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Neix Ausgabe 19

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▸ SEITE 3<br />

Gemeinsam mutig<br />

▸ SEITE 4<br />

Angst:<br />

Ein Hemmschuh?<br />

▸ PRAXISTEIL<br />

Umgang mit Sorgen<br />

und Trauer in der<br />

Gruppenstunde<br />

Keine<br />

Angst<br />

vor der<br />

Angst<br />

Quelle: Unsplash (Mathias Reding)<br />

№ <strong>19</strong><br />

2023<br />

2024


Julia Ratschbacher<br />

Katharina<br />

Bauer<br />

„Wie kann mich die<br />

Jungschargruppe bei<br />

persönlichen Ängsten<br />

und Unsicherheit<br />

unterstützen?“<br />

Zeichnung von Kindern aus<br />

der Pfarre Kottes<br />

Jasmin<br />

Dornhackl<br />

<strong>Neix</strong> illustriert<br />

2<br />

gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“<br />

des Österreichischen Umweltzeichens<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des<br />

Österreichischen Umweltzeichens<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des<br />

Österreichischen Umweltzeichens · Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaberin: Diözese St. Pölten, Domplatz 1, 3100 St. Pölten, www.dsp.at Herausgeberin: Kath. Jungschar der Diözese St. Pölten, Tel.: 02742/324 3354,<br />

e-mail: c.hofer@dsp.at, web: stp.jungschar.at, DVR-Nr. 0029874(159) Für den Inhalt verantwortlich: Das Redaktionsteam: Christina Dietl (Redaktionsleitung), Christina<br />

Pfister, Christine Hofer (Redaktionsleitung), Stefanie Zöhling, Sophia Eder, Pauline Schauer Verlags- und Herstellungsort: 3100 St. Pölten<br />

Fotos: wenn nicht eigens vermerkt, Archiv der Katholischen Jungschar der Diözese St. Pölten Layout & grafische Gestaltung: Leerzeichen Multimedia OG,<br />

www.leerzeichen.at Illustration: Tobias Thaler, Sophia Eder Druck: Druckerei Janetschek GmbH, Brunfeldstraße 2, 3860 Heidenreichstein<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:<br />

Die r. k. Diözese St. Pölten ist zu 100 % Inhaber (Verleger) folgender periodischer Medienwerke: St. Pöltner Diözesanblatt, KIRCHE bunt – St. Pöltner Kirchenzeitung, Pressedienst<br />

der Diözese St. Pölten, bewusst sein, programm, antenne, Ypsilon, KAB DIGEST, kirche leben, Kjeah!, kontakte, kiref-Nachrichten, Programmzeitschrift „St. Benedikt”,<br />

In Bewegung, Ynfo. Eigentumsverhältnisse NÖ. Pressehaus: Die r.k. Diözese St. Pölten ist zu 54 Prozent Eigentümer mit Stimmrecht. Pressverein in der Diözese St. Pölten, Sitz<br />

in 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12: 26 Prozent mit Stimmrecht. Raiffeisen Holding Wien-Niederösterreich, F.W. Raiffeisenplatz 1, 1020 Wien: 20 Prozent<br />

mit Stimmrecht. Unternehmensgegenstand: „Herstellung, Herausgabe, Verlag und Vertrieb von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Broschüren und<br />

sonstigen Druckwerken; Handel mit Waren aller Art, Einsatz von publizistischen Einrichtungen jeder Art, die der Information der Öffentlichkeit dienen.”<br />

gedruckt nach der Richtlinie<br />

„Druckerzeugnisse“ des<br />

Österreichischen Umweltzeichens<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

gedruckt nach<br />

der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des<br />

Österreichischen Umweltzeichens<br />

Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637<br />

DAS NEIX WIRD UNTERSTÜTZT DURCH<br />

Sophia Lamberg


Stefanie Zöhling<br />

Gemeinsam mutig<br />

in die Zukunft schauen<br />

„DAS HABEN WIR NOCH NIE PROBIERT,<br />

ALSO GEHT ES SICHER GUT.“<br />

Ängste ansprechen …<br />

Geborgenheit erfahren<br />

PIPPI LANGSTRUMPF<br />

Unsere Welt ist geprägt von einer Vielzahl an Krisen<br />

und Ängsten, die auch die Kinder unserer Zeit<br />

nicht unberührt lassen. Doch gerade in solchen<br />

herausfordernden Momenten ist es wichtig, dass<br />

wir Ängste und Sorgen in unserer Gemeinschaft<br />

wahrnehmen und auch offen ansprechen.<br />

Wir stehen vor einer wahren Achterbahnfahrt der<br />

globalen Herausforderungen:<br />

Die Teuerungen werden zunehmend in allen Lebensbereichen<br />

spürbar. Der Klimawandel bedroht die Welt,<br />

in der unsere Kinder aufwachsen. Sie sehen Bilder von<br />

schmelzenden Gletschern, brennenden Wäldern und<br />

heftigen Stürmen. Aktivist*innen, die sich für ihre eigene<br />

Zukunft und ein gutes Leben für die nächsten Generationen<br />

einsetzen, gehen vermehrt auf die Straße. Die Folge:<br />

Die Demonstrationen werden durch die Polizei aufgelöst<br />

und alles geht weiter wie bisher. Als ob diese Sorgen nicht<br />

schon groß genug wären, wurden unsere europäischen<br />

Nachbarn durch einen aggressiven Angriffskrieg zur<br />

Flucht genötigt. Fassungslos sehen wir, wie in Europa<br />

wieder Krieg statt Frieden herrscht.<br />

Die Digitalisierung und zahlreiche<br />

soziale Medien (TikTok, Instagram etc.)<br />

bringen all die schrecklichen und besorgniserregenden<br />

Ereignisse direkt<br />

und ungefiltert über das Handy zu<br />

unseren Kindern und Jugendlichen. Im Jahr 2022<br />

wurde dafür ein neuer Begriff gefunden: Doomscrolling.<br />

Er beschreibt, wie Menschen in sozialen<br />

Medien durch die schlechten Nachrichten scrollen<br />

und dabei eine Abwärtsspirale entsteht, die negative<br />

Gefühle verstärkt und Angstgefühle auslösen kann.<br />

Ein sensibler Umgang mit sozialen Medien, Zeit<br />

mit der Familie oder eine schöne Jungscharstunde<br />

können Kindern die Möglichkeit geben, aus<br />

der virtuellen Welt auszusteigen und Sorgen und<br />

Ängste für einen kurzen Moment zu vergessen.<br />

Nichtsdestotrotz ist ein sensibler Umgang mit<br />

den Ängsten wichtig. Eine offene und ehrliche<br />

Kommunikation sowie die Ermutigung,<br />

Fragen zu stellen und die eigenen Gedanken<br />

und Bedenken auszudrücken, geben Kindern<br />

die Möglichkeit offen damit umzugehen.<br />

3<br />

August 2023<br />

Quelle: GEO, Psychologie. „Doomscrolling“. Was exzessiver Nachrichten-Konsum mit uns macht.<br />

URL: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/-doomscrolling---was-exzessiver-news-konsum-mit-uns-macht-32671758.html .


