Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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28.12.2012 Aufrufe

• Die fehlende Mimik des Gegenübers wurde als fremdartig empfunden, Gleiches gilt für das Fehlen körpergebundener Signale. Die Darstellung von Gestik musste, beim Versuch eine Begrüßung zu inszenieren, per Eingabebefehl bewusst gesendet werden und fand dann mit zeitlicher Verzögerung statt, was zu Irritationen führte. • Es trat ein störender AFK Modus 27 auf, was dazu führte, dass die Avatare „einknickten“ und ein Abwesenheitssymbol über dem Avatar erschien. Diese „Störung“ bewirkte eine Unterbrechung des Gesprächs. Im Juli 2009 wurde das Projekt dann Inworld präsentiert und zur öffentlichen Diskussion gestellt. Dies geschah vor allem dadurch, dass die nicht durch das Projektteam initiierte Forumsdiskussion auf SL-Inside, in der sich auch Langzeitnutzer von Second Life äußerten, sehr dynamisch und kontrovers verlief. Insofern erschien es als nahezu erzwingend, die entsprechenden Erfahrungen und Meinungen einzufangen. Die Einträge im Forum wurden zunächst nicht durch eigene Beiträge manipuliert, sondern in Ihrer Eigendynamik belassen, zumindest bis zum Zeitpunkt der Einladung zur Präsentation des Projekts. Aufbauend auf den Erkenntnissen und Vorschlägen, die sich sowohl aus der ersten Beratung und der Inworld-Präsentation ergeben hatten, fanden ab September dann 60- minütige systemische Beratungsgespräche statt. Die Verlängerung war eine erste Konsequenz aus den Erfahrungen des ersten Testdurchlaufs. Es zeigte sich, dass das gemeinsame „Ankommen“ zwar Zeit braucht, aber gleichsam Atmosphäre schafft und einen Einstieg in die Beratung bildet. Zudem wurde das Angebot der psychologischen Beratung nun auch Inworld beworben (vgl.Abb.5). 27 AFK-Modus: bei fehlender Eingabe per Tastatur oder Maus nimmt das Programm an, dass der Nutzer abwesend ist. Um anderen Nutzern das vermeintlich fehlende Vorhandensein eines realen Gegenübers mitzuteilen, knicken die Avatare nach einer bestimmten Zeit ohne Eingabe in sich zusammen. Der Begriff AFK leitet sich vom englischen „away from keyboard“ ab. 68

Foto: Daniel Herz Abbildung 5: Werbebild der Psychologischen Beratungsambulanz in Second Life Die Methode des „Reflecting Teams“ durch Studierende des Fachbereichs Soziale Arbeit/ Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Beratung, wurde in gleicher Form beibehalten. Absolute Vertraulichkeit des Beratungsgespräches und Schweigepflicht aller Beteiligten hatte sich als Standard manifestiert. Das Angebot wurde hinsichtlich des potentiellen Klientenkreises auf die SL Community ausgeweitet, jedoch weiterhin mit der Einschränkung, dass es sich nur an Interessierte richtet, die im Rahmen einer Erstberatung in ihrer konkreten Lebens- und Leidenssituation Hilfe suchen oder auch an jene, die einen eventuellen therapeutischen Bedarf abklären möchten. Insbesondere für Menschen in tiefen Lebenskrisen mit diagnostizierten psychiatrischen Erkrankungen oder Suizidalität wurde dieses Angebot als keine geeignete Bearbeitungsplattform benannt. Weiterhin wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine Weitervermittlung an Psychologen/Therapeuten im Real Life angeboten werden konnte. 69

Foto: Daniel Herz<br />

Abbildung 5: Werbebild der Psychologischen Beratungsambulanz in Second Life<br />

Die Methode des „Reflecting Teams“ durch Studierende des Fachbereichs Soziale<br />

Arbeit/ Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Beratung, wurde in gleicher Form<br />

beibehalten. Absolute Vertraulichkeit des Beratungsgespräches und Schweigepflicht<br />

aller Beteiligten hatte sich als Standard manifestiert. Das Angebot wurde hinsichtlich<br />

des potentiellen Klientenkreises auf die SL Community ausgeweitet, jedoch weiterhin<br />

mit der Einschränkung, dass es sich nur an Interessierte richtet, die im Rahmen einer<br />

Erstberatung in ihrer konkreten Lebens- und Leidenssituation Hilfe suchen oder auch<br />

an jene, die einen eventuellen therapeutischen Bedarf abklären möchten. Insbesondere<br />

für Menschen in tiefen Lebenskrisen mit diagnostizierten psychiatrischen Erkrankungen<br />

oder Suizidalität wurde dieses Angebot als keine geeignete Bearbeitungsplattform<br />

benannt. Weiterhin wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine<br />

Weitervermittlung an Psychologen/Therapeuten im Real Life angeboten werden konnte.<br />

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