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PETS SH01/2023

Das Leben mit Haustieren ist schön! Als Ratgeber begleitet PETS Haustierhalter aller Altersgruppen mit umfassenden Gesundheits und Ernährungsthemen, sowie Informationen und Tipps für den Umgang mit Hunden, Katzen, Kleintieren, Vögeln und Aquarienfischen im Alltag. Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen. Dabei steht das Wohlergehen der Haustiere immer im Mittelpunkt. Haustiere sind Freunde, Begleiter, Familienmitglieder. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und zum Zusammenhalt der Gesellschaft und bieten Menschen Geborgenheit.

Das Leben mit Haustieren ist schön!
Als Ratgeber begleitet PETS Haustierhalter aller Altersgruppen mit umfassenden
Gesundheits und Ernährungsthemen, sowie Informationen und Tipps für den Umgang mit Hunden, Katzen, Kleintieren, Vögeln und Aquarienfischen im Alltag.
Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen. Dabei steht das Wohlergehen der Haustiere immer im Mittelpunkt. Haustiere sind Freunde, Begleiter, Familienmitglieder.
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<strong>PETS</strong>, DEIN HAUSTIER-RATGEBER – SONDERAUSGABE ERNÄHRUNG NR. 02/<strong>2023</strong><br />

<strong>PETS</strong><br />

<strong>PETS</strong><br />

DEIN HAUSTIER-RATGEBER<br />

AUSREICHEND TRINKEN<br />

Mit diesen Tipps klappt es<br />

FUTTERVERWEIGERUNG<br />

Eine Tierärztin gibt Antworten<br />

MEIN HUND FRISST GRAS<br />

Das steckt dahinter<br />

SONDERHEFT<br />

Ernährung<br />

NAHRUNGSERGÄNZUNGEN<br />

Die wichtigsten Mittel und deren Wirkung<br />

Nr. 02/<strong>2023</strong>: Deutschland 3,95 €<br />

Österreich 4,60 € Schweiz 5,60 CHF Luxemburg 4,70 €<br />

02<br />

4 193482 103959


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Tipps und Tricks<br />

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– so muß<br />

es sein!


Fotos: iStock; Text: Sandra Hoffmann<br />

Fotos Titel: iStock<br />

Sandra Hoffmann,<br />

Chefredakteurin<br />

Einfach<br />

tierisch<br />

04 ABC DER FÜTTERUNG<br />

Hund & Katze artgerecht<br />

ernähren<br />

10 FUTTERVERWEIGERUNG<br />

Tierärztin Andrea Göbel<br />

gibt Antworten<br />

14 ERNÄHRUNGSBERATUNG<br />

Hilfe bei Ernährungsfragen<br />

16 MEIN TIER TRINKT NICHT<br />

Tipps & Tricks zur<br />

Steigerung der Trinkmenge<br />

20 NAHRUNGSERGÄNZUNGEN<br />

Bewährte Mittel für Ihr Tier<br />

INHALT<br />

Willkommen bei <strong>PETS</strong><br />

Haben Sie schon einmal darauf geachtet, wie viel Ihr Tier<br />

trinkt? Vor allem jetzt im Sommer ist eine ausreichende<br />

Flüssigkeitszufuhr wichtig. Falls Sie einen Trinkmuffel<br />

zu Hause haben, lesen Sie schnell unsere Tipps ab S. 16.<br />

Im großen Interview mit Tierärztin Andrea Göbel geht es<br />

um die tierischen Kandidaten, die nicht fressen wollen.<br />

Wann ist Grasfressen bei Hunden ein Grund zur Sorge?<br />

All das und viel mehr lesen Sie in diesem Heft!<br />

10<br />

10<br />

26 HUNDESENIOREN<br />

Ernährung älterer Hunde<br />

28 FÜTTERUNGSFEHLER<br />

Ernährungsbedingte Probleme<br />

lassen sich vermeiden<br />

Katze<br />

32 ÄLTERE KATZE<br />

Ernährung den aktuellen<br />

Bedürfnissen anpassen<br />

34 DICKE KATZE<br />

Gesund Gewicht reduzieren<br />

38 GIFTIGE PFLANZEN<br />

Vorsicht vor diesen Schnittblumen<br />

& Zimmerpflanzen<br />

Nager<br />

40 KANINCHEN &<br />

MEERSCHWEINCHEN<br />

Artgerechte Ernährung<br />

Vogel<br />

42 ARTGERECHTE<br />

ERNÄHRUNG<br />

Interview mit Vogelspezialistin<br />

Nadine Fischer<br />

Lesetipp<br />

Vegetarisch fit<br />

Freuen Sie sich auf die Ausgabe<br />

Vegetarisch fit: Wir stellen Ihnen<br />

die besten Rezepte für den<br />

Sommer vor – deftige Köstlichkeiten<br />

vom Grill, Burger, Spieße<br />

und Co. Außerdem gibt es süße<br />

Kreationen mit Beeren, Eis-<br />

Desserts und alles Wissenswerte<br />

zum Thema Johannisbeeren,<br />

jetzt im Zeitschriftenhandel<br />

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38<br />

28<br />

Hund<br />

24 GRASFRESSEN<br />

Normal oder ein Grund<br />

zur Sorge?<br />

Aquaristik<br />

46 RICHTIGE FÜTTERUNG<br />

von Aquarienfischen<br />

50 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

<strong>PETS</strong> 3


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

Das ABC der<br />

artgerechten Fütterung<br />

Wie beim Menschen, so ist auch bei Hund und Katze eine ausgewogene Ernährung<br />

die Basis für ein langes und gesundes Leben. Wer die Bedürfnisse von Hunden und Katzen<br />

kennt, kann bei der Ernährung neue, artgerechte Wege gehen und somit<br />

das Beste für die Gesundheit seines Tieres tun. Die Bedürfnisse von Hunden und Katzen<br />