Constanze Schilling<br />

Angst:<br />

Ein Hemmschuh!?<br />

Methoden & Tipps<br />

4<br />

Wenn Gruppenleiter*innen zurückschauen, kommen ihnen<br />

auch aus ihrer Kindheit furchteinflößende Situationen in<br />

den Sinn. Dem Zitat von Hannah Arendt: „Angst ist für das<br />

Überleben unverzichtbar“ können Erwachsene vielleicht<br />

zustimmen. Aber wie lässt sich das für Kinder übersetzen?<br />

Wie können Kinder die Gewissheit gewinnen, dass Angst<br />

auch hilfreich ist?<br />

Wovor fürchten sich Kinder eigentlich? Kinder antworten:<br />

vor dem Krokodil unter dem Bett, vor Hunden, vor dem<br />

Gewitter, vor dem Verlassenwerden, vor dem Schwimmen<br />

im tiefen Wasser, … Doch was hilft Kindern, wenn die<br />

Angst kommt, Enge verursacht und ganz schnell wieder<br />

verschwinden soll?<br />

WAS IST ANGST EIGENTLICH?<br />

Angst ist eine lebensnotwendige biologische Reaktion des<br />

Menschen. Sie gehört gemeinsam mit Trauer, Freude und<br />

Wut zu den wichtigsten Grundgefühlen. Durch die Angst<br />

bewegt sich der Mensch vorsichtiger in unbekannten Situationen<br />

und passt gleichzeitig besser auf sich auf. Somit ist<br />

die Angst ein wichtiger Faktor, der das Überleben sichert.<br />

Allerdings ist sie ein sehr bedrohliches Gefühl verbunden<br />

mit Druck, Zweifel und Sorgen. Sie kann unterschiedliche<br />

körperliche Symptome hervorrufen: Verspannungen, Zittern,<br />

weiche Knie, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.<br />

Folgende mögliche Reaktionsmuster zeigen sich im Zustand<br />

der Angst: Der Mensch …<br />

• flieht aus der Situation der Gefahr, der er sich nicht gewachsen<br />

fühlt;<br />

• setzt sich bewusst der Situation aus (greift an) und versucht<br />

damit irgendwie umzugehen (wird z.B. aggressiv);<br />

• verfällt in Handlungsunfähigkeit – ist also gelähmt.<br />

Bei Kindern können Ängste auch ein Hinweis auf „Durchgangsstadien“<br />

sein, d.h. sie tragen zu einer Reifung und<br />

Entwicklung bei und erfüllen eine bestimmte Aufgabe, wie<br />

eben z.B. Schutz- und Loslösungsfunktionen.<br />

TIPPS UND TRICKS –<br />

HANDLUNGSOPTIONEN<br />

Wenn Kinder in der Gruppenstunde oder am Lager Angst haben,<br />

können Gruppenleiter*innen für sie da sein, wenn sie …<br />

• die Angst und die Reaktionsmuster des Kindes bemerken,<br />

ernst nehmen und verstehen,<br />

• Nähe, Trost und Zuwendung schenken,<br />

• in ruhiger Sprache beschreiben, in welcher Situation sich<br />

das Kind gerade befindet und dass Hilfe da ist,<br />

• den Kindern in der Bewältigung ihrer Ängste ausreichend<br />

Zeit geben,<br />

• die Gefühlsregulation unterstützen, indem sie den Kindern<br />

zuhören und Hilfe anbieten,<br />

• mit einem zeitlichen Abstand zur angsterregenden Situation<br />

Hilfreiches für ihre Bewältigung sammeln.


SICHERHEIT UND GEBORGENHEIT<br />

Grundsätzlich haben Gruppenleiter*innen die Verantwortung,<br />

dass …<br />

• angstmachende Erziehungsmaßnahmen unterlassen<br />

werden,<br />

• Kindern niemals absichtlich Angst gemacht wird,<br />

• Kindern vermeidbare Unsicherheiten erspart werden,<br />

• sie niemals gedrängt werden, ihre Ängste zu ignorieren,<br />

• sie vor angsterzeugendem Gruppendruck geschützt<br />

werden,<br />

• Kinder in Schutz genommen werden.<br />

Eine positive, sichere Grundstimmung in den Gruppenstunden<br />

und am Lager vermittelt grundsätzlich Geborgenheit<br />

und lässt Ängste oftmals gar nicht erst aufkommen.<br />

EIN KORB VOLLER GEFÜHLE<br />

Natürlich haben Gruppenleiter*innen zusätzlich die Möglichkeit,<br />

die Angst als Gefühl ohne konkreten Anlass zum<br />

Thema zu machen. Folgende Gedankenimpulse und Anregungen<br />

für Fragestellungen zum Nachdenken mit den und<br />

Austauschen unter den Kindern können hilfreich sein:<br />

Als Einstieg könnt ihr Gefühle, die die Kinder kennen und benennen<br />

können, untereinander austauschen und sammeln;<br />

eventuell könnt ihr vorbereitete Gefühlskärtchen (in Wort<br />

und/oder Bild) einbringen, um Gefühle ergänzen zu können.<br />

Material findet ihr unter: https://selbstlaut.org/publikationen-und-materialien/unsere-materialien/<br />

Wir können Kinder unterstützen, überwältigenden<br />

Gefühlen die Macht zu nehmen, wenn wir Gefühle in<br />

Worte fassen und differenzierte Beschreibungen zu dem<br />

Gefühl finden. Ein Beispiel dazu: „Wie fühlt es sich an, wenn<br />

du Angst hast?“ Hier kann als Antwort kommen: „Furchtbar!“<br />

Es lohnt sich, diese Empfindung noch aufzufächern:<br />

„Was meinst du genau mit ‚furchtbar‘?“ Wenn Kinder selbst<br />

keine Worte mehr finden, kann eine Auswahl an gefühlsbeschreibenden<br />

Adjektiva dabei unterstützen. Legt diese<br />

einfach auf und lasst die Kinder auswählen.<br />

• Lasst die Kinder eine Einteilung der Gefühle in angenehm<br />

und unangenehm treffen.<br />

• Greift die Angst beispielhaft heraus und lasst die Kinder<br />

aufzählen, wovor sie Angst haben.<br />

• Lasst die Kinder beschreiben, was ihnen in angstvollen<br />

Situationen geholfen hat.<br />

Es ist erstaunlich, wie sehr sich Kinder im Austausch über<br />

ihre Erfahrungen gegenseitig Unterstützung geben können<br />

und deshalb auch selbst in angstmachenden Situationen<br />

dem*der jeweils anderen Sicherheit schenken können.<br />

Quellen: Katholische Jungschar Österreich, Positionspapier der Katholischen Jungschar<br />

zum Thema „Angst“ (13.11.2015). URL: https://www.jungschar.at/fileadmin/js/01_Ueber_<br />

Uns/Positionen/Positionspapier_Angst.pdf .<br />

Katholische Jungschar der Erzdiözese Wien, kumquat 4a: Angst. Die dunkle Seite der<br />

Jungschar (Dezember 2012 – Februar 2023). URL: https://issuu.com/jungscharwien/docs/<br />

