1. August 2023

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www.grazer.at 1. AUGUST 2023
Einer der Waldkäuze auf einer Plantage vor dem alten Vorklinikbereich auf
der Uni noch bevor alle Bäume in der Harrachgasse gefällt wurden. FOTO KK
Waldkäuze: Umzug in
neue Nistplätze bei Uni
FREUDE. Die Uni-Platanen wurden zwar gefällt,
für die Waldkäuze wurden neue Plätze gesichert.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Die gute Nachricht: Für
die Waldkäuze, die sich
in den Plantagen in der
Harrachgasse vor dem geplanten
Center of Physics niedergelassen
haben, ist ein Brüten für
die kommenden Jahre
sichergestellt. Michael
Tiefenbach, Leiter
des Naturschutzreferates
der Stadt
Graz: „Zum Zeitpunkt
der Fällung der
Plantanen war das
Brutgeschehen der
Waldkäuze beendet.
Es ist davon auszugehen, dass
die Käuze die Eier im Jänner in
die Nester legten. Spätestens im
Juli haben dann die Jungvögel die
Nester verlassen. In Zusammenarbeit
mit der BIG haben vor der
Fällung der Bäume Ornithologen
alle möglichen Höhlen mit einem
Endoskop abgesucht, ob sich
Michael Tiefenbach
noch Waldkäuze darin befunden
haben. Es wurde auch geprüft ob
sich nicht vielleicht auch Fledermäuse
in den Höhlen niedergelassen
haben.“
Flexible Nestsuche
Die Waldkäuze sind nicht auf
bestimmte Nesthöhlen fixiert.
Tagsüber suchen sie Schutz
an Stellen die gut verdeckt
sind. Um sicherzustellen,
dass
auch die nächste
Brutzeit in Bäumen
im Unibereich gesichert
ist, wurden in
der Umgebung neue
Niestkästchen aufgestellt.
Tiefenbach: „Wir haben
in alte Bäume im Uni-Bereich
fünf Nestkästchen installiert
und zwei weitere kommen in einem
Innenhof der Harrachgasse
dazu. Damit ist ein Brüten für die
kommenden Jahre gesichert.“ Es
sei denn, auch diese Bäume würden
eines Tages umgeschnitten.
Bäume der Art Schlitzblättrige Rosskastanie, wie jener im Grazer Margaretenbad,
können bis zu 15 Meter hoch werden. GRÄTZELINITIATIVE MARGARETENBAD/LENHARD
Der Einzige seiner Art:
Baum im Grazer Margerl
UNIKAT. Schlitzblättrige Rosskastanie auf dem
Gelände des Bades soll Naturdenkmal werden.
Von Mirella Kuchling
mirella.kuchling@grazer.at
Bereits seit 4. März 2020
steht die Europäische
Eibe im Grazer Margaretenbad
unter Naturschutz. Ein
weiterer Baum auf dem Areal
könnte bald ebenfalls mit der
Naturdenkmal-Plakette
ausgezeichnet werden.
Interessant ist die
Schlitzblättrige Rosskastanie
– denn darum
handelt es sich
– auch deshalb, weil
sie in ganz Graz ihresgleichen
sucht. Selbst
die Holding Graz weiß
von keinem weiteren Baum dieser
Art auf dem Stadtgebiet.
Gespensterbaum
„Dieser Baum wurde wahrscheinlich
im Englischen Garten
des Generalmajors Ludwig
Freiherr von Zschok in der
Mitte des 19. Jahrhunderts ge-
pflanzt. Diese spezielle Gartenform
ist sehr selten und stammt
aus Frankreich, wo sie ebenso
im 19. Jahrhundert gerne kultiviert
wurde“, weiß die Biologin
Eva Lenhard zu berichten. Sie
kümmert sich um die Katalogisierung
der Bäume und Sträucher
im Margerl.
Die Blätter dieser Kastanienart
sind stark
reduziert, weshalb
die Assimilation
stark eingeschränkt
ist. Deshalb wachsen
sie auch sehr
langsam und bilden
kaum Blüten oder
Früchte aus.
Claudia Beiser von der Grätzelinitiative
ist zurecht stolz auf
den Baum und verrät ein gruseliges
Detail: „Dieser Baum
wird auch Gespensterbaum
genannt.“ Grund dafür sind die
stark hängenden Äste, die ihm
ein regelrecht verwunschenes
Aussehen verleihen können.
Blatt der Kastanie
derGrazer
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