sind jedoch durch ihre Entwicklung etwas unterschiedlich.<br />

Text: Vanessa Rössler<br />

D<br />

as Zusammenleben zwischen<br />

Mensch und Hund startete vor<br />

10.000 bis 20.000 Jahren. Es<br />

wird davon ausgegangen, dass Wölfe<br />

bereits sehr früh die Nähe zu den<br />

Menschen suchten, da sie hofften,<br />

etwas von deren Beute zu ergattern.<br />

Die heute bekannten Haushunde<br />

entstanden durch die sogenannte<br />

Artbildung, d.h. die genetischen<br />

Eigenschaften einer Spezies ändern<br />

sich im Laufe der Zeit und es entsteht<br />

eine neue Spezies. Zu Beginn<br />

unterschieden sich Hunde äußerlich<br />

kaum von Wölfen, lediglich<br />

das Verhalten der Tiere hatte sich<br />

geändert. Mit der Zeit entwickelten<br />

sich auch optische Merkmale, wie<br />

Fotos: iStock<br />

4 <strong>PETS</strong>


FLEISCH UND FISCH stellen für Hunde und Katzen<br />

hochwertige Proteinquellen dar<br />

Schlappohren oder geflecktes Fell.<br />

Diese wurden über Züchtung noch<br />

weiter verändert. Über die Jahrtausende<br />

passte sich der Hund den<br />

Gegebenheiten im Zusammenleben<br />

mit dem Menschen an. Das betrifft<br />

neben dem Verhalten und dem<br />

Aussehen auch den Ansprüchen<br />

an das Futter. Der Hund ist wie der<br />

Wolf ein Fleischfresser geblieben.<br />

Die Verdauung des Hundes hat sich<br />

aber durch das Zusammenleben<br />

mit dem Menschen verändert und<br />

angepasst. Denn der Mensch teilte<br />

mit den Tieren ja nicht zwingend<br />

das wertvolle Fleisch, sondern<br />

jegliche Form von Lebensmittelresten,<br />

die entbehrlich waren. Hunde<br />

besitzen daher heute 30 Gene, die<br />

zur Aufspaltung von Stärke im Verdauungstrakt<br />

notwendig sind und<br />

können in Maßen auch bestimmte<br />

Kohlenhydrate verdauen. Bei der<br />

Hundefütterung hat man daher gewisse<br />

Freiheiten, da der Hund zwar<br />

vom Wolf abstammt, aber er kein<br />

Wolf mehr ist.<br />

Die Katzen<br />

begleiten den<br />

Menschen<br />

ebenfalls<br />

schon seit<br />

10.000 Jahren,<br />

wurden aber<br />

nicht vom<br />

Mensch gefüttert. Die Aufgabe von<br />

Katzen war es, Mäuse und Ratten in<br />

den Getreidelagern des Menschen<br />

zu dezimieren. Auch heute noch<br />

leben viele Katzen zwar mit dem<br />

Menschen zusammen, sind aber<br />

nicht von dessen Fütterung abhängig.<br />

Im Gegensatz zum Hund haben<br />

sich manche Katzenrassen über die<br />

Zeit zwar im Aussehen ein bisschen<br />

verändert, aber ihre Ansprüche ans<br />

Futter sind noch dieselben. Diese<br />

Unterschiede zwischen Hund und<br />

Katze muss man auch berücksichtigen,<br />

wenn man sich mit der artgerechten<br />

Fütterung auseinandersetzt.<br />

WAS BEDEUTET ARTGERECHTE<br />

FÜTTERUNG?<br />

Hunde bezeichnet man als fakultative<br />

Karnivore – d.h. der Hund ist ein<br />

Fleischfresser, der sich zum Teil auch<br />

von pflanzlichen Nahrungsmitteln<br />

ernähren kann, tierische Nahrungsmittel<br />

aber grundsätzlich vorzieht.<br />

Katzen sind obligate Karnivore,<br />

d.h. sie müssen sich von tierischen<br />

Nahrungsmitteln ernähren. Nach<br />

dem Fertigfutter-Boom seit den<br />

1950er Jahren geht der Trend in den<br />

letzten Jahren auch bei der Tierfütterung<br />

in Richtung natürlich, frisch<br />

und artgerecht. Es geht nicht mehr<br />

nur darum, schnell zu füttern, <br />

AUSGEWOGENE und abwechslungsreiche<br />

Nahrung ist ein Grundpfeiler<br />

für gute Gesundheit<br />

<strong>PETS</strong> 5


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

ROHES EIGELB enthält wertvolle Vitamine (z.B. Biotin und Folsäure),<br />

Mineralstoffe und Spurenelemente (u.a. Zink, Selen) und Aminosäuren<br />

sondern man möchte wieder wissen,<br />

was im Futter drin ist. Wenn man<br />

sein Tier natürlich und artgerecht<br />

füttern möchte, bedeutet das, sich<br />

an den Bedürfnissen des Tieres und<br />

dessen Verdauung zu orientieren.<br />

Damit ist klar, dass die Fütterung<br />

von Hunden und Katzen unterschiedlich<br />

ist und man Katzen nicht<br />

wie kleine Hunde behandeln darf.<br />

In der Natur gibt es niemanden, der<br />

dem Hund oder der Katze das Essen<br />

kocht, bevor es gefressen wird.<br />

Daher entwickelten sich mit der Zeit<br />

verschiedene Wege der frischen,<br />

rohen Fütterung wie BARF (biologisch,<br />

artgerechtes, rohes Futter)<br />

oder Prey (= vom Beutetier), um nur<br />

zwei zu nennen. Bei diesen Konzepten<br />

versucht man, ein artgerechtes,<br />

rohes Futter selbst zusammenzustellen.<br />

Diesen Fütterungsformen liegt<br />

aber zugrunde, dass man sich etwas<br />

mit der Fütterung auseinandersetzt<br />

und versucht, den Nährstoffbedarf<br />

der Tiere auf möglichst natürlichem<br />

Wege zu decken. Dazu muss man<br />

wissen, in welchen Komponenten<br />

der Fütterung was drinsteckt. Was<br />

liefert die Vitamine, Mineralstoffe<br />

oder Spurenelemente? Geht das<br />

alles natürlich oder braucht man<br />

bestimmte Zusätze? Was braucht der<br />

Körper neben den Nährstoffen noch<br />

und darf in der Fütterung also nicht<br />

fehlen? Bei Hunden und Katzen als<br />

Beutegreifer liegt es nahe, sich anzuschauen,<br />

wie ein Beutetier aufgebaut<br />

ist und was von dem Beutetier auch<br />

tatsächlich gefressen wird. Das gibt<br />

Hinweise darauf, was auch in einer<br />

selbst zusammengestellten Futterration<br />

nicht fehlen darf.<br />

PROTEINQUELLE MUSKELFLEISCH<br />

Bei Hund und Katze macht Muskelfleisch<br />

einen großen Anteil der<br />

frischen Futterration aus. Was<br />

bedeutet eigentlich Muskelfleisch?<br />

Muskelfleisch ist das am Skelett anhaftende<br />

Muskelgewebe inklusive<br />

fett- und bindegewebigen Anteilen.<br />

Da die Muskeln im Körper unterschiedliche<br />

Aufgaben haben, ist<br />

auch das Aussehen des Fleisches<br />

unterschiedlich. Manche Muskeln<br />

Nicht für den<br />

menschlichen<br />

Verzehr bedeutet<br />

nicht minderwertig<br />

sind stärker durchblutet als andere,<br />

dann gibt es wieder sehr fett<br />

-und bindegewebsreiche Abschnitte.<br />

Daher sieht z.B. Hühnerbrust<br />

anders aus als das dunklere Fleisch<br />

von der Keule. Bauchfleisch ist sehr<br />

fettig, Lende hingegen sehr mager.<br />

Bei der Fütterung von Hund<br />

und Katze kann man natürlich auf<br />

Muskelfleisch-Abschnitte zurückgreifen,<br />

die es normalerweise für<br />

den menschlichen Verzehr nicht zu<br />

kaufen gibt (Lefzen, Kronfleisch,<br />

Saumfleisch). Zudem bekommt man<br />

Abschnitte, die beim Verarbeiten<br />

des Fleisches für den Menschen<br />

anfallen. Das bedeutet jedoch nicht,<br />

dass dieses Fleisch minderwertig ist.<br />

KNOCHEN LIEFERN MINERALSTOFFE<br />

Raubtiere fressen immer auch einen<br />

Teil der Knochen des Beutetiers,<br />

da sie lebenswichtige Mineralstoffe,<br />

wie Kalzium für ein gesundes<br />

Knochengerüst enthalten. Knochen<br />

sind daher in der Rohfütterung<br />

ein essentieller Bestandteil eines<br />

bedarfsdeckenden Futterplans für<br />

Fotos: iStock<br />

6 <strong>PETS</strong>


Hunde und Katzen. Beim Hund<br />

füttert man meistens eine Mischung<br />

von weichen und harten Knochen<br />

und erreicht dadurch sehr einfach<br />

eine gute Deckung der Nährstoffe<br />

wie Kalzium, Phosphor, Magnesium<br />

uvm. Zu den weichen Knochen<br />

zählen im Normalfall alle Geflügelknochen<br />

(Hühnerhälse, Hühnerflügel,<br />

Hühnerkarkassen, Entenflügel)<br />

und Knochen vom Kaninchen.<br />

Harte Knochen wären zum Beispiel<br />

Lammrippen, Ziegenrippen oder<br />

Rinderbrustbein. Da die Beutetiere<br />

von Katzen kleiner sind als die der<br />

Hunde, greift man bei ihnen auf<br />

weiche Knochen von Geflügel oder<br />

Kaninchen zurück. Wenn man aus<br />

bestimmten Gründen keine Knochen<br />

füttern kann/will (Erkrankungen,<br />

Verträglichkeiten), muss man<br />

auf Kalziumpräparate wie Knochenmehl,<br />

Calciumcitrat & Co zurückgreifen,<br />

um den Kalzium-Bedarf der<br />

Tiere zu decken.<br />

INNEREIEN ALS VITAMIN UND<br />

SPURENELEMENTE-BOOSTER<br />

Dass auch der Mensch den Wert der<br />

rohen Innereien als Nährstofflieferant<br />

kannte, sieht man, wenn man<br />

sich z.B. die ursprüngliche Ernährung<br />

der Inuit, der Ureinwohner<br />

der Arktis, anschaut. Aus Mangel<br />

an frischem Obst und Gemüse aßen<br />

die Inuit z.B. auf der Jagd auch das<br />

rohe Fleisch und die Innereien der<br />

frisch erlegten Beutetiere. Aufgrund<br />

der extremen klimatischen Bedingungen,<br />

unter denen keine Landwirtschaft<br />

möglich ist, nutzte auch<br />

der Mensch hauptsächlich tierische<br />

Nahrung, um sich mit den notwendigen<br />

Nährstoffen wie Vitaminen<br />

und Spurenelementen zu versorgen.<br />

Auch Beutefresser wie Hund und<br />

Katze nehmen Vitamine und sehr<br />

viele Mineralstoffe über die Innereien<br />

des Beutetiers auf. Die einzelnen<br />

Innereien unterscheiden sich sehr<br />

in ihren Inhaltsstoffen und man<br />

sollte wissen, warum man welche<br />

Innerei in der Fütterung braucht.<br />

In der Leber speichert der Körper<br />

viel Vitamin A (Retinol). Sie enthält<br />

viel Eisen, B-Vitamine, Vitamin K<br />

und Spurenelemente wie Kupfer<br />

und Mangan in erhöhten Mengen.<br />

Nieren enthalten vor allem viel<br />

Natrium und Selen, sowie einige<br />

B-Vitamine und Kupfer. Die Milz<br />

ist reich an Phosphor, Kalium und<br />

Eisen. Herz enthält u.a. Kupfer,<br />

B-Vitamine, Vitamin E und Kalium<br />

sowie die für die Katzen essentielle<br />

Aminosäure Taurin. Lunge hat sehr<br />

ähnliche Nährwerte wie die Milz<br />

und enthält ebenfalls einen höheren<br />

Gehalt an Taurin. Innereien sind<br />

ein ganz wichtiger Teil der frischen<br />

Fütterung, wenn man ohne viele<br />

künstliche Zusätze arbeiten möchte.<br />

Man darf sie daher nicht ersatzlos<br />

streichen, wenn das Tier sie nicht so<br />

gerne frisst oder man sich davor<br />

ekelt. Je nachdem, ob man nur<br />

einzelne Innereien streicht oder<br />

alle, braucht es mehr oder weniger<br />

Ergänzungen, um diese richtig zu<br />

ersetzen. Die meisten Vitamine und<br />

Mineralstoffe können über Fleisch,<br />

Knochen und Innereien abgedeckt<br />

werden. Vitamin D ist jedoch über<br />

Fleisch nur schwer abzudecken. Daher<br />

darf Fisch auf dem Speiseplan<br />

von Hund und Katze nicht fehlen.<br />

FISCH ALS VITAMIN D-QUELLE<br />

Fisch ist ein wichtiger Lieferant von<br />

Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und<br />

ist reich an Kalium, Jod, Selen, Zink,<br />

Fluorid. Wie bei Fleisch unterscheiden<br />

sich die Fischsorten im Gehalt<br />

von Fett und Vitaminen. Fische, die<br />

man aufgrund ihres hohen Vitamin<br />

D-Gehalts füttern kann, sind Forelle,<br />

Lachs/Wildlachs, Hering, Sprotten<br />

und Sardinen. Andere Fischarten<br />

liefern zwar hochwertiges Protein,<br />

aber kein Vitamin D. Hier muss man<br />

also ein bisschen aufpassen, welchen<br />

Fisch man auswählt. Wenn<br />

man keinen Fisch füttern möchte,<br />

oder Hund/Katze den Fisch einfach<br />

nicht fressen wollen, muss man über<br />

Dorschlebertran oder Vitamin<br />

D-Tropfen die notwendige Menge<br />

Vitamin D zuführen. Hierbei ist zu<br />

beachten, dass diese Produkte das<br />

Vitamin D in viel höheren Mengen<br />

enthalten als Fisch. Vitamin D wird,<br />

wie Vitamin A, als fettlösliches<br />

Vitamin im Körper gespeichert und<br />

es kann zu einer Überdosierung<br />

kommen. <br />

WILDLACHS gehört beim Vitamin<br />

D-Gehalt zu den Spitzenreitern<br />

unter den Fischen<br />

<strong>PETS</strong> 7


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

FETT ALS ENERGIELIEFERANT<br />

In der Ernährung des Menschen<br />

wird Fett oft verteufelt – alles muss<br />

fettfrei sein, möglichst mager, ansonsten<br />

bekommt man (oder eher<br />

Frau) einen Schweißausbruch.<br />

Dieses Gefühl legt man dann auch<br />

schnell auf die Ernährung der Tiere<br />

um. Was Mensch aber dabei vergisst<br />

– Fett ist bei Karnivoren (Fleischfressern)<br />

DER Energielieferant. Der<br />

Fettanteil den ein Hund oder eine<br />

Katze über ein Beutetier aufnehmen<br />

würden, läge bei etwa 8–12.5 Prozent.<br />

Tierisches Fett enthält gesättigte<br />

Fettsäuren und ist für Hunde<br />

und Katzen viel besser und direkter<br />

verwertbar als pflanzliches Fett.<br />

Fett ist ein wichtiger Energielieferant,<br />

sorgt für eine gute Verdauung,<br />

glänzendes Fell und gesunde Haut.<br />

Katzen benötigen zudem Fett in der<br />

Nahrung, da ihr Körper aufgrund<br />

eines Enzymmangels Arachidonsäure<br />

nicht aus Linolsäure selber<br />

PANSEN hat für uns einen<br />

gewöhnungsbedürftigen Geruch;<br />

die meisten Hunde lieben es<br />

GEMÜSE UND OBST<br />

sollte sehr fein püriert<br />

werden; das Fleisch darf<br />

gern stückig sein<br />

bilden kann. Sie muss daher über<br />

die Nahrung in Form von tierischem<br />

Fett zugeführt werden. Die Energiegewinnung<br />

der Katze, als obligater<br />

Karnivor, ist zudem komplett auf<br />

die Verdauung von Eiweißen und<br />

Fetten ausgerichtet. Beim Hund hat<br />

man die Option, auch einen gewissen<br />

Anteil an Kohlenhydraten<br />

als Energielieferant zu verwenden,<br />

sollte er Fett nicht gut vertragen.<br />

PANSEN/BLÄTTERMAGEN<br />

ALS TEIL DES SPEISEPLANS<br />

Zu Beutetieren gehört natürlich auch<br />

der Magen. Tiermägen von Wiederkäuern<br />

oder Geflügel dürfen auch<br />

mit auf den frischen Speiseplan von<br />

Hund und Katze. Über den Mageninhalt<br />

nehmen Fleischfresser in der<br />

Natur noch wertvolle, vorverdaute<br />

pflanzliche Überreste auf.<br />

OBST UND GEMÜSE –<br />

NAHRUNG FÜR DIE DARMFLORA<br />

In der freien Wildbahn fressen der<br />

Wolf oder die Katze mit Sicherheit<br />

kein frisches Gemüse vom Feld. Das<br />

stimmt – die Tiere nehmen jedoch<br />

sehr wohl pflanzliche Stoffe über<br />

den Magen der Beutetiere auf. Die<br />

pflanzliche Kost ist dadurch bereits<br />

vorverdaut und so auch für sie verwertbar,<br />

da die Tiere, wie auch der<br />

Mensch, keine Enzyme besitzen,<br />

um pflanzliche Zellen aufzuspalten.<br />

Man kann also davon ausgehen,<br />

dass die Tiere einen gewissen Teil<br />

an schwer- bzw. unverdaulichen<br />

pflanzlichen Nahrungskomponenten<br />

benötigen. In der Fütterung<br />

greift man auf Obst und Gemüse<br />

zurück, um dem Körper wertvolle<br />

Faserstoffe zur Verfügung zu stellen.<br />

Unlösliche Faserstoffe werden<br />

im Darm nicht verdaut und verlassen<br />

diesen auch wieder in unveränderter<br />

Form. Dadurch vereinfacht<br />

sich die Passage der Nahrung durch<br />

den Darm. Lösliche Faserstoffe<br />

können zwar von den körpereigenen<br />

Darm-Enzymen von Hund oder<br />

Katze nicht aufgespalten werden,<br />

jedoch dienen sie als Nahrung für<br />

die nützlichen Darmbakterien, die<br />

zu einer gesunden Darmflora gehören.<br />

Bei gesunden Hunden macht<br />

der pflanzliche Anteil 20–40 Prozent<br />

der Futterration aus, bei der Katze<br />

in etwa 3–5 Prozent. Bei Hunden<br />

Fotos: iStock<br />

8 <strong>PETS</strong>


kann man einen Teil dieses pflanzlichen<br />

Anteils auch durch Kohlenhydrate<br />

wie Getreide (optimalerweise<br />

Pseudo-Getreide) oder Kartoffeln<br />

ersetzen, denn der Hund ist ja – im<br />

Gegensatz zur Katze – in der Lage,<br />

Kohlenhydrate verdauen. So sehr<br />

man auch versucht ohne Nahrungsergänzungen<br />

auszukommen, schafft<br />

man das jedoch nicht ganz. Hier<br />

kann man sich aber sehr gut mit<br />

natürlichen Zusätzen behelfen, um<br />

Fehlendes zu ergänzen.<br />

OMEGA 3-ÖLE<br />

Fleisch aus Weidehaltung oder von<br />

wildlebenden Tieren (Reh, Hirsch)<br />

enthält Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren<br />

in einem ausgewogenen,<br />

gesunden Verhältnis. Das gilt leider<br />

nicht für Fleisch aus Masttierhaltung.<br />

Durch die spezielle Haltung<br />

und Fütterung der Tiere produziert<br />

der Körper weniger Omega 3-Fettsäuren<br />

und der Anteil an Omega 6-<br />

Fettsäuren überwiegt. Um dieses<br />

unausgewogene Verhältnis wieder<br />

zurechtzurücken, setzt man bei<br />

BARF oder Kochfütterung bestimmte<br />

Öle ein. In tierischen Ölen, wie<br />

Fischölen liegen die Omega 3-Fettsäuren<br />

EPA und DHA direkt vor<br />

und können von den Tieren ohne<br />

Umweg aufgenommen werden. Sie<br />

sind daher optimale Omega 3-Lieferanten.<br />

Viele Pflanzenöle, außer<br />

Hanf- und Leinöl haben das Problem,<br />

das sie viel zu viele Omega<br />

Fischöle eignen<br />

sich besser als<br />

Pflanzenöle<br />

6-Fettsäuren enthalten und somit<br />

gar nicht dafür geeignet sind, Omega<br />

3-Fettsäuren zu liefern. Pflanzliche<br />

Öle sind als Omega 3-Lieferanten<br />

für Katzen komplett ungeeignet!<br />

JOD-ZUFUHR ÜBER ALGEN<br />

Jod ist ein essentielles Spurenelement,<br />

das der Körper selbst nicht<br />

herstellen kann. Es muss daher über<br />

die Nahrung zugeführt werden und<br />

wird in der Schilddrüse gespeichert.<br />

Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone<br />

T3 (Trijodthyronin) und<br />

T4 (Tetrajodthyronin oder Thyroxin)<br />

und zu deren Bildung unbedingt<br />

notwendig. In der Natur fressen Jäger<br />

den größten Teil ihrer Beute und<br />

damit natürlich auch die Schilddrüse<br />

und das darin gespeicherte Jod.<br />

In der Fütterung möchte man Jod<br />

sehr gezielt zuführen, da langfristige<br />

Unter- oder Überversorgungen<br />

zu Problemen mit der Schilddrüse<br />

führen können. Daher verwendet<br />

man Jod-Lieferanten wie die Seealge<br />

Ascophyllum nodosum, die man in<br />

genau der richtigen Menge füttert.<br />

WEITERE ZUSÄTZE<br />

Je nach Gesundheitszustand des Tieres<br />

können natürlich noch Zusätze<br />

für die Gelenke (wie Grünlippmuschel,<br />

Kollagen) mit in die Fütterung<br />

aufgenommen werden.<br />

NATÜRLICHE ERGÄNZUNGEN<br />

Bei Hunden kann man den Speiseplan<br />

noch mit verschiedenen<br />

Ergänzungen wie Milchprodukten,<br />

gemahlenen Nüssen, Kokosflocken<br />

oder Eiern etwas abwechslungsreicher<br />

gestalten. Diese werden<br />

meistens auch gerne angenommen<br />

und auch gut vertragen.<br />

DIE SEEALGE<br />

Ascophyllum<br />

nodosum ist<br />

besonders reich<br />

an Jod<br />

ZUM SCHLUSS<br />

Mit all diesen Komponenten baut<br />

man einen natürlichen Futterplan<br />

für sein Tier zusammen. Je nachdem,<br />

welche Rohfütterungsform<br />

einem zusagt, unterscheidet sich die<br />

prozentuelle Aufteilung etwas und<br />

es macht auch einen Unterschied,<br />

ob man einen Hund oder eine Katze<br />

hat. Daher ist es wichtig, sich mit<br />

dem Thema intensiver zu beschäftigen,<br />

sich einzulesen und verschiedene<br />

Konzepte zu vergleichen. So<br />

findet man sicher einen Weg, der<br />

einem zusagt und der für das eigene<br />

Tier gut passt. Wichtig ist, dass man<br />

gewisse Komponenten nicht einfach<br />

streichen kann, sondern sich dann<br />

um Alternativen kümmern muss,<br />

denn jede Komponente übernimmt<br />

in der Fütterung von Hund und<br />

Katze eine gewisse Aufgabe. Das<br />

Ersetzen geht meist problemlos und<br />

ebenso natürlich. Man muss nur<br />

wissen wie. Wie auch wir Menschen<br />

profitieren auch unsere Hunde und<br />

Katzen von einer frischen Fütterung,<br />

die genau auf sie abgestimmt<br />

ist und es macht auch viel Spaß, das<br />

Futter selbst zusammenzustellen<br />

und zu wissen was darin enthalten<br />

ist. Wer (noch) unsicher ist, kann<br />

sich z.B. Hilfe bei einem Tierernährungsberater<br />

suchen und sich dort<br />

einen Futterplan erstellen lassen.<br />

<strong>PETS</strong> 9


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

FUTTERVERWEIGERUNG<br />

ist ein häufiges Symptom,<br />

welches sehr unterschiedliche<br />

Gründe haben kann<br />

Warum will mein Tier nicht fressen?<br />

Eine Tierärztin antwortet<br />

Wohl jeder Tierhalter hat es schon erlebt, dass sein Tier nicht fressen wollte. Die Gründe<br />

dafür können harmlos sein. Es können aber auch ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken.<br />

Wir haben mit Tierärztin Andrea Göbel von Interquell über das Thema gesprochen.<br />

Das Interview führte Sandra Hoffmann<br />

Was können Gründe für Appetitlosigkeit<br />

sein, bei denen Tierhalter nicht<br />

sofort in Panik verfallen müssen?<br />

Zunächst sollte man das Futter<br />

prüfen. Ist es z. B. durch ungünstige<br />

Lagerungs- und Transportbedingungen<br />

verdorben oder ranzig, verweigert<br />

es der Vierbeiner aus gutem<br />

Grund. Beim Hund kommt es in der<br />

Pubertät öfter mal zur Futterverweigerung.<br />

Zum einen, weil sie testen,<br />

wie weit sie bei Frauchen und Herrchen<br />

gehen können, zum anderen,<br />

weil nun Sexualhormone produziert<br />

werden, die das Fressverhalten beeinflussen<br />

können.<br />

Manche Hunde haben schlichtweg<br />

kein ausgeprägtes Hungergefühl<br />

und sind eher Feinschmecker, die<br />

stark selektieren, was sie fressen<br />

wollen und was nicht. Bei einem generell<br />

heiklen Fresser muss man sich<br />

daher nicht sofort Sorgen machen,<br />

wenn er mal seine Portion nicht<br />

frisst. Katzen neigen dazu, bestimmte<br />

Geschmacksrichtungen, Futterarten<br />

und Konsistenzen zu bevorzugen<br />

– beispielsweise, weil schon<br />

die Mutterkatze nur bestimmte<br />

Sorten gefressen hat. Ein minimaler<br />

Futterwechsel und schon wird der<br />

Napfinhalt konsequent verschmäht.<br />

Ist die Katze Freigänger, kann es<br />

auch schlichtweg sein, dass sie<br />

ihren Hunger bereits am Napf der<br />

Nachbarskatze oder über Beutetiere<br />

10 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock, Interquell GmbH<br />