kumquat_angst?utm_medium=referral&utm_source=wien.jungschar.at .<br />

Fotoquellen: Pixabay (Anemone 123) & Pexels (mikhail nilov)<br />

5<br />

August 2023


<strong>Neix</strong> aus dem Forum<br />

6<br />

Eure Statements<br />

im NEIX-Forum<br />

Wie kann die Jungschar eine Lebens- und Glaubens-Stütze<br />

für Kinder sein – und eine Gemeinschaft, in<br />

der sie sich auch mit ihren Ängsten und den negativen<br />

Erfahrungen aus ihrem Alltag ernstgenommen und<br />

getragen fühlen dürfen?<br />

Mit dieser Frage setzt sich dieses Heft auseinander.<br />

In unserem NEIX-Forum habt ihr euch bereits zu den<br />

folgenden Fragen zu Wort gemeldet. Danke!<br />

Welche Ideen, Tipps,<br />

Herangehensweisen, … waren/sind<br />

für Kinder unterstützend, hilfreich,<br />

beschützend, …?<br />

Die Jungschar ist ein Ort, an dem Kinder<br />

so sein können, wie sie sind, mit allem, das<br />

sie mit sich bringen. Als Gruppenleitung<br />

ist es wichtig einen Raum zu bieten, wo<br />

Kinder offen sprechen können und ernst<br />

genommen werden. Es ist schwer den<br />

Kindern ihre Ängste, Probleme und den<br />

Stress zu nehmen, aber meistens reicht<br />

es, den Kindern zuzuhören und ihnen zu<br />

zeigen, dass sie nicht allein sind.<br />

Bei Kindern mit traumatischen<br />

Erfahrungen (Flucht, Missbrauch) ist es<br />

wichtig, das Gespräch nicht zu erzwingen.<br />

Tätigt das Kind eine Aussage, kann man<br />

diese aufgreifen und mit Fragen wie „Was<br />

meinst du damit?“, „Wie ging es dir dabei?“<br />

oder „Wie geht es dir jetzt?“ das Gespräch<br />

anbieten. Falls Themen (wie Missbrauch)<br />

nicht für die anderen Kinder geeignet sind,<br />

biete dem betroffenen Kind an zu zweit<br />

darüber zu sprechen. Gib dem Kind das<br />

Gefühl, dass es offen sprechen darf und<br />

seine Aussagen wichtig und richtig sind.<br />

Wie geht ihr in der Jungschar um mit<br />

negativen Erfahrungen, die Kinder von<br />

zu Hause mitnehmen? (Streit, Scheidung<br />

der Eltern, Tod eines lieben Menschen, …)<br />

Wir sprechen offen darüber. Wir hatten<br />

zum Glück noch keinen schwerwiegenden<br />

Fall; sollten euch jedoch Verletzungen oder<br />

blaue Flecken am Kind auffallen, fragt<br />

immer nach, woher diese kommen. Man<br />

merkt dann schon, ob das wirklich beim<br />

Spielen passiert ist oder ob vielleicht sogar<br />

häusliche Gewalt dahinter steckt. Zögert<br />

nicht beim Jugendamt anzurufen, wenn<br />

ihr einen Verdacht auf Missbrauch habt.<br />

Das geht anonym und kann für Kinder<br />

eine große Hilfe sein. Lieber einmal zu viel<br />

anrufen, als ein Kind zu vernachlässigen!<br />

Wie thematisiert ihr Ängste, die Kinder<br />

haben oder an anderen (z. B. ihren Eltern<br />

oder Freund*innen) wahrnehmen?<br />

Bei unseren kreativen Tätigkeiten kommen<br />

die Kinder und Jugendlichen ins Gespräch<br />

und besprechen auch Probleme und<br />

Ängste. Ich nutze dies, um ungezwungen<br />

mit ihnen darüber zu sprechen, ihnen Mut<br />

bei z. B. Schularbeitsangst zuzusprechen<br />

oder bei Streit und Mobbingsituationen<br />

in der Schule die Kinder zu ermutigen,<br />

mit den Lehrern zu sprechen. Da wir eng<br />

mit unserer örtlichen Schule verbunden<br />

sind, bestünde auch die Möglichkeit (mit<br />

Einverständnis der Betroffenen), persönlich<br />

mit den Lehrern zu sprechen.<br />

Hinweis der Redaktion:<br />

Wenn du den Verdacht hast, dass ein<br />

Kind aus deiner Gruppe von (sexueller,<br />

physischer oder psychischer) Gewalt im<br />

oder außerhalb des familiären Kontextes<br />

betroffen ist, und du nicht weißt, wie du<br />

mit dieser Vermutung umgehen sollst,<br />

kannst du dich jederzeit an Einrichtungen<br />

wie die Möwe St. Pölten, die Kinderschutzzentren<br />

der Kinderfreunde (in<br />

Amstetten, Gmünd oder Zwettl), an Rat<br />

auf Draht (147) oder an die NÖ Kinderund<br />

Jugendanwaltschaft wenden.<br />

Die Beratungen sind kostenlos und anonym<br />

und können dich dabei unterstützen,<br />

die Anzeichen richtig zu erkennen und im<br />

Notfall weitere Schritte einzuleiten.<br />

Informationen zu diesen Themen kannst<br />

du dir unter folgenden Links holen:<br />

https://www.gewaltinfo.at/<br />

https://www.die-moewe.at/<br />

https://www.kija-noe.at/<br />

https://www.rataufdraht.at/<br />

https://kinderfreunde.at/angebote/<br />

kinderschutzzentrum


praxis<br />

Sophia Eder<br />

1<br />

Praxisteil August 2023<br />

Eins, Zwei, Drei<br />

und Stressfrei<br />

Schon im jungen Alter leiden<br />

Kinder oft an Stress und Angst, sei<br />

es aufgrund der Schule, der Freizeitaktivitäten,<br />

des Umfelds oder<br />

gar der Lebenssituation. Um dem<br />

entgegenzuwirken, hilft Entspannung.<br />

Hier zeigen wir euch ein paar<br />

ruhige Entspannungsübungen, um<br />

euch von Stress zu befreien und die<br />

Kontrolle über den eigenen Körper<br />

wieder zu gewinnen. Aber auch<br />

Spiel, Spaß und Bewegung sind<br />

für Kinder entspannend. Ihr könnt<br />

einfach eure üblichen Spiele spielen,<br />

euch zu eurer Lieblingsmusik<br />

richtig austanzen, mit einfachen<br />

Schritten eine Choreographie überlegen<br />

oder singen.<br />

Ihr braucht:<br />

• Entspannungsmusik,<br />

• Tücher, Matten oder eine Wiese<br />

zum Liegen<br />

SCHÜTTLE<br />

VERSPANNUNGEN<br />

UND STRESS AB<br />

1. Zuerst wird der ganze Körper ausgeschüttelt,<br />

wir schütteln Stress und<br />

negative Gedanken ab.<br />

2. Wir beginnen locker auf der Stelle zu<br />

hüpfen. Dabei sollen Arme und Schultern<br />

ganz locker sein und sich frei<br />

bewegen. Die Anspannung im Körper<br />

wird gelöst.<br />

3. Wir kreisen den Kopf langsam von<br />

links nach rechts und wieder nach<br />

links. (Ganze Kopfdrehungen sind<br />

schlecht für den Nacken!)<br />

4. Wir wiederholen die Übungen (mind.<br />

20 sek/Übung).<br />

5. Zum Schluss wird der ganze Körper<br />

ausgeschüttelt, wir schütteln den letzten<br />

Stress und negative Gedanken ab.<br />

Spiele


Eins, Zwei, Drei und Stressfrei<br />

ENTSPANNUNGS-MASSAGE<br />

(IM STEHEN)<br />

Ihr geht in Paare zusammen und<br />

wechselt euch nach dem ersten<br />

Durchgang ab.<br />

1. Zuerst werden die Schultern massiert.<br />

Macht mit den Fingern kreisende<br />

Bewegungen und knetet<br />

die Schultern. Wichtig: Fragt<br />

nach, ob es für euren Partner<br />

angenehm ist und passt die<br />

Stärke an.<br />

2. Jetzt klopfen wir den<br />

Rücken mit den Fingerkuppen,<br />

die also<br />

wie Regentropfen<br />

wirken, ab.<br />

3. Die zu massierende<br />

Person lehnt sich nun<br />

nach vorne und lässt<br />

Kopf und Arme nach<br />

unten hängen. Die massierende<br />

Person klopft mit<br />

ausgestreckter Hand mit<br />

der Handseite den Rücken ab.<br />

Wichtig: Die Wirbelsäule dabei<br />

aussparen!<br />

4. Nun streicht ihr mit den flachen<br />

Händen von der Mitte des Rückens aus<br />

kraftvoll über die Seiten, als würdet ihr Wasser<br />

abstreifen.<br />

5. Die massierende Person zieht ihre*n Partner*in nun an den<br />

Schultern vorsichtig hoch, bis diese*r wieder gerade steht.<br />

6. Die massierte Person schüttelt zum Abschluss den Körper aus.<br />

7. Nun werden die Rollen getauscht.<br />

GEWINNE DIE KONTROLLE ÜBER<br />

DEINEN KÖRPER<br />

1. Die Beine sind hüftbreit platziert. Wir lehnen uns mit dem<br />

Körper in Kreisbewegungen nach vorne, zur Seite, nach hinten<br />

usw. – soweit es geht, ohne die Balance zu verlieren. Die Kreise<br />

werden immer enger, bis wir unsere Mitte gefunden haben und<br />

