Online Marketing im B2B - Absolit
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Vorwort<br />
1. Grundlagen für die Praxis Torsten Schwarz<br />
2. Nichts bleibt, wie es ist<br />
Zurück in die Zukunft Dirk Kedrowitsch .................................................................................... 85<br />
Internet oder Profi-Verkauf – der Rest stirbt Gunter Dueck ........................................................ 89<br />
Social Media-<strong>Marketing</strong> = Zuhören Ossi Urchs .......................................................................... 93<br />
<strong>Marketing</strong> als Service am Kunden Martin Nitsche ..................................................................... 100<br />
Datenschutz <strong>im</strong> <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> Matthias Ehrlich ................................................................ 104<br />
Digitale Kleinstaaterei T<strong>im</strong> Cole ................................................................................................ 110<br />
<strong>Online</strong>medien – Trends und Marktentwicklung Silke Lebrenz ................................................. 112<br />
Fachkräfte heiß begehrt – die digitale Talentsuche Harald R. Fortmann .................................. 125<br />
3. Multichannel-<strong>Marketing</strong><br />
Zur Funktion von On- und Offline in Multikanalkampagnen Michael Schipper ....................... 133<br />
Entwicklung von Crossmedia in Deutschland Catharina Köhler-Noack ................................... 144<br />
Das Ende der Kampagne Dirk Beckmann ................................................................................. 148<br />
Die hohe Kunst der Streuung Burkhard Köpper .......................................................................... 153<br />
Interdisziplinäre <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>-Kampagnen Fabian Ulitzka ................................................ 160<br />
Crossmedia-<strong>Marketing</strong> – Verzahnung von TV und <strong>Online</strong> Catharina Köhler-Noack ................. 170<br />
Der ROPO-Effekt – online stärkt offline Alastair Bruce ............................................................. 177<br />
Multichannel-Kunden sind die Besten Andreas Landgraf ........................................................... 183<br />
Erfolgsmessung von Multichannel-Retailing-Strategien A. Schwend, B. Haug .......................... 185<br />
Brand & User Experience-Design: Aus Liebe zur Marke Tobias Kirchhofer .............................. 194<br />
Usability und emotionale Akzeptanz Sabine Haag ...................................................................... 200<br />
Erfolgsmessung und opt<strong>im</strong>ale Budgetverteilung C. Bennefeld, A. Gorbach, R. Warncke ............ 206<br />
Der richtige <strong>Marketing</strong>-Mix für E-Commerce-Sites Harald Kratel ............................................ 216<br />
4. E-Commerce<br />
Die Zukunft des Long Tail <strong>im</strong> E-Commerce Sebastian Dierks ................................................... 225<br />
So sehen Sie Ihren Shop mit den Augen einer „<strong>Online</strong>-Jury“ M. Groß-Albenhausen ................ 230<br />
Ein einfaches Shopsystem Jörg Binnenbrücker ........................................................................... 236<br />
Relaunch eines Verlagsshops Heiko Höhn ................................................................................... 242<br />
Vertrauen als Konversionstreiber für <strong>Online</strong>händler Ulrich Hafenbradl .................................... 249<br />
4<br />
Inhalt<br />
....................................................................................................................................... 3<br />
........................................................................ 11
Inhaltsverzeichnis<br />
Bedürfnisorientierte <strong>Online</strong>-Kaufberatung und -suche Markus Linder ....................................... 254<br />
Die Herausforderung der individuellen Produktempfehlung Daniel Augustin ............................ 266<br />
Neue Ideen für mehr Konversionen <strong>im</strong> E-Commerce Nico Zorn ................................................ 271<br />
Mit Videos die Konversionsrate erhöhen Ali Gürler ................................................................... 275<br />
Neun Säulen für mehr Shop-Conversion André Morys ............................................................... 282<br />
Mit Mousetracking die Konversionsraten steigern Christian Bennefeld ..................................... 286<br />
Ungenutzte Potentiale in <strong>Online</strong>formularen erschließen Christopher Mai .................................. 293<br />
5. Digitale Werbung<br />
<strong>Online</strong>-Marktplätze – Die Chance für den Mittelstand Nils Hachen ........................................... 313<br />
<strong>Online</strong> Media Audit Christian Bachem ........................................................................................ 316<br />
Gezieltes <strong>Online</strong>-Advertising mit Targeting-Methoden Torsten Engelken .................................. 326<br />
Geotargeting – lokal gezielt trifft besser Ralf Walther .................................................................. 338<br />
CRM meets Targeting Jürgen Seitz .............................................................................................. 349<br />
Retargeting André Kolell ............................................................................................................. 353<br />
Efficient Retargeting Joach<strong>im</strong> Feist ............................................................................................. 365<br />
Neuer <strong>Online</strong>werbetrend aus den USA: Realt<strong>im</strong>e-Bidding Martin Weidemann .......................... 377<br />
Data Driven Display („D3“) Advertising Ulrich Hegge .............................................................. 382<br />
6. Suchmaschinen- und Performance-<strong>Marketing</strong><br />
Suchmaschinen-Opt<strong>im</strong>ierung – Analyse einer Website Alexander Holl ...................................... 391<br />
Linkaufbau Markus Hövener ...................................................................................................... 406<br />
Mit Kennzahlen SEO steuern Stefan Fischerländer .................................................................... 411<br />
Sichtbarkeit in Suchmaschinen Sören Bendig .............................................................................. 418<br />
Suchmaschinen-Opt<strong>im</strong>ierung & Social Media Christian Seifert ................................................. 425<br />
Google Universal Search – das Suchergebnis 2.0 Tobias Ihde .................................................... 434<br />
Mit Videos in den Google-Index Ali Gürler ................................................................................ 440<br />
Das Zusammenspiel von SEA und SEO Antonia Wälzholz ........................................................ 443<br />
Auswahl einer guten SEM-Agentur Olaf Kopp .......................................................................... 453<br />
Performance-<strong>Marketing</strong> für die Finanzbranche T<strong>im</strong> Riepenhausen ........................................... 461<br />
Neue Publisher-Modelle <strong>im</strong> Affiliate-<strong>Marketing</strong> Markus Kellermann ....................................... 471<br />
Facebook Ads versus Google AdWords Christian Vollmert ........................................................ 476<br />
SEM in den Emerging Markets – Chancen und Risiken Georg Genfer ....................................... 485<br />
7. Webanalyse<br />
Mit Kennzahlen zu mehr <strong>Marketing</strong>-Performance Sebastian Gr<strong>im</strong>m ......................................... 497<br />
Aufbau einer Webanalyse-Kultur in Unternehmen T<strong>im</strong>o Aden .................................................. 502<br />
Relevante Kennzahlen als Schlüssel zum (<strong>Online</strong>-)Erfolg Ralf Haberich .................................. 507<br />
Richtig messen heißt nicht, die Wahrheit zu kennen Marcus Koch ............................................. 516<br />
Cross-Channel-Controlling/-Opt<strong>im</strong>ierung Thomas Bindl ........................................................... 522<br />
5
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Inhaltsverzeichnis<br />
Web-Analytics & Conversion-Opt<strong>im</strong>ierung Frank Reese ........................................................... 528<br />
Container Tag – Modernes Tracking mit Remarketing- und Conversion-Tags Jens Maurer ....... 536<br />
Steuerung von SEO-Kampagnen mit Web-Analytics-Daten D<strong>im</strong>itri Tarasowski ........................ 539<br />
Google Analytics und Datenschutz Markus Vollmert ................................................................. 547<br />
<strong>Online</strong>-Marktforschung <strong>im</strong> Umbruch Christian Michael, André Führer .................................... 552<br />
8. E-Mail-<strong>Marketing</strong><br />
Neue E-Mail-Ökosysteme für digitales Dialogmarketing Jürgen Seitz ...................................... 561<br />
Social Media und E-Mail-<strong>Marketing</strong> intelligent verknüpfen Volker Wiewer ................................ 566<br />
Rethinking Newsletter-<strong>Marketing</strong> Jill-Kristin Urbanek, Stefan Döring ..................................... 570<br />
Kooperatives E-Mail-<strong>Marketing</strong> Thomas Schult, Désirée Lütke Wermeling ............................... 578<br />
E-Mail <strong>Marketing</strong> – Werthaltige Leads generieren und bewahren Thomas Kellner .................... 586<br />
Behavioural E-Mail-<strong>Marketing</strong> Jakob S. Gomersall .................................................................. 593<br />
Mythos Bilder-Blockade: Zahlen, Fakten, Strategien M. Kornfeld ............................................ 599<br />
9. Social Media – Strategische Betrachtungen<br />
Warum und wie die Organisation mitgenommen werden muss Marc Drüner ............................ 611<br />
Social Media-Strategie – ein Widerspruch in sich selbst Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach .... 615<br />
Social Media aus der Nutzerperspektive Susanne Fittkau ......................................................... 619<br />
Strategische Einbindung von Social Media Nils Horstmann ..................................................... 627<br />
Die <strong>Online</strong>-Reputation <strong>im</strong> Zeitalter der Transparenz Klaus Eck ................................................ 635<br />
#fail oder wenn der PR-Gau droht Marcel Schreyer .................................................................. 644<br />
Social Media Monitoring Mirko Lange ....................................................................................... 655<br />
Erfassung der Tonalität <strong>im</strong> Social Media Monitoring Curt S<strong>im</strong>on Harlinghausen ..................... 660<br />
Social Media Monitoring-Tools Harriet Kasper, Holger Kett .................................................... 662<br />
Praktische Tipps zum Social Media Monitoring Andreas Wilkens ............................................. 670<br />
10. Social Media – Operative Herangehensweise<br />
Potenzial von Social Media für das Kundenbindungsmanagement K. Mrkwicka, M. Schögel .... 677<br />
Social Media <strong>im</strong> Kundenservice Harald Eichsteller ................................................................... 686<br />
Social Media als Supportkanal Michael van Laar ...................................................................... 695<br />
Informieren, Mitreden, Mitgestalten Stefan Rymar ................................................................... 701<br />
Beispiele für gelungenes User-Engagement Nico Lumma .......................................................... 707<br />
Viral & Buzz <strong>Marketing</strong> – nicht umsonst Markus Willnauer ...................................................... 712<br />
Follow Me – Aktivierung von Fans und Followern Joel Berger ................................................. 717<br />
Social Media in der Medienarbeit Marcel Bernet ....................................................................... 722<br />
Employer Branding in Social Media Claudia Hilker .................................................................. 731<br />
So sorgt Social Media-Automatisierung für massive Effizienzsteigerung Reto Stuber ................ 743<br />
Social Media ROI Sten Franke ................................................................................................... 753<br />
6
Inhaltsverzeichnis<br />
11. Social Media – Plattformen und Werkzeuge<br />
Möglichkeiten von Facebook für Unternehmen Philipp Roth .................................................... 765<br />
Facebook – Die Macht des Open Graph Andreas Bersch ........................................................... 773<br />
Wie Hamburg.de Facebook nutzt Markus Willnauer .................................................................. 776<br />
Das Blog und die soziodigitale Nachhaltigkeit Oliver Gassner .................................................. 782<br />
Ein Blick auf Podcasting in Deutschland Alex Wunschel, Fabio Bacigalupo ............................. 788<br />
Gamification – Kundenbindung <strong>im</strong> E-Commerce mit Spielen Roland Schäfer .......................... 796<br />
Social Games als <strong>Marketing</strong>plattform der Zukunft Ibrah<strong>im</strong> Evsan ............................................ 803<br />
The Rise of Crowdsourcing Claudia Pelzer ................................................................................ 807<br />
12. Mobile und Location-based <strong>Marketing</strong><br />
Vom Internet zum Outernet – das Web springt auf die Straße Torsten Rehder ............................ 815<br />
SoLoMo – Die Social Local Mobile Bewegung T<strong>im</strong> Ringel, Anna-Lena Radünz ....................... 824<br />
Deutschland erobert das mobile Internet Karin Rothstock ......................................................... 835<br />
Mobile – Nutzungsszenarien Olav A. Waschkies ........................................................................ 842<br />
<strong>Marketing</strong> in der App-Economy Matthias Berger ...................................................................... 847<br />
Mobile App oder mobiles Portal? Joach<strong>im</strong> Bader ...................................................................... 857<br />
Mobile Loyalty, die höchste Kunst der Verführung Peter Prislin .............................................. 861<br />
Augmented Reality Nadine Brendel, Antonia Neubauer ............................................................ 867<br />
3-D-Shopping – Status Quo und Vision Martina Pickhardt ....................................................... 878<br />
13. <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Mit Lead-Generierung und Lead-Nurturing zum Neugeschäft Michael Breyer ......................... 885<br />
Erfolgreiches Social CRM <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<strong>Marketing</strong> Peter Pries ........................................................ 890<br />
Social Media und Social Commerce in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong> Georg Blum ......................................... 897<br />
Erfolgsfaktoren für eine aktive <strong>B2B</strong>-Community Oliver Ueberholz .......................................... 909<br />
Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> Elke Clausen ................................................................... 916<br />
Ist „Social Media-Personal Branding“ heute ein Muss? Stefan Berns ........................................ 924<br />
Kompetenz beweisen <strong>im</strong> eigenen Blog Elke Fleing .................................................................... 935<br />
14. Recht <strong>im</strong> Internet<br />
Werbung <strong>im</strong> E-Commerce – Haftungsfallen umgehen Rolf Albrecht .......................................... 943<br />
Rechtskonformes Opt-in <strong>im</strong> <strong>Online</strong>bereich Dr. Martin Bahr ..................................................... 950<br />
Nutzungsdaten – Welche Analysen sind datenschutzkonform? Jens Eckhardt ........................... 957<br />
Rechtliche Aspekte des Social Media-<strong>Marketing</strong> Martin Schirmbacher .................................... 970<br />
Wichtige, aktuelle marketingrechtliche Entscheidungen Peter Schotthöfer, Florian Steiner ....... 980<br />
7
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Inhaltsverzeichnis<br />
15. Praxisbeispiele<br />
Multichannel – Präsenz auf allen Kanälen<br />
<strong>Marketing</strong> Resource Management <strong>im</strong> Möbelhaus Mirko Holzer ................................................ 990<br />
Trendy Planets – Shopartikel erfolgreich inszenieren Stefan Maier ........................................... 992<br />
Esprit schlägt Brücke zwischen online und offline Andreas Landgraf ...................................... 994<br />
<strong>Online</strong>-Sport-Sponsoring von Continental Stefanie Wannow .................................................... 996<br />
Ikea fährt integrierte Digital-<strong>Marketing</strong>strategie Catherine Malet ............................................ 998<br />
Energie Start-up setzt auf <strong>Online</strong>-Power Christoph Morach ................................................... 1000<br />
<strong>Online</strong> neue Kunden gewinnen mit Suchmaschinen & Affiliate<br />
Suchmaschinen-<strong>Marketing</strong> für Versicherungen Thorsten Olscha ............................................ 1002<br />
Neue Kunden für Sky, Medion, BASE und RTL-Club Thomas Vetter ..................................... 1004<br />
Illy gewinnt und hält Kaffeeliebhaber auch online Catherine Malet ....................................... 1006<br />
Nürburgring gewinnt Adressen von Besuchern Sebrus Berchtenbreiter .................................. 1008<br />
Wie Yves Rocher neue E-Mail-Abonnenten begrüßt Swen Krups ........................................... 1010<br />
Adressgewinnung in der Reisebranche Norbert Rom .............................................................. 1012<br />
Barceló nutzt Suchmaschinen-<strong>Marketing</strong> weltweit Bernd Stieber ........................................... 1014<br />
Affiliates in Automotive, Handel und Verlagen Heike Lindner ................................................ 1016<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>B2B</strong>: Geschäftskunden online ansprechen<br />
Lead-Management bei einem Softwarehersteller Reinhard Janning<br />
Geschäftskunden per E-Mail binden – 3 Beispiele Stefan von Lieven<br />
Hansgrohe veredelt sein E-Mail-<strong>Marketing</strong> Martin Philipp<br />
So opt<strong>im</strong>iert INTEWA die Adressdatenbank Ralph Kreuzer<br />
Kunden aktivieren mit E-Mail-<strong>Marketing</strong> und Newsletter<br />
E-Mail-<strong>Marketing</strong> beflügelt <strong>Online</strong>shop Foto Walser S<strong>im</strong>on Putzer ........................................ 1026<br />
AMC professionalisiert sein E-Mail-<strong>Marketing</strong> Ulf Richter .................................................... 1028<br />
Steiff steigert <strong>Online</strong>umsatz durch Sonderaktion Henrik Salzgeber ........................................ 1030<br />
Mexx und Görtz rationalisieren E-Mail-<strong>Marketing</strong> Volker Wiewer .......................................... 1032<br />
Der Wert aktiver Abonnenten bei RTL Stefan von Lieven ........................................................ 1034<br />
TMG steigert Ertrag durch Segmentierung William Schnabel .................................................. 1036<br />
Personalisierung – die hohe Kunst relevanter E-Mails<br />
Mercedes-Benz: Mehr Kundenfeedback dank E-Mail Maya Reinshagen ................................ 1038<br />
C&A kommuniziert zielgruppenspezifisch per Mail Martin Aschoff ....................................... 1040<br />
Kundenlebenszyklus in der Touristik Jörn Grunert ................................................................. 1042<br />
Air New Zealand verleiht E-Mails Flügel Vera Hartmuth ....................................................... 1044<br />
Internationales Content-Management bei Alpine Stefan Bauer ................................................ 1046<br />
8<br />
....................................... 1018<br />
..................................... 1020<br />
.................................................. 1022<br />
.................................................... 1024
Inhaltsverzeichnis<br />
Commend nutzt E-Mail-Inhalte weltweit crossmedial Martin Philipp .................................... 1048<br />
Germanwings nutzt Lifecycle-<strong>Marketing</strong> Ulf Richter .............................................................. 1050<br />
Opodo – Personalisierung steigert die Konversion S<strong>im</strong>on Putzer ............................................ 1052<br />
Herrenausstatter nutzt dynamische Angebote Christina Ras<strong>im</strong>us-Aust .................................... 1054<br />
mymuesli: Mass-Customization per E-Mail Ulf Richter ........................................................... 1056<br />
Deutsche Welle bietet internationale Themenvielfalt Volker Wiewer ....................................... 1058<br />
Individuelle, effiziente Newsletter für Lehrkräfte Claudia Joest ............................................. 1060<br />
Dezentrale E-Mailings in der Automobilbranche Andreas Landgraf ....................................... 1062<br />
Leica Geosystems steuert Redaktions-Workflow Jan-Philip Riehle ........................................ 1064<br />
Konversionsraten von <strong>Online</strong>werbung messen und erhöhen<br />
Konversionsraten-Opt<strong>im</strong>ierung bei Banken Christian Bennefeld ............................................. 1066<br />
SOS-Kinderdörfer texten opt<strong>im</strong>ale Betreffzeile Stefan Appenrodt ........................................... 1068<br />
Sainsbury‘s Bank nutzt Behavioural E-Mails Jakob S. Gomersall .......................................... 1070<br />
Lebensmittelhersteller testet Plakate und Banner Christopher Kötzner .................................... 1072<br />
Wie Intertops die E-Mail-Zustellung sichert John Thomson ..................................................... 1074<br />
Nestlé opt<strong>im</strong>iert mit KPIs den <strong>Online</strong>erfolg Karl-Heinz Maier ................................................. 1076<br />
Telekommunikationsanbieter steigert Konversion Sebrus Berchtenbreiter .............................. 1078<br />
