durch eine Dysbiose, also einem<br />
Ungleichgewicht in der Zusammensetzung<br />
der Darmflora:<br />
Je instabiler die Darmschleimhaut,<br />
desto größer das Risiko<br />
hinsichtlich einer Schädigung<br />
der Schleimhautbarriere. Chronische<br />
Erkrankungen können<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
sowohl Ursache als auch Folge eines Leaky Gut<br />
Syndroms sein – hier ist die Forschung noch<br />
relativ am Anfang. Die durch den Leaky Gut<br />
verstärkte Aktivierung des Immunsystems<br />
und die Entstehung systemischer Entzündungen<br />
können chronische Infektionen (vor allem<br />
des Darms: Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn,<br />
Reizdarm, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />
metabolisches Syndrom mit Insulinresistenz<br />
und Adipositas, Allergien und Asthma bronchiale)<br />
sowie Autoimmunerkrankungen (u.a.<br />
Diabetes mellitus Typ 1, Zöliakie, Rheumatoide<br />
Arthritis, Multiple Sklerose) begünstigen oder<br />
gar auslösen. Neuere Studien gehen davon aus,<br />
dass der Leaky Gut auch bei der Entwicklung<br />
von Tumoren, einer nicht-alkoholischen Fettleber<br />
und Nierenerkrankungen eine Rolle spielt.<br />
Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben<br />
ihren Ursprung in einer gestörten Darmbarriere.<br />
Zudem kann intensives sportliches<br />
Training offenbar die Entwicklung eines Leaky<br />
Gut Syndroms begünstigen.<br />
Wie diagnostiziert man einen Leaky Gut?<br />
Bei unklaren Beschwerden im Unterleib sowie<br />
chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen<br />
können Störungen in der Barrierefunktion des<br />
Darms eine Rolle spielen. Anhand von Symptomen<br />
ist es schwierig, einen Leaky Gut zu diagnostizieren,<br />
weil er gar keine Erkrankung im<br />
eigentlichen Sinne, sondern vielmehr Ursache<br />
oder Folge anderer Erkrankungen ist. Daher<br />
sollte die Diagnose von einem Arzt oder Heilpraktiker<br />
mithilfe von biochemischen Markern<br />
gestellt werden, da diese Veränderungen an<br />
der Darmschleimhaut aufzeigen können. Zu<br />
den Laborparametern gehören erhöhte fäkale<br />
Fett- und Stickstoffwerte, die auf eine gestörte<br />
Verdauung oder Mikronährstoffaufnahme hindeuten<br />
und ein erhöhter Wert bei bestimmten<br />
Antikörpern, der eine akute Darmentzündung<br />
anzeigen kann. Auch ein Verlust an Defensin<br />
2 könnte mit einem Leaky Gut zusammenhängen.<br />
Dieser in der Darmschleimhaut gebildete<br />
antibiotisch wirkende Stoff wirkt gegen gramnegative<br />
Bakterien und Candida. Bei bestimmten<br />
Erkrankungen (Neurodermitis, Asthma,<br />
CED) wird zu wenig Defensin produziert.<br />
Neben weiterer Entzündungsmarkern im Stuhl<br />
gilt auch Zonulin als relativ sicherer Indikator<br />
für eine unphysiologische Durchlässigkeit der<br />
Darmschleimhaut. Normalerweise reguliert<br />
Zonulin die Öffnung der Tight junctions und<br />
damit den selektiven Stofftransport aus dem<br />
Darm ins Körperinnere. Kommt es aufgrund<br />
einer Schädigung der Darmschleimhaut zu<br />
einem direkten Kontakt zwischen Tight junctions<br />
und pathogenen Bakterien, wird vermehrt<br />
Zonulin produziert. Die Folge: Die Tight junctions<br />
bleiben zu lange geöffnet und erlauben<br />
einen unkontrollierten Strom von Substanzen<br />
– darunter auch Schadstoffen – in das Körperinnere.<br />
Mit Zonulin kann also eine Schädigung<br />
der Tight junctions erkannt werden.<br />
Prävention und Behandlung eines Leaky Guts<br />
Um es gar nicht erst zu einem durchlässigen<br />
Darm kommen zu lassen, kann jeder,<br />
der besonders gefährdet ist, selbst etwas zur<br />
Prävention tun. Wer unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
leidet, sollten diese<br />
Nahrungsbestandteile bzw. Allergene natürlich<br />
vermeiden. Auch auf Schadstoffe wie Alkohol<br />
oder Nikotin sollte nach Möglichkeit verzichtet<br />
werden. Sehr zu empfehlen ist auch eine ballaststoffreiche<br />
Ernährung, gegebenenfalls mit<br />
Multiballaststoffpräparaten. Aus wasserlöslichen,<br />
prebiotischen Ballaststoffen werden von<br />
den Darmbakterien kurzkettige Fettsäuren fermentiert.<br />
Diese wiederum werden von der für<br />
die Darmbarriere so wichtigen Darmschleimhaut<br />
zur Energiegewinnung benötigt. Und die<br />
Darmschleimhaut braucht sehr viel Energie,<br />
weil sie das sich am schnellsten regenerierende<br />
Gewebe im Körper ist.<br />
| 25
Um die Darmschleimhaut zu stabilisieren<br />
und einem Ungleichgewicht in der Darmflora<br />
entgegenzuwirken, werden neben Ballastoffen<br />
auch Probiotika empfohlen. Studien haben<br />
nämlich gezeigt, dass die Einnahme von Präparaten<br />
mit Milchsäurebakterien für die Darmflora<br />
dem Leaky Gut entgegenwirken kann, u.a.<br />
an Sportlern in Bezug auf trainingsinduzierten<br />
Leaky Gut, bei Menschen, die unter Reizdarm<br />
leiden und bei Patienten mit Leberzirrhose. Für<br />
den Erfolg einer solchen mikrobiologischen<br />
Therapie sollte man unbedingt ein hochdosiertes<br />
Probiotikum wählen (48 – 160 Milliarden<br />
Milchsäurebakterien pro Tagesdosis), die eine<br />
natürliche Resistenz gegen Magen- und Gallensäure<br />
sowie Antibiotika haben. Gegenüber<br />
einem Monopräparat ist ein Kombinationspräparat<br />
mit unterschiedlichen Stämmen vorzuziehen<br />
(Multi-Species-Konzept). Wichtig bei<br />
der Auswahl des geeigneten Probiotikums ist<br />
auch, dass es sich um genetisch charakterisierte<br />
und sichere Stämme handelt.<br />
Bei einem Leaky Gut, der möglicherweise mit<br />
dem Reizdarmsyndrom einhergeht, ist zusätzlich<br />
die Einnahme der medizinischen Spezialhefe<br />
Saccharomyces cerevisiae CNCM I-3856<br />
zu empfehlen, deren Wirksamkeit in zwei klinischen<br />
Studien belegt werden konnte. 1,2 Auch<br />
Colostrum hat sich beim Reizdarmsyndrom als<br />
hilfreich erwiesen. Hier sollte ein Colostrum-<br />
Präparat gewählt werden, das einen hohen und<br />
ausgewogenen IgG- und Lactoferrin-Anteil<br />
aufweist.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
1 Pineton de Chambrun,G. et al.: (2015) A randomized clinical<br />
trial of Saccharomyces cerevisiae versus placebo in<br />
