Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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28.12.2012 Aufrufe

Frage zu den medialen Grundfertigkeiten und Kenntnissen für professionelles Handeln im virtuellen Raum. 8.2. Methodische Auswahl und Durchführung Sowohl für das Projektteam, als auch für die beteiligten Studierenden des Bachelorstudienganges Soziale Arbeit der Hochschule Neubrandenburg war eine Festlegung auf eine methodische Vorgehensweise in der Beratung bereits im Vorfeld notwendig, um fokussiert beobachten zu können. Gleichsam war es wichtig, die Klienten über das, was sie erwartete aufzuklären. Dies geschah durch mehrere Präsentationswände im Informationsbereich der virtuellen psychologischen Beratungsambulanz. Um auf einen möglichst großen Kanon verschiedenster Wirklichkeitssichten zurückgreifen zu können, wurde für die systemische Beratung die Methode des Reflecting Teams 22 gewählt, allerdings nicht in seiner therapeutischen Urform, sondern unter auditiven Ausschluss des zu Beratenden, während des Metalogs. Das Einverständnis seitens des Klienten für diese Vorgehensweise wurde vorher abgefragt. Der auditive Ausschluss erschien als notwendig, da nicht sichergestellt werden konnte, dass das es den beteiligten Studierenden gelingt, eine konsequent systemisch orientierte Haltung einzunehmen. Dennoch sollten die beteiligten Studierenden aktiv als Beobachter und Reflektierende beteiligt werden. Die aus dem 22 Reflecting Team: Die Methode des „Reflecting Teams“ kommt aus der systemischen Therapie. Ziel ist es, einen Freiraum für die Entwicklung vielfältiger Perspektiven und angemessener Ideen und Lösungsmöglichkeiten zu schaffen, in dem die Integrität des Ratsuchenden gewahrt bleibt und das Annehmen von Vorschlägen erleichtert wird. Dazu begeben sich die beteiligten Systeme (Ratsuchende/r und Beratende, Beobachtende) in einen gemeinsamen Prozess von abwechselnd gerichteter und ungerichteter Kommunikation. Praktisch nehmen hierbei die Mitglieder des beratenden Teams eine reflektierende Position ein. Sie verfolgen das Beratungsgespräch (gerichtete Kommunikation) zwischen einem Therapeuten und dem Ratsuchenden. Sie beteiligen sich nicht aktiv am Gespräch, hören jedoch aufmerksam zu. Nach einer gewissen Zeit werden die Positionen gewechselt. Die Mitglieder des „Reflecting Teams“ denken jetzt laut über den von ihnen beobachteten Gesprächsprozess nach (ungerichtete Kommunikation). Sie führen einen „Metalog“, also ein Gespräch über das Gespräch. Das vorher beobachtete System hört nun seinerseits zu. (vgl. http://methodenpool.unikoeln.de/reflecting/frameset_reflecting.html) 64

Metalog gewonnenen Eindrücke und Wahrnehmungen sollten dann durch die Beraterin auch dem Klienten mitgeteilt werden. Entsprechend den Grundsätzen systemisch orientierter Arbeit und der Methode des Reflecting Teams wurden folgende Grundregeln (vgl. http://methodenpool.uni- koeln.de/reflecting/frameset_reflecting.html) besprochen, die dem Ganzen einen Rahmen geben sollten: • Solange das Reflektierende Team zuhört, unterbricht es das Gespräch nicht. • Bei der Reflexion der Gedanken geht es um die Vielfalt möglicher Sichtweisen, nicht um die beste Idee: „Sowohl ... als auch“ statt „entweder ... oder“. • Die Wertschätzung der Ratsuchenden steht immer im Vordergrund. • Es werden keine Themen angesprochen, die eine/r der Ratsuchenden nicht angesprochen haben möchte. • Es werden keine instruierenden Ratschläge gegeben. Für die Auswertung sind die Beratungen und die Reflexionen per Videoaufzeichnung dokumentiert worden. Alle Beteiligten hatten Kenntnis über die Aufzeichnung und die daraus vorzunehmende Auswertung zu wissenschaftlichen Zwecken. In der ersten Phase, von Januar bis April 2009, wurden die bisherigen Ist-Stände der Onlineberatung überprüft und relative Erfolgsfaktoren herausgearbeitet. Dies geschah vor allem durch Recherchen aktueller Onlineangebote verschiedenster Anbieter und einer Analyse des aktuellen Forschungsstandes zu den verschiedensten Ansätzen bei der Untersuchung virtueller Welten. Im Zeitraum April bis Juni 2009 entstand die prototypische Anwendung mit einer virtuellen dreidimensionalen Beratungsumgebung. Diese wurde in Second Life auf dem Gelände der Hochschule Neubrandenburg gebaut 65

