Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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2010). In einem stärkeren Maße als bisher, wird die Beratungsambulanz voraussichtlich als Bestandteil von Lehre genutzt werden, indem Studierenden in der Rolle des Reflecting Teams die Möglichkeit geboten wird, "echte" Klienten mit "echten" Problemen und Fragestellungen zu erleben und zusammen mit der Beraterin und den Klienten an der Lösungsgestaltung zu arbeiten. Hieraus wird auch schon der große Vorteil einer solchen Beratungsarbeit deutlich: Einerseits können die Klienten die Gewissheit haben, dass ihr Anliegen sehr intensiv und sorgfältig bearbeitet wird und andererseits bietet sich für Dozenten und Studierende die Möglichkeit, einer sehr anwendungsorientierten Lehre und "echter" Fallarbeit. Zum Sommersemester 2010 werden erstmalig Studierende des Masterstudiengangs Beratung in der Rolle des Reflecting Teams zum Einsatz kommen. Je nach Kontext und Anliegen des zu Beratenden ist angedacht, dass die Studierenden durchaus auch einmal selbst eine Beratung in begleiteter Form durchführen. Durch die Einbindung der Masterstudierenden, die ja bereits einen akademischen Abschluss haben, kann von einem nochmaligen Professionalisierungsschub ausgegangen werden, der die Qualität der angebotenen Beratung zu mindestens aus inhaltlicher Sicht nochmals steigern dürfte. Dadurch wird auch die Möglichkeit eröffnet, methodisch das Reflecting Team in seiner „Urform“ einzusetzen und den Metalog im Beisein des Klienten zu führen. Das Beratungsangebot soll auch weiterhin, mit Ausnahme schwerer pathologischer Fälle, mit unveränderten Rahmenbedingungen, jedem offen stehen. Die Beratungszeit bleibt bei 60 Minuten und die Beratung ist weiterhin kostenfrei. Die Kontaktaufnahme kann sowohl Inworld, als auch per E-Mail vorgenommen werden. Dazu finden Interessenten in der Informationsebene der Beratungsambulanz das notwendig Wissenswerte und auch einen kleinen Einblick in das, was sie erwartet, wenn sie von dem Angebot Gebrauch machen möchten. 74

9. Ableitungen für ein systemisch orientiertes Beratungskonzept im Web3D In diesem Kapitel soll zunächst der Frage nachgegangen werden, ob eine Übertragung von Beratung ins Web3D überhaupt sinnvoll ist. Anschließend wird in hypothetischer Form der Versuch unternommen, auf Basis der Erkenntnisse und Darlegungen der vorangegangenen Kapitel, Ansätze für ein Beratungskonzept im virtuellen Raum zu entwickeln. Zum Ende wird die Frage erörtert, ob ein solches Beratungskonzept das Ende der Face-to-Face-Beratung bedeuten könnte. 9.1. Die Frage nach dem Sinn Die Frage nach dem Sinn zu stellen ist nicht ganz abwegig. Erscheint doch vieles, was mit den „Neuen Medien“ in Verbindung gebracht wird, als flüchtig, oberflächlich und gerade in Verbindung mit überteuerten und vermeintlich hilfegebenden Beratungsleistungen als nicht seriös (vgl. Reinhart 2008, Kap.7.). Und wenn es schon Beratungsangebote per Chat, Foren und E-Mail gibt, muss es dann unbedingt auch noch Angebote im Web3D geben? Sind es nicht einzig die Beratungsangebote im Real Life, die eine allumfassende und „echte“ Beratung ermöglichen? Wäre es nicht besser, die technische Entwicklung des Web3D erst einmal abzuwarten? Die Antworten auf derartige Fragen zu finden, erscheint fast unmöglich. Denn es ließen sich auch ganz andere Fragen stellen, beispielsweise die Frage danach, ob es nicht als zwingend erscheint, Beratungsangebote den technischen und nutzerorientierten Entwicklungen anzupassen. Wenn man das Web3D als einen entstehenden öffentlichen Raum begreift, in dem Menschen miteinander „leben“, kann sich dann die psychosoziale Beratung, als eine Form von Hilfe in der psychosozialen Versorgung der Gesellschaft, einfach heraushalten? Entstehen in solchen Lebenswelten nicht auch neue individuelle Problemkontexte zwischenmenschlicher Beziehung, zu deren Lösung die psychosoziale 75

2010). In einem stärkeren Maße als bisher, wird die Beratungsambulanz voraussichtlich<br />

als Bestandteil von Lehre genutzt werden, indem Studierenden in der Rolle des<br />

Reflecting Teams die Möglichkeit geboten wird, "echte" Klienten mit "echten"<br />

Problemen und Fragestellungen zu erleben und zusammen mit der Beraterin und den<br />

Klienten an der Lösungsgestaltung zu arbeiten. Hieraus wird auch schon der große<br />

Vorteil einer solchen Beratungsarbeit deutlich: Einerseits können die Klienten die<br />

Gewissheit haben, dass ihr Anliegen sehr intensiv und sorgfältig bearbeitet wird und<br />

andererseits bietet sich für Dozenten und Studierende die Möglichkeit, einer sehr<br />

anwendungsorientierten Lehre und "echter" Fallarbeit. Zum Sommersemester 2010<br />

werden erstmalig Studierende des Masterstudiengangs Beratung in der Rolle des<br />

Reflecting Teams zum Einsatz kommen. Je nach Kontext und Anliegen des zu<br />

Beratenden ist angedacht, dass die Studierenden durchaus auch einmal selbst eine<br />

Beratung in begleiteter Form durchführen. Durch die Einbindung der<br />

Masterstudierenden, die ja bereits einen akademischen Abschluss haben, kann von<br />

einem nochmaligen Professionalisierungsschub ausgegangen werden, der die Qualität<br />

der angebotenen Beratung zu mindestens aus inhaltlicher Sicht nochmals steigern<br />

dürfte. Dadurch wird auch die Möglichkeit eröffnet, methodisch das Reflecting Team in<br />

seiner „Urform“ einzusetzen und den Metalog im Beisein des Klienten zu führen. Das<br />

Beratungsangebot soll auch weiterhin, mit Ausnahme schwerer pathologischer Fälle,<br />

mit unveränderten Rahmenbedingungen, jedem offen stehen. Die Beratungszeit bleibt<br />

bei 60 Minuten und die Beratung ist weiterhin kostenfrei. Die Kontaktaufnahme kann<br />

sowohl Inworld, als auch per E-Mail vorgenommen werden. Dazu finden Interessenten<br />

in der Informationsebene der Beratungsambulanz das notwendig Wissenswerte und<br />

auch einen kleinen Einblick in das, was sie erwartet, wenn sie von dem Angebot<br />

Gebrauch machen möchten.<br />

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