Social Media-<strong>Marketing</strong>: Facebook, Apps und Echtzeit-Web<br />
Über Facebook E-Mail-Adressen gewinnen Daniel Harari ..................................................... 1080<br />
Cineworld misst Facebook-Erfolg mit KPIs Karl-Heinz Maier ................................................ 1082<br />
App-Einsatz bei einem Großhändler Jörg Rensmann ............................................................... 1084<br />
<strong>Marketing</strong>informationen in Echtzeit verbreiten Michael Mohr ................................................. 1086<br />
Mobile Lösungen machen Messeauftritte zu Erfolgsgeschichten Uwe-Michael Sinn ............... 1088<br />
16. Anhang<br />
Autoren ........................................................................................................................................ 1092<br />
Stichworte .................................................................................................................................... 1107<br />
9
LEITFADEN ONLINE-MARKETING BAND 2<br />
ONLINE-<br />
MARKETING<br />
IM <strong>B2B</strong><br />
13 Mit<br />
Lead-Generierung und<br />
Lead-Nurturing zum Neugeschäft<br />
Erfolgreiches Social CRM<br />
<strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Social Media und Social Commerce<br />
in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Erfolgsfaktoren für eine<br />
aktive <strong>B2B</strong>-Community<br />
Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Ist „Social Media-Personal Branding“<br />
heute ein Muss?<br />
Kompetenz beweisen <strong>im</strong> eigenen Blog<br />
885<br />
890<br />
897<br />
909<br />
916<br />
924<br />
935<br />
883
INHALT<br />
13 ONLINE-MARKETING<br />
Michael Breyer verweist auf die Bedeutung eines systematischen Prozesses vom Erstkontakt<br />
bis zum Geschäftsabschluss. Während Lead-Management in den USA gang und gäbe ist,<br />
gibt es hierzulande Nachholbedarf.<br />
Peter Pries erläutert die Möglichkeiten der Neukundengewinnung über das Social Web.<br />
Insbesondere geht er auf die Integration von Social Networks mit dem CRM-System ein.<br />
Georg Blum gibt praktische Tipps für Unternehmen, die <strong>im</strong> Social Web aktiv werden möchten.<br />
Er erläutert die Potenziale der verschiedenen Plattformen für <strong>B2B</strong>-Unternehmen.<br />
Oliver Ueberholz erklärt, wie eine eigene <strong>B2B</strong>-Communitiy aufgebaut und lebendig<br />
gehalten wird. Er verrät auch die Vorteile der eigenen Plattform gegenüber den großen<br />
Social Networks.<br />
Elke Clausen beschreibt, wie Unternehmen ihren Messeauftritt nutzen können, um mehr<br />
Präsenz <strong>im</strong> Web zu zeigen. Ebenso wird das Web natürlich genutzt, um mehr Besucher an<br />
den Messestand zu bringen.<br />
Stefan Berns hat viele praktische Tipps parat, wie Kleinunternehmer mit vertretbarem Aufwand<br />
<strong>Online</strong>medien für sich nutzen können.<br />
Elke Fleing bricht die Lanze für einen eigenen Blog. Das bequeme Schreiben, die eigene<br />
Positionierung und das bessere Suchmaschinen-Ranking sind nur drei der vielen von ihr<br />
genannten Gründe.<br />
IM <strong>B2B</strong>
Mit Lead-Generierung und<br />
13<br />
Lead-Nurturing zum Neugeschäft<br />
Michael Breyer<br />
Interessenten für die eigenen Produkte zu finden und Streuverluste von <strong>Marketing</strong>-<br />
Kampagnen zu min<strong>im</strong>ieren, war noch nie einfach und wird es auch nie sein.<br />
Obwohl es inzwischen ungezählte Möglichkeiten gibt, potenzielle Kunden und ihre<br />
Adressen zielgenau auszumachen, bleibt die Frage, wie man es schafft, potenzielle<br />
Interessenten zu echten Kunden zu machen. Selbst der Konsument <strong>im</strong> Supermarkt<br />
scheint nur oberflächlich recht schnell zu einem ansprechenden Artikel zu greifen.<br />
Auch hier gilt das Grundprinzip jeden Akquisitionsprozesses: Produkte und Services,<br />
gleich welcher Art, benötigen manchmal Wochen bis hin zu einer Kaufentscheidung.<br />
Für Anbieter ist es daher enorm wichtig, während dieser Phase den Kontakt zum<br />
Interessenten nicht zu verlieren und ihn in entscheidenden Momenten „an die Hand<br />
zu nehmen”, um letztlich einen Kaufabschluss zu erzielen. Lead-Generierung und<br />
Lead-Nurturing bezeichnen in diesem Sinne die systematische und zielgerichtete<br />
Umsetzung dieses Ansatzes.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt liegt wegen ihrer hohen Effizienz auf digitalen<br />
Technologien und <strong>Online</strong>-Maßnahmen. Das soll jedoch nicht darüber hinweg<br />
täuschen, dass Offline- und <strong>Online</strong>-Maßnahmen sich <strong>im</strong> opt<strong>im</strong>alen Fall ergänzen.<br />
Entscheidend ist weniger der Kanal, sondern die Konversation mit dem potenziellen<br />
Kunden. Er allein steht <strong>im</strong> Mittelpunkt. Die wichtigsten Grundlagen bilden die<br />
in allen Einzelaspekten logische Abfolge und die kontinuierliche Fortführung des<br />
Kundendialogs von der ersten Kontaktaufnahme bis zum konkreten Geschäftsabschluss.<br />
Begriffsklärung<br />
Als Lead-Generierung wird der Prozess der Kontaktanbahnung zwischen Anbieter<br />
und Interessent bezeichnet, also zunächst die zielgerichtete Identifizierung von<br />
passenden Geschäftskontakten. Diese haben <strong>im</strong> Idealfall sowohl Interesse als<br />
auch die Qualität (also Bedarf, Budget, Entscheiderrolle, vertriebsrelevanter<br />
Entscheidungszeitraum), ein Angebot wahrzunehmen beziehungsweise zu erwerben.<br />
Aber machen wir uns nichts vor: Ein Lead ist zunächst nicht mehr als ein mehr oder<br />
weniger qualifizierter Datensatz. Durch seine Weiterentwicklung und „Veredlung”<br />
bis hin zum persönlichen Kontakt wird aus den Daten eines wahrscheinlichen<br />
Interessenten zunächst ein potenzieller Käufer (prospect) und schließlich ein<br />
investitionsbereiter Kunde. Dieser Prozess wird als Lead-Nurturing (Englisch<br />
to nurture = etwas nähren, aufziehen, wachsen lassen) bezeichnet. Interessenten<br />
werden regelmäßig an das Angebot erinnert und bei ihren Überlegungen durch<br />
Fachinformationen und Beratung unterstützt. Kommt es zum Kaufabschluss, spricht<br />
man von Conversion oder Closed Sale.<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Michael-Breyer<br />
Akquisitionsprozess<br />
reicht<br />
vom ersten<br />
Interesse bis zum<br />
Kaufabschluss<br />
Hohe Effizienz<br />
von <strong>Online</strong>-<br />
Maßnahmen<br />
Identifizierung<br />
von passenden<br />
Geschäftskontakten<br />
Interessenten<br />
regelmäßig an<br />
das Angebot<br />
erinnern<br />
885
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Komplexe und<br />
somit erklärungsbedürftige<br />
Produkte<br />
Langfristige<br />
<strong>B2B</strong>-Beziehungen<br />
pflegen<br />
886<br />
Senkung der<br />
Kosten pro<br />
Abschluss<br />
Wie kommen diese Maßnahmen, zusammengefasst als Lead-Management<br />
bezeichnet, in der Praxis zum Einsatz? Lead-Generierung und Lead-Nurturing sind<br />
in ihrer Relevanz für die Geschäftsplanung eines Unternehmens das Bindeglied<br />
zwischen <strong>Marketing</strong> und Sales. Oder anders ausgedrückt: <strong>Marketing</strong> agiert<br />
zunächst in der Breite, Sales fokussiert auf den persönlichen Kontakt. Doch erst<br />
der komplexe Prozess von Lead-Generierung und Nurturing macht eine erfolgreiche<br />
Monetarisierung von Geschäftsentwicklungsmaßnahmen überhaupt möglich.<br />
Einsatzszenarien und Ziele<br />
Der Einsatz von Lead-Generierung und Lead-Nurturing ist überall dort sinnvoll,<br />
wo es um komplexe und somit erklärungsbedürftige Produkte und Lösungen geht.<br />
In der Regel setzt hier das Kaufinteresse des Kunden umfassende Informationen,<br />
eine längere Bedenkzeit und einen vertrauensvollen Kontakt zum Anbieter voraus.<br />
Dies ist vor allem <strong>im</strong> Business-to-Business (<strong>B2B</strong>)-Bereich der Fall – obgleich für<br />
einige Investitionsgüter aus dem Business-to-Consumer (B2C)-Bereich, wie etwa<br />
Automobile oder Immobilien, sicherlich ähnliche <strong>Marketing</strong>strategien angewendet<br />
werden. Der Fokus liegt aber klar <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Segment.<br />
Lead-Generierung und Lead-Nurturing sind also vor allem für diejenigen Unternehmen<br />
relevant, die langfristige <strong>B2B</strong>-Beziehungen pflegen. Ein kontinuierlicher, vielleicht<br />
sogar persönlicher Kontakt zum Kunden ist damit für sie essenzieller Bestandteil<br />
der <strong>Marketing</strong>strategie. Lead-Nurturing verfolgt in diesem Kontext drei wesentliche<br />
Ziele:<br />
1. Die opt<strong>im</strong>ale Ausnutzung jedes einzelnen Leads.<br />
2. Die Beschleunigung des Prozesses von der unverbindlichen Interessens-<br />
bekundung eines Kontaktes bis zum konkreten Kaufabschluss.<br />
3. Die Senkung der Kosten pro Abschluss.<br />
Hierbei können Unternehmen auf die Unterstützung verschiedener Dienstleister<br />
zurückgreifen, die sich der gezielten Zusammenführung von Nachfragern und<br />
Lösungsanbietern widmen und Lead-Generierung und Nurturing-Maßnahmen<br />
durchführen. Dazu zählen unter anderem Dialogmarketinganbieter oder Adressbroker,<br />
die durch die Qualifizierung ihrer Leads den Wert ihrer Verkäufe steigern. Auch<br />
Agenturen, Fachverlage oder Messe- und Kongressanbieter agieren zunehmend <strong>im</strong><br />
Bereich des Lead-Management.<br />
Prozess und Ablauf<br />
Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Lead-Generierungs-<br />
Prozess ist das Verständnis für den Ansatz selbst. Oftmals wird gesagt, dass<br />
bereits eine hochwertige Datenbasis den Erfolg ausmache. Doch das ist zu<br />
kurz gedacht. Tatsächlich ist es der oben erwähnte Prozess der Veredelung und<br />
kontinuierlichen Anreicherung, durch den Datenbestand und -qualität zu einem<br />
wahren Asset werden. Aus dem vorhandenen Material werden mittels definierter<br />
Selektionskriterien diejenigen Kontakte ausfindig gemacht, deren Interessen mit der
Zielgruppendefinition des Anbieters übereinst<strong>im</strong>men. So werden Schlüsselprofile<br />
ermittelt und gegebenenfalls noch um weitere Informationen ergänzt.<br />
In einem nächsten Schritt werden die Kontakte angesprochen – <strong>im</strong> Regelfall via<br />
E-Mail, gegebenenfalls auch durch einen Telefonanruf (Teleprospecting). Nun werden<br />
ihnen Serviceangebote mit einem echten Mehrwert gemacht, etwa ein kostenloses<br />
Whitepaper zum Download zur Verfügung gestellt. Vor der Inanspruchnahme solcher<br />
Services steht allerdings die Registrierung des Interessenten, mit der in der Regel eine<br />
Einverständniserklärung zur Datennutzung/Kontaktierung bei relevanten Angeboten<br />
verbunden ist. Der Interessent, der sich hierzu bereit erklärt, ist ein potenzieller<br />
Neukunde und damit ein Lead.<br />
Diese Leads werden nun durch Lead-Nurturing weiter entwickelt, bis sie – <strong>im</strong><br />
opt<strong>im</strong>alen Fall – zum Geschäftsabschluss an die Verkaufsabteilung übergeben<br />
werden können. Hierzu werden die Interessenten durch wiederkehrende und<br />
aufeinander aufbauende Service- und Dialogangebote betreut und „bei der Stange<br />
gehalten”. Bevor es tatsächlich um konkrete Fragen der Investition geht, erfolgen<br />
in der Regel mehrere solcher „Touchpoints”. Bereits hier können <strong>Marketing</strong> und<br />
Sales-Abteilung Hand in Hand arbeiten. Auch wenn der Lead ausreichend vertieft<br />
und als Sales-Lead an den Vertrieb weitergegeben wurde, bleibt das <strong>Marketing</strong> mit<br />
dem Kunden in Kontakt. Es n<strong>im</strong>mt Feedback entgegen und spricht den Kunden<br />
zu gegebenem Zeitpunkt erneut an, um ihn auf ergänzende oder neue Lösungen<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Strukturierung der Datensätze für interne Zwecke<br />
Michael Breyer: Mit Lead-Generierung und Lead-Nuturing zum Neugeschäft<br />
Unternehmen können vor oder während des Lead-Nurturing-Prozesses, je nach<br />
Größe und Art der Kampagne, die Leads zusätzlich für interne Zwecke verarbeiten.<br />
Besonders gängig ist das Verfahren der Qualifizierung. Hierzu werden die für die<br />
eigene Geschäftsstrategie relevanten Kriterien abgefragt, zum Beispiel in welcher<br />
Höhe die Investition des potenziellen Kunden ausfallen wird und für wann sie geplant<br />
ist. Ist eine Investition beispielsweise in den nächsten drei Monaten geplant, wird<br />
der Lead höher klassifiziert als der eines Interessenten, der erst in neun Monaten<br />
oder einem Jahr eine Anschaffung plant. Durch eine solche Qualifizierung kann ein<br />
Unternehmen verschiedene Strategien für unterschiedliche Zielgruppen anwenden<br />
und die Nurturing-Maßnahmen zielgerichtet einsetzen.<br />
Dazu sollten die Leads außerdem segmentiert werden. Segmentierung bedeutet die<br />
Zusammenfassung der Leads in Gruppen nach ihrem Kontext und ihrer Funktion in<br />
den Unternehmen. Die Gruppen sollten in sich geschlossen sein und zudem klein<br />
genug, um eine effektive Ansprache zu ermöglichen. Die permanente Analyse des<br />
Engagements der Interessenten (Prospects) hilft schließlich, die Ansprache und die<br />
Offerten zu opt<strong>im</strong>ieren. Qualifizierung, Segmentierung und Analyse führen somit<br />
zu mehr Planungssicherheit.<br />
Serviceangebote<br />
mit einem echten<br />
Mehrwert<br />
Segmentierung<br />
erlaubt effektive<br />
Ansprache<br />
887
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
888<br />
Webinare,<br />
Executive<br />
Briefings,<br />
Umfragen,<br />
Training und<br />
Coaching<br />
Dialogmarketing-<br />
Anbieter<br />
kooperieren mit<br />
Fachverlagen<br />
Problem ist die<br />
Aktualität der<br />
<strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Bereich<br />
schnelllebigen<br />
Kontaktdaten<br />
Angebote <strong>im</strong> Rahmen des Lead-Nurturing<br />
Aus diesem Grund gibt es auch keine fest definierten Angebote <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Lead-Nurturing. Offensichtlich bietet die Toolbox des <strong>Marketing</strong>s hier unzählige<br />
Kommunikationskanäle und Formate wie Whitepaper, Webinare, Executive Briefings,<br />
Umfragen, Training und Coaching-Leistungen. Gleiches gilt für die Wahl des Kanals<br />
und der potenziellen Touchpoints, die in den letzten Jahren durch Social Media und<br />
Expertencommunities noch vielfältiger geworden sind. Wie beschrieben, kommt<br />
es darauf an, Informations- und Qualifizierungsangebote zu identifizieren, die <strong>im</strong><br />
rechten Augenblick auf dem passenden Weg offeriert werden und einen wirklichen<br />
Mehrwert für den Interessenten bieten.<br />
Fakt ist: Die Qualität der Angebote wird <strong>im</strong>mer wichtiger. Echte Mehrwerte sollten<br />
für sich stehen können und auch jenseits des Lead-Nurturing einen Premiumanspruch<br />
haben. Erste Dialogmarketing-Anbieter arbeiten daher bereits heute mit redaktionellen<br />
Partnern, beispielsweise Fachverlagen, zusammen. Zunehmend wichtig werden<br />
auch crossmediale Strategien, wie sich in der Mischung aus On- und Offline-<br />
Informationsangeboten zeigt. Entscheidend bei der Verzahnung crossmedialer<br />
Angebote ist die logische, kongruente Abfolge der Konversation. Unabhängig<br />
davon, ob ein Lead durch ein Direktmailing, auf einer Fachmesse oder durch<br />
sonstige Werbemaßnahmen generiert wurde, der nächste Konversationsbaustein<br />
muss sich hierauf beziehen. Zum Beispiel durch eine opt<strong>im</strong>ierte Landing-Page<br />
oder eine Homepage, die den begonnenen Dialog aufgreift.<br />
Andernfalls geht ein unter Umständen wertvoller Lead schon <strong>im</strong> nächsten Schritt<br />
wieder verloren. Das dokumentiert die Komplexität des gesamten Prozesses, bei<br />
dem ein “Follow up” das nächste jagt. Die einzelnen Schritte richten sich dabei nach<br />
dem Sales- und Investitionszyklus, der – je nach konkreter Ausgangssituation und<br />
Kaufinteresse – zwischen wenigen Wochen und mehreren Jahren liegt.<br />
Grenzen und Chancen<br />
Lead-Generierung und Lead-Nurturing werden von den wenigsten Anbietern<br />
tatsächlich in Eigenregie betrieben. Es gibt eine Reihe von Dienstleistern, die sich<br />
darauf spezialisiert haben, präzise übereinst<strong>im</strong>mende Kontakte zwischen Anbietern<br />
und Interessenten zu vermitteln. Zu diesen gehören die bereits oben erwähnten<br />
Adressbroker, Dialogmarketing-Anbieter, Agenturen, Verlage und Eventausrichter.<br />
Den meisten dieser Anbieter mangelt es allerdings an Kompetenz und Ressourcen,<br />
die gesamte Prozesskette abzubilden. Während Adressbroker keinen Kontext zu den<br />
ausgelieferten Daten stellen, können Agenturen zwar Mediaservices übernehmen,<br />
aber nicht mit den Kontakten dienen. Verlage haben sowohl Adressen als auch die<br />
Kapazität, redaktionelle Zusatzservices anzubieten. Sie geraten allerdings <strong>im</strong>mer<br />
dann an ihre Grenzen, wenn es um die Aktualität und somit Qualität der – gerade<br />
<strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Bereich schnelllebigen – Kontaktdaten geht.<br />
Alles in allem noch keine opt<strong>im</strong>alen Voraussetzungen für effizientes und<br />
kontinuierliches Lead-Nurturing, das eine logische Abfolge der Konversation<br />
ohne Brüche geradezu zwingend erfordert. Einen Vorteil haben hier diejenigen<br />
Dienstleister, die regelmäßig die Inhalte ihrer Datenbank aktualisieren. Dies ist
ei Fachverlagen <strong>im</strong>merhin <strong>im</strong> Abonnement-Bereich der Fall, außerdem bei den<br />
Besucher- und Ausstellerdatenbanken der Messeausrichter. Einige wenige haben<br />
das Potenzial für die Geschäftsanbahnung <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Bereich bereits erkannt und<br />
erweitern sukzessive ihr Spektrum, etwa um Adressqualifizierung, Mediaservices,<br />
Dialogmarketingangebote oder Teleprospecting.<br />
Von erfolgreichem Lead-Management profitieren sowohl die anwendenden<br />
Unternehmen als auch ihre Kunden. Für Unternehmen verringern sich die<br />
Streuverluste der <strong>Marketing</strong>-Kampagnen: Neue Geschäftskontakte werden<br />
zielgerichtet angebahnt und <strong>im</strong> Idealfall auch langfristig etabliert und gepflegt. Der<br />
Aufwand und auch die Kosten der Neugeschäftsanbahnung verringern sich erheblich<br />
und die Verkaufszahlen werden gesteigert. Gleichzeitig reduziert sich der Anteil<br />
an irrelevanten und unerwünschten Zusendungen und Kontaktaufnahmen bei der<br />
Zielgruppe. So profitieren auch die Interessenten. Zudem werden diese mit nützlichen<br />
Informationen versorgt und erhalten durch die teils exklusiven Mehrwertangebote<br />
<strong>im</strong> Dialogmarketing wertvolle Entscheidungshilfen.<br />
Fazit<br />
Noch nie war der Opt<strong>im</strong>ierungsbedarf bei Lead-Generierung und Lead-Nurturing so<br />
groß, insbesondere was das reibungslose Ineinandergreifen der einzelnen Prozesse<br />
angeht. Auch werden diese Strategien in Deutschland bisher in vergleichsweise<br />
geringem Umfang genutzt. Das wird aber auf Dauer nicht so bleiben, denn bereits<br />
heute gibt es zunehmend integrierte Ansätze, die Unternehmen das Lead-Management<br />
komplett abnehmen und professionell umsetzen können.<br />
Gerade Anbieter von komplexen Lösungen und Nischenprodukten <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<br />
Bereich erreichen durch systematisches Lead-Management Relevanz in der<br />
Kommunikation – während des gesamten Akquisitionsprozesses. <strong>B2B</strong>-Anbieter<br />
tun schon lange nicht mehr gut daran, potenzielle Kunden mit unpersönlichen<br />
E-Mails oder Sonderangeboten zu umwerben. Stattdessen sollten sie sich in<br />
den richtigen Umfeldern gezielt als Experte und Ansprechpartner bei fachlichen<br />
Problemen positionieren. Auf diese Weise werden sie wahr- und ernstgenommen.<br />
Davon profitiert letztlich auch der Sales-Bereich. Und genau hierfür liefern Lead-<br />
Generierung und Lead-Nurturing perfekte Voraussetzungen.<br />
Literatur<br />
Michael Breyer: Mit Lead-Generierung und Lead-Nuturing zum Neugeschäft<br />
Carroll, B.: Lead Generation for the Complex Sale. Boost the Quality and Quantity of<br />
Leads to Increase your ROI. – 224 S., MacGraw-Hill, 2006.<br />
Kerner, K.: B-TO-B: Are you ready for lead nurturing 2.0? – Multichannel Merchant, 1.<br />
Juli 2010, http://multichannelmerchant.com/b2b/0701-lead-nurturing-here/index.html.<br />
McDade, D.: The Truth about Leads. – 102 S., Onsei, 2011.<br />
http://b2bleadblog.com: Aktuelles Weblog zum Thema.<br />
http://blog.reachforce.com: Aktuelles Weblog zum Thema.<br />
Besucher- und<br />
Ausstellerdatenbanken<br />
der<br />
Messeausrichter<br />
In Deutschland<br />
bisher in<br />
geringem<br />
Umfang genutzt<br />
889
890<br />
Erfolgreiches Social CRM<br />
13<br />
<strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Peter Pries<br />
Interessanter<br />
Content in Social<br />
Networks bringt<br />
neue Geschäftskontakte<br />
Qualifizierte<br />
Leads<br />
identifizieren<br />
und Verkaufskampagnen<br />
entwickeln<br />
Mehr als vierzig Prozent der deutschen Internetnutzer sind laut ACTA 2010 in Social<br />
Networks (unter anderem Facebook, Twitter, Xing, LinkedIn & Co.) aktiv. Tausende<br />
Unternehmen bauen weltweit ihre Business-to-Consumer (B2C)-<strong>Online</strong>shops direkt<br />
auf der größten Social Network-Plattform Facebook auf.<br />
In der Kommunikation mit Privatkunden gibt es zahlreiche Erfolgsgeschichten wie<br />
die Baumarktkette Hornbach mit ihrer Ron Hammer-Kampagne [1] oder VW mit der<br />
Horst Schlemmer-Kampagne. Hornbach und VW ist gemeinsam, dass sie mit ihren<br />
Social Media-Konzepten für mehr Fans, neue Kundenempfehlungen, Newsletter-<br />
Abonnenten, über Probefahrten bis hin zu einer messbaren Verkaufssteigerung<br />
sorgten.<br />
Die erfolgreichen Social CRM-Aktivitäten von Business-to-Business (<strong>B2B</strong>)-<br />
Unternehmen wie American Express, Dell, Sage, IBM, UPS und Cisco in der<br />
Kommunikation mit Geschäftskunden bieten gute Orientierung. Sie zeigen, wie<br />
die Entwicklung von interessantem Content und die intelligenten Vernetzung von<br />
Social Networks zum Erfolg führt.<br />
Was ist Social CRM?<br />
Aber was ist überhaupt Social CRM? Ein weiterer Modebegriff, um Web 2.0 oder<br />
Social Media noch besser als Dienstleistung Unternehmen zu verkaufen. Eine<br />
<strong>Marketing</strong>-Innovation, die nachhaltig für mehr Umsatz, höhere Kundenbindung<br />
und profitables <strong>Marketing</strong> sorgt?<br />
Der CRM-Software-Anbieter Oracle [3] definiert Social CRM wie folgt: Social CRM<br />
kombiniert traditionelle CRM-Möglichkeiten (Customer-Relationship-Management)<br />
mit Social Networking und Web 2.0-Technologien. Sie unterstützen die neuen<br />
Arbeitsweisen des Vertriebs. Tools helfen qualifizierte Leads zu identifizieren,<br />
