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Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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Beratung und eine nähere Betrachtung von Beratung als Hilfeform, soll im<br />

Zusammenhang mit der systemischen Sichtweise an dieser Stelle schon vorgenommen<br />

werden. Beratung erscheint nach Ludewig (1999) grundsätzlich erst einmal als eine<br />

Form von Hilfe, in dem es idealerweise zu einem Kontrakt oder auch einer Absprache<br />

zwischen einem, oder mehreren Hilfesuchenden und einem, oder mehreren Helfern<br />

kommt. Dies beinhaltet bereits, dass der oder die Hilfesuchenden auch Auftraggeber<br />

und Empfänger der Hilfeleistung sind. Insofern stellt Beratung als Hilfeform eine<br />

Reaktion auf eine Bitte dar. Davon abzugrenzen ist die Fürsorge, die in erster Linie mit<br />

bevormundenden Mitteln der Kontrolle und des Zwangs arbeitet. Nicht zuletzt deshalb,<br />

weil diese oft in der psychosozialen Praxis als Hilfe verpackte und angepriesene Form<br />

zumeist durch die Anordnung, bzw. auf Druck eines Dritten zustande kommt (S.9-11).<br />

Zusammenfassend lässt sich das Verhältnis von Hilfe und Fürsorge nach dem Konzept<br />

von Ludewig (Tab.1) wie folgt darstellen:<br />

Tabelle 1 (angelehnt an Ludewig, 1999, S.9)<br />

Hilfe Fürsorge<br />

1. Das Problem wird von den<br />

Betroffenen selbst festgestellt<br />

2. Diese entwickeln ein Anliegen und<br />

suchen nach Hilfe<br />

3. Die Form der Versorgung<br />

resultiert aus dem Anliegen<br />

4. Die Hilfestellung richtet sich nach<br />

dem mit den Betroffenen frei<br />

ausgehandelten “Auftrag”<br />

1. Das Problem wird von Dritten,<br />

z.B. sozialen Instanzen ermittelt<br />

2. Ihr Anliegen wird an Fachleute<br />

delegiert<br />

3. Die Form der Versorgung<br />

resultiert aus dem Anliegen<br />

4. Die Fürsorge wird gewährt nach<br />

Maßgabe der sozialen Instanzen,<br />

d.h. der “Auftraggeber”<br />

Zur weiteren Bestimmung von Beratung ist die Unterscheidung von Beratung und<br />

Therapie im vorher beschriebenen Kontext hilfreich. Ludewig (1999) reduziert hierbei<br />

Therapie auf eine Verringerung, etwa eines Leidens, also dem Wunsch nach weniger<br />

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