UNTERWEGS IN FRANKREICH Bourgogne-Franche-Comté / Territoire de Belfort Vom Ballon d‘Alsace aus habe ich zum ersten Mal die Alpen erblickt! Ich war damals etwa zehn Jahre alt. Das war unheimlich « beeindruckend! Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. » Olivier Pohl stammt aus Belfort. Der heute 52-Jährige kennt den Elsässer Belchen, an dessen Fuße er wohnt, wie seine Westentasche. Er ist staatlich geprüfter Mittelgebirgsführer, Vorsitzender des Club Alpin Français de Belfort und arbeitet neben seinem Hauptberuf als Elektriker auch als Wanderführer. In der Region hat er den Ruf, zusammen mit einigen Kollegen und Freunden vom Bureau Montagne Ballon d’Alsace (siehe Reiseinfos), einer der besten Kenner dieses Berges zu sein. Als wir uns Ende Juli auf einer Restaurantterrasse auf dem Place d‘Armes in Belfort mit ihm treffen und er uns von seiner Kindheitserinnerung erzählt, verraten seine funkelnden Augen, dass dieses Staunen, das er als Kind auf dem Ballon d‘Alsace verspürte, immer noch präsent ist. Was er im Übrigen auch gleich bestätigt: « Die Bergspitzen in der Ferne, die Schweizer Alpen, haben mich zwangsläufig beeindruckt. Mit ihren kantigen Gipfeln waren sie so anders als ‹mein Berg›, der Ballon d‘Alsace. In diesem Moment wurde mir klar, dass es verschiedene Gebirgsarten gibt und nicht alle Berge so sanft gerundete Gipfel haben wie dieser hier. Das hat dazu beigetragen, dass ich als kleiner Junge den Ballon d‘Alsace noch mehr liebte. Ich fühlte mich ihm noch viel näher, er flößte mir Vertrauen ein. Und dieses Gefühl hat mich seitdem niemals verlassen. » « Ein sympathischer Berg, der allen etwas bietet! » Olivier Pohl ist nicht die einzige Person, mit der wir uns im Rahmen dieser Reportage unterhalten und die gegenüber dem Ballon d‘Alsace ein « Gefühl der Freundschaft » hegt. Bei Weitem nicht. Nicht nur viele Einwohner der Stadt Belfort, sondern des ganzen Territoire de Belfort teilen diese Empfindung. « Ich hatte schon sehr früh eine besondere Beziehung zu ihm », erklärt uns zum Beispiel Pierrick Rommevaux, der ebenfalls aus der Region stammt und als Animateur im Maison départementale de l’Environnement arbeitet. « Am Wochenende war der Belchen das klassische Ziel für die Familie zum Spazierengehen. Im Winter konnte man hier auf ‹richtigen› Abhängen Schlitten fahren – das war viel interessanter als unten im Tal – oder sogar Ski fahren lernen. Für uns Kinder war das wirklich magisch! » Es ist also nicht erstaunlich, dass man bei Gesprächen über den Elsässer Belchen immer wieder mit Erinnerungen oder netten Anekdoten unterhalten wird. Als wir uns im Dorf Giromagny, zwischen Belfort und dem Ballon d‘Alsace, in der Bäckerei mit Proviant versorgen, kommen wir mit einer Bewohnerin ins Gespräch. « Sie sollten Ihren Lesern vor allem sagen, dass der Ballon ein sympathischer Berg ist, der allen etwas bietet! », vertraut sie uns an. « Dass man, wie ich es regelmäßig tue, einfach zum Luftschnappen auf dem Sentier découverte zum Gipfel laufen kann, oder, falls man es wie meine Kinder und Enkelkinder sportlicher haben möchte, eine richtige Bergwanderung unternehmen kann. Wie auch immer, es ist ein schönes Erlebnis! », fügt sie noch hinzu, bevor sie mit dem Baguette unter dem Arm die Bäckerei verlässt. 60 · Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong>
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