zum Stillstand kommen.<br />

2. Nun wackeln wir mit den Zehen und spüren, wie wir uns immer<br />

mehr im Boden verankern.<br />

3. Die Arme hängen. Mit dem Daumen berühren wir nach der<br />

Reihe die einzelnen Finger. Dabei beginnen wir bei beiden<br />

Händen mit dem Zeigefinger, arbeiten uns zum kleinen Finger<br />

vor und wieder retour. Dies wird nun wiederholt. Danach wird<br />

versucht, es entgegengesetzt zu schaffen: Links gehen wir vom<br />

Zeigefinger zum kleinen Finger, rechts vom kleinen Finger zum<br />

Zeigefinger. Die Übung soll bewusst und langsam erfolgen,<br />

nicht hektisch.<br />

4. Nun konzentrieren wir uns auf die Atmung. Wir werden ganz<br />

ruhig und spüren, wie der Körper sich durch jeden Atemzug<br />

erwärmt.<br />

ENTSPANNUNGS-<br />

MEDITATION<br />

„DIE ELEMENTE”<br />

Der*Die Gruppenleiter*in liest vor.<br />

Die Kinder und Jugendlichen liegen<br />

auf dem Rücken und stellen sich das<br />

Gehörte vor.<br />

Ich bin ganz ruhig. – Mein Herz ist<br />

warm. Ich spüre, wie sich die Wärme<br />

ausbreitet.<br />

Meine Lungen füllen sich mit Wärme,<br />

meine Kehle füllt sich mit Wärme, mein<br />

Gesicht wird ganz warm. Ich fühle,<br />

wie sich die Wärme in meinem Kopf<br />

ausbreitet und mein Bauch mit jedem<br />

Atemzug wärmer wird. Die Wärme<br />

fließt über meine Arme zu meinen<br />

Händen bis in die Fingerspitzen. Mein<br />

Becken wird warm. Meine Beine sind<br />

ganz warm, auch meine Füße und<br />

Zehen. (Feuer)<br />

Ich bin ganz ruhig. – Ich fühle, wie<br />

mein Körper am Boden liegt. Ich fühle<br />

jede Stelle, die meinen Körper mit dem<br />

Boden verbindet: die Beine, das Gesäß,<br />

den Rücken, meine Arme und meinen<br />

Kopf. Ich fühle die Kraft, die vom Boden<br />

kommt und in mich eingeht: Kraft,<br />

die mich stärkt, Kraft, die mich nicht<br />

mehr verlässt. (Erde)<br />

Ich bin ganz ruhig. – Mein Herz schlägt<br />

ruhig und gleichmäßig. Mein Körper<br />

kommt zur Ruhe, wie das Wasser.<br />

Alle Schwingungen klingen aus und<br />

verstreichen. Ich fühle mich frei und sicher.<br />

Meine Kraft trägt mich. (Wasser)<br />

Ich bin ganz ruhig. – Mein Atem ist<br />

ruhig und gleichmäßig. Ich spüre,<br />

wie sich meine Bauchdecke hebt und<br />

senkt. Ich spüre, wie ich mit jedem<br />

Atem mehr lebe. Jedes Einatmen gibt<br />

mir mehr Kraft. Jedes Ausatmen<br />

befreit mich von negativen Gedanken.<br />

Ich fühle mich leicht und schwerelos.<br />

Nichts hält mich fest. Ich bin frei. Ich<br />

bin sicher. (Luft)<br />

Ich bin ganz ruhig. – Mein Kopf ist leer.<br />

Meine Gedanken sind frisch und klar.<br />

Ich fühle mich ganz, ich fühle mich frei,<br />

ich fühle mich stark, ich fühle mich.<br />

(Energie)<br />

Ich bin ganz ruhig.<br />

2<br />

Praxisteil August 2023


Gerti Ziselsberger<br />

(Trauerbegleiterin und Leiterin<br />

der Kompetenzstelle Trauer der<br />

Diözese St. Pölten)<br />

Wie ist das mit der Trauer?<br />

IST DIE TRAUER NUR TRAURIG?<br />

Wenn ich traurig bin, hat das einen Grund, ...<br />

… denn Trauer ist eine natürliche, heilsame Reaktion auf<br />

einschneidende Lebensereignisse wie Krankheit, Trennung, Tod<br />

und Abschied. Sie ist einzigartig und individuell wie die Menschen<br />

selbst: Trauer ist eine besondere und tiefe Empfindung,<br />

die jede*r anders spürt. Es ist schwer zu verstehen, dass ein<br />

geliebter Mensch, der gestorben ist, nie wieder bei und unter<br />

uns sein kann und wird. Die Trauer macht uns traurig, wütend<br />

und vielleicht auch ängstlich.<br />

Gruppenstundenmodelle & Methoden<br />

Gefühle wahrzunehmen, auszudrücken und damit umzugehen<br />

ist ein wichtiger Teil der Trauergestaltung.<br />

In der Trauer erleben wir die unterschiedlichsten Gefühle, Gedanken<br />

und körperlichen Empfindungen, auch unser Verhalten<br />

kann von der Trauer beeinflusst sein. Gefühle wie „wütend,<br />

verschlossen, betrübt, weinerlich und ängstlich sein“ können<br />

gespürt werden, und diese Gefühle können bei jedem Menschen<br />

anders ausgeprägt sein, auch in ihrer Intensität. Gefühle wahrzunehmen<br />

und ihnen Ausdruck zu verleihen stärkt unser Leben.<br />

Die körperlichen Empfindungen wie Bauchweh, ein Druck im<br />

Herzen, Kopfweh und Müdigkeit können ebenfalls ein Ausdruck<br />

von Trauer sein; insbesondere dann, wenn Gefühle nicht gezeigt<br />

werden dürfen oder noch nicht zugelassen werden können.<br />

Gerade im Miteinander ist es hilfreich, wenn wir selbst unsere<br />

Gefühle einordnen, diese aussprechen und ausleben dürfen.<br />

3<br />

Praxisteil August 2023<br />

WAS KÖNNEN WIR IN DIESEM ZUSTAND TUN UND GESTALTEN?<br />

Trauergestaltung heißt, aktiv durch den heilsamen Trauerprozess zu<br />

gehen. Dies geschieht zum Beispiel in einem Beratungsgespräch oder<br />

im praktischen Tun und in bewusster Auseinandersetzung mit allen<br />

Veränderungen: Erinnerungen sortieren, dem*der Verstorbenen einen<br />

neuen Platz geben und trotz Trauernarben wieder leben lernen. Trauer<br />

ist mit einem langen Weg vergleichbar, auf dem wir lernen, mit dem<br />

Verlust zu leben. Gespräche, Erinnerungen, Musik und gemeinsame<br />

Zeiten mit Freund*innen können uns trösten. Jede*r geht einen ganz<br />

individuellen Trauerweg, aber niemand muss ihn alleine gehen. Ebenso<br />

können Ressourcen erkannt, Kraftquellen entdeckt und Lebenswerte neu<br />

überdacht werden.<br />

Video-Tipp:<br />

Knietzsche, der kleine Philosoph,<br />

erklärt dir, wie das<br />

mit der Trauer ist ...<br />

https://www.youtube.com/<br />

watch?v=oX5W8Y8pVus<br />

Quelle: „In deiner Trauer getragen” von Mechthild Schroeter-Rupieper<br />

Fotoquelle: Unsplash (Dev Asangbam)


Wie ist das mit der Trauer?<br />

WISSENSWERTES ÜBER TRÄNEN –<br />

KLEINE WUNDERWERKE DER NATUR<br />

Eine einzige Träne wiegt nur 15 Milligramm und<br />

ist viermal so leicht wie eine Schneeflocke.<br />

Wir weinen nicht nur aus körperlichem Schmerz,<br />

aus Angst und vor Wut; nein, wir weinen auch,<br />

wenn es uns besonders gut geht. Wir weinen vor<br />

Freude, aus Liebe und aus Rührung.<br />

Im Alltag bewahren Tränen unsere Augen vor<br />

dem Austrocknen; sie schwemmen Staubkörner<br />

heraus und versorgen das Auge mit Nährstoffen<br />

wie Kalium, Kalzium und Mangan.<br />

Beim hemmungslosen Weinen werden über 80<br />

Muskeln im ganzen Körper bewegt – beim Küssen<br />

sind es gerade einmal 30. Weinen lockert Verspannungen<br />

und löst Verkrampfungen.<br />

Tränen spülen Kummer einfach fort. Sie kühlen<br />

das überhitzte Nervensystem und sind „Löschwasser“<br />

für unsere brennende Seele.<br />

Wenn Babys weinen, werden Mitgefühl und<br />

Beschützerreflexe ausgelöst. Weinen verbindet die<br />

Menschen.<br />

Tränen heilen! Jede*r, der*die schon mal so mutig<br />

war und Tränen frei laufen ließ, kennt das Gefühl,<br />

wieder ruhig zu werden. Alle Blockaden wurden<br />

aufgeweicht und man fühlt sich gereinigt und<br />

gestärkt. Tränen haben eine unglaublich positive<br />

Schutzfunktion in unserem Trauerprozess.<br />

BUCHEMPFEHLUNGEN<br />

Geht sterben wieder vorbei?<br />

Antworten auf Kinderfragen zu Tod und Trauer<br />

Mechthild Schroeter-Rupieper,<br />

Stuttgart 122020.<br />

Weil du mir so fehlst. Dein Buch fürs Abschiednehmen,<br />

Vermissen und Erinnern<br />

Ayşe Bosse, Hamburg 152016.<br />

Wie der kleine rosa Elefant einmal sehr traurig<br />

war und wie es ihm wieder gut ging<br />

Monika Weitze, Zürich 142018.<br />

4<br />

Praxisteil August 2023<br />

Fotoquellen: Unsplash (Aiony Haust) & Unsplash (Levi Xu)


