BANGERANG_Herbst_2023_IT

Eine Geburt ist keine Krankheit
oder warum Hebammen so wichtig
für Mütter und Familien sind
Von Heldinnen, Hebammen-Ambulanzen über Empowerment für Frauen
Fröhliche Mütter im Austausch, mit friedlich
glucksenden Babys im Arm. Es herrscht
ein lebhaftes Treiben am Loogeplatz 14.
Das Haus der Evangelischen Familienbildung
ist zentral an der U-Bahn-Station gelegen
und bietet Müttern, nein, Familien
schöne Räumlichkeiten für Begegnungen
und Austausch. Felicitas Benkmann und
Melina Horns erklären im Gespräch mit
BANGERANG das neueste Angebot der
Hebammenambulanz, das seit Juni in Eppendorf
immer dienstags von 9.30 bis 13.30
stattfindet.
FB: „Wir haben Geburtsvorbereitungskurse
für Erstgebärende, aber auch spezielle Refresher-Kurse
für Frauen, die bereits entbunden
haben, in denen wird aufgearbeitet, wie die
erste Geburt verlief, wo es Schwierigkeiten
gab, aber auch wie Paare die Geburt planen
können, dass sie eigenen Vorstellungen entspricht.
Wir haben jüngst Melina Horns als Hebamme
gewinnen können. Ihr Angebot passt wunderbar
in unseren Themenbereich rund um die
Geburt. Wir haben neben den Geburtsvorbereitungskursen,
Rückbildungskurse in verschiedenen
Ausprägungen mit Yoga oder Pilates,
aber natürlich auch die klassische Rückbildungsgymnastik,
die von sehr qualifizierten,
erfahrenen Kursleiterinnen umgesetzt wird.
Häufig sind diese Angebote ein Einstieg für
Eltern in unser allgemeines Kursangebot, zum
Beispiel in die beliebten DELFI®-Kurse. Das sind
Kurse für junge Eltern mit einem Baby von 8
Wochen: Diese Familien werden dann das ganze
erste Lebensjahr ihres Babys begleitet im
Rahmen dieser Kurse. Diese Blöcke sind unterteilt
in A, B und C und können auch einzeln
gebucht werden.
Die Bedarfe der Eltern sind groß, demzufolge
sind die Wartelisten unglaublich lang, insbesondere
erstgebärende Frauen haben sehr
Oder auch einen Wochenbett-Besuch bei
Mutter und Kind. Die Schwangerenvorsorge
sollte von Beginn der Schwangerschaft bis zur
32. Woche einmal im Monat stattfinden und
dann ab der 32. Schwangerschaftswoche
zweimal im
Monat, also alle 2 Wochen.
Die Vorsorge beginnt natürlich
mit den Vital-Parameter
der Frau, mit ihrem Gewicht,
später taste ich den Bauch
viele Fragen, auch Fragen zum Thema Bindung,
Stillen / Abstillen, wie kann ich mein
Kind adäquat beschäftigen. Weiter geht es mit
Fragen zum Thema Beikosteinführung und
Trageberatung sowie die
psychomotorische Entwicklung.
Andere Angebote
sind Krabbelgruppen
oder Baby-Massage. Auch
wenn das erste Lebensjahr
vorbei ist, können die Familien
mit ihren Kindern zu
uns kommen, wir haben
wirklich für nahezu alle Altersgruppen
Melina Horns und Felicitas Benkmann
im Gespräch mit Gaby Friebel
ab. Wenn das Baby groß genug
ist, kann ich dann mit
den sogenannten Leopoldtere
ein spezielles Angebot. Auch äl-
Damen oder Herren kommen zu uns, um
hier im Haus Literatur- oder Malkurse zu besuchen
oder Kochveranstaltungen. Im Prinzip
können Familien ihr ganzes Leben lang hier in
unser Haus kommen und unsere Angebote
wahrnehmen.“
Melina Horns, selbst Mutter eines kleinen
Jungen, die seit Juni Geburtsvorbereitungskurse
und nun auch die Hebammenambulanz
betreut, ergänzt:
„Das Angebot der Hebammenambulanz, das
sich im Prinzip an alle Hamburger Familien richtet,
die keine Hebamme gefunden haben,
muss noch etwas bekannter werden. Im Sommer
sind viele Hebammen im Urlaub, so dass
auch Urlaubsvertretungen manchmal nicht
abgedeckt sind: Auch für solche Fälle sind wir
hier zur Stelle und können aushelfen. Der Termin
der Ambulanz ist immer dienstags von
9.30-13.30 Uhr, bitte Krankenkassenkarte und
sofern vorhanden U-Heft des Babys mitbringen.
Ich habe immer Time Slots von 45 Minuten,
wo die Familie zu mir kommen können,
nach vorheriger Anmeldung, damit ich besser
planen kann. Dies ist ein guter Zeitrahmen,
auch für Frauen in der Schwangerschaft, um
viele Beratungsthemen abzudecken oder
Schwangerenvorsorge zu machen.
Handgriffen den Bauch abtasten, wie das Baby
liegt, wie die Plazenta, ob genügend Fruchtwasser
vorhanden ist. Das wird ja bei den Gynäkologen
dann mit dem Ultraschall gemacht.
Ultraschall ist übrigens das Einzige, was ich als
Hebamme nicht machen kann, sonst ist die
Vorsorge aber recht identisch, ich schaue mir
den Urin der Frau an, dann höre ich auch meist
auf die Herztöne vom Kind, das mache ich
meist ab der 12. Schwangerschaftswoche mit
einem Dopton oder mit einem Hörrohr.
Dann geht es in der Schwangerenvorsorge
auch immer um Beratungsthemen: Hat die
Frau Wassereinlagerungen, einen besonders
hohen Blutdruck, Übelkeit.
Ich kann auch einen Mutterpass ausstellen
und trage dort alles ein, die Frau kann dann die
Ultraschalluntersuchungen beim Arzt vornehmen
lassen, das wäre dann eine geteilte Vorsorge.
Ich sehe dann auch im Mutterpass, was der
Arzt einträgt. Der Vorteil einer Untersuchung bei
einer Hebamme: Es ist persönlicher, da sich eine
Hebamme mehr Zeit nehmen kann, im Schnitt
sind Frauen nur ca. 10-15 Minuten bei einem
gynäkologischen Termin, da bleibt meist keine
Zeit, um auf alle Fragen eingehen zu können.
Wenn es in der Familie schon Kinder gibt, können
diese mitkommen zur Hebamme, dadurch
entsteht natürlich ein größerer persönlicher Kon-
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