Verkaufskampagnen zu entwickeln und gemeinsam mit Kollegen ein Geschäft<br />
vorzubereiten und abzuschließen.<br />
Mit seiner Definition des Social Media-<strong>Marketing</strong>s vermittelt IBM Manager<br />
Martin Walsch [4] in seiner Slideshare-Präsentation eine andere Sicht zu Social<br />
CRM: Ein Prozess zum Monitoren, Einbinden und Managen von Beziehungen und<br />
Unterhaltungen. Über Social Networks und digitale Kommunikationskanäle wird mit<br />
existierenden und potenziellen Kunden und Key-Opinion-Leaders (Multiplikatoren)<br />
kommuniziert.<br />
Über relevante Inhalte lässt sich ein Beziehungs-/Kundennetzwerk aufbauen. Die<br />
Fülle von Social Media-Profil-Informationen aus dem Netzwerk liefert <strong>im</strong> CRM-<br />
System die Basis für erfolgreiche 1:1-Kommunikation.<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Peter-Pries
Mit Hilfe von Social Networks können Kunden Unternehmen und Produkte einfach<br />
weiterempfehlen oder auch kritisieren. Inhalte können sich positiv oder negativ<br />
exponentiell schnell <strong>im</strong> Netz verbreiten. Viele Menschen nutzen Social Business-<br />
Networks (Xing, LinkedIn) zur Jobsuche. Oder um mit Freunden <strong>im</strong> Kontakt zu<br />
bleiben. Die Profile in den Business-Networks sind daher oft besser gepflegt als jede<br />
Kundendatenbank <strong>im</strong> Unternehmen.<br />
Erfolgreiches Social CRM setzt ein Umdenken voraus<br />
Im traditionellen CRM wird oft in Kampagnen und <strong>im</strong> klassischen Verkaufstrichter<br />
gedacht. Der Kunde bekommt via „Push“ best<strong>im</strong>mte Botschaften aufgedrückt.<br />
Im Social CRM-Denkansatz geht es darum mit einem spannenden Infotainment<br />
(Mix aus Information und Unterhaltung), Fans zu gewinnen und Empfehlungen<br />
zu bekommen. Über den Dialog mit dem Markt und hohe Reichweiten werden<br />
die Planumsätze erzielt. Sie müssen sich das Vertrauen über die richtigen Inhalte<br />
verdienen. Probleme können rechtzeitig erkannt und vom Kundenservice Offline<br />
genommen werden. Das heißt unzufriedene Nutzer werden aus dem Netz abgeholt<br />
und dann via Telefon oder E-Mail mit den entsprechenden Lösungen versorgt.<br />
Abb. 1: Social CRM versus traditionelles CRM<br />
Erfolgreiche Sales-Manager sind Social Media-Profis<br />
Peter Pries: Erfolgreiches Social CRM <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Nur Vertriebsprofis, die gute Beziehungen aufbauen und halten können, sorgen<br />
dauerhaft in Unternehmen für Umsatzziele und Kundenbindung. In der Ogilvy-<br />
Studie „Future of Selling“ [14] von Oktober 2010 wurden 1.007 Verkaufsprofis<br />
aus den USA, England, Brasilien und China zur Zukunft des Verkaufens und<br />
Profile in den<br />
Business-<br />
Networks sind<br />
besser gepflegt<br />
als jede Kundendatenbank<br />
<strong>im</strong><br />
Unternehmen<br />
Durch<br />
Infotainment<br />
Fans<br />
gewinnen und<br />
Empfehlungen<br />
bekommen<br />
891
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Mit Social Media<br />
kann man besser<br />
verkaufen<br />
Integration von<br />
Networks mit<br />
dem CRM-System<br />
892<br />
zur Bedeutung von Social Media für den Verkauf befragt. Die Kernaussagen der<br />
Verkäufer waren:<br />
• Unternehmen sind derzeit schwach bei der Integration von Social Networks.<br />
• Der Vertrieb spielt für die Kundeninformation keine dominierende Rolle mehr.<br />
• Mit Social Media kann man besser verkaufen.<br />
• Erfolgreiche Sales-Profis setzen auf Social Media.<br />
Meine erste Einladung zu den Netzwerken Xing und LinkedIn bekam ich 2004<br />
von einem erfolgreichen Key-Accounter, der <strong>im</strong> internationalen Softwarevertrieb<br />
tätig ist. Seine Netzwerkkontakte sind sein Kapital. Neulich bat er mich auf Xing<br />
(<strong>Online</strong>-Business-Netzwerk), ihm einen meiner Kontakte vorzustellen.<br />
Besonders gute Kunden kontaktiert er über Skype (<strong>Online</strong>-Telefondienst). Dort kann<br />
er <strong>im</strong> Status der Kontakte sofort sehen, ob ein Kunde verfügbar ist. Im Zweifelsfall<br />
fragt er vorher mit der Chat-Funktion an, ob es jetzt zeitlich passt.<br />
Nach einem Neukontakt versucht man sich über Xing zu verbinden, so kann man<br />
auch bei einem Unternehmenswechsel miteinander <strong>im</strong> Kontakt bleiben.<br />
Wenige Unternehmen nutzen eine Social Media-Upload-Funktion oder gar eine<br />
Integration von Networks mit dem CRM-System über Tools.<br />
Abb. 2: Wie der Vertrieb schon jetzt Social CRM einsetzen kann.<br />
Wie setzt man Social CRM <strong>im</strong> <strong>B2B</strong> erfolgreich ein?<br />
Dell gehört zu den <strong>B2B</strong>-Pionieren <strong>im</strong> Social CRM-Bereich und hat sich über mehrere<br />
Jahre erfolgreich einen Wettbewerbsvorsprung erarbeitet. Allein der Twitter-Kanal<br />
DellOutlet (http://twitter.com/#!/DellOutlet) für aktuelle <strong>B2B</strong>-Angebote in den USA<br />
hat 1,6 Millionen Follower (registrierte Nutzer der Information), die in 2009 für 6,5<br />
Millionen Dollar Umsatz gesorgt haben.<br />
Einer der Vorreiter ist auch American Express. Mit der Konzentration auf den<br />
Mittelstand hat das Unternehmen sehr früh die Community „Open Forum Powering
Peter Pries: Erfolgreiches Social CRM <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Small Business Succes“ (openforum.com) gegründet. Hier werden fleißig Klein-<br />
Unternehmer und Mittelständler vernetzt und mit Top-Inhalten <strong>im</strong>mer wieder<br />
aktiviert. Gleichzeitig dockt die Community intelligent an andere Networks wie<br />
Facebook und Twitter an, so dass von dort ständig neue Fans und damit potenzielle<br />
American Express-Kunden kommen.<br />
IBM hat verschiedene Social Media-Exper<strong>im</strong>ente gestartet, um über YouTube<br />
(Video-Community) Großrechner zu verkaufen. Das Infotainment-Progamm „Mad<br />
Science“ hat IT-Verantwortlichen in Großunternehmen das Konzept des „Smart<br />
Grid“ näher gebracht [15]. Dell ist einer der Pioniere <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Social CRM und hat<br />
deren Möglichkeiten des Social CRM für den Vertrieb, Service-Team und <strong>Marketing</strong><br />
gezielt getestet und über Jahre erfolgreich ausgebaut.<br />
Abb. 3: Erfolgreiche Integration von Social CRM <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Im Begriff Social CRM kommen zwei Welten zusammen:<br />
Die Welt der Social Media und Web 2.0-Kommunikation à la Facebook, Twitter,<br />
YouTube, Foursquare, LinkedIn und Xing auf der einen Seite. In dieser Social<br />
Media-Welt ist jeder Kunde gleichzeitig Sender und Empfänger von Informationen.<br />
Er entscheidet, über welchen Kanal, er von wem, wo und wann Informationen<br />
bezieht.<br />
Auf der anderen Seite die Old School-Welt des CRM-Systems, wo das datenbankgestützte<br />
Kundenbeziehungsmanagement <strong>im</strong> Mittelpunkt steht. Und Unternehmen<br />
noch ihre Kunden nach Vertriebswegen oder nach Kommunikationskanälen<br />
segmentieren.<br />
Clevere Unternehmen bauen daher direkt ihre Kunden-Communities in LinkedIn<br />
und Xing. Sie locken mit exklusivem, relevantem Content als Medienanbieter. Ziel<br />
Über YouTube IT-<br />
Verantwortlichen<br />
das Konzept des<br />
„Smart Grid“<br />
näher gebracht<br />
Kunde ist<br />
gleichzeitig<br />
Sender und<br />
Empfänger von<br />
Informationen<br />
893
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Social Media-<br />
Kontakte<br />
sollten mit den<br />
CRM-Kontakten<br />
gematcht werden<br />
98 Prozent aller<br />
Kunden auf<br />
LinkedIn<br />
Multiplikatoren<br />
ansprechen<br />
894<br />
ist es dort, Social Media als neuen Kommunikationskanal aufzubauen und Feedback<br />
zu Markttrends, Produkten et cetera zu bekommen.<br />
Damit diese Profile auch für das Unternehmen nutzbar werden, braucht man<br />
Social CRM-Tools. Im Besitz des einzelnen Vertriebsmitarbeiters sind sie für<br />
das Unternehmen nicht nutzbar. Social CRM-Tools übertragen Social Media-<br />
Kontaktdaten in die Kundendatenbank .<br />
Eine Social CRM-Integration sollte den Vertrieb dabei unterstützen, Geschäftskontakte<br />
in Social Networks zu verfolgen und mit dem Rest des Teams zu teilen. Die Social<br />
Media-Kontakte sollten mit den CRM-Kontakten gematcht und gemappt werden, so<br />
dass die Profile sinnvoll ergänzt, aktualisiert und angereichert werden können.<br />
8 Punkte-Checkliste zur Einführung von Social CRM<br />
Die nachfolgende acht Checkpoints sollen Ihnen bei einer ersten Bestandsaufnahme<br />
und dem Aufbau Ihrer Social CRM-Strategie helfen:<br />
1. Macht Social CRM für Sie Sinn?<br />
Prüfen Sie, ob Sie Ihre Kunden auf verschiedenen Social Networks identifizieren<br />
können. Nehmen Sie eine Stichprobe von einhundert Kunden und recherchieren Sie<br />
wie viele Kunden Sie eindeutig auf LinkedIn, Xing, Facebook, Twitter, YouTube et<br />
cetera wiederfinden können. Fragen Sie Ihre Vertriebskollegen, ob diese schon Social<br />
Media für die Kundenkontaktpflege nutzen und welche Erfahrungen sie dabei mit<br />
welchem Netzwerk haben. Nicht für jedes Unternehmen <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Bereich machen<br />
soziale Netzwerke Sinn.<br />
2. Welches Social Network ist für Sie wichtig?<br />
Zum Start können Sie nicht überall präsent sein. Konzentrieren Sie sich auf die<br />
Social Networks mit der höchsten Branchenreichweite für Ihre Kundenzielgruppe.<br />
In einem CRM-Projekt haben wir für Deutschland und Benelux festgestellt, dass<br />
98 Prozent aller Kunden dieser Branche auf LinkedIn zu finden waren. Xing und<br />
Facebook waren für diese Branche nicht relevant.<br />
3. Haben Sie ausreichend Ressourcen für Social CRM ?<br />
Der professionelle Einsatz von Social CRM funktioniert am besten, wenn CRM, IT,<br />
Vertrieb, Service, <strong>Marketing</strong> und PR-Abteilung zusammenspielen. Der strategische<br />
Einsatz von Social Media und Social CRM erfordert zusätzliche Ressourcen <strong>im</strong><br />
Unternehmen. Viele Unternehmen haben hierfür schon eigene Berufsbezeichnungen<br />
wie Social Media oder Social CRM-Manager geschaffen und auch die IHK bietet<br />
schon einen entsprechenden Ausbildungsgang an.<br />
4. Kennen Sie Ihre einflussreichsten Kunden?<br />
Nicht jeder Fan oder Follower ist gleich. Die Anzahl der Empfehlungen und deren<br />
Wirkung lässt sich messen. Damit können Sie für Ihre Multiplikatoren gezielte<br />
Maßnahmen und Programme entwickeln.
5. Haben Sie relevante Inhalte?<br />
Haben Sie Tools, Webinare, Videos, Downloads, Spiele oder tolle Angebote. Sind<br />
diese so interessant oder einzigartig? Werden Kunden diese <strong>im</strong>mer wieder nutzen<br />
oder gar anderen weiterempfehlen? Dann sind Sie für Social Media gut gerüstet.<br />
Denn ohne spannende Inhalte werden Sie schwerlich eine gute Kundenreichweite<br />
über Twitter, Facebook, LinkedIn und Co. aufbauen. Investieren Sie Zeit und Geld<br />
in die richtigen Inhalte, <strong>im</strong> Gegenzug bekommen Sie die richtige Aufmerksamkeit<br />
(Fans,Follower) und die Kundenanfragen für einen erfolgreichen Social CRM-<br />
Start.<br />
6. Analysieren Sie die Profile!<br />
Stellen Sie sicher, dass Sie die Social Media-Profile in das CRM überführen und<br />
analysieren Sie auch die Profil-Unterschiede zwischen Kunden und Interessenten.<br />
Lernen Sie, welche Profile eher auf Ihre Angebote reagieren und welche über das<br />
Interesse beziehungsweise den Fan-Status nicht hinaus kommen.<br />
7. Bauen Sie Ihre Reichweite aus!<br />
Aus der Analyse der Social Media-Profile gewinnen Sie auch die richtigen<br />
Informationen (zum Beispiel Interessenschwerpunkte), um gezielt neue Kundengruppen<br />
auf verschiedenen Kanälen anzusprechen und als Fans beziehungsweise<br />
Follower, als Kunden und Empfehlung zu gewinnen. Nutzen Sie auch die Win-Back-<br />
Strategie: Auch unzufriedene Kunden können Sie gezielt über eine konzertierte<br />
Aktion mit dem Support und den entsprechenden Angeboten zurückgewinnen. Dell<br />
hat dies erfolgreich <strong>im</strong> Geschäftskundenmarketing vorgemacht.<br />
8. Setzen Sie Social Media-Tools ein?<br />
Investieren Sie in die richtige Software für Social Media Monitoring, Kampagnen-<br />
Management und Community-Management. Effizienter lässt sich Social<br />
Media und Social CRM mit den richtigen Tools managen. Wer aktuelle Trends,<br />
Konkurrenzaktivitäten und auch seine Social Media-Kanäle mit einer Plattform<br />
managt, ist <strong>im</strong> Vorteil. Viele Unternehmen sind mit manuellen Doppeleingaben<br />
auf Twitter, Facebook noch am Anfang. Oder setzen zum Monitoring lediglich die<br />
Google-Suche ein. Eine umfangreiche Liste von Social CRM-Tools und Anbietern<br />
[5] finden Sie auf der Webseite von Jeremiah Owyang (web-strategist.com).<br />
Literatur<br />
Peter Pries: Erfolgreiches Social CRM <strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
[1] Effienzpreis – http://www.crossmedia.de/hornbach-ronhammer/<br />
[2] http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/366185<br />
[3] Definition: Social CRM: http://en.wikipedia.org/wiki/Oracle_CRM<br />
[4] Martin Walsh – Definitionen: http://www.slideshare.net/martinwalsh/social-crmdefinition-by-martin-walsh/download<br />
[5] Liste von Social CRM-Software-Anbietern: http://www.web-strategist.com/blog/2009/<br />
12/08/list-of-companies-providing-social-crm/<br />
[6] Kontaktdatenbank: http://batchblue.com/product-info.html<br />
[7] Social CRM-Case-Studies: http://barnraisersllc.com/?p=2896<br />
Ohne spannende<br />
Inhalte keine<br />
gute Kundenreichweite<br />
Social Media-<br />
Kanäle mit<br />
einer Plattform<br />
managen<br />
895
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
896<br />
[8]18 Use cases of Social CRM: http://www.web-strategist.com/blog/2010/03/05/<br />
alt<strong>im</strong>eter-report-the-18-use-cases-of-social-crm-the-new-rules-of-relationshipmanagement/<br />
[9] 5 cases studies of social crm in b2b: http://www.softwareadvice.com/articles/crm/<br />
social-crm-ftw-how-real-companies-are-going-social-and-winning-1111910/<br />
[10] 2010 – Year of Social CRM – http://www.customerthink.com/blog/2010_year_of_<br />
social_crm<br />
[11] Interview mit Umberto Milleti von Infoview: http://mashable.com/2011/03/21/salessocial-crm/<br />
[12] http://thesocialcustomer.com/leighdow/36230/what-social-crm<br />
[13] 3 Phasen-Modell – Zuhören, Verstehen, Eingreifen: http://www.update.com/de/<br />
Microsite/Social-CRM/COSMIC<br />
[14] The future of Selling: http://www.slideshare.net/OgilvyWW/the-future-of-selling-<br />
6010688<br />
[15] The Business Case for Nonsense: http://www.slideshare.net/t<strong>im</strong>washer/ibm-case-b2bsocial-media?from=ss_embed<br />
[16] http://www.slideshare.net/ronnieray/marketplane-social-media-webinar-april-2009-<br />
1373047<br />
[17] Studie ACTA 2010 Präsentation: Gerhard Faehling: www.acta-online.de/.../acta_<br />
2010/acta_2010_Digitale_Medien.pdf<br />
[18] http://mashable.com/2009/12/08/dell-twitter-sales/
Social Media und Social Commerce<br />
13<br />
in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Georg Blum<br />
Bevor ins Detail gegangen wird, sollte sich der neugierige Leser schon vom Start<br />
weg ein paar Fragen stellen: Ist Social Media und Social Commerce <strong>im</strong> Business<br />
to Business (<strong>B2B</strong>) überhaupt sinnvoll? Und können sich kleine und mittlere<br />
Unternehmen, kurz KMU genannt, das überhaupt – in Anbetracht des Investments<br />
von Zeit, Geld und Technik – leisten?<br />
Diesen Fragen bin ich selbst vor ein paar Monaten nachgegangen und kann heute<br />
von einer spannenden Reise berichten.<br />
In den nächsten Seiten geht es um folgende, inhaltliche Punkte:<br />
1. Die alte und die neue Welt<br />
2. Wo geht die Reise hin?<br />
3. Was verändert sich in Unternehmen?<br />
4. Was sind Dos & Don’ts?<br />
5. Resümee und Ausblick<br />
Die alte und die neue Welt<br />
In KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong> haben viele Unternehmen die klassischen Funktionen wie Außen-<br />
und Innendienst, etwas <strong>Marketing</strong>, manchmal einen Kundenservice, eventuell auch<br />
Telefonmarketing. Ab und zu besucht man eine Messe und man unterhält eine mehr<br />
oder minder gepflegte beziehungsweise strukturierte Webseite.<br />
Wer bereit ist zu neuen Ufern aufzubrechen, wird feststellen, dass neben der alten Welt<br />
eine schöne, große, neue Welt mit Namen „Social Media“ mit einem unglaublichen<br />
Artenreichtum entstanden ist. Eine vielfältige, sich schnell verändernde Welt mit<br />
lustigen oder unverständlichen Namen und Funktionen, wie zum Beispiel Tweets,<br />
Feeds, Stream, Posts, Blogs oder Impressions.<br />
Die folgende Abbildung veranschaulicht gut, dass es bei der Vielzahl an Plattformen<br />
nicht einfach beziehungsweise beinahe unmöglich ist, hier den Überblick zu<br />
behalten. Denn täglich kommen Neue dazu und Alte werden in kürzester Zeit in<br />
die Bedeutungslosigkeit verdammt.<br />
Der aktuelle Stand der Dinge aus Sicht der KMUs: Nur sieben Prozent deutscher<br />
KMUs nutzen soziale Netzwerke, so das überraschende Fazit der Telegate AG <strong>im</strong><br />
ihrem Geschäftsbericht 2010.<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Georg-Blum<br />
Nur sieben<br />
Prozent<br />
deutscher KMUs<br />
nutzen soziale<br />
Netzwerke<br />
897
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
898<br />
Zusätzlich zu dieser Entwicklung <strong>im</strong> Netz unterstützt auch der technische Fortschritt<br />
diesen lokalen beziehungsweise regionalen Trend. Mit den Mobilgeräten (Tablets)<br />
werden viele Funktionen in einem Gerät, wie in einer Konsole, steuerbar. Ein nicht<br />
zu unterschätzender Vorteil von Tablets: Ältere Mitarbeiter und Zielgruppen sind<br />
auf einmal auch online und über mobile Geräte erreichbar.<br />
Um Ihnen den Einstieg in dieses Thema so einfach wie möglich zu gestalten, habe<br />
ich, die – meiner Meinung nach – wichtigsten „Werkzeuge“ und Methoden<br />
aufgelistet.<br />
Abb. 1 Vielzahl der Plattformen [1]
Abb. 2: Kleinere und mittlere Unternehmen in sozialen Netzwerken [2]<br />
Wo geht die Reise hin?<br />
Die sozialen Netzwerke boomen. So viel ist sicher. Und zwar nicht nur hier in<br />
Deutschland, sondern weltweit. Soll heißen, ein Einstieg in Social Media ist<br />
zwingend notwendig. Es bietet allen neue Chancen. KMUs, die bundesweit agieren,<br />
genauso auch den regional Aktiven. Social Media und somit auch Social Commerce<br />
werden zunehmend <strong>im</strong>mer regionaler beziehungsweise lokaler Erfolgsbeispiele, die<br />
eine Steuerungsmöglichkeit auf regionale Schwerpunkte bieten, sind zum Beispiel<br />
Foursquare, Groupon und KaufDA. Aber auch Twitter und Facebook bieten diese<br />
Möglichkeit.<br />
Diese neu gewonnene Regionalität freut aber nicht nur die Kunden, sondern<br />
auch die Unternehmen selbst. So helfen zum Beispiel mobiles Kommunizieren<br />
und Ortungsfunktionen dem regionalen Vertrieb. Auch das Auffinden potenzieller<br />
Kooperationspartner ist schneller, gezielter und einfacher möglich.<br />
Xing, LinkedIn<br />
Georg Blum: Social Media und Social Commerce in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Diese beiden personenbezogenen Plattformen dienen vor allem dem Aufbau und<br />
der Pflege von Kontakten. Zusätzlich können hier gezielt Unternehmensnachrichten<br />
veröffentlicht werden. Als Premiummitglied sehen Sie zum Beispiel auch die<br />
regionale Verteilung Ihrer Kontakte und können schnell analysieren, wo Sie noch<br />
weiße „Flecken“ haben.<br />
Kontakte können Sie mit Xing relativ einfach knüpfen. Gleich nach dem Empfang<br />
der Visitenkarten, die man <strong>im</strong> Allgemeinen von Messe- oder Kongressbesuchen<br />
zu Hauf mitbringt, sollten Sie sich mit diesen Kontakten online vernetzen. Das ist<br />
auch ein einfacher Beitrag zur laufenden Adresspflege. Denn pro Jahr ändern sich<br />
mindestens zehn Prozent der Adressen oder Ansprechpartner.<br />
Auch das Thema Referenzmarketing kann mit Xing hervorragend angegangen<br />
werden. Lassen Sie sich einfach von Ihren Kunden Referenzen geben. So haben<br />
Ortungsfunktionen<br />
helfen<br />
dem regionalen<br />
Vertrieb<br />
Xing dient vor<br />
allem dem<br />
Aufbau und<br />
der Pflege von<br />
Kontakten<br />
899
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Für<br />
Marktforschung<br />
und Kundenservice<br />
ist<br />
Twitter ideal<br />
900<br />
Sie ein glaubwürdiges Instrument für die Kundenakquise in der Hand und diese<br />
wird zum Kinderspiel.<br />
Auch das Werkzeug einer Videokonferenz können Sie als Premiummitglied über<br />
Xing nutzen [3].<br />
Tipp<br />
Achten Sie darauf, dass möglichst mehrere Mitarbeiter einer Firma für Vielfalt<br />
und weitläufige Vernetzung sorgen. Die Nutzung von Gruppen für den Austausch<br />
und das Zuhören, was eine Zielgruppe aktuell bewegt, ist unabdingbar.<br />
Praxisbeispiel: Eine ehemals kleine Münchner Agentur hat aus einer kleinen Gruppe<br />
von Querdenkern auf Xing inzwischen eine der größten Gruppen entwickelt.<br />
Besonders wichtig ist hier: Diese Agentur hat Xing als Startplattform benutzt und<br />
bewusst am Anfang keine eigene Plattform entwickelt. Heute zählt der Querdenker-<br />
Club über 200.000 Mitglieder.<br />
Themen-Webseiten<br />
Auf diesen ganz speziellen Webseiten erfolgt eine detaillierte Darstellung Ihrer<br />
Fachkompetenzen – neutral oder werblich. Ein weiterer Vorteil der Themenseiten<br />
ist die bessere Auffindbarkeit in Suchmaschinen durch die Vernetzung mit Ihrer<br />
Webseite. Praxisbeispiele finden Sie unter [4].<br />
Microblogs<br />
Twitter ist der bekannteste Microblog und ein Informationskanal ohne allzu viel<br />
Rückkoppelung und Dialog. Aber über die Schlagwortsuche kann man sehr gezielt<br />
erkennen, was <strong>im</strong> Markt über ein Thema oder über Sie gerade „gezwitschert“ wird.<br />
Für die Marktforschung und den Kundenservice sind Beobachtungen auf Twitter<br />
geradezu ideal. Die Retweet-Funktion ermöglicht es, den Followern interessante<br />
Angebote, neue Ideen et cetera weiterzuleiten, was wiederum die virale Präsenz<br />
Ihrer Firma oder Themen fördert. Gerade innovative Themen werden so zu einer<br />
viralen Kampagne.<br />
Tipp 1<br />
Arbeiten Sie nicht nur mit einem Account, sondern je nach Themenschwerpunkt<br />
durchaus auch mit mehreren Accounts. Firmen wie Dell haben inzwischen circa<br />
vierzig aktive Accounts und machen nachweislich Millionen von Umsatz (2009<br />
waren es circa vier Millionen Dollar)! Ein Praxisbeispiel finden Sie unter [5].<br />
Tipp 2<br />
Nutzen Sie über ein iPhone oder iPad zum Beispiel die App Flipboard. Damit<br />
kann man Themen über Schlagworte gezielt selektieren und hübsch aufbereitet<br />
beobachten, lesen, analysieren – und entsprechend reagieren.
