Jahrbuch Regionalinitiativen 2022

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Doku Thema, BR vom 23.11.<strong>2022</strong>: Hauptsache kein Fleisch? Immer mehr Fleischalternativen füllen die Regale der Supermärkte. Doch taugen die pflanzlichen Ersatzprodukte wirklich dazu, den Klimawandel aufzuhalten? Und wie nachhaltig und gesund sind sie? Das Filmteam schaut hinter die Kulissen von Produktion und Vertrieb und spricht mit Befürwortern und Kritikern. Autorin: Susanne Roser Foto: picture alliance / Zoonar / Oleksandr Latkun https://www.ardmediathek.de/video/dokthema/hauptsache-kein-fleisch-was-bringen-veggie-burger-undco/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzY4YjY3ZjNkLTcyNDMtNDEyYi05ZTFkLWNhMjUwY zE3YjNjMw 1.21 Salzachklinik ist biozertifiziert Bereits seit 2008 greift die Salzachklinik Fridolfing überwiegend auf regionale, gentechnikfreie Lebensmittel zurück. Durch Initiative der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel begann die Salzachklinik 2014, sich mit der Verarbeitung regionaler Biolebensmittel zu beschäftigen. Nach einem Bio-Coaching, bei dem Beschaffung, Umgang und Zubereitung vermittelt wurden, konnte dann erstmals 2016 für die Patienten mit einem selbstverpflichteten Bioanteil von ca. 20 % gekocht werden. Die Salzachklinik war hier ein Vorreiter für die öffentlichen Einrichtungen in ganz Bayern. 2020 wurde durch den Krankenhausausschuss der nächste Schritt eingeleitet. Die Ausschussmitglieder entschieden, eine Biozertifizierung prüfen zu lassen, um die Ökomodellregion zu unterstützen. Nicole Kraus (Assistenz der Klinikleitung), Robert Speigl (Geschäftsleitung), Albert Spitz (Küchenleitung), Maria Stadler (Ernährungsberaterin) und Johanna Hummelberger (Pflegedienstleitung) klärten gemeinsam mit der Zertifizierungsstelle Ökop zuerst alle erforderlichen Maßnahmen ab. Es ging darum, was als zertifizierter Betrieb bei Beschaffung, Lagerung und Verarbeitung der hochwertigen Lebensmittel zu erfüllen ist. Nicole Kraus, Albert Spitz, Maria Stadler und Dr. Matthias Buchhorn freuen sich über die erreichte Biozertifizierung Foto: Salzachklinik „Es wurde schnell klar, es ist machbar. Die vergangenen vier Jahre Bioküche waren hierbei die beste Vorbereitung“, meinte Kraus. Dennoch waren einige Veränderungen nötig. Der Speiseplan war zu überarbeiten, ebenso wurden Lagerräume umstrukturiert und neue Kühlgeräte angeschafft, um bio und konventionelle Lebensmittel zu trennen. Ein Handhabungsleitfaden wurde erstellt und die Mitarbeiter im Umgang mit den Bioerzeugnissen geschult. Die Umsetzung und Einhaltung der Maßnahmen wird ab sofort in unregelmäßigen Abständen durch die ÖkoP-Zertifizierung GmbH genauestens überprüft. - 28 -
Bio gibt ein gutes Gefühl und hilft den regionalen Erzeugern „Es macht viel Freude, mit hochwertigen Lebensmitteln zu kochen und gleichzeitig die regionalen Erzeuger zu unterstützen. Aber es bedeutet auch mehr Aufwand“, meint Küchenchef Albert Spitz. Die Biolebensmittel müssen richtig gelagert sein und eine vorausschauende Planung ist erforderlich. Denn regionales Gemüse ist klimatisch bedingt eben nur saisonal zu bekommen. Für die Patienten der Salzachklinik bedeutet das, es kommen noch mehr Biolebensmittel auf die Teller. Der Anteil wird von ca. 20 % auf ca. 25 % gesteigert. Durch die Klinikküche werden auch die Mittelschule und zwei der Fridolfinger Kindergärten mit Essen versorgt. So profitieren auch unsere Kinder von der Biozertifizierung und der Erhöhung des Bioanteils. Isis Haberpointner, Pressemitteilung der Salzachklinik, 05.12.