Diplomarbeit - E-Beratungsjournal
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Respektlosigkeit gegenüber den Ideen bei gleichzeitigem Respekt gegenüber dem<br />
Menschen verstanden werden (S.122).<br />
Ein weiterer Eckpfeiler ist nach Haselmann (2008) und auch nach Schlippe und<br />
Schweitzer (2002) die Ressourcenorientierung. Hierbei wird davon ausgegangen, dass<br />
das System und die Klienten über eigene Selbstheilungs- und Selbsthilfekräfte verfügen.<br />
Die sich daraus ergebende Aufgabe des Beraters ist das Anregen zur gemeinsamen<br />
Suche nach den Ressourcen des Systems, die es zu erwecken und nutzen gilt. Dies<br />
beinhaltet auch die Suche nach verschütteten, abgelegten oder nicht mehr genutzten<br />
Ressourcen, die durch (Re)Aktivierung zur Problemlösung des Klientensystems<br />
beitragen können (Haselmann 2008, S.249; Schlippe & Schweitzer 2002, S.124).<br />
Ritscher (2007) beschreibt diese Ressourcen als eine Gesamtheit von psychischen,<br />
materiellen und sozialkommunikativen Möglichkeiten, auf die bei einer erfolgreichen<br />
Bewältigung von Handlungsanforderungen zurückgegriffen werden kann (S.27).<br />
Darüber hinaus und eng verbunden mit der Ressourcenorientierung ist nach Haselmann<br />
(2008) die Lösungsorientierung. Dies beinhaltet zwei Aspekte. Einerseits geht es darum,<br />
im Hier und Jetzt nach den Dingen und Verhaltensweisen zu suchen, die im<br />
Zusammenhang mit der Problembeschreibung jetzt schon gut gelingen und somit einer<br />
Abkehr vom defizitären Fokus. Ganz klassisch ist dies die Suche nach den<br />
„Ausnahmen“ vom Problem. Andererseits beinhaltet die Lösungsorientierung aber auch<br />
den sogenannten Blick nach vorn, den Blick in die Zukunft. Neben der Gestaltung von<br />
Zukunftsentwürfen steht hierbei das Nachdenken über und Antizipieren einer Zukunft<br />
nach der Problemlösung mit dem Bestreben, dadurch mögliche Lösungsideen für die<br />
Handhabung des Problems im Hier und Jetzt zu entwickeln (S.249).<br />
Der von Haselmann (2008) als Kundenorientierung und der damit verbundenen<br />
Auftragsorientierung bezeichnete weitere Eckpfeiler unterstreicht die innere Haltung<br />
des professionell Tätigen zur Achtung der Selbstorganisation des Systems. Hierbei geht<br />
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