Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

überarbeitungsbedürftig. Im unendlich erscheinenden Erfindungsreichtum hat sich die
Internetgemeinschaft ein Sammelsurium an Möglichkeiten erarbeitet, diese „Defizite“
auszugleichen. Im beraterischen Kontext dürfte dies wohl eine besondere
Herausforderung für den professionell Tätigen sein. Dabei besteht die Kunst nicht nur
darin, sich dieser Schrift- und Zeichensprache zu bemächtigen, sondern sie dort auch
gezielt einzusetzen, wo sie als nötig und sinnvoll erscheint und gleichermaßen deuten
und verstehen zu können, wenn sie ihm begegnet.
Die bisherigen im Bereich der Online-Beratung eingesetzten Unterstützungsinstrumente
sind allerdings sehr stark auf asynchrone Kommunikationsformen ausgerichtet. (vgl.
das-beratungsnetz; Psychologische Beratung Online). Die synchronen
Interaktionsmöglichkeiten waren bisher auf Chat- und (Video-)Telefoniedienste
beschränkt. Diese technischen Lösungen für den Onlineberatungsprozess erwiesen sich
jedoch bis dato als sehr statisch.
4.3. Beratung „goes online“
Unter dem Sammelbegriff Onlineberatung werden verschiedene internetbasierte
Interaktionsprozesse, wie E-Mail-Beratung, Chat-Beratung und Beratung in Foren
zusammengefasst. Sie lässt sich auch als computervermittelte Kommunikation
beschreiben.
Die ersten Onlineberatungsangebote in Deutschland waren die der katholischen
Telefonseelsorge 1995. Die Ratsuchenden hatten die Möglichkeit, per E-Mail oder Chat
Kontakt aufzunehmen und ihr Anliegen zu schildern. Die Initiatoren erhofften sich mit
diesem Angebot einen niedrigschwelligen Zugang zum Klientel, um weiterführende
Angebote per Telefon, oder sogar bei zunehmender Vertrautheit vor Ort, anbieten zu
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