Hand am Harz :: Benefizturniert : 19. - 20. August 2023

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HAND AM HARZ :: DAS MAGAZIN DES WILHELMSHAVENER HANDBALL VEREIN HANDBALLWOCHE .DE 19 Interview der Woche Klaus-Dieter Petersen im HW-Gespräch Erwarten Sie nun gleich mehrere dieser Spieler in Kürze bei der Europameisterschaft im Kader 28 Langweilig wird mir nicht von Gislason? Erwarten ist das falsche Wort. Allerdings würde ich mich freuen, wenn die A-Mannschaft weiter auf die Jungs setzt. Im Endeffekt läuten wir ja nun die nächsten Jahre ein und haben die Möglichkeit, den jungen Spielern zusätzlich die Erfahrung zu geben. Aber die Spieler müssen sich jetzt in der Bundesliga beweisen. Dort ist es erforderlich, dass sie einen Stammplatz erobern und eben ständig auf dem Spielfeld stehen. VondemTitelalleine,densiejetzt gewonnen haben, wird es nicht reichen. Es wird nur dann reichen, wenn die Spieler sich durchsetzen, Stammspieler werden und zeigen, dass nun die nötige Erfahrung dazugekommen ist. Dann führt der Weg zwangsläufig Richtung A-Mannschaft. Seine Taktiktafel wird Klaus-Dieter Petersen auch nach seinem Abschied vom DHB benutzen. Er bleibt Nachwuchskoordinator des THW Kiel Lühn (2) Sie haben es angesprochen, Deutschland befindet sich im Jahrzehnt des Handballs. Welche weiteren Steigerungen erwartenSie,womitrechnenSiebei den Großereignissen, die in den kommenden KIELJahren Klaus-Dieter nochPetersen in hat Deutschland sich Zeit stattfinden seines Handballtrainerlebens für die Jugend stark ge- werdenmacht. Ob im Verein als Nachwuchskoordinator beim THW Zunächst haben wir die Latte ziemlich hoch gelegt, genau dort, Kiel oder als Co-Trainer beim wo wir sie Deutschen ja auch sehen Handballbund. wollen. Im- möglich gab dermit inzwischen den eige- 55-Jähri- Es ist vielesmer nen Fans im ge ein Rücken. Stück von Natürlich dem zurück, was hoffe ich, dass er alswir Jugendlicher in den nächsten zwei bis drei Jahren noch die selbst empfangen hatte. Nun tritt er ein klein wenig kürzer, er gab nach dem eine oder andere Goldmedaille Gewinn der U21-Weltmeisterschaft den Posten des Co-Trainers gewinnen. an der Seite von Martin Heuberger beim ab. Die DHB HANDBALLWOCHE aufgehört Jetzt, wo Sie haben, gewinnen sprach mit Sie dem eigentlich neunmaligen deutschenMeister,derin340Län- ganz viel Zeit hinzu. Worin werden die freien Stunden invesderspielenalsKreisläuferundAbwehrchef für Deutschland die tiert? Knochen hinhielt. Dabei verrät Zeit gewinne Petersen, ich keine. der Europameister Ich werde von den Tagesablauf 2004 undallerdings Silbermedaillengewinner von Athen, dass Schließ- ihm auch in ein wenig umstrukturieren. Zukunft nicht langweilig werden lich bleiben noch genug Aufgaben. Das ist an erster Stelle mein Beruf als Nachwuchskoordinator beim THW Kiel. Dann bin ich im Ehrenamt noch Vorsitzender der Handball-Trainer-Vereinigung nicht langweilig werden. Der THW, bei dem Sie als Nachwuchskoordinator tätig sind, hat in der vergangenen Saison mit der U17 und der U19 zwei Mannschaften jeweils in das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gebracht.AnwelchenSchrauben wurde in der Nachwuchsarbeit der Zebras doch nachhaltig etwas verändert, um diesen Erfolg zumindest Richtung Vorschlussrunde zu schaffen? Wirhabenlangfristig–fastgenau vor acht Jahren – eben an den richtigen Schrauben gedreht. Wir hatten uns vorgenommen, mit dem Jahrgang 2004 um die deutsche Meisterschaft mitspielen zu können. Das ist uns gelungen. Wir sind im Moment im Juniorenbereich gut aufgestellt. Nichtsdestotrotz