Diplomarbeit - E-Beratungsjournal
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(Siever 2009), öffentlich zugänglich gemacht werden und somit dazu beitragen, den<br />
Gebrauch zu vereinheitlichen. Somit ist es möglich, durch die Verwendung der<br />
Emoticons eine beabsichtigte zielgerichtete Emotion zu senden, die als solche für den<br />
Kommunikationspartner auch dekodierbar wird und verstanden werden kann. Einen<br />
weiteren Ausgleich der fehlenden Sinneskanäle schaffen die Onomatopoetika,<br />
sogenannte Soundwörter, um Phonetisches darzustellen, zum Beispiel „hmmm“. Mittels<br />
der Verwendung von Aktionswörtern wird es möglich, Gefühle oder auch Handlungen<br />
auszudrücken. Hierbei wird eine in Sternchen gesetzte lautmalerische Sprache genutzt,<br />
wie sie auch in Comics zu finden ist, zum Beispiel „*staun*“. Vielfach verwendet<br />
werden auch Akronyme, vermutlich aus Ökonomiegründen, um sich der sprachlichen<br />
Schnelligkeit in der textuellen Kommunikation anzunähern. Diese sind oftmals Wörter,<br />
die sich aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter einer Sinneinheit<br />
zusammensetzen und dem englischen Sprachgebrauch entstammen, zum Beispiel „lol“<br />
für lautes Lachen (laugh out loud). Eine speziellere Form der Akronyme sind die, die<br />
ebenfalls dem englischen Sprachgebrauch entnommenen und durch das Mittel der<br />
Homophonie (die lautliche Gestalt von Zahlen und Zeichen) des eigentlichen Sinns<br />
„beraubt“ und in eine neue Bedeutung umgewandelt werden, zum Beispiel „gr82CU“ in<br />
der Bedeutung „großartig, Dich/Sie zu sehen (great to see you)“. Um Modulationen der<br />
Lautstärke übermitteln zu können, haben sich die Verwendung von Großbuchstaben<br />
und/oder auch Fettschrift etabliert, zum Beispiel „jetzt bin ICH dran“ oder auch „Wer<br />
hat das behauptet?“. Bedacht eingesetzt erlaubt dieses textuelle Spiel mit der Lautstärke<br />
eine dem sprechsprachlichen Gebrauch ähnelnde Betonung der Aussage. Zuletzt seien<br />
noch die Disclaimer erwähnt, bei denen durch das Setzen einer Bemerkung in<br />
Größer/Kleinerzeichen, diese abgeschwächt oder auch in eine gewisse Eigenironie<br />
versetzt wird, zum Beispiel „“ und „“.<br />
Betrachtet man die Fülle der sich in den vergangenen Jahren gebildeten und etablierten<br />
Möglichkeiten in der Onlinekommunikation, sich über die sachliche Nachricht hinaus<br />
mitzuteilen, erscheint die These der auf Kanalreduktion beruhenden zu großen Distanz<br />
und Nichtvermittelbarkeit von Gefühlen und Emotionen als überholt und<br />
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