the irritable bowel syndrome. Dig. Liver Dis., 47, 119-124.<br />
2 Spiller,R.C., et al (2015) Randomized double blind placebo-controlled<br />
trial of Saccaromyces cerevisiae CNCM<br />
I-3856 in irritable bowel syndrome: improvement in<br />
abdominal pain and bloating in those with predominant<br />
constipation. United European Gastroenterology Journal.<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
BUCH-Empfehlungen<br />
Leaky Gut – der durchlässige Darm<br />
Ursachen, Diagnose und<br />
naturheilkundliche Behandlung<br />
· Autor: Dr. Mathias Oldhaver, Wolfgang Spiller<br />
· 70 Seiten, Softcover<br />
· Erschienen: 2015<br />
7,80 €<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Für Darmschleimhaut 1<br />
und Immunsystem 2<br />
Die <strong>Nr</strong>. 1 im Reformhaus ® *<br />
Jetzt noch höher dosiert: 22 Stämme und<br />
160 Mrd. Milchsäurebakterien pro Tag<br />
Innovative Ballaststoffkombination<br />
Zur Pflege der Darmschleimhaut 3<br />
Mit wasserlöslichen Ballaststoffen:<br />
Akazienfaser, Inulin, GOS, XOS<br />
und 2’FL<br />
Mit Vitamin B12 und Biotin<br />
aus natürlicher Quelle<br />
Natürlich, nachweislich wirksam.<br />
www.wolz.de<br />
1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei.<br />
2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer normalen Funktion des<br />
Immunsystems bei. 3 Biotin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute (z. B.<br />
der Darmschleimhaut) bei. * Basierend auf den Reformhaus ® -Gesamtmarktdaten,<br />
1. Halbjahr 2022.<br />
GRATIS<br />
Fordern Sie weitere Informationen mit | dem 27<br />
Kennwort „Reformleben Darm“ an und Sie<br />
bekommen das Themenheft „Hilfe für die Darmflora”<br />
aus dem Eubiotika-Verlag von uns geschenkt!<br />
Per E-Mail: info@wolz.de oder per Telefon: 06722 / 56100<br />
RL 08/2023
WELCHE NAHRUNGS-<br />
ERGÄNZUNG BRAUCHE<br />
ICH WIRKLICH?<br />
Nahrungsergänzungsmittel werden in<br />
vielen Medien oft kritisch gesehen. Und<br />
dennoch sind sie sehr beliebt, immer mehr<br />
Menschen nutzen bestimmte Präparate, um<br />
ihre Ernährung zu ergänzen. Das meistgehörte<br />
Gegenargument lautet: „Wer sich<br />
gesund und abwechslungsreich ernährt,<br />
braucht keine Nahrungsergänzungsmittel“.<br />
Diesen Satz kann man zweifellos<br />
unterschreiben. Der Punkt ist jedoch: Wer<br />
ernährt sich heute gesund und abwechslungsreich?<br />
Der Trend geht weiter zu stark<br />
verarbeiteten Lebensmitteln und Fast<br />
Food. Diese Ernährung enthält nicht nur<br />
viele Farb- und Aromastoffe, sie ist in der<br />
Regel auch sehr zucker-, fett- und salzhaltig.<br />
Die wirklich wichtigen Bausteine einer<br />
gesunden Ernährung wie Mikronährstoffe,<br />
probiotische Mikroorganismen oder hochwertige<br />
Ballaststoffe findet man in diesen<br />
stark verarbeiteten Lebensmitteln dagegen<br />
meist nur in geringem Maße.<br />
Es werden zu wenig Ballaststoffe verzehrt<br />
Nur ein geringer Teil der Bevölkerung schafft<br />
zum Beispiel den von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) e.V. empfohlenen<br />
Verzehr von 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag<br />
in Form von Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten<br />
oder Obst und Gemüse. Dabei sind Ballaststoffe<br />
sehr wichtig.<br />
Ihre prebiotischen Eigenschaften sind zum<br />
Beispiel gut für unsere Darmflora. So stimulieren<br />
Ballaststoffe das Wachstum von Bifidobak-<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
terien und Lactobacillen, die dann vermehrt<br />
kurzkettigen Fettsäuren produzieren, die für<br />
die Energiegewinnung der Darmschleimhaut<br />
erforderlich sind. Zudem steigern Ballaststoffe<br />
das Stuhlvolumen und verbessern so die Verdauung,<br />
schützen vor krankmachenden Keimen<br />
und steigern die Aufnahme von Calzium.<br />
Der Verzehr von ausreichend Ballaststoffen<br />
hat eine große präventive Wirkung hinsichtlich<br />
vieler körperlicher Probleme und Erkrankungen<br />
wie einem zu hohen Cholesterin- und<br />
Blutzuckerspiegel, Diabetes mellitus Typ 2,<br />
Adipositas, gastrointestinalen Erkrankungen<br />
wie z.B. Hämorrhoiden, Obstipation, Divertikel<br />
sowie Herz-Kreislauferkrankungen und<br />
sogar Krebs. Wer also hier mit seiner normalen<br />
Ernährung nicht auf die täglichen 30 Gramm<br />
Ballaststoffe kommt, der kann ruhig etwas<br />
nachhelfen – am besten mit einem Pulver, das<br />
mehrere prebiotische Ballaststoffe wie Inulin,<br />
Akazienfaser, GOS und XOS (Xylo- und Gluco-<br />
Oligosaccharide) miteinander kombiniert.<br />
Ausgeprägter Vitaminmangel eher selten<br />
Mit dem Obst- und Gemüsekonsum nimmt<br />
man nicht nur Ballaststoffe auf, sondern auch<br />
zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente<br />
und vor allem sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Deshalb empfiehlt die DGE den Verzehr<br />
von fünf faustgroßen Portionen Gemüse und<br />
Obst pro Tag. Neue Untersuchungen gehen<br />
davon aus, dass sogar noch mehr notwendig ist,<br />
um eine effektive Prävention vor Herz-Kreislauferkrankungen<br />
oder Krebs und damit eine<br />
Lebensverlängerung mit hoher Lebensqualität<br />
zu erreichen. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO empfiehlt sogar neun Einheiten Gemüse<br />
und Obst täglich.<br />
Ein Vitamin- und Spurenelementemangel<br />
ist in Deutschland nicht wirklich flächendeckend<br />
ein Problem. Achten sollte man jedoch<br />
auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin<br />
D (vor allem im Winter und bei Kindern und<br />
älteren Personen), Folsäure (bei Schwangeren)<br />
sowie Vitamin B12 und Jod (Veganer). Alkohol,<br />
Nikotin und Medikamente können Nährstoffräuber<br />
sein. So stören zum Beispiel ACE-Hemmer,<br />
Betablocker und Kalziumantagonisten die<br />
Versorgung mit B-Vitaminen. Medikamente<br />
gegen Zuckerkrankheit können die Versorgung<br />
des Körpers mit Vitamin B12 beeinträchtigen,<br />
da sie dessen Aufnahme im Magen-Darm-Trakt<br />
stören. Die zur Cholesterinsenkung verschriebenen<br />
Statine stören die körpereigene Synthese<br />
von Coenzym Q10. Wegen der selenarmen<br />