ist es nicht so wichtig, im Jugendbereich deutscher Meister zu werden, sondern vielmehr, Erfahrungen zu sammeln. Dabei müssen die Spieler nicht auf Bäumen. Es wird immer DerTHWhatindenvergangenen individuell ausgebildet werden, wieder Vereine geben, die ein Jahren erstklassige Arbeit geleistet. Zunächst war Trainer Noka Klaus-Dieter Petersen im exklusiven Interview: Nach dem WM-Gold mit der U21 und dem Abschied Serdarusic im Gespann mit Manager vom DHB ist der 55-Jährige weiterhin für den THW Kiel am Ball – Mehr Freizeit hat er Uwe nicht Schwenker das Nonplusultra. Danach folgte Trainer wird. Bei seinem Wirken sieht er es als wichtig an, den Spielern Wege zum Erfolg aufzuzeigen Trainer Alfred ist esGislason, das größte, später wenn kam Geschäftsführer dass die Zahnräder, Klaus Elwardt da- man merkt, die wir zu. inAktuell den vergangenen haben Trainer beiden Filip Jicha, Jahren ins System eingebaut Co-Trainer Christian Spren- und ihnen das dazu notwendige Rüstzeug mitzugeben. Schließlich wächst das Geld im Handball lich gesprochen ist es so, als wür- haben, ineinander greifen. Bildger und Geschäftsführer Viktor nicht auf den Bäumen. de dasSzilagyi Uhrwerkdas ein bisschen Zepter in an-defangen, Hand und alleine ziehen zu gemeinsam laufen, und an den man merkt, richtigen es istStrippen. nicht mehr auf- HerrPetersen,Siewaren34Jahre beim Deutschen Handballbund und treten jetzt kürzer. Bei James Bond hieß es in einem Filmtitel „Sag’ niemals nie“ – wie heißt es bei Ihnen? Klaus Dieter Petersen: Ich höre ja jetzt erst einmal nur als Trainer beim DHB auf. Wenn irgendwann einmal eine Aufgabe kommt, die mir zusagen würde, dann werden wir wieder im Familienrat sprechen, ob ich es noch einmal mache oder nicht. Zunächst möchte ich jedoch erst einmal wieder ein bisschen durchatmen. ihnen entsprechend ihrer Möglichkeiten Wege zum Erfolg aufgezeigtwerden.Danachkommen die anderen Dinge schon fast von allein. Dieses Paket ist jedoch nicht das alleinige A und O. NachherimMännerbereichsiehtesanders aus, da ist man ergebnisorientiert.Wirhingegensindausbildungsorientiert. Wenn dabei etwas an Erfolgen herausspringt, istdasgut.SolltedasnichtderFall sein, ist es auch nicht schlimm. Wichtigistimmerwieder,Spieler an das Bundesligateam des THW Kiel heranzubringen und außerdem an die U-Nationalmannschaften. Das sehe ich als meine Hauptaufgabe an. Ist dieser Weg, wenn wir aktuell Richtung Norwegen nach Kol- stadblicken,einbesonderswich- tiger Weg, den man beschreiten muss,weilanscheinenddasGeld ja nicht auf Bäumen wächst? Im Handball wächst das Geld Sie haben jetzt Gold von der U21- Weltmeisterschaft mit nach Hause gebracht. Welchen Stellenwert nimmt dieser Titel in Ihrer doch sehr, sehr erfolgreichen Laufbahn ein? Einen wirklich sehr großen. Es warjameinerstesTurnier,dasich jetzt auch einmal in Deutschland spielen durfte. Nun habe ich das erstmals erlebt, wenn sich etwas aus der Vorrunde langsam aufbaut und dort die Euphorie immer größer wird. Das, finde ich, war schon gegenüber anderen Turnieren nochmal eine andere Hausnummer. Die Weltmeisterschaft im eigenen Land zu spielen, war allerdings vorher bereits eine große Herausforderung. Wir haben uns natürlich viel vorgenommen, dies im eigenen Land auch umzusetzen. Dass uns das gelungen ist, ist natürlich dann super befriedigend. Für einen zuhalten. bisschen mehr Geld ihr Eigen nennen oder die, die ein bisschen mehr ausgeben, als sie eigentlich haben. Kontinuität ist das Wichtige, so wie es der THW national in den vergangenen Jahren