Weblogs<br />
Blogs sind Informationskanäle. In Verbindung mit Themenseiten werden tagesaktuelle<br />
Themen beschrieben, besprochen, bewertet oder kommentiert. Viele<br />
kommunikative Firmen kreieren heute zuerst einen Blog. Die „klassische“ Webseite<br />
gerät <strong>im</strong>mer mehr in den Hintergrund beziehungsweise zur Landeseite für die<br />
Kontaktaufnahme.<br />
Tipp<br />
An<strong>im</strong>ieren Sie Ihre Mitarbeiter sich zu – für die Kunden interessanten – Themen<br />
zu äußern und den Dialog mit ihnen zu pflegen. Als gutes Beispiel kann ich hierzu<br />
den Frosta-Blog [6] empfehlen.<br />
Lassen Sie Blogbeiträge bewerten. So erkennen Sie schnell die Vorlieben Ihrer Leser.<br />
Das kann zum einen zur Bewertung von Themen, aber genauso zur Produktneu- und<br />
-weiterentwicklung dienen. Ein Praxisbeispiel finden Sie unter [7].<br />
Facebook<br />
Facebook dient vorrangig dem Austausch mit Interessenten und Kunden. Noch<br />
nie war es für Kunden so schnell und einfach möglich, mit ihren Anliegen direkt<br />
„Gehör“ zu finden. Diese Plattform eignet sich perfekt zur Interessenten- und<br />
Kundenbindung, denn die emotionale, persönliche Komponente wird hier bestens<br />
bedient.<br />
Werbung auf Facebook lässt sich wegen des „Datenhungers“ von Facebook sehr<br />
zielgenau steuern.<br />
Mit diversen Zusatzfunktionen kann man zum Beispiel YouTube, Flickr und Twitter<br />
gut einbinden und ein „1-Stop-Talking“-Standort aufbauen. Die Chat-Funktion<br />
eignet sich beispielsweise hervorragend für Service-„Gespräche“ und die laufende<br />
persönliche Kommunikation mit Interessenten, Kunden oder Meinungsführern.<br />
Tipp<br />
Analysieren Sie die „Likes/Gefällt mir“-Klicks nach definierten Kategorien. So<br />
erkennen Sie schnell, was Ihre Zielgruppe wirklich interessiert. Praxisbeispiele<br />
finden Sie unter [8].<br />
YouTube<br />
Georg Blum: Social Media und Social Commerce in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Promotion-, Produkt-, Anwendungs- und Image-Videos der Firma können schnell<br />
und einfach in einem eigenen YouTube-Kanal gebündelt werden und zeigen so ein<br />
umfangreiches Bild der Firma. Ein Praxisbeispiel für Herstellervideo finden Sie<br />
unter [9].<br />
Tipp 1<br />
Scheuen Sie keine provokanten Themen oder Videos. Denn genau diese sind es<br />
dann, die viral weitergeleitet werden. Übrigens, die Videos müssen definitiv nicht<br />
nach Hollywood aussehen.<br />
In Facebook<br />
erkennen Sie<br />
schnell, was<br />
Ihre Zielgruppe<br />
wirklich<br />
interessiert<br />
901
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
902<br />
Nichts ist<br />
glaubwürdiger<br />
als YouTube-<br />
Videos von<br />
Kunden<br />
Tue Gutes und<br />
sprich darüber<br />
Tipp 2<br />
Fordern Sie Ihre Fans und Kunden auf, selbst Videos mit Ihrem Produkt oder<br />
be<strong>im</strong> Erlebnis Ihrer Dienstleistung ins Netz zu stellen. Nichts ist glaubwürdiger<br />
als Kunden werben für Kunden. Praxisbeispiel für ein Kundenvideo finden Sie<br />
unter [10].<br />
Flickr, Picasa<br />
Firmeneigene Bilder und Bilder von Anwendern können in diesen Tools<br />
strukturiert abgelegt werden. Aber auch einfache Firmenpräsentationen, Bilder<br />
aus Gebrauchsanweisungen oder Funktionsbeschreibungen können hier eingestellt<br />
werden. Ein Praxisbeispiel wird unter [11] genannt.<br />
Slideshare, Scribd<br />
Wenn Sie viele Vorträge halten, Artikel schreiben oder in Ihrem Unternehmen<br />
viele wissenschaftliche Themen erarbeiten, sind diese Portale für Sie zusätzlich ein<br />
wichtiges Element der Vernetzungsstrategie.<br />
Tipp 1<br />
Mit der Verschlagwortung Ihrer Veröffentlichungen bekommen Sie wieder <strong>im</strong><br />
Suchmaschinen-Ranking Vorteile.<br />
Tipp 2<br />
Wer gibt bekommt auch. Slideshare ist für viele Themen eine gute Sekundärrech<br />
ercheplattform – sicher auch für Sie.<br />
Wikis<br />
Das ganze Wissen Ihres Unternehmens ist zentral für Mitarbeiter und Kunden<br />
aufbereitet. Ein echter Wissensschatz. Der lebt nur, wenn er ständig von Ihnen,<br />
Ihren Mitarbeitern und auf Wunsch vom Kunden weiterentwickelt wird [12].<br />
Und last but not least: Tue Gutes und sprich darüber!<br />
Eine eigene Aktion oder eine Beteiligung an einem Portal für soziales Engagement<br />
sollte in keinem Social Media-<strong>Marketing</strong>-Aktionsplan fehlen. Nur so können Sie<br />
Ihre Freunde und Fans authentisch aktivieren. Wenn Sie Ihre Marke beziehungsweise<br />
Ihr Unternehmen emotional aufladen und Gutes tun, haben Ihre Kunden und<br />
Interessenten noch mehr gute Gründe mit Ihnen in Kontakt zu treten.<br />
Tipp<br />
Aktivieren Sie Ihre Fans, Freunde und Follower. Zum Beispiel spenden Sie für jeden<br />
neuen Fan oder Follower beziehungsweise erfolgte Empfehlung einen Betrag für<br />
einen guten Zweck.<br />
Soweit meine Empfehlung zu den wichtigsten Plattformen. Das A und O ist und<br />
bleibt die Vernetzung der Plattformen und Unternehmenswebseiten untereinander.
Um das Konzert zu komplettieren, verlinken und pushen Sie mit einem E-Newsletter<br />
die einzelnen Social Media-Kanäle für Ihren Social Commerce.<br />
Abb. 3: Visualisierte Beispiel-Vernetzung [13]<br />
Was verändert sich in Unternehmen?<br />
Georg Blum: Social Media und Social Commerce in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Allein die Existenz von Social Media führt zu einem Zwang der Veränderung. Und<br />
der Einstieg in die Social Media-Welt zieht zusätzlich – in der Regel viele positive<br />
– Veränderungen nach sich, auf die man sich aber gezielt einstellen sollte.<br />
Die Mitarbeiter werden plötzlich zum zweiten „Sprachchor“ der Unternehmung<br />
und müssen teilweise selbst entscheiden, auf welche Kommentare sie in welcher<br />
Art und Weise antworten.<br />
Die Führungsebene muss sich mit Themen wie Social Sponsoring, Fan- und<br />
Follower-Generierung, Kontaktanfragen und Lead-Generierung und -Qualifizierung<br />
auseinandersetzen. Und dann kommt es durchaus vor, dass sich auf einmal ein<br />
Kunde oder Interessent – mal positiv, mal negativ – über Ihre Firma auslässt und<br />
dies plötzlich für alle <strong>im</strong> Netz sichtbar wird.<br />
Die Kommunikationsabteilung muss sich mit der Wandlung bestehender – oft<br />
eind<strong>im</strong>ensionaler – Beziehungen in mult<strong>im</strong>ediale Kontakte beschäftigen. Natürlich<br />
alles mit dem großen Ziel: durch Social Media-Maßnahmen, Social Commerce<br />
entstehen zu lassen. Andere machen für Sie Werbung. Das erspart am Ende auch<br />
noch so manchen Werbe-Euro. Viele Unternehmen haben inzwischen zehn Mal so<br />
viele Facebook-Besucher als Besucher auf der Webseite [14].<br />
Gerade Unternehmen, die keine großen Werbebudgets haben, sollten sich zukünftig<br />
besonders Gedanken über das Thema „Empfehlungen“ machen. Im Social Network<br />
wird Ihnen genau das sehr leicht gemacht. Mit welchen Tools und Plattformen<br />
Mitarbeiter<br />
werden zum<br />
Sprachchor des<br />
Unternehmens<br />
903
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Offener<br />
Stammtisch:<br />
Jede dritte<br />
Kundenmeinung<br />
öffentlich<br />
sichtbar<br />
Nicht alle<br />
Zielgruppen sind<br />
gleich gut über<br />
Social Media<br />
erreichbar<br />
904<br />
Sie auch arbeiten: Schaffen Sie Vertrauen, denn so erreichen Sie eine höhere<br />
Kundenbindung. Setzen Sie dann gezielte Kauf<strong>im</strong>pulse. Sie werden sehen, die<br />
Bestellquote steigt und die Retourenquote sinkt. Zusätzlich eröffnet Social Commerce<br />
durch das direkte Kundenfeedback ungeahnte Opt<strong>im</strong>ierungspotenziale.<br />
Natürlich kann es auch vorkommen, dass man „ungeschminktes“ Kundenfeedback<br />
bekommt. Dies war vor dem Social Media-Zeitalter kaum so. Jetzt, so schätze ich,<br />
sind zwanzig bis dreißig Prozent der Kundenmeinungen sichtbar. Vorher waren<br />
es nur circa zehn bis 15 Prozent. Repräsentativität hin oder her, es sind vor allem<br />
kommunikative Menschen, die etwas von sich geben. Und dieses Wissen ist zu<br />
nutzen: Zur Produktverbesserung, zur Weiterempfehlung und zum Dialog mit der<br />
Zielgruppe.<br />
Mittlerweile kann man leider das Private vom Geschäftlichen nicht mehr eindeutig<br />
trennen. Deshalb ist es auch keine Schande für Mitarbeiter tagsüber ab und zu<br />
auf Xing, Facebook, Twitter oder anderen Portalen zu sein. Durch die erhöhte<br />
Sichtbarkeit eines Unternehmens und die Vielfalt der Beziehungen ist das Gewinnen<br />
von neuen Interessenten, Kunden und Mitarbeitern über Social Media ein ganz neuer<br />
Wettbewerbsvorteil.<br />
Checkliste<br />
Wie kann man seine Mitarbeiter motivieren, Themen zu Papier zu bringen:<br />
❏ Schaffen Sie Rahmenbedingung, zum Beispiel mit einem Redaktionsplan.<br />
❏ Integrieren Sie das Thema Social Media in Stellenbeschreibungen und<br />
Zielvereinbarungen.<br />
❏ Machen Sie den Einstieg so leicht und einfach wie möglich.<br />
❏ Lassen Sie anfänglich alles von einem Editor beurteilen. Dieser sollte<br />
helfen eine positive Lernkurve zu erzeugen.<br />
❏ Zeigen Sie den Erfolg <strong>im</strong> Unternehmen auf, der dadurch entsteht.<br />
Was sind Dos & Don’ts?<br />
Um Social Media-<strong>Marketing</strong> erfolgreich umzusetzen, sollte man sich zunächst über<br />
die Zielgruppe und das verfolgte Ziel Gedanken machen. Nicht alle Zielgruppen<br />
sind gleich gut über Social Media erreichbar. Deshalb ist die Social Media-Strategie<br />
ein wichtiger Teil der Gesamtstrategie. Ebenso wichtig ist die Definition der Tools<br />
beziehungsweise Plattformen und die Ausarbeitung eines Redaktionsplans. Dieser<br />
sollte unbedingt alle genutzten Tools, Veröffentlichungstermine sowie die einzelnen<br />
Themen beinhalten.<br />
Der Redaktionsplan dient als Schnittstelle zur Abst<strong>im</strong>mung, Freigabe, Überarbeitung<br />
und Vernetzung. Wenn zum Beispiel eine Veranstaltung bevorsteht,<br />
kündigen Sie auf Facebook das Event an. Über Xing, Facebook und LinkedIn laden<br />
Sie Kunden und Interessenten ein. Mit Twitter oder Flickr sind Sekunden nach dem<br />
Start die ersten Bilder und Thesen bei der Zielgruppe. Und zu guter Letzt nutzt<br />
man den Unternehmensblog, um <strong>im</strong> Vorfeld allen Lesern die Hintergründe für die<br />
Themenwahl tiefergehend zu erläutern und <strong>im</strong> Nachgang, um über die erfolgreiche
Georg Blum: Social Media und Social Commerce in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Veranstaltung zu berichten. Alle Teilnehmer können dann <strong>im</strong> Nachgang ihre Meinung<br />
zum Event kund tun. So ist das alles eine runde Sache.<br />
Weitere Erfolgsfaktoren des Social Media-<strong>Marketing</strong>s sind die zielgruppengerechte<br />
Aufbereitung des Contents, die Individualisierung, Personalisierung und – je<br />
nach Zielgruppe – Emotionalisierung durch eine „Du“-Ansprache. Die „alten“<br />
Direktmarketingregeln, wie Messen, Auswerten, Opt<strong>im</strong>ieren, Verbessern<br />
und Ausbauen kommen auch bei dieser neuen Form der Kommunikation zur<br />
Anwendung.<br />
Unumgänglich ist eine Schulung der Mitarbeiter, da diese der Firma nach außen<br />
ein Gesicht geben. In diesem Zusammenhang müssen sich das Wording und die<br />
Reaktionszeit auf Anfragen von der Zielgruppe an diese und die jeweilig genutzte<br />
Plattform anpassen. In sogenannten Social Media-Richtlinien sollten unbedingt<br />
Regeln für Mitarbeiter zu Umgang und Nutzung sozialer Netzwerke festgelegt<br />
werden.<br />
Was besonders gern und oft vergessen wird, ist die Einbindung der Social<br />
Media-Profile in die Offlinewerbung, zum Beispiel auf Visitenkarten, auf<br />
Geschäftspapieren, oder in Anzeigen. Sehr einfach und schnell umzusetzen sind<br />
zum Beispiel ein Hinweis in der E-Mail-Signatur oder auch das Einbinden eines<br />
Social Plug-ins auf der eigenen Homepage.<br />
Tipp 1<br />
Konzentrieren Sie sich am Anfang auf zwei bis drei Tools und vermeiden Sie<br />
unprofessionelle „Selbstbaulösungen“ und schlampige, von Fehlern nur so strotzende<br />
Texte. Das zu tätigende Investment hält sich in Grenzen und nach einer Einweisung<br />
in das Thema kann das „Betreiben“ der Plattformen durchaus selbst übernommen<br />
werden. Wichtig ist hierbei, je kleiner das Unternehmen, umso höher sollte die<br />
prozentuale Beteiligung der Mitarbeiter an der Social Media-Kommunikation<br />
sein.<br />
Ein weiterer wichtiger Hinweis: Überlegen Sie sich frühzeitig, wie Sie angemessen<br />
auf offene Kritik am Produkt beziehungsweise Unternehmen reagieren möchten.<br />
Sind Sie <strong>im</strong> Social Web aktiv, dann werden schnelle Reaktionen von Ihnen<br />
erwartet.<br />
Tipp 2<br />
Auch wenn es manchmal verlockend ist: Löschen Sie nichts! Das bringt nur noch<br />
mehr negative Schlagzeilen. Eine gute, professionelle Reaktion auf eine negative<br />
Äußerung ist mehr wert als alles andere!<br />
Regeln für<br />
Mitarbeiter zu<br />
Umgang und<br />
Nutzung sozialer<br />
Netzwerke<br />
Die richtige<br />
Reaktion auf<br />
Kritik<br />
905
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Festool und<br />
Krones machen<br />
es vor<br />
906<br />
Checkliste<br />
❏ Haben Sie Ihre Zielgruppe definiert und konkrete Ziele festgelegt?<br />
❏ Ist die Social Media-Strategieteil der Gesamtstrategie?<br />
❏ Entsprechen die ausgewählten Tools beziehungsweise Plattformen Ihren<br />
Zielen und Ihrem Budget? Und bewegt sich dort die Zielgruppe,<br />
die Sie ansprechen wollen?<br />
❏ Sind auch wirklich alle Vernetzungen der Plattformen und Tools<br />
untereinander ausgeschöpft?<br />
❏ Legen Sie viel Wert auf einen guten Redaktionsplan. Definieren Sie den<br />
Prozess – von der Abst<strong>im</strong>mung, Freigabe, Überarbeitung bis hin<br />
zur Vernetzung.<br />
❏ Ist Ihr Content zielgruppengerecht aufbereitet, entsprechend individualisiert,<br />
personalisiert und – vor allem – emotionalisiert?<br />
❏ Sind alle Mitarbeiter entsprechend geschult und für das Thema<br />
Social Media-<strong>Marketing</strong> sensibilisiert?<br />
❏ Sind Ihre Social Media-Profile in die Offlinewerbung eingebunden?<br />
❏ Überlegen Sie, was genau Sie auswerten wollen beziehungsweise wozu Sie<br />
die gewonnenen Erkenntnisse nutzen möchten.<br />
❏ Gibt es Unternehmen, die sich als Benchmark eignen?<br />
Resümee und Ausblick<br />
Warum sollten sich gerade KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong> auf Social Media und Social Commerce<br />
einlassen? Diese Frage kann ganz einfach beantwortet werden: Weil es ein riesiges<br />
Potential zur Interaktion und zur Umsatzgenerierung in sich birgt! Und zwar nicht<br />
nur für große, nein gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Vorzeigbare und<br />
ermutigende Erfolgsbeispiele gibt es – wie oben erwähnt – bereits viele.<br />
Nehmen wir beispielsweise die Festool GmbH. Mit 12.616 Facebook-Fans überzeugt<br />
die Firma aus Wendlingen am Neckar nicht nur ihre <strong>B2B</strong>-Zielgruppe, sondern auch<br />
viele Endkunden von sich [15]. Oder betrachten wir die Krones AG, welche aus der<br />
Branche für Abfüll- und Verpackungstechnik stammt. Mit 5.742 Fans auf Facebook,<br />
832 Followern auf Twitter und mit derzeit 629 Mitarbeitern auf Xing zeigt diese<br />
Firma, wie <strong>B2B</strong>-Unternehmen erfolgreiches Social Media-<strong>Marketing</strong> praktizieren<br />
können. [16]. Wie oben schon erwähnt, beschreitet Dell den Social Media-Weg mit<br />
einer Vielzahl von Accounts. Alleine 4.607 Personen gefällt die Facebook-Seite<br />
„Dell for Business” [17]. Zusätzlich zu diesem Account hat Dell sogar einen eigenen<br />
Account für den Mittelstand in Deutschland. Auch Freshbooks, eine IT-Firma aus<br />
Toronto, hat als KMU ein vorzeigbares Social Media-Netz geschaffen. Egal ob<br />
Facebook, Twitter, LinkedIn oder Blogs – Freshbooks ist überall vertreten [18].<br />
Was wird die Zukunft nun wirklich für die KMUs bringen? Ein Generationswechsel<br />
an der Führungsspitze führt zu jungen und online erfahrenen Kräften. In den nächsten<br />
fünf Jahren wird „<strong>Online</strong>“ (als Kanal) zum Leitmedium. Zurückzuführen ist dies auf<br />
die enorm große Reichweite des Internets und Bedeutung für die Kaufentscheidung.<br />
Inhalte (Content) sind „King“. Der mobile Empfang von Botschaften und die generell<br />
mobile Kommunikation werden weiter an Wichtigkeit zunehmen. Es ist absolut
notwendig mit seiner Unternehmung<br />
online beziehungsweise mobil sichtbar<br />
zu sein.<br />
Entlang des bekannten Verkaufstrichters<br />
finden sich viele Möglichkeiten, die<br />
klassischen Kanäle zu ergänzen oder<br />
sogar zu ersetzen.<br />
Neben der <strong>Online</strong>erfassung der Geodaten<br />
des Unternehmens sollten alle Inhalte auch<br />
dem mobilen Zugriff von einem Handy<br />
entsprechen, sprich die Lesbarkeit auf<br />
Handy-Displays muss gewährleistet sein.<br />
Ein weiterer, unbedingt zu berücksichtigender<br />
Punkt ist die Tatsache: Was<br />
Suchmaschinen nicht finden, gibt es<br />
nicht! Geobasierte Ergebnisse und sozial<br />
angereicherte Informationen werden bei<br />
Suchanfragen in der Zukunft „die Nase<br />
vorn haben“.<br />
Abb. 4: Lead-Generation-Model [19]<br />
An den Beispielen sehen Sie, dass es kaum Firmen gibt, die sich allen Kanälen<br />
bedienen. Das ist in den meisten Fällen – vor allem am Anfang – nicht sinnvoll.<br />
Eines ist jedoch klar, je mehr Mitarbeiter Sie koordiniert für diese Aufgabe begeistern<br />
können, umso erfolgreicher wird das Invest für Sie und Ihre Mitarbeiter.<br />
Der <strong>Online</strong>auftritt von KMUs sollte sich allerdings nicht nur als einzelne Website oder<br />
als einzelner Facebook-Auftritt darstellen. Ziel muss unbedingt eine Verknüpfung<br />
verschiedener Social Media-Plattformen und Tools eines Unternehmens sein.<br />
Wobei es hierbei nicht die Masse an Plattformen macht. Zielgruppengerecht<br />
aufbereitete, aktuelle Inhalte mit einer emotionalen, persönlichen Kundenansprache<br />
sind der Königsweg vom Social Media-<strong>Marketing</strong> zum Social Commerce.<br />
Literatur<br />
[1] http://social-media-prisma.ethority.de – ethority 2009<br />
[2] Telegate AG 2010<br />
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Referenzmarketing - cite_note-0<br />
[4] www.reiseberichte.com; http://4-seasons.tv/<br />
[5] http://twitter.com/#!/skriptura mit fast 10.000 Followern (Stand 9.5.2011)<br />
[6] http://www.frostablog.de<br />
[7] http://www.communote.com/homepage/category/blog/<br />
