bayern Metall 08/2023
Diesmal dreht sich auf den ersten Seiten alles um Oberflächentechnik, Verzinkung und Beschichtung. Lesen Sie über smarte Systeme, die den Energiebedarf senken und sehen Sie sich die Gewinnerobjekte des Verzinkerpreises an. Darauf folgen weitere spannende Themen wie z.B. KI auch in der Zerspanung eingesetzt werden kann. Von Software- Highlights, Anwenderstorys bis zum beliebten Blick in unser Innungsleben, ist alles drin.
Diesmal dreht sich auf den ersten Seiten alles um Oberflächentechnik, Verzinkung und Beschichtung. Lesen Sie über smarte Systeme, die den Energiebedarf senken und sehen Sie sich die Gewinnerobjekte des Verzinkerpreises an. Darauf folgen weitere spannende Themen wie z.B. KI auch in der Zerspanung eingesetzt werden kann. Von Software- Highlights, Anwenderstorys bis zum beliebten Blick in unser Innungsleben, ist alles drin.
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76. Jahrgang · Heft 8 | 2023 · B 1616
Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes Metall Bayern für das Handwerk
der Metallbauer, Feinwerkmechaniker sowie Metall- und Glockengießer
Thema des Monats:
Oberflächentechnik,
Verzinkung
und Beschichtung
Die neue PENEDER HIGHLINEflat vereint höchste
architektonische Ansprüche mit raffinierter, unsichtbarer
Technik. Neben Brand-, Rauch-, Schall- und
Einbruchschutz ist die neue Multifunktionstür beidseitig
flächenbündig und überzeugt durch designstarke Optik.
INHALT
Unser Titelbild
(Foto: Walther Trowal)
Thema des Monats:
Oberflächentechnik, Verzinkung und
Beschichtung
Weitere Informationen ab Seite 4.
Das Thema
Oberflächentechnik, Verzinkung und
Beschichtung
Walther Trowal: „Smart Abrasive System“
reduziert Energiebedarf, Strahlmittelverbrauch
und Verschleiß............................. 4
Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung
verliehen – Postulat der Wiederverwendung
und Nachhaltigkeit.......................... 6
Feinwerktechnik
K.-H. Müller Präzisionswerkzeuge GmbH:
Transferierbare KI in der Zerspanung ............ 8
Simulationssoftware von Logopress bei
Löhmann Automotive Systems –
Beschleuniger für die Problemabwehr ...........10
Forschung & Entwicklung
Fraunhofer-Institut: Mobiler 3D-Scanner
misst Objekte im Handumdrehen...............12
Steuern & Finanzen
Münchener Verein: Gelungenes Recruiting –
mit HandwerkGesund zum Wettbewerbsvorteil ....14
Metallbautechnik
AGC Glass Europe: Neue „Stopray“-Coatings
für den sommerlichen Wärmeschutz ............15
Warema Renkhoff SE: Neuer Stadteingang
für Luxemburg ............................16
Software & APPS
Verisurf 2024 – erweiterte KMG-Programmierung
und Automatisierungsfunktionen ...............18
craftButler: Büro in der Hosentasche ............19
Bundesverband aktuell
Bundesobermeistertag 2023 mit Signalwirkung ...20
Stahl- und Metallbau ist nachhaltig – Interview
mit Dr. Reinhard Fandrich ....................21
Aus- & Fortbildung
Abi + Metallbau: Karriere im Handwerk ..........26
Qualifizierte Fachkräfte gewinnen –
Interview Dipl.-Ing. Scharam Naeb..............27
ABZ Metallhandwerk
Die Seminare des Fachverbandes Metall Bayern ...28
Seminare im September 2023.................29
Messen & Ausstellungen
Neue Herausforderungen an die Teilereinigung –
die Leitmesse parts2clean ....................32
DurringExpo – Megatrends auf der Suche
nach Lösungen ............................34
Innovate Manufacturing – das ist die neue
EMO Hannover.............................35
IMPRESSUM
Verlag: Wirtschaftsgesellschaft des
Fachverbandes Metall Bayern mbH,
Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching.
Verantwortlich für den Herausgeber und
für die Schriftleitung:
Geschäftsführer Richard Tauber,
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Telefon 089 2030077-0,
Telefax 089 2030077-50.
E-Mail info@fachverband-metall-bayern.de
Sämtliche Zuschriften an diese Anschrift.
Erscheint am 15. jeden Monats.
Der Bezugspreis ist für Mitglieder mit dem
Beitrag zum Fachverband abgegolten.
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Anzeigen:
Diana Pritzl
Wirtschaftsgesellschaft des
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Zurzeit ist Anzeigen-Preisliste Nr. 22 gültig.
Herstellung:
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Veröffentlichung nach § 8 Abs. 3b)
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mbH ist der Fachverband Metall Bayern,
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DAS THEMA
Oberflächentechnik, Verzinkung und Beschichtung
„Smart Abrasive System“ reduziert Energiebedarf,
Strahlmittelverbrauch und Verschleiß
Neue Durchlauf-Strahlanlagen arbeiten nur mit so viel Energie, wie tatsächlich benötigt wird
Auf der GIFA 2023 zeigte Walther
Trowal erstmals die Muldenband-
Durchlaufstrahlanlagen der
THM-Serie mit der Smart Abrasive
Option. Durch gezielte Regelung
der Strahlmittel-Fördermenge
senkt Walther Trowal den
Energiebedarf deutlich und verlängert
die Nutzungsdauer sowohl
des Strahlmittels als auch
der gesamten Anlage.
Große Durchlaufstrahlanlagen mit mehreren
Turbinen arbeiten bisher stets mit
einem Überschuss von Strahlmittel im
Kreislauf, um sicherzustellen, dass alle
Teile perfekt gestrahlt werden.
Das Smart Abrasive System reduziert den Energiebedarf der Muldenband-
Durchlaufstrahlanlagen THM 700 und THM 900 deutlich.
Für die Strahlanlagen THM 700 und
THM 900, die mit bis zu vier Turbinen
ausgestattet sind, hat Walther Trowal
jetzt die Smart Abrasive Option entwickelt.
Sie passt die Fördermenge des
Strahlmittels im gesamten Kreislauf an
die Charakteristik jedes Werkstücktyps
an. Wenn aus verfahrenstechnischen
Gründen nur eine geringere Strahlleistung
erforderlich ist, reduziert sie die
Fördermenge über die Turbinen und
zusätzlich die Drehzahl der Förderschnecken
entsprechend. Diese Regelung
spart auf der einen Seite Energie.
Auf der anderen verlängert sie die Lebensdauer
des Strahlmittels, denn es
wird seltener im System umgewälzt.
Aus demselben Grund erhöht sie die
Standzeit der gesamten Anlage und reduziert
den Wartungsaufwand.
Die Muldenband-
Durchlaufstrahlanlagen
von Walther
Trowal werden oft
für die Bearbeitung
von geschmiedeten
Fahrwerksteilen
eingesetzt.
Über Walther Trowal
Walther Trowal entwickelt und produziert seit 1931 Verfahrenslösungen
für die Bearbeitung von Oberflächen.
Ausgehend von der Gleitschleiftechnik – der Begriff „Trowalisieren“
ist abgeleitet von „Trommel Walther“ – hat
Walther Trowal das Angebotsspektrum kontinuierlich erweitert.
Walther Trowal zählt zu den wenigen Herstellern,
die sowohl die Maschinen als auch alle Verfahrensmittel
für die Gleitschleiftechnik selber entwickeln und herstellen.
Das Produktspektrum umfasst auch die Peripherieeinrichtungen
für das Handling der Werkstücke wie Hebeund
Kippgeräte, Förderbänder oder Rollengänge, außerdem
für die Gleitschleifanlagen Trockner und Anlagen zur
Aufbereitung des Prozesswassers.
4 bayern Metall 8/2023
Im Trowal Test- und Trainingscenter in Haan stehen mehrere THM Strahlanlagen für Versuche
zur Verfügung.
Für jeden Werkstücktyp wird anhand
von Versuchen ermittelt, welche Parameter
– unter anderem Drehzahl der
Turbinen und Strahlmitteldurchsatz –
zum gewünschten Ergebnis führen.
Daraus entstehen Rezeptfamilien, die
in der Anlage hinterlegt werden.
Typische Anwendungsgebiete der
THM-Anlagen sind Teile für die Automobilindustrie,
zum Beispiel geschmiedete
Fahrwerksteile aus Aluminium
wie Querlenker, Achsschenkel
oder Schwenklager. Für diese Werkstücke
setzen immer mehr Hersteller
von Druckguss- oder Schmiedeteilen
aus Aluminium diesen Werkstoff auch
als Strahlmittel ein. Mit ihm lässt sich
die Oberfläche der Werkstücke sehr
schonend bearbeiten.
Meik Seidler, Verkaufsleiter Gleitschleiftechnik
und Strahltechnik bei
Walther Trowal, sieht einen steigenden
Bedarf für die großen Strahlanlagen:
„Mit dem steigenden Anteil an Hybridund
Elektrofahrzeugen werden in Zukunft
mehr hochfeste Fahrwerksteile
hergestellt, denn wegen des höheren
Fahrzeuggewichtes und der größeren
Drehmomente im Antriebsstrang werden
mehr starke Teile gebraucht. Hier
sind die Smart Abrasive THMs die wirtschaftliche
Lösung.“
Die Technik:
THM Muldenbandanlagen
Die THM Muldenbandanlagen sind sowohl
für Schüttgut als auch für komplexe,
empfindliche Einzelteile konzipiert.
Typische Anwendungsgebiete der THM-
Anlagen sind zum Beispiel geschmiedete
Fahrwerksteile aus Aluminium wie Querlenker,
Achsschenkel oder Schwenklager sowie
Aluminium Druckgussteile.
Besonders bei empfindlichen Werkstücken
haben THM-Durchlaufanlagen
deutliche Vorteile: In der Maschine werden
die Werkstücke über die Länge der
Mulde verteilt. Die einzelnen Teile kollidieren
nicht miteinander, sondern berühren
sich höchstens leicht. Außerdem
fallen sie nicht aufeinander, sondern
rollen sanft auf der Polyurethan-
Beschichtung der Muldenstäbe ab. So
gewährleistet das Muldenband-System,
dass die Werkstücke die Anlage
ohne Beschädigungen verlassen.
Weitere Informationen unter
www.walther-trowal.de.
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bayern Metall 8/2023 5
Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung verliehen –
Postulat der Wiederverwendung und Nachhaltigkeit
Für das Projekt Eingangsgebäude Freilichtmuseum Hagen
erhielten Schnoklake Betz Dömer Architekten in Zusammenarbeit
mit rmt Metall Technik GmbH einen der beiden
ersten Preise in der Kategorie Architektur.
(Foto: Caspar Sessler)
Das Projekt K.118 – Kopfbau
Halle 118 von baubüro
in situ wurde mit einem
der beiden ersten Preise in
der Kategorie Architektur
ausgezeichnet.
(Foto: Martin Zeller)
Der dritte Preis der
Kategorie Architektur ging
an Eldine Heep & Klemens
Schillinger sowie Manfred
Karl für das Projekt
Aussichtsturm Vierte Wand.
(Foto: Leonhard Hilzensauer)
Zum 18. Mal hat der Industrieverband Feuerverzinken den mit
15.000 Euro dotierten Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung
verliehen. Auch im Jahr 2023 wurden, der mehr als
30-jährigen Tradition des Preises folgend, herausragende Projekte
ausgezeichnet, die den Beitrag von feuerverzinktem Stahl für die
Baukultur und die Gestaltung unserer Lebenswelt unterstreichen.
Die Mehrheit der 52 Einreichungen und
vor allem die ausgezeichneten Projekte
zeigen das breite Anwendungsspektrum
von feuerverzinktem Stahl und
die Relevanz des Feuerverzinkens unter
dem immer wichtiger werdenden
Postulat der Wiederverwendung und
Nachhaltigkeit, aber auch seine ästhetische
Bedeutung. Erstmal gab es auch
Einreichungen, die das Feuerverzinken
aufgrund seiner Brandschutzeigenschaften
eingesetzt haben.
In der Kategorie Metallgestaltung ging
der 1. Preis an das Projekt Wohnen im
Steinbruch von ssm Architekten. Anerkennungen
erhielten die Lichtskulptur
Breathe! von MAP-Eventdesign Markus
Hofer und das Projekt Spore Initiative
von AFF Architekten. Eine Belobigung
bekam das Kunstwerk Schattenspiel
Zwenkau von Knoche Architekten.
Eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz
von Prof. Mag. Carlo Baumschlager,
Baumschlager Hutter Partners, vergab
in der Kategorie Architektur zwei
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In der Kategorie Metallgestaltung
ging der 1. Preis an
das Projekt Wohnen im
Steinbruch von ssm
Architekten.
(Foto: ssm Architekten)
Die Lichtskulptur Breathe!
von MAP-Eventdesign
Markus Hofer erhielt in der
Kategorie Metallgestaltung
eine Anerkennung.
(Foto: MAP-Eventdesign
Markus Hofer)
Das Kunstwerk Schattenspiel
Zwenkau von Knoche
Architekten wurde mit einer
Belobigung ausgezeichnet.
(Foto: Michael Moser Images)
erste und einen dritten Preis sowie zwei
Anerkennungen und zwei Belobigungen.
In der Kategorie Metallgestaltung
wurden ein erster Preis, zwei Anerkennungen
und eine Belobigung verliehen.
Die Projekte K.118 – Kopfbau Halle
118 von baubüro in situ und Eingangsgebäude
Freilichtmuseum Hagen von
Schnoklake Betz Dömer Architekten in
Zusammenarbeit mit rmt Metall Technik
GmbH erhielten die beiden erste
Preise in der Kategorie Architektur.
Beide Projekte zeichnen sich durch
einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch
aus. Während K.118 unter maximalem
Einsatz von wiederverwendeten Bauteilen
den CO 2 -Fußabdruck im Vergleich
zu einem konventionellen Neubau
um 60 % verringert hat, setzt das
Eingangsgebäude des Freilichtmuseums
Hagen auf kreislauffähige Bauteile
als essentiellen Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzeptes.
Der dritte Preis der Kategorie Architektur
ging an Eldine Heep & Klemens
Schillinger sowie Manfred Karl für das
Projekt Aussichtsturm Vierte Wand. Anerkennungen
erhielten The Terrace von
AHM Architekten BDA sowie das Projekt
Büro mit silbernem Vorhang von
Büro Wagner. Mit Belobigungen ausgezeichnet
wurden die Halle für autonomes
Fahren mit R30-Brandschutz durch
Feuerverzinken von Biedenkapp Stahlbau
und der E-Bus-Port der Nürnberger
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft.
Mehr erfahren:
www.verzinkerpreis.de.
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FEINWERKTECHNIK
Transferierbare KI in der Zerspanung
Forschungsprojekt zeigt erste Ergebnisse
Seit Juni 2021 läuft ein durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten
des Transfer Learnings in der Zerspanung ausloten und industriell
nutzbar machen soll. Am Projekt mit dem Titel „Beherrschung von Zerspanprozessen
durch transferierbare künstliche Intelligenz – Grundlage
für Prozessverbesserungen und neue Geschäftsmodelle“ sind insgesamt
sieben Partner aus Industrie und Forschung beteiligt.
gesammelten Daten anhand des Verschleißes
verlässlich vorhergesagt
werden, wie lange ein Werkzeug noch
eingesetzt werden kann, bevor es ausgetauscht
werden muss. Zum anderen
kommen Modelle zur Anomaliedetektion
zum Einsatz. Diese können im Prozess
erkennen, ob eine Anomalie auftrat,
welche beispielsweise durch
Spanklemmer oder Ausbrüche am
Werkzeug verursacht wurde, und können
zum anderen auch für die Erkennung
des Standzeitendes genutzt werden.
Die benötigten Daten werden
durch die beteiligten Unternehmen im
laufenden Betrieb gesammelt, um das
Projekt möglichst nah an der industriellen
Realität zu halten.
Die K.-H. Müller Präzisionswerkzeuge
GmbH, Robert Bosch GmbH, botek
Präzisionsbohrtechnik GmbH, Empolis
Information Management GmbH, Paul
Horn GmbH sowie der Lehrstuhl für Fertigungstechnik
und Betriebsorganisation
FBK der RPTU in Kaiserslautern und
das Institut für Werkzeugmaschinen IfW
der Universität Stuttgart arbeiten gemeinsam
daran, Maschinelles Lernen
(ML) zur Entscheidungsunterstützung
für den Werkzeugwechsel in der Zerspanung
effizienter nutzbar zu machen.