bewiesen hat. Kontinuierlich oben mit dabei zu sein und immer mal wieder eine Meisterschaft zu gewinnen, das ist das schwierige. Nun ist der SC Magdeburg dabei, hat 2022 eine Meisterschaft geholt. Sie haben ein gutes Team, umdiesenErfolgindenkommenden Jahren noch zu wiederholen. Dazu braucht es viele Kleinigkeiten, die in der täglichen Arbeit zu beachten sind. Einmal Meister zu werden, ist einfach, aber das auf Dauer hinzubekommen, ist schon eine andere Hausnummer. Kann man sagen, dass der THW – seit 2007 deutscher Rekordmeister – in den vergangenen Jahren nicht so viel verkehrt gemacht hat? Ganz zum Schluss brauchen wir Gibt es schon einen Platz für diese Medaille, wo wird sie im Hause natürlich noch mal Ihren Blick in Petersen die aufgehängt? Glaskugel: Wen erwartet DieseKlaus-Dieter Medaille wird, Petersen wie eigent-allich alle schen anderenMeister auch, im Büro der Saison deut- bleiben. 2023/24? Wenn Besuch vorbeischaut und sie sehen möchte, Die Schale darf gerne da bleiben kann ich sie ja rausholen. wo sie aktuell ist, also in Kiel. Anfang Deutscher des Jahres Meister durftenzuein werden ist paar immer Spieler unser bei Bundestrainer Ziel. Ich kenne kein Alfredanderes Gislason Ziel. mittrainieren Wir nehmen die Herausforderung bei U21-Weltmeis- – noch dazu mit und haben terschaft sicher davon profitiert. den jungen Spielern – an. Das Team ist jetzt wieder ein klein Quelle: Handballwoche | Ausgabe 32 | 8. August 2023 bisschen im Umbruch, aber genau das ist das, was zählt, und wir werden in Kiel hart daran arbeiten, dass die Meisterschaft nur
HANDBALLWOCHE .DE 19 Interview der Woche Klaus-Dieter Petersen im HW-Gespräch BENEFIZTURNIER :: 19.08. & 20.08.2023 Erwarten Sie nun gleich mehrere dieser Spieler in Kürze bei der Europameisterschaft im Kader von Gislason? Erwarten ist das falsche Wort. Allerdings würde ich mich freuen, wenn die A-Mannschaft weiter auf die Jungs setzt. Im Endeffekt läuten wir ja nun die nächsten Jahre ein und haben die Möglichkeit, den jungen Spielern zusätzlich die Erfahrung zu geben. Aber die Spieler müssen sich jetzt in der Bundesliga beweisen. Dort ist es erforderlich, dass sie einen Stammplatz erobern und eben ständig auf dem Spielfeld stehen. VondemTitelalleine,densiejetzt gewonnen haben, wird es nicht reichen. Es wird nur dann reichen, wenn die Spieler sich durchsetzen, Stammspieler werden und zeigen, dass nun die nötige Erfahrung dazugekommen ist. Dann führt der Weg zwangsläufig Richtung A-Mannschaft. Sie haben es angesprochen, Deutschland befindet sich im Jahrzehnt des Handballs. Welche weiteren Steigerungen erwartenSie,womitrechnenSiebei den Großereignissen, die in den kommenden Jahren noch in Deutschland stattfinden werden? Zunächst haben wir die Latte ziemlich hoch gelegt, genau dort, wo wir sie ja auch sehen wollen. Es ist vieles möglich mit den eigenen Fans im Rücken. Natürlich hoffe ich, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren noch die eine oder andere Goldmedaille gewinnen. Jetzt, wo Sie beim DHB aufgehört haben, gewinnen Sie eigentlich ganz viel Zeit hinzu. Worin werden die freien Stunden investiert? Zeit gewinne ich keine. Ich werde den Tagesablauf allerdings ein wenig umstrukturieren. Schließlich bleiben noch genug Aufgaben. Das ist an erster Stelle mein Beruf als Nachwuchskoordinator beim THW Kiel. Dann bin ich im Ehrenamt noch Vorsitzender der Handball-Trainer-Vereinigung und dazu in anderen Bereichen tätig. Mir wird ganz bestimmt nicht langweilig werden. Der THW, bei dem Sie als Nachwuchskoordinator tätig