Böden kann es auch zu einem Selenmangel<br />
kommen.<br />
Ernährungslücke bei<br />
sekundären Pflanzenstoffen<br />
Ein Mikronährstoffmangel der jedoch durchaus<br />
häufiger auftreten kann, ist der bei den<br />
sekundären Pflanzenstoffen. Das sind Substanzen,<br />
mit denen die Pflanze sich gegen<br />
widrige Umstände wappnet. Zum Beispiel der<br />
rote Farbstoff Lycopin, der die Tomate gegen<br />
UV-Strahlen schützt, oder Bitterstoffe wie<br />
Glucoraphanin im Brokkoli, die Fressfeinde<br />
abschrecken. In zahlreichen Studien hat<br />
man herausgefunden, dass diese sekundären<br />
Pflanzenstoffe eine positive Wirkung auf die<br />
menschliche Gesundheit haben. So haben viele<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe eine antioxidative<br />
Wirkung, schützen also unsere Körperzellen<br />
vor Schäden durch freie Sauerstoffradikale.<br />
Andere Pflanzenstoffe wirken antientzündlich<br />
oder können eine Krebsentstehung hemmen.<br />
Wieder andere schützen unsere Blutgefäße und<br />
können mithelfen, den normalen Cholesterinspiegel<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Diese Substanzgruppe der sekundären<br />
Pflanzenstoffe ist nur in pflanzlichen<br />
Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse und<br />
Kräutern enthalten. Und genau davon<br />
essen wir zu wenig.<br />
| 29
So hat eine vom Deutschen Institut für Sporternährung<br />
e.V. und dem Gesundheitspräparatehersteller<br />
Dr. Wolz in Auftrag gegebene und<br />
von TNS Infratest durchgeführte repräsentative<br />
Befragung gezeigt: Das Ziel, fünf Portionen<br />
Obst und Gemüse zu essen, ist unrealistisch. In<br />
Deutschland wird einfach zu wenig Obst und<br />
Gemüse gegessen! Die Gründe sind vielfältig:<br />
Viele haben keine Zeit oder Lust, sich Obst oder<br />
Gemüse verzehrfertig zuzubereiten, anderen<br />
schmecken Fastfood oder Süßigkeiten einfach<br />
besser, wieder andere können aufgrund<br />
gesundheitlicher Probleme (Schluck- oder Verdauungsbeschwerden,<br />
Fructoseunverträglichkeit,<br />
alters- oder krankheitsbedingte Appetitlosigkeit)<br />
kein Obst und Gemüse essen.<br />
Bei Nahrungsergänzung auf sinnvolle<br />
Zusammensetzung achten<br />
Ein zu geringer Obst- und Gemüsekonsum lässt<br />
sich nicht mit Vitaminpräparaten ausgleichen,<br />
weil diese in der Regel keine sekundären<br />
Pflanzenstoffe enthalten. Wer es aus welchen<br />
Gründen auch immer nicht schafft, mindestens<br />
fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen,<br />
sollte seine Ernährung also mit einem Produkt<br />
ergänzen, das sekundäre Pflanzenstoffe in<br />
einer angemessenen Menge (d. h. zum Beispiel<br />
ca. 400 mg Polyphenole) konkret auf der Verpackung<br />
ausweist.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Abwehrstark 1 und top versorgt!<br />
Für das Immunsystem 1 ,<br />
die geistige Leistungs fähigkeit 2<br />
und gegen Erschöpfung 3<br />
20 ml (Tagesdosis) enthalten ähnlich<br />
viele Sekundäre Pflanzenstoffe wie<br />
ca. 800 g ausgewähltes Obst und<br />
Gemüse<br />
Mit 95 wertvollen Zutaten<br />
Mit zahlreichen Vitaminen,<br />
Spurenelementen und 400 mg<br />
unterschiedliche Polyphenolen<br />
Für Erwachsene und Kinder<br />
Natürlich, nachweislich wirksam.<br />
www.wolz.de<br />
1 Die Vitamine B6, B12, D sowie Eisen und Zink tragen zu einer normalen<br />
Funktion des Immunsystems bei. 2 Eisen und Zink tragen zu einer normalen<br />
kognitiven Funktion bei. 3 Die Vitamine B6 und B12 tragen zur Verringerung<br />
von Müdigkeit und Erschöpfung bei.<br />
Vegan, glutenfrei und frei von Lactose,<br />
künst lichen Farb- und Konser vierungs stoffen<br />
GRATIS<br />
Fordern Sie weitere Informationen mit dem Kenn | wort 31<br />
„Reformleben Pflanzenstoffe“ an und Sie bekommen<br />
das Themenheft „Sekundäre Pflanzenstoffe” aus dem<br />
Eubiotika-Verlag von uns geschenkt!<br />
Per E-Mail: info@wolz.de oder per Telefon: 0 67 22 / 56 10 0
Der Omega-3-Index<br />
ein neuer Risikofaktor für die<br />
Herz-Kreislauf-Gesundheit?<br />
Die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure<br />
(EPA) und Docosahexaensäure (DHA)<br />
haben vielfältige Wirkungen, die sich<br />
stabilisierend auf die Gesundheit des<br />
Herzens und der Gefäße auswirken. Zu den<br />
wesentlichen herzschützenden Eigenschaften<br />
der Omega-3-Fettsäuren gehören die<br />
Senkung der Triglyceride und die Erhöhung<br />
der HDL-Cholesterinwerte. Sie sorgen für<br />
flexible Blutgefäßmembrane, haben blutdrucksenkende<br />
Effekte, verbessern die<br />
Fließeigenschaften des Blutes und haben<br />
antiarrhythmische Eigenschaften.<br />
gekräftiger als<br />
eine Cholesterin-Bestimmung.<br />
Mit den richtigen Fettsäuren ein<br />
starkes Herz-Kreislauf System fördern<br />
Was ist der HS-Omega-3 Index ® ?<br />
Um das persönliche Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen<br />
zu erkennen, kann mit<br />
einem einfachen Fingerstich-Selbsttest, dem<br />
HS-Omega-3 Index® Bluttest, der prozentuale<br />
Anteil an EPA und DHA in den Zellmembranen<br />
der roten Blutkörperchen bestimmt werden.<br />
Neben EPA und DHA werden weitere 24 Fettsäuren,<br />
inklusive Transfettsäuren,<br />
gemessen. Ein HS-Omega-3 Index® zwischen<br />
8 und 12% gilt als optimal.<br />
Ein niedriger HS-Omega-3 Index® stellt einen<br />
wesentlichen Risikofaktor für Erkrankungen<br />
des Herz-Kreislauf-Systems dar und ist aussa-<br />
Das gemessene Fettsäurespektrum gibt neben<br />
dem Gehalt an EPA und DHA weitere Hinweise,<br />
z.B. zu Art und Anteil der gesättigten Fettsäuren.<br />
Gesättigte Fettsäuren erhöhen die Festigkeit der<br />
Zellmembranen. Das kann zu einer verminderten<br />
Bindungsfähigkeit von Insulin führen und so<br />
das Risiko für eine Insulinresistenz erhöhen.<br />
Einfach ungesättigte Fettsäuren, die z.B. zu<br />
über 75% in Olivenöl enthalten sind, wirken sich<br />
günstig auf die Flexibilität der Zellmembranen<br />
aus. Ihre herzschützende Wirkung ergibt sich,<br />
wenn gesättigte durch ungesättigte Fettsäuren<br />
im täglichen Speiseplan ersetzt werden.<br />
Ausschlaggebend für eine gute Entzündungsregulation<br />
ist ein ausgewogenes Omega-6- zu<br />