Mithilfe von Transfer Learning soll Wissen
von bereits gelernten Aufgaben genutzt
werden, um ML-Modelle schneller
für neue, aber verwandte Aufgaben trainieren
zu können. Wie bei allen industriellen
Anwendungen herrscht auch bei
der Zerspanung stetig wachsender Kostendruck.
Maßgeblich für die Produktionskosten
eines zerspanten Bauteils
sind der Werkzeugverschleiß und das
Zeitspanvolumen. Durch optimierten
Werkzeugeinsatz sollen die Produktionskosten
eines zerspanten Bauteils reduziert
werden. Nach zwei Jahren Forschungsarbeit
zeichnen sich nun die
ersten positiven Ergebnisse ab.
Aus der Industrie, für die Industrie
Ziel des Projekts ist die Erschließung
des Transfer Learnings zur Bereitstellung
von Modellen des Maschinellen
Lernens (ML), die mit geringem Aufwand
auf neue Anwendungsfelder
übertragbar sind. Dabei werden ML-
Modelle zur Verschleißprognose von
Bohr- und Fräswerkzeugen auf Daten
trainiert, die direkt aus der Steuerung
kommen oder mit (leicht) nachrüstbarer
Sensorik erhoben werden. Die Entwicklung
der ML-Modelle sowie der
Assistenzsysteme erfolgt maßgeblich
durch den Projektpartner Empolis Information
Management GmbH. Dabei
werden zwei grundlegende Ansätze
verfolgt. Zum einen stehen Modelle zur
Vorhersage des Remaining Useful Life,
kurz RUL, im Fokus. Dabei soll mithilfe
von in verschiedenen Anwendungen
Dies ist deshalb wichtig, da nicht jede
Zerspanung gleich ist. Neben einer
Vielzahl an Werkstoffen, die zerspant
werden, gilt es auch immer den Prozess
an sich zu beachten. Selbst bei
Standardwerkzeugen gibt es signifikante
Unterschiede. Die Werkzeuge
bestehen nicht nur aus verschiedenen
Materialien passend zur jeweiligen Anwendung,
sondern weisen auch meist
unterschiedliche Geometrien und
eventuell Beschichtungen auf. Die Ergebnisse
einer Anwendung lassen sich
also nicht problemlos auf andere Anwendungen
übertragen. Darüber hinaus
ist das Trainieren der Systeme
meist sehr aufwendig. Bislang verfügbare
Lösungen zur Optimierung mittels
ML beziehen sich in der Regel auf einen
spezifischen, meist unter Laborbedingungen
betrachteten Zerspanprozess
an einem Werkstoff, mit definierten
Werkzeugen und einem ebenfalls
definierten Schnittparameterbereich.
Dadurch ist eine Übertragbarkeit der
Modelle auf reale, veränderliche Zerspanprozesse
in produzierenden Unternehmen
mit aktuell gängigen Methoden
nicht realisierbar. Dies soll sich
nun ändern.
Erste Ergebnisse stimmen positiv
In der ersten Phase des Forschungsprojekts
wurden industrielle Anwen-
8 bayern Metall 8/2023
dungsfälle definiert und Zerspanversuche
durchgeführt und ausgewertet. Mit
den aufbereiteten Daten dieser Versuche
wurden grundlegende ML-Modelle
entwickelt. Erste Ergebnisse lassen
nun auf eine gute Leistungsfähigkeit
der Modelle auf den steuerungsinternen
Daten schließen. Das sind Daten,
die Rückschlüsse auf den Prozess zulassen,
wie beispielsweise Spindeloder
Achsströme. Die erste Phase ist
damit erfolgreich abgeschlossen. Diese
ist für den Erfolg des Projekts entscheidend,
da alle weiteren Schritte auf der
hier gewonnen Datenbasis aufbauen.
Im nächsten Schritt wird nun erforscht,
wie robust diese Modelle sich gegenüber
Variationen bei Prozessparametern,
Werkzeugen und Werkstoffen erweisen
und wie sie sich möglichst gut
auf die variierten Anwendungsfälle
übertragen lassen. Dabei wird die Versuchsumgebung,
also der Prozess, die
Maschine und Sensorik sowie der Werkstoff,
schrittweise verändert, verschleißabhängige
Gemeinsamkeiten identifiziert
und Expertenwissen in die Untersuchungen
einbezogen. Um die optimierten
ML-Modelle industriell nutzbar
zu machen, werden die Modelle in der
dritten Projektphase in ein Assistenzsystem
integriert, das den Maschinenbediener
durch Handlungsempfehlungen
für den Werkzeugwechsel unterstützt.
Aus den Ausgaben der Modelle
können dabei auch Empfehlungen für
eine bedarfsgerechte Anpassung des
Prozesses abgeleitet werden. Anschließend
werden Geschäftsmodelle für die
beteiligten Industrieunternehmen entwickelt,
die durch den Einsatz der transferierbaren
Modelle möglich werden.
Starke Partner für starke Ergebnisse
Für dieses zukunftsweisende und umfängliche
Projekt werden Expertise und
Ressourcen aus verschiedenen Bereichen
benötigt. Deshalb sind insgesamt
sieben Partner an der praktischen Umsetzung
beteiligt. Die Experten für Präzisionswerkzeuge
der K.-H. Müller Präzisionswerkzeuge
GmbH koordinieren
das Projekt und sind für die Entwicklung
innovativer, KI-basierter Geschäftsmodelle
zuständig. Die Robert
Bosch GmbH untersucht die Transferierbarkeit
der ML-Modelle auf industriell
relevante Fräsprozesse und bringt
bereits vorhandene Erfahrung im Einsatz
von KI-/ML-Methoden in der Produktionstechnik
in das Projekt ein. Die
botek Präzisionsbohrtechnik GmbH ist
als Industriepartner im Bereich Präzisionsbohrtechnik
ein essenzieller Bestandteil
des Projekts sowohl bei der
Versuchsdurchführung als auch bei der
Validierung des Transfer Learnings. Für
die Datenaufbereitung sowie die Entwicklung
der ML-Modelle, die Sicherstellung
der Transferierbarkeit und die
Entwicklung des Assistenzsystems
zeichnet sich die Empolis Information
Management GmbH verantwortlich.
Die Untersuchung der Zerspanmechanismen
beim Bohren und Fräsen mittels
parametrischer Modelle und Maschinellem
Lernen wird am Lehrstuhl
für Fertigungstechnik und Betriebsorganisation
FBK der TU Kaiserslautern
durchgeführt. Die Hartmetall-Werkzeugfabrik
Paul Horn GmbH verantwortet
die Versuchsdurchführung und
-auswertung beim Fräsen und wirkt
maßgeblich bei der Datenaufbereitung
mit. Das Institut für Werkzeugmaschinen
IfW der Universität Stuttgart fokussiert
sich auf die Erforschung einer
Prozessvorsteuerung und verantwortet
die Arbeiten an der Schnittstelle zwischen
ML-Modellen und Maschinensteuerung.
Die Projektlaufzeit ist bis
30. Juni 2024 angelegt. Ein Resultat
zeigt sich bereits nach der ersten Projektphase:
Die sehr gute interdisziplinäre
Zusammenarbeit zwischen den
Zerspanungs-Experten (Müller, Bosch,
Botek, Paul Horn, IfW, FBK) und den
ML-Experten (Empolis) resultiert in einem
reibungslosen und wertvollen
Wissenstransfer zwischen den beiden
Disziplinen.
(Quelle: Müller Präzisionswerkzeuge GmbH)
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bayern Metall 8/2023 9
Simulationssoftware von Logopress bei Löhmann Automotive
Systems – Beschleuniger für die Problemabwehr
Logopress, ein Plug-in zu SolidWorks, ermöglicht es Anwendern, die
Fertigung mit Folgeverbundwerkzeugen effektiv umzusetzen. Mit
Logopress ProgSim nutzen sie dabei für die Umformsimulation in
ihrer vertrauten SolidWorks-Umgebung eine Technologie, die auf dem
industrieerprobten AutoForm-Solver basiert.
„Die Simulation mit Logopress Prog-
Sim ist für uns ein Beschleuniger“,
schickt Marc Löhmann, Geschäftsführer
von Löhmann Automotive Systems
(LAS) aus Iserlohn, gleich voraus. „Damit
sparen wir Zeit. Viel Zeit sogar.“
Seit 2021 arbeitet der Zulieferer von
Stanz- und Stanzbiegeteilen mit dem
Modul, das ihm beim Anlegen von
Streifenlayouts die Simulation von
Ausdünnungen und Aufdickungen,
Falten- und Rissbildungen sowie
Rückfederungen ermöglicht. Bei
Blechstärken von 0,2 bis 3 mm verarbeitet
LAS viel Chrom-Nickel-Stähle
1.4301 und 1.4310. Das ist auch einer
der Gründe, warum die Simulation für
den Zulieferer so interessant ist. 1.4310
zum Beispiel federt stark zurück. Mit
Logopress ProgSim kommt man in
Iserlohn hier schon zu einem frühen
Zeitpunkt der Projekte nah an das
Bauteilverhalten heran.
Deutlich werden solche Vorzüge an einem
Bauteil für den neuen Audi Q5.
Für diese Komponente, mit der später
per Bowdenzug die Motorhaube geöffnet
wird, hat LAS nach der Auftragserteilung
als erstes das Werkzeug in Logopress
konstruiert. Nachdem das
Streifenlayout erstellt war, wurde mit
Logopress ProgSim die Rückfederung
berechnet. Seit Jahren arbeitet der Zulieferer
mit Logopress DieDesign, mit
dem die Werkzeugkonstruktion und
das Streifenlayout bis hin zur Abwicklung
abgedeckt wird. Seit 2021 gehört
zum Toolset auch Logopress ProgSim,
das mit seiner virtuellen Tryout-Presse
für kleine bis mittelgroße Stanz- und
Stanzbiegeteile ausgelegt ist. Schon in
der Entwurfsphase des Werkzeugdesigns
und Streifenlayouts lassen
sich mit dem Modul Probleme
der Umformbarkeit und Rückfederung
beheben sowie Tryout-
Aufwände reduzieren.
Beim Bauteil für den Audi Q5
stand die Konstruktion des
Werkzeugs sehr schnell. Gefertigt
aus kaltgewalztem, gut umformbarem
DC03, waren für die
Komponente ohnehin nur geringe
Rückfederungen zu erwarten.
Allerdings weist das Teil Sicken
auf, die das Material im
definierten Winkel versteifen
sollen. Die Iterationen mit Logopress
ProgSim, die vor allem auf die
Umformung und Rückfederung abzielten,
haben wunderbar geklappt, speziell
die Simulation der Sicken. Sämtliche
Winkel haben ohne Nacharbeitung
gestimmt, Beanstandungen durch den
OEM hat es keine gegeben – ein Idealfall.
Dass er eintrat, ist der Simulation
zu verdanken, ohne die LAS mit einem
anderen Winkel rangegangen wäre. Mit
der Folge von Nacharbeit. Vor diesem
Hintergrund wird in Kürze die Fertigung
des Bauteils beginnen.
Mit Logopress ProgSim arbeitet der
Zulieferer inzwischen zwei Jahre, sodass
sich die Vorteile belastbar angeben
lassen: Neben der frühzeitigen Beratung
des Kunden, der Reduzierung
von Tryout-Aufwänden und der Minderung
von Nacharbeiten oder gar Fehlteilen
ist es vor allem die Zeitersparnis.
10 bayern Metall 8/2023
Diese ist LAS jedoch besonders wichtig,
weil die Kunden die Werkzeuge
häufig sehr spät bestellen. Die verbleibende
Spanne für Konstruktion und
Bau ist meist sehr kurz. Hier hilft Logopress
ProgSim immens. Zumal die Simulationen
– die auf AutoForm-Technologie
basieren – grundsätzlich sehr
solide sind und Aspekte detailliert herausarbeiten,
die vorher nicht bekannt
waren.
Beim Bauteil für den Audi Q5 waren
dies kleine Nasen, die als Ziehoperation
umgesetzt werden mussten. Dabei
verjüngt sich die Biegung nach oben,
das Material darunter wird dünner. Dieses
Verhalten wurde simuliert und mit
dem Kunden besprochen, der die Nase
als Anschlag nutzen wollte. Um
nicht zu stark auszudünnen, hat LAS
dann die Höhe reduziert und mit dieser
Anpassung die Funktionalität des Anschlags
verbessert. Dies zeigt: Dank
Logopress ProgSim kann LAS seine
Kunden auf Probleme hinweisen, noch
bevor die eigentliche Produktion beginnt.
Frühzeitig wird aufgezeigt, wo
Material rein- oder auch rauslaufen
wird oder wie sich zu enge Toleranzen
korrigieren lassen. Der Zulieferer kann
Einfluss auf die Zeichnung nehmen
und ein optimiertes Design anbieten –
auch mit Blick auf das spätere Messen
des Bauteils. Das ist ein ganz wichtiger
Punkt für die Iserlohner, den sie stets
mit Kunden besprechen. Denn wie gemessen
wird, ist nicht trivial. Mit Logopress
ProgSim kann jedoch von Anfang
an festgelegt werden, dass an
Stelle x in Höhe y zu messen ist. All das
spart viel Zeit.
Regelmäßige Updates
Positiv beurteilt LAS auch die regelmäßige
Weiterentwicklung von Logopress.
Dies betrifft insbesondere das
Thema Rückfederung: Wurde sie früher
optisch dargestellt, lässt sich heute
jede Rückfederung als Meshkörper herausziehen.
„Dass ich an diesem Körper
dann differenziert Messungen vornehmen
kann, ermöglicht mir ein noch
professionelleres Arbeiten – auch in
der Kommunikation mit dem Kunden:
Ich erstelle einfach eine Präsentation
und weise auf mögliche Probleme hin“,
fasst Marc Löhmann zusammen. „So
kann ich schnell und fundiert in das
Bauteildesign eingreifen. Mit Logopress
haben wir heute alle nötigen
Tools und freuen uns jedes Jahr auf
neue Funktionen.“
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bayern Metall 8/2023 11
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik IOF
Mobiler 3D-Scanner misst Objekte im Handumdrehen
goSCOUT3D ermöglicht flexible dreidimensionale Messung komplexer Objekte
Virtuelle 3D-Modelle realer Objekte,
sogenannte »digitale Zwillinge«,
bieten zahlreiche Vorteile – sei es
für die Digitalisierung oder in der
Qualitätskontrolle der industriellen
Fertigung. Doch je komplexer ein
Objekt, umso schwerer lässt sich
dessen Form messen und in ein
3D-Modell überführen. Forschende
des Fraunhofer-Instituts für Angewandte
Optik und Feinmechanik
IOF haben nun in Kooperation mit
der MTU Maintenance einen tragbaren
Sensor entwickelt, der eine
besonders flexible 3D-Erfassung
z. B. von Flugzeugtriebwerken
ermöglicht. Der Handscanner mit
Namen goSCOUT3D wurde erstmals
der Öffentlichkeit vorgestellt.
Weitere Informationen über das
Fraunhofer IOF finden Sie unter:
www.iof.fraunhofer.de.
Eine MTU-Mitarbeiterin digitalisiert ein Triebwerk.
(Foto: MTU Maintenance)
Egal, ob bei einer virtuellen Tour durch
das Museum oder bei der digitalen Erfassung
von Bauteilen und Anlagen in
der Industrie: Detailgetreue 3D-Modelle
helfen dabei, Objekte und Gegenstände
aus der realen Welt in die digitale
Sphäre zu übersetzen. Sie ermöglichen
eine hohe Detailgenauigkeit,
wodurch selbst kleinste Schrauben an
technischen Anlagen erkannt werden
können. Diesen Vorteil hatte auch die
MTU Maintenance in Hannover, weltweit
führender Anbieter von Instandhaltungsleistungen
für Luftfahrtantriebe,
vor Augen. Für die Dokumentation
des Eingangs- und Ausgangszustands
von Triebwerken wünschten sich die
Expertinnen und Experten der MTU eine
unkomplizierte und anwenderfreundliche
Lösung zur vollständigen
dreidimensionalen Digitalisierung. Bisher
verwendete das Unternehmen
klassische Kompaktkameras, mit denen
lediglich Fotos von typischen (Defekt-)Stellen
angefertigt werden konnten
und die Triebwerke nur unvollständig
erfasst wurden.
