Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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28.12.2012 Aufrufe

Das virtuelle Angebot wurde zudem ausschließlich als eine psychologische Beratung und nicht als Therapie deklariert. Dies war erforderlich, um den geltenden (gesetzlichen) Ansprüchen professionellen Handelns zu entsprechen. (vgl. § 5(5) Muster-Berufsordnung der BundesPsychotherapeutenKammer, BPtK 2006) Die technische Realisierung der virtuellen Beratungsambulanz wurde verbessert und verfeinert. Hierbei standen Veränderungen in der Anordnung des beraterischen Settings, aber auch die notwendigen Skriptveränderungen für die Animation der Avatare bei den verschiedensten Sitzgelegenheiten, im Vordergrund. Desweiteren wurden kleinere grafische Mängel, sogenannte Lags, die bei der Überschneidung von Baukomponenten entstehen und ein flackerndes Bild im überlagerten Bildbereich erzeugen, behoben. Weiterhin konnten Lösungsansätze hinsichtlich Sicherheitsbedenken in der Übertragung des Voice-Chats erarbeitet werden. Neben dem nun verwendeten Instant Messaging(IM)-Voice-Chat 28 wurden auch Avatar-Sensoren errichtet, die in der Nähe befindliche Avatare anzeigen können. Sicherlich weiß der geübte Nutzer, dass diese technischen „Spielereien“ auch umgangen werden könnten, dennoch sollte soweit es möglich war, den Klienten das Gefühl und das Bestreben zum Schutz ihrer Privatsphäre vermittelt werden. Hierbei stand nicht das Erzielen raffinierter und technisch hoch anspruchsvoller Sicherheit im Vordergrund (was ohnehin in öffentlichen Räumen nie in dieser absoluten Form möglich sein wird), sondern vielmehr ging es um die Schaffung einer Beratungsatmosphäre, die eine professionelle beraterische Beziehung ermöglicht, Vertrauen erzeugt und es so den Beratern und Klienten ermöglicht, an einer gemeinsamen Problemlösung zu arbeiten. Der bis dahin störende AFK-Modus konnte derart verändert werden, dass es nicht mehr zu störenden und irritierenden Animationen im Beratungsgespräch kam. 28 IM-Voice-Chat: Digitale synchrone Sprachkommunikation mit Einzelpersonen oder Gruppen per Mikrofon und Lautsprecher als geschlossene Kommunikation zwischen Akteuren, die für Unbeteiligte nicht hörbar ist (vgl. http://wiki.secondlife.com/wiki/Voice_Mentors:_Getting_Started_with_Voice/de) 70

Um Ergebnisse im Hinblick auf die Zufriedenheit der Ratsuchenden mit der Beratung zu erhalten, wurde eine Befragung der Klienten zur Beratungsqualität aus Klientensicht angestrebt. Die Teilnahme daran fand auf freiwilliger Basis statt und war nicht Bedingung für das Zustandekommen eine Beratung. Methodisch wurde dazu auf den standardisierten Fragebogen aus dem Handbuch Onlineberatung zurück gegriffen (vgl. Eidenbenz 2009). Die Befragungen selbst sollten im Rahmen eines Inworld-Interviews circa vier Wochen nach der Beratung durchgeführt werden, ergänzt durch einen zweiten Teil mit offenen Fragen, in denen den Klienten Gelegenheit gegeben werden sollte, weitere Anmerkungen zu machen. Insgesamt fanden im Zeitraum September bis Dezember 2009 zwei Beratungen mit einem Klienten in der hier beschriebenen Form statt. 8.3. Ergebnisse und Zukunft der Beratungsambulanz Bereits nach der ersten Testphase zeichneten sich erste Ergebnisse und Erkenntnisse ab: • Die Beraterin und die Ratsuchende konnten sich trotz räumlicher Trennung gut aufeinander einlassen, eine mentale Immersion in die Geschichte der Klientin war möglich. • Beide fühlten Ansätze virtueller Präsenz/Kopräsenz, wenngleich diese (noch) nicht näher definierbar waren. • Eine inhaltliche Bearbeitung des Problems/Konflikts war möglich. • Die zu Beratende war mit dem Ergebnis zufrieden. 71

Um Ergebnisse im Hinblick auf die Zufriedenheit der Ratsuchenden mit der Beratung<br />

zu erhalten, wurde eine Befragung der Klienten zur Beratungsqualität aus Klientensicht<br />

angestrebt. Die Teilnahme daran fand auf freiwilliger Basis statt und war nicht<br />

Bedingung für das Zustandekommen eine Beratung. Methodisch wurde dazu auf den<br />

standardisierten Fragebogen aus dem Handbuch Onlineberatung zurück gegriffen (vgl.<br />

Eidenbenz 2009). Die Befragungen selbst sollten im Rahmen eines Inworld-Interviews<br />

circa vier Wochen nach der Beratung durchgeführt werden, ergänzt durch einen zweiten<br />

Teil mit offenen Fragen, in denen den Klienten Gelegenheit gegeben werden sollte,<br />

weitere Anmerkungen zu machen.<br />

Insgesamt fanden im Zeitraum September bis Dezember 2009 zwei Beratungen mit<br />

einem Klienten in der hier beschriebenen Form statt.<br />

8.3. Ergebnisse und Zukunft der Beratungsambulanz<br />

Bereits nach der ersten Testphase zeichneten sich erste Ergebnisse und Erkenntnisse ab:<br />

• Die Beraterin und die Ratsuchende konnten sich trotz räumlicher<br />

Trennung gut aufeinander einlassen, eine mentale Immersion in die<br />

Geschichte der Klientin war möglich.<br />

• Beide fühlten Ansätze virtueller Präsenz/Kopräsenz, wenngleich diese<br />

(noch) nicht näher definierbar waren.<br />

• Eine inhaltliche Bearbeitung des Problems/Konflikts war möglich.<br />

• Die zu Beratende war mit dem Ergebnis zufrieden.<br />

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