gestillt hat. Auch der Standort des<br />

Napfes sowie dessen Größe können<br />

einen Einfluss haben. Steht der Napf<br />

an einem unruhigen Ort, hat der<br />

Hund oder die Katze möglicherweise<br />

keine Ruhe, um zu fressen. Ein<br />

zu kleiner Napf kann dazu führen,<br />

dass die Schnurrhaare am Rand<br />

anstoßen, was sehr unangenehm für<br />

das Tier ist. Auch zu hohe Außentemperaturen<br />

können den Tieren zu<br />

schaffen machen, weswegen eher<br />

in der Abenddämmerung gefressen<br />

wird, wenn es kühler ist. Darüber<br />

hinaus können auch Stress oder<br />

Trauer auf den Magen schlagen und<br />

für Appetitlosigkeit sorgen. Bei kleinen<br />

Heimtieren wie Kaninchen und<br />

Meerschweinchen ist Appetitlosigkeit<br />

hingegen immer ein absoluter<br />

Notfall und sollte umgehend vom<br />

Tierarzt abgeklärt werden.<br />

Was kann bei offensichtlich harmloser<br />

Ursache versucht werden, um den<br />

Appetit des Tieres anzuregen?<br />

Möchte der Hund nur seinen<br />

Dickschädel durchsetzen, heißt<br />

das Zauberwort „liebevolle Konsequenz“.<br />

Nimmt er sein Futter nicht,<br />

bekommt er erst zur nächsten Fütterungszeit<br />

wieder eine Mahlzeit.<br />

Zwischendurch gibt es auch keine<br />

Leckereien. Gab es Veränderungen<br />

im unmittelbaren Umfeld, die als<br />

Ursache für die Appetitlosigkeit in<br />

Frage kommen, an die sich das Tier<br />

aber zwangsläufig gewöhnen muss,<br />

können Besitzer helfen, indem der<br />

gewohnte Futterplatz möglichst<br />

unverändert bleibt. Es ist sinnvoll,<br />

von vorneherein eine Futterstelle<br />

zu wählen, an der die Katze oder<br />

der Hund ungestört und ohne Lärm<br />

fressen kann. Wagen sie sich allerdings<br />

nicht mal in die Nähe ihres<br />

Futternapfs, kann man versuchen,<br />

kleine Mengen von Hand zu füttern<br />

und das Tier behutsam an die Futterstelle<br />

heranzuführen. Bei Katzen<br />

ist auch feuchtes und weiches Futter<br />

beliebt, das gerne auf Körpertemperatur<br />

angewärmt sein darf und<br />

hierdurch noch aromatischer riecht<br />

und schmeckt. Vielleicht ist auch<br />

einfach die Portion zu groß. Für eine<br />

artgerechte Fütterung ist es sinnvoll,<br />

ihr über den Tag verteilt viele kleine<br />

Futterportionen anzubieten. Manchmal<br />

liegt die Lösung in ein paar<br />

kleineren Anpassungen, die man<br />

ausprobieren sollte. Ein gereinigter<br />

Trink- und Futternapf mit frischem<br />

Wasser versteht sich von selbst.<br />

Auch manche Hunde lieben die Abwechslung.<br />

Für sie ist die sogenannte<br />

Mischfütterung eine mögliche<br />

Alternative, um den Appetit wieder<br />

anzuregen: morgens Trockenfutter,<br />

abends Nassfutter. Gerade bei<br />

ernährungssensiblen Hunden sollte<br />

man jedoch nicht laufend neue Futtersorten<br />

testen.<br />

Bei Katzen kann es schnell zum<br />

Problem werden, wenn sie gar nichts<br />

fressen. Warum?<br />

Bei Katzen wird es bereits gefährlich,<br />

wenn sie länger als 24 Stunden<br />

keine Nahrung zu sich genommen<br />

haben. Ihr Körper lebt dann von<br />

den Fettreserven. Durch eine Stoffwechselbesonderheit<br />

der Katze wird<br />

allerdings die Leber hierdurch sehr<br />

stark belastet, was ein Leberversagen<br />

zur Folge haben kann. Bringen<br />

all die genannten Versuche nichts,<br />

der Katze das Futter schmackhaft<br />

zu machen, sollte sie dringend von<br />

einem Tierarzt untersucht werden.<br />

Wie kann ich erkennen, ob mein Tier<br />

Bauchschmerzen hat?<br />

Leider verschleiern Haustiere<br />

Schmerzen häufig und zeigen<br />

den Besitzern nicht, dass es ihnen<br />

schlecht geht. Typische Symptome<br />

TIERÄRZTIN Andrea Göbel stand<br />

uns Rede und Antwort<br />

bei Hund und Katze sind ein aufgeblähter<br />

und angespannter Bauch,<br />

Erbrechen, ein gekrümmter Rücken<br />

aber auch unspezifische Symptome<br />

wie Abgeschlagenheit. Auch Verdauungsbeschwerden<br />

wie Durchfall<br />

oder Verstopfung sind meistens mit<br />

Schmerzen verbunden. Wird vergeblich<br />

versucht, Kot abzusetzen,<br />

oder erbricht sich das Tier gleich<br />

nach dem Fressen bzw. Trinken,<br />

kann das ein Anzeichen für einen<br />

Darmverschluss, z. B. durch einen<br />

verschluckten Fremdkörper sein.<br />

Hunde äußern Unwohlsein zudem<br />

durch auffälliges Schnauzeschlecken<br />

und Schmatzen. Höchste Eile ist<br />

geboten, wenn Hunde vergeblich<br />

versuchen, zu erbrechen. Dann kann<br />

es sich um eine lebensgefährliche<br />

Magendrehung handeln, die akute<br />

Schmerzen bereitet. Was wir als<br />

<strong>PETS</strong> 11


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

Bauchschmerzen deuten, hat also<br />

oft unterschiedliche und ernsthafte<br />

Ursachen. Nagetieren wie Kaninchen<br />

oder Meerschweinchen merkt<br />

man hingegen meistens nichts an<br />

oder nur dass sie vielleicht etwas<br />

weniger fressen. Denn in der Natur<br />

kann man schnell zur Beute werden.<br />

Appetitlosigkeit tritt bei vielen<br />

weiteren Krankheiten auf. Welche<br />

ernsthaften Erkrankungen können<br />

mit Inappetenz einhergehen?<br />

Welche Erkrankung genau für die<br />

Fressunlust verantwortlich ist, lässt<br />

sich auf den ersten Blick oft nicht<br />

sagen. Schmerzhafte Erkrankungen<br />

der Zähne und Maulhöhle, Magen-<br />

Darm-Erkrankungen, Störungen<br />

des Stoffwechsels oder verschiedene<br />

Infektionen können als Ursache in<br />

Betracht gezogen werden.<br />

Katzen und Hunde versuchen ihr<br />

Herrchen/Frauchen bisweilen zu<br />

manipulieren. Kann konditionierte<br />

Mäkelei von wirklicher Appetitlosigkeit<br />

unterschieden werden?<br />

Bei Hunden hat sich ein konsequentes<br />

Fütterungsmanagement<br />

bewährt. Grundsätzlich sollte nicht<br />

das Tier entscheiden, wann es<br />

was bekommt, sondern der Besitzer.<br />

Wer hier zu nachgiebig ist,<br />

bei Appetitlosigkeit ständig neue<br />

Sorten anbietet oder gar das Futter<br />

permanent verfeinert, der „erzieht“<br />

sich leicht einen heiklen Fresser.<br />

Die beste Strategie lautet: Nimmt<br />

der Vierbeiner das Futter nicht an,<br />

wird es nach 15 Minuten entfernt.<br />

Eine weitere Portion wird dann erst<br />

wieder zur nächsten Fütterungszeit<br />

angeboten. Auf die Leckerchen und<br />

Kauartikel zwischendurch sollte<br />

man dann natürlich verzichten. Gesunde,<br />

erwachsene Hunde können<br />

durchaus einmal einige Tage ohne<br />

Nahrung auskommen. Bemerkt man<br />

jedoch Veränderungen am Verhalten<br />

oder der Agilität, ist es ratsam, der<br />

Ursache auf den Grund zu gehen.<br />

Fressen Katzen länger als 24 Stunden<br />

nichts, können die gesundheitlichen<br />

Folgen gravierend sein. Daher<br />

sollte nach einem Tag konsequentem<br />

Fasten zur Sicherheit immer der<br />

Tierarzt aufgesucht werden – egal<br />

welche Ursache dahintersteckt.<br />

Hundehalter können es entspannter<br />

angehen, wenn der volle Napf mal<br />

stehenbleibt. Wann wird es beim<br />

Hund bedenklich?<br />

Zwar sollten Hundebesitzer auf ein<br />

konsequentes Fütterungsmanagement<br />

achten, der Organismus von<br />

Hunden ist jedoch auf unregelmäßige<br />

Ernährung ausgerichtet. Der Wolf<br />

als Vorfahre hat schließlich auch<br />

nur unregelmäßig gefressen. Je nach<br />

Konstitution könnten Hunde theoretisch<br />

zwischen drei und vier Wochen<br />

ohne Nahrung auskommen. Natürlich<br />

darf niemand seinen Hund so<br />

lange hungern lassen. Der Hund<br />

sollte spätestens nach drei bis vier<br />

Tagen wieder etwas fressen. Wenn<br />

man allerdings das Gefühl hat, dass<br />

irgendetwas nicht stimmt, sollte man<br />

dies sofort abklären lassen.<br />

ROLLIGKEIT ist ein natürlicher Vorgang unkastrierter Katzen, bei dem die<br />

Priorität auf der Fortpflanzung und nicht auf der Nahrungsaufnahme liegt<br />

Welche Gründe kann es haben, wenn<br />

Hunde und Katzen wenig fressen,<br />

aber trotzdem nicht abnehmen oder<br />

mehr fressen, aber abnehmen?<br />

Bei Katzen und insbesondere bei<br />

Freigängern, die vermeintlich<br />

schlecht fressen aber kein Gewicht<br />

verlieren bzw. sogar zunehmen,<br />

12 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock<br />

sollte nach bisher unbekannten Futterquellen<br />

gesucht werden. Fressen<br />

Katzen wenig oder schlecht, macht<br />

sich eine Gewichtsabnahme in der<br />

Regel binnen weniger Tagen bemerkbar.<br />

Auch hormonelle Störungen<br />

kommen in Frage, die gegebenenfalls<br />

tierärztlicher Abklärung<br />

bedürfen. Wenn Katzen vermehrt<br />

Appetit haben und gleichzeitig an<br />

Gewicht verlieren, können dies erste<br />

Anzeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion<br />

sein, die meist ab etwa<br />

acht Jahren auftritt. Auch bei Hunden<br />

kann die Schilddrüse erkranken.<br />

Allerdings handelt es sich hier meist<br />

um eine Unterfunktion, daher arbeitet<br />

der Organismus langsamer und<br />

die Tiere nehmen an Gewicht zu.<br />

Katzen während der Rolligkeit oder<br />

„liebeskranke“ Rüden verweigern<br />

oft das Futter. Können Hormone das<br />

Fressverhalten beeinflussen?<br />

Hormone sind Botenstoffe im<br />

Körper, die zahlreiche Stoffwechselvorgänge<br />

und das Verhalten<br />

beeinflussen können. Gerade die<br />

Sexualhormone haben hierauf einen<br />

DIE ZÄHNE sollten regelmäßig<br />

kontrolliert werden, denn Tiere<br />

verstecken Schmerzen meisterhaft<br />

AUF STRESSSITUATIONEN zeigen Tiere unterschiedliche Reaktionen,<br />

Futterverweigerung kann eine davon sein<br />

starken Einfluss. Kätzinnen fressen<br />

häufig weniger, wenn sie rollig sind.<br />

Hündinnen geht es während der<br />

Läufigkeit oder der anschließenden<br />

Scheinträchtigkeit ähnlich. Der<br />

Wunsch nach Nachwuchs ist stärker<br />

als der Hunger. Genauso geht es unkastrierten<br />

Katern und Rüden, die<br />

vor Liebeskummer ihren Hunger<br />

vergessen können.<br />

Bei Menschen kann Stress auf den<br />

Magen schlagen. Gibt es diesen Zusammenhang<br />

auch bei Haustieren?<br />

Hunde und Katzen reagieren oft<br />

sehr sensibel auf Veränderungen in<br />

ihrer unmittelbaren und gewohnten<br />

Umgebung. Selbst wenn sie uns nur<br />

sehr klein erscheinen, können sie<br />

großen Einfluss auf das Fressverhalten<br />

unserer Haustiere haben.<br />

Manchmal sind die Zähne der Grund,<br />

weshalb ein Tier nicht frisst. Lässt<br />

sich das als Tierhalter erkennen?<br />

Es gibt einige typische Symptome,<br />

die auf Zahnerkrankungen hinweisen<br />

und die sich rasch zeigen, wenn<br />

man einen Blick ins Maul oder<br />

Mäulchen wirft: Zahnstein ist leicht<br />

an den gelblich bis braunen Ablagerungen<br />

entlang des Zahnfleischs<br />

erkennbar. Ein geröteter Zahnfleischsaum,<br />

der bei Berührung<br />

eventuell sogar zu bluten beginnt,<br />

ist ein typischer Hinweis auf eine<br />

Zahnfleischentzündung. Auch unangenehmer<br />

Mundgeruch ist häufig<br />

ein Anzeichen. Hunde- und Katzenbesitzer<br />

sollten daher regelmäßig<br />

eine tierärztliche Zahnkontrolle bei<br />

ihrem Liebling durchführen lassen.<br />

Liegt die Erkrankung an der<br />

Zahnwurzel, ist dies äußerlich nicht<br />

zwingend erkennbar: Hier hilft nur<br />

das Röntgen der Zähne.<br />

Kurzvorstellung: Andrea Göbel<br />

Nach dem Tiermedizin-Studium an<br />

der LMU München und zwei Jahren<br />

in einer Tierarztpraxis im schönen<br />

Allgäu, hat es Andrea Göbel in<br />

ihre Heimat gezogen. Seit 2014 ist<br />

sie als Tierärztin und Ernährungsexpertin<br />

für Happy Dog, Happy<br />

Cat und Goood bei der Firma Interquell<br />

angestellt. Immer mit dabei:<br />

Sheltie-Hündin Cleo, die täglich für<br />

gute Laune im Büro und Bewegung<br />

in der Mittagspause sorgt.<br />

<strong>PETS</strong> 13


<strong>PETS</strong> | einfach tierisch<br />

Ernährungsberatung<br />

Ob Übergewicht, Allergien, Durchfälle, Haut- und Fellveränderungen,<br />

Leber- oder Nierenerkrankungen – viele Beschwerden lassen sich durch eine<br />

Ernährungsanpassung optimieren. Ausgebildete Tierernährungsberater sind<br />

kompetente Ansprechpartner bei Ernährungsfragen rund ums Tier.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

für Tiere<br />

14 <strong>PETS</strong>


FUTTERPLÄNE werden speziell<br />

auf die Bedürfnisse des Tieres<br />

zugeschnitten berechnet<br />

E<br />

rnährungsberater helfen Menschen,<br />

die ihre Ernährungsweise<br />

im Sinne einer besseren<br />

Gesundheit ändern möchten. Aber<br />

wussten Sie, dass es auch Ernährungsberater<br />

für Tiere gibt?<br />

Fotos: iStock<br />

AUSBILDUNG & QUALIFIKATION<br />

Tierernährungsberater ist keine<br />

geschützte Berufsbezeichnung. Die<br />

Ausbildung kann an verschiedenen<br />

privaten Instituten absolviert werden.<br />

Die Dauer variiert von einem<br />

Wochenende bis hin zu mehreren<br />

Monaten und wird in der Regel mit<br />

einer Prüfung und einem Zertifikat<br />

abgeschlossen.<br />

EINEN GUTEN BERATER FINDEN<br />

Für Sie als Tierhalter ist es empfehlenswert,<br />

genau hinzuschauen,<br />

welche Qualifikation ein Tierernährungsberater<br />

hat. Oftmals<br />

ist die Aus- und Weiterbildung<br />

auf der Website des<br />

Beraters angegeben.<br />

Ansonsten trauen Sie<br />

sich, nachzufragen.<br />

Ein seriös arbeitender<br />

Tierernährungsberater<br />

wird Ihnen gern Auskunft<br />

geben. Wichtig ist<br />

auch, auf eine eventuelle<br />

Spezialisierung zu<br />

achten. Wünschen Sie<br />

sich einen individuell<br />

berechneten BARF-<br />

Plan, sind BARF-Berater<br />

bzw. Tierernährungsberater<br />

mit Schwerpunkt<br />

BARF echte Spezialisten. Wichtig ist<br />

auch, auf die Tierarten zu achten,<br />

die in der Beratung angeboten<br />

werden. Manche Tierernährungsberater<br />

beschränken sich auf Hunde,<br />

manche auf Hunde und Katzen.<br />

Ernährungsberatung für Pferde,<br />

Kaninchen und Vögel ist ebenfalls<br />

möglich – jedoch ist die Auswahl<br />

der Berater in diesem Bereich weniger<br />

groß.<br />

UNABHÄNGIGE BERATUNG<br />

Die meisten Tierernährungsberater<br />

arbeiten herstellerunabhängig, das<br />

heißt, sie sind vertraglich an keinen<br />

Futterhersteller gebunden. Die empfohlenen<br />

Produkte, zum Beispiel<br />

Nahrungsergänzungsmittel, werden<br />

so ausgewählt, dass es für das<br />

jeweilige Tier das am besten infrage<br />

kommende Produkt ist. Werden<br />

ausschließlich Produkte einer Firma<br />

empfohlen, sollten Sie nachfragen.<br />

Jedes Tier ist individuell und sollte<br />

auch so behandelt werden.<br />

DAS GEWICHT sollte, unabhängig<br />

vom Gesundheitszustand, immer<br />

im Auge behalten werden<br />

<strong>PETS</strong> 15


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

WASSER MARSCH<br />

Die meisten Hunde<br />

schnappen instinktiv<br />

nach dem Wasserstrahl<br />

aus dem<br />

Gartenschlauch<br />

Zum Trinken animieren<br />

Tipps zur Steigerung der Trinkmenge<br />

Wasser hat vielfältige Funktionen im Körper. Es dient der Regulation der Körpertemperatur,<br />

löst und transportiert wichtige Nährstoffe. Als Bestandteil von Zellen und Geweben<br />

verleiht Wasser dem Körper Form und Elastizität. Ohne regelmäßigen Nachschub an<br />

Flüssigkeit kann der Körper unserer Tiere nicht funktionieren.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