sind, hat in der vergangenen Saison mit der U17 und der U19 zwei Mannschaften jeweils in das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gebracht.AnwelchenSchrauben wurde in der Nachwuchsarbeit der Zebras doch nachhaltig etwas verändert, um diesen Erfolg zumindest Richtung Vorschlussrunde zu schaffen? Wirhabenlangfristig–fastgenau vor acht Jahren – eben an den richtigen Schrauben gedreht. Wir hatten uns vorgenommen, mit dem Jahrgang 2004 um die deutsche Meisterschaft mitspielen zu können. Das ist uns gelungen. Wir sind im Moment im Juniorenbereich gut aufgestellt. Nichtsdestotrotz ist es nicht so wichtig, im Jugendbereich deutscher Meister zu werden, sondern vielmehr, Erfahrungen zu sammeln. Dabei müssen die Spieler individuell ausgebildet werden, ihnen entsprechend ihrer Möglichkeiten Wege zum Erfolg aufgezeigtwerden.Danachkommen die anderen Dinge schon fast von allein. Dieses Paket ist jedoch nicht das alleinige A und O. NachherimMännerbereichsiehtesanders aus, da ist man ergebnisorientiert.Wirhingegensindausbildungsorientiert. Wenn dabei etwas an Erfolgen herausspringt, istdasgut.SolltedasnichtderFall sein, ist es auch nicht schlimm. Wichtigistimmerwieder,Spieler an das Bundesligateam des THW Kiel heranzubringen und außerdem an die U-Nationalmannschaften. Das sehe ich als meine Hauptaufgabe an. Ist dieser Weg, wenn wir aktuell Richtung Norwegen nach Kol- stadblicken,einbesonderswich- tiger Weg, den man beschreiten muss,weilanscheinenddasGeld ja nicht auf Bäumen wächst? Im Handball wächst das Geld nicht auf Bäumen. Es wird immer wieder Vereine geben, die ein „Pittis“ Airbuddies: Klaus-Dieter Petersen dort, wo er auch als Spieler oft steckte – in der Klammer zweier Kontrahenten bisschen mehr Geld ihr Eigen nennen oder die, die ein bisschen mehr ausgeben, als sie eigentlich haben. Kontinuität ist das Wichtige, so wie es der THW national in den vergangenen Jahren bewiesen hat. Kontinuierlich oben mit dabei zu sein und immer mal wieder eine Meisterschaft zu gewinnen, das ist das schwierige. Nun ist der SC Magdeburg dabei, hat 2022 eine Meisterschaft geholt. Sie haben ein gutes Team, umdiesenErfolgindenkommenden Jahren noch zu wiederholen. Dazu braucht es viele Kleinigkeiten, die in der täglichen Arbeit zu beachten sind. Einmal Meister zu werden, ist einfach, aber das auf Dauer hinzubekommen, ist schon eine andere Hausnummer. Kann man sagen, dass der THW – seit 2007 deutscher Rekordmeister – in den vergangenen Jahren nicht so viel verkehrt gemacht hat? DerTHWhatindenvergangenen Jahren erstklassige Arbeit geleistet. Zunächst war Trainer Noka Serdarusic im Gespann mit Manager Uwe Schwenker das Nonplusultra. Danach folgte Trainer Alfred Gislason, später kam Geschäftsführer Klaus Elwardt dazu. Aktuell haben Trainer Filip Jicha, Co-Trainer Christian Sprenger und Geschäftsführer Viktor Szilagyi das Zepter in der Hand und ziehen gemeinsam an den richtigen Strippen. Ganz zum Schluss brauchen wir natürlich noch mal Ihren Blick in die Glaskugel: Wen erwartet Klaus-Dieter Petersen als deutschen Meister der Saison 2023/24? Die Schale darf gerne da bleiben wo sie aktuell ist, also in Kiel. Deutscher Meister zu werden ist immer unser Ziel. Ich kenne kein anderes Ziel. Wir nehmen die Herausforderung – noch dazu mit den jungen Spielern – an. Das Team ist jetzt wieder ein klein bisschen im Umbruch, aber genau das ist das, was zählt, und wir werden in Kiel hart daran arbeiten, dass die Meisterschaft nur über uns geht. JÖRG LÜHN 29
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