Georg Blum: Social Media und Social Commerce in KMUs <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Verknüpfung<br />
verschiedener<br />
Social Media-<br />
Plattformen<br />
907
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
908<br />
[8] http://www.facebook.com/IdeaPaint; http://www.facebook.com/festool.de<br />
http://www.facebook.com/GeaBock<br />
[9] http://www.youtube.com/watch?v=lH_P1U0CXAc<br />
[10] http://www.youtube.com/watch?v=ijowsgI9ZKU&feature=related<br />
[11] http://www.flickr.com/photos/ideapaint<br />
[12] http://www.slideshare.net/mk.frogpond/erfolgsfaktoren-der-wikieinfhrung-in-kmu<br />
[13] CommunDia GmbH<br />
[14] http://mashable.com<br />
[15] http://www.facebook.com/festool.de (Stand 3.5.2011)<br />
[16] http://www.facebook.com/kronesag; http://www.twitter.com/kronesag; http://<br />
www.Xing.com/companies/KRONESAG (Stand 3.5. 2011)<br />
[17] http://www.facebook.com/DellBusiness (Stand 5.5.2011)<br />
[18] http://www.freshbooks.com<br />
[19] http://eworkshopmoderator.com/TeoGraca/<strong>im</strong>ages/Sales_Funnel.png<br />
http://www.SocialMediaExaminer.com, 2011 Social Media <strong>Marketing</strong> – Industry Report<br />
http://www.thesocialpath.com<br />
http://www.socialmediatoday.com<br />
Alle Angaben sind nach bestem Wissen recherchiert und Stand 12.05.2011
Erfolgsfaktoren<br />
13<br />
für eine aktive <strong>B2B</strong>-Community<br />
Oliver Ueberholz<br />
Über Ihr Unternehmen und Ihre Leistungen wird bereits online gesprochen, nur<br />
meistens nicht mit Ihnen. Täglich gehen so Ideen, Verbesserungsvorschläge, nützliche<br />
Kritik aber auch Fragen an Ihnen vorbei. Spricht ein Kunde Ihres Wettbewerbers auch<br />
noch eine Empfehlung aus, verlieren Sie einen potenziellen Kunden, oder mehrere.<br />
Wie können Sie sich möglichst effektiv an dieser Kommunikation beteiligen?<br />
Die eigene Community ist eines der effektivsten Werkzeuge, um Neukunden zu<br />
akquirieren und Bestandskunden zu binden. Sie dient als Basis für das <strong>Online</strong>-<br />
Ökosystem rund um Ihre Marke oder Ihre Produkte.<br />
Status Quo ermitteln und Bedürfnisse erkennen<br />
Am Anfang jeglichen Social Media-Engagements muss <strong>im</strong>mer die Erkundung des<br />
eigenen Status Quo stehen. Wie steht es um Ihr Image <strong>im</strong> Web? Wo kommunizieren<br />
Menschen über Ihr Unternehmen und Ihre Produkte und wie werden Sie bewertet?<br />
Ein besonderes Augenmerk sollten Sie dabei auf die Themen legen, über die Ihre<br />
Zielgruppe spricht. Denken Sie aus der Sicht Ihrer (potenziellen) Kunden. Ihre<br />
Community muss konkrete Probleme lösen!<br />
Nur wenn Sie die “Nutzer-Brille” aufsetzen, wird Ihr Engagement durch aktive<br />
Nutzer, verwertbare Daten und wertvolles Feedback belohnt. Suchen Sie also auf<br />
gängigen Internetplattformen nach Nennungen Ihrer Firma, Ihrer Wettbewerber und<br />
jeglichen Fachbegriffen, die Sie betreffen. Lassen Sie in Ihrer ersten Recherche keine<br />
Dienste aus. Gute erste Anlaufstellen bieten die Meta-Suchmaschine socialmention<br />
(http://socialmention.com), die Twitter-Suche (http://search.twitter.com), die<br />
inoffizielle Facebook-Suche (http://youropenbook.org) und natürlich Google<br />
(Realt<strong>im</strong>e) und Bing.<br />
Ziele definieren<br />
Kein Weg ohne Ziel. Schließlich geht es um handfeste Erfolge und Budgets.<br />
Best<strong>im</strong>men Sie ganz genau, was Sie erreichen möchten. Ihre Ziele müssen später<br />
in messbare Einheiten übersetzt und nachgehalten werden. Bereiten Sie sich aber<br />
auch darauf vor, dass Ihre Ziele sich während des Betriebes auch ändern können<br />
und manchmal auch sollen.<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Oliver-Ueberholz<br />
Eigene<br />
Community<br />
einsetzen, um<br />
Neukunden zu<br />
akquirieren und<br />
Bestandskunden<br />
zu binden<br />
Suchen Sie auf<br />
allen gängigen<br />
Internetplattformen<br />
nach<br />
Nennungen<br />
Ihrer Firma<br />
909
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
910<br />
Ziel:<br />
Positionierung<br />
bei einer<br />
best<strong>im</strong>mten<br />
Zielgruppe<br />
Auf offenen<br />
<strong>Online</strong>-<br />
Netzwerken<br />
kommt selten<br />
ein tiefgreifender<br />
Kontakt zustande<br />
Präsenzen auf<br />
den großen<br />
Plattformen als<br />
„Außenposten”<br />
Mögliche Ziele Ihrer <strong>B2B</strong>-Community:<br />
• Markenaufbau<br />
• Positionierung bei einer best<strong>im</strong>mten Zielgruppe<br />
• Förderung von Absatz<br />
• Generierung von Leads<br />
• Reduktion von Kosten bei der Kundenbetreuung<br />
• Vereinfachung von Einstellungsprozessen<br />
• Opt<strong>im</strong>ierung des Vertriebes<br />
• Bindung von Partnerunternehmen<br />
• Produktinnovation durch Kunden und/oder Partner<br />
Die richtige Strategie wählen<br />
Es liegt nahe, dorthin zu gehen, wo Ihre Interessenten und Kunden sind. Betrachten<br />
Sie das Internet einfach als Immobilienmarkt. Irgendwo gibt es Dienste, Angebote<br />
und Plattformen, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Schaffen Sie genau an diesen<br />
Orten einen Außenposten, der “Laufkundschaft” mit Ihren Themen, Produkten und<br />
Lösungen anzieht. Interessierte Nutzer können so, <strong>im</strong> Rahmen ihres Alltags, einen<br />
“kurzen Schlenker” durch Ihr Angebot machen, sich informieren oder einfach nur die<br />
eigene Neugier befriedigen. Ein tiefgreifender Kontakt kommt dabei selten zustande,<br />
soll er aber auch gar nicht. Die weiterführende Kommunikation und detaillierte<br />
Informationen bieten Sie besser auf Ihrer eigenen Plattform an. Hier best<strong>im</strong>men Sie<br />
die Spielregeln und sind keinen Launen anderer Diensteanbieter ausgesetzt.<br />
Potenzielle Außenposten identifizieren<br />
Eine integrierte Präsenz bei einem Dienstanbieter ist kein Substitut für Ihr eigenes<br />
Angebot. Beide Möglichkeiten haben Vor- wie auch Nachteile. Die besten Ergebnisse<br />
erzielen Sie mit einer integrierten Social Media Strategie:<br />
• Pflegen Sie Präsenzen auf den großen Plattformen als „Außenposten”.<br />
• Bieten Sie dem Kern Ihrer Zielgruppe weiterführende Informationen<br />
und Möglichkeiten auf Ihrer eigenen Plattform an.<br />
So können Sie die Stärken der beiden Wege nutzen, ohne den Nachteilen ausgeliefert<br />
zu sein. Recherchieren Sie, auf welchen Plattformen sich Ihre Zielgruppe aufhält.<br />
Finden Sie heraus, ob es beliebte Fan-Seiten, aktive Xing-Gruppen, zahlreich<br />
kommentierte YouTube-Videos oder gefragte Twitter-Kanäle zu Ihren Themen<br />
gibt.<br />
Auf das Wesentliche konzentrieren<br />
Die Business Netzwerke XING oder LinkedIn, der Kurznachrichtendienst Twitter<br />
und die eher <strong>im</strong> privaten Umfeld genutzten Angebote wie Facebook, Flickr und<br />
YouTube bieten die verschiedensten Möglichkeiten, den ersten Kontakt mit Ihrer<br />
Zielgruppe einzuleiten. Dabei sollten Sie aber einen Grundsatz beachten: weniger ist
meistens mehr. Eine lieblos erstellte Präsenz ohne aktuelle Inhalte hilft niemanden.<br />
Sie sollten sich auf ein bis drei Plattformen beschränken, die für Ihre Zielgruppe<br />
wirklich relevant sind. Starten Sie nur Angebote, die Sie auch pflegen können!<br />
Die richtigen Außenposten wählen<br />
Die Wahl der richtigen Außenposten ist davon abhängig, wo sich Ihre Zielgruppe<br />
aufhält und welches Medium Ihre Inhalte am besten transportieren kann.<br />
Beispiele für die Plattformwahl:<br />
Spezielle/erklärungsbedürtige Produkte<br />
• YouTube-Kanal mit Tipps, Hintergrundinformationen und Erfahrungsberichten.<br />
Bedürfnis der Zielgruppe nach Austausch unter Kollegen aus der Branche<br />
• Xing-Gruppe zu einem speziellen Thema.<br />
Junge/Technikinteressierte Zielgruppen<br />
• Twitter-Kanal oder Facebook-Fanpage mit aktuellen Informationen.<br />
Leistungen/Produkte mit Bezug zu Bildern oder Fotos<br />
• Flickr-Angebot mit gut sortierten sowie verschlagworteten Alben und Bildern.<br />
Besonders spezielle Zielgruppen<br />
• Aktives Engagement in Spezialforen durch Veröffentlichung von interessanten<br />
Neuigkeiten, spannenden Fragestellungen oder Anregung von guten Diskussionen.<br />
Hierbei ist aber Fingerspitzengefühl gefragt, kein Anbieter möchte aggressive<br />
Werbung für andere Kommunikationsangebote.<br />
Links zu potenziellen Plattformen:<br />
XING – http://xing.com<br />
LinkedIn – http://linkedin.com<br />
Twitter – http://twitter.com<br />
Facebook – http://facebook.com<br />
Flickr – http://flickr.com<br />
YouTube – http://youtube.com<br />
Gutefrage.net – http://gutefrage.net<br />
Wer-Weiss-Was – http://wer-weiss-was.de<br />
Die eigene <strong>B2B</strong>-Community als Homebase nutzen<br />
Oliver Ueberholz: Erfolgsfaktoren für eine aktive <strong>B2B</strong>-Community<br />
Einige Besucher Ihrer Außenposten interessieren sich besonders für Ihre Produkte<br />
und Leistungen. Diese Personen werden detaillierte Informationen wünschen und<br />
sind bereit, dafür ein wenig mehr Zeit zu investieren, als der Rest Ihrer Besucher.<br />
An dieser Stelle kommt Ihre eigene Plattform ins Spiel. Bieten Sie nicht nur starre<br />
Informationen an, sondern auch User Generated Content. Keine noch so opt<strong>im</strong>ierte<br />
Produktübersicht ist so effektiv wie echte Erfahrungsberichte, ansprechbare Kunden<br />
und aktive Diskussionen rund um Ihre Leistungen. Ihre Community ermöglicht<br />
Interessenten einen tieferen Einblick und einen Austausch mit Gleichgesinnten.<br />
Xing: Austausch<br />
unter Kollegen<br />
aus der Branche<br />
Keine<br />
Produktübersicht<br />
ist so effektiv wie<br />
echte Erfahrungsberichte<br />
911
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
912<br />
Einsparungen<br />
in der Kundenbetreuung<br />
Forums-Beiträge<br />
oder Einträge in<br />
der Knowledge<br />
Base<br />
Teilautomatisierte<br />
Pflege Ihrer<br />
Außenposten<br />
Machen Sie die Registrierung so einfach wie möglich, am Besten ermöglichen<br />
Sie die Registrierung mit einem Benutzerzugang von Facebook, Xing, Twitter und<br />
weiteren Diensten.<br />
Zielorientierte Funktionalitäten einsetzen<br />
Communities werden zwischen Public Facing (öffentlichen) und Closed Communities<br />
unterschieden, die nicht frei zugänglich sind. Im Bereich der öffentlichen Angebote<br />
finden sich vor allem Support-, Brand- und Themen-Communities. Bei den<br />
geschlossenen Plattformen geht es eher kollaborativ vor, zum Beispiel in Form<br />
einer Experten-Community. Auf der Basis Ihrer Ziele best<strong>im</strong>men Sie die „Währung”<br />
Ihrer Community.<br />
Geht es Ihnen um möglichst hohe Einsparungen in der Kundenbetreuung,<br />
dann ermöglichen Sie Ihren Nutzern, „Tipps und Tricks” zu verfassen. Höhere<br />
Verkaufszahlen erreichen Sie dagegen eher durch authentische Erfahrungsberichte<br />
Ihrer Kunden. Der Expertenaustausch dagegen lebt von verfassten Forums-Beiträgen<br />
oder Einträgen in Ihrer Knowledge Base. Definieren Sie einen schlanken, aber<br />
funktionalen Grundsatz an Funktionen und sind Sie sich der Hauptfunktionalität<br />
bewusst. Die Inhalte in dieser Hauptfunktion sollten Sie als „Währung” Ihrer<br />
Community betrachten und messen. Wählen Sie eine Währung, die zu Ihren vorher<br />
definierten Zielen passt!<br />
Das eigene Ökosystem aufbauen und pflegen<br />
Schaffen Sie einen Kreislauf für Ihre Inhalte. Besucher finden durch die ersten<br />
Inhalte auf Ihren Außenposten zu Ihrer Community. Dort erstellen Ihre Nutzer<br />
weiterführende Inhalte, die Sie wieder auf Ihren Außenposten veröffentlichen.<br />
Dadurch werden Ihre Außenposten interessanter, authentischer und transferieren<br />
noch mehr Nutzer zu Ihrer Community. Gute Community-Systeme unterstützen<br />
Sie bei der teilautomatisierten Pflege Ihrer Außenposten und transferieren relevante<br />
Informationen von Ihren Außenposten zurück in Ihre Community. Bevorzugen<br />
Sie aber informationspolitisch <strong>im</strong>mer Ihre eigenen Nutzer. Exklusive Inhalte,<br />
Sonderangebote, wichtige Neuigkeiten und Give-Aways sollten Sie <strong>im</strong>mer zuerst in<br />
Ihrer Community kommunizieren, bevor Sie Ihre Außenposten aktualisieren!<br />
Ziele des Community-Managements definieren<br />
Passen Sie die Ziele Ihrer Community-Manager an die Ziele Ihrer Gesamtstrategie<br />
an. Wählen Sie messbare Ziele aus und messen Sie von der ersten Stunde an.<br />
Erste Ziele des frühen Community-Managements:<br />
• Vollständige Profile der Nutzer, inklusive Profilbilder,<br />
• Guter Umgangston,<br />
• Regelmäßige Logins der (ersten) Nutzer,<br />
• Stetiges Nutzerwachstum,
• Aktive Empfehlungen der Nutzer,<br />
• Verweildauer in Ihrer Community,<br />
• Beteiligung an interaktiven Funktionen (Umfragen, Diskussionen),<br />
• Aufbau und Förderung von “Power-Usern”.<br />
Effektive Maßnahmen ergreifen<br />
Aktives Community-Management spart auf Dauer Kosten. Je besser der erste<br />
Eindruck von Ihrer Community ist, desto höher ist die Chance auf die Wiederkehr<br />
und die aktive Teilnahme neuer Nutzer. Anfangs sollten Sie verstärkt auf das<br />
Community-Management setzen. Dadurch fördern Sie Power-User, die Ihnen<br />
später unter die Arme greifen können. Sie werden nicht jegliche Betreuung der<br />
Community auslagern können, aber Sie können ein Umfeld schaffen, in dem sich<br />
viele Probleme selbst lösen.<br />
Der richtige Maßnahmen-Mix:<br />
• Starter-Paket anbieten (Einführung, Etikette und Umgang, Ziele der Community).<br />
• Möglichst viele Erstnutzer aus dem Bekanntenkreis „rekrutieren”.<br />
• „Eigene Erstnutzer” und Community Manager zu vollständigen Profilen ermahnen.<br />
• Personalisierte Begrüßung neuer Nutzer mit Einführungshilfen.<br />
• Erster Grundsatz an exklusiven Informationen.<br />
• Beständige und zugleich relevante Aktualisierungen von Inhalten.<br />
• Regelmäßige und interessante Diskussionsanregungen.<br />
• Lob der ersten aktiven Nutzer (intrinsische Motivation fördern!).<br />
• Regelmäßiger, schlanker Newsletter (Erfolge der Community, News, Anregungen).<br />
• Persönlichen Kontakt zu den aktivsten fünf oder zehn Nutzern aufbauen.<br />
• Regelmäßige neue Beiträge für Ihre Hauptfunktion verfassen.<br />
Für Probleme und Katastrophen vorsorgen<br />
Oliver Ueberholz: Erfolgsfaktoren für eine aktive <strong>B2B</strong>-Community<br />
Definieren Sie vorab besonders negative Szenarien und bereiten Sie sich darauf vor.<br />
Sollte ein solcher Fall auftreten, haben Sie keine Zeit für interne Abst<strong>im</strong>mungen!<br />
Die meisten Szenarien werden mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht auftreten, die<br />
Reaktionen sollten aber dennoch vorbereitet sein.<br />
Reaktionen auf negative Szenarien vorbereiten:<br />
• Ein Nutzer veröffentlicht verfassungswidrige Inhalte (sehr selten).<br />
• Angriffe auf persönlicher Ebene.<br />
• Ein Nutzer wird emotional und greift andere Nutzer verbal an.<br />
• Ein Nutzer fühlt sich von einem anderen Nutzer angegriffen oder belästigt.<br />
• Nutzer streiten sich öffentlich.<br />
• Ein Nutzer schreibt eine besonders negative Kritik.<br />
• Eine Gruppe an Nutzern verfassen besonders negative Kritiken.<br />
• Keiner registriert sich für Ihre Community.<br />
• Kein Nutzer verfasst Inhalte für Ihre Hauptfunktionalität.<br />
• Nutzer missbrauchen Ihre Community für unerwünschte Massenwerbung (Spam).<br />
Beteiligung an<br />
Umfragen und<br />
Diskussionen<br />
Persönlichen<br />
Kontakt zu den<br />
zehn aktivsten<br />
Nutzern aufbauen<br />
913
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Bei Verstößen<br />
deutlich auf die<br />
vorher definierte<br />
Etikette<br />
hinweisen<br />
914<br />
Provozierende<br />
Nutzer aushungern<br />
statt<br />
anfüttern<br />
Oft werden die Risiken überschätzt. In den meisten Fällen treten solche Worst<br />
Case-Szenarien selten auf. Dennoch wird trotz der unberechtigten Sorge selten ein<br />
Arbeitsablauf definiert, der dem entsprechenden Szenario entgegenwirkt.<br />
Bei Extremsituationen <strong>im</strong> Community-Management:<br />
• Wirklich nur in Extremfällen Inhalte löschen!<br />
• Bei Verstößen deutlich auf die vorher definierte Etikette hinweisen.<br />
• Besondere Härtefälle mit nicht-öffentlicher Kommunikation lösen.<br />
• Verwarnungen aussprechen (besser über direkte/private Mitteilungen).<br />
• Auch nicht-öffentliche Kommunikation freundlich und best<strong>im</strong>mt verfassen.<br />
• Niemals Kritik persönlich nehmen!<br />
• Eine Eskalationsstufe über dem Community-Management schaffen.<br />
• Besondere Härtefälle und Wiederholungstäter eskalieren.<br />
• Wiederholungstäter deutlicher verwarnen oder sogar ausschließen.<br />
• Frühe Kritiker besonders intensiv und hilfsbereit betreuen<br />
(spätere Verbündete!).<br />
• Gelöste Situationen archivieren (aber nicht löschen!).<br />
• Neue Inhalte parat haben, um “Neueste Beiträge” von Streit befreien<br />
zu können.<br />
• Lieber früher und offen reagieren als zu spät und aggressiv.<br />
• Trolle (besonders provozierende Nutzer) aushungern statt anfüttern.<br />
• Keine Panik!<br />
Ziele und Maßnahmen nachjustieren<br />
Ihre Community und Ihre Nutzer durchlaufen Lebenszyklen. Maßnahmen, die<br />
den Aufbau Ihrer Community effektiv unterstützen, müssen nicht zwangsläufig<br />
zu späteren Zeitpunkten zielführend sein. Die Ziele und die Bedürfnisse Ihrer<br />
Nutzer können sich schnell ändern, weshalb Sie jenseits jeglicher Planung auch<br />
Flexibilität beweisen müssen, <strong>im</strong> richtigen Moment umzuplanen. Potenzielle Kunden<br />
interessieren sich für andere Informationen als treue Bestandskunden. Auch hier<br />
müssen Sie nicht nur das Gleichgewicht finden, sondern auch zu späteren Zeitpunkten<br />
nachjustieren. Setzen Sie mindestens einmal <strong>im</strong> Quartal Ihre Community, Ihre<br />
Ergebnisse und die Bedürfnisse Ihrer Nutzer auf den Prüfstand.<br />
Erfolge nutzen und mehren<br />
Erfolge führen oft zu weiteren Erfolgen. Transferieren Sie interessante Beiträge,<br />
Ergebnisse aus Umfragen und spannende Themen aus Ihrer Community in möglichst<br />
viele Bereiche Ihres Unternehmens.<br />
Ideen für Ihre Erfolgskommunikation:<br />
• Erfahrungsberichte und Bewertungen in Präsentationen aufnehmen.<br />
• Nutzerbilder als kleine Mosaiksteine für Kundenvisualisierungen nutzen.<br />
• Produktinnovation aus der Community fördern, gute Ideen auch umsetzen.<br />
• Neue Produkte und Leistungen mit der Community entwickeln.
