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Nr. 88 - Herbst 2023

Okzitanien, Nîmes, Ballon d'Alsace, Louis de Funès, Corrèze, Chanson française, Rezept und viel mehr!

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ON REGARDE<br />

FREI ADAPTIERTE FILMBIOGRAFIE<br />

Jeanne du Barry, die Favoritin des<br />

Königs<br />

Jeanne Vaubernier<br />

(Maïwenn), ein einfach<br />

es Mädchen aus<br />

dem Volk, strebt nach<br />

sozialem Auf stieg und<br />

nutzt ihre Rei ze, um<br />

auf der ge sell schaftlichen<br />

Leiter immer<br />

weiter nach oben zu<br />

klettern. Ihr Geliebter,<br />

Graf du Barry (Melvil<br />

Poupaud), der durch<br />

Jeannes lukrative<br />

Galanterien zu beacht<br />

lich em Reichtum gelangt, möchte sie<br />

schließ lich dem König (Johnny Depp) vorstellen.<br />

Mit hilfe der Fürsprache des einflussreichen<br />

Herz ogs Riche lieu (Pierre Richard) organisiert<br />

er das Treffen. Die Begegnung übertrifft seine<br />

Er wart un gen: Zwischen Ludwig XV. und Jeanne<br />

ist es Liebe auf den ersten Blick … Mit der Kurti<br />

sa ne findet der König seine Lebenslust wie der.<br />

Das geht so weit, dass er nicht mehr auf sie verzichten<br />

kann und beschließt, sie zu seiner offiziellen<br />

Favoritin zu machen. Ein Skan dal, denn<br />

offen bar will niemand ein Straßenmädchen<br />

am Hof haben. Der Film, der zum Großteil in<br />

Schloss Versailles gedreht wurde, lief bei der<br />

Er öff nung des letzten Filmfestivals in Cannes.<br />

Er besticht durch eine sehr ausgefeilte Ästhetik:<br />

De ko ration, Kostüme, Perücken, die perfekt historisch<br />

rekonstruierte Atmosphäre des Ho fes,<br />

grandiose Aufnahmen. Maïwenn führt selbst<br />

Regie und dreht im 35-mm-Format. Einige<br />

Szenen wurden sogar ausschließlich bei Kerzen<br />

licht gedreht. Der zeitgenössische Ansatz<br />

ist es, der vor allem überzeugt, allerdings nervt<br />

manchmal die Vorliebe der Regisseurin, Parallelen<br />

zu ihrem eigenen Leben zu ziehen und mit<br />

der traditionellen Vorgehensweise zu brechen.<br />

Zum Beispiel, wenn sie Ludwig XV. mit Johnny<br />

Depp besetzt, dessen Lebensstil a priori weit<br />

vom höfischen Leben in Versailles entfernt ist.<br />

Doch gerade diese Freiheit macht den Film<br />

lebendig. Unleugbar ein interessanter Film, der<br />

nicht gleichgültig lässt!<br />

Jeanne du Barry, die Favoritin des Königs •<br />

Frankreich, <strong>2023</strong>, 117 min • Originaltitel: Jeanne du<br />

Barry • Ein Film von Maïwenn, mit Maïwenn, Johnny<br />

Depp, Benjamin Lavernhe, Pierre Richard, Melvil<br />

Poupaud u. a. • Ab 24. August <strong>2023</strong> im Kino.<br />

ROMANTISCHES DRAMA<br />

Wild wie das Meer<br />

Chiara (Cécile de France) lebt mit ihrem Mann<br />

Antoine (Grégoire Monsaingeon) auf einer Insel<br />

vor der Atlantikküste, wo dieser aufwuchs.<br />

Chia ra lernt Antoines Beruf, das Fischen, und<br />

ar bei tet seit 20 Jahren an seiner Seite. Die<br />

bei den sind ein glückliches Paar und immer<br />

noch ineinander verliebt. Da tritt der neue<br />

Aus zu bil den de Maxence (Félix Lefebvre) in ihr<br />

Le ben, bringt es aus dem Gleichgewicht und<br />

wirft Chiaras Überzeugungen über den Haufen. Liest man diese Zusammenfassung,<br />

ist man versucht zu sagen: « Noch ein Film über Ehebruch<br />

… » Zugegeben, eines der Lieblingsthemen des französischen Kinos.<br />

Doch dieser erste Kinofilm von Héloïse Pelloquet geht weit über das<br />

hinaus, was die « simple » Beschreibung der Leidenschaft zwischen den<br />

beiden Menschen vermuten lässt: Mit einer sensiblen Inszenierung, die<br />

sehr auf Emotionen, die Gesten der Darsteller, sowie auf das fantastische<br />

Licht und die Landschaft der Île de Noirmoutier setzt, lässt er uns in die<br />

tägliche Arbeit auf dem Meer eintauchen. Und er konfrontiert uns mit<br />

der wichtigen feministischen Fragestellung, inwieweit eine reife Frau<br />

die Freiheit hat, eine Beziehung zu einem jungen Mann einzugehen. Ein<br />

schöner, sinnlicher und berührender Film.<br />

Wild wie das Meer • Frankreich 2022, 93 min • Originaltitel: La passagère<br />

• Ein Film von Héloïse Pelloquet, mit Cécile de France, Félix Lefebvre,<br />

Grégoire Monsaingeon u. a. • Ab 21. September <strong>2023</strong> im Kino.<br />

KOMÖDIE<br />

Die einfachen Dinge<br />

Vincent (Lambert Wilson) ist ein bekannter,<br />

erfolgreicher Unternehmer. Eines Tages<br />

un te rbricht eine Autopanne auf einer Bergstraße<br />

für kurze Zeit sein hektisches Leben.<br />

Pierre (Grégory Gadebois), der inmitten<br />

ein er atem beraubend schönen Natur und<br />

fern der Errungenschaften des modernen<br />

Le bens wohnt, kommt ihm zu Hilfe und<br />

bie tet ihm seine Gastfreundschaft an. Die<br />

Be geg nung bringt die Gewissheiten beider<br />

Männer ins Wanken. Über raschenderweise können sie beide darüber<br />

lachen. Lebt wirklich jeder das Leben, das er leben möchte? Die Idee<br />

hinter dem Film ist zwar sehr klassisch (zwei Personen zu sam menzubringen,<br />

die gegensätzlicher nicht sein könnten), dennoch überrascht<br />

er durch seine Handlung und seine Lebensfreude. Ausdrucksstark, ohne<br />

Selbstgefälligkeit, er tut « einfach » – wie der Titel bereits andeutet –<br />

gut. Die beiden Schauspieler bilden ein herrliches Duo, das genau im<br />

richtigen Moment zu überraschen weiß. Was will man mehr?<br />

Die einfachen Dinge • Frankreich, <strong>2023</strong>, 95 min • Originaltitel: Les<br />

choses simples • Ein Film von Eric Besnard mit Lambert Wilson, Grégory<br />

Gadebois, Marie Gillain u. a. • Ab 21. September <strong>2023</strong> im Kino.<br />

16 · Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong>

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