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Nr. 88 - Herbst 2023

Okzitanien, Nîmes, Ballon d'Alsace, Louis de Funès, Corrèze, Chanson française, Rezept und viel mehr!

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ROMAN<br />

So wie du mich willst<br />

Camille Laurens, Originaltitel: Celle que vous croyez (2016),<br />

übersetzt aus dem Französischen von Lis Künzli, dtv, 304 Seiten,<br />

23 €, ISBN 978-34232835<strong>88</strong>, ab 16. November <strong>2023</strong> im Handel<br />

Diese Bücher haben uns gefallen und wir<br />

haben Sie Ihnen bei Erscheinen in Frankreich<br />

vorgestellt.<br />

Nun wurden sie übersetzt und sind im deutschen<br />

Buchhandel erhältlich.<br />

Ihr Name ist Claire, sie ist 48 Jahre alt,<br />

Literaturprofessorin und geschieden.<br />

Um ihren wankelmütigen Geliebten<br />

Jo im Auge zu behalten, erstellt sie ein<br />

gefälschtes Facebook-Profil: das einer<br />

vierundzwanzigjährigen, alleinstehenden,<br />

brünetten jungen Frau. Selbstverständlich<br />

ist das Foto der schönen Frau nicht<br />

ihr eigenes. Über dieses fiktive Profil<br />

kommt sie in Kontakt mit dem sehr viel<br />

jüngeren Christophe – und verwickelt<br />

sich in eine Liebesgeschichte, wie sie nur<br />

im Cyberspace möglich ist. Das Buch<br />

erschien 2016 in Frankreich und war bei<br />

den Lesern ein großer Erfolg. Brillant<br />

beschreibt die Autorin darin, welche<br />

oft verschwommenen Verbindungen in<br />

unserer heutigen Gesellschaft zwischen der realen und der virtuellen<br />

Welt bestehen können. Gleichzeitig ist es die Geschichte einer Frau,<br />

die weiterhin gefallen und lieben will. 2019 drehte Safy Nebbou nach<br />

der Buchvorlage einen wunderschönen Kinofilm, mit Juliette Binoche<br />

in der Rolle der Claire (Celle que vous croyez). Ein Buch im Geist unserer<br />

heutigen Zeit, verstörend und gleichzeitig lustig.<br />

ROMAN<br />

Die Erfindung des Lächelns<br />

Tom Hillenbrand, Kiepenheuer &<br />

Witsch, 240 Seiten, 24 €, ISBN 978-<br />

3462004861, ab 7. September <strong>2023</strong><br />

im Handel<br />

Als der Pariser Louvre am 22. August<br />

1911 seine Pforten öffnet, fehlt im<br />

Salon Carré ein Gemälde: Leonardo<br />

da Vincis « Mona Lisa ». Sofort versetzt<br />

der Polizeipräfekt seine Männer in<br />

höchste Alarmbereitschaft, lässt<br />

Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät.<br />

La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei<br />

soll sie finden – und die Welt schaut ihm dabei zu … Die Suche<br />

nach der « Mona Lisa » führt durch das Paris der ausgehenden Belle<br />

Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra<br />

Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in<br />

absinthgetränkte Spelunken am Place Pigalle. Dieser historische<br />

Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der<br />

Paris das Zentrum der Welt war.<br />

ROMAN<br />

Schnell leben<br />

Brigitte Giraud,<br />

Originaltitel:<br />

Vivre vite (2022),<br />

übersetzt aus dem<br />

Französischen von<br />

Michael Kleeberg,<br />

Frankfurter<br />

Verlagsanstalt,<br />

200 Seiten,<br />

24 €, ISBN 978-<br />

3627003135, ab<br />

31. August <strong>2023</strong><br />

im Handel<br />

In dieser<br />

engagierten und sehr sensibel geschriebenen<br />

Erzählung geht die Autorin auf den Tod ihres<br />

Lebensgefährten ein, der 20 Jahre zuvor bei<br />

einem Motorradunfall ums Leben kam. Im Stil<br />

einer polizeilichen Untersuchung nimmt Brigitte<br />

Giraud die einzelnen Umstände, die zu dem Drama<br />

führten, nacheinander unter die Lupe: « Wenn es<br />

an diesem Dienstag geregnet hätte? », « Wenn die<br />

Ampel nicht auf Rot geschaltet hätte? », « Wenn ich<br />

ein Mobiltelefon gehabt hätte? » … « Ich komme<br />

auf die Litanei dieser ‹Wenn› zurück, die mich in<br />

all den Jahren verfolgt und die aus meinem Leben<br />

eine Realität im Konjunktiv der Vergangenheit<br />

gemacht hat », erläutert sie. Damit konfrontiert<br />

sie uns alle mit dem so menschlichen Bedürfnis,<br />

zu analysieren, zu verstehen, um auf diese Weise<br />

den Tod eines Nahestehenden vielleicht besser<br />

zu akzeptieren. Ein ruhiges Buch, das gleichzeitig<br />

eine starke Wirkung erzielt. Ein Buch, das durch<br />

die Fähigkeit erstaunt, den Leser im Innersten zu<br />

treffen, ohne deswegen rührselig zu sein. Ein sehr<br />

nützlicher Erfahrungsbericht über Resilienz und die<br />

Notwendigkeit, die Vergangenheit zu analysieren,<br />

um sich in die Zukunft projizieren zu können. Prix<br />

Goncourt 2022.<br />

Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong> · 13

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