• Produktdesign von Sondereditionen in der Community ausschreiben.<br />
• Stellen aus der Community heraus besetzen.<br />
• Community-Feedback für Awards und Unternehmenswettbewerbe einsetzen.<br />
• Neue Außenposten in der Community identifizieren.<br />
Fazit: Auf die Vorbereitung kommt es an<br />
Communities sind eine der effizientesten und günstigsten Möglichkeiten, sich mit<br />
dem Kern der eigenen Zielgruppe auszutauschen und ihn zu binden. Mit der richtigen<br />
Vorbereitung verschaffen Sie sich nicht nur eine stabile Grundlage <strong>im</strong> Web, sondern<br />
auch ein gesundes Ökosystem um Ihre Marke und Produkte. Wichtig ist hierbei die<br />
Integration mit den beliebten Social Media-Plattformen und Ihren anderen <strong>Online</strong>-<br />
<strong>Marketing</strong>aktivitäten. So erreichen Sie die gesetzten Ziele und meistens noch ein<br />
Stückchen mehr.<br />
Literatur<br />
Oliver Ueberholz: Erfolgsfaktoren für eine aktive <strong>B2B</strong>-Community<br />
http://www.slideshare.net/agentwildfire/it-takes-a-community-to-raise-a-brand-not-acampaign--presentation:<br />
Präsentation zu Brand-Communities, Sean Moffitt, Agent Wildfire<br />
Inc, 2009.<br />
http://www.web-strategist.com: Weblog des <strong>Online</strong>-Strategie-Experten Jeremiah Owyang.<br />
http://www.community-management.de: Weblog des Community-Management-Experten<br />
Daniel Langwasser.<br />
Amy Jo K<strong>im</strong>: Community Building – Strategien für den Aufbau erfolgreicher Web-<br />
Communities. – 300 S., Galileo Press, 2001.<br />
Frank Mühlenbeck, Prof. Dr. Klemens Skibicki: Community <strong>Marketing</strong> Management. Wie<br />
man <strong>Online</strong>-Communities <strong>im</strong> Internet-Zeitalter des Web 2.0 zum Erfolg führt. – 262 S.,<br />
Books on Demand, 2008.<br />
Integration mit<br />
den großen<br />
Social Media-<br />
Plattformen<br />
915
916<br />
Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
13<br />
Elke Clausen<br />
Nur wenige<br />
Aussteller <strong>im</strong><br />
<strong>B2B</strong>-Markt<br />
beherrschen<br />
die Klaviatur<br />
eines vernetzten<br />
Web 2.0-Messekonzeptes<br />
Aussteller<br />
verlieren wertvolle<br />
Leads noch<br />
bevor die Messe<br />
begonnen hat<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
für Messen nicht<br />
losgelöst von<br />
den übrigen<br />
Maßnahmen<br />
Die virtuellen Dialog-Instrumente des <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>s bieten eine ideale<br />
Ergänzung zur Live-Kommunikation der Messe. Sowohl die Interaktionsmöglichkeiten<br />
als auch die Multiplikationseffekte können die Wirkung der Messeinvestition<br />
maßgeblich beeinflussen. Die Praxis zeigt jedoch, dass nur wenige Aussteller <strong>im</strong><br />
<strong>B2B</strong>-Markt die Klaviatur eines vernetzten Web 2.0-Messekonzeptes beherrschen.<br />
Viele scheitern bereits an den Basics wie zum Beispiel der Auflistung der jährlichen<br />
Messebeteiligungen auf der Firmen-Homepage. Anstatt diese für potenzielle Kunden<br />
wichtige Information an prominenter Stelle zu publizieren, wird sie auf Unterseiten<br />
versteckt, auf denen sie niemand vermutet.<br />
Hat ein Besucher diese Information endlich gefunden, erschöpft sie sich nicht selten<br />
in der lapidaren Aussage: „Wir stellen auf der Messe YX aus“. Anstatt dem Besucher<br />
an dieser Stelle sofort einen Dialog und die Möglichkeit einer Terminvereinbarung<br />
anzubieten, leitet das interaktive Messelogo den potenziellen Kunden schnurstracks<br />
zur Homepage des Veranstalters. Auf diese Weise verlieren Aussteller tagtäglich<br />
wertvolle Leads noch bevor die Messe begonnen hat.<br />
Am Anfang steht die strategische Planung<br />
Kein Unternehmen sollte sich der Illusion hingeben, dass es ausreicht, mal eben kurz<br />
vor der Messe zu „twittern“, weil es gerade in ist, sich auf dieser Plattform zu tummeln.<br />
Ein Aussteller, der das ganze Jahr über keine kontinuierliche Pressearbeit betreibt,<br />
darf auch von den angebotenen <strong>Online</strong>-PR-Instrumenten der Messegesellschaft keine<br />
Wunder erwarten. Wie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> <strong>Marketing</strong> bedarf es eines zielgruppenspezifischen<br />
Konzeptes, welches <strong>im</strong> Vorfeld zu budgetieren ist. Wichtig ist hierbei, dass auch die<br />
<strong>Online</strong>-Messe-<strong>Marketing</strong>aktivitäten wie die Messebeteiligung selbst Bestandteil des<br />
übergeordneten <strong>Marketing</strong>konzeptes sind. <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> für Messen darf also<br />
nicht losgelöst von den übrigen Maßnahmen gesehen werden. Erst die Vernetzung<br />
mit den übrigen <strong>Marketing</strong>-Maßnahmen gewährleistet den größtmöglichen Nutzen<br />
und schafft die gewünschten Synergien.<br />
Das Ziel ist der Weg<br />
Nicht jedes der in diesem Kapitel vorgestellten <strong>Online</strong>-Messemarketing-Instrumente<br />
ist für jede Branche oder jeden Markt gleichermaßen geeignet. Internetaffinität und<br />
Informationsverhalten der einzelnen Zielgruppen spielen hinsichtlich der Akzeptanz<br />
und somit der Wirkung eine große Rolle. In diesem Zusammenhang ist es wichtig<br />
zu verstehen, dass selbst zwei Unternehmen der gleichen Branche durchaus<br />
unterschiedliche Wege in punkto Marktbearbeitung gehen können.<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Elke-Clausen
So wie nicht jede Messe zu jedem Unternehmen einer Branche passt, sind auch die<br />
angebotenen <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>-Instrumente rund um die Messebeteiligung unter<br />
strategischen und konzeptionellen Gesichtspunkten auszuwählen. Basierend auf den<br />
hoffentlich nachprüfbar formulierten Messezielen muss zuerst die Frage beantwortet<br />
werden, welches der angebotenen Instrumente die effektivste Zielerreichung<br />
sicherstellt.<br />
Mit Profi-Know-how den Erfolg sichern<br />
Voraussetzung für eine effektive <strong>Online</strong>-Messekommunikation ist die Einrichtung<br />
einer Landing-Page (Landeseite). Auf dieser Aktionsseite findet der Interessent<br />
alle messerelevanten Themen des Ausstellers. Hier kann er einen Messetermin<br />
vereinbaren oder Anfragen an den Aussteller richten. Deshalb ist es wichtig,<br />
sämtliche Web 2.0-Aktivitäten konsequent auf diese Seite zu verlinken. Bevor<br />
die <strong>Online</strong>-Messeaktivitäten gestartet werden, sollte ein Aussteller diese Seite <strong>im</strong><br />
Zweifelsfall von einem externen Spezialisten einrichten lassen.<br />
Die Interaktion als ein wesentlicher Vorteil des <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>s bedingt eine<br />
zeitnahe Bearbeitung. Das wiederum setzt eine klar strukturierte Projektsteuerung<br />
voraus, die konsequent umgesetzt wird: Wer bearbeitet die über die Homepage<br />
generierten Terminanfragen für die Messebeteiligung? Welcher Vertriebsmitarbeiter<br />
ist Ansprechpartner für das Match-Making-Programm der Messe? Wer ist für die<br />
Entwicklung Suchmaschinen-opt<strong>im</strong>ierter Presseinformationen zuständig?<br />
Häufig verfügen Mittelstandsunternehmen nicht über Spezialisten oder die<br />
erforderlichen Personalressourcen. Für sie ist es daher empfehlenswert, einen<br />
externen Fachmann mit ins Boot zu holen. So kann ein Telefonmarketing-<br />
Unternehmen den Vertrieb in der heißen Akquisitionsphase vor der Messe<br />
wirkungsvoll und professionell entlasten. Ein auf die Erstellung Suchmaschinenopt<strong>im</strong>ierter<br />
Pressetexte spezialisiertes PR-Büro macht kostspielige Trail-and-Error-<br />
Versuche überflüssig.<br />
Die Auswahl ist auch eine Frage der Priorität<br />
Elke Clausen: Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
An dieser Stelle mag sich der eine oder andere Leser fragen, warum er überhaupt<br />
diesen zusätzlichen Aufwand betreiben sollte. Die Vorteile des <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />
dürften an dieser Stelle wohl unbestritten sein. Stellt sich also die Frage, wo ein<br />
Aussteller seine Prioritäten setzt. Will er zum Beispiel auf die Steigerung seiner<br />
Kontaktqualität durch eine interaktive Akquisitionsstrategie vor der Messe zugunsten<br />
eines ausgefallenen Caterings verzichten?<br />
Ist der durchgestylte Messestand für ihn wichtiger als ein funktionstüchtiges<br />
Backoffice, in dem die <strong>Online</strong>-Bearbeitung der Messeleads tagesaktuell erfolgt?<br />
Mit anderen Worten, nicht jede <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>-Maßnahme sprengt sofort das<br />
Messebudget. Es bedarf vielmehr einer Abwägung, welche Investition am Ende<br />
gewinnbringender ist und das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis liefert. Für Aussteller<br />
<strong>im</strong> <strong>B2B</strong>-Markt sei darüber hinaus ein Blick auf das Verhalten ihrer Fachbesucher<br />
empfohlen!<br />
Einrichtung<br />
einer eigenen<br />
Landing-Page<br />
Tagesaktuelle<br />
<strong>Online</strong>-<br />
Bearbeitung der<br />
Messeleads<br />
917
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
918<br />
Messebesuch<br />
wird mit Hilfe<br />
der Homepage<br />
geplant<br />
Vor der Messe<br />
einen Dialog<br />
zu potenziellen<br />
Kunden<br />
aufbauen<br />
Personalisierte<br />
E-Mail-Messeeinladung<br />
mit<br />
Responselement<br />
Fachbesucher gibt den Takt vor<br />
Heute handelt es sich bei den Fachbesuchern häufig um die Entscheider oder deren<br />
engste Mitarbeiter. Mehr als die Hälfte dieses Personenkreises kommt aus einem<br />
konkreten Anlass zur Messe wie zum Beispiel der Suche nach Lösungen, neuen<br />
Lieferanten, Ideen oder wegen konkreter Beschaffungsaufgaben. Diese Zielgruppe<br />
geht sehr strukturiert vor und plant ihren Messeaufenthalt akribisch. Eine der<br />
wichtigsten Informationsquellen ist hierbei die Homepage des Messeveranstalters:<br />
Newsticker, virtueller Ausstellerkatalog oder Match-Making-Programme erleichtern<br />
die Vorauswahl für die Messeterminplanung. Ergänzend nutzen sie Pressemeldungen<br />
in Fachmedien (Print und elektronisch!) sowie die Homepage des Ausstellers.<br />
Am Ende kommen sie mit einer Agenda von durchschnittlich zehn bis 15 vorab<br />
vereinbarten Terminen zur Messe.<br />
Aussteller müssen aus diesem Verhalten unbedingt Konsequenzen ziehen:<br />
1. Sie sollten bereits <strong>im</strong> Informationsstadium des Besuchers auf allen<br />
verfügbaren Informations-Kanälen präsent sein.<br />
2. Es muss ihnen gelingen vor der Messe einen Dialog zu diesen potenziellen<br />
Kunden aufzubauen, um auf die Messe-Agenda zu kommen.<br />
3. Um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern und die Wirkung ihrer Messe-<br />
investition zu verstärken, sollten sie <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> während des<br />
gesamten Messeprozesses (vor, während und danach) nutzen.<br />
Dialogaufbau vor der Messe steigert Effizienz<br />
In dieser für den späteren Erfolg wichtigsten Phase stehen eine Reihe praxisbewährter<br />
Instrumente zur Verfügung. Mit ihnen kann ein Aussteller die Kontaktfrequenz und<br />
-qualität steigern und sein Messe-Zeitmanagement steuern. Für den <strong>B2B</strong>-Markt ist<br />
eine mehrstufige Akquisitionsstrategie empfehlenswert: Der potenzielle Kunde<br />
erhält eine personalisierte E-Mail-Messeeinladung mit Responselement. In<br />
diesem Fragebogen kann er seinen Wunschtermin nennen, Wünsche hinsichtlich<br />
der Ansprechpartner äußern und seinen Besuchsgrund mitteilen. Mit diesen<br />
Informationen ausgestattet, kann sich der zuständige Verkäufer hervorragend auf<br />
das Messegespräch vorbereiten. Nicht-Reagierer werden telefonisch nachgefasst.<br />
Alle Terminzusagen werden schriftlich per E-Mail mit Nennung der Kontaktdaten<br />
des Ansprechpartners auf der Messe bestätigt.<br />
Durch diesen mehrstufigen Dialog vor der Messe wird eine „kalte Adresse“<br />
aufgewärmt, das heißt, es entsteht bereits vor der Messe ein Vertrauensverhältnis.<br />
Gleichzeitig sinkt die Hemmschwelle für Besucher drastisch – schließlich<br />
„kennt man sich“, was die Gesprächseröffnung auf der Messe für beide Seiten<br />
wesentlich erleichtert. Die Vorteile für den Aussteller liegen auf der Hand. Seine<br />
Verkäufer investieren ihre kostbare Messezeit gezielt in die „high potentials“,<br />
das Zeitmanagement wird gestrafft und die Gesprächsqualität spürbar gesteigert.<br />
Durch die in der Dialogphase gesammelten Informationen erhält der Aussteller<br />
zudem ein ziemlich genaues Bild davon, welche „Themen dem Markt unter den
Elke Clausen: Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Nägeln“ brennen. Der strukturierten Messeplanung des Besuchers kommt diese<br />
Vorgehensweise ebenfalls sehr entgegen.<br />
Für Spontanbesucher der Aussteller-Homepage bietet sich ein <strong>Online</strong>-Messeterminkalender<br />
mit Links zu den anwesenden Mitarbeitern an, in den sich der potenzielle<br />
Kunde eintragen kann. Selbstverständlich sollten diese Termine ebenfalls per E-Mail<br />
bestätigt werden. Auf der Messe wird dieser <strong>Online</strong>-Messekalender dann für die<br />
tägliche Terminaktualisierung genutzt (Internetanschluss an der Informationstheke<br />
nicht vergessen!). Kurzfristig können so auch Termine per SMS an Kunden<br />
und potenzielle Kunden vergeben werden. Kundenorientierter lässt sich die<br />
Messeterminplanung nicht steuern!<br />
Spannungsbogen vor der Messe aufbauen!<br />
Ein 3-D-Modell des Messestandes auf der Homepage macht neugierig auf den<br />
Messebesuch. Zudem dient es als Orientierung, da alle wichtigen Stationen bereits<br />
virtuell „begehbar“ sind. Nicht zuletzt verstärkt es den Wiedererkennungswert auf<br />
der Messe. Wird der Zugang zu dieser Seite durch eine Registrierung gesteuert, haben<br />
neugierige Wettbewerber keine Chance sich ebenfalls vorab zu informieren.<br />
Die Interaktionsprotokolle geben dem Aussteller bereits vor der Messe Aufschluss<br />
über das Besucherinteresse. In Kombination mit der interaktiven Akquisitionsstrategie<br />
erhält er so wichtige Informationen für seine kundenorientierte Personaleinsatzplanung<br />
auf der Messe.<br />
Spezielle Messe-Newsletter oder ein News-Abonnement für registrierte User sind<br />
weitere Möglichkeiten, die Spannung auf den Messeauftritt und die Besucherzahl zu<br />
steigern. Vorteil für den Aussteller: Die Interaktionsprotokolle verraten ihm schon vor<br />
der Messe, welches Exponat wohl der Messerenner wird. Durch die Registrierung<br />
werden Streuverluste min<strong>im</strong>iert. Ist ein Aussteller bereits <strong>im</strong> Bereich Social Media<br />
aktiv, sind gezielte Suchmaschinen-opt<strong>im</strong>ierte Newssplitter auf Facebook, Twitter<br />
und Co. ebenfalls eine wirkungsvolle Methode, den Spannungsbogen aufzubauen.<br />
Neukunden sind nur einen Mausklick entfernt!<br />
Auch die <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>-Instrumente der Messeveranstalter bieten dem Aussteller<br />
viele Möglichkeiten der Kontaktaufnahme vor der Messe. Das gängigste Tool ist<br />
die Eintragung in den virtuellen Messekatalog mit Verlinkung zur Aussteller-<br />
Homepage. Zusätzlich kann häufig ein Produkt-Hyperlink gebucht werden, der<br />
auf spezielle, produktbezogene Seiten des Aussteller-Internetangebotes verweist.<br />
Bewährt haben sich in den letzten Jahren auch diverse kostenpflichtige <strong>Online</strong>-<br />
Match-Making-Angebote der Messen. Basierend auf Profilinformationen werden<br />
Anbieter (Aussteller) und Nachfrager (registrierte Fachbesucher) bereits vor der<br />
Messe gezielt zusammengeführt, wobei beide Seiten die Initiative der Kontaktaufnahme<br />
ergreifen können. Dieser Service ist bei vielen Veranstaltern sogar<br />
über die Messeperiode hinaus online verfügbar! Vor allem für mittelständische<br />
Messe-<br />
Newsletter für<br />
registrierte<br />
Nutzer<br />
Fachbesucher<br />
bereits vor der<br />
Messe gezielt<br />
zusammenführen<br />
919
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Internet-<br />
Pressefach gehört<br />
zum Standard-PR-<br />
Instrument eines<br />
jeden Ausstellers<br />
920<br />
Unternehmen mit knappen Personalressourcen ist es sehr empfehlenswert, diese<br />
Angebote sorgfältig zu prüfen und in die Planung einzubeziehen.<br />
Zur CeBIT 2011 wurde erstmalig das hochkarätige Match-Making-Programm<br />
„Hosted Buyer Packages“ angeboten. In dieses Programm wurden ausschließlich<br />
weltweit Entscheider mit einem Investitionsvolumen <strong>im</strong> ITK-Bereich von mindestens<br />
80.000 Euro aufgenommen. Für sie wurden jeweils sechs Termine mit passenden<br />
Ausstellern auf der Messe vermittelt. Tour Guides führten die Hosted Buyer zu den<br />
Messeständen der Aussteller.<br />
Web 2.0-PR-Konzept verstärkt Öffentlichkeitsarbeit<br />
Pressemitteilungen für Fachmedien sollten zusätzlich in einer für Suchmaschinen<br />
opt<strong>im</strong>ierten Version auf Plattformen wie openPR, XING oder Competence Site<br />
veröffentlicht werden. Auch ein Unternehmens-Weblog ist ein ideales Instrument<br />
für die gezielte Messe-Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus bieten viele<br />
Medienhäuser und Fachverlage ihren Newsletter-Abonnenten eine intensive Vor-<br />
Messe-Berichterstattung an, die Aussteller für die Veröffentlichung redaktioneller<br />
Beiträge nutzen können.<br />
Ergänzend zu den eigenen PR-Aktivitäten stehen dem Aussteller auch <strong>im</strong> Pressebereich<br />
verschiedene <strong>Online</strong>angebote seitens der Messeveranstalter zur Verfügung.<br />
Der <strong>Online</strong>-Presseverteiler der Messe dient nationalen und internationalen<br />
Journalisten ganzjährig als Kontaktquelle. Der in der Regel kostenlose Eintrag<br />
ist daher sehr empfehlenswert! Informationen über neue oder weiterentwickelte<br />
Produkte lassen sich ebenfalls meistens kostenlos auf dem Presseserver der Messe<br />
für die Fachmedien platzieren. Auf fast jeder Veranstalter-Homepage befindet sich<br />
außerdem ein Newsticker, über den interessante Firmennachrichten tagesaktuell<br />
veröffentlicht werden können.<br />
Die Buchung eines kostenpflichtigen Internet-Pressefaches – auch elektronische<br />
Presse-Box genannt – sollte zum Standard-PR-Instrument eines jeden Ausstellers<br />
gehören. Internet-Pressefächer stehen Journalisten und registrierten Besuchern<br />
bereits einige Monate vor Messebeginn für Recherchen zur Verfügung und werden<br />
kontinuierlich aktualisiert. Die hinterlegten Informationen werden in der Regel zum<br />
Download angeboten und zusätzlich über einen E-Mail-Service an registrierte Nutzer<br />
mittels RSS-Feed weitergeleitet.<br />
Einen weiteren PR-Verstärker bietet zum Beispiel die Spielwarenmesse in Nürnberg<br />
an. In einem <strong>Online</strong>-Presseterminplaner können Aussteller Journalisten frühzeitig<br />
über ihre Pressetermine wie zum Beispiel eine Pressekonferenz während der Messe<br />
informieren. Als Zusatznutzen erweitert der Aussteller seinen eigenen Presseverteiler<br />
um neue Kontakte.
<strong>Online</strong>-Messebriefing als effiziente Teamvorbereitung<br />
Es wirkt fast anachronistisch, wenn trotz vorhandenem Intranet Messeteams vor<br />
Messebeginn zusammengerufen werden, um ihnen den Messestand vorzustellen oder<br />
sie an den bekannten Dresscode zu erinnern. Wurden die firmeninternen Vorgaben<br />
für Corporate Behaviour oder Dresscode einmal verbindlich verabschiedet, kann<br />
jedes Teammitglied diese Informationen jederzeit <strong>im</strong> Intranet abrufen und sein<br />
Wissen auffrischen.<br />
Ein virtueller Messestand ist das ideale Instrument, um alle Teammitglieder<br />
mit den Standbereichen und den persönlichen Aufgaben der Mitarbeiter vertraut<br />
zu machen. In vielen Fällen bieten sich auch virtuelle Produktschulungen<br />
für Messeneuheiten an, die zeitversetzt online durchgeführt werden. Selbst das<br />
klassische Messetraining lässt sich mit Hilfe eines Webinars wesentlich effizienter<br />
gestalten als ein Präsenztraining, an dem aus Kostengründen dann doch nicht alle<br />
Verkäufer teilnehmen können.<br />
Messe <strong>im</strong> Internet steigert Reichweite erheblich<br />
Mit Web-TV bietet sich dem Aussteller ein schnelles, mult<strong>im</strong>ediales und ständig<br />
verfügbares Medium. Die angebotenen Formate der Messeveranstalter variieren<br />
zwar stark, zeichnen sich aber alle durch eine professionelle Herstellung aus. So<br />
lassen sich über den TV-Channel der Deutschen Messe AG Ausstelleraktivitäten<br />
wie Pressekonferenzen, Kongresse, Management-Vorträge, Preisverleihungen,<br />
Produktpräsentationen oder Impressionen vom Messestand live oder on demand<br />
(Aufzeichnung) ins Internet (offizielle Messe Website) übertragen.<br />
messelive.tv München bietet professionelle Vor-Ort-Interviews mit einem Unternehmensvertreter<br />
sowie Neuheitenvorstellungen als Messe-Flash-Format. Beide<br />
Formate sind auf der messelive.tv-Homepage, per iPhone/Smartphone oder auch<br />
bei YouTube abrufbar. Thematisch begrenzte Web-TV-Projekte wie das CeBIT-<br />
Studio Mittelstand bieten dem Aussteller etliche Zusatznutzen wie Tweeds oder<br />
Networking durch Twitter, Facebook und YouTube.<br />
Im <strong>B2B</strong>-Markt bietet sich auch die Zusammenarbeit mit Plattformen wie media-<br />
TREFF (Vogel Business Media Würzburg) an, die ausgewählte Experten-Webcasts<br />
von Branchenevents erstellen. Diese Beiträge sind ebenfalls nach der Messe on<br />
demand auf der Plattform-Homepage abrufbar. Eine weitere Möglichkeit für die<br />
Internet-Präsenz während der Messezeit bietet eine eigene Webkamera auf dem<br />
Messestand. Sie bringt den Messeauftritt live auf die Aussteller-Homepage.<br />
Multitouch-Präsentation generiert wertvolle Leads<br />
Elke Clausen: Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
Diese interaktive Informationsvermittlung auf der Messe bietet Ausstellern und<br />
Besuchern gleichermaßen Vorteile. Der Besucher erfreut sich an einer sehr gezielten<br />
Informationsbeschaffung zu Produkten oder Neuheiten – er schickt sie entweder an<br />
seine E-Mail-Adresse oder lädt sie direkt auf einen mobilen Datenträger. Lästiges<br />
Tütentragen mit Prospekten oder Katalogen entfällt. Der Aussteller generiert über<br />
Vor-Ort-<br />
Interviews live<br />
direkt <strong>im</strong> Internet<br />
zeigen<br />
921
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Unternehmens-<br />
und Produktpräsentation<br />
inklusive<br />
Verlinkung zur<br />
Homepage<br />
922<br />
die gespeicherten E-Mail-Adressen wertvolle Kontakte, die er nach der Messe<br />
gezielt weiter bearbeiten kann. Darüber hinaus hilft ihm diese Form der Präsentation<br />
Spitzenzeiten abzufangen, in denen nicht alle Besucher auf dem Messestand<br />
persönlich betreut werden können.<br />
<strong>Online</strong>-Follow-up sichert Wettbewerbsvorsprung<br />
Mit dem Ende der Veranstaltung beginnt die kritischste Phase des Messeprozesses.<br />
Messe-Gesprächsprotokolle verschwinden in irgendwelchen Schubladen, werden<br />
weder erfasst noch bearbeitet. Für Aussteller, die ihr Messe-Follow-up bereits<br />
während der Messe starten, bedeutet dies einen enormen Vorteil! Die pragmatischste<br />
Lösung ist ein Backoffice auf dem Messestand. Hier werden die Protokolle<br />
tagesaktuell erfasst und online bearbeitet. Auf diese Weise erhalten Besucher noch<br />
am gleichen Tag eine Danke-E-Mail mit einer Bestätigung der Messevereinbarung.<br />
Im Idealfall lässt sich diese E-Mail mit einem Foto des Verkäufers personalisieren.<br />
Über einen Link in der E-Mail kann sich der Besucher vertiefende Informationen<br />
zu dem auf der Messe besprochenen Thema herunterladen oder an einer <strong>Online</strong>-<br />
Besucherbefragung teilnehmen.<br />
Branchenplattform – die 365-Tage Messe<br />
Die meisten Leitmessen in Deutschland verstehen sich als Branchenforum.<br />
Folglich bieten viele Veranstalter ihren Ausstellern eine kostenpflichtige, aber sehr<br />
wirkungsvolle <strong>Online</strong>-Vermarktungsplattform an, die 365 Tage <strong>im</strong> Jahr von<br />
potenziellen Kunden weltweit genutzt wird. Beispiele sind Virtual Market Place der<br />
Internationalen Funkausstellung Berlin oder die Kooperationsbörse der Interpack<br />
Düsseldorf. Mit ihrer umfangreichen Unternehmens- und Produktpräsentation<br />
inklusive Verlinkung zur Unternehmens-Homepage erschließen sich Aussteller<br />
hiermit einen zusätzlichen Vertriebskanal. Die meist kostenlose Datenpflege<br />
gewährleistet eine stets aktualisierte Informationsvermittlung. Die Vermarktung<br />
des virtuellen Marktplatzes erfolgt durch die jeweilige Messegesellschaft.<br />
Multiplikationseffekte nutzen<br />
Mit SlideShare steht Ausstellern eine hochkarätige <strong>Online</strong>plattform zur kostenlosen<br />
Verbreitung von Expertenwissen zur Verfügung. Ein idealer Multiplikator für<br />
Aussteller, die sich zum Beispiel mit einem Fachvortrag am Messe-Rahmenprogramm<br />
oder einer Sonderschau beteiligt haben. SlideShare (www.slideshare.net) wird<br />
von Universitäten ebenso genutzt wie von Konzernen oder internationalen<br />
Beratungsgesellschaften. Durch die Partnerschaft mit LinkedIn, XING, Twitter<br />
und FreeConference.com werden zusätzliche Synergieeffekte geschaffen.
<strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> erleichtert Evaluierung<br />
Viele der beschriebenen Instrumente ermöglichen eine zeitnahe und exakte Erfolgskontrolle.<br />
Clickraten und Interaktionsprotokolle beantworten die Frage welche<br />
Tools am effektivsten eingesetzt wurden oder über welche Informationsquelle ein<br />
potenzieller Kunde zum Aussteller gekommen ist. Auch die Nachhaltigkeit des<br />
Messeauftritts lässt sich mit Hilfe einer <strong>Online</strong>befragung oder der Nutzung der on<br />
demand zur Verfügung stehenden Aufzeichnungen überprüfen. Die konsequente<br />
Analyse dieser Daten ermöglicht es dem Aussteller sein <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>-Konzept<br />
kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />
Fazit: Der oft beschworene Konflikt reale Messe versus virtuelles Internet<br />
entpuppt sich schnell als ideales Duo! Kein zweites Instrument lässt sich so<br />
genial mit der multid<strong>im</strong>ensionalen Messe verknüpfen. Ob Arbeitsvereinfachung,<br />
reduzierter Zeitaufwand, vertiefende Informationsbereitstellung oder professionelle<br />
Zielgruppenbearbeitung – die Vorteile dieser Strategie sind durch nichts zu ersetzen.<br />
Unternehmen, die diese Klaviatur perfekt beherrschen, leben das, was viele Firmen<br />
gerne von sich behaupten: Eine auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete CRM-<br />
Strategie. Von hier bis zur Kundenbegeisterung ist es dann nur noch ein kleiner<br />
Schritt!<br />
Literatur<br />
www.clausen-messeerfolg.de<br />
Elke Clausen: Messeerfolg durch <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong><br />
923
924<br />
Ist „Social Media-Personal Branding”<br />
13<br />
heute ein Muss?<br />
Stefan Berns<br />
Nur wer viele<br />
Besucher auf<br />
der Homepage<br />
hat, kann<br />
viele Produkte<br />
verkaufen<br />
Social Media-<br />
Netzwerke sind<br />
mittlerweile<br />
zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden<br />
Sie haben Sie sich diese Frage sicherlich auch schon gestellt, wenn Sie über Ihre<br />
<strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong>strategie nachgedacht haben. Und Sie wollen mehr und dauerhaften<br />
Erfolg in Ihrem <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> für Ihr Unternehmen? Sie wollen Ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen, Ihren <strong>Online</strong>shop effizienter online vermarkten? Eventuell<br />
sind Sie Trainer oder Coach, Buchautor, Betreiber eines <strong>Online</strong>shops oder Internetunternehmer,<br />
der Informationsprodukte vermarktet. In allen Fällen ist jedoch <strong>im</strong>mer<br />
Ihr Ziel, möglichst viel Aufmerksamkeit auf Ihre Homepage oder Ihren Blog zu<br />
bringen. Denn nur wenn Sie viele Besucher und Interessenten auf Ihrer Homepage<br />
haben, können Ihre Produkte auch gekauft werden. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt<br />
es viele unterschiedliche Strategien. Eine sehr verbreitete Strategie ist die Nutzung<br />
von Google AdWords, um sich dort Anzeigen nach relevanten Schlüsselwörtern<br />
zu kaufen.<br />
Über diese Schlüsselwörter werden Sie dann, nach der Eingabe der relevanten<br />
Suchbegriffe, von Ihren Interessenten gefunden und diese werden dann auf Ihr<br />
Angebot weitergeleitet. Dieser Weg setzt <strong>im</strong>mer ein gewisses Budget voraus<br />
und gerade für kleine und mittelständige Unternehmen, Existenzgründer und<br />
Einzelunternehmer ist dieser Weg oft nicht <strong>im</strong>mer praktikabel. Zum anderen<br />
tummeln sich mittlerweile Millionen von Menschen, Unternehmer, Marketer <strong>im</strong><br />
Internet und den sozialen Netzwerken. Und diese verfolgen genau das gleiche Ziel<br />
wie Sie. Auch sie wollen Ihre Produkte und Dienstleistungen an den Mann und an<br />
die Frau bringen. Im Internet gibt es Millionen, ja Milliarden von Internet-Usern<br />
und täglich werden es mehr.<br />
Ihr Ziel muss es sein, unter diesen Millionen von Anbietern <strong>im</strong> Web nicht<br />
unterzugehen. Sondern strahlend aus der großen, grauen und oft noch gesichtslosen<br />
Masse der Internetanbieter und Vermarkter herauszustechen. Damit werden Ihnen<br />
permanente Aufmerksamkeit, Kundenanfragen, Kontaktanfragen und Kooperationspartneranfragen<br />
gewiss sein. Nur wenn Sie sich selbst zu einer starken und<br />
machtvollen “Marke” entwickeln, werden Sie Sog und Aufmerksamkeit für Ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen erzeugen. Ihre Kunden und Auftraggeber werden<br />
„magisch von Ihnen angezogen“ und wie von alleine auf Sie zukommen. Ihr Ziel<br />
sollte es also sein, so große digitale Netzwerke wie nur möglich aufzubauen und so<br />
bekannt wie nur möglich <strong>im</strong> Social Web zu werden.<br />
Für viele Millionen Menschen ist die Nutzung und die Kommunikation innerhalb<br />
der Social Media-Netzwerke mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden.<br />
Gleichzeitig wachsen die Social Networks, wie Facebook, Twitter, YouTube,<br />
Xing und LinkedIn <strong>im</strong>mer noch in ihren Nutzerzahlen. Dadurch bieten sich Ihnen<br />
hervorragende Möglichkeiten, sich als digitale Marke, also als „Social Brand“<br />
innerhalb der Social Media und in Ihrer speziellen Nische zu positionieren.<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Stefan-Berns
Ich selbst habe meinen Erfolg und meinen Bekanntheitsgrad innerhalb der Social<br />
Media meiner Expertenpositionierung und meinem glasklaren Personal Branding<br />
als „TwittCoach“ zu verdanken. Damit verbunden sind meine Aktivitäten innerhalb<br />
der sozialen Netzwerke, wie Twitter, Xing, LinkedIn, YouTube und natürlich<br />
Facebook.<br />
Und wissen Sie was das Beste daran ist? Die Nutzung der Social Media-Netzwerke<br />
ist weitestgehen kostenlos, was jedoch nicht bedeutet, dass es regelmäßigen und<br />
engagierten Zeiteinsatz von Ihnen fordert.<br />
Grundlagen<br />
Ihr Social Media-Personal Branding sollte zu hundert Prozent zu Ihnen und<br />
zu Ihrem Auftreten in der realen Welt passen. Auch wenn Sie eventuell einen<br />
Künstlernamen benutzen sollten, sollte das komplette digitale Branding eine<br />
konsequente Fortsetzung und Weiterführung Ihres <strong>Marketing</strong>s in der realen Welt<br />
sein. Das heißt, Ihr Branding zieht sich wie ein roter Faden durch Ihr komplettes<br />
<strong>Marketing</strong> und Ihre Marktpräsenz, offline wie auch online. Aus diesem Grund macht<br />
es hier auch Sinn, Zeit und Geld in professionelle Dienstleister, wie Fotografen,<br />
Videoproduzenten und eventuell auch Texter zu investieren. Denn daraus entsteht<br />
Ihr „Social Media-Personal Branding“. Sie benötigen professionelle, aktuelle<br />
Bilder, ein bis zwei Videos für Ihren Blog und Ihre Facebook-Welcome-Page und<br />
entsprechende Texte.<br />
Welche Netzwerke fürs Branding?<br />
Stefan Berns: Ist „Social Media-Personal Branding” heute ein Muss?<br />
Zuerst entwickeln Sie eine Strategie und Grundkonzeption für Ihr Personal<br />
Branding. Danach geht es an die praktische und grafische Umsetzung innerhalb der<br />
entsprechenden Social Media-Plattformen und Netzwerke. Generell ist es elementar<br />
wichtig, dass Sie in allen Netzwerken und Auftritten innerhalb der Social Media,<br />
IMMER das gleich Branding benutzen. Nur so wird Ihr Brand auf Dauer sichtbar<br />
und Sie entwickeln sich zu einer starken Marke, die eine starke Ausstrahlung besitzt.<br />
Der Grund dafür ist ganz einfach. Menschen und Netzwerkpartner suchen Sie auch<br />
innerhalb der anderen Netzwerke, in denen Sie präsent sind. Und Sie sollten einfach,<br />
schnell und unverwechselbar zu finden sein. Eine dauerhafte Präsenz mit <strong>im</strong>mer<br />
dem gleichen starken Branding und Profilbild schafft Aufmerksamkeit bei Ihren<br />
Netzwerkpartnern. Sie bleiben <strong>im</strong> Gedächtnis und es erzeugt so Vertrauen bei den<br />
Menschen, mit denen Sie vernetzt sind.<br />
Welche Netzwerke das <strong>im</strong> Einzelnen sind, hängt zum einen von Ihren Zielgruppen<br />
ab, die Sie ansprechen wollen. Zum anderen aber auch welche technischen<br />
Möglichkeiten Ihnen der Plattformbetreiber anbietet, um sich zu branden. Die<br />
relevantesten sind hier sicherlich Xing, LinkedIn, Twitter, YouTube, Facebook und<br />
der eigene Wordpress-Blog, auf die wir hier näher eingehen wollen.<br />
Aufbauen sollte Ihre persönliche „Social Media-Personal Branding-Strategie“ auf<br />
Ihrem eigenen Blog. Ihr eigener Blog bietet Ihnen hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten<br />
mit den anderen Netzwerken. Diese sollten Sie unbedingt für Ihre<br />
Die einzigen<br />
Kosten sind<br />
regelmäßiger<br />
und engagierter<br />
Zeiteinsatz<br />
Entwickeln Sie<br />
sich zu einer<br />
starken Marke,<br />
die eine starke<br />
Ausstrahlung<br />
besitzt<br />
925
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Die professionelle<br />
Xing-Seite<br />
926<br />
Strategie nutzen. Zum anderen finden Sie sogenannte Themes vor, die Sie opt<strong>im</strong>al<br />
für Ihr Branding nutzen und anpassen können! Mit einer einfachen statischen<br />
Webseite stoßen Sie hierbei sehr schnell an die Grenzen des Möglichen. Opt<strong>im</strong>ale<br />
Branding-Möglichkeiten bieten Ihnen zum Beispiel die Themes von Wordpress.com,<br />
der weltweit meistverbreitete und kostenlosen Blogging-Software. Ein schönes und<br />
einfach zu installierendes Wordpress-Theme, ist hier das „Twenty Ten“-Theme<br />
(http://2010dev.wordpress.com/), das sich opt<strong>im</strong>al eignet, um einen individuellen<br />
gebrandeten Blog-Header zu integrieren.<br />
Als Beispiel darf hier der TwittCoach-Blog des Autors dienen, der auch auf einem<br />
Wordpress-Blog basiert und gleichzeitig Homepage und Blog unter einer Domain<br />
vereint.<br />
Abb. 1: Beispiel TwittCoach.com<br />
XING<br />
Xing ist mit über zehn Millionen Usern das größte Business-Netzwerk <strong>im</strong><br />
deutschsprachigen Raum! Jeder der heutzutage online etwas verkaufen und<br />
netzwerken möchte, sollte sich sein eigenes, professionell gebrandetes Xing-Profil<br />
anlegen. Es ist einfach ein Muss. Xing unterscheidet sich technisch zum einen<br />
in dem persönlichen Profil, dem Firmen-Profil, und den Gruppen. Sie haben in<br />
allen drei Bereichen die Möglichkeit, sie individuell und gebrandet auf Xing zu<br />
positionieren.<br />
Gerade bei den persönlichen Xing-Profilen wird jedoch <strong>im</strong>mer noch enormes<br />
Potential verschenkt. Die wenigsten Xing-Mitglieder wissen, welche Möglichkeiten<br />
der Tab „Über mich“ ihnen bietet. Mit der „Über mich”-Seite, haben Sie eine<br />
Möglichkeit, sich ganz individuell zu branden und sich Ihren Netzwerkpartnern<br />
vorzustellen.<br />
Die wenigsten wissen dies nicht und verschenken durch ihre Unwissenheit enormes<br />
Potential, neue Kunden und potentielle Auftraggeber. Doch genau das ist auf Xing<br />
Ihre Chance, sich aus der Vielzahl von Millionen von Profilen abzuheben.
Stefan Berns: Ist „Social Media-Personal Branding” heute ein Muss?<br />
Sie können hier opt<strong>im</strong>al Ihr Branding einsetzen und auch aktive, klickbare Links,<br />
die auf ein weiterführendes Angebot, Ihre Facebook-Fanseite, Ihren Blog oder auf<br />
Ihren Webshop hinweisen, nutzen. Opt<strong>im</strong>iert wird die Gestaltung dann mit Ihren<br />
persönlichen Bildern, bis hin zu bewegten Bildern durch eine Diashow (Beispiel<br />
„Über mich“-Seite des Autors: https://www.xing.com/app/profile?op=aboutme;nam<br />
e=Stefan_Berns2), mit deren Hilfe Sie sich als Trainer, Coach, Sprecher darstellen<br />
können oder auch Ihre Produkte opt<strong>im</strong>al ins rechte Licht setzen können. Mittlerweile<br />
hat Xing dort auch einen HTML-Editor integriert, so dass auch ein Laie schnell eine<br />
recht ansprechende „Über-mich“-Seite gestalten kann.<br />
Natürlich bieten sich auch bei der Nutzung von Xing-Gruppen die Möglichkeit,<br />
diese individuell zu branden. Sie haben hier folgende Gestaltungsmöglichkeiten:<br />
Gruppen-Logo, Listen-Logo und die „Über diese Gruppe“-Seite.<br />
Xing bietet Ihnen darüber auch noch sogenannte Unternehmensprofile, in den<br />
Versionen „Basis“, „Standard“ und „Plus“ an. Auch hier bieten sich wiederum<br />
entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten, je nach Profilversion, an. In der<br />
kostenlosen Basis-Version allerdings nur die Einbindung eines Firmenlogos.<br />
Abb. 2a: Beispiel einer opt<strong>im</strong>al gebrandeten Xing „Über-mich-Seite“<br />
Professionelle<br />
Gerstaltung mit<br />
eigenem HTML-<br />
Editor<br />
927
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Eigenes<br />
Hintergrundbild<br />
in Twitter<br />
928<br />
Abb. 2b: Beispiel einer opt<strong>im</strong>al gebrandeten Xing „Über-mich-Seite“<br />
Twitter<br />
Auch bei Twitter, dem Kurznachrichtendienst, bei dem Sie in max<strong>im</strong>al 140 Zeichen<br />
mit Ihren Kunden und Interessenten in Echtzeit kommunizieren können, bieten sich<br />
Ihnen individuelle Branding-Möglichkeiten! Denn auch hier macht es Sinn, sich<br />
unter den mittlerweile 200 Millionen angemeldeten Twitter-Profilen individuell<br />
darzustellen. Auch wenn über sechzig Prozent Twitter über eine externe Applikation<br />
nutzen. Denn auch hier können Sie natürlich ein individuell gebrandetes Profilbild<br />
und Hintergrundbild verwenden.<br />
Unter der Funktion „Einstellungen“, „Aussehen“ können Sie Ihr individuelles<br />
Hintergrundbild ändern und Ihrem Twitter-Account anpassen. Ihr Hintergrundbild<br />
muss jedoch kleiner als 800 KB sein. Erlaubte Dateiformate sind: Gif, Jpg und Png.<br />
Die Größe des Twitter-Backgrounds sollte folgende Angaben nicht überschreiten:<br />
2264 x 1360 Pixel, opt<strong>im</strong>iert für 1024 x 768 und 1280 x 800 Pixel.
Abb. 3: Twitter-Account von Steffen Ritter, ein Beispiel<br />
Stefan Berns: Ist „Social Media-Personal Branding” heute ein Muss?<br />
LinkedIn<br />
LinkedIn, gern als der große Bruder von Xing bezeichnet, ist mit über einhundert<br />
Millionen Usern weltweit das größte Business-Netzwerk der Welt. LinkedIn bietet<br />
uns nicht solche direkte Branding-Möglichkeiten wie Xing über die “Über mich”-<br />
Seite an. Dennoch können wir diese Plattform unmöglich ignorieren. Sie wissen<br />
nie, aus welchem Land der Erde Ihr nächster Kooperationspartner oder Kunde<br />
kommen kann.<br />
Auch hier in Ihrem LinkedIn-Profil sollten Sie Ihr gebrandetes Profilbild, das Sie<br />
auch in den anderen Netzwerken benutzen, einsetzen. Darüber hinaus nutzen Sie<br />
alle Vernetzungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Einbindung Ihres Wordpress-<br />
Blogs und Ihres Twitter-Accounts, bei LinkedIn.<br />
YouTube<br />
YouTube ist schon lange nicht mehr nur eine Videoplattform, auf der Spaßvideos<br />
von Jugendlichen hochgeladen werden. Mittlerweile ist YouTube zum einen<br />
die zweitgrößte Suchmaschine der Welt und zum anderen auch die wichtigste<br />
Videoplattform <strong>im</strong> Internet. Immer mehr Unternehmen präsentieren sich hier, mit<br />
mehr oder weniger professionellen Videos, ihren Interessenten, Kunden, Patienten<br />
und Netzwerkpartnern und letztendlich der ganzen Welt.<br />
Und so ist auch das langfristige Ziel von YouTube, einmal zum Weltfernsehen mit<br />
unzähligen Videokanälen für wirklich jede Nische und jedes Thema aufzusteigen.<br />
Bereits heute schon hat YouTube jeden Monat über 500 Millionen Unique-User<br />
und die User laden jede Minute 35 Minuten Videomaterial hoch. Und letztendlich<br />
ist YouTube auch die perfekte Plattform für Anleitungsvideos, How-to-Filmchen,<br />
um interessierten Laien die <strong>im</strong>mer komplexere Welt zu erklären. Also eine opt<strong>im</strong>ale<br />
Umgebung, in der Sie sich als Experte in Ihrer Nische mit Ihrem Fachwissen<br />
positionieren können!<br />
Und somit fällt Ihrem YouTube-Channel in Ihrer Personal Branding-Strategie<br />
eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn mit den heutigen Generationen von<br />
Smartphones, wie dem iPhone & Co., haben Sie opt<strong>im</strong>ale Möglichkeiten, in<br />
Echtzeit Erlebnisse und Informationen Ihren Netzwerken mitzuteilen und diese an<br />
Einbindung des<br />
Twitter-Accounts<br />
bei LinkedIn<br />
929
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
YouTube-Videos<br />
von ein bis drei<br />
Minuten Länge<br />
Facebook:<br />
Profilseite mit<br />
fünf individuellen<br />
Bildern als<br />
Banner<br />
930<br />
Ihrem Unternehmer-Alltag teilhaben zu lassen. Sie können mit einem kurzen Video<br />
mehr ausdrücken und transportieren, als Sie das mit einem Bild und Text jemals<br />
tun könnten.<br />
Kurze <strong>Online</strong>-Videos, von ein bis drei Minuten, eignen sich opt<strong>im</strong>al, um sich in Szene<br />
zu setzen und Ihren YouTube-Personal Branding-Kanal zu bespielen. Technisch<br />
können Sie hier wieder Ihr Hintergrundbild anpassen und ein individuelles Profilbild<br />
benutzen. Und innerhalb des Videos mit kurzen Kommentareinblendungen auf Ihre<br />
Homepage oder Ihr individuelles Angebot aufmerksam machen.<br />
Auch hier verwenden Sie wieder Ihr „Branding“ wie aus Ihren bereits oben genannten<br />
anderen Netzwerken. Darüber hinaus bietet YouTube Ihnen die Möglichkeit von<br />
sogenannten „Branded Channels“ an. Für diese müssen Sie sich qualifizieren und<br />
anmelden, sobald Ihre Videos über eintausend Besucher dauerhaft aufweisen.<br />
Facebook:<br />
Facebook hat in den letzten 18 Monaten eine Erfolgsgeschichte innerhalb der Social<br />
Media hingelegt, wie es dies bisher noch kein weiteres Netzwerk zuvor geschafft<br />
hat. Auf Facebook sind aktuell <strong>im</strong> April 2011 über 600 Millionen Menschen global<br />
vernetzt. Und somit sind Ihr eigenes Facebook-Profil und Ihre Facebook-Fanseite<br />
weitere Kernelemente Ihrer Social Media-Personal Branding-Strategie.<br />
Facebook-Profil:<br />
Ursprünglich ist die Benutzung Ihres Facebook-Profils vorrangig für die private<br />
Nutzung unter Ihren Freunden vorgesehen. Jedoch bietet uns Facebook auch hier<br />
einige wenige Branding-Möglichkeiten an. Zum einen können wir natürlich wieder<br />
unser gebrandetes Profilbild nutzen und zum anderen bietet sich seit einigen Wochen<br />
die Möglichkeit, die Profilleiste mit fünf individuellen Bildern zu nutzen. In der<br />
Regel tauchen hier die Bilder auf, auf den uns Freunde markiert haben. Doch richtig<br />
gestaltet, gibt es auch hier schöne Möglichkeiten sich entsprechend dem folgenden<br />
Beispiel in Szene zu setzen.<br />
Abb. 4: Beipiel Profilbanner<br />
Natürlich können Sie dieses Profilbildbanner auch für Anlässe wie Weihnachten<br />
oder Sylvester nutzen. Mit dieser kostenlosen Facebook-Applikation geht es sehr<br />
einfach. Sie haben auch die Möglichkeit, ein eigenes Bild hochzuladen und so einen<br />
individuellen Profil-Banner zu erstellen.<br />
Profilbanner für Facebook:<br />
http://www.facebook.com/apps/application.php?id=173495549361173 oder http:<br />
//apps.facebook.com/profilbanner-deutsch/<br />
Facebook-Fanseiten:<br />
Die technisch professionellsten Möglichkeiten bietet uns jedoch die eigene<br />
Facebook-Fanseite innerhalb unseres Social Media-Personal Branding. Nach
der Umstellung, <strong>im</strong> März 2011, auf iframes-Technologie sind hier nahezu fast alle<br />
Möglichkeiten, wie <strong>im</strong> klassischen Webedesign, möglich.<br />
Was mit iframes alles möglich ist, hat die Agentur 247 Grad, sehr schön in ihrem<br />
„iFrame Demo Tab“ dargestellt. Sie finden diesen, wie auch einen kostenlosen<br />
„Free Iframe TabBuilder“unter: http://www.facebook.com/247GRAD?sk=app_<br />
100605980018491#!/247GRAD?sk=app_100605980018491<br />
Doch wir wollen uns auch hier wieder auf das Personal Branding, also auf die<br />
Positionierung unseres Social Media-Brands fokussieren.<br />
Elemente einer erfolgreichen Branding-Fanseite<br />
Was gibt es zu beachten um sich erfolgreich auf Facebook mit Ihrer Fanseite zu<br />
branden?<br />
1. Die Welcome-Seite:<br />
Hier begrüßen Sie Ihre neuen Fans, die durch die anderen Social Media-Kanäle und<br />
Offlineaktivitäten auf Sie aufmerksam werden. Nutzen Sie hier ein individuelles und<br />
kurzes Begrüßungsvideo. Zuerst begrüßen Sie ihre neuen Fans in diesem Video.<br />
Dann sagen Sie Ihnen, warum Sie es nicht verpassen dürfen, bei Ihnen Fan zu<br />
werden und warum sie mit Ihnen in Verbindung bleiben sollten. Gerne können Sie<br />
hier auch ein kleines Geschenk, wie einen kostenlosen Videokurs oder ein E-Book,<br />
anbieten. Sehr effizient sind auch Gewinnspiele, die die neuen Fans motivieren,<br />
Fan Ihrer Seite zu werden.<br />
Abb. 5: Welcome-Page von World as One<br />
Stefan Berns: Ist „Social Media-Personal Branding” heute ein Muss?<br />
931
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Architekten<br />
zeigen ihre<br />
Häuser, Designer<br />
ihre Modestücke,<br />
Landschaftsgärtner<br />
ihre<br />
Parkanlagen<br />
und die Starköche<br />
ihre<br />
Lieblingsgerichte<br />
932<br />
2. Die Vita- oder „Über-mich”-Seite:<br />
Hier erfährt Ihr Fan mehr über Sie als Unternehmen, als Person, Trainer oder Coach.<br />
Diese Seite kann durchaus gleich oder inhaltlich angelehnt an Ihre Xing-Über-<br />
Mich-Seite sein.<br />
Hier sehen Sie die Facebook-Über-mich-Seite von Steffen Ritter, dem Gründer und<br />
Leiter des Ritter Instituts:<br />
Abb. 6: „Über-mich“-Seite auf Facebook von Steffen Ritter<br />
3. Medien:<br />
Hier haben Sie Raum um Ihre Publikationen, wie Bücher, Fachartikel oder andere<br />
mediale Besonderheiten, von Ihnen zu platzieren.<br />
4. Impressionen:<br />
Solch eine Seite bietet sich gerade für Trainer, Coaches und Sprecher, aber auch für<br />
jeden, der schöne Produktbilder von seinen Produkten und seinem beruflichem Tun<br />
hat, an. Architekten können hier zum Beispiel ihre Häuser und Objekte zeigen, die sie<br />
entworfen haben. Designer ihre Modestücke, Landschaftsgärtner ihre Parkanlagen,<br />
und die Starköche ihre Lieblingsgerichte und vieles mehr.<br />
5. Vernetzung mit Ihren anderen Social Media-Profilen:<br />
Sie sollten <strong>im</strong>mer darauf achten, dass Sie alle Vernetzungsmöglichkeiten mit Ihren<br />
anderen sozialen Netzwerken ausnutzen, wenn diese technisch möglich sind und<br />
angeboten werden. So auch in Ihrer Facebook-Fanseite. Dies können Sie einmal auf<br />
Ihrer linken Navigationsleiste tun:
Abb. 7: Fanseiten-Navigation bei TwittCoach<br />
Oder auch über eine Einbindung und aktive Verlinkung in den jeweiligen Tabs <strong>im</strong><br />
Footer, wie es hier zu sehen ist:<br />
Abb. 8: Footer von Steffen Ritter<br />
Stefan Berns: Ist „Social Media-Personal Branding” heute ein Muss?<br />
Fassen wir nochmals zusammen. Die Zeiten, in denen wir uns anonym und unsichtbar<br />
<strong>im</strong> Internet bewegten, sind lange vorbei. Was heute, neben hochwertigen und<br />
spannenden Inhalten in den sozialen Netzwerken zählt, ist vor allem Sichtbarkeit und<br />
Transparenz. Diese schafft Vertrauen unter meinen Netzwerkpartnern und schafft die<br />
Grundlage, um dauerhaften Sog für mich und meine Produkte und Dienstleistungen<br />
zu erzeugen. Deshalb nutzen Sie wirklich jede nur erdenkliche Möglichkeit, sich in<br />
der Social Media professionell zu branden und sichtbar zu machen. Sie werden sehr<br />
schnell sehen, wie stark Sie davon profitieren werden und was dies für Ihr <strong>Online</strong>-<br />
Business bedeuten wird.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein strahlendes und kraftvolles Social Media<br />
Branding!<br />
933
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
934<br />
CHECKLISTE<br />
Was bringt mir Personal Branding innerhalb der Social Media<br />
und für wen ist es opt<strong>im</strong>al geeignet?<br />
Warum ist ein Personal Branding in Ihrer CI (Corporate Identity) so wichtig<br />
und wertvoll? Ganz einfach:<br />
� 1. Experten-Positionierung in Ihrer Nische.<br />
� 2. Vertrauensbildung bei Ihren Interessenten<br />
� 3. Organische Suchmaschinen-Ergebnisse durch Realt<strong>im</strong>e-Search-Ergebnisse<br />
aus Twitter, Facebook, Xing, LinkedIn und YouTube.<br />
� 4. Leichte Auffindbarkeit in der Vielzahl der Social Media.<br />
� 5. Persönlicher Markenaufbau.<br />
� 6. Attraction <strong>Marketing</strong> = Sog statt Druck erzeugen!<br />
� 7. Automatisierte Angebotsanfragen = das Ende der Kaltakquise.<br />
Literatur<br />
Berns S./Henningsen D.: Der Twitter-Faktor – Kommunikation auf den Punkt gebracht.<br />
– ISBN-10: 3869800003, BusinessVillage Verlag, 2010.<br />
Schawbel D.: Me 2.0: Build a Powerful Brand to Achieve Career Success. – ISBN-10:<br />
1427798206, Kaplan Publishing, 2009.<br />
http://www.business-punk.com/ausgabe-012011/ Bericht über Mr. YouTube – Das<br />
Business-Lifestyle-Magazin. – Ausgabe 01/2011.<br />
Berndt J.Chr.: Die stärkste Marke sind Sie selbst!: Schärfen Sie Ihr Profil mit Human<br />
Branding. – ISBN-10: 9783466308279, Kösel-Verlag, 2009.<br />
Stuber, R.: Erfolgreiches Social Media <strong>Marketing</strong> mit Facebook, Twitter, XING und Co.<br />
– ISBN-10: 381583063X, Data Becker, 06/2011.