Voll automatisierte und mobile Ver -
messung dreidimensionaler Objekte
Mit diesen Anforderungen wandte sich
die MTU an die Forschenden des
Fraunhofer IOF, die einen neuartigen
3D-Scanner entwickelt haben. Dieser
ermöglicht künftig eine flexible, einfache
und zeitsparende dreidimensionale
Messung der Triebwerke. Bequem
von Hand lässt sich goSCOUT3D um
das zu messende Triebwerk führen
und erstellt automatisch ein 3D-Modell,
welches hochaufgelöste Form-,
Farb- und Texturinformationen enthält.
„goSCOUT3D ermöglicht einen voll
automatisierten Ablauf bei der Messung:
von der Bildaufnahme bis hin zur
Generierung des kompletten Farbbzw.
texturierten 3D-Modells“, erklärt
Dr. Stefan Heist vom Fraunhofer IOF.
Gemeinsam mit seinem Team hat der
Forscher goSCOUT3D entwickelt.
Mobil und handlich:
goSCOUT3D will die
3D-Vermessung
künftig flexibler und
einfacher gestalten.
(Foto: Fraunhofer
IOF)
Ein bisschen
sieht
goSCOUT3D
aus wie eine überdimensionale
Taschenlampe – denn neben
einer hochauflösenden Farbkamera
sowie einer inertialen Messeinheit
und einem Display mit Touchscreen ist
ein Ringlicht das visuell auffälligste
Merkmal des neuen Sensors. Dieses
dient der Ausleuchtung der Messszene,
um die für den handgehaltenen Betrieb
erforderlichen kurzen Belichtungszeiten
zu ermöglichen. „Dadurch können weit
über eintausend Bilder aufgenommen
und verarbeitet werden. Bei einer standardmäßigen
Messentfernung von einem
Meter und einem Bildfeld von etwa
einem Quadratmeter erreichen wir somit
eine außerordentlich hohe Aufnahmegeschwindigkeit
von bis zu 6 m² Objektoberfläche
pro Minute“, erläutert
Marc Preißler, Mitentwickler von
goSCOUT3D. Die integrierte 20-Megapixel-Farbkamera
ermöglicht eine besonders
hohe räumliche Auflösung von
weniger als 0,25 Millimetern. Das Ge-
12 bayern Metall 8/2023
wicht des Sensorkopfes liegt bei etwa
1,3 kg. Die Versorgung mit Strom erfolgt
über Akkus, die einen ununterbrochenen
Betrieb über mehrere Stunden ermöglichen.
Auf diese Weise wird der
Handscanner besonders mobil und flexibel
einsetzbar.
goSCOUT3D erweitert das Prinzip
der Fotogrammetrie
Doch wie genau erzeugt goSCOUT3D
nun die gewünschten 3D-Modelle? Zu
diesem Zweck nutzt der Sensor das
Prinzip der sogenannten Fotogrammetrie.
„Bei diesem Messverfahren werden
hochauflösende zweidimensionale Farbbilder
von der zu messenden Szene aus
vielen verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen“,
erklärt Stefan Heist.
Das bedeutet: Von Hand wird der Sensor
einmal um das Objekt geführt. „Anschließend
werden in der Fotostrecke
markante Objektpunkte identifiziert.
Turbine mit Scanner-
Trajektorie (blaue Linie).
(Foto: Fraunhofer IOF)
Tauchen diese in mehreren Bildern auf,
können wir über das Prinzip der Triangulation
die zugehörigen 3D-Punkte
und schlussendlich die 3D-Daten der
gesamten Szene berechnen.“ Eine besondere
Herausforderung für die Forschenden
war die zügige Verarbeitung
der 2D-Bilder. „Für die 3D-Erfassung
wird eine Vielzahl hochaufgelöster Einzelaufnahmen
in guter Bildqualität benötigt.
Die entsprechende Verarbeitung
dieser Einzelbilder ist typischerweise
sehr zeitintensiv“, erläutert Stefan
Heist das Ausgangsproblem. Den
Forschenden aus Jena ist es jedoch
gelungen, das Prinzip der Fotogrammetrie
um die Positions- und Orientierungsdaten
einer inertialen Messeinheit
(IMU) zu ergänzen. Diese erlauben
somit die grobe Bestimmung der Sensorbewegung
und dadurch die Auswahl
von Bildern mit überlappenden
Bildinhalten. „Steckt man dieses Vorwissen
in die fotogrammetrische Auswertung,
kann die Rechenzeit speziell
bei komplexen Messobjekten um mehr
als die Hälfte reduziert werden“, fasst
Marc Preißler zusammen. Bereits innerhalb
weniger Minuten kann auf diese
Weise bereits ein 3D-Modell erstellt
werden. Die MTU zeigt sich mit der
neuen Anwendung hochzufrieden.
„goSCOUT3D ermöglicht uns eine
ganzheitliche und detailgetreue Ansicht
unserer Triebwerke in 3D und 2D
inklusive Navigationsmöglichkeiten“,
sagt Dr. Frank Seidel, Leiter für Repair
Development bei der MTU Maintenance.
„Die flexible Nutzbarkeit des
Scansystems in der Produktionsumgebung,
die einheitliche Dokumentationsstruktur
bei der Aufnahme der Befunddaten
sowie deren Verwendung in
unseren Qualitäts- und Analysetools
wird zu einer deutlichen Effizienzsteigerung
führen.“
Flexibles 3D-Messsystem für
Digitalisierung und Dokumentation
Doch mit goSCOUT3D haben die Forschenden
einen Sensor entwickelt, der
nicht nur Anwendungspotenziale in der
Luftfahrtindustrie bietet, sondern weit
darüber hinaus. Durch die Visualisierung
und Analyse von Objekteigenschaften
bietet sich der Scanner für
den Einsatz in der Medizin, in der Forschung
und Wissenschaft oder auch
für die Bereitstellung von Daten für
Augmented-Reality-Anwendungen an.
„Wir geben Nutzerinnen und Nutzern
mit goSCOUT3D – im wahrsten Sinne
des Wortes – ein flexibles 3D-Sensorsystem
an die Hand, das neue Möglichkeiten
in der Digitalisierung und
Dokumentation von Objekten bietet“,
resümiert Entwickler Stefan Heist.
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bayern Metall 8/2023 13
STEUERN & FINANZEN
Gelungenes Recruiting:
Mit HandwerkGesund zum Wettbewerbsvorteil
Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig.
Und er wird sich noch verschlimmern.
Allein aufgrund des
demographischen Wandels werden
in naher Zukunft viele Arbeitnehmer
fehlen. So gehen bis 2036 fast 13
Millionen Erwerbstätige in Rente.
Das macht fast ein Drittel aller
Fachkräfte von heute. Der „War for
Talents“ ist also längst im Gange.
Deshalb brauchen Handwerksbetriebe
besonders jetzt Vorteile, die
sie als Arbeitgeber vom Wettbewerb
abheben. Eine wichtige Rolle
kann hier die betriebliche
Krankenversicherung
(bKV) spielen.
In Gesundheit investieren
zahlt sich aus
Mit einer bKV stärken Sie
Ihre Angestellten durch
eine bessere ärztliche Versorgung,
indem Sie als Arbeitgeber
ein jährliches Budget
für medizinische Leistungen
bereitstellen.
HandwerkGesund gibt es als günstigen
Start-Tarif sowie als Budget-Tarif
mit flexibler Gestaltung. Dabei bietet
der Start-Tarif als kompakter Vorsorgeschutz
mit einem monatlichen Beitrag
ab 5,90 Euro (ohne Beitragsbefreiung)
pro Mitarbeiter ein Top-Preis-Leistungs-
Verhältnis.
Die beliebten Budget-Tarife, die Ihre
Mitarbeiter zu Privatpatienten machen,
glänzen mit noch mehr Vielfalt. So sind
hier neben umfassenden Leistungen
im Bereich Zahngesundheit (z.B. Zahnprophylaxe,
Zahnbehandlung und
Zahnersatz) auch ambulante Leistungen
(z.B. Vorsorgeuntersuchungen,
Osteopathie, Sehhilfe) enthalten. Die
Budget-Tarife können mit 300, 600,
1.000 oder 1.500 Euro
Leistung abgeschlossen
werden. Optional sind beide
Tarif-Varianten um eine
stationäre Absicherung für
beste Versorgung im Krankenhaus
in einem 1- oder
2-Bett-Zimmer und mit Chefarztbehandlung
ab 5 Personen
erweiterbar.
HandwerkGesund bietet
Vorteile für Arbeitgeber
Von den Gesundheitsleistungen
einer bKV profitieren
nicht nur Arbeitnehmer.
Durch die bessere medizinische
Versorgung können
Krankheitstage reduziert
werden. Zudem sind die Beiträge als
Sachbezug bis zu 50 Euro im Monat
steuer- und sozialabgabenfrei. Ein weiteres
Highlight: Die Tarife des Münchener
Verein können Sie als Mitglied des
Versorgungswerks bereits ab 3 Personen
für Ihren Betrieb abschließen,
HandwerkGesund „Klinik“
bereits ab 5 Personen. Damit
profitieren auch kleinere
Handwerksbetriebe.
Informieren Sie sich unter
www.muenchener-verein.
de/bkv
Oder kontaktieren Sie
Ihren Ansprechpartner
beim Münchener Verein:
Mansoer Weigert – Vorstandsbevollmächtigter
Geschäftsbereich
Handwerk
Tel. 089/5152-2578, E-Mail: weigert.
mansoer@muenchener-verein.de
Münchener Verein
Pettenkoferstraße 19
80336 München
info@muenchener-verein.de
www.muenchener-verein.de
(Foto: © Jacob Lund, Win/AdobeStock)
14 bayern Metall 8/2023
METALLBAUTECHNIK
Neue „Stopray“-Coatings für den sommerlichen Wärmeschutz
AGC Glass Europe erweitert seine Sonnenschutzglas-Produktpalette
für die steigenden Erfordernisse im sommerlichen Wärmeschutz. Klimaveränderungen
führen zu häufigeren und längeren Hitzeperioden,
gleichzeitig steigen die Ansprüche an die Tageslichttransmission, um
eine effektivere Tageslichtnutzung zu ermöglichen. Die Gruppe reagiert
mit drei neuen „Stopray“-Produkten: Hochselektiv, farbneutral,
mit geringer Reflexion.
„Stopray Ultraselect 60/27“ ist als
dreifach silberbeschichtetes Sonnenschutzglas
Spitzenreiter in puncto Selektivität
(S = 2,22): Mit einem exzellenten
g-Wert von nur 27 Prozent schützt
es Räume effektiv vor sommerlicher
Überhitzung und senkt damit die Klimalast.
Gleichzeitig transmittiert es 60 Prozent
des sichtbaren Tageslichts, für maximale
Tageslichtnutzung und ganzjährig
helle Räume. Die Lichtreflexion ist
mit 11 Prozent nach außen und 15 Prozent
nach innen niedrig – dieses und die
exzellente Farbneutralität begünstigen
den unverfälschten Ausblick. Mit einem
Ug-Wert von nur 1,0 W/(m2K) schützt
die Verglasung vor dem Auskühlen der
Räume bei kalten Temperaturen, das
spart Heizkosten und schont das
Klima.
Zwei weitere Neuzugänge im Programm
von AGC sind die zweifach silberbeschichteten
und besonders farbneutralen
„Stopray Neutral 60/33(T)“
und „Stopray Neutral 50/27(T)“ für
moderne Architekturprojekte. Die vorspannbaren
Varianten (T-Coatings)
beider Produkte können zum Beispiel
gebogen und weiter veredelt werden.
Und sie sind in der Fassade perfekt
kombinierbar: Die T-Varianten werden
problemlos neben dem jeweiligen nicht
vorgespannten Produkt verbaut – die
Ansicht ist identisch. Das kommt beispielsweise
dann zum Tragen, wenn in
der Fassade plane Scheiben neben
gebogenen Scheiben verbaut werden
sollen, bei identischer Ästhetik. Stopray
Neutral 60/33(T) lässt bei einem
hohen g-Wert (33 Prozent) exzellente
60 Prozent des sichtbaren Tageslichts
in den Raum, das sorgt für helle und
vor Überhitzung geschützte Räume.
Stopray Neutral 50/27(T) transmittiert
bei einem noch stärkeren Sonnenschutz
(g-Wert = 27 Prozent) noch respektable
50 Prozent des sichtbaren
Tageslichts. Die geringe Lichtreflexion
nach außen beträgt 13 Prozent, nach
innen sogar nur 11 Prozent – für verringerte
Spiegelungen und gute Durchsicht.
Der niedrige Ug-Wert von 1,0 W/
(m2K) senkt den Heizwärmebedarf an
kalten Tagen. Die genannten Werte
gelten für den Zweifach-Aufbau, die
Sonnenschutzgläser sind aber auch
als 3fach-Isolierglas verfügbar.
Alle bestehenden Basisglasprodukte
aus der Stopray-Familie sind mit
dem Nachhaltigkeitszertifikat „Cradle
to Cradle“ in Silber ausgezeichnet und
im Zuge der neuen CO 2 -reduzierten
Produktion von AGC auch als „Low
Carbon“ Varianten verfügbar. Mit dem
Einsatz verbessern Architekten und
Planer die Einstufung ihrer Gebäude in
Umweltzertifizierungen nach DGNB,
LEED, BREEAM etc.
Mehr Informationen zu Stopray
erhalten Interessierte unter
www.agc-yourglass.com.
Das zweifach silberbeschichtete Stopray Neutral schützt effektiv vor sommerlicher Überhitzung
und lässt dennoch viel Tageslicht in den Raum.
(Foto: AGC Glass Europe)
bayern Metall 8/2023 15
Neuer Stadteingang für Luxemburg
Architektur und Nachhaltigkeit vereint
Der Gebäudekomplex des
„Pôle d’échange LuxExpo“
markiert den Eingang zur
Stadt Luxemburg. Er
umfasst den Busbahnhof,
ein P+R-Parkhaus sowie
Bürogebäude.
Zur Entschärfung der Verkehrssituation in der Stadt Luxemburg wurde
auf dem Kirchbergplateau ein Busbahnhof mit darüber liegendem
Parkhaus und zwei Bürogebäuden realisiert. Das Projekt soll die
Autofahrer dazu bewegen, entweder auf öffentliche Verkehrsmittel, auf
das E-Bike bzw. Fahrrad umzusteigen oder als Fußgänger weiterzugehen.
Das Parkhaus erhielt eine einzigartige Fassade aus Großlamellen
von Wings Professional, die individuell nach einem Architekten
entwurf gefertigt wurden. Für den richtigen Sonnenschutz an einem
der Bürogebäude sorgen Raffstoren von Warema.
fünf Geschossebenen des Parkhauses
mit insgesamt 20.000 Quadratmeter
und fast 600 Stellplätzen. Zwei 8- und
9-geschossige Bürogebäude umrahmen
den Vorplatz des Ensembles, auf
dem sich auch eine überdachte Haltestation
der LuxTram, der Luxembourger
Straßenbahn, befindet. Nach
Süden schließt ein weiteres Bürogebäude
den Komplex ab.
Der Gebäudekomplex des „Pôle
d’échange LuxExpo“ markiert den
Eingang zur Stadt Luxemburg und ist
integraler Bestandteil eines multimodalen
Verkehrskonzepts. Es soll Autofahrern
den Umstieg auf Bus, Straßenbahn
oder Fahrrad erleichtern. Der
Vorplatz ist direkt an das Radwegenetz
angeschlossen und bietet unter anderem
eine geschützte Abstellbox für
Fahrräder und eine Verleihstation für
E-Bikes.
Intermodaler Verkehrsknotenpunkt
Da der Busbahnhof mit seinen 7.500
Quadratmetern die gesamte Fläche
des Grundstücks einnimmt, mussten
die anderen Gebäudeteile, wie die Bürobauten
und das Park&Ride-Parkhaus,
darüber platziert werden. Sie erheben
sich daher auf einer von massiven
Schrägstützen getragenen Platte.
Richtung Norden, zum Circuit de la
foire internationale, befinden sich die
Die Architektur des Pôle d’échange
zeigt eine starke Identität, sie ist einprägsam
und soll an Orte des Reisens
und der Fortbewegung erinnern, so
die Architekten. Auch deshalb ist die
Gestaltung der Fassaden für jeden
Gebäudeteil unterschiedlich und den
verschiedenen Funktionen zugeordnet.