Frage zu den medialen Grundfertigkeiten und Kenntnissen für professionelles Handeln<br />

im virtuellen Raum.<br />

8.2. Methodische Auswahl und Durchführung<br />

Sowohl für das Projektteam, als auch für die beteiligten Studierenden des<br />

Bachelorstudienganges Soziale Arbeit der Hochschule Neubrandenburg war eine<br />

Festlegung auf eine methodische Vorgehensweise in der Beratung bereits im Vorfeld<br />

notwendig, um fokussiert beobachten zu können. Gleichsam war es wichtig, die<br />

Klienten über das, was sie erwartete aufzuklären. Dies geschah durch mehrere<br />

Präsentationswände im Informationsbereich der virtuellen psychologischen<br />

Beratungsambulanz. Um auf einen möglichst großen Kanon verschiedenster<br />

Wirklichkeitssichten zurückgreifen zu können, wurde für die systemische Beratung die<br />

Methode des Reflecting Teams 22 gewählt, allerdings nicht in seiner therapeutischen<br />

Urform, sondern unter auditiven Ausschluss des zu Beratenden, während des Metalogs.<br />

Das Einverständnis seitens des Klienten für diese Vorgehensweise wurde vorher<br />

abgefragt. Der auditive Ausschluss erschien als notwendig, da nicht sichergestellt<br />

werden konnte, dass das es den beteiligten Studierenden gelingt, eine konsequent<br />

systemisch orientierte Haltung einzunehmen. Dennoch sollten die beteiligten<br />

Studierenden aktiv als Beobachter und Reflektierende beteiligt werden. Die aus dem<br />

22 Reflecting Team: Die Methode des „Reflecting Teams“ kommt aus der systemischen Therapie. Ziel ist<br />

es, einen Freiraum für die Entwicklung vielfältiger Perspektiven und angemessener Ideen und<br />

Lösungsmöglichkeiten zu schaffen, in dem die Integrität des Ratsuchenden gewahrt bleibt und das<br />

Annehmen von Vorschlägen erleichtert wird. Dazu begeben sich die beteiligten Systeme (Ratsuchende/r<br />

und Beratende, Beobachtende) in einen gemeinsamen Prozess von abwechselnd gerichteter und<br />

ungerichteter Kommunikation. Praktisch nehmen hierbei die Mitglieder des beratenden Teams eine<br />

reflektierende Position ein. Sie verfolgen das Beratungsgespräch (gerichtete Kommunikation) zwischen<br />

einem Therapeuten und dem Ratsuchenden. Sie beteiligen sich nicht aktiv am Gespräch, hören jedoch<br />

aufmerksam zu. Nach einer gewissen Zeit werden die Positionen gewechselt. Die Mitglieder des<br />

„Reflecting Teams“ denken jetzt laut über den von ihnen beobachteten Gesprächsprozess nach<br />

(ungerichtete Kommunikation). Sie führen einen „Metalog“, also ein Gespräch über das Gespräch. Das<br />

vorher beobachtete System hört nun seinerseits zu. (vgl. http://methodenpool.unikoeln.de/reflecting/frameset_reflecting.html)<br />

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