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Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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Beratung ihren Beitrag leisten könnte und sollte? Aus einer konsequent systemisch-<br />

konstruktivistischen Sichtweise heraus müsste man sagen, ob oder ob nicht ist eine<br />

Frage, die wenig nützlich ist, weil es dafür keine allgemeingültige, oder anders<br />

ausgedrückt, objektive Antwort geben kann. Letzten Endes kann die Antwort immer nur<br />

eine subjektive Konstruktion eines Sinn- und Bedeutungsgehaltes sein,<br />

dementsprechend auch immer nur individuell beantwortbar. Für diejenigen, die<br />

Virtualität als sinnvollen Teil ihrer persönlichen Realität begreifen, wird es<br />

wahrscheinlich auch als nützlich empfunden werden, ein entsprechendes<br />

Beratungsangebot in diesem Teil ihres Lebens vorzufinden. Für diejenigen, die im<br />

virtuellen Dasein von Menschen eher ein pathologisches Grundmuster erkennen, wird<br />

es hingegen wohl schwierig sein, dem Weg der psychosozialen Beratung ins Web3D<br />

etwas Positives abgewinnen zu können. Vermutlich würde in diesem Fall auch<br />

angenommen werden, dass das Beratungsangebot selbst eine Verstärkung des<br />

pathologischen Zustandes fördert und den betroffenen Menschen der Weg ins reale<br />

Leben erschwert wird.<br />

9.2. Übertragbarkeit und Erweiterung systemischer Praxis im<br />

virtuellen Raum<br />

Eine Übertragung und Erweiterung systemischer Beratungspraxis auf den virtuellen<br />

Raum ist durchaus möglich. Der gesamte Bereich des Menschenbildes und des<br />

systemisch-konstruktivistischen Denkens, der inneren Haltungen zu Klienten und<br />

Systemen, aber auch alle sprachlich-methodischen Ansätze (vgl. Kap. 2.2., 2.3.) lassen<br />

sich problemlos auch im virtuellen Raum verwirklichen. Und vielleicht sind es ja gerade<br />

die vermeintlichen Nachteile des virtuellen Raumes, in dem sich die Menschen „nur“<br />

als idealisierte und inszenierte Avatare bewegen (vgl. Kap. 5 ff.), ohne das es dem<br />

Berater möglich ist, beispielsweise körpergebunden Signale zu empfangen, die letztlich<br />

doch etwas Positives erzeugen. Unter Bezugnahme auf die möglichen Vorzüge einer<br />

systemischen Herangehensweise nach Haselmann (2008, S. 203) und übertragen auf<br />

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