Wie ist das mit der Trauer?<br />

Gerti Ziselsberger (Trauerbegleiterin und Leiterin<br />

der Kompetenzstelle Trauer der Diözese St. Pölten)<br />

Ideen für deine Gruppenstunde<br />

zum Thema Tod – Trauer<br />

und Erinnern<br />

TROSTSACKERL GESTALTEN<br />

Wenn wir eine Wunde haben, wird diese<br />

versorgt, mit einer Salbe, einem Pflaster<br />

und mit Zuwendung. Wenn wir traurig<br />

sind, ist das wie eine Verletzung an und<br />

in unserem Herzen; auch diese Wunde<br />

braucht Zuwendung und Trost. In<br />

einem „Trostsackerl“ kann sich sozusagen<br />

alles befinden, was bei der<br />

Heilung unterstützen kann.<br />

Dieses Trostsackerl<br />

könnt ihr in der<br />

Gruppe einander<br />

schenken, oder jemandem<br />

im Umfeld,<br />

der*die gerade Trost<br />

braucht.<br />

So einfach geht’s:<br />

Papiersackerl bemalen, beschriften<br />

und befüllen mit<br />

zum Beispiel einer Spruchkarte,<br />

einer Feder (symbolisch<br />

für das Leichte), einem<br />

bemalten Stein = Kraftstein,<br />

einem Motivtaschentuch, einem<br />

Trostpflaster, etwas Süßem,<br />

z. B. Lachgummi, … und mit allem,<br />

was sonst noch trösten könnte.<br />

Gruppenstundenmodelle & Methoden<br />

GEFÜHLSKARTEN/-BAROMETER<br />

ODER GEFÜHLSWÜRFEL<br />

GESTALTEN<br />

Ein Gefühlswürfel kann hilfreich sein, um Gefühle<br />

wahrnehmen und darüber sprechen zu können.<br />

Ihr könnt einen Gefühlswürfel basteln und Symbole<br />

für die unterschiedlichsten Gefühle auf die einzelnen<br />

Seiten malen.<br />

Der Gefühlswürfel kann ein Pflasterstein sein<br />

oder ein Würfel aus Karton (vgl. Fastenwürfel).<br />

Der Würfel kann auch am Anfang und Ende einer<br />

Gruppenstunde verwendet werden – mit der Frage:<br />

„Wie geht es dir denn jetzt?“ – oder auch zu Hause:<br />

Dort könnte der Gefühlswürfel beispielsweise einen<br />

Platz am Esstisch finden.<br />

5<br />

Praxisteil August 2023<br />

„Wenn ich traurig bin, fühle ich mich so…“ könnte<br />

ein Anfang sein, um ins Gespräch zu kommen, die<br />

Unterschiedlichkeiten wahrzunehmen und zu spüren,<br />

was in diesem Moment benötigt wird.<br />

Fotoquelle: Gerti Ziselsberger


Wie ist das mit der Trauer?<br />

GRABKERZEN GESTALTEN<br />

Fotoquelle: Gerti Ziselsberger<br />

Viele Menschen besuchen die<br />

Gräber ihrer lieben Verstorbenen,<br />

nicht nur zu Allerheiligen.<br />

Der Friedhof ist ein stiller<br />

Ort, an dem wir den Verstorbenen<br />

nahe sein können,<br />

besonders fest an sie denken<br />

und uns mit ihnen verbunden<br />

fühlen. Um die Toten zu ehren,<br />

werden die Gräber bepflanzt<br />

und geschmückt und Kerzen<br />

angezündet. Im Grab liegt nur<br />

die Hülle des*der Verstorbenen.<br />

Das, was ihn*sie einmal<br />

ausgemacht hat, bleibt<br />

in unserer Erinnerung, in<br />

unserem Herzen. Eine Kerze<br />

anzuzünden zum Gedenken,<br />

als Erinnerung an einen lieben<br />

verstorbenen Menschen,<br />

erleben Trauernde als sehr<br />

tröstend.<br />

Ihr könnt mit eurer Gruppe<br />

Grabkerzen gestalten, mit<br />

wasserfesten Stiften bemalen<br />

oder beschriften und mit<br />

bunten Stickern verzieren. In<br />

den Deckel kann auch eine<br />

Geheimbotschaft, ein Wunsch<br />

oder Gedanke, geschrieben<br />

werden. Diese Kerzen können<br />

dann gemeinsam zu den<br />

Gräbern der lieben Verstorbenen<br />

gebracht werden, oder<br />

es können bewusst Kerzen für<br />

Menschen gestaltet werden,<br />

an deren Gräbern nie eine<br />

Kerze brennt.<br />

AKTION RUND UM<br />

ALLERHEILIGEN<br />

Der Tod ist ein Teil des Lebens. Er gehört<br />

zum Leben dazu. Wenn die Blätter im<br />

Herbst von den Bäumen fallen, wenn die<br />

Natur „stirbt“, denken wir an Menschen,<br />

die verstorben sind. Besonders an Allerheiligen/Allerseelen<br />

halten wir inne und<br />

besuchen die Gräber am Friedhof. Wir<br />

wissen aber: Nach dem Winter kommt<br />

der Frühling und das Leben blüht wieder<br />

auf.<br />

6<br />

Ein Stationenweg<br />

durch den Friedhof ist eine<br />

schöne Aktion, um sich mit dem<br />

Thema Tod und Trauer kindgerecht<br />

auseinanderzusetzen.<br />

https://vollbunt.jungschar.at/beitrag/leben-und-tod-auf-der-spur<br />

Praxisteil August 2023<br />

Fotoquelle: Unsplash (Norbert Staudt)