W<br />

ie hoch der tatsächliche<br />

Wasserbedarf eines Tieres<br />

ist, hängt von verschiedenen<br />

Faktoren ab, wie der Umgebungstemperatur,<br />

dem Feuchtigkeitsgehalt<br />

des Futters und der<br />

Aktivität des Tieres. Wilde Katzen<br />

nehmen zum Beispiel einen Großteil<br />

ihres Flüssigkeitsbedarfs über die<br />

erbeuteten Tiere auf. Bei der Fütterung<br />

von Trockenfutter wird über<br />

die Ernährung weniger Gesamtflüssigkeit<br />

aufgenommen als bei der<br />

Verfütterung von Feuchtfutter oder<br />

BARF. Entsprechend höher muss<br />

16 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock<br />

die zusätzliche Trinkwasseraufnahme<br />

bei mit Trockenfutter ernährten<br />

Tieren ausfallen. Gleiches gilt für<br />

Kaninchen und Vögel: Wird viel<br />

Frischfutter gefüttert, wird weniger<br />

zusätzliche Wasseraufnahme nötig.<br />

DEHYDRIERUNG SELBST TESTEN<br />

Trinkt ein Tier zu wenig, versucht<br />

der Organismus den Mangel zu<br />

kompensieren, was mit Leistungseinbußen<br />

einhergeht. Um zu testen,<br />

ob Katze, Hund oder Kaninchen dehydriert<br />

sind, kann eine Hautfalte<br />

im Nacken mit zwei Fingern angehoben<br />

werden. Die Haut sollte sich<br />

direkt wieder glattziehen. Bleibt<br />

die Falte stehen, sollte dringend<br />

für Flüssigkeitsnachschub gesorgt<br />

werden. Trinkt das Tier nicht oder<br />

ändert sich der Zustand trotz Flüssigkeitsaufnahme<br />

nicht, ist umgehend<br />

ein Tierarzt aufzusuchen.<br />

Jedes Tier sollte stets frisches<br />

Wasser zur freien Verfügung<br />

haben. Dennoch gibt es trinkfaule<br />

Exemplare. Insbesondere Katzen<br />

als Wüsten- und Steppenbewohner-<br />

Nachfahren sind nicht gerade für<br />

ihre Trinkfreudigkeit bekannt. Mit<br />

einigen Tricks lässt sich die Trinkwassermenge<br />

dennoch steigern.<br />

WASSER SCHMACKHAFT MACHEN<br />

Ein Tipp, der fast immer zum Erfolg<br />

führt: das Wasser schmackhafter<br />

machen. Knochenbrühe (ungewürzt!),<br />

ein Schuss Milch, Sahne<br />

oder Joghurt oder etwas Thunfischsaft<br />

machen für Hunde und Katzen<br />

das Wasser attraktiver. Kaninchen<br />

bevorzugen Wasser mit etwas<br />

Apfel- oder Möhrensaft oder<br />

verdünntem Kamillen- oder Fencheltee.<br />

Austesten lohnt sich, denn<br />

wie bei uns Menschen, sind die<br />

Vorlieben jedes Tieres individuell.<br />

Übrigens: Ist das Wasser sehr kalkhaltig,<br />

reicht es manchmal schon,<br />

mittels eines Wasserfilters das Wasser<br />

schmackhafter zu machen.<br />

DER RICHTIGE NAPF AM RICHTIGEN ORT<br />

Im Freien suchen Tiere unterschiedliche<br />

Trinkstellen auf. Sie trinken aus<br />

dem Gartenteich, der Gießkanne,<br />

einem Bach oder aus einer Pfütze.<br />

Je mehr Trinkgelegenheiten es in<br />

der Wohnung, im Garten oder<br />

ZU VIEL WASSER<br />

Hunde können tatsächlich<br />

zu viel in zu kurzer<br />

Zeit trinken, wodurch der<br />

Elektrolythaushalt aus den<br />

Fugen geraten kann. Wenn<br />

Hunde nach langen Durstphasen<br />

extrem hohe Wassermengen<br />

aufnehmen oder<br />

beim Schwimmen sehr viel<br />

Wasser schlucken, kann es<br />

zu Koordinationsstörungen,<br />

Muskelzuckungen, Krämpfen<br />

und Bewusstlosigkeit<br />

kommen. Sehr wahrscheinlich<br />

ist eine Wasservergiftung<br />

nicht, ein Hund muss<br />

dafür etwa ein Drittel seines<br />

Körpergewichts an Wasser<br />

in kurzer Zeit aufnehmen.<br />

Als verantwortungsvoller<br />

Hundehalter sollte man dennoch<br />

um die Gefahr wissen.<br />

TRINKBRUNNEN sind eine<br />

geläufige Methode, damit Katzen<br />

mehr Wasser zu sich nehmen<br />

Die Art des Futters<br />

bestimmt, wie viel<br />

Flüssigkeit zusätzlich<br />

benötigt wird.<br />

<strong>PETS</strong> 17


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

werden. Als Fluchttiere nehmen<br />

sich Kaninchen oft nicht die benötige<br />

Zeit für die Wasseraufnahme,<br />

weshalb häufig zu wenig Flüssigkeit<br />

aufgenommen wird. Verkalkt<br />

die Tränke, verringert sich die<br />

Wasserabgabe noch mehr, was nicht<br />

immer sofort auffällt. Eine heruntergefallene<br />

Flasche, macht die Wasseraufnahme<br />

sogar unmöglich.<br />

LÖWENZAHN ist für Kaninchen eine gesunde und natürliche Leckerei,<br />

die sich fast das ganze Jahr über sammeln lässt<br />

SPASSFAKTOR ERHÖHEN<br />

Wenn Näpfe zu langweilig sind,<br />

tut es oftmals bewegtes Wasser.<br />

Aus dem Gartenschlauch oder der<br />

Brause in der Dusche macht das<br />

Trinken doch gleich viel mehr Spaß.<br />

Fließendes Wasser aus dem Wasserhahn<br />

animiert auch viele Katzen<br />

dazu, rein spielerisch Wasser<br />

aufzunehmen. Ein plätschernder<br />

Trinkbrunnen ahmt diesen Effekt<br />

nach, ohne die Wasserrechnung ins<br />

Unermessliche steigen zu lassen.<br />

Trinkbrunnen gibt es zudem direkt<br />

mit eingebautem Filter.<br />

unterwegs gibt, desto eher wird<br />

ein Tier die Gelegenheit nutzen.<br />

Am besten ist es, mehrere Näpfe an<br />

verschiedenen Orten aufzustellen.<br />

Katzen mögen es oftmals nicht,<br />

wenn Futter- und Wassernapf am<br />

selben Platz stehen. Auch wenn der<br />

Wassernapf zu dicht an der Toilette<br />

steht, rümpfen Katzen die Nase.<br />

Manche Hunde mögen es, wenn<br />

die Näpfe erhöht stehen. Nicht nur<br />

die Orte sind entscheidend, auch<br />

das Material des Napfes kann bei<br />

der Trinkfreudigkeit eine Rolle<br />

spielen. Metall, Plastik, Keramik,<br />

Glas – vielleicht schmeckt es aus<br />

einem besser? Wenn die empfindlichen<br />

Schnurrhaare der Katze beim<br />

Trinken (und auch beim Fressen)<br />

seitlich anstoßen, ist das für unsere<br />

Stubentiger unangenehm. Katzen,<br />

die deshalb lieber von flachen<br />

Tellern fressen oder sich das Futter<br />

auf den Boden ziehen, bevorzugen<br />

sicherlich auch Trinkgefäße, die<br />

breit genug sind.<br />

NIPPELTRÄNKEN WENIGER GEEIGNET<br />

Für Kaninchen sind normale Trinknäpfe<br />

den so genannten Nippeltränken<br />

vorzuziehen. Letztere<br />

verlangen Kaninchen nicht nur eine<br />

unnatürliche Kopfhaltung beim<br />

Trinken ab; die Wasseraufnahme<br />

ist insgesamt mühsam, weil jeweils<br />

nur einzelne Tropfen abgegeben<br />

SALATGURKE besteht zu 97<br />

Prozent aus Wasser – ein idealer<br />

Snack (nicht nur) für Wellensittiche<br />

Fotos: iStock<br />

18 <strong>PETS</strong>


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Tipps & Tricks<br />

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<strong>PETS</strong> 19


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

N<br />

ahrungsergänzungen unterstützen<br />

normale Körperfunktionen<br />

auf natürliche Art.<br />

Bewegungsapparat, Verdauungsorgane<br />

oder Immunsystem – eine<br />

gute Versorgung mit wichtigen<br />

Mikronährstoffen ist essenziell für<br />

die Gesunderhaltung unserer Tiere.<br />

Trotzdem es sich bei den vorgestellten<br />

Nahrungsergänzungen durchweg<br />

um Naturprodukte handelt,<br />

sollte der Einsatz gut durchdacht<br />

sein. Wenn Sie unsicher sind, besprechen<br />

Sie die Gabe mit Ihrem<br />

Tierarzt, Tierheilpraktiker oder<br />

Tierernährungsberater.<br />

SINNVOLL einsetzen –<br />

manchmal ist weniger mehr<br />

Nahrungsergänzungen<br />

Welche & wofür?<br />

Die Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln für Tiere ist riesig. Gar nicht so<br />

einfach, da den Überblick zu behalten. Wir stellen Ihnen bewährte Mittel vor.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

BRENNNESSEL gilt als stoffwechselanregend,<br />

blutreinigend<br />

und harntreibend<br />

1. BRENNNESSEL<br />

Die robuste Pflanze war bereits<br />

im antiken Griechenland bekannt.<br />

Brennnessel ist vitamin- und<br />

nährstoffreich (u.a. Kalium, Eisen,<br />

Folsäure, Vitamin C, D, K). Brennnesseln<br />

können ein hervorragender<br />

Baustein der vitalstoffreichen<br />

Fütterung sein, ein echtes<br />

Superfood sozusagen. Aufgrund<br />

ihrer harntreibenden Wirkung wird<br />

die Brennnessel phytotherapeutisch<br />

zur Durchspülungstherapie bei Nieren-<br />

und Blasenerkrankungen sowie<br />

zur Vorbeugung von Blasen- und<br />

Nierengrieß verwendet. Die Brennnessel<br />

ist eine der besten ausleitenden<br />

Pflanzen und eine der ältesten,<br />

die bei Allergien Anwendung findet.<br />

Brennnesseln können Hunden<br />

in kleinen Mengen als Ergänzung<br />

der täglichen Obst-/Gemüseration<br />

Fotos: iStock<br />

20 <strong>PETS</strong>


gefüttert oder kurweise über einen<br />

Zeitraum von 4–6 Wochen gegeben<br />

werden. Kaninchen und Meerschweinchen<br />

mögen Brennnesseln<br />

lieber getrocknet oder angewelkt.<br />

2 KOKOSÖL<br />

Kokosöl bietet für Hunde eine zusätzliche<br />

Fettquelle. Es ist leichter<br />

verdaulich als andere Fettarten<br />

und kann bei Unverträglichkeiten<br />

geeignet sein. Durch seinen Laurinsäuregehalt<br />

hat Kokosöl wurmabweisende<br />

Eigenschaften.<br />

Katzen mögen Kokosöl<br />

nicht sonderlich und<br />

bevorzugen ohnehin tierische Fette<br />

wie Lachsöl.<br />

3. FLOHSAMENSCHALEN<br />

Keine Sorge, Flohsamenschalen<br />

haben nichts mit Flöhen zu tun.<br />

Flohsamenschalen sind die Samenhülsen<br />

der Wegericharten Plantago<br />

indica, Plantago afra (Synonym:<br />

Plantago psyllium), daher auch der<br />

Name Psyllium (lateinisch psyllium<br />

Floh). Flohsamenschalen können<br />

bei Hunden und Katzen als Ballaststofflieferant<br />

eingesetzt werden.<br />

Dadurch, dass man relativ wenig<br />

Flohsamenschalen braucht, um<br />

den Faserstoffbedarf für Katzen zu<br />

decken, bleibt der pflanzliche Anteil<br />

im Futter gering, und die Akzeptanz<br />

des Katzenfutters ist besser.<br />

Der Vorteil von Flohsamenschalen<br />

ist, dass sie in der Regel auch von<br />

Allergikern vertragen werden.<br />

KOKOSÖL – das Fett aus dem<br />

Fruchtfleisch der Kokosnuss besitzt<br />

viele positive Eigenschaften<br />

4. BIERHEFE<br />

Bierhefe ist ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel<br />

und eine<br />

natürliche Quelle für B-Vitamine.<br />

Neben B-Vitaminen liefert Bierhefe<br />

auch etwas Magnesium, Eisen, Kupfer,<br />

Zink sowie Kalium und Phosphor.<br />

Besonders die in der Bierhefe<br />

enthaltenen Stoffe Biotin und Zink<br />

haben einen positiven Einfluss auf<br />

Haut und Fell. In erster Linie wird<br />

Bierhefe deshalb für den Hund bei<br />

Hautproblemen und Fellproblemen<br />

eingesetzt. Der hohe Anteil der B-Vitamine,<br />

aller essentiellen Aminosäuren<br />

und wertvoller Spurenelemente<br />

und Ballaststoffe macht die <br />

FLOHSAMEN-<br />

SCHALEN quellen<br />

stark auf, weshalb<br />

nur geringe Mengen<br />

benötigt werden<br />

BIERHEFE ist ein<br />

Naturprodukt mit<br />

einem hohen Gehalt<br />

an B-Vitaminen<br />

<strong>PETS</strong> 21


<strong>PETS</strong> |Einfach tierisch<br />

Bierhefe als BARF- oder Futterzusatz<br />

zu einer wertvollen Nahrungsergänzung<br />

für Hunde.<br />

5 SPIRULINA<br />

Spirulina ist eine Mikroalge, die sich<br />

durch einen hohen Proteinanteil<br />

auszeichnet. Zudem enthält Spirulina<br />

verschiedene Mineralstoffe wie<br />

Phosphor-, Eisen-, Magnesium-,<br />

Mangan- und Zinkverbindungen<br />

sowie über 50 Vitalstoffe (Vitamine,<br />

Mineralien & Spurenelemente) und<br />

18 essentielle und nicht-essentielle<br />

Aminosäuren. Die dunkelgrüne Farbe<br />

verdankt das Spirulinamehl<br />

seinem Chlorophyll-Gehalt. Spirulina<br />

hat eine stark antioxidative<br />

Wirkung. Der hohe Gehalt an Chlorophyllen,<br />

Aminosäuren und Mineralien<br />

soll mehr Glanz ins Fell und<br />

bringen und zu einer intensiveren<br />

Pigmentierung führen. Zusätzlich<br />

wird das Immunsystem unterstützt.<br />

6 LÖWENZAHN<br />

Von wegen Unkraut! Löwenzahn<br />

wird bereits seit<br />

dem frühen Mittelalter<br />

als Heilpflanze geschätzt.<br />

Blätter und Wurzel<br />

wirken appetit- und galleflussanregend,<br />

entzündungshemmend<br />

und krampflösend.<br />

Löwenzahn wirkt zudem harntreibend.<br />

Löwenzahn ist reich an Bitterstoffen<br />

sowie Kalzium- und Magnesiumsalzen<br />

und wird vor allem im<br />

Frühjahr wegen seiner stoffwechselanregenden<br />

Wirkung geschätzt. Die<br />

enthaltenen Bitterstoffe und Flavonoide<br />

aktivieren die Leber- und Nierentätigkeit.<br />

Durch die anregende<br />

Wirkung auf die Leber können sich<br />

Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen<br />

oder vermehrtes Aufstoßen,<br />

regulieren. Zudem ist Löwenzahn<br />

recht kaliumreich, was die Harnausscheidung<br />

anregen kann. Die im<br />

SPIRULINA gehört zu den<br />

Cyanobakterien, umgangssprachlich<br />

als Blaualgen bezeichnet<br />

Herbst geerntete Wurzel unterstützt<br />

dank des enthaltenen Inulins den<br />

Darm. Die enthaltenen Bitterstoffe<br />

wirken appetitanregend. Sie können<br />

die Magensäureproduktion anregen,<br />

weshalb Hunde, die Probleme mit<br />

zu viel Magensäure haben oder die<br />

Magensäurehemmer bekommen,<br />

besser auf Löwenzahn verzichten<br />

sollten.<br />

7 PROPOLIS<br />

Propolis ist eine Substanz, die<br />

Bienen von den Knospen und der<br />

Rinde der Laubbäume sammeln<br />

und mit Wachs, Pollenanteilen und<br />

Speichelsekreten anreichern. Im<br />

Bienenstock wird sie als klebriges<br />

Baumaterial zum Abdichten und<br />

zur Abwehr von Bakterien und<br />

Pilzen verwendet. Propolis ist also<br />

eine von Bienen hergestellte harzartige<br />

Masse. Sie enthält wertvolle<br />

Spurenelemente und Vitamine und<br />

mindestens 30 Substanzen, die antimikrobiell<br />

wirken. Propolis werden<br />

desinfizierende, antimykotische,<br />

entzündungshemmende, schmerz-<br />

LÖWENZAHN wird eher als<br />

Unkraut denn als Heilpflanze<br />

wahrgenommen<br />

Fotos: iStock<br />

22 <strong>PETS</strong>


PROPOLIS gilt als entzündungshemmend,<br />

antimikrobiell und wundheilungsfördernd<br />

stillende und abwehrkräftigende<br />

Eigenschaften nachgesagt.<br />

Vor allem der antibiotische Effekt<br />

steht hier im Vordergrund. Darüber<br />

hinaus stärkt Propolis die körpereigene<br />

Abwehrkraft und wirkt<br />

mild anregend auf den gesamten<br />

Organismus. Propolispulver wird<br />

kurweise (max. 4 Wochen) angewendet.<br />

Hunde können ein bis zwei<br />

Messerspitzen pro Tag ins Futter<br />

bekommen.<br />

TEUFELSKRALLE hat einen<br />

ziemlich bitteren Geschmack<br />

8 TEUFELSKRALLE<br />

Die Heilpflanze ist nur auf dem<br />

afrikanischen Kontinent und dort<br />

hauptsächlich in der Kalahari-Wüste<br />

und in den Savannen Namibias<br />

zu finden. Ihre Früchte sind mit<br />

kräftigen Widerhaken ausgestattet,<br />

weshalb sie vermutlich den Namen<br />

Teufelskralle hat. Verwendet werden<br />

allerdings nicht die Früchte, sondern<br />

die Wurzeln der Pflanze. Teufelskrallenwurzel<br />

zeigt sowohl eine<br />

schmerzlindernde als auch eine<br />

entzündungshemmende Wirkung.<br />

Sie wird vor allem bei chronischen<br />

Gelenkerkrankungen wie Arthrose<br />

eingesetzt und findet deshalb vor<br />

allem bei älteren Hunden Anwendung.<br />

Durch die enthaltenen<br />

Bitterstoffe wird Teufelskralle auch<br />

zur Unterstützung der Verdauung<br />

eingesetzt. Die Bitterstoffe regen<br />

den Appetit und die Verdauung an,<br />

fördern die Produktion der Galle<br />

sowie der Magensäure und stimulieren<br />

die Bauchspeicheldrüse<br />

sowie die Leber. Damit lassen<br />

sich oftmals Verdauungssymptome<br />

wie Blähungen, Aufstoßen,<br />

Völlegefühl und Appetitlosigkeit<br />

lindern. Als Pulver (lose oder in<br />

Kapseln) lässt sich Teufelskralle<br />

mit dem Hundefutter verabreichen.<br />

9 MSM<br />

MSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan.<br />

Es handelt sich<br />

dabei um organischen Schwefel.<br />

Schwefel ist ein lebenswichtiges<br />

Spurenelement, welches an zahlreichen<br />

Abläufen im Körper beteiligt<br />

ist. Mit zunehmendem Alter<br />

nimmt die Schwefelkonzentration<br />

im Körper ab. Als Bestandteil von<br />

Chondroitinsulfat spielt Schwefel<br />

im Knorpelgewebe eine Rolle. Bei<br />

Arthrose enthält der Knorpel nur<br />

noch ein Drittel der Schwefelkonzentration<br />

des gesunden Knorpels.<br />

MSM ist für die Synthese von<br />

Kollagen unerlässlich und hält die<br />

Zellen flexibel und somit die Gewebe<br />

weich. MSM wird insbesondere<br />

bei chronischen Schmerzen, u.a. bei<br />

Arthrosen und bei entzündlichen<br />

Erkrankungen, eingesetzt. MSM lindert<br />

darüber hinaus Verdauungsbeschwerden,<br />

z. B. nach der Einnahme<br />

von Medikamenten. MSM hilft auch<br />

bei Beschwerden, wie zum Beispiel<br />

Durchfall, chronischer Verstopfung,<br />

Übelkeit, Magensäureüberschuss<br />

und/oder Schmerzen im Magenbereich<br />

sowie bei Schleimhautentzündungen.<br />

MSM gibt es in Form von<br />

Tabletten, Kapseln und als Pulver<br />

<strong>PETS</strong> 23


<strong>PETS</strong> | Hund<br />

Wenn Hunde Gras fressen<br />

Ein Grund zur Sorge?<br />

Ein Großteil der Hunde frisst Gras – manche hin und wieder, andere regelmäßig<br />

und massiv. Die Vermutungen über die Gründe sind sehr vielfältig und<br />

werden zum Teil kontrovers diskutiert. Doch ist Grasfressen überhaupt ein<br />

gesundheitliches Problem? Die Antwort: Es kommt drauf an.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