3-Verhältnis. Insbesondere das Verhältnis von<br />
Arachidonsäure (AA) zu Eicosapentaensäure<br />
(EPA) ist hier entscheidend. Ein relatives Überwiegen<br />
der Arachidonsäure ist ungünstig, da<br />
das Entstehen von kardiovaskulären-, aber auch<br />
(chronisch) entzündlichen, allergischen und<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
neurologischen Erkrankungen begünstigt werden kann.<br />
Zeigt der HS-Omega-3 Index® hohe Spiegel an antientzündlichen<br />
Omega-3-Fettsäuren, wie der EPA, ist das<br />
in Bezug auf die Prävention unterschiedlicher entzündlicher<br />
Erkrankungen sehr positiv zu bewerten. DHA<br />
ist die mengenmäßig bedeutendste Omega-3-Fettsäure<br />
des Herzens und entscheidend für eine stabile Herz-<br />
Kreislauf-Situation. Da die moderne Ernährung arm<br />
an marinen Omega-3-Fettsäuren ist und der HS-Omega-3<br />
Index® bei vielen Menschen deutlich zu niedrig<br />
ausfällt, ist es empfehlenswert, die eigene Versorgung<br />
zu überprüfen und gegebenenfalls die tägliche Nahrung<br />
mit DHA- und EPA-reichem Algenöl zum Beispiel<br />
von Dr. Budwig zu ergänzen. Ist der Omega-3-Index im<br />
optimalen Bereich, kann mit niedriger dosierten DHA/<br />
EPA-Omega-3-Ölen und Omega-3-Kapseln der Status<br />
erhalten werden.<br />
Extraportion<br />
Omega-3<br />
Unterstützt<br />
Herz, Hirn<br />
und Augen.*<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
Inspirierende Rezepte mit der Kraft der<br />
guten Fette finden Sie unter:<br />
www.dr-johanna-budwig.de<br />
Auch mit<br />
neutralem<br />
Geschmack<br />
* DHA und EPA tragen zu einer normalen Herzfunktion bei. Zudem trägt DHA zum Erhalt der<br />
normalen Hirnfunktion und der Sehkraft bei. Die positive Wirkung stellt sich bei einer tgl.<br />
Aufnahme von 250 mg DHA und EPA ein. Ab einer tgl. Aufnahme von 2 g DHA und EPA tragen<br />
sie zur Aufrechterhaltung eines normalen Triglyceridspiegels im Blut bei. Ab 3 g tgl. tragen<br />
sie sogar zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei. Tgl. dürfen nicht mehr als<br />
5 g DHA und EPA aus allen Quellen eingenommen werden. Kein Ersatz für eine ausgewogene,<br />
abwechslungsreiche Ernährung. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.<br />
| 33<br />
wissen was stärkt<br />
Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de
Budwig Creme mit Zimt-Banane<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
Zutaten:<br />
5 El. Sojaquark<br />
1 El. Dr. Budwig Leinöl<br />
1 Stück(e) Banane<br />
1 Tl. Dr. Budwig Braten & Backen<br />
1 Tl. Dattelsirup<br />
0.5 Tl. Zimt<br />
1 El. Haselnüsse, gehobelt<br />
1 El. Kakaonibs<br />
Green Overnight Oats<br />
Zubereitung:<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />
1. Dr. Budwig Braten&Backen mit Dattelsirup und<br />
Zimt in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze<br />
erwärmen.<br />
2. Banane in Scheiben schneiden und in die Pfanne<br />
geben und 2-3 Minuten je Seite braten lassen.<br />
3. Sojaquark in eine Schale geben, Leinöl darauf<br />
geben und verrühren.<br />
4. Mit Bananenscheiben, Nüssen und Kakaonibs<br />
garnieren.<br />
Zutaten:<br />
4 El. Dr. Budwig Porridge<br />
1 Tl. Matcha Pulver<br />
Schale einer Bio-Zitrone<br />
150 g Kokosjoghurt<br />
250 ml Wasser<br />
2 El. Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA Öl, z.B. pur<br />
ein paar Johannisbeeren als Topping<br />
Zubereitung:<br />
1. Dr. Budwig Porridge, Matcha Pulver, die Zitronenschale<br />
und Wasser miteinander vermengen.<br />
Dr. Budwig DHA+EPA Öl mit dem Joghurt verrühren<br />
und anschließend in das Porridge einrühren.<br />
2. Waschen Sie die Beeren und garnieren Sie<br />
damit die Overnight Oats. Stellen Sie die Schüssel<br />
abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank und genießen<br />
Sie die Overnight Oats am nächsten Morgen<br />
gekühlt.<br />
34 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
PORRIDGE MIT BROMBEEREN UND ZUCCHINI<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
180 ml Pflanzendrink, Milch oder Wasser<br />
4 El. Dr. Budwig Porridge<br />
2 El. Dr. Budwig Omega-3 DHA + EPA Öl Zitrone<br />
1 Stück Zucchini (klein)<br />
2 El. Brombeeren<br />
2 El. Dr. Budwig Energiemix Zimt-Vanille<br />
1. Zuerst die Brombeeren und die Zucchini waschen.<br />
Die Zucchini mit einer Reibe fein raspeln.<br />
2. Pflanzendrink, Milch oder Wasser in einen Topf geben<br />
und auf dem Herd leicht erhitzen. Das Dr. Budwig Porridge<br />
einrühren und alles für 1–2 Minuten sanft köcheln lassen.<br />
3. Den Topf vom Herd nehmen, die geraspelte Zucchini<br />
unterheben und das fertige Porridge in eine Schüssel<br />
geben. Dr. Budwig Omega-3 DHA + EPA Öl Zitrone<br />
dazugeben und unterrühren, bis das Öl nicht mehr zu<br />
sehen ist.<br />
4. Das Porridge mit den Brombeeren garnieren und mit<br />
dem Dr. Budwig Energiemix verfeinern.<br />
| 35
eformleben informiert<br />
Blick in den Markt<br />
Über Gesundheitstipps zu lesen, ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />
Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die es<br />
leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />
Vitalkomplex Dr. Wolz jetzt<br />
mit noch mehr Inhaltsstoffen<br />
Das beliebte Mikronährstoffkonzentrat<br />
Vitalkomplex Dr. Wolz gibt es ab<br />
sofort im neuen Design und mit noch<br />
mehr Inhaltsstoffen: Die jetzt insgesamt<br />
95 Zutaten machen den Vitalkomplex<br />
noch wertvoller und verleihen<br />
ihm einem noch fruchtigeren<br />
Geschmack! Das Besondere: Neben<br />
vielen Vitaminen und Spurenelementen<br />
sind mit 400 mg Polyphenolen<br />
und Lycopin in der Tagesdosis von<br />
20 ml auch ähnlich viele Sekundäre<br />
Pflanzenstoffe enthalten wie in<br />
ca. 800 g ausgewähltem Obst und<br />
Gemüse – also eine unkomplizierte<br />
Möglichkeit, die Ernährungslücke<br />
beim Obst- und Gemüsekonsum zu<br />
schließen, wenn man es nicht schafft,<br />
täglich die von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung e.V. empfohlenen<br />
fünf Portionen zu essen. Ideal für<br />
Immunsystem, die geistige Leistungsfähigkeit<br />
und gegen Erschöpfung!<br />
Dr. Budwig Omega-3<br />
Zellgold Wechseljahre<br />