Prägend sind die schräggestellten
Betonstützen der Tragkonstruktion.
Die Fassaden der beiden Bürokomplexe
sind streng gerastert. Ausdrucks-
16 bayern Metall 8/2023
starke Metallrahmen-Konstruktionen
liegen schützend vor den Fensterebenen.
Der Sonnen- und Blendschutz für
die dahinterliegenden Räume des
südlichen Bürogebäudes ist mit außenliegenden
Warema Raffstoren gewährleistet.
Mit ihrer flexiblen Steuerung
sorgen sie jederzeit für optimale
Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz und
eine blendfreie Ausnutzung von Tageslicht.
Je nach Bedarf lassen die
Anlagen mehr oder weniger Sonnenlicht
herein und fördern eine hohe visuelle
und thermische Behaglichkeit.
Im geschlossenen Zustand sind die
Raffstoren ein wirksamer Hitzeschutz
im Sommer und lassen dennoch Tageslicht
in den Raum.
Parkhaus mit einzigartiger Fassade
Ein Blickfang ist die Fassade des Parkhauses
mit ihren vertikalen Lamellen
von Wings Professional, einem Unternehmen
der Warema Group. Wings
Professional fertigt anspruchsvolle Lösungen
für die Fassadengestaltung,
die hohe Ästhetik verbinden mit zuverlässiger
Sonnenschutzfunktion. Durch
die Anordnung der projektspezifisch
produzierten Großlamellen entsteht ein
optimaler Sichtschutz bei gleichzeitig
guter Durchlüftung der Parkebenen.
Zusätzlich aufmontierte Lamellenspitzen
in verschiedenen Längen, die unterschiedliche
Neigung der Lamellen
zur Fassade hin sowie das Lichtspiel
auf den eloxierten Aluminium-Oberflächen
lassen ein bewegtes Fassadenbild
entstehen. Die Wirkung der Fassade
wandelt sich mit dem Standortwechsel
des Betrachters – geht man
um das Gebäude herum, ändert sich
Bautafel
Projekt:
Ort:
Nutzung:
Bauherrschaft:
Architektur:
Landschaftsplanung:
Fassadenbauer:
Produkte:
Pôle d’échange LuxExpo
Zusätzlich aufmontierte Lamellenspitzen in verschiedenen Längen, die unterschiedliche Neigung
der Lamellen zur Fassade sowie das Lichtspiel auf den eloxierten Aluminium-Oberflächen lassen
ein bewegtes Fassadenbild entstehen.
ihr Erscheinungsbild im besten Wortsinn
„laufend“.
Circuit de La Foire Internationale, L-1947 Luxembourg
Busbahnhof, Parkhaus, Bürogebäude
Fonds d’Urbanisation et d‘Aménagement du Plateau
du Kirchberg (FUAK)/LUX
Projektarbeitsgemeinschaft POHL Architekten, Stuttgart,
mit STEINMETZDEMEYER architectes urbanistes,
Luxembourg/LUX
Latz + Partner Landschaftsarchitektur, Kranzberg /
AREAL, Landschaftsarchitekten Luxembourg
TMS Metall- und Stahlbau S.A., Grevenmacher/LUX
Fertigstellung: 2021
Raffstoren E80A6S von WAREMA, 1.738 Großlamellen
von Wings Professional
Insgesamt 1.738 Großlamellen wurden
von Wings Professional, dem Spezialisten
für Großlamellensysteme, für
dieses Projekt gefertigt und nach den
Vorgaben der Architekten zusammenmontiert.
Auf die Schmalseiten der
rechteckigen, stranggepressten Aluminium-Grundkörper
wurden flügelartige
Sonderprofile verschraubt, in unterschiedlichen
Längen und an verschiedenen
Positionen, und dann nach den
Angaben der Architekten montiert.
Durch die unterschiedliche Neigung
der am Konstruktionsgerüst der Parkhausfassade
fest fixierten Lamellen ist
jede Lamelle einzigartig, ein Unikat.
Obwohl eigentlich alle Aufträge bei
Wings Professional projektbezogen
gefertigt werden und häufig projektspezifische
Anforderungen, wie
Schneelasten, Windhöhen und andere
Wettereinflüsse, oder individuelle Farbvorgaben
eine Rolle spielen, war dieser
Auftrag für die Fertigung der Lamellen
höchst ungewöhnlich. Der Betriebsleiter
Martin Schröter resümiert: „Die Herausforderung
bestand tatsächlich weniger
in der Prozessentwicklung für die
Herstellung als in der akribischen Fertigung
und Lagerung der Lamellen-Unikate,
die richtig gekennzeichnet ihren
Weg zur Baustelle finden mussten. So
gelang es, alle an der ihnen von den
Architekten zugedachten Stelle zu
platzieren.“
(Text u. Foto:
Warema/Architekten Steinmetzdemeyer)
bayern Metall 8/2023 17
SOFTWARE & APPS
Verisurf 2024
Erweiterte KMG-Programmierung und Automatisierungsfunktionen für Inspektion,
Reverse Engineering und Werkzeugbau
Verisurf Software, Anbieter von innovativen Messlösungen für
Fertigungsunternehmen, präsentierte die neue Version 2024 seiner
universellen Messsoftware.
Unterstützung von zwei neuen REVO-
Sensoren erweitert: Der RUP1 (Renishaw-Ultraschalltaster)
misst die Dicke
typischer Metallteile im Bereich von
1 mm bis 20 mm mit einer Genauigkeit
von 0,010 mm. Der SFP2 (Surface Finish
Probe) bewertet die Oberflächenbeschaffenheit/Rauheit
einer Vielzahl
von Oberflächen, einschließlich Bohrungen
mit einer Größe von nur 5 mm
(0,196“). Verisurf ist in der Lage, RA-,
RMS- und Rohdaten vom SFP2 zu erfassen
und zu melden.
„Verisurf 2024 ist die einzige Mess-,
Reverse-Engineering- und Inspektionssoftware,
die auf einer vollwertigen
3D-CAD/CAM-Plattform mit intelligenter
modellbasierter Definition (MBD)
aufbaut“, erklärt Kai Gärtling, Regionaler
Vertriebsleiter von Verisurf. „Dies
gewährleistet die Datenintegrität und
ermöglicht es den Anwendern, messtechnische
Arbeitsabläufe in einer
nahtlosen CAD-Umgebung durchzuführen
und dabei die modellbasierte
digitale Kontinuität zu wahren.“
Verisurf 2024 verfügt über zahlreiche
neue Programmier- und Produktivitätsfunktionen,
die darauf abzielen, die Arbeitsabläufe
in der Messtechnik durch
Automatisierung zu verbessern und
gleichzeitig eine wiederholbare Prozesskontrolle
zu gewährleisten:
Neues globales Register
Scandaten für manuelle und automatische
Inspektionspläne können schnell
an der Sollreferenz ausgerichtet werden.
Die Registrierung zwischen Datensätzen
wurde verbessert, einschließlich
Wolke zu Wolke, Wolke zu
Netz, Netz zu Netz oder Wolke und
Netz zu CAD.
Neue erweiterte RPS-Ausrichtung
Als Antwort auf die Ausrichtungsanforderungen
der Automobilindustrie und
anderer Branchen vereinfacht die neue
Automate RPS (Reference Point
System)-Ausrichtung den Prozess
durch die Verwendung von Punkten,
Features, Konstruktionen und Oberflächenpunkten
zur Fixierung der Ausrichtung
am CAD-Modell. Die Software
bietet eine erweiterte Steuerung von
Ausrichtung, Drehung, Position, Gewicht
und Zieltyp.
Neue Unterstützung für Renishaw ®
REVO-Sensoren
Verisurf ist bekannt für seine umfassende
Unterstützung aller Renishaw-
Sensoren. Verisurf 2024 wurde um die
Die Verisurf-Software ist mit allen
CAD-Dateiformaten kompatibel. Das
Verisurf Device Interface (VDI) kommuniziert
mit allen programmierbaren
und portablen KMGs und steuert diese,
um eine universelle Kompatibilität
zu gewährleisten. Das modulare Design
der Software ermöglicht es Anwendern,
schnell von Reverse Engineering
über Inspektion bis hin zur
Werkzeugkonstruktion zu wechseln
und Messdaten für praktische Messanwendungen
mit reproduzierbarer
Prozesskontrolle im gesamten Fertigungsunternehmen
effizient zu erfassen
und zu verarbeiten.
„Verisurf 2024 ist die neueste Version
der beliebten Messsoftware für automatisierte
Qualitätsprüfung, Berichterstellung,
Scannen, Reverse Engineering,
Werkzeugbau und Montageanleitung.
Die Software ist leistungsstark,
flexibel und benutzerfreundlich für
Messanwendungen im gesamten Fertigungsunternehmen“,
unterstreicht
Kai Gärtling. „Neben Verisurf 2024
steht auch die adaptive Scanlösung
mit CNC-KMGs von Renishaw – darunter
das flexible Messsystem Equator
– im Mittelpunkt unserer CON-
TROL-Präsentation. Dabei werden
Bauteile zur Erfassung von Profilen undefinierter
Formen gescannt. Die Verisurf-Software
verarbeitet die erfassten
Daten, um einen genauen präzisen digitalen
Zwilling für Konstruktion und
Fertigung zu erstellen.“
18 bayern Metall 8/2023
Büro in der Hosentasche, neue Funktionen
In der Ausgabe 02/2023 wurde bereits über unsere cloudbasierte Handwerker Software berichtet.
Nun stehen zwei weitere Funktionen zur Verfügung, die Ihnen die Büroarbeit erleichtern.
Kooperation mit
ausschreiben.de:
Über einen neuen Softwarepartner von
craftButler haben Sie Zugriff auf über
800 Herstellerprospekte mit mehr als
1 Mio. Produkten aus unterschiedlichen
Gewerken.
So lässt sich online nach dem gewünschten
Produkt oder einer passenden
Alternative suchen. Dabei erhalten
Sie alle relevanten Informationen, beginnend
bei der Produktbeschreibung,
über die Gebrauchsanweisung bis hin
zu Fotos. Die Angaben lassen sich einfach
in den Auftrag übernehmen und
bearbeiten.
Planungstool:
Das Planen von Aufträgen mit all den
erforderlichen Arbeitsschritten wird immer
wichtiger. Das liegt nicht zuletzt an
den knappen Ressourcen, wie dem
Personal oder an der Verfügbarkeit des
Materials. Mithilfe eines Balkendiagramms
oder auch Gantt-Diagramm
genannt, behalten Sie den Überblick.
Das einzelne Projekt wird mit einem
Start- und Endzeitpunkt dargestellt.
Darunter lassen sich die einzelnen Arbeitsschritte
zeitlich begrenzt eintragen.
Die Abhängigkeiten der einzelnen
Arbeitsschritte zueinander lassen sich
miteinander verknüpfen. Alle Aufträge
werden zudem auf Unternehmensebene
dargestellt. Wenn sich durch
schlechtes Wetter der Anstrich der
Hausfassade nicht realisieren lässt,
kann für die frei gewordene Arbeitszeit
schnell ein anderes Projekt gefunden
werden, an dem anstelle dessen gearbeitet
werden kann.
Podcast mit dem Kompetenzzentrum
IT-Wirtschaft:
Tarek Annan unterhält sich mit craft-
Butler über die vielen Einflussfaktoren,
die auf einen Handwerksbetrieb einwirken
und wie die Digitalisierung dabei
helfen kann. Es geht sowohl um die
rechtlichen Vorgaben als auch um den
Wunsch die Zettelwirtschaft kleiner
werden zu lassen. www.itwirtschaft.
de/podcast-handwerk-4-0.
ist IHRE
Zeitschrift!
Unser Medium versteht
sich als Wissens- und
Kommunikationsplattform,
die auch die regionale Bandbreite
besonders im Blick
hat und seine Leser/-innen
miteinbeziehen möchte.
SCHICKEN SIE UNS IHRE PROJEKTE,
GESCHICHTEN, FOTOS UND VIDEOS !
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bayern Metall 8/2023 19
BUNDESVERBAND AKTUELL
Bundesobermeistertag 2023 mit Signalwirkung
Der Bundesobermeistertag 2023
von Münster mit Fokus auf politischem
Geschehen.
Am 30. Juni und 1. Juli 2023 trafen sich
die Vertreterinnen und Vertreter der
deutschen Metall-Innungen in Münster.
Obermeisterinnen und Obermeister
diskutierten aktuelle Branchenthemen
und informierten sich über Unterstützungsangebote
für die Fachorganisation
des Metallhandwerks.
Wie im gesamten Handwerk spielt das
Thema Nachwuchskräftemangel auch
im Metallhandwerk eine große Rolle.
Die breit angelegte Let’s Play Metal
Kampagne sowie die begleitenden
Maßnahmen des Metallverbandes wurden
sehr positiv aufgenommen und
sind unter www.metallnachwuchs.de
einsehbar.
Was die Branche außerdem bewegt,
diskutierte Präsident Willi Seiger in einer
sehr lebendigen und engagierten
Plenumsdiskussion mit seinen Kolleginnen
und Kollegen aus den Metall-
Innungen. Am Beispiel von Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
und der
Diskussion um die Flexibilisierung der
Arbeitszeit begrüßten die Innungsverantwortlichen
eindeutig das hohe politische
Engagement des BVM-Präsidiums
bis hin zu Spitzengesprächen mit
der Politik. Präsident Seiger hatte dort
deutlich gemacht, dass das Lieferkettengesetz
im mittelständisch geprägten
Metallhandwerk schlichtweg nicht
Dieser Bundesobermeistertag hatte Signalwirkung für unsere
Fachorganisation und brachte Rückenwind für unsere Arbeit im
Bundesverband Metall. So gerüstet wollen wir die politische Arbeit
im Gleichklang mit Innungen, Landesverbänden und dem Bundesverband
Metall weiter intensivieren. Ich freue mich dabei auf den
intensiven Austausch und die Begleitung durch meine Kolleginnen
und Kollegen im Metallverband.
BVM-Präsident Willi Seiger
machbar sei. Genauso fordert er, dass
eine Flexibilisierung der Arbeitszeit
nicht zulasten der Unternehmen gehen
dürfe. Ein Votum mit Signalwirkung
und Einigkeit, die Sensibilisierung der
Politik für die Forderungen des Metallhandwerks
mit seinen 33.000 Betrieben,
478.000 Beschäftigten und 65
Mrd. € Umsatz als Rückgrat der deutschen
Wirtschaft zu verstärken. Dabei
seien Innungen, Landesverbände und
Bundesverband gleichermaßen gefordert,
unterstrich Präsident Willi Seiger.
Wie wichtig die Innungsarbeit dabei ist
und wie sich eine Innung dabei strategisch
für die Zukunft rüsten kann, präsentierten
Andreas Hemmerlein (Obermeister)
und Tobias Betz (stv. Obermeister)
von der Innung Metallbau und
Feinwerktechnik Heilbronn. Die Neuaufstellung
der Innung beinhaltete u.a.
die nachhaltige Positionierung der Metallinnung
als Expertennetzwerk, Wirtschaftskraft
und Treiber für die Fachkräftesicherung
in der Region, auf Basis
zeitgemäßer Kommunikation und
Außenwirkung. Damit würden Innungsmitgliedschaft
und Mitarbeit im Kollegenkreis
attraktiver, unterstrichen die
beiden Innungsvorstände. Die Gäste
freuten sich, dass sie das Strategiepapier
für eigene strukturelle Überlegungen
in ihren Innungen zur Verfügung
gestellt bekamen.
Das Schwerpunktthema Kreislaufwirtschaft
bildete einen weiteren strategischen
Schwerpunkt. Lars Baumgürtel,
CEO von ZINQ, machte deutlich, wie
vielschichtig und tiefgreifend das Thema
Nachhaltigkeit für das Metallhandwerk
ist und worin die betrieblichen
Herausforderungen bestehen. Ergänzend
präsentierte der BVM seine Planung,
im Rahmen einer groß angelegten
Kommunikationsoffensive die klimaschützenden
Vorteile des Wertstoffs
Metall in der öffentlichen Wahrnehmung
zu positionieren. Wie die Metallbetriebe
dabei von attraktiven Fördermöglichkeiten
profitieren können, präsentierte
Frank Butz von Easysub Plus
und rundete damit das Thema Nachhaltigkeit
mit Blick auf den betrieblichen
Nutzen ab.
