Diplomarbeit - E-Beratungsjournal
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insbesondere bei dem Versuch, die Zusammenhänge zwischen Beobachter und<br />
beobachtetem System zu verstehen. Denn gerade in solchen Systemen ist das Denken in<br />
geradlinigen Kausalketten und das Verwerfen paradoxer Aussagen für die Erkenntnis<br />
und das Verstehen handelnder Akteure nicht gewinnbringend.<br />
Stellt man sich nun die Frage, welche Denkarten, oder besser gesagt welche<br />
Perspektiven als theoretische Modelle zweckdienlich seien könnten, so erscheinen<br />
einerseits die systemtheoretische und andererseits, gerade auch im neueren Verständnis<br />
systemischer Beratung, die konstruktivistische Perspektive als geeignete Ansätze. Die<br />
Systemtheorie, weil sie den Fokus auf die Beziehungen zwischen den „Objekten“<br />
richtet und sie nicht aus ihren realen Zusammenhängen isoliert und der<br />
Konstruktivismus als erkenntnistheoretische Größe, der den Blick auf die<br />
Wechselbeziehung von Erkenntnis und Erkanntem richtet und somit die Vorgänge des<br />
Erkennens, Urteilens und Denkens nicht unabhängig von, sondern als Teil der zu<br />
erkennenden Welt sieht (Simon 2007, S.12).<br />
Haselmann (2008, S.201) unterstreicht durch ihren Bezug auf Simon, Luhmann und<br />
Pfeiffer-Schaub hierbei jedoch die Position, dass Theorie als Reduzierung der<br />
Komplexität von Erfahrung und Wahrnehmung anzusehen ist und als solche nur einen<br />
Orientierungsrahmen und Bezugspunkt für die Praxis darstellt. Sie ermöglicht dadurch<br />
im professionellen Kontext psychosozialer Arbeit Kriterien zu entwickeln, die<br />
sinnvolles oder auch weniger sinnvolles bis nutzloses Handeln verdeutlichen und<br />
unterscheiden können. Die Theorien werden somit selbst zu konstruierten Welt- und<br />
Wirklichkeitssichten, die sich nicht an ihrem Wahrheitsgehalt, sondern an ihrem Nutzen<br />
für die Veränderung und Gestaltung der Lebenspraxis bemessen lassen müssen.<br />
Innerhalb der konstruktivistischen Sichtweise zeichnen sich für den psychosozialen<br />
Kontext, also auch für das Feld der Beratung, zwei hilfreiche theoretische Ansätze ab.<br />
Einerseits die des radikalen Konstruktivismus (Glasersfeld 1996), der in seiner<br />
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