Die harmonisierende Pflanzenöl-<br />
Komposition enthält unter anderem<br />
kaltgepresstes, natives Leinöl, gemahlene<br />
Leinsamen, gemahlene Rotkleeblüten<br />
sowie Granatapfelkernöl,<br />
Nachtkerzenöl und Algenöl. Granatapfelkernöl,<br />
Rotkleeblüten und<br />
Leinsamen liefern natürlicherweise<br />
sanft ausgleichende hormonartige<br />
Pflanzenstoffe, die Lignane. Auch die<br />
Omega-3-Fettsäuren Alpha-Linolensäure<br />
(ALA), Eicosapentaensäure<br />
(EPA) und Docosahexaensäure<br />
(DHA) sind im Dr. Budwig Omega-3<br />
Zellgold Wechseljahre enthalten.<br />
Omega-3-Fettsäuren sind wichtig<br />
für das Wohlbefinden: Sie unterstützen<br />
etwa die Sehkraft sowie die<br />
Herz- und Hirnfunktion.<br />
Raab Vitalfood Taurin Kapseln<br />
Taurin ist weit mehr als nur eine<br />
Zutat in den uns bekannten Energy<br />
Drinks. Die aminosäure-ähnliche Verbindung<br />
Taurin kommt in vielen Gewebearten<br />
vor. Sie kann körpereigen<br />
gebildet werden und zusätzlich über<br />
die Nahrung aufgenommen werden<br />
(v.a. tierische Produkte).<br />
Laut Bundesamt für Verbraucherschutz<br />
und Lebensmittelsicherheit dürfen<br />
Nahrungsergänzungsmittel maximal<br />
1000 mg Taurin, verteilt auf 2 Kapseln,<br />
beinhalten. Raab Taurin Kapseln enthalten<br />
pro Kapsel 500 mg veganes<br />
Taurin. Zum Vergleich: Ein 250 ml<br />
Energy Drink enthält auch bis zu<br />
1000 mg Taurin.<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
Gemüse<br />
saisonal und regional<br />
Preiswert und umweltfreundlich essen<br />
Herbstzeit ist Erntezeit. Früher wurden Kartoffeln<br />
und Äpfel eingekellert, das Sauerkrautund<br />
Weinfass gefüllt, Marmeladen gekocht,<br />
Gemüse eingeweckt, Nüsse gesammelt, Pilze<br />
getrocknet usw. Alles oder fast alles unüblich<br />
geworden. Jetzt Gefrierschrank und Vorratsregal<br />
zu füllen, ist aber in Zeiten teurer gewordener<br />
Lebensmittel durchaus wieder sinnvoll.<br />
Es gibt Sonderangebote – auch in Bio-Qualität.<br />
Manche Erzeuger haben überschüssige<br />
Erntemengen, Wildfrüchte können gesammelt<br />
werden und es bieten sich sogar Möglichkeiten,<br />
selbst kostenlos oder gegen geringes Entgelt zu<br />
ernten, weil es Grundstücke mit alten Baumbeständen<br />
gibt, deren Bewirtschaftung die<br />
Besitzer aufgegeben haben. Lassen Sie sich die<br />
günstige Zeit nicht entgehen, um sich mit manchen<br />
Dingen im Rahmen der Bevorratungsmöglichkeiten<br />
einzudecken.<br />
Genießen Sie ebenso aktuell die große Palette<br />
an Gemüse und auch Obst. Neben Äpfeln, Birnen,<br />
Pflaumen hat insbesondere Kohl aller Art<br />
Saison, ebenso Kürbis und Pilze. Bei Tomaten<br />
und Paprika gilt es, die einheimische Ernte zu<br />
verarbeiten, bevor es kalt wird. Gerade Gemüse<br />
und Obst, das im heimischen Garten geerntet<br />
wird oder frisch aus der Region kommt, hat ein<br />
Mehr an Vitaminen und ein besseres Aroma als<br />
weit transportierte oder gelagerte Ware.<br />
Wir von reform leben halten Gemüse aus Bio-<br />
Anbau für unverzichtbar. Denn zu wenig Gemüse<br />
und Obst zu essen, ist ungesund. Minderversorgung<br />
an Vitalstoffen kann langfristig zu<br />
körperlichem und geistigem Leistungsabfall,<br />
Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder<br />
Fettstoffwechselstörungen beitragen. Längst<br />
stehen nicht nur die enthaltenen Vitamine<br />
und Mineralstoffe im Fokus, sondern auch die<br />
sogenannten Sekundären Pflanzenstoffe. Mit<br />
diesen Substanzen wappnet sich die Pflanze<br />
gegen widrige Umstände, zahlreiche davon<br />
haben auch auf die menschliche Gesundheit<br />
einen positiven Effekt. Beispielsweise verfügen<br />
sie über eine antioxidative Wirkung, sind antientzündlich,<br />
hemmen die Krebsentstehung,<br />
schützen Blutgefäße oder helfen, den Cholesterinspiegel<br />
zu normalisieren. Die in Gemüse<br />
reichlich enthaltenen Ballaststoffe fördern die<br />
Darmgesundheit, die mehr und mehr in der<br />
Medizin als Schlüssel fürs Gesundbleiben angesehen<br />
wird.<br />
Bio muss oder sollte sein. Bio-Produkte zu kaufen<br />
mindert sowohl die Schadstoffbelastung<br />
des eigenen Körpers als auch die der Umwelt.<br />
Wer dazu regional und saisonal einkauft, trägt<br />
weiter dazu bei, Energie zu sparen. Weniger<br />
CO2-Ausstoß ist ein Beitrag, dass das Ziel erreicht<br />
wird, die Erderwärmung zu begrenzen.<br />
Vorausschauendes Einkaufen, so dass möglichst<br />
keine Lebensmittel weggeworfen<br />
werden, und Selberkochen vermeiden unnötige<br />
Ausgaben. Fertiggerichte kosten umgerechnet<br />
auf Portionen mehr und verursachen außerdem<br />
Verpackungsmüll. Sparen Sie daher nicht<br />
am Falschen. Gemüse gehört jeden Tag auf den<br />
Tisch!<br />
Hier sind einige Vorschläge<br />
für September und Oktober<br />
| 37
KRAUTROULADEN, VEGAN<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
8-12 große Weißkrautblätter<br />
300 g kleine braune Linsen<br />
100 g Haselnüsse<br />
1 große Zwiebel<br />
Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Muskat<br />
Rapsöl<br />
Krautblätter waschen und den dicken, harten Teil des Strunks<br />
entfernen. Großen Topf mit Wasser erhitzen und Blätter fünf<br />
Minuten blanchieren. Kalt abschrecken und auf einer Arbeitsplatte<br />
ausbreiten.<br />
Parallel dazu Linsen nach Packungsanleitung garen. Haselnüsse<br />
mahlen und ohne Fett in einer Pfanne anrösten. Zwiebel schälen,<br />
hacken, glasig anbraten.<br />
Linsen, Haselnüsse, Zwiebeln und Gewürze zur Füllung vermischen.<br />
Immer zwei oder drei Krautblätter halb übereinander legen.<br />
Füllung verteilen, Rouladen fest wickeln.<br />
Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Auflaufform fetten.<br />
Krautrouladen hineinlegen und so lange im Backofen schmoren,<br />
bis sie leicht braun werden.<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
KÜRBIS-PILZ-GULASCH<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 50 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
600 g Kürbisfleisch<br />
(z. B. Hokkaido oder Butternuss)<br />
300 g Pilze der Saison<br />
2 Zwiebeln<br />
1-2 Knoblauchzehen<br />
3 El. Rapsöl<br />
3 Tl. Tomatenmark<br />