(Quelle: BVM, Efkemann)
20 bayern Metall 8/2023
Stahl- und Metallbau ist nachhaltig
Interview mit Dr. Reinhard Fandrich,
Experte im Bereich Nachhaltigkeit
und technischer Berater
für Metallbau und Innovationsförderung
beim Bundesverband
Metall …
Metalle werden häufig als wenig
nachhaltig eingestuft. Ist dies aus
Ihrer Sicht gerechtfertigt?
Nein, diese Einstufung ist unverständlich
und irreführend. Ohne den Werkstoff
Metall und die Dienstleistungen
des Metall- und Stahlbauerhandwerks
ist nachhaltiges Bauen bspw. im Hochbausektor
schwer denkbar. Stahl ist
dabei Hauptkonstruktionswerkstoff für
den Stahl- und Metallbau. In der Nachhaltigkeitsdebatte
müssen daher besonders
die Perspektiven des Werkstoffs
unter Nachhaltigkeits- und Klimagesichtspunkten
betrachtet werden.
Gerade die Zukunftspotenziale
von Stahl für die Kreislaufwirtschaft
werden zu oft übersehen.
Wo liegen die wesentlichen
Leistungen des Stahl- und Metallbauerhandwerks?
Das Stahl- und Metallbauerhandwerk
fertigt, montiert und wartet Bauprodukte
aus Stahl und Aluminium für das
Bauwesen und sorgt für die Instandhaltung
und Reparatur. Typische Produkte
sind Fenster, Türen und Tore,
Glasdächer, Fassaden, Feuerschutzanlagen,
Schließ- und Sicherungstechnik,
Zäune, Treppen, Geländer, Umwehrungen,
Handläufe und Stahlbaukonstruktionen.
Ohne diese Produkte
sind zukunftsfähige Städte nicht denkbar.
Mit seinen 240.000 Mitarbeitern
und 16.000 Auszubildenden erzielt die
Branche am Standort Deutschland einen
Jahresumsatz von über 32 Mrd.
Euro. Sie ist ein zentraler Faktor in der
Wertschöpfungskette des Bauwesens
– und Teil der Kreislaufwirtschaft.
Der Werkstoff Stahl ist also systemrelevant
für unsere Gesellschaft.
Können Sie dies veranschaulichen?
Die Bundesrepublik Deutschland erzeugt
in typischen Jahren 40 bis 43
Mio. Tonnen Rohstahl. Rund 35 % dieser
Produktion wird im Bauwesen eingesetzt.
Dazu wird dieser Stahl von
den klein- und mittelständischen Betrieben
des deutschen Metallbauerhandwerks
verarbeitet. Zudem setzen
zentrale Branchen der deutschen Wirtschaft
auf den Werkstoff Stahl, wie der
Automobilbau, die Energietechnik, der
Maschinenbau und die Metallwarenindustrie.
Wie wird Stahl heute erzeugt?
Mengenmäßig wird der Werkstoff Stahl
in Deutschland zu zwei Dritteln erzbasiert
als sog. Primärstahl im Hochofen-
Konverter-Prozess hergestellt. Ein Drittel
der Produktion erfolgt auf der Basis
von Stahlschrott, der als sog. Sekundärstahl
im Elektrolichtbogenofenprozess
eingesetzt wird. Bis zu 80 % der
CO 2 -Emissionen des Sekundärstahls
entstehen nicht etwa durch den Prozess
selbst, sondern durch die heutige
Technik zur Erzeugung der erforderlichen
elektrischen Energie für den Elektrolichtbogenofenprozess.
Mit der
schrittweisen Dekarbonisierung der
Stromerzeugung bis 2045 und dem Ersetzen
von Erdgas durch Wasserstoff
wird der Sekundärstahl zwangsläufig
klimaneutral.
Wie sehen Sie die Klimaperspektiven
der Primär-Stahlerzeugung?
Die heutige Primärstahlerzeugung im
Hochofen-Konverter-Prozess ist mehr
als viermal so CO 2 -intensiv wie die Sekundärstahlerzeugung
im Elektrolichtbogenofen.
Die Betreiber der Hochofen-Konverter-Technik
in Deutschland
wie Thyssenkrupp Steel, Salzgitter,
Arcelor Mittal, Dillinger Hütte, Saarstahl
und auch im Europäischen
Ausland wie etwa SSAB in Skandinavien
und voestalpine in Österreich arbeiten
daher intensiv an der Umstellung
der kohlebasierten Erzreduktionstechnik
auf die CO 2 -neutrale wasserstoffbasierte
Direktreduktion.
Was sind die Voraussetzungen für
eine klimaneutrale Primär-Stahlproduktion?
Dazu muss grüner Wasserstoff zur Erzreduktion
eingesetzt werden, elektrolytisch
erzeugt mit regenerativer Energie.
Bereits heute arbeitet die Stahlindustrie
gerade in Deutschland unter richtungsweisenden
Umweltstandards im
weltweiten Vergleich. Mit der Prozessumstellung
bis 2045 wird auch der Primärstahl
sukzessiv CO 2 -neutral.
Welches sind die wesentlichen
Hürden auf dem Weg zur klimaneutralen
Stahlproduktion?
Die Wasserstoffbasierte Stahlerzeugung
ist heute immer noch Stand der
Forschung aber noch nicht Stand der
Technik. Besonders die großtechnische
Bewährung steht noch aus. Die
Stahlunternehmen arbeiten jedoch mit
Hochdruck an der Umsetzung. Zudem
sind die Kosten zur Verfahrensumstellung
hoch. Sie betragen nach Branchenschätzungen
rd. 30 Mrd. Euro. Auf
sich allein gestellt wäre die deutsche
Stahlindustrie überfordert. Zudem sind
selbst bei den effektivsten Elektrolyseverfahren
immense Strommengen zur
Erzeugung des Wasserstoffs notwendig.
Wie kann die Wasserstoffversorgung
zukünftig sichergestellt
werden?
Der Strombedarf der Stahlindustrie
stiege nach Berechnungen der Stahlindustrie
auf rd. 130 TWh/a (Terrawattstunden
pro Jahr) in der Endausbaustufe
an. Das ist etwa ein Viertel des
gegenwärtigen Strombedarfs der Bundesrepublik
Deutschland. Wasserstoff
muss daher zukünftig mit grüner Energie
erzeugt werden und in großem
Maßstab importiert werden. Die notwendige
Logistik zur Versorgung des
Landes gilt es bereitzustellen. Die Bundesregierung
treibt dies technologisch
wie geopolitisch voran: Stahl wird
Schritt für Schritt „grün“.
Wo liegen perspektivisch die
Vorteile des Werkstoffs Stahl unter
Nachhaltigkeitsgesichtspunkten?
Am Lebensende von Stahlprodukten
entsteht Stahlschrott als Sekundärrohstoff.
Die aus dem Erzreduktionsprozess
im Stahl gespeicherte Energie
macht den Schrott gerade unter ökologischen
Gesichtspunkten besonders
wertvoll. Die Recyclingsysteme in der
Bundesrepublik sind daher hervorragend
entwickelt. Das gilt auch für die
Produkte des Metall- und Stahlbauerhandwerks.
So betragen etwa die Er-
▼
bayern Metall 8/2023 21
▼
fassungsraten für Stahlträger und
Baustahlprofile bereits heute über 98 %
bei Recyclingquoten von über 91 %.
Die Nachhaltigkeit des Werkstoffs
Stahl ist auch von der Leistungsfähigkeit
der Recyclingsysteme anhängig.
Wie schätzen Sie die Leistungsfähigkeit
der Schrottrecyclingwirtschaft in
der Bundesrepublik Deutschland ein?
Schrottsortierung und intelligente Aufbereitungsmethoden
vermeiden Verunreinigungen
durch stahlschädigende
Spurenelemente weitgehend. Dennoch,
zur Kompensation prozessbedingter Eisenverluste
durch Verschlackung bei
der Stahlherstellung sowie zur Verdünnung
der Stahlschädlinge bleibt die Ergänzung
des Kreislaufstahls durch Primärstahl
unverzichtbar. Um den Stahlkreislauf
nachhaltig zu schützen, wird
Stahlschrott einem engen Qualitätsmonitoring
unterzogen. Die Schrottrecyclingwirtschaft
in der Bundesrepublik
Deutschland ist demnach hervorragend
entwickelt und ausgestattet.
Wie lautet Ihr Fazit zum Werkstoff
Stahl im Bauwesen?
1.) Stahl ist unverzichtbar für die
Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.
Er wird bereits heute vollständig
recycelt und kann beliebig oft im
Kreislauf geführt werden. Dabei
entstehen auch neue Legierungen,
die branchenübergreifend für innovative
Anwendungen benötigt werden.
2.) Im Wettbewerb der Werkstoffe
muss Stahl gerade in der Architektur,
bei Planern und Vergabestellen
wegen seines überlegenen Recyclingpotentials
eine wesentlich
stärkere Rolle spielen. Die Einsatzpotenziale
im Bauprozess werden
zu oft unterschätzt.
3.) Die Stahlversorgung des Bauwesens
in Europa muss weiterhin lückenlos
sichergestellt bleiben, und
zwar aus heimischer Produktion.
4.) Damit der Baustoff Stahl „grün“
wird, muss die Bundesregierung
die erforderlichen Beihilfen zum
Technologieumbau der Stahlindustrie
zügig bereitstellen und zeitgleich
die Genehmigungshürden
absenken.
5.) Wasserstoff- und Stromversorgung
für die Stahlerzeugung mit
Blick auf die Infrastruktur und die
benötigten Mengen müssen bedarfsgerecht
bereitgestellt werden.
Interviewpartner:
Dr.-Ing. Reinhard Fandrich ist technischer
Berater in der gewerbespezifischen
Informationstransferstelle beim
Bundesverband Metall, Essen
reinhard.fandrich@metallhandwerk.de
Tel. +49 (0)201/89619-34
INNUNGSLEBEN
Metall-Innung Oberland
Innungsversammlung in Garmisch-Partenkirchen
Am Donnerstag, den 27.04.2023
fand die diesjährige Innungsversammlung
mit den turnusmäßigen
Neuwahlen in Garmisch-Partenkirchen
statt. Auf die 65 Teilnehmer
wartete eine ca. einstündige Rundtour
mit gran diosen Ausblicken auf
Garmisch-Partenkirchen und seine
umliegende Bergwelt.
Nach einer interessanten Einführung
über das Skispringen und dessen
Geschichte im Skistadion ging es für
alle am Aufsprunghügel entlang, vorbei
am Weltcup-Slalomhang, in den
Sprungrichterturm. Dort gab es einen
seltenen Blick hinter die Kulissen, welcher
sonst nur den Sprungrichtern und
Jurymitgliedern vorbehalten ist. Vom
Fuße des Schanzentisches aus eroberten
die Innungsmitglieder gemeinsam
mit dem Guide, Hannes Benkert, und
dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft
Oberland, Roland Streim,
den Sprungturm, hoch bis zum Schanzenkopf,
auf welchem zum Abschluss
auf alle ein „Schanzenbier“ wartete.
Der Rückweg erfolgte im Inneren des
Turmes über die sogenannte „Himmelsleiter“.
Im Anschluss gab es eine gemeinsame
Brotzeit, zu welcher die Innung traditionsgemäß
einlädt. Ebenso standen
nach der Begrüßung und dem Bericht
von Michael Geburek, die Jahresrechnung
2022 sowie der Haushaltsplan
2023, den es zu verabschieden galt,
auf der Tagesordnung.
Die Innung bot an diesem Abend einmal
mehr ein alternatives Programm
zum geschäftlichen Alltag an und freute
sich über den großen Zuspruch.
(Quelle: Metall-Innung-Oberland)
22 bayern Metall 8/2023
Metall-Innung Cham
Führungswechsel bei der Metall-Innung
Thomas Geißler hört nach 20 Jahren als Obermeister auf – Thomas Gruber übernimmt
Die neugewählte Vorstandschaft der Metall-Innung Cham.
(Fotos: Karl Pfeilschifter)
Einen Generationswechsel hat es bei der Metall-Innung Cham gegeben.
Nachdem Thomas Geißler nach 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als
Obermeister der Innung nicht mehr kandidierte, wurde bei der Jahresversammlung
ein neuer Innungsvorstand gewählt. Einstimmig erhielt der
49-jährige Metallbaumeister Thomas Gruber aus Pinzing (Gemeinde Weiding)
das Vertrauen als Obermeister. Mit Katrin Schwarzfischer von der Geschäftsführung
der Firma micropräzision aus Roding-Trasching übernimmt
erstmals eine junge Frau das Amt als stellvertretende Obermeisterin.
Ein neues Mitglied
In den Räumen des Berufsbildungsund
Technologiezentrums der Handwerkskammer
in Cham eröffnete im
Beisein von stellvertretendem Kreishandwerksmeister
Gerhard Blab der
bisherige Innungsobermeister Thomas
Geißler die gut besuchte Mitgliederversammlung.
Als neues Mitglied hieß er
Thomas Gerber aus Waffenbrunn willkommen.
Der Obermeister sprach davon,
dass es derzeit schwierig sei, die
wirtschaftliche und auch politische Lage
einzuordnen. Was vormittags in der
Presse stehe, werde oft nachmittags
wieder vom Tisch genommen.
Ein großes Fragezeichen stehe momentan
hinter dem Gebäudeenergiegesetz.
Auch das Wärmeplanungsgesetz
sei im Gespräch. Hier frage man
sich, wer die Wärmepläne erstellen
solle. Einen Einbruch habe es beim
Wohnungsbau gegeben. Auch im privaten
Hausbau sehe es nicht anders
aus. So rechne die Baubranche mit einem
Rückgang in diesem Jahr von
rund 30 Prozent. All dies treffe mit einer
Verzögerung von etwa einem Jahr
auch den Metallbau.
Aufseiten der Feinwerkmechaniker
und beim Maschinenbau sehe es nicht
viel besser aus. Eine zu Tode regulierte
Autobranche, abwandernde Industrie
und Auswanderung von Leistungsträgern
seien die Folge, so Geißler. „Wir
aber im Handwerk werden auch diese
Krise gut überstehen“, zeigte sich der
Obermeister überzeugt und verwies
darauf, dass das Handwerk das Rückgrat
der deutschen Wirtschaft sei. „Wir
im Metallhandwerk sind und bleiben
optimistisch“, erklärte er.
Rückblick auf 20 Jahre
Abschließend ging er kurz auf die vergangenen
20 Jahre seiner Tätigkeit als
Obermeister ein. So wurde er im Jahr
2003 als Obermeister gewählt. Zu diesem
Zeitpunkt war er schon sechs
Jahre stellvertretender Obermeister
von Alois Vachal in der Schmiede-In-
Viele politische Fragen
Thomas Geißler und seine Ehefrau Renate durften sich über Präsente freuen. Die Innungswimpel
gingen an den neuen Obermeister Thomas Gruber (Zweiter von links) und seine Stellvertreterin
Katrin Schwarzfischer (Zweite von rechts), Stellvertretender Kreishandwerksmeister Gerhard Blab
(links) und Geschäftsführerin Rosmarie Tragl-Kraus (rechts), dankten ebenfalls Geißler.
▼
bayern Metall 8/2023 23
▼
nung und sieben Jahre Stellvertreter
unter Michael Baumer in der 1994 entstandenen
Metall-Innung.
Geißler ging auf einige Punkte in seiner
Amtszeit ein. So wurde 2004 ein „Damenseminar“
und 2007 eine Freisprechungsfeier
der Gesellen eingeführt.
2010 wurde er zum stellvertretenden
Kreishandwerksmeister und auch zum
Bezirksobermeister der Oberpfalz gewählt.
Damit verbunden war er auch
Mitglied in der Vorstandschaft des
Landesverbandes. Ab 2011 nahm die
Innung an der Ausbildungsmesse
„Azubi Live“ mit einem Infostand teil.
Ein Höhepunkt war die Landesversammlung
im Jahr 2018. Es war die
erste Großveranstaltung in der Chamer
Stadthalle.
„Ich habe es gerne gemacht, es hat
Spaß gemacht“, lautete das Resüme
von Geißler, der sich abschließend mit
Blumen beim Büro der Kreishandwerkerschaft
mit Maria Spießl, Andrea
Müller und Geschäftsführerin Rosmarie
Tragl-Kraus für die angenehme Zusammenarbeit
bedankte.
