Hand am Harz :: Benefizturniert : 19. - 20. August 2023

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HAND AM HARZ :: DAS MAGAZIN DES WILHELMSHAVENER HANDBALL VEREIN PETERSEN IM INTERVIEW PETERSEN: Einen wirklich sehr großen. Es war mein erstes Turnier, das ich jetzt auch mal in Deutschland spielen durfte. Nun habe ich das erstmals erlebt, wenn sich etwas aus der Vorrunde sich langsam aufbaut und dort die Euphorie immer größer wird. Das finde ich, das war schon gegenüber anderen Turnieren noch mal eine andere Hausnummer. Die Weltmeisterschaft im eigenen Land zu spielen war sicherlich vorher bereits eine große Herausforderung. Wir haben uns viel vorgenommen, dies im eigenen Land auch umzusetzen. Dass uns das gelungen ist, ist natürlich dann superbefriedigend. Für einen Trainer ist es das größte, wenn man merkt, dass die Zahnräder, die wir in den vergangenen beiden Jahren ins System eingebaut haben, nun ineinander grerifen. Bildlich gesprochen ist es so, als würde das Uhrenwerk ein bisschen anfangen, allein zu laufen und man merkt, es ist nicht mehr aufzuhalten. THW KIEL: Herr Petersen, Sie waren 34 Jahre beim Deutschen Handball Bund und treten jetzt kürzer. Bei James Bond heißt es: ,sag‘ niemals nie.‘ Wie heißt es bei Klaus Dieter Petersen? PETERSEN: Ich hör ja jetzt erst einmal nur als Trainer beim DHB auf. Wenn irgendwann einmal eine Aufgabe kommt, die mir zu sagen würde, dann werden wir wieder im Familienrat sprechen, ob ich es noch einmal mache oder nicht. Zunächst möchte ich jedoch erst mal wieder ein bisschen durchatmen. THW KIEL: Sie haben jetzt Gold von der U21-Weltmeisterschaft mit nach Hause gebracht. Welchen Stellenwert nimmt dieser Titel in Ihrer doch sehr, sehr erfolgreichen Laufbahn ein? THW KIEL: Gibt es schon einen Platz für diese Medaille, wo wir diese im Hause Petersen aufgehängt? PETERSEN: Diese Medaille wird, wie eigentlich alle anderen auch, im Büro bleiben. Wenn mal einer vorbeischaut und sehen möchte, kann ich sie ja rausholen. THW KIEL: Anfang des Jahres durften ein paar Spieler bei Bundestrainer Alfred Gislason mittrainieren und sicher bei der U21-Weltmeisterschaft davon profitiert haben. Erwarten Sie nun gleich mehrere dieser Spieler in Kürze bei der Europameisterschaft im Kader von Gislason? 40
BENEFIZTURNIER :: 19.08. & 20.08.2023 PETERSEN: Erwarten ist das falsche Wort. Allerdings würde ich mich freuen, wenn die A-Mannschaft weiter auf die Jungs setzt. Im Endeffekt läuten wir nun die nächsten Jahre ein und haben die Möglichkeit, den jungen Spielern auch die Erfahrung zu geben. Aber die Spieler müssen sich jetzt erst einmal in der Bundesliga beweisen. Dort ist es erforderlich, dass sie Stammplatz erobern und eben ständig auf dem Spielfeld stehen. Nun von dem Titel allein, den sie jetzt gewonnen haben, wird das nicht reichen. Es wird nun dann reichen, wenn die Spieler sich durchsetzen, Stammspieler werden und zeigen, dass sie nun die nötige Erfahrung dazu bekommen. Dann führt der Weg zwangsläufig Richtung A-Mannschaft. THW KIEL: Sie haben es angesprochen, Deutschland befindet sich im Jahrzehnt des Handballs. Welche weiteren Steigerungen erwarten Sie, womit rechnen Sie? PETERSEN: Zunächst haben wird die Latte ziemlich hochgelegt, genau dort, wo wir sie ja auch sehen wollen. Es ist vieles möglich mit den eigenen Fans im Rücken. Natürlich hoffe ich, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren noch die eine oder andere Goldmedaille gewinnen. HANDBALLWOCHE: Jetzt, wo Sie dann beim DHB aufhören, gewinnen Sie eigentlich ganz viel Zeit hinzu. Wo kannst du die investieren? PETERSEN: Zeit gewinne ich keine. Ich werde dies allerdings ein wenig umstrukturieren. Schließlich bleiben noch genug weitere Aufgaben. Das ist an erster Stelle mein Beruf beim THW Kiel als Nachwuchskoordinator. Dann bin ich im Ehrenamt noch Vorsitzender der Handball-Trainer-Vereinigung oder dazu in anderen Bereichen tätig. Mir wird bestimmt nicht langweilig werden. THW KIEL: Der THW, bei dem Sie als Nachwuchskoordinator tätig sind, hat in der vergangenen Saison mit der U17 und der U19 zwei Mannschaften jeweils das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gebracht. An welchen Schrauben wurde in der Nachwuchsarbeit der Zebras doch nachhaltig etwas verändert, um diesen Erfolg zumindest erst mal in die Vorschlussrunde zu schaffen? PETERSEN: Wir haben langfristig – fast genau vor fast acht Jahren – eben an den richtigen Schrauben gedreht. Wir hatten uns vorgenommen, mit dem Jahrgang 2004 um die deutsche Meisterschaft mitspielen zu können. Das ist uns gelungen. Wir sind gut aufgestellt im Moment im Juniorenbereich. Nichtsdestotrotz ist es nicht so wichtig, im Jugendbereich deutscher Meister zu werden, sondern vielmehr Erfahrungen zu sammeln. Dabei müssen die Spieler individuell ausgebildet werden, ihnen entsprechend ihrer Möglichkeiten, Wege zum Erfolg aufzeigen. Danach kommen die anderen Dinge schon fast von allein. Das ist aber auch nicht das A&O. Später im Männerbereich sieht es anders aus, da ist man ergebnisorientiert. Wir hingegen sind ausbildungsorientiert. Wenn dabei etwas an Erfolgen herausspringt, ist das gut, sollte das nicht der Fall sein, ist es auch nicht schlimm. Wichtig ist immer wieder, Spieler an unser Bundesligateam heranzubringen und außerdem an die U-Nationalmannschaften. Das sehe ich als Hauptaufgabe an. 41
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