HWMG_04_2023_download
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„Gründlichkeit vor Hektik“<br />
Zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 5. Juli über die Abstimmung zum Gebäudeenergiegesetz<br />
stellte Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf und Präsident<br />
von Handwerk.NRW, fest:<br />
„Demokratie bedeutet: Regieren durch<br />
Diskussion – im Parlament und in der<br />
Öffentlichkeit. Was die Bundesregierung<br />
im parlamentarischen Verfahren versäumt<br />
hat, setzt Karlsruhe mit seiner Entscheidung<br />
zum Gebäudeenergiegesetz nun<br />
durch. Die Ampel hat dem Klimaschutz<br />
mit ihrem Vorgehen einen Bärendienst<br />
erwiesen und Misstrauen in der Bevölkerung<br />
geschürt. Im Ergebnis erleben<br />
die Betriebe des Sanitär-, Heizungs- und<br />
Klimahandwerks einen nie dagewesenen<br />
Run auf Öl- und Gasheizungen. Das zeigt:<br />
Die Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
sind extrem verunsichert und wünschen<br />
sich beim Thema Wärmewende endlich<br />
Verlässlichkeit und Klarheit.<br />
Die Realität sieht anders aus: In der Sache<br />
ist das Gebäudeenergiegesetz noch immer<br />
extrem reparaturanfällig. Unsicherheiten<br />
bestehen zum Beispiel bei der Pflicht zum<br />
Heizungstausch, wenn die Kommune die<br />
Frist zur Erstellung einer Wärmeplanung<br />
bis 2026 beziehungsweise 2028 nicht einhalten<br />
kann. Auch berechenbare Förderbedingungen<br />
lassen auf sich warten.<br />
Geschäftsbericht der Handwerkskammer<br />
Nun gilt es, die Sommerpause zu nutzen,<br />
sachliche Argumente aufzunehmen und<br />
dann Gebäudeenergiegesetz und Wärmeplanung<br />
im Zusammenhang und in Ruhe<br />
zu beraten. Gründlichkeit geht vor Hektik!<br />
Die Dekarbonisierung des Gebäudesektors<br />
wird nur gelingen, wenn wir gut durchdachte<br />
Konzepte entwickeln und ökonomische<br />
Anreize setzen, Emissionen zu<br />
mindern. Dazu gehört an erster Stelle eine<br />
ambitionierte und sektorübergreifende<br />
CO 2<br />
-Bepreisung.<br />
Mit dem Heizungswechsel allein werden<br />
wir die Klimaneutralität bis 2<strong>04</strong>5 jedenfalls<br />
nicht erreichen. Wir brauchen Technologieoffenheit.<br />
Unabhängig vom weiteren<br />
Verlauf im Heizungsstreit können verunsicherte<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
schon heute für mehr Energieeffizienz in<br />
den eigenen vier Wänden sorgen – indem<br />
sie zum Beispiel in Fassadendämmung,<br />
Fenstererneuerung oder Photovoltaik auf<br />
dem Dach investieren.“<br />
Zur Sommer-Vollversammlung am 14. Juni hat die Handwerkskammer ihren neuen Geschäftsbericht<br />
mit Zahlen und Fakten aus dem Kammerbezirk vorgelegt. Aber „Werkstatt <strong>2023</strong>“ will noch mehr:<br />
das Handwerk in Geschichten greifbar machen.<br />
Foto: HWK Düsseldorf/Ingo Lammert<br />
der Krieg in der Ukraine und Inflation.<br />
Klimakrise, Energie- und Mobilitätswende<br />
wirken sich auf jeden Einzelnen aus und<br />
beschäftigen auch das Handwerk grundlegend.<br />
Nachzulesen ist dies in einem<br />
Interview mit Präsidium und Hauptgeschäftsführung.<br />
„Inzwischen ist klar<br />
geworden: Die notwendige Transformation<br />
wird nur mit dem Handwerk gelingen.<br />
Was sich als Antriebskraft im Kleinen<br />
bei unseren Alltagshelden zeigt, ist dazu<br />
angetan, das große Ganze zu stemmen“,<br />
resümiert Kammerhauptgeschäftsführer<br />
Dr. Axel Fuhrmann.<br />
Bei der wirtschaftlichen Entwicklung im<br />
Kammerbezirk standen die Zeichen zuletzt<br />
wieder auf leichte Entspannung, wenn<br />
auch in einem nach wie vor schwierigen<br />