7<br />

Praxisteil August 2023<br />

Sophia Eder<br />

Ich fresse<br />

deine<br />

Sorgen,<br />

dann geht’s<br />

dir besser!<br />

Sorgen sind vor allem dann ein Problem, wenn man sie nicht<br />

aussprechen oder artikulieren kann. Man fühlt sich alleine<br />

damit und die Sorgen werden größer und größer. Da hilft<br />

ein Sorgenfresser. Mit diesem können die Kinder ihre Sorgen<br />

und Probleme teilen; man füttert ihn mit seinen Sorgen,<br />

und er frisst sie auf. Entweder fasst man die Sorge in Worte,<br />

um sie auf ein Papier zu schreiben, oder man setzt sich<br />

damit auseinander, indem man ein Bild dazu zeichnet. Die<br />

Kinder lernen sich ihren Sorgen, Ängsten und Problemen zu<br />

stellen; dadurch werden diese greifbarer.<br />

SO NÄHT IHR DEN SORGENFRESSER:<br />

(1) Ihr braucht ein Stück Filz, das<br />

in etwa doppelt so lang ist, wie ihr<br />

euren Sorgenfresser haben möchtet.<br />

Ihr könnt z.B. ein A4-großes Stück<br />

Filz der Länge nach halbieren.<br />

1<br />

Einen Sorgenfresser könnt ihr ganz leicht selber machen.<br />

Wie das geht, seht ihr hier.<br />

IHR BRAUCHT:<br />

• Filz in verschiedenen Farben<br />

• Schere<br />

• Kleber<br />

• dicke Nadel (für Wolle)<br />

• Wolle in verschiedenen Farben<br />

• Pfeifenputzer<br />

• Wackelaugen<br />

• diverses Dekomaterial (Bänder,<br />

Glitzersteine, etc…)<br />

(2) Nun faltet ihr den unteren Teil bis etwas<br />

über die Hälfte hoch und den oberen Teil runter,<br />

sodass sich die zwei Enden über der Hälfte<br />

des Streifens überlappen. Das obere Ende sollte<br />

dabei über dem unteren sein.<br />

2<br />

Gottesdienste & Gebete<br />

Kreatives


Ich fresse deine Sorgen, dann geht's dir besser!<br />

3<br />

(3) Nun näht ihr die offenen Enden mit der<br />

Nadel und der Wolle eurer Wahl zusammen.<br />

Dafür beginnt ihr am besten am oberen Ende<br />

von innen und macht am Ende der Wollschnur<br />

einen Knopf, dadurch könnt ihr das Wollschnurende<br />

im Inneren verstecken und die<br />

Schnur rutscht nicht raus.<br />

4<br />

5<br />

(4) Mit einem Überwendlingstich näht ihr nun<br />

die Seiten zusammen. Dafür stecht ihr mit<br />

der Nadel immer von derselben Seite gerade<br />

durch die Stoffebenen. Achtet darauf, dass der<br />

Abstand gleich bleibt.<br />

(5) Am Ende könnt ihr einen Knopf machen,<br />

mit der Nadel den Faden nach innen holen<br />

und durch die Mundöffnung abschneiden;<br />

dadurch sieht man das Wollschnurende nicht.<br />

NUN GEHT ES ANS DEKORIEREN<br />

(6) Mit dem Pfeifenputzer macht ihr die Hände<br />

des Sorgenfressers. Dafür steckt ihr den<br />

Pfeifenputzer durch die Naht an der Seite und<br />

dreht die Enden zusammen. Wenn ihr die Enden<br />

zuerst so verbindet, dass die Spitzen nach<br />

innen gerichtet sind, bevor ihr sie zusammendreht,<br />

könnt ihr die Spitzen verstecken.<br />

6<br />

7<br />

(7) Nun könnt ihr dem Sorgenfresser so viele<br />

Wackelaugen verpassen, wie ihr möchtet, aus<br />

Filz Zähne ausschneiden, ihn mit Glitzersteinen<br />

oder Filzflecken verzieren und ihm Haare<br />

aus Wolle geben. Die Haare könnt ihr von<br />

innen ankleben.<br />

Lasst eurer Kreativität freien Lauf.<br />

Sorgenfresser könnt ihr in allen Formen,<br />

Farben und Größen machen.<br />

(8) Lasst den Kleber trocknen und schon ist<br />

euer kleiner Freund einsatzbereit. Vergesst<br />

nicht, ihm einen Namen zu geben.<br />

8<br />

Jetzt könnt ihr loslegen: Schreibt oder malt eure Sorgen auf ein Stück Papier<br />

