s'Psairer Heftl - Juli+August Ausgabe 2023

GESUNDHEIT & NATUR
Pr-Info
12 s‘Psairer Heftl - N° 07+08 ▪ 2023
Alte Heilkräuter neu entdeckt
Der Alant
Bei uns ist der Alant meist nur in
Kräuterfachkreisen bekannt. Das aus
Vorderasien und Nordafrika stammende
Kraut wurde jedoch schon früh in
Südeuropa eingebürgert.
Bei den alten Griechen wird es in einer
Mythe erwähnt, es soll aus den Tränen
der Helena entstanden sein. Deshalb
wurde es als Hexenkraut verehrt, denn
Helena verzauberte mit ihrer Schönheit
die Männer und wird somit bei Hexenschuss
und Besessenheit verwendet.
Dabei sollte man an einem Donnerstag
mit Gebeten an die Pflanze herantreten
und sie ausstechen. Nun bringt man
sie in die Kirche und legt diese unter
den Altar, danach mit Milch und Weihwasser
waschen. Wer es nicht als magisches
Kraut oder Heilkraut nutzen
möchte, kann es als schöne Gartenpflanze
nutzen, denn es ist eine wunderschöne,
robuste sonnenblumenähnliche
Pflanze, welche als „Bienenfreund“
dient. Ich selbst verwende diese Pflan-
ze schon seit einigen Jahren für diverse
Anwendungen. Die Verwendung ist
vielfältig und reicht vom Räuchern bis
zur Teezubereitung. Ich verwende die
Blätter, Blüten und Wurzeln. Letztere
enthalten viel Inulin, das für Magen und
Darm wichtig ist, um die Darmflora zu
unterstützen. In diesem Fall kann man
die Wurzel reiben und mit Honig den
Geschmack verbessern. Sie eignet sich
aber auch hervorragend für ein fermentiertes
Kräuterelixier für den Magen-
Darm-Bereich. Sehr gut geeignet auch
für Diabetiker.
Ein Breiumschlag, eine Waschung oder
eine Maske aus der Wurzel kann Menschen
mit unreiner Haut, Akne oder
Ekzemen helfen. Aber auch bei Menstruationsbeschwerden
oder starkem
Reizhusten kann man aus der Wurzel
einen wohltuenden Tee zubereiten.
Generell wirkt die gesamte Pflanze
verdauungsfördernd, nierenanregend,
auswurffördernd, antiseptisch und
schleimlösend. Aufgrund dieser heilenden
Effekte wird das Heilkraut bei
Bronchialleiden, chronischem Husten,
Reizhusten, und Keuchhusten eingesetzt.
Zudem wirkt es bei Appetitlosigkeit,
Magenschwäche, Gastritis, Koliken
und Sodbrennen. Ich nutze es zudem
als harntreibendes und menstruationsförderndes
Mittel.
Die Wurzeln des Alants wurden schon
immer zum Räuchern verwendet, da
ihr Duft an Veilchen erinnert. Leider ist
diese Anwendung bei uns fast völlig verschwunden,
kaum jemand nutzt noch
die heilende Kraft des Räucherns, eine
der wohl ältesten Anwendungen in der
Medizin. Nun, ich liebe diese wunderschöne
Pflanze und möchte sie weder
im Garten noch in der Hausapotheke
missen, denn neben den heilenden Aspekten
erfreut sie mit ihren sonnengelben
Blüten mein Gärtnerherz.
Eure Rosi
Wer Blumen sehen will,
findet sie überall.
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