Dank und Blumen
Einen Blumenstrauß überreichte er
auch seiner Ehefrau Renate für die jahrelange
Unterstützung sowie an Anita
Gruber, die Ehefrau des neuen Obermeisters.
Über ein Präsent durfte sich
auch Richard Huber aus Tiefenbach
freuen. Er war seit 1999 Vorstandsmitglied
in der Innung. Geißler zeigte sich
überzeugt, einen guten Nachfolger gefunden
zu haben und übergab die beiden
Innungswimpel an den neuen
Obermeister Thomas Gruber und seine
Stellvertreterin Katrin Schwarzfischer.
Mit einem Erinnerungsgeschenk und
einem Blumenstrauß bedankte sich
Gruber bei seinem Vorgänger und seiner
Ehefrau Renate. Gruber ist bereits
25 Jahre Mitglied der Innung und seit
über 15 Jahren in verschiedenen Funktionen,
wie seit fünf Jahren als Stellvertreter,
tätig. Er wolle zum Wohle seiner
Berufskollegen und der Innungsmitglieder
tätig sein.
Schnell und problemlos konnten die
Genehmigung der Jahresrechnung
2022 und des aktuellen Haushaltsplanes
durch die Geschäftsführerin Rosmarie
Tragl-Kraus abgewickelt werden,
ehe mit einem Biergartenbesuch die
Versammlung mit vielen Gesprächen
ausklang.
(kap)
Ergebnis der Neuwahlen:
• Obermeister: Thomas Gruber
• Stellvertretende Obermeister:
Katrin Schwarzfischer und Thomas
Gerber
• Vorstandsmitglieder: Christoph
Mühlbauer, Josef Reichhart,
Thomas Janetschek
• Ausschuss: Für Berufsausbildung
und Lehrlingsstreitigkeiten sind
Thomas Gerber, Bernhard Prasch,
Johannes Mühlbauer, Sebastian
Aschenbrenner zuständig.
• Rechnungsprüfer: Georg Meyer,
Reinhart Vachal
• Delegierte: Delegierte zur Landesversammlung
und Kreishandwerkerschaft
sind Thomas Gruber und
Katrin Schwarzfischer.
Innung MünchenMetall
Fronleichnahmfest 2023 in München
Am Donnerstag, den 8. Juni
2023 nahm wieder eine
Fahnenabordnung von
Ehrenamtsträger der Innung
MünchenMetall am Fronleichnamsfest
in München teil.
Zuvor feierte der Erzbischof von München
und Freising, Kardinal Reinhard
Marx, einen Festgottesdienst auf dem
Marienplatz.
Die anschließende Prozession führte
wieder vom Marienplatz über die Residenzstraße
zur Ludwigskirche zum Segensaltar
und danach über die Ludwig-
und Theatinerstraße wieder zurück
zum Marienplatz. Im Festzug wird
das „Allerheiligste“ in der Monstranz
getragen – in dem Gefäß wird symbolisch
der Leib Christi in Form einer
Hostie aufbewahrt.
Traditionell folgten in einer festgelegten
Prozessionsordnung die Ministranten,
Ordensmitglieder, kirchliche Mitarbeiter
und Innungen, Trachtengruppen
sowie Vertreter von Universitäten,
Stadt und Staat.
Bei strahlendem Sonnenschein beteiligte
sich die Innung MünchenMetall
mit einer Fahnenabordnung an der
Prozession.
24 bayern Metall 8/2023
Innung MünchenMetall
Publikumsmagnet für Nachwuchswerbung
Das Handwerkerdorf 2023 auf dem Stadtgründungsfest
Innovativ zeigte sich das Metallhandwerk auf dem
Handwerkerdorf zum Stadtgründungsfest vom 16.6. bis
18.6.23 in München und begeisterte mit Mitmachaktionen
sowie Vorführungen.
Zwei Tage lang feierten die Münchner*innen und Gäste den
865. Geburtstag der Stadt München. Zu den Höhepunkten
zählte das Handwerkerdorf. Nach der Aufstellung des Maibaums
und des Errichtens des mittig platzierten Schmiedeplatzes
ging es auch in und vor den gezimmerten Handwerkerhäuschen
rund.
Aktive Nachwuchswerbung
Speziell für Schulabgänger lohnte sich ein Besuch, um sich
über eine Ausbildung im Handwerk zu informieren. Denn nirgendwo
sonst kann man so viele verschiedene Handwerksberufe
auf einem Platz finden und den Handwerkern bei der
Arbeit über die Schulter schauen.
Mit beeindruckender Präsenz zog die Innung MünchenMetall
im Namen des bayerischen Metallhandwerks eine große
Menge an Besuchern an. Es wurde geschmiedet, gehämmert
und geschweißt. Viele Metallfiguren, sowie Rosen und
Schmiedestücke wurden zur Schau gefertigt und vom Publikum
bestaunt. Hier wurde aktive Nachwuchswerbung betrieben,
die Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigt und die
Freude am Metallhandwerk vermittelt.
Oberbürgermeister
Dieter Reiter
in Aktion am
Schmiedeplatz
V. li.: Wirtschaftsminister
Hubert Aiwanger mit
Metallbau-Azubi Anian
Kiefl und Thomas Prell
Hoher Besuch
Die Veranstaltung bot eine ideale Gelegenheit, um Themen
und Anliegen des Metallhandwerks erneut an die Politik heranzutragen.
Landtagsabgeordneter
Josef Schmid und Handwerkspräsident
Franz Xaver
Peteranderl am Stand des
Metallhandwerks
Oberbürgermeister Dieter Reiter, Vizepräsidentin der Handwerkskammer
München Carola Greiner-Bezdeka und Bürgermeister
des Handwerkerdorfs Claudius Wolfrum eröffneten
das Handwerkerdorf.
Mit dabei waren unter anderem unser bayerischer Wirtschaftsminister
Hubert Aiwanger, der Landtagsabgeordnete
Josef Schmid, der Präsident des Bayerischen Handwerkstags
Franz Xaver Peteranderl und die Wiesn-Stadträtin Anja
Berger. Sie alle besuchten die Veranstaltung, waren bei den
Mitmachaktionen begeistert dabei und tauschten sich mit
den Innungen aus. So konnten auch politische Themen zur
Sprache gebracht werden.
Erfolgreiche Aktion
Es war eine durchaus erfolgreiche Veranstaltung zur Nachwuchswerbung,
um nicht nur junge Menschen anzusprechen,
sondern auch klare Standpunkte zu aktuellen Herausforderungen
des Metallhandwerks zu vermitteln.
bayern Metall 8/2023 25
AUS- & FORTBILDUNG
Karriere im Handwerk
Bayernweites Angebot für Abiturienten und FOS/BOS-Absolventen
Das Abitur in der Tasche und was
nun? Das Berufliche Schulzentrum
in Vilshofen bietet mit Abi+Ausbildung
eine echte Alternative zum
Studium.
Was ist Abi + Metallbau?
Bei Abi + Metallbau kann die Ausbildung
mit der Qualifizierung zum Handwerksmeister
verknüpft werden.
Welche Abschlüsse erwerbe ich mit
Abi + Metallbau?
Man erwirbt den Gesellenbrief als
Metallbauer/-in und nach einer weiteren
Qualifizierungsphase den Meistertitel
im Metallbauerhandwerk.
Wie lange dauert Abi + Metallbau?
Die Ausbildungszeit zum/zur Metallbauer/-in
wird um ein Jahr auf 2,5 Jahre
verkürzt. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr
erfolgt parallel zur Ausbildung
die Vorbereitung auf die Teile III
(Fachmann/-frau für kaufmännische
Betriebsführung) und IV (Ausbildereignung).
Die Vorbereitung auf die Teile I
und II der Meisterprüfung kann dann
im Anschluss an die Ausbildung erfolgen.
Für das Modell Abi + Metallbau wird
bayernweit eine spezielle Abiturientenklasse
an der Berufsschule Vilshofen
an der Donau (www.bsvof.de) eingerichtet.
Der Unterricht wird in Wochenblöcken
organisiert. Günstige Unterbringung
ist im Lehrlingswohnheim
möglich. Wo findet die betriebliche
Ausbildung statt? Die betriebliche Ausbildung
kann in jedem ausbildungsberechtigten
Metallbaubetrieb in Bayern
stattfinden. Freie Ausbildungsstellen
findet man unter: www.lehrstellen-radar.de.
Wo findet die Qualifizierung zum
Handwerksmeister statt?
Die Vorbereitungskurse zum/zur geprüften
Fachmann/-frau für kaufmännische
Betriebsführung (Teil III) und zur
Ausbildereignungsprüfung (Teil IV) werden
von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
in den Räumlichkeiten
der Berufsschule Vilshofen
durchgeführt. Die Vorbereitungskurse
zu den Teilen I und II der Meisterprüfungen
können bei der Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz, bei
anderen Handwerkskammern und weiteren
Kursanbietern besucht werden.
Welche Vorteile bringt Abi +
Metallbau?
• Eigene Klassen – nur für Abiturientinnen
und Abiturienten
• Speziell auf die Bedürfnisse der
Abiturientinnen/Abiturienten
abgestimmte Ausbildung mit
vertieften Praxiskenntnissen
• eine um 1 Jahr verkürzte Lehrzeit
• „schneller eigenes Geld verdienen!“
• mögliche Basis für ein erfolgreiches
Studium
• angestrebte Zusatzqualifikationen:
• Stapler-, Hubbühnen-, Kranführerschein
Metall
• CNC-Fachkraft
• Elektrofachkraft
• Im Anschluss: evtl. Meisterausbildung
in der Handwerkskammer
Welche Voraussetzung sollte man
mitbringen?
Abi + Metallbau ist ein Modell für Auszubildende
mit Hochschulzugangsberechtigung
(Abitur oder Fachabitur).
Wo und wie findet die Berufsschule
statt?
Weitere Informationen unter
www.berufsschulzentrum-vilshofen.de/fachbereiche/abi-ausbildung.
26 bayern Metall 8/2023
Qualifizierte Fachkräfte gewinnen
Interview mit dem Experten Dipl.-Ing. Scharam Naeb von FLH Media Digital
zum Thema Fachkräftegewinnung im Metallhandwerk
Wer ist die FLH Media
Digital überhaupt?
Wir sind die „Handwerker der
Digitalisierungsbranche“. Denn
unsere Gründer Leon und
Frough kommen selbst aus dem
Handwerk. Wie viele Metallbetriebe
sind auch wir ein inhabergeführtes
Familienunternehmen,
ansässig in Ismaning bei München.
Wir finden, dass auch die
kleinen und mittelständischen
Handwerksbetriebe ein Recht
auf Online-Sichtbarkeit haben,
auch ohne dafür einen extra Mitarbeiter
einzustellen. Als Dienstleister
im Online-Marketing-Bereich bieten wir
in Kooperation mit dem Metallverband
ein speziell für die Metall-Branche entwickeltes
Rundum-sorglos-Paket zur
Fachkräftegewinnung. Und durch die
Sonderkonditionen profitieren Verbandsmitglieder
übrigens sogar doppelt
von unserem Konzept.
Der Fachkräftemangel ist nicht nur
im Metallhandwerk in aller Munde.
Wie können Sie mit Ihrem Team
von FLH Media Digital hier unterstützen?
Mit unserem Angebot sorgen wir dafür,
dass unsere Kunden online auffindbar
und somit für potenzielle Bewerber online
sichtbar sind. Wichtig zu beachten
ist hierbei, dass die qualifizierten Fachkräfte
in der Regel noch in Beschäftigung
sind und nicht aktiv nach Stellen
suchen. Daher reicht es nicht mehr,
eine freie Stelle einfach nur auszuschreiben.
Und welches Vorgehen empfehlen
Sie dann?
Hier kann ich gerne erzählen, was unser
Kunde Tobias Hartmann mir berichtete:
Er hatte das Metallbau-Unternehmen
von seinem Vater übernommen
und dieser hatte seine
Mitarbeiter immer über kostspielige
Anzeigen in der regionalen
Zeitung gefunden. Doch
dies funktionierte schon länger
nicht mehr richtig. So beauftragte
Tobi uns und wir
konnten durch einen sympathischen
Social-Media-Auftritt
und gezielte Kampagnen seinen
dringend benötigten Mitarbeiter
für die Abkantpresse im Betrieb
finden. Dieser ist noch immer Teil
des Teams, was uns natürlich umso
mehr freut. Das sind die Momente, für
die ich so gerne morgens aufstehe.
Mehr Infos?
SCAN
MICH
Was wir machen, machen wir
mit Leidenschaft und das spüren
unsere Kunden.
Das klingt gut, aber ist das
nicht recht aufwendig?
Ja! Aber den aufwendigen Teil
übernehmen wir für Sie. Denn
wie bereits angesprochen, kommen
wir ursprünglich selbst aus
dem Handwerk. Daher wissen
wir, dass die meisten
Inhaber von Metallbetrieben
selbst täglich
in der Fertigungshalle
mit anpacken und
deswegen keine Zeit
haben, sich um ihre
Online-Sichtbarkeit zu
kümmern. Dabei ist genau hier die
Kontinuität extrem wichtig. Unser Konzept
ist darauf ausgelegt, dass unsere
Kunden so wenig Aufwand haben wie
möglich. Wir nehmen alles ab, was wir
können – rundum sorglos
eben!
Ich möchte gerne mehr
erfahren. Wie geht es jetzt
weiter?
Das freut mich! Auch hier halten
wir es für Sie so einfach
wie möglich: Scannen Sie den
nebenstehenden QR-Code
einfach mit Ihrem Handy und buchen
Sie sich kostenlos einen Termin für ein
unverbindliches Kennenlernen. Oder
Sie rufen uns an oder schicken eine
E-Mail.
Dran bleiben !
Die Seminare des
Fachverbandes Metall Bayern
bayern Metall 8/2023 27
AUSBILDUNGSZENTRUM
METALLHANDWERK
Finden Sie das richtige Seminar in unserem
neuen Programmangebot !
Alle Infos zu den
Inhalten, Terminen
und Gebühren finden
Sie auf unserer
Homepage!
www.fachverband-metall-bayern.de/weiterbildung
Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Homepage
www.fachverband-metall-bayern.de.
● Veranstaltungs-Hotline: 089 2030077-48 – Frau Karen Ende
● Der Veranstalter behält sich das Recht vor, Veranstaltungen kurzfristig abzusagen, wenn die erforderliche
Mindestteilnehmeranzahl nicht erreicht wird, sowie Anmeldungen abzuweisen, wenn die Veranstaltung
bereits ausgebucht ist. Die Seminarbelegung erfolgt in der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen.
Seminarveranstalter:
Wirtschaftsgesellschaft des
Fachverbandes Metall Bayern mbH
Lichtenbergstraße 10
85748 Garching
Like
us •
@fachverband.metall.bayern
28 bayern Metall 8/2023
Seminare im September
Hilti Dübelschulung / Theorie und Praxis
Von dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgeschriebene Schulung für die
Sicherstellung der Kompetenz in der Montage von Dübelverankerungen mit
Teilnahmezertifikat.
Die Schulung erfolgt unter Leitung der Firma HILTI und richtet sich in Theorie und Praxis
an Metall- und Stahlbaumonteure.
5. September 2023
Würzburg
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Metallhandwerk
Theoretische und praktische Inhalte mit abschließender Prüfung und Zertifikat vom
BVM.
Voraussetzung ist eine Ausbildung im Metallhandwerk sowie einschlägige
Berufspraxis.
Der 90-Stunden-Kurs hier für das Metallhandwerk in nur 48 Stunden!
11. bis 15. September 2023
ABZ Garching
Nachschulung – Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Metallhandwerk
Die eintägige Nachschulung richtet sich an Teilnehmende aus dem Lehrgang
„Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Metallhandwerk“.
Wenn Sie 2020 Ihr Zertifikat erworben haben, sollten Sie in diesem Jahr die
Nachschulung besuchen, damit das Zertifikat nicht seine Gültigkeit verliert.
16. September 2023
ABZ Garching
Arbeitgeber-Marke stärken & qualifizierte Fachkräfte gewinnen / Webinar
In diesem Webinar lernen Sie, wie Sie einfach, preiswert und ohne viel Eigenaufwand
professionell online sichtbar werden. Werden Sie als Arbeitgeber in allen relevanten
Kanälen präsent und gewinnen Sie potenzielle Fach- und Nachwuchskräfte.
Weitere Informationen finden Sie hier im Heft auf Seite 27.
Für Innungsmitglieder kostenfrei!