und steckt es durch die Mundöffnung eures Sorgenfressers in seinen<br />

Bauch. Das schmeckt ihm!<br />

Viel Spaß beim Nachbasteln!<br />

8<br />

Praxisteil August 2023


Marianne Bäck und Sophie Steindl<br />

Viele verschiedene<br />

Blumen ergeben<br />

einen bunten Strauß<br />

BEGRÜSSEN EINMAL ANDERS<br />

Hier findet ihr Methodenbausteine für<br />

Gruppenstunden zu den Themen Vielfalt,<br />

Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit<br />

Kindern zwischen acht und vierzehn Jahren.<br />

Gruppenstundenmodelle & Methoden<br />

Dauer: 10 Minuten<br />

Ziel: erstes Kennenlernen<br />

von Fremdsprachen und<br />

anderen Kulturen<br />

Material:<br />

• Musik<br />

• Zettel mit Begrüßung<br />

in verschiedenen Sprachen<br />

(Anzahl je nach<br />

Gruppengröße)<br />

• Fläche zum Bewegen<br />

Beispiele:<br />

Chinesisch: Nihaumaa<br />

Englisch: Hello<br />

Hindi: Namaste<br />

Spanisch: Olà<br />

Bengali: Aischee<br />

(Die Grußworte werden<br />

hier in der Art, wie<br />

man sie ausspricht,<br />

wiedergegeben. Sie<br />

werden so nicht unbedingt<br />

geschrieben!)<br />

So geht’s:<br />

Teilt zu Beginn den<br />

Kindern Zettel mit den Grußworten in unterschiedlichen<br />

Sprachen aus. Jedes Kind versucht sich seine Begrüßungsform<br />

einzuprägen und behält den Zettel bei sich.<br />

Schaltet nun Musik ein und leitet die Kinder an, sich unterschiedlich<br />

dazu zu bewegen – mal schnell, mal langsam<br />

–, kreuz und quer durch den Raum. Wenn die Musik<br />

stoppt, nennt eine Zahl zwischen 2 und 4. Die Kinder sind<br />

nun aufgefordert, sich in Zweier- oder Vierergruppen<br />

zusammen zu finden (je nach Gruppengröße). Nun dürfen<br />

sich die Kinder in den Kleingruppen gegenseitig (mit<br />

ihrer jeweils eigenen Grußform) begrüßen. Bevor die<br />

Musik wieder startet, tauschen die Kinder die Zettel und<br />

versuchen, sich ihr neues Begrüßungswort einzuprägen.<br />

Hinweis: Im Idealfall hat jedes Kind jede Sprache einmal<br />

ausprobiert.<br />

Tipps & Varianten:<br />

• Sollte die Gruppe etwas größer sein, könnt ihr nach<br />

weiteren Begrüßungsformeln recherchieren und<br />

diese hinzufügen.<br />

• Um es noch spannender zu machen, könntet ihr die<br />

Begrüßungen mit Gesten verbinden. Im späteren<br />

Verlauf könnt ihr die Sprache weglassen und euch<br />

nur noch mit Gesten begrüßen.<br />

• Auf Spotify (siehe QR-Code) findet ihr eine Playlist<br />

der Dreikönigsaktion mit<br />

Liedern aus aller Welt.<br />

9<br />

Praxisteil August 2023<br />

GUATEMALTEKISCH KOCHEN<br />

Kochrezepte aus Guatemala (von chefkoch.de) sind<br />

zum Beispiel:<br />

• Rice and Beans aus Guatemala<br />

• Bananenkuchen<br />

• Süße Brötchen aus Guatemala<br />

• Rote Bohnen mit Ananas<br />

Fotoquelle: Chefkoch.de


Viele verschiedene Blumen<br />

ergeben einen bunten Strauß<br />

EINE WELT, ABER DOCH<br />

IRGENDWIE VIELE:<br />

Dauer: 10 Minuten<br />

Ziel: erstes Kennenlernen von Fremdsprachen<br />

und anderen Kulturen<br />

Material:<br />

• Zettel oder Schild mit Nummern<br />

• evtl. Taschenlampe<br />

• Fläche zum Bewegen<br />

So geht’s:<br />

Gemäß dem bekannten Spiel „1, 2<br />

oder 3“ stellt ihr den Kindern Fragen<br />

zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten<br />

in unserer Welt. Dafür nennt<br />

jeweils drei Antwortmöglichkeiten.<br />

Jede Antwortmöglichkeit wird mit<br />

einem Ort im Raum verbunden. Ihr<br />

könnt auch mit den drei Nummern<br />

beschriftete Zettel im Raum aufhängen.<br />

Die Kinder laufen jeweils dorthin, wo<br />

sie denken, richtig zu liegen.<br />

Am Ende jeder Frage sagt der*die<br />

Spielleiter*in: „Eins, zwei oder drei<br />

– letzte Chance … vorbei! Ob ihr<br />

wirklich richtig steht, seht ihr, wenn<br />

das Licht angeht.“<br />

(Mit der Taschenlampe wird auf die<br />

richtige Nummer geleuchtet.)<br />

Variante bei Platzmangel: Vereinbart<br />

im Vorhinein mit den Kindern<br />

ein gemeinsames Zeichen für die<br />

Antwortmöglichkeiten. Z. B: „Wenn<br />

du glaubst, es ist die richtige<br />

Antwort, dann steh auf/klatsch in<br />

die Hände/stampf mit den Füßen/<br />

etc.“ Der Kreativität sind hier keine<br />

Grenzen gesetzt!<br />

Bei der Formulierung der Fragen<br />

könnt ihr euch an folgenden Vorschlägen<br />

orientieren. (Die richtigen<br />

Antworten sind farblich markiert.)<br />

Gerne könnt ihr noch Fragen ergänzen/austauschen.<br />

Eurer Kreativität<br />

sind keine Grenzen gesetzt!<br />

12<br />

oder<br />

3<br />

Frage-Kategorien für Jüngere<br />

(8–10 Jahre):<br />

Tiere (Schwein, Katze, Hund, Kamel,<br />

Krokodil, …); Lebensmittel (Apfel,<br />

Mango, Banane, …); Fortbewegungs-/Transportmittel<br />

(Fahrrad,<br />

Zug, Schiff, Flugzeug, Esel); Berufe<br />

etc.<br />

Konkrete Beispiele für Fragen:<br />

In welchem Land gibt es keine Krokodile?<br />

(Zoo zählt nicht!)<br />

1. Schweiz<br />

2. Ägypten<br />

3. Ghana<br />

In welchem Land gibt es keinen<br />

Linksverkehr?<br />

1. Namibia<br />

2. Indien<br />

3. Madagaskar<br />

Bananenbäume spenden welcher<br />

Pflanze oft Schatten?<br />

1. Erdbeere<br />

2. Mango<br />

3. Kaffee<br />

Was wird in den Bergwerken Brasiliens<br />

hauptsächlich abgebaut?<br />

1. Myrrhe<br />

2. Eisenerz<br />

3. Silber<br />

Frage-Kategorien für Ältere<br />

(11–14 Jahre):<br />

Sprache; Religion; Währung; Regierungsform;<br />

klimatische Bedingungen;<br />

Fauna und Flora; Berufe;<br />

Schulsysteme (College/High School/<br />

Hirtenschule/etc.)<br />

Konkrete Beispiele für Fragen:<br />

In welchem Land gibt es neben dem<br />

regulären Schulsystem auch eine<br />

sogenannte „Hirtenschule“?<br />

1. Philippinen<br />

2. Kenia<br />

3. Madagaskar<br />

In welchen Monaten des Jahres<br />

herrscht Trockenzeit in Kolumbien?<br />

1. März – Juni<br />

2. November – April<br />

3. Jänner – März<br />

Wie heißt der Wappenvogel auf der<br />

Nationalflagge Guatemalas?<br />

1. Guatemalazeisig<br />

2. Elliotelfe<br />

3. Quetzal<br />

In welchem Land bekennen sich die<br />

meisten Menschen zum Buddhismus?<br />

1. Kambodscha (96,9%)<br />

2. Thailand (93,2%)<br />

3. Myanmar (80,1%)<br />

10<br />

Praxisteil August 2023


Gruppenstundenmodelle & Methoden<br />

Fotoquelle: DKA<br />

GEMEINSAMKEITEN-NETZ<br />

„WETTERKARTE“<br />

11<br />

Praxisteil August 2023<br />

Dauer: 20 Minuten<br />

Ziel: auf die (möglichen) Gemeinsamkeiten aufmerksam machen<br />

Material:<br />

• Fotos aus verschiedensten Quellen (Zeitungen, Prospekte,<br />

Internet, Flyer) mit möglichst vielfältigen Darstellungen von<br />

Menschen (Ihr könnt auch noch zusätzlich Fotos von eurer<br />

Gruppe dazu nehmen!)<br />

• Plakat<br />

• Wolle<br />

Klebt alle Fotos in Kreisform auf ein Plakat. Die Aufgabe<br />

ist, nun möglichst viele Gemeinsamkeiten zu finden.<br />

Zum Beispiel: Das Mädchen aus Indien und das Mädchen<br />

aus dem Italien-Prospekt und fünf aus unserer Gruppe<br />

tragen eine Jeans. Legt (oder klebt) anschließend einen<br />

Wollfaden (sternförmig) als Verbindung zwischen den<br />

beteiligten Personen auf. Am Schluss sehen wir, dass wir<br />

eigentlich alle mehr Gemeinsamkeiten haben, als es auf<br />

den ersten Blick scheint.<br />

Optional: Vielleicht könnt ihr hier vermehrt Bilder aus<br />

Guatemala verwenden. Dieses zentralamerikanische<br />

Land ist das diesjährige Beispiel-Projektland der Sternsinger*innenaktion.<br />

Daher werden uns auch Projektpartner*innen<br />

aus Guatemala besuchen.<br />

Dauer: 10–20 Minuten<br />

Ziel: die Stunde und ihre Inhalte reflektieren; Austausch und<br />

Diskussion<br />

Material:<br />

• Stifte<br />

• Plakate/Zettel<br />

• Wetterkarte<br />

Zu Beginn stellt ihr eurer Jungschar-Gruppe ein großes<br />

Poster für den „Wetterbericht“ vor. Auf diesem befinden<br />

sich:<br />

• eine Sonne für gute Erfahrungen, bei denen man sich<br />

wohlgefühlt hat;<br />

• eine Wolke, hinter der einige Sonnenstrahlen hervorschauen,<br />

für eine Mischung aus guten und weniger<br />

guten Erfahrungen (heiter bis wolkig);<br />

• eine Regenwolke, die symbolisiert, wenig Interessantes<br />

erlebt zu haben;<br />

• ein Nebelfeld, das für Unsicherheit steht: Man weiß<br />

noch nicht, was man davon halten soll;<br />

• Eiskristalle, die kühle Atmosphäre symbolisieren, in der<br />

man sich nicht wohl gefühlt hat;<br />

• und das Gewitter mit seinen dunklen Wolken und<br />

grellen Blitzen, die Spannungen, Konflikte und Schwierigkeiten<br />

aufzeigen.<br />

Jedes Kind soll nun zu den jeweiligen Wettersymbolen<br />

seine Erfahrungen und Statements schreiben. Eine<br />

eventuelle anschließende Diskussion sollte auf jeden Fall<br />

moderiert sein.<br />

Quelle: Katholische Jungschar der Erzdiözese Wien, Reflexion. Wetterkarte.<br />

URL: wien.jungschar.at/pfarre/context/besprechungen/reflexion .