<strong>2022</strong> 1.22 Ökologisches Pflegekonzept für kommunale Flächen steht In den letzten zweieinhalb Jahren wurde für elf Gemeinden, neun davon aus der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel (ÖMR), ein ökologisches Pflegekonzept für kommunale Grünflächen erstellt. Jetzt liegen den beteiligten Verwaltungen konkrete Handlungsempfehlungen für über 6.000 Flächen vor, wie diese durch eine schrittweise Umstellung auf eine ökologischere Bewirtschaftung zu Refugien für die heimische Tier- und Pflanzenwelt aufgewertet werden können. Die Ergebnisse des von der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel initiierten und betreuten Projekts wurden kürzlich bei der Abschlussveranstaltung im Gut Edermann in Teisendorf vorgestellt. Durch das Programm führte Stefanie Lang, Vorstandssprecherin der Ökomodellregion und Bürgermeisterin von Taching. An dem Projekt haben die Gemeinden Bad Endorf, Fridolfing, Kirchanschöring, Kirchweidach, Stadt Laufen, Petting, Saaldorf- Surheim, Taching am See, Teisendorf, Tittmoning und Waging am See teilgenommen. Gefördert wurde es von LEADER, dem Bayerischen Naturschutzfond und dem Programm „Digitales Alpendorf“. Gepflegte, bunte Wegränder verschönern die Landschaft Als Bürgermeister von Teisendorf begrüßte Thomas Gasser mehr als 80 Teilnehmer. Genau genommen ginge es hier gar nicht um einen richtigen Projektabschluss, meinte Gasser, denn die Erhebung der Flächen und Ausarbeitung der Pflegeempfehlungen sei zwar abgeschlossen, nun gehe es aber an die Umsetzung in den Gemeinden. Wie dabei genau vorgegangen werden soll, haben Wolfgang Schuardt und sein Team in dem „Ökologischen Pflegekonzept für kommunale Grünflächen“ festgelegt. Es wird den Gemeinden in Kürze in gedruckter Form als Handbuch und in digitaler Form als GIS-Projekt übergeben. Nach Anklicken der gesuchten Fläche öffnet sich eine Tabelle mit der Beschreibung der Fläche und den empfohlenen Pflegemaßnahmen. Die Geodaten zu den erfassten Flächen werden den Kommunen auch als shape-Dateien zur Verfügung gestellt, sodass sie in ein GIS-Programm übernommen und weiterverwaltet werden können. Die rund 6.000 erfassten Flächen wurden mehreren Kategorien zugeordnet, wie beispielsweise „Böschungen“, „Wegränder“, „Wiesengräben“, „brache Flächen“ oder „Obstbaumwiesen“. Gut die Hälfte der erfassten Flächen sind Wegränder mit Rand- und/ oder Mittelstreifen. „Wegränder sind die Lebensräume, die sich weit in der Landschaft verzweigen. Bei richtiger Pflege bieten sie für Insekten und andere Tiere Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten“, so Planer Wolfgang Schuardt. Ökologisch gepflegte Wegränder seien bunt und würden auch das Landschaftsbild verschönern. Unter den erfassten Flächen gäbe es leider nur ganz wenig Brachland. Dabei wären brache Flächen besonders wichtig, weil sie von der Natur geformt werden und eine tolle Zelle für die Artenvielfalt bilden. „Viel Potential für eine Aufwertung als Lebensraum bieten neben den Wegrändern insbesondere Böschungen, Wiesengräben, Flächen, die an Landwirte neu verpachtet werden, oder fremd genutzte kleine kommunale Flächen, die sich zum Tausch anbieten“. - 29 -
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