1 Schuss Weißwein oder Essig<br />
800 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt)<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
1/2 Tl. gemahlener Kümmel<br />
2 Tl. Paprika edelsüß<br />
1/2 Tl. Majoran (getrocknet)<br />
1 Tl. Petersilie (frisch oder getrocknet)<br />
1 El. steirische Kürbiskerne (Reformhaus)<br />
Kürbisfleisch putzen und in ca. zwei Zentimeter große Würfel<br />
schneiden. Pilze putzen und klein schneiden. Zwiebeln und Knoblauch<br />
schälen und hacken.<br />
Rapsöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln anrösten. Tomatenmark<br />
und Knoblauch hinzufügen, durchrösten, dann mit Wein<br />
oder Essig ablöschen. Ca. 500 ml Gemüsebrühe zugießen. Mit Pfeffer<br />
und Kümmel würzen, etwa zehn Minuten köcheln. Vom Herd<br />
ziehen, mit dem Stabmixer pürieren und zurück auf die Herdplatte<br />
schieben.<br />
Kürbiswürfel, restliche Gemüsebrühe, Paprikapulver und Majoran<br />
zugeben, gut umrühren und zum Kochen bringen. Nach etwa zehn<br />
Minuten Pilze und getrocknete Petersilie (frische erst vor dem<br />
Servieren) unterrühren und das Gulasch weiter köcheln lassen.<br />
Evtl. frische Petersilie waschen und klein hacken. Kürbiskerne in<br />
einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und klein hacken.<br />
Das Kürbisfleisch sollte beim Servieren noch bissfest sein. Gulasch<br />
vor dem Servieren abschmecken und evtl. mit Salz, Pfeffer, Petersilie,<br />
Essig oder Wein nachwürzen. Kürbiskerne unterziehen.<br />
| 39
PAPRIKASALAT<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
1 rote Zwiebel<br />
1-2 Knoblauchzehen<br />
4 EL Olivenöl<br />
3 Paprikaschoten (rot, gelb, orange)<br />
1/2 Salatgurke<br />
einige kleine Tomaten (Cherrytomaten)<br />
einige schwarze Oliven<br />
3 EL Apfelessig<br />
1 TL Senf<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
frische Petersilie<br />
1/2-1 Packung Fetakäse<br />
Zwiebel und Knoblauch schälen, hacken. Einen Esslöffel Olivenöl<br />
in einer kleinen Pfanne erhitzen und Zwiebel- und Knoblauchwürfelchen<br />
darin andünsten. Wer Zwiebeln und Knoblauch<br />
roh gut verträgt, kann diesen Schritt weglassen.<br />
Paprikaschoten, Salatgurke, Tomaten waschen. Bei den Paprikaschoten<br />
Kerngehäuse, bei den Tomaten Stielansätze entfernen.<br />
Paprikaschoten, Gurke und Tomaten in mundgerechte Stückchen<br />
schneiden.<br />
Aus Olivenöl, Essig, Zwiebeln, Knoblauch, Senf, Salz und Pfeffer<br />
die Salatsauce anrühren. Oliven evtl. entsteinen. Dann zusammen<br />
mit Paprika-, Gurken- und Tomatenstückchen in die Salatsauce<br />
geben und alles gut vermischen.<br />
Petersilie waschen und hacken. Fetakäse in Würfelchen zerteilen.<br />
Beides unterheben. Zehn Minuten durchziehen lassen.<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
TOMATENCREMESUPPE<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
1 kg Tomaten<br />
1 Zwiebel<br />
3 EL Rapsöl<br />
1 EL Haferflocken<br />
600 ml Gemüsebrühe (aus Extrakt)<br />
100 ml Sahne oder Haferdrink<br />
Salz, Pfeffer<br />
einige frische Basilikumblätter<br />
Tomaten waschen, klein schneiden und dabei Stielansätze entfernen.<br />
Wer keine Tomatenhaut möchte, bringt in einem Topf Wasser zum Kochen,<br />
entfernt aus den ganzen Tomaten die Stielansätze, ritzt auf der gegenüber<br />
liegenden Seite ein kleines Kreuz in die Tomaten und blanchiert diese im<br />
kochenden Wasser circa zehn Sekunden. Tomaten mit einem Sieblöffel<br />
herausnehmen, mit kaltem Wasser abschrecken, Haut abziehen, dann<br />
klein schneiden.<br />
Zwiebel schälen und hacken. Fett in einem Topf erhitzen und die<br />
Zwiebelwürfel darin andünsten. Haferflocken zugeben und verrühren.<br />
Die Tomatenstücke hinzufügen. Mit der Gemüsebrühe<br />
aufgießen und circa 30 Minuten köcheln lassen.<br />
Suppe pürieren und die Sahne bzw. den Haferdrink unterrühren.<br />
Nochmals aufkochen lassen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.<br />
Basilikumblätter waschen. Suppe in eine Suppenschüssel füllen<br />
und mit Basilikumblättern garniert servieren.<br />
| 41
KARTOFFEL-BROKKOLI-PILZPFANNE<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
8 mittelgroße Kartoffeln<br />
2 Zwiebeln<br />
2 EL Rapsöl<br />
2 Kopf Brokkoli<br />
400 g Pilze (Pfifferlinge)<br />
Salz, Pfeffer, Curry<br />
Kartoffeln schälen und würfeln. Zwiebeln schälen und hacken.<br />
In einer großen Pfanne, auf die auch ein Deckel passt, das Öl erhitzen<br />
und die Zwiebeln darin anschwitzen. Dann die Kartoffelwürfel<br />
darin braten, bis sie Farbe bekommen.<br />
Zwischenzeitlich Brokkoli waschen und in Röschen zerteilen.<br />
Pilze putzen, zerteilen. Auf die Kartoffeln geben, würzen.<br />
Den Pfannendeckel auflegen und circa fünf Minuten dünsten.<br />
Temperatur nach unten regeln, umrühren und nochmals circa<br />
fünf Minuten dünsten.<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
COOKIES<br />
Zutaten für ca. 6 Stück<br />
Zeitaufwand ca. 20-30 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
2 Eier<br />
1 Tl. Weinsteinbackpulver<br />
250 g Cashewmus<br />
40 g gemahlene Mandeln<br />
40 g Dunkle Schokodrops mit Erythrit<br />
1 Vanilleschote<br />
Den Ofen auf 175 Grad Umluft vorheizen.<br />
Eier schaumig schlagen. Backpulver, gemahlene Mandeln und<br />
Cashewmus unterrühren. Vanille und Schokodrops dazu geben.<br />
Der Teig wird sehr fest und ölig, daher gerne auch mit dem Löffel<br />
kneten.<br />
Ebenfalls mit einem Löffel den Teig in Cookie-Portionen auf ein<br />
mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.<br />
Ca. 10 – 12 Minuten backen, bis die Cookies gold-braun sind.<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein<br />
213 kcal<br />
17 g<br />
4 g<br />
8 g<br />
| 43
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
WEISSE TOMATENSUPPE<br />
Zutaten für 2 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten (Vorbereitungszeit 1,5 Stunden)<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
400 g Tomaten<br />
3 Tl. Salz<br />
etwas schwarzer Pfeffer<br />
1 Hand voll Basilikumblätter<br />
2 El Weißer Balsamico<br />
400 ml Sahne<br />
Die Tomaten halbieren und vom Stiel entfernen und in grobe<br />
Würfel schneiden.<br />