Viele verschiedene Blumen ergeben einen bunten Strauß<br />

GEMEINSAMKEITENTAGEBUCH UND<br />

FREUNDSCHAFTSBÄNDER KNÜPFEN<br />

Bis zur nächsten Gruppenstunde kann jede*r ein „Gemeinsamkeitentagebuch“<br />

schreiben: Welche Situationen,<br />

Gegenstände, Eigenschaften etc. fallen mir ein, die mich<br />

mit etwas oder jemandem verbinden?<br />

Optional können anschließend zu Hause oder in der<br />

nächsten Gruppenstunde Freundschaftsbänder geknüpft<br />

werden:<br />

• Wer für wen ein Band knüpft, kann durch verdecktes Ziehen<br />

der Namen (wie beim „Wichteln“) zugeteilt werden.<br />

• Die Übergabe der Bänder kann offen oder anonym<br />

erfolgen.<br />

Beim Knüpfen des Bandes überlegt sich jede*r im Hinblick<br />

auf die Person, für die er*sie das Band macht, zu jeder<br />

Farbe, die verwendet wird, eine Eigenschaft/Tatsache/ein<br />

Merkmal, die ihn*sie mit dieser Person verbindet.<br />

Buchtipps zur Vertiefung (für jung & alt)<br />

Tiffany Jewell, Das Buch vom Antirassismus.<br />

20 Lektionen, um Rassismus zu verstehen<br />

und zu bekämpfen. Berlin 22020.<br />

Black Voices (Hg.), War das jetzt<br />

rassistisch? 22 Anti-Rassismus-Tipps<br />

für den Alltag, Graz 2022.<br />

Louise Spilsbury, Wie ist es, wenn man anders<br />

ist. Alles über kleine und große Ungerechtigkeiten<br />

(Weltkugel 4), Stuttgart 20<strong>19</strong>.<br />

Marie Murray, Wir sind gleich und doch<br />

verschieden (Weltkugel 5), Stuttgart 2020.<br />

Materialien und Angebote der<br />

Kath. Jungschar und der Dreikönigsaktion<br />

• Länderkoffer<br />

(Kenia, Guatemala, Nairobi, …)<br />

• Projektpartner*innenbesuch<br />

Guatemala<br />

• Sternsingen on Tour<br />

Mehr Infos und Material findest du auf der<br />

Webseite der Katholischen Jungschar der<br />

Erzdiözese Wien<br />

(wien.jungschar.at/modellsuche).<br />

Fotoquelle: Unsplash (Nasim Keshmiri)<br />

In unserer Diözese, kannst du dich bei<br />

Fragen sehr gerne mit Sophie Steindl in<br />

Verbindung setzen: s.steindl@dsp.at oder<br />

telefonisch unter 02742/324 3359<br />

UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN ENTDECKEN<br />

12<br />

Dauer: 10 Minuten<br />

Ziel: über die eigene Person und das Gegenüber nachdenken<br />

Material: Weltkarte oder Globus und (Glas-)Stein oder Ähnliches<br />

Überlegt gemeinsam mit den Kindern, wo auf der Welt<br />

Spanisch gesprochen wird (Auflösung: v.a. Spanien und<br />

ganz Lateinamerika außer Brasilien). Dann werden die<br />

Kinder gebeten, es auf der Weltkarte am Plakat einzuzeichnen.<br />

Heute möchtet ihr in ein spanischsprachiges Land reisen:<br />

Guatemala. Vielleicht weiß eines der Kinder, wo sich<br />

Guatemala befindet. Ansonsten deutet der*die Gruppenleiter*in<br />

kurz mit dem Finger darauf hin. Ein Glasstein<br />

wird auf Österreich gelegt, der sich nur mit Anweisung<br />

der Kinder bewegt. Der Glasstein möchte nach Guatemala<br />

– die Kinder sollen nun mit Kommandos ansagen, wo der<br />

Glasstein hingeführt werden soll (z. B. links – links – links<br />

– runter …).<br />

Praxisteil August 2023


au<br />

Matthias Kohlbauer<br />

Do<br />

her!<br />

Du möchtest mit deiner Gruppe einen Blick darauf<br />

werfen, wie kinderfreundlich eure Pfarre oder euer Ort<br />

ist? Findet gemeinsam auf spielerische Art und Weise<br />

heraus, wo sich als kinderfreundlich ausgewiesene Orte<br />

befinden und ob diese tatsächlich Wohlfühlorte für<br />

Kinder sind.<br />

SCHNITZELJAGD ZU WOHLFÜHL-ORTEN<br />

Dauer: rund eine Stunde<br />

Das braucht ihr: kleine Zettel;<br />

eventuell Wollfäden oder anderes Material, um Hinweise zu setzen<br />

So geht’s:<br />

Von den Gruppenleiter*innen wird eine Schnitzeljagd im klassischen<br />

Sinn vorbereitet. Dabei wird überlegt, an welchen Orten sich<br />

Kinder wohlfühlen und wo das Wohl des Kindes entweder besonders<br />

im Mittelpunkt steht oder beachtet wird. Durch verschiedene<br />

verschlüsselte Botschaften und Hinweise werden die Kinder gezielt<br />

zu den ausgewählten Orten geführt und finden dort den jeweils<br />

nächsten Hinweis.<br />

Durch verschiedene Aufgaben kann die Suche spannender werden.<br />

(z.B.: Macht an dem gefundenen Ort ein lustiges Gruppen-Selfie!<br />

Sucht euch ein Lieblingsspiel aus und spielt dieses an dem gesuchten<br />

Ort!) Die Kinder können mit Wollfäden oder Pfeilen (z. B. aus<br />

Holzstöcken) immer wieder auf die richtige Fährte gelenkt werden.<br />

„Bei allen Maßnahmen,<br />

die Kinder betreffen,<br />

gleichviel ob sie von öffentlichen<br />

oder privaten Einrichtungen der<br />

sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden<br />

oder Gesetzgebungsorganen<br />

getroffen werden, ist das Wohl<br />

des Kindes ein Gesichtspunkt, der<br />

vorrangig zu berücksichtigen ist.“<br />

(UN-Kinderrechtskonvention<br />

Art. 3 Abs. 1)<br />

Variationen:<br />

• Die Kinder selbst zeigen den Gruppenleitenden<br />

Plätze, an denen sie sich sicher und wohl fühlen.<br />

• Es wird eine Schnitzeljagd für Jugendliche oder<br />

Erwachsene geplant, welche Einblicke in für<br />

Kinder relevante Orte gibt.<br />

• Die Schnitzeljagd kann, um ihren spielerischen<br />

Charakter zu verstärken, in eine Spielgeschichte<br />

eingebettet werden.<br />

Mehr<br />

Methoden<br />

zum Thema<br />

Kinderfreundlichkeit<br />

findest<br />

du, wenn du<br />

den QR-Code<br />

scannst.<br />

7<br />

Februar 2023<br />

Quelle: Cosima Spieß – Jana Hofer, Kinderfreundlichkeit-Check. URL: https://vollbunt.jungschar.at/beitrag/kinderfreundlichkeits-check.<br />

Fotoquelle: Unsplash (Johnny Cohen)


Danketheater Dreikönigsaktion & Graffiti-Aktion


Skillset-Zertifikatsverleihung 2023<br />

Vollversammlung 3.6.2023


ReMix<br />

Dekanat Zwettl, 24.2.2023<br />

Dekanat Krems, 3.3.2023<br />

Dekanat Haag, 5.3.2023 Dekanat Amstetten, 7.3.2023<br />

Dekanat Tulln, 20.3.2023<br />

Dekanat Scheibbs, 22.4.2023<br />

Danke!


Das NEIX geht neue Wege ...<br />

Im Zentrum unserer Überlegungen<br />

zum Mitgliedermagazin stehen eure<br />

Bedürfnisse. Seit August 2021 enthält<br />

das NEIX mehr Vorschläge für eure<br />

Gruppenstunden, pädagogische Tipps,<br />

eure Forums-Beiträge und mehr Veranstaltungsfotos.<br />

Nun haben wir darüber nachgedacht,<br />

wie wir euch unsere Infos und Modelle<br />

langfristig, jederzeit abrufbar und<br />

durchsuchbar zur Verfügung stellen<br />

können. Die Lösung ist: NEIX goes<br />

online! In Kürze werdet ihr auf unserer<br />

Website stp.jungschar.at eine eigene<br />

Kategorie finden, die wir regelmäßig<br />

mit neuen Artikeln und<br />

Gruppenstunden-Bausteinen<br />

ergänzen werden.<br />

Freut euch aber weiterhin<br />

auf Post: Wir melden uns mit<br />

Veranstaltungs-Infos und kompakten<br />

Sonderheften zu Schwerpunktthemen.<br />

Möchtet ihr uns eure Meinung zu unseren<br />

Umgestaltungs-Ideen mitteilen?<br />

Dann meldet euch gerne via Mail an<br />

stp.jungschar@dsp.at .<br />

Das Kinderrechte-Workshoppaket<br />

Fotoset, Tabu-Kartenspiel, Bingo, Wimmelbild<br />

und verschiedene Objekte mit<br />

methodischen Ideen – ein ganzes Paket<br />

der Möglichkeiten, um euch mit eurer<br />

Gruppe über Kinderrechte auszutauschen!<br />

Ihr könnt mit den Spielen einsteigen und<br />

dann bestimmte Kinderrechte vertiefen<br />

oder umgekehrt. Außerdem könnt ihr<br />

ein Stationenkarussell einrichten und<br />

das ganze Material zum Einsatz bringen.<br />

Je mehr die Kinder selbst über<br />

ihre Rechte Bescheid wissen,<br />

desto leichter können sie diese für<br />

sich einfordern. Macht euch auf<br />

auf diese Erkundungsreise!<br />

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02742 / 324 3354<br />

Katholische Jungschar St. Pölten<br />

Klostergasse 15<br />

3100 St. Pölten<br />

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