NÜCHTERN-ERBRECHEN<br />

kurz nach der Grasaufnahme<br />

mit einer<br />

Mischung aus Magensaft<br />

und Gallenflüssigkeit<br />

24 <strong>PETS</strong>


VERDAUUNGSTRAKT:<br />

Grasfressen kann ein<br />

Symptom sein, wenn ein<br />

Problem im Verdauungstrakt<br />

des Hundes vorliegt<br />

Maulhöhle<br />

und Zähne<br />

Gallenblase<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

Dickdarm<br />

After<br />

Rachen<br />

Fotos: iStock<br />

Ü<br />

ber 75 Prozent aller<br />

Hunde nehmen täglich<br />

bis wöchentlich<br />

Gras auf. Es kommt also<br />

regelmäßig vor und muss<br />

keinesfalls ein Zeichen sein,<br />

dass etwas nicht stimmt. Schauen<br />

wir uns die diskutierten Gründe<br />

mal etwas genauer an.<br />

MANGELT ES AN ETWAS?<br />

Regelmäßig hören Hundebesitzer<br />

auf der Hundewiese, der Hund<br />

habe sicherlich einen Nährstoffmangel<br />

oder der Rohfasergehalt im<br />

Futter sei zu gering. Wissenschaftlich<br />

konnte ein Defizit an Nährstoffen<br />

oder Ballaststoffen als Grund<br />

fürs Grasfressen jedoch nicht bestätigt<br />

werden. Eine ungenügende<br />

Nährstoffversorgung erscheint als<br />

Ursache demnach unwahrscheinlich,<br />

vor allem, weil auch nachweislich<br />

ausgewogen gefütterte Tiere<br />

entsprechende Verhaltensweisen<br />

zeigen. Praktisch ließ sich auch kein<br />

Zusammenhang zwischen der Grasaufnahme<br />

und dem Rohfasergehalt<br />

im Futter finden.<br />

Speiseröhre<br />

Magen<br />

GRAS FRESSEN ALS BRECHMITTEL<br />

Viele Hunde fressen Gras, ohne<br />

dass sie anschließend erbrechen.<br />

Tatsächlich scheint es jedoch so zu<br />

sein, dass manche Hunde explizit<br />

Gras aufnehmen, um Erbrechen<br />

auszulösen. Insbesondere, wenn<br />

Anzeichen von vorausgehender<br />

Übelkeit, offensichtlichem Unwohlsein<br />

und starken Bauchgeräuschen<br />

vorliegen, wird Grasfressen zum<br />

(krankhaften) Symptom. In diesem<br />

Fall kann eine Gastritis, also eine<br />

Entzündung der Magenschleimhaut<br />

vorliegen. Hunde mit chronischer<br />

Gastritis fressen dranghaft, regelmäßig<br />

viel Gras. Sodbrennen bei<br />

Erkrankungen von Speiseröhre,<br />

Magen und Darm können Grasfressen<br />

auslösen, ebenso eine Bauchspeicheldrüsenschwäche<br />

(Exokrine<br />

Pankreasinsuffizienz). In Einzelfällen<br />

möchte ein Hund auch einen<br />

abgeschluckten Fremdkörper durch<br />

Erbrechen loswerden.<br />

PARASITEN, LANGEWEILE & STRESS<br />

Darmparasiten als mögliche Auslöser<br />

des Grasfressens werden diskutiert,<br />

ebenso psychische Ursachen<br />

wie Langeweile oder Stress. Fakt ist,<br />

dass eine chronische Gastritis sich<br />

bei Stress verstärken kann.<br />

FAZIT<br />

Grasfressen ist ein kontrovers diskutiertes<br />

Symptom, dessen genaue<br />

Ursachen und Wirkungen vielfach<br />

noch unklar sind. Für einen Großteil<br />

der Hunde ist es völlig normal,<br />

hin und wieder genüsslich Gras zu<br />

Leber<br />

Dünndarm<br />

fressen, insbesondere im Frühjahr,<br />

wenn frische grüne Halme sprießen.<br />

Übrigens ist dieses Verhalten<br />

auch bei Wölfen in freier Wildbahn<br />

zu beobachten. Besteht eine Dranghaftigkeit,<br />

Gras zu fressen und wird<br />

das Verhalten von Unwohlsein und<br />

weiteren Symptomen wie Erbrechen<br />

begleitet, ist eine Abklärung organischer<br />

Ursachen zu empfehlen.<br />

HUNDE können Gras fressen,<br />

einfach weil es schmeckt – wichtig<br />

sind eventuelle Begleitsymptome<br />

<strong>PETS</strong> 25


<strong>PETS</strong> |Hund<br />

D<br />

as Altwerden gehört zum<br />

Leben und wird für jeden<br />

Hundehalter irgendwann zum<br />

Thema. Ab wann ein Hund als alt<br />

gilt, ist abhängig von seiner Größe.<br />

Während große Hunde bereits ab<br />

dem fünften bis achten Lebensjahr<br />

„ins Alter kommen“, gelten kleine<br />

Rassen aufgrund ihrer höheren<br />

Lebenserwartung erst ab etwa zehn<br />

Jahren als Senioren.<br />

WAS SICH IM ALTER ÄNDERT<br />

Ergrautes Fell, eingeschränktes<br />

Sehvermögen und Schwerhörigkeit<br />

werden vom Hundehalter selbst<br />

wahrgenommen. Doch auch der<br />

Stoffwechsel ändert sich. Wichtige<br />

Organe wie das Herz und die<br />

GRAUE SCHNAUZE –<br />

meist das erste sichtbare<br />

Zeichen für den<br />

Alterungsprozess<br />

Hundesenioren<br />

bedarfsgerecht ernähren<br />

Die Lebenserwartung von als Haustier gehaltenen Hunden ist in den letzten Jahrzehnten<br />

gestiegen. Der Anteil älterer und alter Hunde an der Gesamtpopulation beträgt mehr als ein<br />

Drittel. Mit der richtigen Ernährung können wir Hundesenioren optimal unterstützen.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

Nieren arbeiten eingeschränkter,<br />

die körperliche Aktivität nimmt an,<br />

Muskelmasse baut ab. Die Körperfettmasse<br />

steigt – wobei es auch<br />

Gründe gibt, bei denen sich der<br />

Körperfettgehalt reduziert. Hormonell<br />

kann es ebenfalls zu Veränderungen<br />

kommen, zum Beispiel<br />

durch eine verminderte Schilddrüsenaktivität.<br />

Die Abwehrkräfte<br />

lassen nach, was mit einer erhöhten<br />

Krankheitsanfälligkeit einhergeht.<br />

Das Risiko für Krankheiten wie<br />

Übergewicht, Diabetes, chronische<br />

Nieren- und Herzerkrankungen<br />

und Beschwerden am Bewegungsapparat<br />

(Arthrose) steigt.<br />

FUTTER SCHMACKHAFTER MACHEN<br />

Angefangen von abgenutzten<br />

oder fehlenden Zähnen, was das<br />

Kauen erschwert, nimmt bei alten<br />

Hunden mitunter das Geschmacksempfinden<br />

ab. In diesen Fällen<br />

DIE FUTTERMENGE ist abhängig<br />

vom aktuellen Ernährungszustand<br />

26 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock<br />

Ältere Hunde haben<br />

meist einen geringeren<br />

Energiebedarf,<br />

weil sie weniger aktiv<br />

sind.<br />

KNOCHEN FÜTTERN kann durch<br />

eine trägere Darmtätigkeit eher zu<br />

Verstopfungen führen<br />

ist es empfehlenswert, besonders<br />

schmackhaftes Futter anzubieten.<br />

Wenn die Magensäureproduktion<br />

abnimmt, kann die Umstellung<br />

auf ein leichter verdauliches Futter<br />

sinnvoll sein. Nimmt die Produktion<br />

der Verdauungsenzyme ab,<br />

können diese substituiert werden.<br />

Die mikrobielle Besiedelung des<br />

Darms verändert sich mitunter<br />

ebenfalls im Alter, der Darm wird<br />

träger. Mit Pro- und Präbiotika kann<br />

hier gegengesteuert werden.<br />

EIWEISS NICHT REDUZIEREN<br />

Ältere Hunde haben, bedingt durch<br />

eine geringere Aktivität, meist einen<br />

geringeren Energiebedarf. Das<br />

lässt sich einfach über eine geringere<br />

Futtermenge steuern. Sofern<br />

keine Erkrankung vorliegt, die eine<br />

veränderte Ernährung erfordert,<br />

sollte die Eiweißversorgung nicht<br />

reduziert werden. Die Proteinqualität<br />

sollte möglichst hoch sein, d.h.<br />

mehr Muskelfleisch und weniger<br />

bindegewebsreiche Futtermittel.<br />

MIT ZUSÄTZEN UNTERSTÜTZEN<br />

Es gibt hochwertige Kräutermischungen<br />

speziell für Hundesenioren.<br />

Sinnvoll ist es, den Stoffwechsel<br />

anzuregen und Organe wie Herz,<br />

Leber, Nieren zu unterstützen.<br />

Auch der Bewegungsapparat lässt<br />

sich auf diese Weise unterstützen.<br />

Antioxidantien wie Vitamin E und<br />

Vitamin C unterstützen dabei, den<br />

Alterungsprozess auf zellulärer<br />

Ebene zu verlangsamen.<br />

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UND AUF ANIMONDA.DE<br />

FÜR DIE LIEBSTEN NUR<br />

Serviervorschlag<br />

FEINE PASTETEN MIT AUSGEWÄHLTEN ZUTATEN


<strong>PETS</strong> | Hund<br />

NICHTS FÜRS HUNDE-<br />

MÄULCHEN: Weintrauben,<br />

Schokolade, Zwiebeln & Co.<br />

gehören nicht auf den Speiseplan<br />

eines Hundes<br />

Häufige Fütterungsfehler<br />

erkennen und vermeiden<br />

Hinsichtlich der Ernährung eines Hundes gibt es einige Hürden,<br />

die sich mit etwas Wissen gut meistern lassen. Je besser das gelingt, desto<br />

leichter lassen sich unnötige gesundheitliche Probleme vermeiden.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

E<br />

benso wie bei uns Menschen,<br />

trägt die Ernährung bei Hunden<br />

maßgeblich dazu bei, die<br />

Gesundheit möglichst lange zu<br />

erhalten. Zur optimalen Fütterung<br />

sind Kenntnisse über die Zusammensetzung,<br />

die richtige Menge, die<br />

Zubereitung sowie die Lagerung<br />

und Haltbarkeit von Futtermitteln<br />

erforderlich. Und natürlich erfordert<br />

es auch Wissen darüber, welche<br />

Lebensmittel nicht geeignet sind.<br />

UNGEEIGNETE FUTTERAUSWAHL<br />

Das Futtermittelangebot für Hunde<br />

ist riesig und gerade für Ersthundebesitzer<br />

ist die Vielfalt unüberschaubar.<br />

Trockenfutter, Nassfutter,<br />

Rohfütterung oder eine Kombina-<br />

28 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock<br />

tion aus mehreren Fütterungsarten?<br />

Grundsätzlich werden Alleinfuttermittel<br />

und Ergänzungsfuttermittel<br />

unterschieden. Alleinfuttermittel<br />

sind so zusammengesetzt, dass sie<br />

alle lebensnotwendigen Nährstoffe<br />

liefern, unabhängig davon, ob es<br />

sich um ein Nass- oder Trockenfutter<br />

handelt. Bei der Gabe von<br />

Alleinfuttermitteln sind zusätzliche<br />

Ergänzungsfuttermittel nicht notwendig<br />

– und oft sogar ungünstig!<br />

Ergänzungsfuttermittel sollen, wie<br />

der Name schon sagt, Nahrungskomponenten<br />

so ergänzen, dass<br />

die Gesamtration vollwertig wird.<br />

Ergänzungsfuttermittel können z.B.<br />

Dosen mit reinem Fleisch sein, aber<br />

auch Vitaminpräparate. Wer sich<br />

mit der selbstständigen Rationsgestaltung<br />

nicht auskennt, sollte<br />

besser auf ein Alleinfuttermittel<br />

zurückgreifen. Gleiches gilt für die<br />

Rohfütterung. Andernfalls kann<br />

es zu Fehlernährungen kommen.<br />

Wer ohne ausreichende Kenntnisse<br />

individuell füttern möchte, hat die<br />

Möglichkeit, sich beispielsweise bei<br />

einer Ernährungsberatung einen<br />

Futterplan erstellen zu lassen.<br />

zum Übergewicht.<br />

Hunde fressen normalerweise<br />

so viel,<br />

wie ihnen gegeben<br />

wird. Schließlich stammen<br />

Hunde vom Wolf<br />

ab, der sich nach erfolgreicher<br />

Jagd richtig vollgefressen hat. Er<br />

wusste schließlich nicht, wann<br />

es wieder etwas gibt. Was einige<br />

Hundehalter manchmal vergessen:<br />

Snacks zwischendurch sind ebenfalls<br />

Futter und enthalten Kalorien.<br />

Bekommt ein Hund viele Snacks,<br />

muss dies von seinem Hauptfutter<br />

abgezogen werden. Alte oder<br />

kastrierte Hunde sind in der Regel<br />

weniger aktiv und benötigen weniger<br />

Futter.<br />

FÜTTERUNGSBEDINGUNGEN<br />

Ein häufiger Fütterungsfehler ist<br />

auch, Futtersorten und -arten plötzlich<br />

zu wechseln. Einige Hunde<br />

vertragen das problemlos. Bei<br />

einigen kommt es allerdings zu<br />

BARFEN erfordert<br />

Wissen über die<br />

Zusammensetzung<br />

der Futterrationen<br />

Verdauungsstörungen wie Durchfall.<br />

Wer von einem Trockenfutter<br />

auf eine Rohernährung umstellen<br />

möchte, tut gut daran, zunächst ein<br />

Nassfutter bzw. gekochtes Futter zu<br />

verfüttern. So kann sich der Verdauungstrakt<br />

langsam auf das neue<br />

Futter umstellen und z.B. mehr<br />

Magensäure produzieren, die es für<br />

die Rohernährung braucht. Futter<br />

sollte auch nie zu kalt direkt aus<br />

dem Kühlschrank angeboten werden.<br />

Hunde sollten grundsätzlich<br />

in Ruhe fressen können.<br />

VERDORBENE FUTTERMITTEL<br />

Futter kann bei falscher oder zu langer<br />

Lagerung verderben. Dosen und<br />

Futtersäcke können z.B. beschädigt<br />

FALSCHE FUTTERMENGE<br />

Wenn ein Hund mehr Energie aufnimmt<br />

als er verbraucht, kommt es<br />

RIESIGE AUSWAHL an<br />

verschiedenen Sorten<br />

Hunde stammen vom<br />

Wolf ab, der sich<br />

nach der Jagd richtig<br />

vollgefressen hat.<br />

<strong>PETS</strong> 29


<strong>PETS</strong> | Hund<br />

ASPERGILLUS-PILZ:<br />

schön anzusehen, aber der<br />

Schimmelpilz produziert<br />

gefährliche Aflatoxine<br />

sein und Luft(feuchtigkeit) ziehen.<br />

Selbst zubereitetes Futter kann<br />

ebenfalls verderben, wenn es zu<br />

lange ungekühlt aufbewahrt wird.<br />

Der Verderbnisprozess ist durch das<br />

vermehrte Wachstum von Bakterien<br />

und Pilzen, aber auch von Milben<br />

und Insekten gekennzeichnet. Mit<br />

Futtermilben und Käfern befallenes<br />

Futter ist auf jeden Fall zu entsorgen.<br />

Gefährlich sind vor allem<br />

Schimmelpilze, weil viele Arten<br />

Toxine produzieren. Aflatoxin ist<br />

ein solches Schimmelpilzgift, was<br />

neben Erbrechen sogar Leberschäden<br />

verursachen kann und Krebsentstehung<br />

fördern kann.<br />

gehört haben: das Aujeszky-Virus.<br />

Es ist der Erreger der Aujeszky-Krankheit,<br />

der Pseudowut,<br />

die unweigerlich tödlich verläuft,<br />

wenn der Hund kontaminiertes<br />

Material aufgenommen hat. Das<br />

Virus beherbergen insbesondere<br />

Schweine, weshalb rohes Schweinefleisch<br />

nicht verfüttert werden<br />

darf. Deutschland ist zwar als<br />

Aujeszky-frei anerkannt, angesichts<br />

der Fleischimporte kann<br />

das Risiko einer Infektion jedoch<br />

nicht ausgeschlossen werden.<br />

Durch Erhitzen wird das Virus<br />

unschädlich gemacht. Rohes<br />

Wildschweinfleisch darf ebenfalls<br />

nicht an Hunde verfüttert<br />

werden.<br />

SCHÄDLICHE LEBENSMITTEL<br />

Zum Schluss noch Lebensmittel,<br />

die nicht im Rachen eines Hundes<br />

landen sollten. Dazu gehören<br />

Zwiebeln, Weintrauben, rohe Kartoffeln,<br />

Gartenbohnen, Avocados,<br />

Schokolade und das Süßungsmittel<br />

Xylitol (Birkenzucker).<br />

FUTTER IM ÜBERFLUSS:<br />

Entsprechen die Futterrationen<br />

nicht dem tatsächlichen Bedarf,<br />

kommt es zum Übergewicht<br />

INFEKTIONSERREGER<br />

Auf rohem Fleisch können sich Bakterien<br />

tummeln, die auch für Menschen<br />

krankmachend sein können.<br />

Gesunde Hunde können mit diesen<br />

Keimen gut umgehen. Damit sie für<br />

Menschen zu keiner Gefahr werden,<br />

sind sorgfältige Hygienemaßnahmen<br />

in der Küche unabdingbar.<br />

Von einem bestimmten Virus sollten<br />

zumindest BARFER schon einmal<br />

Fotos: iStock<br />

30 <strong>PETS</strong>


– Advertorial –<br />

Kennerfleisch von Rinti<br />

NATÜRLICH & ARTGERECHT<br />

Seit 1983 steht RINTI für artgerechtes<br />

Futter. Aber was bedeutet das konkret?<br />

Ganz einfach: eine Ernährung,<br />

die der Natur unserer Hunde als<br />

Verwandte des Wolfes bestmöglich<br />

gerecht wird. In den hochwertigen<br />

Produkten wird so viel Fleisch wie<br />

möglich, also rund 70 Prozent bei<br />

„RINTI Kennerfleisch“, verwendet.<br />

Nur einen kleinen Anteil machen<br />

Inhaltsstoffe wie Flachsöl, Mineralien<br />

und Rohfaser (Ballaststoffe) aus.<br />

FAIRE PRODUKTION ZU FAIREN PREISEN<br />

Aus Respekt vor dem Leben: In<br />

RINTI-Tiernahrung wird verarbeitet,<br />

was wir Menschen nach der Schlachtung<br />

heutzutage aussortieren. Dazu<br />

gehören Innereien wie Magen, Leber,<br />

Lunge oder Kutteln. Genau das ist<br />

es jedoch, was ein Hund braucht,<br />

um seinen Bedarf an Nährstoffen<br />

zu decken. Und das Beste daran:<br />

Die Verwertung der Schlachtnebenprodukte<br />

liefert nicht nur für den<br />

Hund wertvolle Nahrung, sondern<br />

verhindert außerdem, dass für<br />

RINTI eigens Tiere zur Futtermittelherstellung<br />

geschlachtet und Reste<br />

verschwendet werden. Durch die<br />

besondere Qualität, die einzigartige<br />

Stückigkeit und das hervorragende<br />

Preis-/Leistungsverhältnis ist RINTI<br />

Kennerfleisch das meistverkaufte<br />

Hundefutter Deutschlands.<br />

SPEZIALKOST<br />

RINTI-Produkte gibt es auch für<br />

Hunde mit besonderen Bedürfnissen,<br />

u. a. bei Diabetes, Nierenproblemen,<br />

Allergien oder zum Aufbau<br />

nach schweren Erkrankungen.<br />

www.rinti.de<br />

Fotos: iStock, Finnern<br />

NUR IM FACHHANDEL<br />

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<strong>PETS</strong> 31


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

Altersgerechte Fütterung<br />

von Katzensenioren<br />

Als Haustiere gehaltene Katzen werden heute älter als je zuvor. Mit dem Alter<br />

verändern sich die Ansprüche an die Ernährung.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