29. September 2023
10:00 bis 11:00 Uhr
• online
Öffnungstechniken Intensivkurs – Schloss und Beschlag
Unter der Anleitung eines erfahrenen Meisters erlernen Sie in diesem praxisbezogenen
Kompaktseminar fachgerecht, professionell und produktunabhängig die gängigsten
Öffnungstechniken.
30. September 2023
Burgau
bayern Metall 8/2023 29
GESCHÄFTLICHES
Neue Maschine vorgestellt:
UHL investiert in Automatisierung der Fertigungsprozesse
Mit der leistungsfähigen Säge- und Bohranlage vollzieht das
Würzburger Stahl- und Metallbauunternehmen UHL GmbH & Co.
Stahl- und Metallbau KG einen wichtigen Schritt zu mehr Automation
im Betrieb.
Mit sichtbarer Einsatzbereitschaft steht
die imposante Maschine mittig an der
westlichen Wand der weiträumigen
Fertigungshalle, eingebunden in zwei
lange Stahlrollengänge, die die Stahlprofile
und -bleche an die Säge- und
Bohranlage von der einen Seite heranführen
und die bearbeiteten Stücke auf
der anderen Seite abtransportieren.
In gebührendem Abstand seitlich vor
der Anlage befindet sich das Steuerungsmodul
mit Bildschirmen. Hier geben
die Bediener die Aufträge ein und
starten die vom technischen Büro vorbereiteten
Bearbeitungsprozesse. Der
neue „Arbeitskollege“ besteht aus
mehreren Komponenten. Kernstücke
sind die Bohrmaschine und die Säge.
Das Werkzeugsortiment besteht aus
gehärtetem Stahl, gewährleistet eine
hohe Präzision und Sauberkeit bei erstaunlich
niedriger Geräuschkulisse.
Selbst für das Durchschneiden der
stärksten Stahlträger benötigt die
Bandsäge nur wenige Minuten.
Seit 2019 laufen die Planungen für die
Anschaffung der Maschine, um Fertigungsprozesse
zu beschleunigen, zur
Qualitätssteigerung und um die Mitarbeiter
zu entlasten. Vorher stand in diesem
Bereich die alte Säge, doch diese
sägte nur. Bohren und Signieren bedeuteten
mehr oder weniger schweißtreibende
und zeitaufwendige Handarbeiten.
Maße müssen nun nicht mehr
von Hand auf den Profilen aufgetragen
werden, Löcher müssen nicht mehr
gebohrt oder gestanzt werden und die
Schweißnahtvorbereitung durch manuelles
Fräsen entfällt ebenfalls.
Anfang 2022 wurden die Komponenten
bestellt, seit Mai 2023 ist die Anlage
in Betrieb, berichtet Marko Graf, einer
der Geschäftsführer des Unternehmens
und verantwortlich für die Anschaffung.
Er ist sichtlich begeistert
vom Neuzugang. Etwa 950.000 Euro
hat UHL insgesamt investiert. Aus einer
Auswahl von drei Anbietern entschied
sich die UHL-Geschäftsführung
gemäß der Schwerpunktkriterien Technologie,
Platzbedarf und Service für
die Produktlinie des Werkzeugmaschinenherstellers
Kaltenbach mit Sitz in
Lörrach.
Mit der Anlage ist der Würzburger
Handwerksbetrieb noch leistungsfähiger
geworden und kann Aufträge in
kürzerer Zeit abwickeln als bisher. Bis
zur nächsten Investition in den Maschinenpark
in dieser Größenordnung
dürfte es nun etwas dauern. Mittelfristig
stellt sich die Frage nach einer
Brenn-Bohr-Anlage für die Herstellung
von Stahlplatten, gibt Marko Graf einen
Blick in die künftigen Planungen
frei.
Außer Bohren und Sägen hat die Anlage
noch weitere Fähigkeiten auf Lager:
Fräsen, Ausklinken und Signieren der
Werkstücke und dies in einem Bearbeitungsvorgang.
Späne und Staub werden
in integrierten Containern gesammelt
und überflüssige Abschnitte automatisch
in Behälter befördert.
Beschleunigung der Arbeitsprozesse,
Qualitätssteigerung, Entlastung
der Mitarbeiter
Weitere Informationen unter
www.uhl-wuerzburg.de.
Geschäftsführer Marko Graf präsentiert die neue Bohr- und Sägeanlage.
(Foto: Manfred Spörl)
30 bayern Metall 8/2023
ecoZINQ – die klimapositive Zinkoberfläche
mit dem niedrigsten CO 2 -Fußabdruck
ZINQ setzt mit neuem Markenprodukt Benchmark in der Oberflächentechnik
Die Stückverzinkung bietet zuverlässigen
Schutz vor Korrosion und
ist in puncto Wirtschaftlichkeit und
Nachhaltigkeit die wirksamste Technologie
in der Oberflächentechnik.
Mit der neuen Marken oberfläche
erreicht die ZINQ-Gruppe hier jetzt
neue Bestwerte: ecoZINQ erzeugt
43 Prozent weniger CO 2 -Emissionen
als herkömmliche Stückverzinkungsoberflächen,
die der Norm
DIN 1461 entsprechen.
Damit kann ecoZINQ den derzeit niedrigsten
CO 2 -Fußabdruck der Branche
vorweisen – nachgewiesen und von dritter
Stelle geprüft in einer Umweltproduktdeklaration
(EPD nach EN 15804).
Doch damit nicht genug: ecoZINQ hat
einen nachweislich positiven Effekt aufs
Klima und von dem profitieren auch die
Kunden: „Den positiven Einfluss unseres
Produkts weisen wir in Form von
Carbon Credits nach. Zur Ermittlung
des Werts vergleichen wir die niedrigen
CO 2 -Emissionen von ecoZINQ über den
gesamten Produktlebenszyklus mit den
hochwertigsten Farbbeschichtungen,
die derzeit erhältlich sind. Die daraus ermittelte
positive Differenz wird als CO 2 -
Gesamteinsparung unseren Kunden
gutgeschrieben“, erklärt Lars Baumgürtel,
geschäftsführender Gesellschafter
der ZINQ GmbH & Co. KG. Das Ergebnis
kann sich sehen lassen: Mit +185 kg
CO 2 pro Tonne Stahl erhält jeder Kunde
für ecoZINQ aktuell die höchsten CO 2 -
Gutschriften der Branche. „Damit ist die
Entscheidung, Bauteile aus Stahl mit
ZINQ zu veredeln, für das Klima nochmals
vorteilhafter“, so Baumgürtel.
ecoZINQ – die klimapositive Zinkoberfläche mit dem niedrigsten CO 2 -Fußabdruck.
(Foto: BjörnBild)
Die Grundlage für die Verbesserung des
produktbezogenen CO 2 -Fußabdrucks
und die Entwicklung von ecoZINQ bildet
das Low-Carbon-ZINQ-Programm. In
diesem gesamtheitlich ausgelegten
Programm werden seit vielen Jahren
und für alle Zinkoberflächen der ZINQ-
Gruppe permanent die CO 2 -Emissionen
gesenkt. So hat das Unternehmen bereits
vor mehr als 10 Jahren seinen
Strombedarf komplett auf Ökostrom
umgestellt. Parallel wurden viele Einzelmaßnahmen
in den eigenen Produktionsprozessen
umgesetzt. Dazu gehören
die konsequente Elektrifizierung der
Gabelstaplerflotte, flächendeckender
Einsatz von LED-Beleuchtung, Einsatz
effizienter Steuerungstechnik und Wärmerückgewinnungsanlagen
sowie eine
optimierte Prozessführung in der Vorbehandlung
und an den Zinkbädern. Mit
diesen Maßnahmen konnte bereits die
Klimabilanz des Unternehmens und der
Produkte stark verbessert werden. Gemeinsam
mit Zinklieferanten, darunter
auch eine Beteiligung an einem Hersteller
von Recyclingzink, wurde eine Strategie
zur Senkung des CO 2 -Fußabdrucks
des eingesetzten Zinks entwickelt.
Die Umsetzung dieser Strategie in
das Produkt ecoZINQ erfolgt in enger
Kooperation mit Zinklieferanten durch
den ausschließlichen Einsatz von CO 2 -
reduziertem Primärzink, das mit regenerativen
Energien hergestellt wurde.
Hohe Produkt- und erwiesene
Ökoqualität
Damit bietet ecoZINQ höchste Ökoqualität,
ohne Abstriche bei der Produktqualität:
Das neue Markenprodukt ist genauso
wie alle anderen ZINQ-Oberflächen
Cradle-to-Cradle zertifiziert und
damit frei von Mikroplastik und anderen
toxischen Stoffen, die einer Wiederverwertung
in geschlossenen Stoffkreisläufen
entgegenstehen. ecoZINQ verfügt
zudem über einen drittvalidierten Nachweis
zur Materialgesundheit (Materialgesundheitszertifikat
nach C2C-MHC)
und ist mit einem Produktzirkularitätsdatenblatt
(PCDS nach ISO 59040) hinterlegt.
Signifikante Reduzierung des
Product Carbon Footprints
Low-Carbon-Oberflächen wie duro-
ZINQ senken den produktbezogenen
Fußabdruck im Vergleich zum Branchenstandard
bereits erheblich – und
zwar im Scope 1-3 und über den gesamten
Produktlebenszyklus, also einschließlich
Nutzung und Wiederverwertung.
Die ecoZINQ-Oberfläche übertrifft
diese Leistung noch einmal deutlich.
„Im Grunde ist ecoZINQ ein ÖkoUpgrade
von duroZINQ. Die Produkteigenschaften
sind identisch, doch die Umweltbilanz
ist noch einmal um ein Vielfaches
besser. Damit ist ecoZINQ für unsere
stahlverarbeitenden Kunden ein
wichtiger Hebel zur Reduzierung des
CO 2 -Fußabdrucks ihrer Produkte und
ein weiterer Baustein auf dem Weg zu
Dekarbonisierung und Klimaneutralität
von feuerverzinktem Stahl“, betont Sven
Biebler, Geschäftsführer der deutschen
Werke von ZINQ.
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Exakter Nachweis der Umwelt effekte
durch Umweltbilanz (EPD)
Welche Auswirkungen die Produkte
konkret auf die Umwelt und den produktbezogenen
Umweltfußabdruck der
Kunden haben, kann ZINQ exakt nachweisen:
alle ZINQ-Oberflächen haben
Umweltproduktdeklarationen (EPD) –
nach der Euronorm 15804 erstellt, geprüft
und drittvalidiert. Damit schafft
ZINQ zugleich eine Basis zur Darlegung
der ökologischen Qualität eines Produkts,
die in einer nachhaltig ausgerichteten
Wirtschaft zunehmend an Bedeutung
gewinnt. „Ein geringer CO 2 -Fußabdruck
eines Rohstoffes macht noch
lange kein umweltfreundliches Produkt
aus. Es ist gut, CO 2 -reduziertes Zink
einzusetzen, aber am Ende müssen alle
positiven wie negativen Umwelteinflüsse
eines Produktes, wie beispielsweise
einer Zinkoberfläche, zusammengerechnet
werden – und zwar über den
gesamten Lebenszyklus. Dann kann
man die Eigenschaften durch Innovationen
in Richtung voll zirkulär und voll dekarbonisiert
optimieren. Genau das machen
wir mit den Maßnahmen, die wir in
unserem zirkulärem Geschäftsmodell
PlanetZINQ festgelegt haben. Als Ergebnis
freuen wir uns, Cradle-to- Cradle-
Produkte wie ecoZINQ anbieten und
einen Beitrag zu klimaneutralen Stahlprodukten
leisten zu können“, so Biebler.
ecoZINQ erzielt höchste
CO 2 -Gutschrift
So sparen allein die in Deutschland produzierten
ZINQ-Oberflächen in zirkulärer
Qualität über ihren gesamten Lebenszyklus
mehr als 45.000 t CO 2 pro
Jahr ein. Die Einsparungen ergeben sich
unter anderem durch die optimierte
Qualität der ZINQ-Oberflächen in der
langen Nutzungsphase von bis zu 100
Jahren sowie durch die vollständige
Wiederverwertung der eingesetzten Metalle.
Denn als zirkuläres Unternehmen
denkt ZINQ seine Marken von der Produktion
bis zur Wiederverwertung. Das
Rücknahmesystem ReZINQ schließt
den Materialkreislauf, so dass Zink am
Ende der Nutzungsdauer ohne Qualitätsverlust
beliebig oft recycelt werden
kann. Das ist letztlich nicht nur gut für
die Umwelt, sondern auch für den produktbezogenen
CO 2 -Fußabdruck der
ZINQ-Kunden. Denn dank der zirkulären
Wirtschaftsweise erzielt ecoZINQ mit
+185 kg CO 2 pro Tonne Stahl unter allen
Stückverzinkungsoberflächen nach ISO
1461 die höchsten CO 2 -Gutschriften im
Vergleich zu den selbst hochwertigsten
Farbbeschichtungen. „Das unterstreicht
die Bedeutung von Zink als nachhaltigen
Werkstoff – langlebig, recyclebar
und frei von Mikroplastik“, betont Sven
Biebler. Die der zirkulären Qualität der
Produkte entsprechenden Carbon Credits
werden ZINQ-Kunden auf jeder
Rechnung gutgeschrieben und spiegeln
die CO 2 -Einsparungen wider, die durch
die Entscheidung für ecoZINQ als langlebige
Oberfläche erzielt werden. Das
Prinzip ist einfach: Je höher die CO 2 -
Einsparung, desto mehr Carbon Credits
gibt es. Diese können mittelfristig in die
digitalen zirkulären Produktpässe als
Zertifikate zum Abgleich zirkulärer Qualität
übertragen und bereits heute weitergegeben
werden. „Die Europäische
Union plant immer mehr Emissionen mit
einem CO 2 -Preis zu belegen. Es zeichnet
sich also ab, dass künftig auch
sämtliche Umweltauswirkungen den
Wert der Produkte beeinflussen und damit
auch den Preis mitbestimmen. Unsere
Carbon Credits dienen daher schon
heute als Grundlage für eine Rückvergütung
für den Fall, dass künftig ein
CO 2 -Preis auch für die Berechnung von
direkten und indirekten Umweltkosten
über den gesamten Lebenszyklus der
Produkte, umgerechnet in CO 2 -Emissionen,
erhoben wird“, so Lars Baumgürtel.
MESSEN & AUSSTELLUNGEN
Neue Herausforderungen an die Teilereinigung
Technologische und gesellschaftliche Trends machen auch vor der Bauteilreinigung
nicht halt. So erfordern nicht nur neue Produkte, Materialien
und Fertigungstechnologien angepasste Reinigungslösungen. Auch
Themen wie Energie- und Ressourceneffizienz sowie die fortschreitende
Digitalisierung verändern die Anforderungen in der industriellen Teileund
Oberflächenreinigung.
Die Bauteilreinigung hat sich in allen Industriebereichen
als wesentlicher Fertigungsschritt
für anforderungsgerechte
Nachfolgeprozesse beziehungsweise
eine hohe Produktqualität etabliert. Allerdings
haben sich die Aufgabenstellungen
durch den industriellen Strukturwandel
in den letzten Jahren stark verändert.
Hinzu kommen deutlich höhere
Anforderungen, wenn es um die Nachhaltigkeit,
Energie- und Ressourceneffizienz
von Reinigungsprozessen geht.
Und nicht zuletzt gewinnen Themen wie
die Digitalisierung und Einbindung der
Reinigung in vernetzte Produktionsumgebungen
sowie der Einsatz von KI an
Bedeutung.
Neue Anwendungen durch die
Mobilitäts- und Energiewende
Vom Elektrofahrzeug über Wärmepumpen
bis zu Windrädern und Photovoltaikmodulen,
Produkte und Lösungen für
die Mobilitäts- und Energiewende führen
in der industriellen Reinigungstechnik
zu neuen Anwendungen.
In der Elektromobilität geht es neben
den klassischen Komponenten wie beispielsweise
für Lenk- und Bremssysteme
um mechanische Antriebsbauteile,
unter anderem Statoren, Rotoren, Gehäuse
und Getriebe, bei denen teilweise
höhere partikuläre und/oder filmische
Sauberkeitsanforderungen zu erfüllen
sind. Diese Aufgabenstellungen lassen
sich üblicherweise mit nasschemischen
Prozessen lösen. Bereits montierte,
elektromechanische Komponenten erfordern
dagegen trockene Reinigungslösungen.
