Diplomarbeit - E-Beratungsjournal
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werden könne und schließen daraus, dass es unmöglich sei, Fragen zu stellen, ohne<br />
dabei bei den befragten Personen eigene Ideen anzustoßen. Insofern werden durch das<br />
Fragen immer implizite Botschaften übermittelt. Vor diesem Hintergrund hat sich eine<br />
Vielzahl verschiedenster zirkulärer Fragen entwickelt (Schweitzer und Weber 1997,<br />
S.203-204; Pfeiffer-Schaupp 1995, S.177-185), beispielsweise triadische Fragen, die<br />
den Beziehungsaspekt hervorheben, oder auch Erklärungsfragen,<br />
Verschlimmerungsfragen, Vorher-Nachher-Fragen, Fragen, die eine Außenperspektive<br />
ermöglichen, oder auch Eigenschaften zu Verhalten verflüssigen, usw.. Eine<br />
vollständige Auflistung aller möglichen Frageformen kaum möglich und auch nicht<br />
notwendig, denn letzten Endes verfolgen alle Fragen das gleiche Ziel. Sie sollen dem<br />
Klientensystem, aber auch dem Berater als Teil des Systems dazu verhelfen, neue<br />
Wirklichkeitskonstruktionen und Möglichkeitssichten zu entwickeln sowie die<br />
Handhabbarkeit des Problems zu streuen. Dabei fokussieren und betonen die Fragen<br />
zuvorderst Tätigkeiten statt Zustände, Entscheidungen statt Schicksale und<br />
Vorübergehendes statt Unendliches (Haselmann 2008, S.251).<br />
Darüber hinaus führen Haselmann (2008), aber auch Schlippe und Schweitzer (2002)<br />
zahlreiche Techniken auf, die je nach Situation und Kontext Anwendung im<br />
Beratungsalltag finden könnten. Neben den Techniken, wie den Verschreibungen und<br />
Aufgaben, dem Reflecting Team (vgl. Kap.8.2.) und metaphorischen Techniken, soll<br />
hier zunächst nur die Technik der Kommentierung näher betrachtet werden und hieraus<br />
wiederum lediglich zwei Facetten, das Refraiming, dass Schlippe und Schweitzer (2002,<br />
S.177) als vielleicht wichtigste systemische Interventionsform benennen und die<br />
wertschätzende Konnotation. Grundsätzlich lassen sich Kommentierungen seitens des<br />
Beraters als sprachliche Angebote beschreiben, die dazu einladen, die Wirklichkeit auf<br />
eine bestimmte Art und Weise wahr zu nehmen und gegebenenfalls das eigene Abbild<br />
neu zu konstruieren. Beim Refraiming wird dies versucht zu erreichen, indem das<br />
Geschehen durch einen neuen Bedeutungsrahmen einen anderen Sinn erhält. Dabei sind<br />
die systemischen Grundprämissen, dass jedes Verhalten einen Sinn macht, wenn man<br />
den Kontext kennt und dieses Verhalten eine sinnvolle Bedeutung für den Erhalt des<br />
Systems hat, ausschlaggebend. Die Idee dahinter ist, dass es keine vom Kontext<br />
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