DIE MUSKELMASSE<br />

nimmt im Alter ab, das<br />

Gesicht wird kantiger –<br />

die typische Silhouette<br />

einer alten Katze<br />

einen schlechteren Ernährungszustand.<br />

Katzenhalter sollten das Körpergewicht<br />

ihrer Katze deshalb gut<br />

im Auge behalten. Die körperlichen<br />

Veränderungen setzen schleichend<br />

ein. Der Zeitpunkt ist bei jeder Katze<br />

individuell.<br />

VERDAUUNG VERÄNDERT SICH<br />

Der Verdauungstrakt älterer Tiere<br />

arbeitet nicht mehr in gleichem<br />

Maße wie bei jungen Katzen. Der<br />

Darm wird träger und verschiedene<br />

Nährstoffe kann eine alte<br />

Katze schlechter verdauen. Es wird<br />

vermutet, dass sich die Zusammensetzung<br />

des Gallesekrets verändert<br />

und weniger Bauchspeicheldrüsenenzyme<br />

gebildet werden. Bei<br />

alten Katzen ist zudem die Gefahr<br />

der Dehydrierung größer, weil das<br />

Durstgefühl noch weiter reduziert<br />

ist als bei Katzen ohnehin schon.<br />

Ein Flüssigkeitsmangel kann in der<br />

Folge zu Verstopfung führen.<br />

A<br />

b einem Alter von sieben<br />

Jahren setzt bei Katzen der<br />

Alterungsprozess ein; ab 12<br />

Jahren gelten Katzen als Mitglieder<br />

im Seniorenclub. Im Unterschied<br />

zum Hund, behalten gesunde alte<br />

Katzen lange ihr gewohntes Aktivitätslevel<br />

bei. Das bedeutet, dass sich<br />

auch ihr Energiebedarf zunächst<br />

nicht ändert. Sehr alte Katzen<br />

neigen eher zu einem Verlust an<br />

Körpermasse, das heißt: Sie nehmen<br />

ab bis hin zum Untergewicht.<br />

Das bedingt sich zum einen durch<br />

einen Verlust an Muskelmasse,<br />

zum anderen aber auch durch<br />

FÜTTERUNG ANPASSEN<br />

Das Futter sollte sich zunächst<br />

immer am Gesundheitszustand<br />

der Katze orientieren, das heißt an<br />

eventuelle bestehende Krankheiten<br />

angepasst werden. Viele alte Katzen<br />

leiden beispielsweise an einer Niereninsuffizienz,<br />

was bedeutet, dass<br />

Fotos: iStock<br />

32 <strong>PETS</strong>


FLEISCH: Proteine sollten<br />

möglichst hochwertig sein<br />

die Nieren nur noch eingeschränkt<br />

funktionieren. Dann sollte der<br />

Phosphorgehalt im Futter reduziert<br />

werden – jeweils dem Grad der<br />

Erkrankung angepasst. Katzen mit<br />

einer Leber- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankung<br />

benötigen eine fettreduzierte<br />

Diät. Katzen mit Diabetes<br />

profitieren von kohlenhydratarmer<br />

Kost.<br />

WENN DER APPETIT IN RENTE GEHT<br />

Mag die alte Katze ihr gewohntes<br />

Futter nicht mehr in ausreichender<br />

Menge fressen, kann versucht werden,<br />

das Futter auf Körpertemperatur<br />

zu erwärmen. Das verstärkt den<br />

Geruch. Untergewichtige Katzen<br />

profitieren von mehreren kleinen<br />

Mahlzeiten am Tag und einem besonders<br />

schmackhaften Futter mit<br />

hohem Energiegehalt. Die Schmackhaftigkeit<br />

eines Futters hängt entscheidend<br />

vom Fettgehalt ab. Fett<br />

ist zudem ein idealer, natürlicher<br />

Energielieferant. Bei alten Katzen<br />

mit der Tendenz zu Gewichtsverlust<br />

kann der Fettgehalt des Futters<br />

moderat erhöht werden, sofern<br />

keine Krankheiten, wie Bauchspeicheldrüsen-<br />

oder Leberentzündung,<br />

vorliegen, die zu einer fettarmen<br />

Ernährung zwingen. Viele Katzen<br />

lieben selbstgekochtes Futter, was jedoch<br />

Wissen voraussetzt, um keine<br />

Mangelernährung oder Überversorgung<br />

mit bestimmten Nährstoffen,<br />

Vitaminen und Spurenelementen zu<br />

generieren. Gut ausgebildete Tierernährungsberater<br />

können individuell<br />

auf die alte Katze zugeschnittene<br />

Futterpläne erstellen und dabei<br />

eventuell bestehende Erkrankungen<br />

der Katze berücksichtigen.<br />

NASSFUTTER unterstützt die<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

HUNGERN MACHT KRANK<br />

Katzen, die länger als 48 Stunden<br />

das Futter verweigern, sollten unbedingt<br />

dem Tierarzt vorgestellt werden.<br />

Anders als bei Hunden oder<br />

Menschen kann ein anhaltender<br />

Futterstreik bei Katzen zu lebensbedrohlichen<br />

Leberfunktionsstörungen<br />

führen. Beim Tierarzt wird<br />

dann dafür gesorgt, dass schnell<br />

wieder Nahrung aufgenommen<br />

werden kann und es wird nach der<br />

Ursache des Nicht-Fressen-Wollens<br />

gesucht. Je nach Zustand der Katze<br />

kann eine vorübergehende Sondenernährung<br />

notwendig sein.<br />

Vergleich Katzenalter<br />

mit dem Menschenalter<br />

KATZE<br />

1 15<br />

2 24<br />

3 28<br />

4 32<br />

5 36<br />

6 40<br />

7 44<br />

8 48<br />

9 52<br />

10 56<br />

11 60<br />

12 64<br />

13 68<br />

14 72<br />

15 76<br />

16 80<br />

17 84<br />

18 88<br />

19 92<br />

20 96<br />

MENSCH<br />

FUTTERVERWEIGERUNG nicht<br />

aussitzen, sondern handeln!<br />

<strong>PETS</strong> 33


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

Dicke Katze<br />

Gewicht reduzieren<br />

Wie bei uns Menschen hat Übergewicht auch für Katzen gravierende<br />

gesundheitliche Folgen. Es lohnt sich also, die überflüssigen Pfunde loszuwerden.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

K<br />

atzen gelten als übergewichtig,<br />

wenn das Gewicht das<br />

Idealgewicht um mehr als<br />

15 % übersteigt. Von Fettleibigkeit<br />

(Adipositas) spricht man bei einer<br />

Überschreitung von mehr als 30 %.<br />

Die Ursache sind eine erhöhte Energiezufuhr<br />

und/oder ein reduzierter<br />

Energieverbrauch. Es besteht also<br />

ein Ungleichgewicht zwischen<br />

Energieaufnahme und Energieverbrauch.<br />

Die Energieaufnahme wird<br />

über den Appetit gesteuert. Futterzusammensetzung,<br />

-geschmack<br />

und -zugänglichkeit spielen dabei<br />

eine Rolle. Es gibt aber auch andere<br />

Umstände, die den Appetit steigern<br />

können. Dazu gehören bestimmte<br />

Erkrankungen und Medikamente<br />

(z.B. Kortison), aber auch psychologische<br />

Faktoren wie Langeweile<br />

oder Einsamkeit, Stress und soziale<br />

Faktoren, z.B. Futterneid.<br />

RISIKOFAKTOREN<br />

Kastrierte Katzen neigen verstärkt<br />

zu Fettleibigkeit. Zum einen be-<br />

Fotos: iStock<br />

34 <strong>PETS</strong>


GEWICHT HALTEN: Nach<br />

einer Gewichtsreduktion ist<br />

es wichtig, dass das ideale<br />

Körpergewicht dauerhaft<br />

gehalten wird<br />

wegen sie sich weniger, zudem<br />

führen hormonelle Veränderungen<br />

zu einem veränderten Fressverhalten.<br />

Das Alter ist ebenfalls von<br />

Bedeutung. Mit zunehmendem<br />

Alter steigt der Anteil an übergewichtigen<br />

Katzen. Vermutlich ist<br />

auch hier die verminderte Aktivität<br />

ursächlich. Körperliche Bewegung<br />

beeinflusst den Energieverbrauch<br />

maßgeblich. Tiere mit eingeschränkten<br />

Bewegungsmöglichkeiten,<br />

z.B. bei Wohnungskatzen, neigen<br />

entsprechend eher zu Übergewicht.<br />

Schlussendlich wird auch eine gene-<br />

tische Veranlagung zu Übergewicht<br />

bei Katzen vermutet.<br />

FOLGEN VON ÜBERGEWICHT<br />

Zu hohes Gewicht belastet die<br />

Gelenke und kann zu Gelenks-,<br />

Knochen- und Muskelproblemen<br />

führen. Fettleibige Katzen entwickeln<br />

häufiger einen Diabetes<br />

mellitus. Das Immunsystem wird<br />

geschwächt, es kann zu Herzerkrankungen<br />

und Atemwegsproblemen<br />

kommen. Die Gefahr der hepatischen<br />

Lipidose (Leberverfettung)<br />

steigt. Erkrankungen der unteren<br />

Harnwege bei der Katze und Pankreatitis<br />

treten gehäuft auf. Insgesamt<br />

wird davon ausgegangen, dass<br />

Übergewicht zu einer verkürzten<br />

Lebenserwartung führt. Genügend<br />

Gründe also, den überflüssigen<br />

Pfunden der Katze den Kampf anzusagen.<br />

ÜBERGEWICHT ERKENNEN<br />

Vielen Tierhaltern fällt es schwer<br />

einzuschätzen, in welchem Ernährungszustand<br />

sich ihre Katze<br />

befindet. Um das zu beurteilen,<br />

kann man sich am Body-Condition-<br />

Score-System orientieren. Das<br />

Gewicht gilt demnach als ideal,<br />

wenn die Rippen spürbar, aber<br />

nicht sichtbar und mit wenig Fett<br />

bedeckt sind; die Taille hinter dem<br />

Rippenbogen sichtbar ist. Als leicht<br />

übergewichtig gilt eine Katze,<br />

wenn die Rippen erst mit stärkerem<br />

Druck spürbar und mit mäßig<br />

viel Fett bedeckt sind; die Taille<br />

aber noch abgeschwächt erkennbar<br />

ist. Bei starkem Übergewicht sind<br />

die Rippen kaum noch spürbar<br />

und sind stark mit Fett bedeckt; die<br />

Taille ist verschwunden. Als adipös<br />

wird ein Tier bezeichnet, dessen<br />

Rippen unter der Fettschicht nicht<br />

mehr spürbar sind und der Bauchumfang<br />

vergrößert ist. Als hochgradig<br />

adipös gelten schließlich<br />

Katzen mit massiven Fettablagerungen<br />

am ganzen Körper und<br />

einer starken Vergrößerung des<br />

Bauchumfanges.<br />

<br />

LECKERE SNACKS zusätzlich zum<br />

eigentlichen Futter können eine Erklärung<br />

für Übergewicht sein<br />

FUTTERNEID in Mehrkatzenhaushalten<br />

kann dazu führen, dass Katzen<br />

mehr fressen als sie brauchen<br />

<strong>PETS</strong> 35


<strong>PETS</strong> |Katze<br />

BEWEGUNGSMANGEL führt vor allem bei kastrierten Wohnungskatzen schnell dazu,<br />

dass sich zu viel Gewicht auf den Rippen ansammelt<br />

VORGEHENSWEISE ZUM ABNEHMEN<br />

Zunächst muss bei einer tierärztlichen<br />

Untersuchung abgeklärt<br />

werden, ob eine Erkrankung für<br />

das Übergewicht verantwortlich ist.<br />

In diesem Fall muss natürlich die<br />

Grunderkrankung therapiert werden.<br />

Ansonsten besteht die Vorgehensweise<br />

darin, die Energiezufuhr<br />

zu verringern und nach Möglichkeit<br />

die Bewegungsaktivität zu erhöhen.<br />

Im Gegensatz zum Hund ist es bei<br />

der Katze gar nicht so leicht, ihre<br />

Aktivität deutlich zu erhöhen. Dennoch<br />

sollte darauf geachtet werden,<br />

dass die Umgebung so gestaltet ist,<br />

dass die Katze einen Anreiz hat, sich<br />

zu bewegen. Aktive Spielstunden<br />

mit der Katze können dazu beitragen,<br />

dass sie sich mehr bewegt und<br />

dadurch mehr Energie verbraucht.<br />

Über Futterspiele kann sich eine<br />

Katze ihr Futter auch erarbeiten.<br />

Eine zu schnelle Gewichtsabnahme<br />

sollte übrigens nicht angestrebt<br />

werden. Eine Gewichtsreduktion von<br />

etwa 1 % des Körpergewichts pro<br />

Woche gilt als ideal.<br />

Füttert man vom normalen Futter<br />

deutlich weniger, wird zwar die<br />

Energiezufuhr reduziert, allerdings<br />

besteht dann die Gefahr, dass die<br />

Katze nicht mehr ausreichend mit<br />

allen Nährstoffen versorgt wird.<br />

Es braucht also ein Futter, bei dem<br />

der Energiegehalt verringert ist,<br />

Protein-, Mineralien- und Vitaminversorgung<br />

jedoch bedarfsgerecht<br />

abgedeckt sind. Ein erhöhter Proteingehalt<br />

ist wichtig, um zu verhindern,<br />

dass die Katze während der Diät<br />

Muskulatur statt Fett abbaut. Bei<br />

einem reduzierten Fettgehalt muss<br />

wiederum darauf geachtet werden,<br />

dass kein Mangel an essenziellen<br />

Fettsäuren entsteht. Nach einer Gewichtsreduktion<br />

ist es wichtig, dass<br />

das ideale Körpergewicht gehalten<br />

wird. Der Energiegehalt der Ration<br />

sollte nur langsam und schrittweise<br />

wieder erhöht werden, während das<br />

Gewicht überwacht wird.<br />

Fotos: iStock<br />

36 <strong>PETS</strong>


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<strong>PETS</strong><br />

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<strong>PETS</strong> | Katze<br />

Giftige Pflanzen<br />

für Katzen<br />

Katzen fressen Pflanzen, um die beim Putzen abgeschluckten Haare leichter wieder<br />

auswürgen zu können. Steht Wohnungskatzen dafür kein geeignetes Katzengras zur<br />

Verfügung, wenden sie sich ersatzweise Zimmerpflanzen oder Schnittblumen zu –<br />

je nach Pflanze mit gravierenden Auswirkungen.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

TULPEN verursachen<br />

Reizungen der Magen-<br />

Darm-Schleimhaut<br />

38 <strong>PETS</strong>


GRÜNLILIEN gehören zu den<br />

Spargelgewächsen und nicht zu<br />

den giftigen Liliengewächsen<br />

Fotos: iStock<br />

P<br />

flanzen können, abhängig von<br />

ihren Inhaltstoffen, unterschiedliche<br />

toxische Wirkungen<br />

hervorrufen. Diese können sich<br />

auf den Verdauungstrakt beziehen,<br />

aber auch Auswirkungen auf Leber,<br />

Niere, Herz-Kreislauf-System und<br />

zentrales Nervensystem haben. Bei<br />

einem Verdacht auf eine Vergiftung<br />

muss die betroffene Katze sofort in<br />

eine tierärztliche Praxis gebracht<br />

werden. Im Folgenden werden einige<br />

gängige Pflanzen vorgestellt.<br />

ALPENVEILCHEN<br />

Vergiftungen zeigen sich durch<br />

Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen.<br />

Im Blutbild kann eine<br />

Hämolyse (Auflösung von roten<br />

Blutkörperchen) sichtbar werden.<br />

AMARYLLIS<br />

Neben Erbrechen, Durchfall und<br />

kolikartigen Bauchschmerzen<br />

können Krämpfe, Zittern<br />

und Gleichgewichtsstörungen<br />

auftreten.<br />

DIEFFENBACHIE<br />

Nach dem Schlucken<br />

treten starke Schleimhautschwellungen<br />

und<br />

Schluckbeschwerden<br />

auf. Neben Speicheln,<br />

Erbrechen und blutigem<br />

Durchfall kann es zu Störungen<br />

der Herzfunktion<br />

und Nierenproblemen<br />

kommen.<br />

EFEU<br />

Speicheln, Erbrechen, Durchfall,<br />

Erregungszustände, Krämpfe und<br />

Muskellähmungen sind sichtbare<br />

Vergiftungserscheinungen.<br />

DRACHENBAUM<br />

Die enthaltenen Saponine führen zu<br />

Reizungen an den Schleimhäuten<br />

von Maul, Magen und Darm, begleitet<br />

von Erbrechen und Durchfall.<br />

LILIEN<br />

Die Aufnahme von zwei bis drei<br />

Blättern oder Teilen einer Blüte<br />

reicht für tödliche Vergiftungen.<br />

Zunächst treten Erbrechen,<br />

Speicheln und Apathie auf.<br />

Diese Symptome bessern<br />

sich nach einigen Stunden,<br />

was eine Besserung<br />

jedoch nur vortäuscht.<br />

Ohne Behandlung können<br />

Katzen in wenigen<br />

Tagen aufgrund eines<br />

Nierenversagens sterben.<br />

BIRKENFEIGE ist giftig.<br />

Die Pflanze enthält<br />

u.a. haut- und schleimhautreizenden<br />

Milchsaft<br />

FEUERLILIEN – besser nicht!<br />

Es droht akutes Nierenversagen<br />

PALMFARN<br />

Katzen reagieren mit Störungen im<br />

Magen-Darm-Trakt wie Erbrechen<br />

und Durchfall (teils blutig). Es kann<br />

zu Leberschäden kommen.<br />

WEIHNACHTSSTERN<br />

Der Milchsaft wirkt stark reizend<br />

mit der möglichen Folge einer Magen-Darm-Entzündung<br />

mit blutigem<br />

Durchfall und Krämpfen.<br />

<strong>PETS</strong> 39


<strong>PETS</strong> |Kaninchen & Meerschweinchen<br />

HEU sollte grün und langhalmig sein und<br />

täglich zur Verfügung gestellt werden<br />

Artgerechte<br />

Ernährung<br />

Das Wissen der Besitzer um die Ansprüche ihrer Tiere ist in den letzten Jahren<br />

gestiegen. Fristeten Kaninchen und Meerschweinchen vor einiger Zeit noch ein<br />

oftmals trostloses Dasein in Kinderzimmern, wird sich heute mehr um eine artgerechte<br />