Umfeld. Sorgen bereiten vor allem die<br />
unsichere Lage in der Bauwirtschaft, dem<br />
Konjunkturmotor der vergangenen Jahre,<br />
und der Druck auf die Beschäftigung<br />
(rund 40 Prozent der Betriebe melden<br />
offene Stellen). Eine Trendumkehr gab es<br />
hingegen bei den bestandenen Meisterprüfungen,<br />
die sich mit 938 erfolgreichen<br />
Meisterinnen und Meistern wieder der<br />
Zielmarke von 1.000 annäherten –<br />
„potentielle Gründer und Nachfolgerinnen,<br />
da gut die Hälfte von ihnen die<br />
Selbstständigkeit anstrebt“, wertete<br />
Kammerpräsident Andreas Ehlert dies<br />
als sehr positive Nachricht im Hinblick<br />
auf das Nachfolgethema im Handwerk.<br />
Der Fachkräftemangel stellt laut Handwerkskammer<br />
weiterhin die größte Herausforderung<br />
der kommenden Jahre dar.<br />
Vor dem Hintergrund des demografischen<br />
Wandels und der entscheidenden Rolle<br />
des Handwerks bei der Energiewende<br />
bleibt der Nachwuchsbedarf hoch. Die<br />
Anzahl neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse<br />
hat nach der Corona-Delle<br />
noch nicht ganz wieder das Vorkrisenniveau<br />
von 2019 erreicht. Zugpferde der<br />
handwerklichen Ausbildung sind derzeit<br />
vor allem die Bau- und Ausbaugewerke<br />
– allen voran die klimarelevanten Berufe<br />
Anlagenmechaniker für Sanitär-Heizung-<br />
Klimatechnik und Elektroniker für Energieund<br />
Gebäudetechnik. Auch im Handwerk<br />
entwickelt sich der Ausbildungsmarkt<br />
zunehmend vom Stellen- zum Bewerbermarkt.<br />
gebiet und das bergische Städtedreieck<br />
mit fast 60.000 Mitgliedsbetrieben, die<br />
einen Umsatz von über 34 Milliarden Euro<br />
im Jahr erwirtschaften und rund 20.000<br />
junge Menschen ausbilden.<br />
u Der Geschäftsbericht „Werkstatt <strong>2023</strong>“<br />
ist auch als PDF-Datei auf der Internetseite<br />
der Handwerkskammer Düsseldorf<br />
erhältlich.<br />
„Local Hero“ heißt das Schwerpunktthema,<br />
schmied. Sie fertigen nachhaltig, setzen Globale Herausforderungen,<br />
unter dem auch diesmal wieder sich für soziale Belange, Natur- und Denk-<br />
lokale Lösungen<br />
Mit ihren „Werkstattberichten“, die die<br />
Handwerkerinnen und Handwerker in acht malschutz ein oder betätigen sich ehrenamtlich.<br />
Handwerkskammer seit 2009 im Zweiemotionalen<br />
Sie machen sich für Qualifizierung So typisch die lokale Verwurzelung für die<br />
Jahres-Turnus herausgibt, will sich der<br />
und informativen Porträts<br />
vorgestellt werden. Sie stehen für Vielfalt stark – ob im Familienunternehmen oder „Wirtschaftsmacht von nebenan“ auch<br />
Wirtschaftsverband bewusst von reinen W a nenök .sell ri<br />
und Engagement des Handwerks, das sie als Berufsschullehrer. Stellvertretend repräsentieren<br />
sein mag, ist das Handwerk gleichzeitig<br />
Zahlen-Darstellungen abheben. Der Kam-<br />
auf ihre ganz persönliche Weise leben,<br />
sie Unternehmerinnen, Mitar-<br />
immer mehr in globale Zusammenhänge<br />
merbezirk (Regierungsbezirk Düsseldorf)<br />
als Steinmetzin oder Dachdecker, Schuhmacherin,<br />
beiter und Azubis in 60.000 Betrieben des eingebunden. Nach Corona kamen Liefer-<br />
umfasst neben der Landeshauptstadt den<br />
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,HBMG , NEDNES 080261542 , HCIRNIEH a @ofni<br />
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Tischler, Brauer oder Gold-<br />
Kammerbezirks.<br />
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linken Niederrhein, das westliche Ruhrbeiter<br />
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