Anschließend in den Mixer geben, zusammen mit den Basilikumblättern.<br />
Salz und Pfeffer sowie Weißem Balsamico dazugeben.<br />
Nun alles ordentlich mixen.<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein<br />
237 kcal<br />
22,5 g<br />
2 g<br />
5,5 g<br />
Das Ganze in einen Nussmilchbeutel geben und in eine Schüssel<br />
den klaren Saft „durchlaufen“ lassen. Dafür den Nussmilchbeutel<br />
am besten aufhängen. Nun den Saft ca. 1,5 Stunden „tropfen“<br />
lassen. Zum Schluss vorsichtig den restlichen Saft aus dem<br />
Nussmilchbeutel drücken.<br />
Danach bei mittlerer Hitze, in einem Topf 400 ml Sahne reduzieren<br />
lassen, bis diese richtig dickflüssig geworden ist. Dann<br />
den klaren Tomatensaft dazugeben, nochmals kurz aufkochen<br />
lassen. Fertig!<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
eformleben informiert<br />
Gesundheits-News<br />
Einfach reinbeißen<br />
Kopfschmerz-Risiko für Jüngere<br />
Wagen viele nur bei Früchten aus<br />
dem eigenen Garten, nicht aber<br />
bei gekauftem Obst und Gemüse.<br />
Doch das kostet wertvolle Inhaltsstoffe.<br />
In und unter der Schale vieler<br />
Obst- und Gemüsesorten verbergen<br />
sich wichtige Bausteine für die<br />
Gesundheit: Ballaststoffe, Vitamine,<br />
sekundäre Pflanzenstoffe. Vor<br />
dem Verzehr sollte allerdings alles<br />
gründlich unter lauwarmem Wasser<br />
abgespült und anschließend<br />
mit einem Tuch abgerieben werden,<br />
um mögliche Pestizidrückstände,<br />
Bakterien, Viren & Co. zu<br />
entfernen. Das ist im Übrigen auch<br />
ratsam, wenn anschließend geschält<br />
wird, denn das Messer oder<br />
die Finger kommen sowohl mit der<br />
Schale als auch anschließend mit<br />
dem Fruchtfleisch in Berührung.<br />
Besonders die sekundären Pflanzenstoffe<br />
können Geheimwaffen<br />
gegen Krankheiten sein. Sie<br />
wirken antioxidativ auf zellschädigende<br />
Stoffe, sind förderlich für<br />
das Immunsystem, regulieren<br />
den Blutzucker- und Cholesterinspiegel<br />
und können schützende<br />
Funktionen gegen Krebserkrankungen<br />
haben. Die Ballaststoffe in<br />
der Schale sind gut für den Darm<br />
und damit für die Verdauung.<br />
Der Deutsche Kopfschmerztag fällt<br />
auf den 5. September und wurde im<br />
Jahr 1999 vom Bundesverband Deutsche<br />
Schmerzhilfe e. V. ins Leben<br />
gerufen, um über die verschiedenen<br />
Ausprägungen und Behandlungsmöglichkeiten<br />
von Kopfschmerzen<br />
aufzuklären.<br />
Besonders stark von Kopfschmerzen<br />
betroffen sind jüngere Menschen.<br />
Bei einer Forsa-Befragung 2022 im<br />
Auftrag der Techniker Krankenkasse<br />
gaben <strong>52</strong> Prozent der Befragten im<br />
Alter zwischen 18 und 39 Jahren an,<br />
mindestens einmal im Monat Kopfschmerzen<br />
zu haben. Von den über<br />
60-Jährigen waren nur 21 Prozent<br />
betroffen – sie haben umso häufiger<br />
Schmerzen an anderen Körperteilen.<br />
Selbst genannte Auslöser, die auch<br />
teilweise selbst zu beeinflussen sind,<br />
sind zu wenig Trinkflüssigkeit, zu<br />
wenig Schlaf, zu lange Mediennutzung<br />
und Muskelverspannungen.<br />
Was hilft, ist individuell und je nach<br />
Kopfschmerzart unterschiedlich. Auf<br />
jeden Fall einen Versuch wert: ein<br />
Glas Wasser trinken, einen Spaziergang<br />
machen oder hinlegen, wenn<br />
die Bewegung nicht gut tut. Ein mögliches<br />
pflanzliches Mittel gegen Kopfschmerzen<br />
ist Pfefferminzöl. Es wird<br />
äußerlich angewendet, auf Stirn,<br />
Schläfen und Nacken aufgetragen.<br />
1. Oktober ist Weltvegetariertag<br />
Die Gründe, warum sich immer<br />
mehr Menschen für eine fleischfreie<br />
Ernährung entscheiden, sind<br />
vielfältig. Tierliebe und Kritik<br />
an der Massentierhaltung, der<br />
Wunsch nach aktivem Klima- und<br />
Umweltschutz, die Problematik<br />
des Welthungers sowie gesundheitliche<br />
Vorteile. Die am häufigsten<br />
angegebenen Gründe für eine<br />
vegetarische Lebensweise sind<br />
moralisch-ethischer Natur.<br />
Der Anteil der Vegetarier liegt laut<br />
BMEL (Bundesministerium für<br />
Ernährung und Landwirtschaft)<br />
bei circa 10 Prozent der Bevölkerung,<br />
der der Veganer, die auch<br />
auf Milchprodukte, Eier, Honig<br />
verzichten bei circa zwei Prozent.<br />
Für die vegane Lebensweise gibt<br />
es am 1. November einen separaten<br />
Aktionstag.<br />
| 45
eformleben informiert<br />
Wenn ein Zuviel an Histamin<br />
zum Problem wird<br />
Histamin ist ein lebensnotwendiger<br />
Botenstoff, unter anderem<br />
entscheidend im Schlaf-Wach-<br />
Rhythmus und zur Steuerung<br />
von Entzündungsprozessen. Zum<br />
Problem kann er bei allergischen<br />
Reaktionen werden und als Nahrungsmittelunverträglichkeit.<br />
Große Mengen Histamin finden<br />
sich in Lebensmitteln, die mit<br />
Hilfe von Bakterien- oder Hefekulturen<br />
hergestellt wurden, zum<br />
Beispiel Sojasauce, Salami, Sekt,<br />
Wein, Bier, Sauerkraut, reifer<br />
Käse. Daneben spielen Histaminliberatoren<br />
eine Rolle, die im<br />
Körper gespeichertes Histamin<br />
aktivieren. Dazu gehören Kakao,<br />
Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Schalentiere,<br />
außerdem eine ganze<br />
Reihe von Medikamenten. Entscheidend<br />
ist das quantitative Verhältnis<br />
zwischen vorhandenem<br />
Histamin und den körpereigenen<br />
Möglichkeiten, ein Zuviel dieses<br />
wichtigen Botenstoffes abbauen zu<br />
können. Dafür sind zwei Enzyme<br />
verantwortlich: Diaminoxidase<br />
(DAO) extrazellulär, z. B. im Darm<br />
und Histamin-N-Methyltransferase<br />
(HNMT) intrazellulär.<br />
Wie die Akademie für menschliche<br />
Medizin (AMM) meldet,<br />
können Mikronährstoffe ein<br />
therapeutischer Ansatz bei Problemen<br />
mit Histamin sein. Dr. med.<br />
Liutgard Baumeister-Jesch, die<br />
Autorin des Beitrags, nennt dafür<br />
in erster Linie Vitamin C, Vitamin<br />
B12 und die Aminosäure Methionin.<br />
Weiter nennt sie Calcium, seit<br />
langem bewährt in der Therapie<br />
allergischer Reaktionen. Als<br />
potenter Pflanzenwirkstoff kommt<br />
Quercetin hinzu. Äpfel und Zwiebel<br />
ent halten ihn beispielsweise.<br />
Gesunde Hagebutte<br />