Haltung bemüht. Dazu gehört insbesondere auch die Ernährung.<br />

Text: Sandra Hoffmann<br />

K<br />

aninchen und Meerschweinchen<br />

gehören zu den Herbivoren,<br />

also den Pflanzenfressern.<br />

Ihre hauptsächliche Ernährung<br />

besteht aus Heu und frischem<br />

Grünfutter. Beides sollte täglich<br />

frisch verabreicht werden. Nur<br />

durch das Zermahlen von Heu oder<br />

Gras wird erreicht, dass die ständig<br />

wachsenden Zähne sich ausreichend<br />

abnutzen. Die Gabe von Brot<br />

oder sogenannten Nagersteinen ist<br />

dafür kein adäquater Ersatz. Brot<br />

enthält ein Übermaß an Kohlenhydraten<br />

durch Stärke und Zucker,<br />

Salz und Konservierungsmittel.<br />

All das brauchen Kaninchen und<br />

Meerschweinchen nicht! Zudem<br />

MÖHREN sind sehr energiereich<br />

und sollten nur in Maßen<br />

gegeben werden<br />

40 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock<br />

können die vorhandenen, aber nicht<br />

sichtbaren Schimmelpilzsporen Verdauungsprobleme<br />

verursachen. Das<br />

Heu sollte von guter Qualität sein,<br />

d. h. grün und frei von Staub und<br />

Schimmel, langhalmig und wohlduftend,<br />

ideal ist Bio-Heu.<br />

Kaninchen und Meerschweinchen<br />

haben einen sogenannten Stopfmagen,<br />

d.h. die Magenentleerung erfordert<br />

das kontinuierliche Nachschieben<br />

von Futter. Bei einem Angebot<br />

von handelsüblichen Mischfuttern<br />

ergibt sich so die Gefahr der Energieüberversorgung<br />

und damit von<br />

Adipositas (Übergewicht).<br />

Frisches Gemüse besteht optimalerweise<br />

täglich aus drei bis vier<br />

Sorten, pro Kaninchen etwa eine<br />

Handvoll, für Meerschweinchen<br />

entsprechend weniger. Das Gemüse<br />

sollte nicht zu kalt sein, also bitte<br />

nicht direkt aus dem Kühlschrank<br />

verfüttern. Geeignet sind Fenchel,<br />

Stauden- und Knollensellerie, Pastinake,<br />

Endivien- und Chicoreesalat<br />

und Gurke. Kräuter wie Petersilie,<br />

Dill, Thymian, Basilikum, Oregano,<br />

Salbei und Liebstöckel lassen sich<br />

auch auf dem Balkon oder im Garten<br />

anpflanzen, sodass sie immer<br />

frisch zur Verfügung stehen. Zweige<br />

von Haselnuss, Apfelbaum oder<br />

Heidelbeerstrauch werden gern benagt.<br />

Wichtig ist – das gilt für Salate,<br />

Kräuter, Gemüse, Obst und Zweige<br />

– dass diese nicht mit Dünger und<br />

Pflanzenschutzmitteln belastet sind.<br />

Spitzwegerich und Löwenzahn sammelt<br />

man besser nicht an vielbefahrenen<br />

Straßen oder von Wiesen, auf<br />

denen viele Hunde ihre kleinen und<br />

großen Geschäfte verrichten.<br />

Etwas Vorsicht ist mit Kohl geboten,<br />

da diese zu Magen-Darm-Problemen<br />

wie Durchfall und Blähbauch<br />

führen können. Kohlrabiblätter,<br />

Chinakohl und Brokkoli vorsichtshalber<br />

nur in geringen Mengen<br />

verfüttern und beobachten, wie die<br />

Tiere darauf reagieren.<br />

Wasser sollte selbstverständlich<br />

immer in ausreichender Menge und<br />

frisch zur Verfügung stehen. Steingut-Näpfe<br />

sind leichter zu reinigen<br />

und sind empfehlenswerter als<br />

Plastiktrinkflaschen.<br />

KRAFTFUTTER empfiehlt sich nur<br />

bei besonderem Energiebedarf,<br />

ansonsten macht es langfristig dick<br />

GEEIGNETE LECKEREIEN<br />

Auf kohlenhydratreiche oder<br />

zuckerhaltige Produkte wie Knabberstangen,<br />

bei denen Körner mit<br />

Honig festgeklebt sind, Joghurt-<br />

Drops, Kekse, Haferflocken, Müsli<br />

sowie Mais/Popcorn sollte komplett<br />

verzichtet werden. Als Leckerli kann<br />

man ab und zu kleine Stücke Karotte,<br />

Apfel oder Birne, Heidelbeeren,<br />

Erdbeeren oder unbehandelte/ungesalzene<br />

Kürbis-, Haselnuss- oder<br />

Sonnenblumenkerne verwenden.<br />

GIFTIGE LEBENSMITTEL<br />

Zwiebeln, Porree, Rhabarber, rohe<br />

Bohnen, Avocado und Macadamianüsse<br />

dürfen nicht gefüttert werden.<br />

Auch Rettich, Radieschen und rohe<br />

Kartoffeln gehören nicht ins Gehege.<br />

Eine Vergiftung zeigt sich u.a. in<br />

vermehrtem Speichelfluss, auffälligem<br />

Durst, Verdauungsbeschwerden,<br />

Krämpfen, Zittern, Fieber und<br />

Benommenheit.<br />

GRÜNES FRISCHFUTTER, wie Blattgemüse und Obst, gehört für<br />

Kaninchen und Meerschweinchen täglich auf den Speiseplan<br />

<strong>PETS</strong> 41


<strong>PETS</strong> | Vögel<br />

GRAUPAPAGEIEN<br />

benötigen täglich<br />

frisches Obst; Gemüse<br />

gibt es je nach Sorte<br />

roh oder gekocht<br />

VITA<br />

Nadine Fischer ist Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin<br />

für Tiere mit eigener Praxis<br />

in Bochum. Neben Hunden und Katzen hat sie<br />

sich auf Vögel spezialisiert. Ihr über die Jahre<br />

in Theorie und Praxis gesammeltes Wissen<br />

gibt sie auch als Dozentin weiter.<br />

Ernährungs-Tipps<br />

für Vögel<br />

Im Interview erzählt uns Nadine Fischer, worauf es bei der Fütterung unserer gefiederten<br />

