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Diplomarbeit - E-Beratungsjournal

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die isoliert betrachteten Einzelelemente (Haselmann 2008, S.204). Bereits bei dieser<br />

abstrakten Beschreibung zeigt sich, dass systemtheoretische Ansätze den Fokus ihrer<br />

Betrachtung nicht auf das einzelne Element setzen, sondern vielmehr auf die<br />

Interaktionen und Beziehungen zwischen ihnen. In sozialen Systemen wird dies als ein<br />

Wegkommen von den Eigenschaften isoliert betrachteter Individuen beschrieben, hin<br />

zur Betrachtung zirkulärer Wechselbeziehungen miteinander kommunizierender und<br />

interagierender Personen. Demnach liegt der Fokus also auf Kommunikations- und<br />

Interaktions-, und gerade in neueren systemischen Ansätzen auch auf die<br />

Bedeutungssysteme (ebd. S.206).<br />

Klein und Kannicht (2007) beziehen sich bei ihren systemtheoretischen<br />

Grundüberlegungen auf die Luhmannsche (1991, zitiert nach Klein und Kannicht 2007)<br />

Unterscheidung lebender Systeme in biologische, psychische und soziale Systeme. Das<br />

biologische System ist vor allem durch chemisch-physikalische Prozesse<br />

gekennzeichnet, das psychische System durch kognitiv-emotionale Prozesse und das<br />

soziale System durch kommunikative Prozesse, die auf Grund bestimmter<br />

wiederholender Kommunikationsabläufe Muster bilden (S.9-11). Unter Hinzuziehung<br />

der Ansätze von Maturana und Varela (1985; 1987, zitiert nach Klein und Kannicht<br />

2007) vollzieht jedes dieser drei Systeme seine Operationen der jeweiligen inneren<br />

Struktur entsprechend und autonom, jedoch bedingen und beeinflussen sich diese drei<br />

Systeme hinsichtlich ihrer Existenz und stellen in der jeweiligen Abgrenzung<br />

voneinander wiederum Umwelten füreinander dar. Dieses als strukturelle Kopplung<br />

bezeichnetes Phänomen führt dazu, dass die parallel ablaufenden Operationen in den<br />

jeweiligen Systemen zwar zu einer gegenseitigen Beeinflussung beziehungsweise<br />

Irritation führen, eine einseitige Festlegung aus einem System heraus für eine<br />

Auswirkung in einem anderen System jedoch nicht möglich ist (S.10).<br />

Nach Schweitzer und Weber (1997) lassen sich drei charakteristische Begriffe zur<br />

Beschreibung eines systemtheoretischen Verständnisses für soziale Systeme<br />

festmachen. Der erste Begriff ist der der Zirkularität. Dies meint, dass sich die<br />

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