Die leuchtend roten Früchte der<br />
wilden Hundsrose haben mehrere<br />
vorteilhafte Auswirkungen auf die<br />
Gesundheit. So ermöglichen Inhaltsstoffe<br />
der Pflanze die Behandlung<br />
von Erkältungen und den<br />
Schutz vor freien Radikalen. Zudem<br />
hat die Hagebutte eine krebshemmende<br />
Wirkung, die bereits<br />
in verschiedenen Forschungsarbeiten<br />
nachgewiesen wurde.<br />
Diese beziehen sich teilweise auf<br />
Hagebuttenfruchtfleisch, teilweise<br />
auf Hagebuttenöl.<br />
„Funktionsfähigkeit“ als neuer<br />
Indikator für Gesundheit<br />
Die Messung von Gesundheit soll<br />
sich nicht mehr nur auf Krankheits-<br />
und Sterblichkeitsraten<br />
stützen, sondern auch den gelebten<br />
und gefühlten Gesundheitszustand<br />
einbeziehen und diesen im<br />
Zusammenspiel mit der Umwelt<br />
verbessern. Den Paradigmen-<br />
Wechsel strebt die Weltgesundheitsorganisation<br />
an.<br />
Denn inwieweit eine Person fähig<br />
ist, sich selbständig fortzubewegen,<br />
sich zu ernähren, sich zu<br />
kleiden, zu arbeiten oder am sozialen<br />
Leben teilzuhaben, ist vom<br />
Grad einer Erkrankung abhängig<br />
und zum Beispiel bei Mobilitätseinschränkungen<br />
davon, ob die<br />
Umgebung barrierefrei ist oder<br />
nicht. „Die biologische Gesundheit<br />
wirkt sich stark darauf aus, was<br />
wir tun können. Merkmale unserer<br />
Umwelt können dies entweder<br />
verbessern oder verschlechtern“,<br />
führt Prof. Dr. Gerold Stucki aus.<br />
Er ist Mitglied einer Autorenteams,<br />
das im Mai im Journal<br />
„Frontiers in Science“ dazu einen<br />
Beitrag mit dem Titel: „ The human<br />
functioning revolution: implications<br />
for health systems and<br />
sciences“ veröffentlicht hat.<br />
Das Rätsel um die Kosten<br />
von Corona-Spätfolgen<br />
Long Covid verändert das Leben<br />
Betroffener dramatisch. Manche<br />
kommen dauerhaft nicht mehr auf<br />
Touren, sind ständig erschöpft.<br />
Die gesellschaftlichen Kosten<br />
im Gesundheitswesen, für alle<br />
Sozialversicherungen (Kranken-,<br />
Pflege-, Renten-, Arbeitslosenversicherung)<br />
sowie für die Betriebe<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 05/2023
eformleben informiert<br />
in Folge von Arbeitsunfähigkeit und Einsatz<br />
von Vertretungskräften sind bisher kaum<br />
absehbar. Die AOK hat als erstes Ergebnis<br />
ermittelt, dass im ersten Jahr nach einer<br />
Corona-Infektion die Krankheitsquote von<br />
Betroffenen bei 3,5 Prozent lag gegenüber<br />
2,6 bei Beschäftigten, die nicht an Corona erkrankt<br />
waren. Damit würden die Kosten um<br />
1/3 steigen.<br />
Doch es gibt auch Folgekosten bei Menschen,<br />
die nicht an Corona erkrankt waren. Denn<br />
die psychosozialen Belastungen, denen<br />
Menschen während der COVID-19-Pandemie<br />
ausgesetzt waren, haben insbesondere bei<br />
einem Teil der Kinder und Jugendlichen zu<br />
emotionalen Störungen oder Verhaltensproblemen<br />
bis hin zu psychischen Erkrankungen<br />
geführt. Vor allem sind die Krankheitsbilder<br />
Depressionen, Angststörungen und Essstörungen<br />
zu nennen. Für die Gesellschaft entstehen<br />
daher ebenfalls Kosten von mehreren<br />
Milliarden Euro. So werden die Aufwendungen<br />
durch spätere mögliche Arbeitsunfähigkeit<br />
auf zwei bis vier Milliarden Euro pro<br />
Jahr geschätzt, die Kosten durch mögliche<br />
Arbeitslosigkeit in Folge dieser Erkrankungen<br />
mit 550 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro<br />
jährlich veranschlagt. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Expertise, die die Universität<br />
Ulm in Kooperation mit dem Hamburg Center<br />
for Health Economics (HCHE) der Universität<br />
Hamburg im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Familie und Jugend erstellt hat.<br />
IMPRESSUM<br />
5. Ausgabe 2023 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>52</strong> unabhängiges Magazin für<br />
längere Gesundheit & Anti-Aging<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />
und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen<br />
ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />
weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,<br />
die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht<br />
werden.<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
dashdesign e.K.<br />
T: +49 6634 969099 - 0 · dashdesign.eu<br />
Druck<br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH<br />
+49 931 4600-02 · vogel-druck.de<br />
Fotos & Illustrationen<br />
www.stock.adobe.com,<br />
www.istockphoto.com<br />
Erscheinungsweise<br />
Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />
alle zwei Monate in Printform.<br />
Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />
angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />
Bestimmungen möglich.<br />
Anzeigen<br />
Bernhard Sillich<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Bezugsquellen<br />
<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />
Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />
vorbehalten.<br />
| 47
BUCH<br />
Empfehlungen<br />
Das große Buch vom Auge<br />
ISBN: 9783517101811<br />
Die Augen sind unser wichtigstes<br />
Sinnesorgan und Augenkrankheiten<br />
(beziehungsweise schwindende Sehkraft<br />
im Alter) spielen für fast jeden<br />
Menschen irgendwann eine Rolle.<br />
Das Auge - Unser Fenster zur Welt<br />
· Autor: Helmut Wilhelm<br />
· 272 Seiten, Taschenbuch<br />
· Erschienen: 09/2023<br />
Simply Keto for you<br />
ISBN: 9783442179749<br />
Über 100 neue Rezepte, mit vielen<br />
psychologischen Tipps zum Durchhalten<br />
und Wohlfühlen.<br />
· Autor: Suzanne Ryan<br />
· 349 Seiten, Taschenbuch<br />
· Erschienen: 07/2023<br />
Lecker vegetarisch<br />
mit nur 5 Zutaten<br />
ISBN: 9783809447450<br />
Weniger is(s)t mehr!Ausgefallene<br />
Gerichte, die nicht nur Vegetariern<br />
schmecken werden. Ob vitamingeladene<br />
Karottensuppe, selbst gemachte<br />
Ravioli oder cremige Pasta.<br />
· Autor: Sophia Young<br />
· 80 Seiten, gebunden<br />
· Erschienen: 08/2023<br />
Hier bestellen Hier bestellen Hier bestellen<br />
24,00 €<br />
18,00 €<br />
8,99 €