Dabei besteht die Anforderung,
dass sie sich einfach und bei Bedarf
auch nachträglich in Fertigungslini-
32 bayern Metall 8/2023
sind bei praktisch allen Anlagenbauern
in der Entwicklung. Eine Herausforderung
stellen dabei unter anderem die
Verfügbarkeit beziehungsweise die Kosten
für messtechnische Lösungen dar.
Ebenso beschäftigen sich die Hersteller
– häufig in Kooperation mit Forschungsinstituten
und/oder Partnerunternehmen
– mit dem Trendthema Künstliche
Intelligenz (KI).
Nachhaltigkeit, Energie- und
Ressourceneffizienz
Bereits montierte, elektromechanische Komponenten wie Statoren, erfordern trockene Reinigungslösungen
– hier eine Druckluftreinigung – um bei der Endmontage partikuläre Verunreinigungen
aus Vorprozessen zu entfernen.
(Bildquelle: Ecoclean/ZF)
en integrieren lassen und eine effiziente
Reinigung im Fertigungstakt ermöglichen.
Um Re- und Cross-Kontaminationen
zu vermeiden, spielt hier auch die
Sauberkeit der Produktionsmittel wie
Handhabungssysteme und Greifer eine
Rolle. Der Reinigung in der Hochvolttechnik,
beispielsweise bei Invertern,
wird ebenfalls mehr Aufmerksamkeit
gewidmet. Der Fokus liegt hier nicht
mehr nur auf der Vermeidung von Kurzschlüssen,
sondern auch von Überschlägen.
Verschiedene Aufgabenstellungen
für die nasschemische und trockene
Reinigung ergeben sich darüber
hinaus bei der Herstellung von Batteriezellen
und -systemen sowie Brennstoffzellen,
bei denen die Anforderungen an
die partikuläre Sauberkeit bis in den Bereich
von zehn Mikrometern reichen.
Trockene Reinigungstechnologien wie
beispielsweise die Laserreinigung profitieren
auch vom Trend zum kalten Rohbau
in der Automobilindustrie. Dabei
werden im Karosseriebau vermehrt Verklebungen
eingesetzt und die Fügeflächen
selektiv gereinigt.
Sensor- und Mikrosystemtechnik
im Aufwind
Ob teil- oder vollautonomes Fahren
oder die fortschreitende Digitalisierung
von Fertigungsprozessen, zuverlässige
Sensor-, Mikrosystem- und Überwachungstechnik,
beispielsweise mit Kamerasystemen,
ist dafür eine Grundvoraussetzung.
Die Anforderungen an Leistungsfähigkeit
und Zuverlässigkeit dieser
Multitalente werden dabei immer
anspruchsvoller und das bei immer geringeren
Baugrößen. Entsprechend sensibler
reagieren sie auf Verunreinigungen.
Daher sind bei der Reinigung der
mechanischen, elektronischen, optischen,
sensorischen beziehungsweise
aktorischen Komponenten zum Teil extrem
hohe Anforderungen an die technische
Sauberkeit zu erfüllen. Dies erfordert
häufig Lösungen im Bereich der
Präzisions- beziehungsweise High Purity-Reinigung
mit entsprechend ausgelegten
Produktionsumgebungen wie
beispielsweise einem Reinraum.
Automatisierung und Digitalisierung
von Reinigungsprozessen
Die Automatisierung und Digitalisierung
von Reinigungsanwendungen hat sich
zu einem immer wichtiger werdenden
Thema entwickelt. Die Anforderungen
gehen dabei über die permanente Erfassung,
Kontrolle und Dokumentation verschiedener
Anlagenparameter, beispielsweise
Überwachung und Nachsteuerung
von Drücken und Temperatur
sowie Zustandsüberwachung wässriger
Reinigungs- und Spülbäder,
die bereits umgesetzt sind,
hinaus. Hier stehen inzwischen
Forderungen nach einer
fortschrittsabhängigen
Prozesssteuerung, einem
aussagekräftigen Monitoring
der verfahrenstechnischen
Abläufe sowie nach einer effektiven
Speicherung und Bereitstellung
relevanter Prozessdaten und Informationen
zur technischen Sauberkeit im
Raum. Lösungen für deren Umsetzung
werden zum Teil bereits angeboten und
Gestiegene Energiepreise und strengere
Klimaschutzziele machen den Energieund
Ressourcenverbrauch zunehmend
zu einem Entscheidungskriterium bei
der Investition in ein neues Reinigungssystem.
Dabei geht es auch immer häufiger
um die Frage, wie sich die Reinigung
auf den CO 2 -Fußabdruck des jeweiligen
Produkts auswirkt. Bei bestehenden
Anlagen hat das Interesse an
Lösungen, durch die das Reinigen
nachhaltiger und energieeffizienter wird,
ebenfalls zugenommen. Für eine Verbrauchsreduzierung
bieten die Hersteller
unter anderem verbesserte mechanische
Verfahren und effektivere
Trocknungstechnologien, beispielsweise
Kondensationstrocknung mit Wärmepumpe,
an. Wärmetauscher, Wärmepumpen
und weitere Systeme zur Verringerung
des Energiebedarfs sowie
Software-Lösungen für ein optimiertes
Energiemanagement werden ebenfalls
angeboten. Aufgrund des deutlich geringeren
Energie- und Ressourcenverbrauchs
kann die Lösemittelreinigung
eine Renaissance erleben, vorausgesetzt
sie eignet sich für die zu lösende
Reinigungsaufgabe ebenso wie ein
wasserbasierter Prozess. Deutlich stärker
rücken unter diesem Aspekt auch
alternative Reinigungsverfahren in den
Fokus, mit denen ohne energieintensive
Erwärmung von Reinigungs- und Spülbädern
sowie Teiletrocknung eine bedarfsgerechte
technische Sauberkeit
erzielt wird.
parts2clean –
internationale Leitmesse
für industrielle Teile- und
Oberflächenreinigung
Mit welchen Verfahren können
die Sauberkeitsanforderungen
unterschiedlicher Komponenten
prozesssicher und wirtschaftlich erfüllt
werden? Welche Technologien stehen
für die trockene und partielle Bauteilreinigung
zur Verfügung? Wie lassen sich
▼
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Reinigungsprozesse effizient in vernetzte
Fertigungsumgebungen integrieren?
Welche Faktoren beeinflussen den
Energieverbrauch der Reinigung und
wie kann sie energieeffizienter durchgeführt
werden? Antworten auf diese und
viele weitere Fragen rund um die indus-
Weitere Informationen unter
www.parts2clean.de.
„Durch ihren branchen- und werkstoffübergreifenden
Fokus unterstützt die
DeburringEXPO Unternehmen aus allen
Industriebereichen bei der Suche
nach geeigneten Verfahren“, berichtet
Gitta Steinmann, Projektleiterin beim
privaten Messeveranstalter fairXperts
GmbH & Co. KG. „Präsentiert wird das
gesamte Spektrum an Technologien,
Prozessen, Werkzeugen und Dienstleistungen
für das Entgraten, Kantenverrunden,
Reinigen und Oberflächenfinish.
Die Stärken und Grenzen der
verschiedenen Verfahren vom mechanischen
Entgraten mit Werkzeugen
über das Gleitschleifen, Bürstentgraten
sowie Strahlen mit festen und flüstrielle
Teilereinigung bietet die parts2-
clean.
raumtechnik, Qualitätssicherungs- und
Prüfverfahren, Reinigungs- und Transportbehältnisse,
Entsorgung und Wiederaufbereitung
von Prozessmedien,
Handling und Automation, Dienstleistung,
Beratung, Forschung und Fachliteratur.
Viel Know-how über unterschiedliche
Themen zur Bauteilreinigung
vermittelt auch das dreitägige
Fachforum mit simultan übersetzten
Vorträgen.
(Autor: Doris Schulz)
Megatrends auf der Suche nach Lösungen
5. Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen vom
10. bis 12. Oktober 2023 auf dem Messegelände Karlsruhe
Ob Mobilitäts- und Energiewende,
Nachhaltigkeit, Gesundheit oder Sicherheit
– globale Megatrends wirken
tief bis in die industrielle Fertigung.
Konsequenzen hat dies auch
auf die Anforderungen an die Gratfreiheit,
Sauberkeit und das Oberflächenfinish
von Bauteilen. Als international
einzige Fachmesse für
Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen
präsentiert die DeburringEXPO
dafür ein Angebot, wie es
so konzentriert bei keiner Fachmesse
zu finden ist. Für einen effektiven
Wissenstransfer sorgen darüber hinaus
das zweisprachige Fachforum
und verschiedene Themenparks.
Beim TEM-Entgraten
wird der abzutragende
Grat durch eine
chemische Reaktion
zwischen Werkstoff
und Prozessgas
verbrannt. Das
Verfahren kann für
Werkstücke aus
verschiedenen
Metallen sowie
Thermoplasten mit
komplexen Geometrien
und zahlreichen,
schwer zugänglichen
Entgratstellen
eingesetzt werden.
(Bildquelle: ATL
Luhden)
Es sind Branchen wie beispielsweise
der Fahrzeug- und Maschinenbau, die
Fluidtechnik, Medizin- und Pharmatechnik,
Luft- und Raumfahrt, Energietechnik
sowie Mess-, Sensor- und
Analysetechnik, in denen sich Bauteile
sowie die Anforderungen an deren
Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit
in den letzten Jahren stark verändert
haben. Daraus resultieren auch bei den
Fertigungsschritten Entgraten, Kantenverrunden,
Reinigen und Oberflächenbearbeitung
veränderte und neue
Aufgabenstellungen. Parallel dazu
werden Faktoren wie Energie- und
Ressourceneffizienz der Prozesse sowie
deren Einbindung in eine verkettete
Fertigung zunehmend wichtiger.
Für jeden Anwendungsfall das
richtige Verfahren
Weitere Informationen unter
www.deburring-expo.de
Die internationale Leitmesse für industrielle
Teile- und Oberflächenreinigung
wird vom 26. bis 28. September 2023
auf dem Stuttgarter Messegelände
(Germany) durchgeführt. Sie ermöglicht
umfassende Informationen über Reinigungssysteme,
alternative Reinigungstechniken,
Reinigungsmedien, Reinsigen
Medien bis zum Bearbeiten mit
speziellen Technologien können direkt
vor Ort diskutiert werden.“ Zu Letzteren
zählt beispielsweise das Ultraschallentgraten.
Es ermöglicht durch
eine gezielte Prozessführung Kanten
oder Kreuzbohrungen punktuell in einem
vollautomatisierten und validierbaren
Prozess scharfkantig zu entgraten.
Da das energieeffiziente Verfahren
nahezu werkstoffunabhängig eingesetzt
werden kann, reicht die Bandbreite
zu bearbeitender Werkstücke
von Mikroteilen für die Optik- oder Uhrenindustrie
über Präzisionswerkzeuge
für die Zerspanung bis hin zu 15 Kilogramm
schweren Komponenten für
den Maschinen- oder Fahrzeugbau.
Mit einem sehr breiten Anwendungsspektrum
kann auch das Strömungsschleifen
(Druckfließläppen, Abrasive
Flow Machining – AFM) aufwarten. Es
kommt das Entgraten, Kantenverrunden
und Polieren von Bauteilen in der
34 bayern Metall 8/2023
Automobil- und Luftfahrtindustrie
ebenso zum Einsatz wie in der Energie-,
Fluid- und Medizintechnik sowie
der Extrusionstechnik und dem Formen-
und Werkzeugbau. Die Stärken
des Verfahrens liegen in der Bearbeitung
von innenliegenden Bereichen
und schwer zugänglichen Oberflächen,
beispielsweise auch bei additiv gefertigten
Komponenten.
Beim ECM-Verfahren (elektrochemische
Metallbearbeitung) erfolgt die Bearbeitung
durch anodische Auflösung
von Metall. Es können nahezu alle Metalle,
insbesondere hochlegierte Materialien
wie Nickelbasislegierungen, Titanlegierungen
oder gehärtete Werkstoffe
bearbeitet werden. Neben dem
Entgraten, gezielten Kantenverrunden
und Polieren wird die Technologie beispielsweise
in der Luft- und Raumfahrt,
dem Automotive-Bereich und Werkzeugbau
sowie in der Medizin-, Mikrosystem-
und Energietechnik unter anderem
für die Konturierung und Formgebung
von Bauteilen sowie das gratfreie
Bohren eingesetzt.
Sind an der äußeren Kontur von sehr
filigranen, dünnwandigen Werkstücken
feine Grate und Flitter zu entfernen,
kann das Laserentgraten punkten. Es
können damit selbst Kanten von Boh-
Das Ultraschallentgraten erfolgt in einem
Prozesswasserbecken, in dem die Bauteile an
die hochfrequente Ultraschall-Sonotrode
geführt werden. (Bildquelle: ultraTEC)
rungen mit wenigen zehntel Millimeter
Durchmesser bearbeitet werden. Darüber
hinaus zeichnet sich das Verfahren
durch eine sehr hohe Bearbeitungsgeschwindigkeit
aus.
Das thermische Entgraten (TEM) ermöglicht
die gleichzeitige Entfernung
außen- und innenliegender Grate durch
Verdampfung. Es kommt bevorzugt bei
metallischen Werkstücken wie bei-
spielsweise Hydraulikblöcken und für
Bauteile aus Thermoplasten zum Einsatz,
bei denen innen- und außenliegende
Grate selbst an sehr schwer zugänglichen
Stellen zu entfernen sind.
Zweisprachiges Fachforum – effektiver
Wissenstransfer als Mehrwert
Ergänzend zu den Ausstellerpräsentationen
bietet das Rahmenprogramm
der DeburringEXPO viel Wissen und
Know-how. Die Themenparks „Automatisiertes
Entgraten“, „Reinigen nach
dem Entgraten“ und „Qualitätssicherung
im Entgratprozess“ informieren
über aktuelle Entwicklungen und
Trends. Eine hohe Praxisorientierung
macht das dreitägige, in die Deburring-
EXPO integrierte Fachforum zu einer
international gefragten Wissensquelle.
Bei den simultan (Deutsch <> Englisch)
übersetzten Präsentationen bilden
Grundlagen, Wege zur Prozess- und
Kostenoptimierung, Berichte zu Best-
Practice-Anwendungen und Trends
sowie zu den speziellen Inhalten der
Themenparks Schwerpunkte. Die Teilnahme
ist für Besucher der Leitmesse
kostenfrei, ebenso wie eine Ausgabe
der aktualisierten und erweiterten Broschüre
„Basiswissen Entgrattechnologie“
in deutscher und englischer Sprache.
Innovate Manufacturing – das ist die neue EMO Hannover
Weltleitmesse der Produktionstechnologie vom 18. bis 23. September 2023
Die EMO Hannover ist
Ausgangspunkt für Innovationen,
wichtige
Debatten und neue
Business-Partnerschaften.
Unter dem Slogan „Innovate
Manufacturing“ werden
die neuesten technologischen,
strategischen und organisatorischen
Trends präsentiert. Future
Insights bieten Ihnen fortlaufend aktuelle
Berichte von Expertinnen und
Experten aus der Fertigungsindustrie
und angrenzenden Branchen vor,
während und nach der Messe. Sie finden
Informationen zu den Megatrends
der Branche sowie zu den Fokusthemen
„The Future of Business“,
„The Future of Connectivity“ und „The
Future of Sustainability in
Production“.
Future of Business
Expertinnen und Experten
aus der Fertigungsindustrie
und angrenzenden
Branchen informieren über
innovative Geschäfts-,
Vertrags- und Salesmodelle, neue Absatzmärkte,
zukunftsweisende Wege
der Absatzfinanzierung, Chancen
durch New-Work-Konzepte und vieles
mehr.
Future of Connectivity
Neue Möglichkeiten der Vernetzung
öffnen auch kleineren Unternehmen
neue Perspektiven. Erfahren Sie, wie
Sie von neuen Applikationen, Künstlicher
Intelligenz und smarter Produktion
profitieren können. Hier gibt’s alles
rund um die Themen Industrie 4.0, Internet
of Things und vieles mehr.
Future of Sustainability in
Produktion
Nachhaltigkeit hat große Auswirkungen
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Jeder kann beitragen, um zukunftsfähig
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bayern Metall
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Ausgabe 10/2023
Redaktionsschluss: 12.09.2023
Anzeigenschluss: 18.09.2023
Ausgabe 11/2023
Redaktionsschluss: 12.10.2023
Anzeigenschluss: 18.10.2023