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Nr. 88 - Herbst 2023

Okzitanien, Nîmes, Ballon d'Alsace, Louis de Funès, Corrèze, Chanson française, Rezept und viel mehr!

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Pays de la Loire<br />

Die Schubkarre von<br />

Louis de Funès ist<br />

immer noch Garten des<br />

Schlosses zu sehen. Der<br />

Komiker und Olivier,<br />

einer seiner Söhne. Die<br />

offiziell auf den Namen<br />

des Schauspielers<br />

getaufte Rose « Louis<br />

de Funès ». Während<br />

der Dreharbeiten zum<br />

Film Le Gendarme<br />

de Saint-Tropez.<br />

zu retten. « Mein Vater », so schreibt Patrick in der Biografie,<br />

« war über das Ausmaß des Projektes in keiner Weise<br />

beunruhigt: Er hätte sowieso in ein Gebäude mit hohen,<br />

unüberwindbaren Mauern investieren müssen. Der Film La<br />

Grande Vadrouille war gerade angelaufen, und Neugierige<br />

und Hobbyfotografen waren zu allem bereit, um einen Blick<br />

auf den Komiker zu erhaschen. Daher waren eine gewisse<br />

Isoliertheit und Zurückgezogenheit notwendig geworden.<br />

Seine freie Zeit in Vierteln für reiche Leute zu verbringen,<br />

wie es sie in Saint-Tropez gab, reizte ihn überhaupt nicht. »<br />

1967 betraten die Eheleute de Funès zum ersten Mal Château<br />

de Clermont als alleinige Eigentümer.<br />

Obwohl das Schloss umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />

erforderte, deren Durchführung zum Großteil von<br />

Jeanne überwacht wurden, fühlte sich die Familie Funès sofort<br />

wieder an die glücklichen Urlaubsaufenthalte erinnert,<br />

die sie dort verbracht hatte. Vor allem Olivier denkt gerne<br />

an besondere Momente zurück, die er auf Château de Clermont<br />

mit seinem Vater verbracht hatte: Zum Beispiel wenn<br />

ihn dieser als begeisterter Angler sehr früh morgens in seinem<br />

Zimmer abholte. « Das Knarren des Parketts weckte<br />

mich immer zur vorhergesehenen Zeit auf. Wenn sich die<br />

Tür meines<br />

Zimmers öffnete, sah ich<br />

einen Mann mit einer Fischerhose, Kniestrümpfen<br />

und einer Weste aus grauem Stoff, wie sie Profiangler<br />

tragen. Er forderte mich auf, ihm auf Zehenspitzen zu folgen,<br />

und ging mit dem berühmten Gang eines Seiltänzers<br />

voraus, den man aus seinen Filmen kannte. » Durch den 25<br />

Hektar großen Park um das Schloss herum vor neugierigen<br />

Blicken geschützt, gingen Vater und Sohn ans Ufer der<br />

Loire zum Angeln, wobei sie immer bestimmte Gewohnheiten<br />

einhielten. Dazu gehörte es, in einer versteckten<br />

Auberge am Flussufer ein gutes Frühstück einzunehmen<br />

oder auf dem Rückweg an der Westseite des Parks, « vor der<br />

Statue der Jungfrau Maria, die seit einem Jahrhundert in<br />

einer Vertiefung im Felsen wachte », anzuhalten. Bei diesem<br />

Halt, so erinnert sich Olivier, mussten wir uns immer<br />

« etwas wünschen, und wir waren sicher, dass der Wunsch<br />

erfüllt werden würde. Mein Vater betrachtete diese Statue<br />

aus Porzellan mit der Demut eines Erstkommunikanten.<br />

Er überließ sich da dem Unbekannten, wie sonntags,<br />

52 · Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong>

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