Kompetenz beweisen <strong>im</strong> eigenen Blog<br />
13<br />
Elke Fleing<br />
Das Weblog („Web“ und „Log“ (-buch)), wird heute in der Regel verkürzt „Blog“<br />
genannt und ist ein interaktives <strong>Online</strong>journal. Die veröffentlichten Texte erscheinen<br />
darin in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, die jeweils aktuellsten also ganz<br />
oben auf der Webseite. Darüber hinaus kann man zur besseren Auffindbarkeit für<br />
den Leser die Beiträge auch über Kategorien und Tags (Schlagwörter) thematisch<br />
rubrizieren.<br />
Inhaltlich bildet ein Blog eine Mischung aus Informationen und persönlicher<br />
Meinung des Autors, des Bloggers. Stilistisch reicht das Spektrum in den Blogs<br />
von ausgezeichnetem journalistischen über hingehuschtem Telegrammstil bis zu<br />
orthografisch, grammatikalisch und stilistisch unterirdischem Geschwätz.<br />
Von einem reinen Nachrichtenmedium unterscheidet sich das Blog zum einen<br />
dadurch, dass die Texte subjektiv gefärbt sein dürfen, ja sollen. Blog-Texte dürfen<br />
Meinungen des Bloggers enthalten. Im Gegensatz zu Nachrichtentexten leben<br />
Blogs gerade davon, dass die Ansichten des Bloggers durchsch<strong>im</strong>mern oder explizit<br />
geäußert werden.<br />
Der zweite wesentliche Unterschied zu reinen News-Medien besteht in der<br />
Kommentierbarkeit der Beiträge. Zwar hat der Blogger die Themenhoheit bei den<br />
Artikelthemen, das heißt, er best<strong>im</strong>mt, worüber er schreibt und wozu also die Leser<br />
Kommentare schreiben können. Das ist übrigens der Hauptunterschied von Blogs<br />
zu Foren, in denen jeder User Themen seiner Wahl anbringen kann, nicht nur der<br />
Forenmoderator/-inhaber.<br />
Aber wie die Leser dann kommentieren, steht nicht mehr in der Macht des Bloggers.<br />
In einem guten Blog gibt es also <strong>im</strong>mer den Dialog mit den Lesern. Die Leser<br />
stellen <strong>im</strong> Kommentarbereich der Artikel Fragen, geben weiterführende Hinweise,<br />
bewerten den Artikel oder schreiben ihrerseits ihre Meinung zum Artikelthema.<br />
Wobei die Lesermeinungen durchaus nicht <strong>im</strong>mer deckungsgleich mit der des<br />
Autors sind. So entstehen teilweise richtige Diskussionen in den Kommentaren eines<br />
Blogbeitrags. Haben Sie keine Angst vor Kommentaren! So lange Sie authentisch<br />
und glaubwürdig schreiben, werden Sie auch <strong>im</strong>mer Wege finden, konstruktiv mit<br />
Kritik umzugehen.<br />
Kritische Kommentare einfach zu löschen, ist übrigens ein absolutes No Go! in<br />
Blogs. Außer natürlich, es handelt sich um Pöbeleien und absolut unsachliche<br />
Meckereien unter der Gürtellinie. Ansonsten sollten Sie sich Kritik offen in<br />
Kommentar-Antworten an die Kritiker stellen. Transparenz und Glaubwürdigkeit<br />
sind be<strong>im</strong> Bloggen das A und O!<br />
Bei der Analyse der Breitenwirkung eines Blogs sollte keinesfalls nur von der<br />
Anzahl der Leser des eigenen Blogs direkt ausgegangen werden. Durch die starke<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Elke-Fleing<br />
Texte dürfen<br />
subjektiv sein<br />
Dialog mit den<br />
Lesern ist wichtig<br />
Sich offen der<br />
Kritik stellen<br />
935
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
936<br />
Aufzucht und<br />
Pflege eines<br />
Blogs sehr<br />
zeitintensiv<br />
Durch Blogs<br />
besser in Suchmaschinen<br />
gefunden<br />
werden<br />
Vernetzung der Blogs <strong>im</strong> Social Web kann eine Nachricht unglaublich schnell und<br />
weltweit unendlich viele Leser erreichen. Weil die Verbreitung <strong>im</strong> Schneeballsystem<br />
funktioniert, können mit einem Blog viel mehr Leser erreicht werden als nur die<br />
des Ursprungs-Blogs.<br />
Nutzen eines Blogs<br />
Zwar sind Aufzucht und Pflege eines Blogs sehr zeitintensiv, dafür bietet dieses<br />
<strong>Marketing</strong>instrument aber auch vielfältigen Nutzen, um Ihrem Unternehmen<br />
Zugkraft zu verleihen.<br />
Sie können<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
ohne großen technischen Aufwand und ohne Programmierkenntnisse selbst aktuelle<br />
Inhalte online stellen.<br />
sich als Experte <strong>im</strong> Internet positionieren, also Ihre (potenziellen) Kunden und<br />
andere Stakeholder durch gute Blog-Inhalte von Ihrer Kompetenz überzeugen und<br />
dadurch Vertrauen schaffen.<br />
sich phantastisch <strong>im</strong> Social Web vernetzen und der Bekanntheit Ihres Unternehmens<br />
dadurch eine größere Reichweite verschaffen.<br />
durch Ihr Blog besser in Suchmaschinen gefunden werden: Da Blogs oft aktualisiert<br />
werden, werden sie in den Google-Platzierungen meistens sehr weit oben geführt.<br />
Außerdem hat jeder Ihrer Blog-Artikel eine eigene URL, so dass Artikel Ihres<br />
Blogs mittels vieler verschiedener Suchanfragen gefunden werden.<br />
über Ihr Blog Besucher auf Ihre Unternehmenswebsite locken. Sie können vom<br />
Weblog aus einen prominent platzierten Link zur Firmensite setzen und umgekehrt.<br />
Oder Sie kombinieren tatsächlich Blog und Website unter einer Domain.<br />
mit den Lesern Ihres Blogs über die Kommentarfunktion in Dialog treten und so<br />
wertvolles Feedback erhalten.<br />
für Empfehlungen sorgen, indem Sie geschickt und nicht zu werblich auch über Ihre<br />
Leistungen und Produkte bloggen. Diese Anregungen und Ideen werden bestenfalls<br />
von anderen aufgegriffen und andernorts <strong>im</strong> Internet empfohlen.<br />
Um die eigene Expertise auf Ihrer Unternehmens-Website zu belegen, können Sie<br />
natürlich auch Whitepapers online stellen, statt einen Blog zu führen. Dann haben<br />
Sie allerdings nicht die Möglichkeit, direkt mit Ihren Lesern in Dialog zu treten.<br />
Daher ist das Blog als <strong>Online</strong>instrument zur Expertenpositionierung tatsächlich das<br />
Tool der Wahl.<br />
Themenbereiche für Ihr Blog finden<br />
Wenn Sie Ihr Blog zur Positionierung als Experte in Ihrem Kerngeschäft nutzen<br />
wollen, sollten die Themenbereiche natürlich dazu angetan sein, dies auch zu<br />
unterstützen. Es macht also wenig Sinn, ein Blog mit ganz tollen Backrezepten und
-tipps zu schreiben, wenn Sie sich als Experte <strong>im</strong> Bereich Gartenplanung positionieren<br />
wollen. Es sei denn, Sie backen lauter Bäumchen und Gartenhäuschen.<br />
Drei Voraussetzungen sollte Ihr Blog erfüllen, um Ihre Positionierung als Experte<br />
zu fördern:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Erstellen Sie also, bevor Sie Ihr Blog beginnen, einen Katalog mit Themen und<br />
Unterthemen, über die Sie schreiben wollen. Machen Sie das ruhig mit einer<br />
Mindmap, dann fließen die Ideen besser.<br />
Und nein, dieser Katalog muss nicht vollständig oder auf ewig festgezurrt sein.<br />
Ein Blog ist etwas sehr Lebendiges und entwickelt mit der Zeit auch eine gewisse<br />
Eigendynamik, so dass sich Ihr Themenkatalog <strong>im</strong>mer wieder verändern wird.<br />
Hier noch eine Themenfindungshilfe: „22 Tipps um regelmäßig neue Artikel-Ideen<br />
zu finden” [1] ist ein Artikel von Peer Wandiger, der Ihnen auch noch eine Menge<br />
Anregungen bietet, um Themen zu finden. Das Blog ‚Blogprojekt‘ ist übrigens<br />
insgesamt sehr empfehlenswert, wenn Sie sich fürs Bloggen interessieren.<br />
Aktueller Content lockt neue und wiederkehrende Leser an<br />
Elke Fleing: Kompetenz beweisen <strong>im</strong> eigenen Blog<br />
Die Themen sollten zumindest indirekt alle mit Ihrem Business zu tun haben.<br />
Ein Garten- und Landschaftsbauer kann über Gartenplanung, Gartenteiche,<br />
Pflanzenarten, Gartenpflege, Rasensorten, Gartengeräte, Gartenmöbel…<br />
schreiben. Aber auch Artikel über Feng Shui, Work-Live-Balance, berühmte<br />
Pflanzenzüchter oder -sammler, berühmte Gärten, berühmte Gartenarchitekten,<br />
die Geschichte des Gartendesigns, rechtliche Fragen zur Gartengestaltung, Messen<br />
rund um Gärten, biologisches Gärtnern… passen noch in den Katalog.<br />
Die Themen sollten auf Interesse bei Ihren Zielgruppen stoßen. Wenn sich<br />
besagter Garten- und Landschaftsbauer auf die Besitzer privater kleinerer Gärten<br />
spezialisiert hat, sollte er auch Themen auswählen, die speziell diese Zielgruppe<br />
interessieren. Seine Leser – und damit potentielle Kunden − finden neue<br />
Rechtsprechungen bezüglich der Bepflanzung vor öffentlichen Krankenhäusern<br />
wohl nicht so spannend.<br />
Sprache und Stil Ihres Schreibens sollte auf Ihre Zielgruppen zugeschnitten<br />
sein. Die Zielgruppe ‚Besitzer privater, kleinerer Gärten‘ dürfte in der Regel<br />
kein botanisches Studium absolviert haben. Unser GaLa-Bauer sollte also be<strong>im</strong><br />
Schreiben darauf achten, seine Leser nicht mit hochwissenschaftlichem Stil zu<br />
überfordern. Fachtermini werden – wenn überhaupt verwendet – gut verständlich<br />
erklärt, die Sätze sind relativ kurz und von ihrer Konstruktion her leicht lesbar.<br />
Ein guter Blog liefert seinen Lesern ständig aktuelle Inhalte, die sie interessieren.<br />
Machen Sie sich einfach mal klar, wonach Menschen hauptsächlich <strong>im</strong><br />
Internet suchen: Nach Informationen. Über achzig Prozent aller Nutzer suchen<br />
Informationen <strong>im</strong> Netz, nicht best<strong>im</strong>mte Verkäufer oder Hersteller von Produkten<br />
oder Dienstleister.<br />
Themen<br />
auswählen, die<br />
speziell diese<br />
Zielgruppe<br />
interessieren<br />
937
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Website und Blog<br />
unter einem Dach<br />
kombinieren<br />
938<br />
Wenn Sie ein gutes Blog schreiben, landen viele dieser Informationssucher bei<br />
Ihnen, in Ihrem Blog und finden dort genau die Infos und Tipps, nach denen sie<br />
gesucht haben.<br />
Und dann finden die Sucher nicht nur Ihre Blogartikel dort sondern auch gleichzeitig<br />
Ihre Unternehmenspräsentation, also die Seiten, die Sie sonst eben auf Ihrer<br />
Firmenwebsite bereit stellen. Wie pr<strong>im</strong>a ist das denn!<br />
Außerdem suchen Menschen oft genau in den Bereichen nach Informationen,<br />
in denen sie gerade akut Beratungs-, Leistungs- oder Produktbedarf haben. Und<br />
– zack – haben die Sucher bei ihrer Informationsrecherche auf Ihrer Website den<br />
passenden kompetenten Händler, Hersteller oder Dienstleister gleich mit gefunden.<br />
Mit allen Kontaktdaten, Referenzen, mit seinem Team, seinem Angebot und seiner<br />
Unternehmensphilosophie.<br />
Besser geht‘s doch eigentlich nicht, um die Website eines Unternehmens<br />
zugkräftig für die Zielgruppe der Wunschkunden zu machen. Bieten Sie einfach<br />
ständig aktuellen und hochinteressanten Content <strong>im</strong> Blog, der möglichst genau die<br />
Wunschkunden interessiert− und liefern Sie diesen Lesern die Präsentation Ihres<br />
Unternehmens gleich mit.<br />
Klar können Sie Blog und Website auch auf zwei Domains führen. Aber dann stolpern<br />
die Blogleser eben nicht zufällig und en passent gleich auch über Ihre Unternehmenspräsentation.<br />
Sie müssen diese stattdessen separat suchen oder zumindest Ihrem<br />
Link folgen, den Sie vom Blog auf die Website setzen. Und das tun nur sehr wenige<br />
Informationssucher. Die Hemmschwelle, eine neue Website aufzusuchen, ist sehr<br />
viel höher, als nur einen weiteren Reiter auf derselben Site anzuklicken.<br />
Das ist der wichtigste Grund, warum ich empfehle, Website und Blog unter einem<br />
Dach zu kombinieren.<br />
Ein Blog fördert das Ranking in Suchmaschinen<br />
Ein weiterer Grund heißt Suchmaschinen-Ranking. Ganz wichtig, um bei Google<br />
und Co. möglichst weit nach vorn und oben zu rutschen, ist, dass möglichst viele<br />
Links von relevanten anderen Webseiten auf eine Website zeigen. Und Links von<br />
anderen zu generieren, ist natürlich mit einem Blog voller spannender Artikel viel<br />
einfacher als mit einer statischen Unternehmenspräsentation. Warum sollte – träumen<br />
darf man ja mal – Spiegel-online auf Ihre Unternehmenspräsentation verlinken?<br />
Ganz anders sieht das aus, wenn Sie einen hochinformativen oder hochprovokanten<br />
Blogartikel zu einem brisanten aktuellen Thema auf Ihrer Site (= in Ihrem Blog)<br />
haben. Da kann das schon viel eher mal passieren.<br />
Und in Ihrem Blog braten Sie ja auch nicht nur <strong>im</strong> eigenen Saft. Sie selbst verlinken<br />
auf andere Medien, in denen Sie spannende Infos/Produkte gefunden haben, auf die<br />
Sie sich in ihren Artikeln beziehen. In der Regel erfahren die zitierten Quellen über<br />
automatische Trackbacks [2]. (Bei Trackbacks.de wird sehr anschaulich erklärt, was<br />
Trackbacks, Pingbacks et cetera sind.) sofort von Ihrem Artikel und nicht wenige<br />
(auch größere Medien) prüfen nach, was denn zitiert wurde und wie es ergänzt wurde.<br />
Und schon wieder haben Sie neue Leser. Vielleicht nicht gleich neue Kunden, aber
eventuelle Multiplikatoren, die Ihr Unternehmen so überhaupt erst kennenlernen.<br />
Und vielleicht öfter vorbeischauen. Und vielleicht dann eines Tages aus einem<br />
Ihrer Artikel zitieren oder als Tipp auf ihn verlinken. Womit wir wieder bei den<br />
eingehenden Links und dem Suchmaschinen-Ranking wären.<br />
Und eins ist doch klar: Mit einem guten Blog werden Sie viel mehr neue Besucher<br />
und Wiederkommer anziehen als mit der weltallerschicksten reinen Website. Gute<br />
Blogartikel werden auch <strong>im</strong> Social Web viel öfter weiterempfohlen und verlinkt als<br />
Ihre Eigenwerbung. Logisch, oder?<br />
Und so entsteht ein Schneeballsystem. Multiplikatoren empfehlen best<strong>im</strong>mte Artikel<br />
– oder gar das ganze Blog – ihren Kontakten <strong>im</strong> Social Web weiter. Diese schauen<br />
vielleicht mal bei Ihnen vorbei, finden‘s gut, empfehlen es ihrerseits weiter und so<br />
fort. Und alle, alle landen automatisch auch auf Ihrer Unternehmenspräsentation.<br />
Sie müssen zugeben, dass rein von der Wahrscheinlichkeit her so deutlich mehr<br />
Kunden Ihre Unternehmenswebsite finden als ohne integriertes Blog.<br />
Der einzige Grund für jedes Unternehmen, der dafür sprechen könnte, Website<br />
und Blog auf zwei URLs zu führen, ist, dass man eben Traffic und Links für beide<br />
Domains bekommt. Damit verdoppelt man die Möglichkeit, über die Suchmaschinen<br />
gefunden zu werden. Aber das nützt nur dann etwas, wenn die Unternehmen bekannt<br />
genug sind, dass Leute auch ihre eher statische Website tatsächlich aufsuchen. Was<br />
sie bei nicht ganz großen Unternehmen und Marken mit sehr großer Reichweite<br />
kaum tun werden, weil sie das Unternehmen, die Marke gar nicht kennen.<br />
WordPress als CMS<br />
Wenn Sie ohne Programmierkenntnisse Website-Inhalte selbst ändern oder ergänzen<br />
wollen, werden Sie sich für ein Content-Management-System (CMS) entscheiden.<br />
Und dann stehen Sie vor der Qual der Wahl: Welches CMS soll‘s denn sein? Meine<br />
Empfehlung: WordPress, da es eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen CMS<br />
hat. WordPress<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Elke Fleing: Kompetenz beweisen <strong>im</strong> eigenen Blog<br />
ist gratis, weil OpenSource. Gratis sind andere gute CMS wie Drupal oder Joomla<br />
aber auch.<br />
wird technisch und unter Sicherheitsaspekten von einer weltweiten riesengroßen,<br />
hochprofessionellen Community ständig auf dem neuesten Stand gehalten.<br />
Die Upgrades sind ebenfalls gratis und in der Regel auch vom Anwender selbst<br />
durchzuführen, der keine Programmierkenntnisse hat.<br />
hat einen Pool unendlich vieler Themes (= Designvorlagen) <strong>im</strong> Netz, die ebenfalls<br />
gratis oder für sehr kleines Geld zur Verfügung stehen und von jedem genutzt<br />
werden dürfen.<br />
verfügt über unzählige Ressourcen an Plug-ins und Add Ons für die unterschiedlichsten<br />
Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten, die ebenfalls fast alle<br />
gratis zur Verfügung stehen.<br />
Multiplikatoren<br />
empfehlen gute<br />
Artikel ihren<br />
Kontakten <strong>im</strong><br />
Social Web weiter<br />
Wordpress<br />
verfügt über<br />
unzählige<br />
Ressourcen an<br />
Plug-ins und Add<br />
Ons<br />
939
Torsten Schwarz: Leitfaden <strong>Online</strong> <strong>Marketing</strong> Band 2 / Kap. 13 <strong>Online</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>im</strong> <strong>B2B</strong><br />
Besseres Ranking<br />
bei Google nach<br />
der Umstellung<br />
von einem<br />
anderen CMS<br />
auf WordPress<br />
940<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
ist unter den CMS das Bekannteste und Beliebteste, weswegen alle Social Media<br />
sehr einfache Anbindungen für WordPress bieten. Twitter und Facebook in Ihren<br />
Social Media Newsroom zu integrieren, ist mittels Plug-ins ein Klacks. Auch für<br />
fast-nicht-Programmierer.<br />
wird von den Suchmaschinen wegen seiner sehr sauberen Trennung von Layout und<br />
Content geliebt. Nicht umsonst heißt das Motto der WordPress-Entwickler „Code<br />
is Poetry“ – Programmcode ist Poesie. Das bedeutet, dass die Programmierer<br />
sich bei der Weiterentwicklung von WordPress <strong>im</strong>mer auch um einen schönen,<br />
schlanken, sauberen Code bemühen. Und Google honoriert das – eben, weil <strong>im</strong><br />
Verhältnis zu den Codes anderer Websites prozentual mehr inhaltlicher Content in<br />
den Dateien enthalten ist. Viele haben mir schon erzählt, dass sie sehr viel mehr<br />
Leser und ein besseres Ranking bei Google haben, seit sie von statischen Seiten<br />
oder einem anderen CMS auf WordPress umgestellt haben<br />
ist <strong>im</strong> Internet extrem gut dokumentiert. Unzählige Blogs, Sites und Foren bieten<br />
Hilfe für so ziemlich jedes Problem.<br />
ist unglaublich flexibel in den Gestaltungsmöglichkeiten einer Site. Es gibt optisch<br />
oder von den Funktionen her fast nichts, was nicht möglich ist.<br />
ist für den Anwender, einmal vom Profi aufgesetzt und in Optik und Funktionalität<br />
angepasst, für den Anwender so leicht zu bedienen wie ein Textverarbeitungsprogramm.<br />
Das ist aus Anwendersicht ein sehr angenehmer Unterschied zu Joomla,<br />
Drupal oder Typo 3. Bei ihnen liegt der Einarbeitungsaufwand für den Anwender,<br />
der nur Inhalte oder gar Navigationspunkte ändern will, erheblich höher.<br />
• Experten - gibt es wirklich viele und auch diverse gute, so dass Sie eine große<br />
Auswahl haben, um ‚Ihren‘ Webworker zu finden.<br />
Literatur<br />
[1] http://www.blogprojekt.de/2009/03/24/schreiben/22-tipps-um-regelmaessig-neueartikel-ideen-zu-finden/<br />
[2] http://www.trackbacks.de
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