Freunde ankommt, welche Fehler sich vermeiden lassen und wie wir die<br />

Vogelgesundheit durch die richtige Ernährung unterstützen können.<br />

Das Interview führte Sandra Hoffmann<br />

Worauf sollte bei einer ausgewogenen<br />

Fütterung geachtet werden?<br />

Wichtig ist, dass die Ernährungsweise<br />

der verschiedenen Vogelarten<br />

berücksichtigt wird. Einige sind<br />

Körnerfresser, andere Weichfresser<br />

oder Insektenfresser, Loris, Kolibris<br />

und Nektarvögel. Vor der Entscheidung,<br />

einen Vogel anzuschaffen,<br />

muss man wissen, wie diese Vogelart<br />

ernährt werden sollte. In der Natur<br />

wissen Tiere instinktiv, was gut für<br />

sie ist. Als Haustiere gehalten sind<br />

wir für die richtige Auswahl zuständig.<br />

Abgepacktes Vogelfutter aus<br />

42 <strong>PETS</strong>


Fotos: Nadine Fischer, iStock<br />

Zoohandlungen oder Supermärkten<br />

allein bietet keine ausreichende und<br />

abwechslungsreiche Ernährung.<br />

Was sind die häufigsten Fütterungsfehler<br />

bei Vögeln?<br />

Oft sehe ich in meiner Praxis, dass<br />

Vögel durchweg ein bestimmtes<br />

Fertigfutter aus der Zoohandlung<br />

bekommen. Es fehlt an Abwechslung<br />

und es kommt oft zur Mangelernährung.<br />

Dazu gibt es ungesunde<br />

Leckerchen, wie Sonnenblumenkerne,<br />

die zwar gerne gefressen werden,<br />

jedoch nur wenige Mineralien und<br />

Vitamine enthalten, dafür viel Fett<br />

und Eiweiß. Fertige (nicht immer<br />

BASILIKUM gehört zu den geeigneten<br />

Kräutern<br />

gesunde) Knabberstangen aus dem<br />

Handel werden ebenfalls in viel zu<br />

großen Mengen gegeben. Eine reine<br />

Trockenfutterfütterung kommt leider<br />

häufig vor. Gesünder und artgerecht<br />

ist eine Mischung aus Trocken- und<br />

Frischfutter. Einige Vögel, wie Wellensittiche,<br />

benötigen Gräser, Kräuter<br />

und Gemüse, während andere Arten<br />

eine obst- und fettreiche Ernährung<br />

bevorzugen. Das muss man wissen<br />

und umsetzen.<br />

Mit welchen Leckereien kann man<br />

denn guten Gewissens verwöhnen?<br />

Viele unserer gefiederten Freunde<br />

freuen sich über ein Stückchen Obst<br />

oder Gemüse, Apfelchips, Hagebutten,<br />

Hirse- und Minimaiskolben,<br />

Getreiderispen, gepoppter Amaranth<br />

oder Weizen (ohne Zucker). Auch<br />

etwas Golliwoog oder Bio-Reiswaffeln<br />

(ohne Salz) werden gern genommen.<br />

Verschiedene Saaten und<br />

Samen kommen immer gut an. Sehr<br />

gut kann man Kräcker selbst machen,<br />

im Internet findet man Rezepte, von<br />

denen man sich inspirieren lassen<br />

kann. Wichtig ist immer, die Menge<br />

im Blick zu behalten und Leckerchen<br />

als etwas Besonderes zu sehen, die<br />

nicht täglich gereicht werden.<br />

Einige Vögel sind Frischkost gegenüber<br />

skeptisch. Wie kann man sie<br />

überzeugen?<br />

Ein Patentrezept gibt es leider nicht.<br />

Das Wichtigste ist Geduld! Frischfutter<br />

immer wieder anbieten, auch<br />

wenn der Vogel wochenlang nichts<br />

davon wissen will. Küchen- und<br />

Wildkräuter sowie -gräser nehmen<br />

manche Vögel eher an als Obst<br />

und Gemüse. Am Anfang nicht zu<br />

viel Auswahl anbieten, besser mit<br />

drei, vier Sorten anfangen. Auf das<br />

Frischfutter kann man zunächst das<br />

gewohnte Futter geben, dann fressen<br />

die Vögel zwar nicht das Frische, sie<br />

lernen dabei aber den Geschmack<br />

kennen. Als nächsten Schritt mischt<br />

man beides. Wird es angenommen,<br />

kann man beides separat anbieten,<br />

da Trocken- und Frischfutter zusammen<br />

schnell<br />

verderben. Eine<br />

weitere Möglichkeit<br />

ist, den<br />

Futterneid der Vögel auszunutzen.<br />

Gibt es Artgenossen, die Frischfutter<br />

gerne fressen? Dann den Verweigerer<br />

zusehen lassen, wie sein Freund<br />

genüsslich frisst. Schnell wird er neugierig<br />

und probieren wollen. Durch<br />

den Spieltrieb lassen sich oft selbst<br />

hartnäckige Verweigerer zum Fressen<br />

animieren. Ein großes Salatblatt<br />

dafür richtig nass machen und in den<br />

Käfig legen. Bei einem regelmäßigen<br />

Salat-Bad wird er irgendwann anfangen,<br />

das Blatt anzunagen. Im Übrigen<br />

sollte man bei einigen Vogelarten<br />

wie zum Beispiel Wellensittichen auf<br />

die Farbe achten: Rotes wird eher<br />

vermieden. Lieber zuerst mit einer<br />

grünen Paprika starten.<br />

Und wenn Vögel von Frischkost<br />

Durchfall bekommen?<br />

Durch den hohen Wasseranteil in<br />

Frischkost kann es nach dessen<br />

Verzehr zu verändertem Urin- und<br />

Kotabsatz kommen. Es kann zu flüssigem<br />

Kot kommen, manchmal wird<br />

auch reiner Urin ausgeschieden. Das<br />

ist nicht krankhaft und kein Durchfall.<br />

Da Vögel Urin und Kot zusammen<br />

aus einer Körperöffnung absetzen,<br />

verändert sich bei ihnen nicht<br />

nur die Urinmenge, sondern auch<br />

die Kotkonsistenz. Eine Besonderheit<br />

ist, wenn die Vögel viel Frischfutter<br />

mit natürlichen roten Farbstoffen<br />

fressen. Der Kot wird dann häufig<br />

flüssiger und ist zusätzlich <br />

<strong>PETS</strong> 43


<strong>PETS</strong> | Vögel<br />

ZUM REPERTOIRE von Nadine<br />

Fischer gehören auch Eulen<br />

rötlich gefärbt. Schnell kann man<br />

denken, es handele sich um blutigen<br />

Durchfall. Auch hier besteht in der<br />

Regel kein Grund zur Sorge. Wenn<br />

der Kotanteil fortbestehend flüssig<br />

bleibt oder das Tier zuvor keine<br />

Frischkost zu sich genommen hat,<br />

erschöpft ist oder gar mit Kot verschmiertes<br />

Gefieder im Kloakenbereich<br />

hat, sollten Sie allerdings zum<br />

Tierarzt gehen.<br />

Wie kann man Vögel während der<br />

Mauser unterstützen?<br />

Während der Mauser werden Federn<br />

abgestoßen und durch neue ersetzt.<br />

Die Federn werden durch Nährstoffe,<br />

die mit der Nahrung aufgenommen<br />

werden, gebildet. Deswegen funktioniert<br />

eine Mauser besser, wenn<br />

die Nährstoffe im Futter auf diesen<br />

Prozess abgestimmt sind. Eine gute<br />

Unterstützung ist Kieselsäure. Sie ist<br />

enthalten in Gurken und Melonen,<br />

Vogelmiere und Getreide wie Dinkel,<br />

Weizen, Hirse und Hafer. Auch<br />

schwefelhaltige Aminosäuren sind<br />

wichtig. Hier ist besonders Weizen zu<br />

nennen, aber auch Fenchel, Karotten,<br />

Erbsenschoten, Sellerie. Als Jodquelle<br />

eignen sich rohe, rote Beete und<br />

Mangold. Brokkoli liefert Zink. Im<br />

Handel erhältlich sind Spezialfutter<br />

und Futterergänzungsmittel. Diese<br />

empfehle ich nicht, da sie häufig Bäckereierzeugnisse<br />

und Zucker enthalten.<br />

Frisst Ihr Vogel kein Frischfutter<br />

oder sind Sie sich unsicher, sprechen<br />

Sie mit einem vogelkundigen Tierarzt.<br />

Nimmt der Vogel während der<br />

Mauser stark ab, kann vorrübergehend<br />

ein Futter mit einer hohen<br />

Energiedichte Abhilfe schaffen. Und<br />

ganz, ganz wichtig, immer, aber besonders<br />

während der Mauser, Stress<br />

vermeiden!<br />

Welche Wildkräuter kann man sammeln<br />

und verfüttern?<br />

Viele Pflanzen, die wir als Unkraut<br />

bezeichnen, sind für unsere Vögel<br />

absolute Leckerbissen. Sie sind voller<br />

Vitamine, Mineralien und Spurenelementer.<br />

Einige dieser Pflanzen<br />

findet man sogar im Winter, so dass<br />

das ganze Jahr über Wildkräuter auf<br />

dem Speiseplan möglich sind. Die<br />

wichtigsten Kräuter sind Löwenzahn,<br />

junge Brennnesseln, Melde, Gänseblümchen,<br />

Sauerampfer, Breit- und<br />

Spitzwegerich, Milchdistel, Vogelmiere,<br />

Hirtentäschelkraut, Beifuß,<br />

Kreuzkraut, Kamille und Mädesüß.<br />

Auch Gräser mit halbreifen Samen<br />

sind bei vielen Vogelarten beliebt.<br />

Sammeln sollte man sie nicht an vielbefahrenen<br />

Straßen und von Wiesen,<br />

auf denen Hunde urinieren und<br />

koten. Es gibt gute Apps, z.B. Flora<br />

incognita von der Technischen Universität<br />

Ilmenau, die bei der Pflanzenbestimmung<br />

helfen.<br />

Kräuter lassen sich auch im Topf bzw.<br />

im eigenen Garten anpflanzen. Welche<br />

eignen sich hier besonders?<br />

Gut geeignet sind Salate wie Endivien,<br />

Chicorée, Spinat, Mangold,<br />

Comfrey. Küchenkräuter kann man<br />

einfach zu Hause ziehen. Hier kann<br />

man sich aus der gesamten Bandbreite<br />

bedienen: Basilikum, Petersilie,<br />

Bohnenkraut, Oregano, Thymian,<br />

Schnittlauch, Bärlauch, Beifuß, Zitronenmelisse,<br />

Sauerampfer, Estragon,<br />

Kerbel, Brunnenkresse, Borretsch,<br />

Dill, Fenchel, Salbei usw.<br />

Es gibt im Handel auch jede Menge<br />

Vitaminpräparate. Braucht man die<br />

wirklich bzw. wann sind sie sinnvoll?<br />

Für einen gesunden Vogel, der artgerecht<br />

und abwechslungsreich ernährt<br />

wird, braucht man grundsätzlich<br />

keine Zusatzpräparate. Ausnahmen<br />

gibt es nur in bestimmten Lebenssituationen:<br />

Manche Tiere neigen dazu,<br />

sich nur bestimmte Sachen aus dem<br />

Futter zu picken, so dass es zu einem<br />

Vitamin- und Mineralstoffmangel<br />

kommen kann. Auch brauchen Weibchen<br />

während der Eiablage viel Kalzium,<br />

so dass zur Sepiaschale manchmal<br />

ein Mineralstoffpräparat für das<br />

Trinkwasser sinnvoll ist. Einige Vögel<br />

wie Exoten oder Prachtfinken sind<br />

wahre Futterspezialisten. Auch hier<br />

kann u.U. eine Ergänzungsmischung<br />

zum normalen Futter nötig sein. Und<br />

natürlich gibt es Erkrankungen, die<br />

eine Supplementierung des Futters<br />

notwendig machen. Da hilft ein<br />

vogelkundiger Tierarzt oder Vogelspezialist<br />

weiter.<br />

Fotos: Nadine Fischer, iStock<br />

44 <strong>PETS</strong>


KNABBERSTANGEN bitte nur in<br />

Maßen zur Verfügung stellen<br />

Welche Krankheiten können durch<br />

falsche Ernährung ausgelöst werden?<br />

Es treten Mangelzustände auf, die zu<br />

vielen Erkrankungen führen können:<br />

Verdauungsstörungen, Verpilzungen<br />

im Rachen, im Darm und, die bei<br />

Vögeln häufigste Form, im Kropf.<br />

Möglich sind Nierenschädigungen,<br />

Schäden an Gefieder und Knochen,<br />

weiche, bruchgefärdete und schräge<br />

Schnäbel und rachitische Beine.<br />

Leberschäden, Lähmungen durch<br />

Vitaminmangel, Mauserstörungen.<br />

Herz- Kreislauferkrankungen und<br />

schmerzhafte Geschwüre an den<br />

Füßen. Nicht zu vergessen: Vergiftungen<br />

durch giftige Nahrungsmittel.<br />

Stimmt es, dass Trinknäpfe täglich<br />

mit heißem Wasser gereinigt werden<br />

und vollkommen trocknen müssen,<br />

bevor sie wieder verwendet werden<br />

dürfen?<br />

Ja, das stimmt. Futterreste oder<br />

Vogelkot können die Trinknäpfe verschmutzen.<br />

Stehen Näpfe mit Wasser<br />

zu lange oder bleiben immer feucht,<br />

kann sich ein Bakterienrasen, der<br />

sogenannte Biofilm, bilden. Dieser<br />

ist nicht sichtbar und sehr klebrig,<br />

wird der Napf nur ausgespült,<br />

verbleibt er im Napf und bildet ein<br />

optimales Zuhause für Bakterien, die<br />

sich dort vermehren und den Vogel<br />

krank machen können. Reinigt man<br />

die Näpfe gründlich mit heißem<br />

Wasser, zerstört man diesen Biofilm,<br />

es können allerdings immer noch<br />

Reste übrigbleiben. Lässt man den<br />

Napf nun einige Zeit gut trocknen,<br />

trocknet auch der Biofilm und die<br />

Bakterien haben keine Chance mehr<br />

zu überleben. Auskochen sollte man<br />

den Napf nicht, das schädigt meist<br />

das Material. Heißes Leitungswasser<br />

hat mindestens 60 °C, den Trinknapf<br />

damit gründlich auszuspülen reicht<br />

vollkommen aus.<br />

Ist es problematisch, wenn das Trinkwasser<br />

sehr kalkhaltig ist?<br />

Grundsätzlich ist kalkhaltiges Wasser<br />

kein Problem, Vögel brauchen viel<br />

Kalzium. Als Lieferant dafür sind<br />

Sepiaschalen unabdingbar. Eine<br />

Ausnahme sind kranke Tiere mit<br />

z.B. Nierenproblemen. Ein größeres<br />

Problem sind alte Wasserleitungen.<br />

Sie beinhalten oft Bakterien und giftige<br />

Stoffe. Ist man sich nicht sicher,<br />

in welchem Zustand sich die Rohre<br />

befinden, kann man das Wasser auf<br />

Schadstoffe untersuchen lassen. Oder<br />

man nimmt Mineralwasser ohne<br />

Kohlensäure. Das sollte nicht kalziumarm<br />

sein, dafür aber natriumarm.<br />

Bei welchen Verdauungsstörungen<br />

sollte ein Tierarzt aufgesucht werden?<br />

Vögel haben einen wesentlich schnelleren<br />

Stoffwechsel als Säugetiere.<br />

Deswegen müssen sie große Mengen<br />

an Futter in kurzer Zeit aufnehmen<br />

und verdauen, damit es schnellstmöglich<br />

wieder ausgeschieden<br />

werden kann – zusätzliches Gewicht<br />

bedeutet immer mehr Kraftanstrengung<br />

beim Fliegen. Da beim Vogel<br />

die Verdauung so schnell gehen<br />

muss, werden Verdauungsprobleme<br />

immer sehr schnell zu einem lebensbedrohlichen<br />

Problem. Sehen Sie an<br />

Ihrem Vogel Symptome wie wenig<br />

oder gar keinen Kotabsatz, einen<br />

vergrößerten Bauchumfang, wirkt<br />

er apathisch, sitzt gekrümmt, verweigert<br />

sein Futter, zieht die Unterlider<br />

hoch, würgt oder erbricht sogar<br />

kleine Futtermengen oder Schleim,<br />

sollten Sie umgehend einen vogelkundigen<br />

Tierarzt aufsuchen.<br />

Zum Schluss möchte Sie um ein paar<br />

wichtige Dinge bitten, die mir sehr<br />

am Herzen liegen: Achten Sie nicht<br />

nur auf eine artgerechte und artspezifische<br />

Ernährung, informieren Sie<br />

sich über Haltungsbedingungen der<br />

von Ihnen gewählten Vogelart. Bieten<br />

Sie ausreichend große Käfige und<br />

häufige Freiflugmöglichkeiten, Beschäftigung<br />

und Zuwendung, ausreichend<br />

Ruhe und vor allem halten Sie<br />

niemals einen Vogel allein, sondern<br />

mit mindestens einem passenden<br />

Partner! So werden Sie zufriedene,<br />

glückliche und gesunde gefiederte<br />

Freunde an Ihrer Seite haben, die es<br />

Ihnen mit Zuneigung und Unterhaltung<br />

danken werden.<br />

FRISCHKOST gehört unbedingt<br />

mit auf den Speiseplan<br />

<strong>PETS</strong> 45


<strong>PETS</strong> | Aquaristik<br />

Richtige Fütterung<br />

von Aquarienfischen<br />

Füttern Sie ihre Aquarienbewohner artgerecht und ausgewogen?<br />

Diese Frage können Sie mit Hilfe dieses Beitrages ergründen und gegebenenfalls<br />

das Wohlbefinden Ihrer Tiere deutlich steigern.<br />

Text: Daniel Brückner<br />

D<br />

as richtige Futter für die<br />

Aquarienbewohner zu finden,<br />

ist gar nicht so einfach bei<br />

dem immensen Angebot, welches<br />

der Einzelhandel bereithält. Dabei<br />

ist die gesunde und ausgewogene<br />

Ernährung maßgeblich für gesunde<br />

und vitale Fische verantwortlich.<br />

Nicht jedes Futter ist geeignet und<br />

nicht alle Fische akzeptieren industrielles<br />

Futter. In freier Wildbahn<br />

müssen Fische mit weniger Futter<br />

auskommen, dafür ist es abwechslungsreich.<br />

Im Aquarium ist die<br />

Situation umgekehrt: meist viel zu<br />

viel und zu einseitiges Futter. Einseitige<br />

Fütterung führt dann zu gesundheitlichen<br />

Problemen. Gestaltet<br />

man die Fütterung vielfältig, lassen<br />

sich diese Probleme umgehen.<br />

FUTTERARTEN<br />

Der Einzelhandel bietet eine Vielzahl<br />

von Futterprodukten, die sich<br />

in folgende Kategorien unterteilen<br />

lassen: Trocken-/Flockenfutter,<br />

gefriergetrocknetes Trockenfutter,<br />

Softgranulat, gefrorenes Lebendfutter<br />

und Lebendfutter (qualitativ<br />

aufsteigend). Des Weiteren wird<br />

unterteilt in lange schwimmend<br />

oder sinkend, damit auch für jede<br />

Beckenregion das richtige Futter<br />

angeboten werden kann. Man sollte<br />

zunächst recherchieren, zu welchem<br />

Ernährungstyp die gehaltenen oder<br />

zukünftigen Bewohner gehören. Im<br />

Aquarium tummeln sich im Allgemeinen<br />

sieben Ernährungstypen,<br />

die weit verbreitet sind. Es gibt den<br />

Fleischfresser, den Fischfresser, den<br />

Insektenfresser, den Pflanzenfresser,<br />

den Allesfresser, den Aufwuchsfresser<br />

und Lignivore (Holzfresser), zu<br />

denen z.B. viele der im Aquarium<br />

gehaltenen Welse zählen. Hat man<br />

dies in Erfahrung gebracht, ist man<br />

der richtigen Fütterung schon ein<br />

ganzes Stück nähergekommen. Für<br />

jeden Ernährungstypen gibt es das<br />

richtige Futter, außer für Limnivore<br />

Fotos: iStock<br />

EIN SCHWARM Rautenflecksalmler<br />

(Hyphessobrycon anisitsi) bei<br />

der Fütterung<br />

46 <strong>PETS</strong>


(Aufwuchsfresser) – das Futter muss<br />

sich alleine im Aquarium bilden.<br />

NÄHRSTOFFE<br />

Der wichtigste Aspekt in einer<br />

gesunden Fütterung sind Nährstoffe<br />

aus naturnahen Quellen, die<br />

der Fisch auch verstoffwechseln<br />

kann. Protein, Fett und Zusatzstoffe<br />

– gewonnen aus Schlachtabfällen<br />

von Säugetieren – haben nichts<br />

im Fischfutter zu suchen. Eiweiß<br />

(Protein) sollte daher immer aus<br />

Quellen stammen, die der natürlichen<br />

Ernährung des Fisches entsprechen.<br />

Fischmehl, Zooplankton und<br />

Insektenprotein sind da die besten<br />

Quellen. Auf Proteinquellen wie Soja<br />

sollte vollkommen verzichtet werden,<br />

da es nicht richtig verstoffwechselt<br />

wird. Für die Fettversorgung ist<br />

Fischöl mit seinen fettlöslichen Vitaminen<br />

(A, D, E, K) und essenziellen<br />

(Omega-)Fettsäuren die beste Wahl.<br />

Kohlenhydrate sollten in Maßen<br />

verfügbar sein, aber nicht fehlen, da<br />

langkettige Kohlenhydrate (Polysaccharide)<br />

für die Schleimhautproduktion,<br />

den Transport von Fetten,<br />

Aminosäuren und die Ernährung<br />

wichtiger Darmbakterien benötigt<br />

werden. Bei pflanzenfressenden Fischen<br />

dürfen Ballaststoffe natürlich<br />

nicht fehlen, damit der Verdauungstrakt<br />

sauber arbeiten kann. Rohfaserreiche<br />

Kräuter, wie Brennnessel,<br />

sind daher unerlässlich. Spurenelemente<br />

und Mineralstoffe sollten<br />

in jedem guten Futter in Form von<br />

Hefen, Spirulina, Grünlippmuschel<br />

und Seealgen enthalten sein, um ein<br />

möglichst breites Versorgungsspektrum<br />

zu gewährleisten und Mangelerscheinungen<br />

auszuschließen.<br />

DAS MIKROBIOM<br />

Jetzt kommen wir dazu, warum die<br />

richtige Ernährung bei Fischen und<br />

natürlich allen anderen<br />

Lebewesen <br />

FILTRIERENDE BEWOHNER wie<br />

diese Fächergarnele benötigen<br />

feines Staubfutter, das sie aus dem<br />

Wasser filtern können<br />

HANDFÜTTERUNG:<br />

Viele Fische werden<br />

mit den Jahren sehr<br />

zutraulich und können<br />

von Hand<br />

gefüttert werden<br />

FORM UND FARBE Zierfischfutter<br />

gibt es in vielen Formen für unterschiedliche<br />

Anwendungen<br />

<strong>PETS</strong> 47


<strong>PETS</strong> | Aquaristik<br />

WASSERFLOH: Daphnien sind ein sehr gutes Lebendfutter und lassen<br />

sich ohne viel Aufwand auch zu Hause züchten<br />

entscheidend für die Gesundheit ist.<br />

Wussten Sie, dass Fische und auch<br />

Menschen „Holobionten“ sind?<br />

Was das ist, fragen Sie sich bestimmt.<br />

„Holobiont“ beschreibt das<br />

symbiotische Zusammenspiel z.B.<br />

zwischen Mikrobiom, Darm und<br />

Körper. Ohne die Mikroorganismen<br />

im Darm, wäre der Körper nicht imstande,<br />

seine Nahrung zu verdauen<br />

und die Nährstoffe aufzunehmen.<br />

Das Mikrobiom beherbergt mehr<br />

Mikroorganismen als der Körper<br />

Zellen besitzt. Also müssen wir<br />

sicherstellen, dass das Mikrobiom<br />

gut versorgt ist und alles hat, damit<br />

es gut funktioniert.Das Mikrobiom<br />

ist eines der ersten Bollwerke<br />

gegen Krankheitserreger. Es erzeugt<br />

Abwehrstoffe gegen pathogene<br />

Erreger, steht in direkter Nährstoffkonkurrenz<br />

zu Erregern, fördert das<br />

Immunsystem des Darms und die<br />

Bildung darmeigener Defensivstoffe.<br />

Das Mikrobiom produziert den<br />

Großteil der zur Verdauung benötigten<br />

Enzyme und versorgt die innere<br />

Darmwand, damit diese die gewonnenen<br />

Nährstoffe aufnehmen kann.<br />

Falsche Ernährung führt zur Verkümmerung<br />

des Mikrobioms. Die<br />

Folgen sind Nährstoffmängel, die<br />

sich meist erst zeigen, wenn es zu<br />

spät ist. Richtige und ausgewogene<br />

Ernährung ist daher das A und O.<br />

FUTTERSPEZIALISTEN<br />

So groß auch das Futtersortiment ist,<br />

es gibt Fische, die kein herkömmliches<br />

Futter anrühren oder nur<br />

schwer an konventionelles Futter<br />

zu gewöhnen sind. Solche Tiere<br />

stellen Sie vor neue Herausforderungen.<br />

Hier kommt in den meisten<br />

Fällen Lebendfutter ins Spiel, in<br />

Form von Zooplankton wie Salinenkrebsen<br />

(Artemia), Wasserflöhen<br />

(Daphnien), Mückenlarven etc. Die<br />

Fütterung solcher Kleinstlebewesen<br />

kommt der natürlichen Ernährung<br />

am nahesten und deckt, bei regelmäßiger<br />

Abwechslung, den Bedarf<br />

komplett ab. Generell sollte Lebendfutter<br />

regelmäßig auch an Fische<br />

verfüttert werden, die an konventionelles<br />

Futter gehen. Lebendfutter<br />

kann im Einzelhandel erworben<br />

oder selbst gezüchtet werden, z.B. in<br />

einer Regentonne. Andere Futterspezialisten<br />

sind die Aufwuchsfresser,<br />

die sich von dem Biofilm, der<br />

sich im Aquarium auf allen Oberflächen<br />

bildet, ernähren. Biofilm ist<br />

aber in keinem Fall mit Algenbefall<br />

gleichzusetzen. Nur von Algen, wie<br />

sie in der Einlaufphase oft auftreten,<br />

können sich Aufwuchsfresser nicht<br />

ernähren, da die ganzen Mikroorganismen,<br />

die sich erst mit der Zeit bilden,<br />

fehlen. Für solche Spezialisten<br />

sollte das Aquarium sechs Monate<br />

in Betrieb sein.<br />

SALINENKREBSE werden aus<br />

Eiern in Salzwasser aufgezogen<br />

und können frisch gefüttert werden<br />

48 <strong>PETS</strong>


Fotos: iStock<br />

SCHNELLER LEITFADEN:<br />

GUTES FUTTER ERKENNEN<br />

Wie erkennt man denn nun gutes Zierfischfutter<br />

im Einzelhandel? Wie bei allen Futterprodukten:<br />

an der Zusammensetzung. Bei<br />

der Zusammensetzung sollte bei normalem<br />

Zierfischfutter folgende Reihenfolge gegeben<br />

sein: Protein-, Fett-, Kohlenhydrat-, Ballaststoff-,<br />

Vitamin-, Mineralienquelle. Die Kohlenhydrat-<br />

oder Fettquelle darf nie an erster<br />

Stelle stehen. Auch Zusatzstoffe wie Zucker,<br />

Lockstoffe oder künstliche Farbstoffe haben<br />

nichts im Zierfischfutter zu suchen. Auf Proteinquellen<br />

aus landlebenden Wirbeltieren sollte<br />

auch gänzlich verzichtet werden. Ausnahme<br />

ist hier spezielles Futter für Pflanzenfresser.<br />

Für herbivore Fische steht die pflanzliche Ballaststoffquelle<br />

an erster Stelle, wie Spirulina,<br />

Tang, Knoten- oder Rotalge. Bei speziellem<br />

Futter für Welse muss Holz aufgeführt sein,<br />

da Welse Holz zur Verdauung benötigen. Gutes<br />

Lebendfutter erkennt man schlicht daran,<br />

dass der Inhalt der Transportbeutel lebt und<br />

frisch aussieht. Auch sollte das Transportwasser<br />

klar sein und nicht stinken. Dann gibt es<br />

Futtersorten mit unterschiedlichem Schwimmverhalten,<br />

die den Bedürfnissen der Bewohner<br />

angepasst sein sollten. Schnell sinkendes<br />

für Bodenbewohner und lange schwimmendes<br />

für oberflächenorientierte Fische.<br />

Gutes Zierfischfutter wird<br />

für gewöhnlich gut<br />

angenommen und<br />

schnell gefressen.<br />

<strong>PETS</strong> 49


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erscheint am 11.10.<strong>2023</strong><br />

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<strong>PETS</strong> erscheint 2x im Jahr bei IDS Information<br />

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Geschäftsführer: Peter Wolf<br />

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Verlagsleiter: Marko Petersen,<br />

petersen@ids-deutschland.de<br />

READYTOSHOW – Die Medienagentur<br />

Jürgen Stollberg<br />

Chefredakteurin (verantwortlich im Sinne des<br />

Presserechts): Sandra Hoffmann<br />

Lektorat: Sandra Hoffmann<br />

Grafik: Daniela Unterstab<br />

Herstellung: Andy Dreyer<br />

Repro: Daniela Unterstab<br />

Anzeigenleitung: Marko Petersen<br />

Senior Account & Content Manager: Elke Miersen,<br />

miersen@ids-deutschland.de<br />

Vertrieb Einzelverkauf: Vertrieb Einzelverkauf:<br />

D-Force-One GmbH,<br />

Neuer Höltigbaum 2, 22143 Hamburg<br />

Teil-Distribution: IDS Deutschland, Klostergut<br />

Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

Druck: Westermann Druck/pva<br />

Georg-Westermann-Allee 96, 38104 Braunschweig<br />

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50 <strong>PETS</strong><br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen<br />

keine Gewähr. Einsender von Zuschriften erklären<br />

sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden.<br />

Veröffentlichte Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

<strong>PETS</strong> wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und<br />

komplett ohne Tierbestandteile produziert.<br />

IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland für<br />

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